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versönlichkeit ergriffen. Er hat fast alle Charakter rolien der Klassiker gespielt, war vor zwanzig Jahren ein Othello oon großem Format und ist heute etu Wallensteiu und Nathan von Berühmtheit. Als einen Meister deutscher Schauspieikunst feierte ihn denn auch der Leiter der Berliner Staatstheater, Leopold Jeß yet-, zugleile im Namen der Vereinigung deutscher Theaterintendanteu und zugleich im Namen des Deut schen Biihtieitoereiiid. Der Reichspräsident, die Stadt Berlin sowie auch Königsbach wo Kraußneck seine Laufbahn begonnen hat, Kollegen und Schüler in aroszer Zahl spendeten dem Künstler Dank und Wünschem « « « · « —» » »» « = »Was krancht dort in dem Busch hemmt-« Aus Prcslau kommt die Nachricht, daß dort der Ver dnffer dieses Krieiasliedes von 1870 im Alter von 80 Jahren gestorben ist. Es ist Gottheit Hoff m an n, ein-Soldat der 4. Kompagnie des 6. Grcnadier remments iPosen), der unter dem Namen »Füsilie r diluanst Kutfchke« das danach benannte Kutfchke- Lied im Felde am 4. August 1870 bei Queichheim in der Nähe von Weißenbura verfaßte. Die berühmten Anfangsverse: »Was kraucht dort in dem Busch herum-Z Ich alaub’, es ist Navoliumi« entstammen einem Krieaslied aus den Befreiunaskrieaen, das sich acacn den ersten Napoleon richtet. Gottbelf Hoffmann hat zu vielen andern Auszeichnunan das Recht er halten, seinen einstian voetifchen Decknamen Kutschke als elirenvollen bürgerlichen Veinamen zu führen. Das anspruchslose Soldatenlied hat unaeashnte Ver sbreituna erreicht und, in viele Sprachen übersetzt, seines Reise um die Welt anaetreten. Es aibt plattdexttscheJ enalifche, italienische, dänische, holländische, rmsischH polnische und spanische Uebertraaunaen. Ein philosi loaiebeflissener Landwebrlcutnant hat es ins Griechischet umgedichtet, und damit nichts zur internationalen Be rühmtheit fehle, aibt es eine hebräilsche Uebersetzung einen Keilschrifttert, eine Stropde tm Saus-krit, ein« KutschkhLied in arabischer Schrift und in altisländi-( schen Runen, ja soaar eine altfranzösische Versron in der Sprache der prooenzakischen Trondadoure Auch Latein fehlt nicht. Dieser Fall von internationaler Beriibmtdeit dürfte wohl einzig dastehen. Das Ver dienst, das Lied so populär aemacht zu baden. gebührt dem humorvollen Sprachkenner Friedrich Wilhelml Ehr-enthal, dessen Buch »Das Kamme-Lied auf der Seelenwanderuna" viele Auflaaen erlebt hat. Es; LIW nicht besonders aosast on werden« daß sich auchl die Philoloaen mit der Entftehnna des Liedes befaßt und seinen Ursprung genau erforscht haben. Zur Ehre deutscher Grund-liebsten man aiefaat werden, daß es nicht« nsur ein Kutichke-Lied, sondern auch eine Literatur daruber aibt, Lanae Zeit hielt man den Präpositus Alexander Pistorius zu Vasedow im Mecklenburaischen sur den Verfasser des Kutschke-Liedes. doch hat dieser i das Hosfmannsche Gedicht nur überarbeitet. Auch diese iFsraae hat ·ibre Monoaraplne gefunden: val. Griebem J»Das Kuttchke-Lied vor dem Untersuchunasrichter«, Berlin 1872. Hoffmann, der im Kriege mehrfach ver wundet worden war. san-d nach einem abenteuerlichen Leben eine·Stelle bei der NiederschlesisckpMärkifchen Eisenbahn in Bredlam wo er 1895 Muthes aus aewählte Gedichtc« und später »Allerlei aus Krieg und Frieden-C Erzahlunaen und Gedichte, veröffentlichte Nun ist der alte wackere Fitsilier zum letztenmal »ein gezoaen« worden, zur arofzen Armee . . . =Die Höchstaaaen siir Schansvieler in Verliu. Die Berliner Theaterdirektoren sind nun mit ihren Vereinbarungen über den Abbau der Star g ag en und die Festsetzung von Höchstgagen fertig geworden. Man hat versucht, die bekannten Berliner Bühnenkiinstler zu klassifizieren, und hat siir sie mit Ausnahme von einigen »Ueber-Prominenten" be stimmte Gehaltsstalen ausgestellt. Die