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Dresdner neueste Nachrichten : 27.11.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192411278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19241127
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19241127
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-11
- Tag 1924-11-27
-
Monat
1924-11
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 27.11.1924
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srcuden Ich kann es begreifen, daß der wahre Aestbet m feinex Art zu schaffen letzte Vollkommenheit sieht. Denn wie es ihm gelingt, seine Landschaften aus zarten Tönen zusammenzubanem daß ·es einen komplizierten, reizen-den« neuen und interessanten Zufammenklana gibt dies ist eine Leistung, die ihm so bald niemand Itachmacht. Er ist wahrhaft elegant. Aber was ihm tei)lt, ist die heiße, begeisternde Glut, die arer Kunst wichtig macht. · Alexander Matböti ist einer der Geschick tcsten unter den heutigen Künstlern. Er ist ein Meister izvs Buchaeiverbes. Hier kann er seinen reichen nnd sicheren Geschmack verwenden. Köstlich« wie er Bücher in bedrnckte Seide binden köstlich, wie er den Sati spieael zu formen weiß,» köstlich, wie er aus Illustra tion und Text eine Einheit zu schaffen weiß. Bei der Betrachtung der Illustrationen selbst iedoch»sänat das »Aber-« an. Sie halten nicht stand. Trotz Daubler und manchem andern bedeutenden Urteil möchte ich be haupten, daß die expressionistsischen Werke seiner Hand Werke der Richtian sind nnd nicht von ursprünglichcr Kraft getragen werden. Man wird sie bald ablehnen, wie· man den Jusaendsstil ablelini. ohne deshalb die nwnetn schöpserischcn Meister der Zeit zu petwersen Matt-en hat diesen Dingen das Urteil bereits selbst ge sprochen. Er hat sich in seinen neueren Arbeiten ans der Kunst des Ausdrucks in die Dekoration zur-net aezoaen Von hier aus lassen sich vielleicht auch semc irzcheren expressionistischen Dinae rechtsertiaen. Er hat namlich auch in seinen wildesten Zeiten nicht aeaen den unten Geschmack-geschli, auch seine Ausdruck-sinnst fpjttc Illustrationen zum »Dosten Licd«, der Bibel z. B. smd eigentlich dekorativ schmückend gemeint, also nicht das-, was man im Ewressionismns wollte: unmittel bare Spieaelnnn aeistiaer Erschütterungen. . Seine neueren Werke füllen den kleinen Saal im unteren Geschoß mit ihren anaenchmen Farben. Uebcrall kann man die Grenze aufweisen, iiberall in das dekorativ Schmückende, das Vestimmende von Form nnd Farbe - iiberall wird verwdbiiten Sinnen aeskinneichelt. Eiliiebrsnd Gut-litt- - Programm Mr Donnerstag. Opernhaus: »Die Orestie des MichylosC Zfsz - Schauspielhaust Kntermezzo«,»x4B. - Ncuftiidter Schauspielhaus: »Der eincidkatzkr , Ksz f Neues Theater: »Der axme Zähmsch , -«-8. - Ziicsidcnzthcntcu »Die schöne Rina ( , »s. Zsspsndwss »Hast-V die neue vier-MAS- -Hände weg von Aegypten« " Eine englische Monroedottrin im Niltal Tetcgramni unsres Korrespondenten w. London, 20. November Aus Kairo wird dctn »Dann Erntesz« gemeldet: In Accxandria werden zwei Matrosen des dor tigen Schlamtsthiffes »Valiant« vermißt. Alle Behörden ivnrdeu beanstragt. nach ihnen zu tor schcu« Eine voll ansaeriistete Brigade englischer Trup pcn marschierte gestern non 9 hid l Uhr uaehniittags durch die Straßen non Kairo, nnd heute