Höchstaage wird danach etwa 10 000 M. pro Monat betragen. Es ist anzunehmen, daß der Berwaltungsrat des Deutschen Bühnenveretns diese Vorschläge gutheiizen und für alle seine Mitglieder verbindlich erklären wird. = Großer KnnstdiebstahL Bei einem Einbrnch in die Villa des Fabrikanten Kuppel wurden, wie uns aus Konstanz gemeldet wird, 15 kostbare Oel gemälde, darunter solche von Rubenö und Desregger, ferner wertvolle Gobeling, eine nmsangreiche Gold- und Silbermünzen santmlnna, sowie andre wertvolle Gegenstände ge stohlen. Von den Tätern sehlt jede Spur. · = August nnd Carl Aegerter, zwei Brüder, treten mit einer Ansstellnng im graphifchen Cabinett Emil Richter znm ersten Male nor die Oeffent-. lichkeit. Es werden graphische Blätter gezeigt, von denen ohne Zweifel eine starke Wirkung ausgeht. Dies beiden Brüder haben sich in jahrelangen stillen, vonl der Oeffentlichkeit völlig abgeschiedenen Studien von rein handioerklichen Arbeiten zu künftierischemt »Schaffen« durchs-erringen Die brüderliche Gent-intoni in der sie leben, scheint ungemein stark zu sein. Denn sie hängen ihre Werke durcheinander und verzeichnen ihre Vornamen nicht auf der beigegebenen Liste der Werke. Das Schaffen selbst ist bestes Zeugnis für diese Gemeinschast. Gleiche Themen werden mit glei j chen Titeln zur Darstellung gebracht. Nur mit Muhe «kann man die beiden Handschriften auseinanderhalten lernen. Der Aeltere, Augiijt, hat vielleicht ein wenig festeren, klareren Strich, während der Jungere, Karl, weicher im Ausdruck und maleriicher in der Dar stellungsart zu sein scheint. »Aber es kommt ia aus« das Gemeinsame an. Man sieht große liegende Geq stalten, kranke Menschen, die im Fieber sprechen, und die von hellem Licht übergossen im Tode ausruhem Immer ist das Gegenständliche das Motiv von star- Jker Bedeutung, immer ist ein literarischer Gedanke zugrunde gelegt. Sicherlich aber ist der gewollte Aus idruck ost erreicht. Man muß die Leistung, die in der »Vereinfachung der Arbeit liegt, bewundern. Es wird versucht, mit einein Minimum von Linien audzukom !men. Besonders die Bilder ans. der Schweiz. von August Aegerter, sind hierin wichtig. Es ist erstaun lich, wie es ihm gelingt, Umfang und Oberfläche der riesigen Berge in wenigen Strichen einzufangen. Aber auch Blätter von Karl Liegerter, Frauen, die sich bücken, die manchmal wie Jllustrationen zu Dosto iewski aussehen, wird man beachten müssen. 11. G. = Jn dem Konservaiorinmslonaert zum Besten des Paironaidvereing sFreiiiellenaewährnnO Donnerdtaa den 27. November abends its Übr im Harmoniesaale wird Pianiit Walter Kaniimann »Zebn Bilder einer Ansitelluna« von Mouiiorasli vortraacn. Frau Viereck von der Staatsover iinat »An die Hoffnung-« von Beethoven und mit Frau BuraersSemmler das Duett aus ,-Asda«. Eintrittdkarten im Konservatorinm Landhansstraiie 11. 2. = Walter Mebrina liest Donners-tun MS Übr bei Emil Richter Satiren: Das Einbvrn Balzae, Oontes droinijques. Des Mittelalters Tierkreiddaritellunaen in ihrer seltsamen Phantaiiil nnd Satire eine nnd die andre von Belaan Gontes Crotntiques werden in des Rezitaiors eigener Ueber traanna verlebendiat werden. Karten bei Richter. :- ~Fidus »und iein Lichtnlaube.« Dariiber spricht Paul Jsenielß mit Lichtbildern Donnerstag 8 Uhr im Künstleriiand. » = Die Weibunchivlemde von Ludwia Thema wird nachiten Sonnabend itss Uhr im Vereindhaud aufs-estier Alfred Meyer bat den Erzähler übernommen. Die Soli wer den von Maraareihe Thurm Marien Pöimelinanin Alexander Klaus und Fritz Friedrich. die Frauen-höre vom Sinfonie clior aesunaen. sin der Orgel wirkt Josei Waaner, außerdem ein Giigrreizorxdesterz, Karten bei Ries. sp , S’"Diä"GäjZiih""äi-iibis·"kiier"«a:"i"d’e"ki Sonntaqu vor Weih nachten wieder von U W 2 Uhr aeössnet M. « »Mqu- - « dern mit unsern Kriegergräbern geschieht, und es mee den We e gezeigt, wie noch Abhilfe geschafer Wetdm kann. Den teils etschiitternden Berichtenstehen trost volle Mitteilungen über die Arbeit des olröbundes aus den Friedæsen gågenillzen Die Bundesgeschastsl stelle Berlin 10, atthaikirchstrasze 17, it ersendet aus Wunsch Probeheste der Zeitschrist. · - Anszablnna von VeräoraunasaebiihruiLM Die städtischen Beamten im Nu estande und die eamtens hinterbliebenen erhalten die Versorgnngoåebuhrnisse aus Monat Dezember Freitag den 2s. und vmmbcud den 29. November durch vie zustandtgen Kaiienltellcn aus e a lt. « , g—z Thiemutenbeloldnn . In ausnahmswejsek Ab ’weichung von der durch Verordnung vom 24z April d. J. getroffenen Regelung ordnen die Ministerien des Innern, der Finanzen und für Volksbildung an, das die den Beamten, Lehrerm Behordenangeitellten un sonstigen Bediensteten am 29. November zahlbaren IDienstbeztige soweit die erforderlichen Mittel vorhan- Iden find und ohne Gewähr für die Einhaltung des -Zahlungstages, bereits am 28. November ausgezahlt werden. - Der diesiiihrige Chrisimarkt soll aus Vorschlag des Markt- und Gewerbeausichusses ausnahmsweise »vom U. bis mit 23. Dezember abaehalten werden. ’ Die ersten Chriitbamne sind in Dresden ein etrossen. Die Preise sind niedriger als im vorigen Jahre Eine Tanne von 11--«.- Meter kostet etwas M» eine Kirchentanne von 7 Meter 25 M. Die Preise sur Fichten belaufen sich auf etwa 1 biet b M. · Ein neues Ueberstihrungsantomobil zur Befür derung von zwei Sätgen haben die Dresdner Beerdigunasangalten »Pietät und Heimkehr «in Ve trieb gestellt. L«n den Wagen ist ein Abteil sur Leid tragende eingebaut, um den Wünschen der Hinter bliebenen Rechnung zu tragen, den Verstorbenen be gleiten zu können. Der Verband der iächsiichen Reaierungsbeamten des Sekreiariatsdieuitcs veranstaltet nachsten Sonntag den Zo. November vormittags 10 Uhr im großen Sitzungssaal der Kreishauptmannschast Dresden (Ein gang Schießaasse ö) eine KuttdgebtiixF, die der Beratung und der Wahrung der Beamtenre te dienen soll.« - Iu der Zit. Volksichnle in Ldbtan wurden dieser Tage zwei Elternabende abgehalten, die starke Beteili gung und reichen Beifall fanden. Am ersten Abendbot Lehrer Schmidt einen Vortrag mit vorzüglichen Licht bildern aus der städtischen Zentrale über das Erz gebirge. Er schilderte die Schönheit und- Eigenart des Gebirges im Sommer und Winter, die Besiedelung nnd lZZlesclnistiguna der Bewohner. Später sprach Lehrer ißoch über künstlerischen Schmuck in Haus und Schule. ! Er führte seine Zuhörer zunächst in die Wohnung einer Familie und besprach all den Plunder, ans unechtcm .Material nnd von schlechten Formen und Farben, der sich leider heute immer noch breit macht. Im Gegensatz dazu schilderte er den kiinstlerischeu Schmuck, der die Wohnung erst-Zum Heim macht, und erlauterteldann eine Reihe wundervoller, farbiaer Lichtbilder, Wieder gaben bekannter Künstlersteindrucke Beide Abende wurden von Gesängen des Schulchors und andern musikalischen Darbietungen umrahmt. · - Der Männergesangverein ~Siingerkreis»« der Firma Anton Reiche, Dresden-Platten veratiitaltete im ~Drei-Kaiser-Hof« sein übliche-? Herbstkonzert. Der Ver-ein. der vor seinem 30. Stiftungsseste steht, hat in letzter Zeit an Mitgliederzahl wesentlich zugenommen Die zum Vortrag gebrachten Liederwurden in sorg fältiger Ausführung geboten und fanden sehr beifällige Aufnahme Das Vereinsmitglied Kurt Friedel sana zwei Lieder mit Klavierbegleitung Frau Helga Petri trug eine Anzahl Lieder zur Laute vor. Das Indess dors-Orchester bewahrte mit der Wiedergabe mehrerer Konzertstiicke seinen Ruf. Dass Konzert i?ar gut besucht. - Die 3. Mädchenberufsichule führ e dieser Tage das ansprechende Werk Franziskus Naglers »Der deutsche Wald« auf. Reicher Bcisall lohnte die anf getvandte