wird eine Brigade andrer englischer Trnnoen das gleiche tun. In Port Said kam es zu einer antihritiseheu Demen strqsimy die durch das Erscheinen englischer Flugzenge schnell andeinandergetrieben wurde. J n Kai r o nn d Alexandria herriiht augenblicklich Ruhe. Ob diese der Wirkung des schnellen nnd energischen Vorgehens der englischen Regierung oder dein fürchter lichen Wetter, das dort znr Zeit herrscht nnd Strassen demonstrationeu sast nnnitiglith macht, zuzuschreiben ist bleibt abzuwarten. Die britisihe Regierung hat weitere militiiristhe Maßnahmen nor- Uiufig aufgeschoben, um dem neuen ägyptiiehen Kabinett Zeit zu lassen, der Situation Herr zu werden. Man hofft in London. daß es die im britiichen Ultimas mm enthaltenen Forderungen tn ihre r Gesa m t - hcit annehmen wird. Die hritiirhe Regierung iii nach wie vor nicht gewillt, die Einmischung einer andern Macht oder des Völkerbnudeö zu dulden. Jeder Annell iraendeines Landes an den Völketbnnd tritt-de als eine Einmischung in innere eng lische Angtelegenheiten angeiebeu werden. Die enalandse ndliche Haltung der ausländischen Presse uamentlith der französischen und amerikanischem aber auch eines Teiles der deutschen. wird hier sehr übel act-merkt. Von einer mir nahestehenden diplomatischen Seite wird erklärt. man sehe in maßgebenden Kreisen keinen Grund. warum die öffentliche Meinung in Deutschland die Sache der Aegnuter verfechten nnd England vor den Kopf stosten sollte. sWer tut das in Deutschland? D. Ned.i Der während des Borea krieaes begangene Fehler einer ganz nndivlomatisthen Teilnahme stir Englands Feinde sollte nicht wiederholt werden. Wenn England anderwärts stark engaaieri würde. so könne das stir Deutschland bei seiner Stel lung andern Mächten gegenüber nur nachteilige Folgen haben. Die deutsche Punkt-nd vie Vorgange » in Muhmen " Die konservative Presse in England reagiert außer ordentlich newös aus die Kritik, die von der konti nentalenropäischen Preise teilweise an dem englischen Vorgehen in Aegypten geübt worden ist. Vollkommen gebilligt wurde das englische Vorgehen eigentlich nur von den italienischen Faseistendlättern wohl in Erinnerung an das der jetzigen englischen Sülinealtivn außerordentlich ähnliche Auftreten Missio linis im griechisch-italienischen Zwischensaw der zur Besetzung von Korsu siibrtr. .. Außcrordentlich feindlich zeigt sich die franzö sische Presse und erinnert damit Ennland in unlieb iamer Weise, daß Frankreich immer noch Englands Konkurrent im Kampfe um den nordasrikanischen Kolonialbesitz ist. Es ist zwar ein Anachronismus in diesen Tagen des zwanzigsten Jahrhunderts, aber es gibt Kreise in Frankreich, die es immer noch nicht ver gessen können, daß die Franzosen nor den Eng ländern in Indien waren und daß sür eine. europäische Macht, die Indien-besitzt, auch die Kontrolle k Aeayptens unumgänglich notwendig ist. Endlich über- ! sieht man in Paris natürlich nicht, daß Englands Posi tion am Rhein um so unsicherer wird, je mehr es sich in orientalische Wirken verwickelt. Ganz besonders erregt aber gebärdet man sich in England merkwürdigerweise über d i e H al tu n g d e r deutschen Presse. Man nennt sie unverständlich, erklärt sie sür unfreundlich und ergeht sich in Remini szeuzen an die Tage des Buretikrieges. Es wäre nun allerdings bedauerlich, wenn die deutsche