Mühe der jugendlichen Darstellerinnen. Eine Wiederholung ist heute Mittwoch 148 Uhr im »Dur kaiserhof«, Dresden-Lähmu. Der Reinertrag dient zur Anschasfung eines Instruments für die Schule. - Ans der Christmeise vom 1. bis 7. Dezember im Dresdner Konzerthans veranstaltet der Athen-Zweig verein - Jsrauenvercin vom Roten Kreuz Dresden einen Verlaussstandfiir solche Gegenstände des täg lichen Bedarses,-namentlirh für Kinder, die von min derbeniittelten Dreddner Einwohnern selbst gefertigt sind. Der Erlös wird ohne Abzug den Lieferuden aus gezahlt. Gegenstände werden bi s zum En d e der Messe entgegcnaenommen bei den Vorsitzenden des Vereins, Frau General o. Lassert, Erz-, Elias straße 4,1« l» und Frau Oberbürgermeister Blüher, Bertheltstraße 3, pt. « Die neuerössuete staatliche Gemäldeaalerie Parkstraszc 7 ist Sonntag den 30. November von 10 bis 1 Uhr bei freiem Eintritt zugänglich Deutsche Demokratischc Partei. In einer öffent lichen Wahlversammlung am Mittwoch abends 8 Uhr im Konzerthaus, Rettbahnstrasze 37, sprechen die Land tagsabgeordneten Professor Dr. K a st n e r und Maler meistcrgJ äY tz i-g·ü"b-ex »Staat« uxtp Wirtschaft-I W·-f-f-fE«i-n Lehrfilm stifGesliiZelhalter iisird Dieizstaa den S. Dezember abends 8 U r durch den Geflugels züchterverein Dresden-Neustadt als Erstauffrihrung für den Drcgdner Bezirk im großen Saal des Farin palaftes (~Stadt Leipzig«), Leipziger Straße, gezeigt. Der Eintritt ist frei. Geschäftsiubiliinm Die Firma Bermann demsel. Kohlenaeschäft und Säaewerk, Zwickauer Straße s. besteht am 1. Dezember 25 Jahre. Der Grünider des Unternehmens ist heute noch dessen Inhaber-. - Die Firma Bruno Ernst. Vutterbandiuna, Strcspiener Straße M. beqedt am 20. No vember die Feier ihres -2öiäbriaen Bestehens - Weibuatbtömärtben im Köniashpitbeater.» Die Leituna bat die Eritaussiibruna von »Roikäp.vchen«, Kixidersniirebem Lustspiel in drei Bildern Fu Robert Bürkner. ftir Dresden erworben und win es di en Sonntag W Uhr nachmitiaas erstmalig aufführen. « ale-us which-pu- Die Feuerwehr wurde dieser Tage früh 7,59 Uhr nach Altmarkt 2 gerufen. Hier war zwischen erstan und zweitem Obergeschoß der Einschub und dtc Schulung durch ein langes. schadhastes Rauche-Musiks rohr angescngt,« «Das Rohr wurde sreigelegt. Die »Ali:tbteit;n beschasttgten die Feuerwebr bis 12 Uhr m a . Egestern nachmittag stießen an der Ecke Rath-nis platz und Ringstraße zwei Privatautomobile ausein ander-. Die Wagen wurden stark beschädigt, verletzt wurde glücklicherweise niemand. Aus Städt und Land M Dresden. 26. November is Pianmäßige Wohnungswirtschast I— Tagnug der gemeinnützigen Bauvereinigungen » Der Verband der sächsischen gemein nützigen Bauvereinigungen hielt in Leipzig fseine Jahredhauptoersammlnug unter dem Vorsitz des vgetadibaudirettorszt O c r t el iDresdeiU ab. Die Tagung «- stand im Zeichen der Aufioiirtdenttoictlnng des Ver-- bandes und der großen Aufgabe, tatkriiftig im kommen den Jahre an der Behebung der Liioljnungønot mitzu arbeiten. Der zweite Tag war wissenschaftlichen Fra gen gewidmet. Im Festfaal des Leipziger Rathauseö sprachen Prof.D-1-. S cl) ii f e r iDreddcni iiber: ~Grnndl egende Fragen aus der Wohnungsioirtschast«, und .«’s«·niti.3rat Klinke (Berlin) über: »Aufwertnng und tsjoidhilansz Außer mehreren hundert Vertretern siicbsischer Bangenoisenschafteu nnd Baugesellschasten waren n. a. eine große Anzahl Vertreter der Regie rung, siitlifischer Groß- nnd Ztleinstädte, der Reichøbahisp direktionein der Landcøoersichernngsanstatt und der , streditanstalten zu den Tagungen anwesend. Die Be arbeitung der Tagesfragen oerdichtete sich zu der ein stimmig angenommenen Entschließung, daß »die Behebmm der Wohnnngsnot nicht durch sofortigen lieber-gnug zur freien Wirtschaft, sondern nur durch planmäßige Verwendung öffentlicher