Presse ange sichts der jetzigen Lage Deutschlands nnd all der wich tigen Dinge, die sür uns außenpolitisch auf dem Spiele stehen, aus rein gesühlsmäßigen Erwägun gen sich in eine erneute Welle non Angionhobie hineintreiben lassen wollte. Das scheint man in Eng land zu befürchten. Diese Befürchtungen sind aber grundlos. Von einer »Hei-e gegen England-« wegen ded iignptischen Zwischenialles kann in dem maßgebenden Teil der deutschen Preise keine Re d e fein. Daß man in Deutschland nicht alles billigt, was England tut, und daß sich in unsern Augen die Dinge denn doch noch iU mancher Beziehung anders spiegeln als in den Augen Englands, ist eigentlich selbstverständlich Die deutsche Presse shat im gegenwärtigen Augenblick die Pflicht tlar und kühl bis ans Herz hinan den neuen Mitteimeerkonfiikt zu verfolgen »ieine Tatsachen festzustellen nnd zu ihnen soweit sie internationalen Charakter haben» Stellung zu nehmen. Da Deutschland in seiner jetzian Lage im Gegen sa. zu Frankreich nicht direkt an Aeaypten interessiert ist, hat sie es um io leichter, objektiv zu sein. Diese Objektivität gebietet uns anzuerkennen, daß England durch die Ermordung des Sirdars sch wer· prv v o ziert wurde und ein Recht auf Sühne hat. Sie gebietet uns serner anzuerkennen, daß in Aegypien wichtige Lebensinieresfen Englands «ans dem Spiele stehen und daß England das Recht hat, diese Interessen zu schützen Das ist die eine Seite der Angelegenheit. Die Ob jektivität gebietet uns aber auch, d i e Art d e s V o r gehc nd England s, die weitgespaniiten, demüti genden Forderungen, die hochmütig-: Kränkung dek ganzen iigyptischeu Volkes zu kritisieren. Ein Blatt wie ~Morning Post« ist darüber natürlich empört. Aber wir befinden uns bei dieser Kritik in angenehmer lledereinstinimung mit dem größten Teile der liberalen Preise Englands. Wir können es ferner im Gegensatz yzu England nur begrüßen, da ß Aegn p i e n de n Konflikt vor den Völkcrbund zu bringen «g ed enkt. »Da wir auf den dringenden Wunsch Eng lands in nächster Zeit in diesen Völkerbnnd eintreten sollen, ist es für uns nur von höchstem Interesse, die Arbeit dieser Institution in einein wich tigen kritischen Fall zu beobachten» Deutschland ist auch kein voll sonveränes Land mehr. Auch wir können jeden Augenblick in einen Konflikt mit einer der jetzigen Großmiichte kommen. Wir haben also alle Veranlassung, darauf neugierig zu sein, was der Völkerbund in einem ähnlichen Falle wohl tun würde. , England hatdenägyptifchenKonflikt als eine interne Angelegenheit erklärt, die nicht vor das Forum des Völkerbundes gehöre-. Die dritifche Regierung steht auf folgendem Stand punkt: Bei der Unabhiingigkeitserklärung Aegyptens behielt sich England ausdrücklich vier Punkte vor: l. Den Sodan. 2. Die Sicherheit der briiifchen Ver bindungslinien durch den Suezkanal Z. Den Schutz der Interessen der Ausländer und der Minoritäten. 4. Die Verteidigung Aegyptens gegen jeden fremden Angriff. Am 15. Januar 1922 sandte dsie britifche Regierung an alle Mächte eine Note und teilte den Reaierunaen mit, daß jeder Versuch, fich in englisch äayptifche -Angele«genheiten einzu mischen. von der britischen Regierung als ein unfreundlicher Akt bezeichnet werden müßte. Diese Note richtete eine Art englischer MonroesDoktrin im Niltale auf. Genau wie hundert Jahre zuvor der amerikanische Präsident Monroe die Lofung ausaab: « Amerika den Amerikanern! Keine Jntervention Europas in amerikanischen Angelegen heiten !