Mittel unter Mitwirkung der gemeinnützigen Bautiitigkeit ineinem längeren Zeitraume erfolgen kanu«. Man erwartet von den öffentlich-rechtlichen Körperschafteiu i i. eine planmäßige Wohnungswirtfchaft dergestalt dass öffentliche Mittel in Form von zinsloseu Hypotheken auf einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren siir den Wohnungsbau zur Verfügung gestellt werden, die vorwiegend in Verfolg der Verordnung des- Arbeits- und Wol)lfahrtsministeriums vom 5. April ist«-gib dem gemeinnützigen Wohnungsbau zugefnhrt wer en; 2. dafz größerer Wert auf die Tilgung als auf die Verzinsung der Mielzinostcuerbypothcken gelegt wird; Iz. Erhöhung des Illiietzinsfteueranteilg für den Wohnung-Ilion auf mindestens 15 Prozent; -1. Bemessung der Hypotheken in größerer An passung als bisher an die tatsächlichen Herstellungs kosten (nm entgegen der Wohnungsmangewer-ordnung bei Gewährung von Tarlehen die Vergebung der Wob nungeu durch die Wohnung-Jänner mit geschieht, soll sich die Höhe der Hypotheken auf W Prozent der Her stellungcikoften erstrecken); 5 die Eintrgguug der Mietzinsftcuerhypothekeu an zweiter Stelle, um bei dem Mangel an privaten Hypotheken dem Bauenden die Bewegungsfreiheit nicht zu unterbinbeux 6. Befreiung der seit 1. 1. 192-l liergefjellten Wob nungcn von der Mietzindsteuen um für diese Woh nunqu die Mieten traabar zu gest-altem T. Schaffung eine-:- Ansglcichsstocks durch Zu fiihrung eines angemessenen Teiles der Mietziugsteuer zum Zwecke aleichmiifxiger Befriediaung der Bedürf nisse in der Wohnitngserftellutm, ins-besondere auch zur Umsiedlung tbet Verteilung dieser Mittel soll neben andern Jnterefsenvertretern auch dem Verbande der sächsischen gemeinnütziqu Vauvereinigungen Mit bestimmungsrecht gewährt werden« s. allgemeine Regelung der Erbbauzinsverträge im Sinne der Verordnung über das Erbbaurccht vom 11. Januar 1919 zur Verljindermm der Uebertenerung von Bodeuwert und Wohnungsmietex O. Iseichsgesctzliche Regelung des genossenschaftlichen Weuuulmsnutmnagsrechtes und Ablehnung der Ein lieziebuna der Genossenfchaftswoljnnngeu unter das Mietel«schui.zrecht. Geldstraer Das Instizministerium hat durch den General staatsannsalt eine allgemeine Anweisung an die Staats anwaltschasten erlassen, wonach sie durch geeignete Antragstelinng daraus hinzuwirken halten« daß bei der Bemessung von Geldstraer dem in der Reichsnerord nung über Vertnögensstrasen und Buszen vom U. Fe sjruar 1924 aufgestellten Grundsatze. dasz die Geldstrafe den« Lebensnerhiiltnissen des Täters möglichst anzu vanen ist, erhöhte Aufmerksamkeit zugewendet wird. Es dürfen nicht Geldstrafen ausgeworfen. werden, die zn der wirtschaftlichen Lage Hex-z Verurteilten in keinem Verhältnis ste heu. Vielmehr müssen die gegenwärtige allge meine Not, die herrschende Geldknappheit und die durch die Verhältnisse der Nachkriegszeit schon an sich her vorgerufenen allgemeinen Einschränkungen insbeson dere auch im Erwerbs- und Wirtschaftsleben, derart berücksichtiat werden, daß die Einbringlichkeit der er kannten Geldstrasen erwartet werden kann. Denn wenn im Falle ungeeianeter Strafbemessung an Stelle der uneinbringlichen Geldstrafe die Ersatzfreiheitsstrafe zu nerbüßen wäre, so würde entgegen dem Wesen der Geldstrafe und ihrer Stellung im Strafmittelsystem gerade das erreicht werden. was nach dem Willen des Gesetzgebers vermieden werden soll. An die Stelle allgemeiner Entbehrnnaen in bezug aus die Lebens haltung, die dem Täter durch die Geldstrafe als aus reichende Sühne und sonach wohl einziges Strafübel auferlegt werden sollen, würden die viel härteren Folacn der Freiheitsstrafe treten. die das Gericht sa selbst als eine zu harte Sühne angesehen und daher nur hilssweise ausgeworfen hat. . Der Neisepaß und die »Flebbe« Aus ver Technik ver Paßfätfchnusen F- Dte Sicherheit des internationalen spat-weers illusorisch « Das größte Mißvergnllgen aller Auslandsreiseu deu, das oft und oft beklagte, ist der Reisepaß -- nnd die zahllosen Umstäudlichkeiten, behördlichen Bestim znuggem Laufereiccy Schercrcien, die sich um ihn re en. Der Reifepaß ist eine uralte Erfindung. Zuerst haben ihn wahrscheinlich die Diplomaten gebraucht, d. h. was man vor tausend Jahren Diplomaten nannte. Tie Diploinaten waren da nämlich die Gesandten der Fürsten, die sich durch irgendwelche Ausweiie bei den fürstlichen Kollegen des- Nachbarreiches legitimieren sollten. Dass geschah durch einen Brief, noch früher wohl durch ein andres Erkennnngsniitteh meist einen Siegelring Diese ältesten Reifepässe hatten vor den heutigen das voraus-, daß ihre Richtigkeit ohne weiteres nachgeprtift werden konnte. Der heutigen Form des Reisepasseg kommen anch die Sendfchrelben nahe, mit denen die Führer der ersten Christengemeinden ihre Glieder in der Dtafpora zu erreichen suchten: hier wurde oft eine ganz genaue Personalheschreibung der Abgesandten gegeben. Der Zweck war der gleiche wie heute: den Inhaber vor Leuten, die ihn nicht kunnten, ansznweifem »Mit dem Uebergang in die neue Zeit wurde der Reiseverkehr lebhafter und damit die Notwendigkeit »eines Persotialciiistveises, die dem Inhaber einen ge wissen Schutz in den Turchreiseliindern sicherte, immer allgemeiner-. Die Kaufleute des Mittelalters bedurf teu seiner. Sie ließen sich durch die Fürsten oder Be hdrden ihres Heimatlandes sogenannte »Geleitbriefe« ausstellein die bereits damals, im 12. Jahrhundert, unsern heutigen Reisepiissen ähnlich waren. ·Der Reisepaß von heute erflillt zwei Aufgaben zu aleichz er stellt den reisenden Fremden unter den be sonderen Schutz seiner Heiinatregierung; daneben ader toll der Paß der Polizei des fremden Landes, in dein snh der Reisende aushält, eine sctmelle Kontrolle feiner Persönlirhsteit ermöglichen Er soll also sowohl das Recht der Reisenden wie das des von ihm belurhten Landen irhiilsen heilen Mit sder ungeheuren Aus dehnung des Ilieiseuertehrs in unsern Tanen ist das Was-wesen eine sehr komplizierte Angelegenheit ge worden. Während man in früheren Jahrhunderten von Gllict sagen sonnte, so gut bei seinem Landesherrn anaefkhrieben zu sein, daß er einein Geleit- oder Schutz bries ans-stellte, so ist man heute, will man in ein fremdes Land reisen,,dnzrll die Paswiliiht gezwungen. eine Jieiiepasz mit sirh Au führen. Sonst lassen einen die Heimat- wie die fremden Behörden überhaupt nicht iiber die Grenze. Der Paßzwang, der bis- 1867 sogar norh innerhalb der einzelnen deutschen Länder herrschte und von jeher in manchen Ländern eine Plage des Reisenden war, hatte in den Jahren vor dem Krieae einige Milderung durch Konventionen zwischen meh reren Ländern erfahren. Der Kriea beseitigte diese Erlichterungen wieder. so weit, daß bekanntlich soaar Bauern in den ersten Nachkrieasiahren ein-en Reisepasz für Deutsche aus andern Reich-steilen forderte. » Strengcr Paßzswang hat schon immer zu Past falschungcn Veranlassuna gegeben. Namentlich in politisch bewegten Zeiten, wie etwa in den achtund vierziaer Jahren. Revolutionäre. Schieher und Ver brecher haben natürlich den lebhaften Wunsch, die Be hörden iiber ihre werte Persönlichkeit im unklaren zu lassen, zu täuschen. Sie wollen möglichst ulwerdiichtig erscheinen: harmlose Reisende. So segeln sie wie die Seeräuber unter falscher oder fremder Flaage ver schaffen sich einen aeftilschien Reisenasi, der im Rot welsch der Gauner ~Fs!ebbe« genannt wird. In unsern Tagen ist die Paxfisiilschuna geradezu ein Gewerbe ge worden. Nichts sei - so versicherte man in den Tagen nach dem Zusamnkenbruch leichter, als zu einein durchaus nuverdäcbtigen deutschen Reisepaß zu kommen. In Berlin aab es Leute, die sich durch