«, so rief England ietzt den übrigen Mächten zu: »Hände wea von Aegvptenl« j Diese vier Punkte sind natürlich von Aegupten niemals anerkannt worden- Sie nehmen dem Staate im Niltal vollkommen die wesentlichen Attribute der Souveränsität und machen ihn trotz aller hoben moralischen Erklärung-en aus London zu einem Vasallenstaat Englands. Aber England hat die Macht, einen wirksamen Appell an den Völkerbund zu verhindern. Aeaypten selbst ist nicht Mitglied des Völker bund es und kann infolaedessen nach den Satzunan des Völkerbnndes nicht persönlich in Gens Recht suchen. Und eine andre Macht kann es nicht tun oder sie würde es sich wahrscheinlich sehr überlegen. denn ein Ein treten für Aegvpten würde nach der bekannten eng lischen Note vom 81. Januar 1922 als ei n un - freund li ch e r Akt betrachtet werden« W , Man darf gespannt sein, wie sich der Völkerbnnd ums dieser heiklen Situation herausziehen wird. Jeden falls besteht wenig Aussicht, daß England sich der guten Dienste dei- Völkerbuiides, von denen es sonst so viel spricht, bedienen wird »Denn der Völkerbund scheint immer viel mehr am Platze, wenn er aus die Angelegenheiten andre r Völker angewendet wird ais auf die des eigenen Volke-IX- Das soll nicht wieder ein mißgünstiger Hieb gegen England sein, sondern ist - lcdiglich ein Ziiat aus dem »Manchester Guardian«. Und eng lischer als die Engländer können wir in Deutschland doch wohl nicht gut sein? « Th. Seh. Kleines IdltTlletou = Mitteilung der · Sächfifchen Sinntstheater. Opernhaus: Freitag findet das Zweite Sin fonietonzert Reihe B Hatt l. Maurerischc Tranermufik von Mozart; 2. rei Lieder für Att stimme und Orchester mach Gedichten von Ricardn Huch) von Paul Stuiber (Uraufführung), Soliftin: Jr m a T e rva n i; Z. Vierte (romautifche) Sinfonie in Bs-Dur von Bruckncr. Leitung: Fritz Bu f ch. Anf a n g 598 Uh r. Die öffentliche Haupt probe zu diesem Konzert findet am gleichen Tage vor mittags XII Uhr statt. = Mitteilung des Neustadter Gchausnielhauses. Am Sonnabend wird das Lustspiel »Die Wette« zum erstenmal aufgeführt Sein Verfasser ist Karl Sloboda, der Verfasser des liebenswürdigen Kon versationsstiickes »Am Teeiisch«, das bekanntlich seit Jahren aus dem Spielvlan des Schaiispiellmnsed steht. = Mitteilnnkl des Residenztheaicrs. Sonnabend nachmittags iåsi v hr findet die Erstanssiihrnna des Weihnachfdmärchens »J m Himmel n nd auf Erden-s in 6 Bildern nnd 1 Avotheose von Carl Witt, Musik von Brnno Brenner statt. Jn szeniert wird das Märkten von Willn Karl, die musi kalische Leitung hat Richard Karp, die Tänze sind von Adolf Gassert einstudiert. Die Dekorationen malte sOsskar Schott. In den Hanvtrollen sind die Damen: Schaedrikh Riidors, Kaitner, Hamm, Eckart nnd die Herren: Suksiill. Karl. Wudtkesßrann Hofs, Janda, Wildersinn beschäftigt DieMärchenaniiührnngen finden Leden Mittwoch, Sonnabend und Sonntag nachxnittags. 