das Heritellen non falschen Piissen ernährten, in Menge. Mit der Zeit ist diesen Fälschern von der Polizei das Hand werk gelegt worden. Aber immer noch hört man hier und da von der Aushebuna einer Paßsalschetzentralr. non Fiilicheriverkitiiiten großen Stils. In den meisten Fällen sind diese Werkstätten Einrichtunan radikaler Organisationen die sie für ihre obskuren politischen Zwecke brauchen. - Die Berliner Polizei bat kürzlich eine kommu - uistische Paßsaischerzentrale iu BerlwiNeuköllu ans - gehoben. Man hat dabei außerordentlich viel Material ; gesundem Man beschlagnahmte, wie in der Zeitschrift »Die Polizeisachknnde« mitgeteilt wird, in einem Zim » mer in der Thoinasstrasze iu Neuköllii einen ganz s simoleii viereckigen, leicht gebauten, bellbraun ange - itrichcnen Eichenschrant Dieser Schrank enthielt alles, ; womit man heute Behörden nnd Aemter hinter-s Licht , siihr«en kann. In ninsterbafter Weise war alles geordnet ; 27 Schubsacher beherbergten 3000 Stempel nnd etwa ;;1»000 saksimilierte Namensunterichriften. Sämtliche -jStenipel der Finanzbehöideiy der «Auswärtigku «Acinter, der Botschasteih Gesandtschaften und Zion - ; sulate, der Reaie im besetzten Gebiete, dcr sranzösischeu, slbelgischein hollaudischen, schweizerischem italienischen, szenglischen und ainerikauischeu Grenz- und Paß «sbebörden.« Nichts ist vergessen worden. Die Ans sftihrnng der»Stemiiel ist musterhaft bis in die feinsten Detail-z, noch unter der Lupe sind sie dein Original völlig gleich. Hin einem andern Reaal des Schrankes lagen sertiae asse, Originalblankopässe, die irgendwo entivendet sein müssen, und die ausaefiillt werden sollten mit falschen»Bildern und falschen Stein«-ein. Teilweise wurde die Sache auch folgendermaßen betrieben: Ein Koinmnnist, möglichst unverdächtia natürlich, ließ sich »ordnungsgeznasz von dcr Polizei einen Paß auf seinen Namen aiisitellen. Den fertigen Paß brachte er in die Falscherwerlstatt. Dort aab er zunächst seinen aenaueu Lebenslauf zu Protokoll. Dann wurde der Paß run aefalscht: Man klebte die Photoaraphie eines andern hinein. unterstempelte falsch nnd fiigte in dem jetzt nen gebrachten Paß das Lebenslaufprotokoll hinzu. So konnte der falsche Paßinhaber ruhig auf diesen Paß reisen, denn er war ja ganz in Ordnung, hatte die richtige Nummer und war bei der Polizei eingetragen. Den Lebenslauf mußte er auswendig können, um Fragen iiber sich, d. h. über das Leben des eigentlichen Paßtiihabers, beantworten zu können und so jeden möglichen Verdacht im Keime zu ersticken. Den Fäl scherii war es vermöge ihrer zahlreichen ausländischen Stempel auch möglich, Pässe fiir das Anstand her zustellen. So fand man in dem Schranke einen iSchwcizer Paß mit dem Bildnis der bekannten Ruih iFischen der Paß lautete jedoch auf den Namen einer Frau Brosfat. Jii dem Schranke war schlechthin alles zu finden: Ausreisevisastemiiel nnd amtliche Unbedenk lichkcitserkliirnngen nnd Unierskbriftssorninlare non den Leiterii der Finanziimten Eine komvlette Ein richtuiia, die sich iahrelana bewährt hat. Es dürften Iniele hundert falsche Passe damit ausgestellt worden sein. Der Schrank steht jetzt in sicherem Gewahrsain der Berliner Polizei. Ein arosier Teil der kommuni lstiscbeu Fälscher ist verhaftet worden. Aber mit der Aussiuduua der Falscherwerkstatt und der Verhaftuug der Schuldigen ist die Angelegenheit keineswegs erledigt. Jst es nicht sehr wahrscheinlich, dasi sich in Berlin uud anderwärts »noch weitere snlslse - wohlausaeriistete Ilebbenwerkstatten befinden? Sicherlich sind doch diese 8000 Stempel usw. nicht nur ein einziges Mal heraestellt worden. Die Aufdeckunii dieser wohl bisher größten Paßsälsaierzentrale hat vor allem bewiesen, dass die Sicherheit des internationalen Pasiwesens illusoriftb ist. Die bisherigen Sichernngen, s in