24 Uhr bei kleinen Preisen statt. Die Overetie» »Die schtine Rivsa lin« geht allabendlich in Szene. ’ = Opernhaus. Für den ersten Teil ihrer dies-( sähriaen Dresdner Tätigkeit verabschiedet sich Fräuleinl Lotte Lehmann morgen im »Jntermezzo« von Strauß, in «ener Rolle, der wir ihre Vekanntichastl verdanken. Hm Opernhaus sang sie gestern die Mimi in »B ohe m e«. Daß wir einen Monat lang diese br-i anadete Künstler-in zu den Unsern zählen durften, war hoher Gewinn. Hoffentlich ist Wien nicht allzu eiser süchtig und gönnt uns bald wieder den Genuß dieser unvergleichlich schönen Stimme; Lotie Lehmann hat« nun mit dieser Mimi eine Reihe von Darbietungen abgeschlossen, wie man sie schöner, eindrucksvoll-er sich.l nicht denken kann. Das Organ, dieses blühende, das tende« immer irnqsiihige und immer weiche Organ singt vdz. Berlin, 25. Novemer Der Verwaltung-Brut der Deutschen Reichs-bahn- Gefellfchaft hielt vom 20. bis 25. November« Ausschuß- und Plenarsitzuugen im Gebäude der Deutschen Reichs bahn ab. Den von der Verwaltung vorgeschlagenen Gehalts- und Lohnerhöhungcn wurde gleichsam in der Erinnerung weiter. So wurde zum Beispiel der Schluß des ersten Altes mit dem hohen C hinter der Szene zu einer so überwältigenden Sest ssation, daß der Vorhang ungezählte Male sich wieder öffnen mußte, um dem Dank, der Begetsterung des Publikums gerecht zu werden. Und solche Höhepunkte hatte der Abend viele. Die Vorstellung stand auch sonst auf gutem Niveau. Hirsch der stets Hilfsbereite, war in allerletztcr Stunde als Rudqu eingesprungen. Als Musette erschien nach langer Pause Charlotte W olf. C. J. P. » = Das 7. Volksbiibnenkonzert hielt mit Bach-! Mozart und Beethoven eine streng klassische Spielfolae ein. Das Brandenburgische Konzert Nr. 18 für Flöte tßudolf Schwinqu Violine iStefan JsrenkelL Klavier und Streich-raresten Mozarts AsDnl--iionzert nnd Beethovens Zweite waren auch in der Lan-ne das rechte Maß für ein Volkssinfoniekonzert. Den Solisten hatte Mörike, wie üblich- aus Berlin mitaebrakht, aber restlos befriedigte D-r. Ernst Wolff nicht. Ein stil lnndiaer Musiker saß am Iliiaeh aber sein Spiel ist so weich, daß es dem Orchesterklana unterliegt, auch an den Stellen. wo es ailt, pianistifch beruorzutreten Mr. = Jenny Hasselquiit nnd ihr Partncr Gtiorp tanzten am Dienstag abend im Volkswohlsaab Die schwedilche Tänzerin ist für Deutschland keine Un bekimn le mehr. Man fah sie in den letzten Jahren als Trägerin der Hauptrollen in verschiedenen Filmem Güte-lich tanzte sie auch in der Berliner Neueinftudies rung der Pantomime »Snmnrun«. Jennn Hasselquift scheint iedoch eine weit bessere Filmfkdanspielerin als Tänzerin zu fein. Wohl liin sich die ante Schulung des alten Königlikljen Balletts in Stockholm nicht ver kennen; ihre Pas nnd Attitnden sind exact nnd präzis, sauber nnd reinlich. Nur fehlt völlig die aeitattcnde Phantasie nnd das eigene thisdrncksverinöaein Reiz votle Koftiime inach denEnnviirfen non Prof Hans- Henei haben die Aufgabe, künstlerische Unzulänglich-» keiten zu-caehicren. Sie Den-rat sich im Altberaebcaiijten» tanzt neckiiche Miidchcnszenein tändelnde Volks-ask zart-» ichmachtende Walzeru Am besten gelanpen ihr eine Polka, ein Tanz nach schwediscijen Vol stneiien, nnd ein Tanzdnctt ~«.’iel:c—-O«·,ank« mit ihrem Particer. Dagegen erinnerte der Tanz »Ein-e weiße Rose-« pein lich an eine unaewellte Parodie ans den nnvera.:ßlicl)en ~Sterbcnden Schwan« der Paiolowna. P o ul Elto r p ist einer der Durchsilntittsiiinzer, wie man ihnen alsl Partner großer nnd kleinerer Balletienien immer Der Fall Nathusins B. Berlin, Zit. November- (Eia. Dratptlperielptl Tel- Verteidiger des Generald v. Nathnsius listi, wie wir hören, sich dafür eingesetzt, dass der Revi iionøantrag zu rii ckgez oge n wird· Damit wäre die Voraussetzung siir einen Vegnadigunngakt gegeben. Es ist hier nicht bekannt, ob General o. Nathuiiiiø bereits seine Zustimmung zu diesem Schritt gegeben hat. Von der Regierung ist iedensalto, wie man une ;oersichert, weder nach der einen noch nach der andern ißichtnng hin ans den General ein Druck ans-geübt worden. Es wird zu berücksichtigen sein« dass ein Revisiotisversahreu mehrere Monate sich hin zieheu könnte, so daß ers menschlich sehr wohl liegt-cis liih wäre, wenn der General v. Nathasinprs iiku ent schlossen hätte, den Revisionöautrag zurückzuziehen Die Regierung wird, soweit mir unterrichtet sind, v o r anssichtlich keine weiteren Schritte in Paris unternehmen, wenn das der Fall wär-e nnd die Begnadignng erfolgt. Im übrigen ist in Deutschland ein ordentliche-E- Getichtøversahren an liitngig gemacht worden, das Gelegenheit geben soll. die Unschuld des General-z o. Natlmsiusfffzn erweisen. : wieder begegnet: feminin, erfindnngsarm, man-rieth ! Am Wunsch-Flügel saß Herbei-l Jäger, dessen -. Klavierspiel weit über dem der üblichen Tanzbealeiiser steht. L. D = Königsberacr Uraufsührung. Aus Köniagiberg wird uns geschrieben: »Das Fen ste r« von Cz. Galsto o rtby ging im Neuen Schauspielhauo unter Axel Waldecks Reaie zum ersten Male über eine deutsche Bühne und fand sehr herzliche Ausnalnn«.-. Diese tiotniidie zeigt die seelische Zermijrbtheit einei mit siebzetm Jahren wegen Ritidesntords inhafiicrt ge wesenen Arbeiterin, die ins Leben, in die Welt mit Fenstern zurückgekehrt, nur eins begehrt: dass Ver siiumte nachzuholen-, tcbeti! Ihr Vater, der philoso phisch-altol)olische Fensterputzer, brinat sie in der Familie eines ~aufaeklärten« Schriftstellers nistet-, dessen Sohn in dreijiibrigem Felddienst allerhand Vor urteile, nicht aber das Gedicbtemachen verlernt hat und sich dem in Haß und Verstockttieit getriebenen Mädchen teils mitleidvoll, teils aufaewlihlten Blutes naht. Ent setzen der Familie, ritterlicher und zualeich drastisch komischer Kampf des Sohnes für das Mädel, sein Ent schluß, sür immer das Haus zu verlassen, wenn sie nicht bleiben dars, ihr Entschluß, auf alle Falle zu gehen, ein Psiss: ihr Ausgehtagbräutigam erscheint, Zuhältertype, frech, skrupellos, man versucht, ihn hinauszuschmeißen, das Mädel stellt sich vor ihn: er allein liebt sie, ihm allein folgt sic. Neues Entsetzen der Familie, ein Polizeidetektiv kommt, kennt den Bur schen, der sich naeh frechen Redensarten dünn macht, und verwarnt das Mädel, das über das wahre Gesichtihres Lieblinas sehr unglücklich ist, zuletzt aber doch ihren Weg ins Unbekannte geht, denn sie will nicht von be liebigen fremden Menschen gerettet, sie will aeliebi sein. Ellen Eichelmann als Kitty, Hans Jbra Adolphi als Fensterputzer Bln und Manrus Liertz als Sohn des Hauses boten reife Leistungen, zu denen sich die von Auguste PraschsGrevenberg als ungemein reiche pfycholoaische Studie der Mutter gesellte. Dr. K.