erster Linie die Stempel, genügen offenbar durch aus nicht. Es ist jetzt klar, daß es so rassiuierte Fal sihungen iiibt, daß nicht einmal der Fachmann sie er kennen kann. Die Polizei hat aus dieien Erfahrungen gelernt. und die Behörden stehen jetzt vor der Frage, ob das Paßwesen in Zukunft nicht ganz anders geregelt werden »mus;. Nahe liegt es z. B« das Finiäerabdruä verfahren für das Paßwesen nutzbar zu ma ieu. Tat-—- sächlich ist dieser Gedanke schon aufgetaucht. Dazu be dürfte es allerdings internationaler Vereinbarungen, die jetzt keineswegs leicht zu erlangen sein werden. Außerdem bedeutete es eine außerordentliche, neue Er schwerung des Auslaiidsreiseverkehrs. Wie die Dinge aber jetzt liegen, hat dass Publikum, das die Paßplacke reien längst satt hat. jedenfalls recht, wenn es all unsre umständlichen Paßvorscbriften nicht mehr «zeitgemaß findet. Der Paßzivanii ist unter solchen Umsiandcu tat- Hsiichlich kaum etwas andres als eine Formalität, die lniemandem nützt, bloß Geld kostet und Aergerwbe reitet. . lichen Außenberufen infolge einsstzender ungünstiger Witterung verschlechtert hat, muß nunmehr wieder mit einem Steigen sowohl der Erwerbslosens als auch der Arbeitsuchendenzahlen Pgerechnez werden. ll — Das Araentimsche Konsulat ist von heute an von Reichsstraße 28 nach Ztnzendorfstraße 2b verlegt. Die Kanzlei ist wie vorher von 2 bis 4 Uhr offen und hat Telephonnummer 15416 erhalten. - Kriegsariiberfiirsorge Augenzeugenberichte über deutsche Kriegerfriedhöfe in Nordfrankreich, Bel gien, Dänemark, Lettland, Kolen und Junoslawien sind in dem soeben erschienenen ovemberhest der Zeitschrift ~·Krieasgräberfürsorge« in solchem Umfanqe veröffent licht, daß sich jeder ein anschauliches Bild über den tat sächlichen Zustand unsrer fernen Kriegergräber machen knnn. Wir erfahren zum erstenmal Genaueres über die von den Franzosen eigenmächtig geschaffenen Massengräber, gegen deren Errichtung der Volksbund Dentsche Kriegsgräberfürsorge bereits seit längerem ankampft. Endlich erfahren wir, was in fremden Län- Der Arbeitsmarkt in Sacher Das Lande-samt für Arbeitspermittlung berichtet über die Lage auf dem sächsischen Arbeitsmarkt für die Zeit vom 16. bis 22. November folgendes: Die Zahl der aus der Erwerbslosetgiirsorcse Untersttitzteu ging bis zu Beginn der Beri tswo e aus 40293 (33 140 männliche und 7153 weibliche) und die der Zuschlagsempsänger ans 38 235 zurück. Gegenüber dem 1». November bedeutet dies eine Ab nahme von 2084 pauptunterstütiusth nnd 2080 Zuschlagsempsäm gern. Von den Hauptunterstützungsempsängern, unter denen 1268 unter 18 Jahren enthalten sind, wurden 2415 zu Pflichtarbeiten, 3256 zu kleinen und 1461 zu großen Notstandsarbeitcn herangezogen. Als Arbeit snchende waren am 18. November bei 75 größeren öffentlichen Arbeits-nachweisen Sachsen-'s 55 713 Perso nen gemeldet, am 15. Oktober waren es 61055, so daß auch hier nochmals eine wesentliche Bett-inge runa festgestellt werden konnte. Da sich jedoch· in dieser Verichtswoche die Arbeitsmarktlage in sast samt- Das Wetter Witterungsausfichtenaxür den W. Novem ber abends bis 27. November endsx Heitet und trocken bei lebhaften öftltchen bis füdöstlichen Winden am Morgen örtltch Dunst, nachts leichter Frost, tagss über Temperatur nicht wesentlich geändert. Luftdruckvertetlung: Hoher Druck über 765 Millimeter öftltches Europa. Depression-Ho Milli- Zieger westlich von Großbritannten und Golf von eaya. Satt 4 Drei-du« Neneste Nachrichten Donnerstag, 27. November 1924 DU. ttå Billiger I Weshnachts Werkan in Damen-. Herren-, Bett- und Hauswäsche. Preiswerie. vorzügtiche Wäschestoffe- Relns lein. Tischzeuge zu niedr. Preisen in gedleg. Auswahl. BlusensNeuheiten In seide, Flanelh Voils. ln all. Abteilung. bill. sonder-Angebotc was-strac- s R. Hecht Sründungsjahr 1880 Lesngnhgus