—P. = Atihnr Kraut-next des bekannte Berliner Dav fieller am Staatlichen Schau spielhaus,,beging gegern Dienstag die Feier feiner fünfzig-jährigen u- Sehörigkeit zum Theater. Kraußneck ift in resden in den letzt-en Jahren öfters als Chor-führ Cngetan in der ~Braut von Meisina« im Schauspielh « au getreten nnd hat stets durchäeine hoheiisvolle sc Verse æn sprechen, durch die indring"lichteit sei « Durste ung sowie durch den Adel einer echten stinkt-· Htzffnfungf Fuss Bettes-eng der Krife · X London, 26. November-. (Dnrkl) ankspruch.) Wie die ~Times« ani- Kairo melden, wird zwischen dem neuen ägyptifchen Kabinett und dem Vertreter Eng lands ii er die Möglichkeiten verhandelt, iiber den toten Punkt hinwegzukommen. Man hofft zuv e r fichtlich, daß sehr bald ein Ausweg gefun den iv erd en wcr d. Nach einer hier eingetroffenen Meldung hat am 24. November ein ägnptisches Batailk lon Omdurman geräumt, es ist auf dem Wege nach Port Sud-am Jtalienischer Vorstoß in Tripolis X Tripolis, 25. November. Am Sonntag vormittag beseizte eine Abteilung italienischer Truppen die Stadt Sirt nnd hißte ansdem im Jahre 1815 verlassenen Schloß die italienische Flagge. Am Abend stieß die Abteilung bei Guasr buhadi ans das Lager von Jbrahim Scelewi des Sohnes von Ramadan Sachli, der im Jahre 1915 durch Verrat den Rückng der italienischen Besazznnp cr zwungen hatte. Jbrahim konnte entsciehen. Bei dem Zusammenslosz fanden 50 A u s st a« n d i sch e d c n T o d. Die Italienet haben 400 Gen-ehre, l Kanone, Mani tion, Maschinenaemehre, ein Proviantlaqer und vie Fahne der Anistiindischen erdenken Vor dem Frieden in Marokko? EI- Pariö, 26. November. Eis-euer Drahiberichu Nach einer Meldung von der spanischen Grenze, die offenbar der Zenfnr entgangen ist, fcijcini die spanische Regierung zu versuchen, die unglücklich verlanfenen militiirifchen Operationen in Marokko durch einen Friedensfchluß mit led el Keim zu liqui dieren. Nach der Aussage von zwei ehemaligen Depa iierien, die mit der Miffion bei Ale el Keim betraut waren, hat dieser nach langen Verhandlungen folgende Bedingungen für den Frieden acstellh - l. Anerkennan der Unabhängigkeit der Rifs. 2. Räumung der ganzen spanischen Zone mit Ausnahme von Melan nnd Tentam 3. Zahlung einer Entschädigung von 20 Millionen Pefeias. Außerdem fulj Abd cl Krim die Licferuua einer gewissen Menge siciegsmatcrial verlangen. Milderungen im Personalabban Verordnungen der Reichskeniernng - X Berlin, 26· November-. Da infolge der Anf lösung des Reichstags der Entwurf eines Gesetzes über eine zweite Aenderung derPcrsonal abbanverordnung nicht mehr verab schiedet werden konnte, bat die Reichstegierung im Verwaltungswege bestimmt, daß der grundlegende Artikel 3 der Personalabbauverordnung (Versetzung. von Beamten in den einstweiligen Nuhestaud) vom l. Januar 1925 an nicht mehr allgemein, sondern nur noch in den Reschsverwaltnngen anzuwenden ist, in sdenen auf Grund eines ausdrücklichen Beschlusses der lßeichsregieruna ein weiterer Personalabbau wegen »besondere« Griinde ausnahmsweise noch als erforder lich erachtet wird. Darüber hinaus ist zugunsten der Beamten beabsichtigt, eine Gesetzesnorfchrist zu treffen, nach der Artikel 3 der Personalabbauverordnung nur noch in solchen Reichsvermaltnngen anzuwenden ist, die durch besonderes Gesetz zu Abdomin waltungen erklärt sind. Die Reichsregiernng liat ferner angeordnet, daß schwerbcschädiate Beamte oder Angestellte wegen vermin derter Leistungsfähigkeit, die auf ihrer Veschädigung beruhen, nicht mehr abgebaut werden dürfen und daß besonders geschätzte An gestellte Cz. B. Schwerbeschiidiate und Vers-organize berechtigm tunlichst nicht mehr entlassen werden sollen. Verwaltungsm( ver Neichsbahn angestimmt Dte Erhöhung der Bezüge sür Nril heiter und Beamte der Gruppen 1 bis 6 tritt rtickt wirkend mit dem 16. November in mast. Jus uesamt beträgt die Belastung der Reichøbahn durch die Gehalts-: nnd Lohnerhöhuuaeu tiber 125 Mil lionen Mark im Jahre. Die neue Personal o»tdnuna wurde aufgestellt Die Verwaltung rechnet sur das Jahr 1923 mit einem durchschnittlichen Per sonalstand von 777 000 Köpfen; die Kopfzahl belies sich im Jahre 1913 auf 696 000, wobei die abge tretencn Strecken nicht mitgerechnet sind. Während im Jahre 1913 die Ausgaben für Personal etwa 50 Prozent der Gcsamtbetriebsausaabcn uns machten, werden diese sitt das Geschäftsjahr 1925 aus 62 Prozent geschätzt Neues vom Tage Ein kleines Mißverständnis Die Berliner Kriminalpolizei war dieser Tage davon unterrichtet worden, daß ein größerer Schwindel mit unbanderolierten Zigaretten our genommen werden sollte. Nach ihren Beobachtungen war der Trausport der Zigaretten für gestern nach mittag zu erwarten. Eine Streife wurde angesetzt Es gelang ihr auch, den Wagen zu beobachten, der fdie Kisten mit den Zigaretten' enthielt. Die set-iminal beamteu griffen zu. Sie waren nicht wenig erstaunt, als im gleichen Moment von der andern Seil-e der Straße drei Mann kamen, die sich aukh schon sehr fiir den Transport interessiert hatten und die gleichfalls- Hand auf die Ware, den Wagen und feine «3’-.—-;-,!e:js.er legten. Die Kriminalbeamten glaubten, das; Essselser der Zigarettenschmuggler die Beschlagnahme stören wollten. Die Nenhinzngekommeueu nahmen an, daf eine Beschlagnahme inizcniert worden fei, nm die Schmuggelware sicher zu stellen. Tatsächlich waren die Neuhinzngelomnienen Beamte d e H Z o l l g r e u z - kommissars fiir Groß-Berlin, der gleichfalls wie die siriminalpolizei aus die Sigarettenschmnggler fahudete. Man legitimierte sich gegenseitig nnd ging narh dem nahenPolizeirevier, wo nach wechselsi.-Stiger Prüfung der Erkeniiungsmarlen allgemeine Aus klärung erzielt wurde. Der Leiter des Zofsener Landeserziehunnsheims verhaitei Der Leiter des Zosseucr Landeserziehungoheimxs Freiherr v. L ii tz o w, gegen den seit längerer Seit ein Verfahren wegen Mißhandlung und Vergeheuø an Schülern feiner Anstalt schwebt, ist, nach Bericht-en Ver liuer Blätter, am Dienstag nachmittag in seiner Woh nung oerhaftet worden. Der Urund der Ver hastung ist in der Aussage eines früheren Schülers der Zofsener Anstalt zu fnrheu, der nunmehr das Alter der Eidesfiihigleit erreicht nnd seine bereits sriiher ge machten Aucssageu beeidigt hatte. ; Wieder Hungersnot in China Nach einer Meldung aus Tientsiu sind infolge der lieberscinoemmnngen des letzten Sommers mehrere Millionen Chinesen von einer Hungers not bedroht, besonders in der Provinz Petschili. Mehrere tausend Dorfer wurden zerstört nnd etwa lUUUW Heltar fruchtbaren Bodens unbrauchbar ge macht. Die Regierung hat ein Hilfskomitee ernannt, das vorgeschlagen hat. einen Kanal für die Regulie- Zung des Hochwassers in der Nähe non Tientsin zu auen. Letzte Nachweis-Essen « und Telegramme Orest-net Neueste Nachrichten Donnerstag, 27. November 1924 Seite s
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