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H - gewesen sei. Vielmehr läßt sich die Zahl der Opfer, d. h. der ossiziell Hingerichteiem siir diese Periode ziem lich aenan feststellen, da in diesem Fall ausnahmsweise von tommnnistisiher wie von antwolsibemistiseher Seite übereinstimmende Daten genannt werden: es sind vom Dezember 1917 bis zum September 1918 in peterdbnra etwa 900 und im übrigen Nußland unacsäbr ebensonieh Menschen exekntiert worden. Das ist die erste Bilanz der bolsehewistischen Revolution. Doch verwerslieher als einzelne Erschieszungem ia selbst als die Massenhinrichinngen ist das System! Ich will hier lediglich aus das Institut der Geiseln hin weisen, welches die Tsrheka bereits 1918 ersonnen oder vielmehr aus der Finsternis des Mittelalterg hervor nezerrt hat. Die Tscheka ergreift hundert, zweihundert, dreihundert und mehr völlig schuldlose Männer, Frauen und Kinder, sperrt sie in die Kellergewdlbe der Lubianka nnd erklärt sie siir Geiseln, d. h. daß sie alle erschossen werden, sobald iraend jemand es wagen sollte, sich an der Person eiued Sowsetsiihrers zu ver greifen. Mütter nnd Frauen werden als Geiseln fest aehalten, biø ihre Söhne und Männer sieh freiwillig der Tscheka stellen. Das Geiselsystem betrachtet die Tscheka heute noch als eine der Haupt siützen ihrer Herrsåhast über Russland Vor einer Regierungstrise in Sotnjetensilandii « Verschärsnnn der Spannung zwischen Trotzki O nnd den kommuniitisthen Führern LJ Pran, 26. November. (Eia. Drahtbericht.) Nach Meldnngen, die in hiesigen russischcn Kreisen ein aetrofsen sind, ist der Gegensatz zwischen Trotzki nnd den Führern der Kom munistischen Partei Sowjetrußlandd zum ossenen Ansbrneh gekommen. Von der Regierung wird ein Einschreiten gegen den Führer der Opposition gefordert. Trotzki hat sich an den letzten Sitzungen des- Obersten Militärrates, dessen Vorsitzen der er ist, nicht mehr beteiligt. Polen droht mit einem ital-krieg O. E. Barsch-im 25. November. (Ostexpreß.i Die Warschauer Presse äußert Beforgnisse über den Auf schub der deutsch-polnischen Handelsvertragsverbands langen. Dein anriickenden Termin des 10. Januar 1925, wo die Deutschland auferlegte und Polen zugute kommende einseitige Tllieistbegiinftigung ausscheidet, wird, wie der Ostexpreiz meldet, init einein schlecht ver-- büllten Unbebagen entgegengesebeiu Es wird schon im voraus über die ~.unterfchiedlisbe« Behandlung ge-. klagt, der die ooliiische Ein- und Durchfubr seitens der ’ handelsnolitilch freigewordenen deutschen Reaierung ausgelebt würde. Für den Fall, daß dieses Gespenst nicht durch ein anderweitiges Abkoininen gebannt würde. wird bereit-s mit einein Zollkrieg gedroht. Die Verordnung iibeid eine 100proz. Erhöhung der pol itischen Einsuiirzttlle gegenüber Ländern, die den pol nischen Handel »schikanieren" wttrden, ist bereits be schlossen worden« letzt wird als ein weitere-s Retor fionsinittel die Verweigerung von Zollerleichterungen erwogen. die nach der politischen Gesetzgebung für ge wisse Fertigivaren vor allem Maschinen, sowie für einige Halbfabrikate gewäärt werden. Dieses etwas bysterifche Geschrei braucht uns nicht weiter einzuschitchterir. P o len liat an de in d ent schen Absatzmarkt eingrtfszeres Interesse als wir am polnischem Es mag ia schmerzlich fein, einen Vorteil, der zu fo billiger Scheinbltite ver balf, wie die einseitige Meiftbegünftigung, aufgeben zu müssen, zumal, wenn man den Ehrgeiz bat, durch aus eiu Jiiduftrieitaat fein zu wollen. Kann iuan das aber nur durch künstliche Mittel erreichen, fo ist es dumm und uniittlicki, die Beseitigung solcher unnatür lichen Mittel als ~Schikaue« zu braiidinarken. Polen wird oou uns nicht anders behandelt werden als andre Staaten. Wenn es ibni nach Wiederherstellung natiirlicher Zustände schlechter geht als bisher, mag es die Schuld bei sich und in seiner Beteiligung an den Methoden von Veriailles suchen. Diese nenerliche Hei-e l macht auf uns keinen Eindruck. » Die anhaltende Unzufssedenheit in der eßspeamteufchaft J( Berlin, 25. November. Die Beamtenspitzem nrganifationen mit Ausnahme des Neichsbundcs der höheren Beamten haben in einer gemeinsamen Sitzung Heute vormittag zu dem Ergebnis der Besoldungs aktion Stellung genommen nnd eine Entschließung ge faßt, in der zum Ausdruck gebracht wird, daß« die Spitzenoxganisattonen sich mit dem Er gebnis nicht zufrieden geben und nach dem Zufamtnentritt des neuen Reichs tag-s die Aktion erneut anfnehmcn werden. Das neue Kabinett in Anhalt X Dcssau, Lä. November. Im Landtag wurden der fozialistifchc Abg. Deist, Ministerialdirektor Weber (Tem.) und Ministerialdirektor Müller (uarteilos) zu Staatsministern gewählt ———— EFU Mcmck W AllclllkllkkcsNlllllllllH Robert Levis Stevenson Von Friedrich sednaek , · Wir haben in Deutschland wenig Bücher von hohem literarischen Rang, die so spannend sind, daß sie das Lesebednrfnis der großen Menge, der die sinnst der Erzählung wenig nnd der Gegenstand d er E r z a« h i u n g alle s ist, befriedigen könnten. Wir wollen nicht untersuchen, was eigentlich die Ur sache dieses Mangels ist, der uns immer wieder dazu treibt, in« den fremden Literatnren Umschau zu halten. Wabrsrhcinlich fehlten ung- immer die Welt, die Ur maldey die exotischen Länder, das Wasser -- und es blieb nns nur Blut, Sehnsucht, Metaphysik, Liebe und Tinte. « · In diese literarische Leere, in welche die Versuche vieler Abenteuerschilderer ins Grundlose bine nfallen, kommt aus der englischen Dichtung soeben ein Autor ersten Range-Z daher, der mit seinem reichen Wert diese Kluft teilweise aus-füllt. Es ist Robert Louis Stevensotr. » Dieser große Künstler ist in Deutschland zur egåseii kaum oder nur wenig bekannt. Der Verlag Bu e-; n a u u. R e i ci) e rt sM it n ch e n), der ein vorzüglichess Programm pflegt, bereitet setzt eine Ywölfbandige Gesamtausgabe seiner Notnane, Grzäh ungen nnd Essans vor, von der bereits vier Bande erschienen find; in Taschenforumt, in biegsamem, blaueni Letnen ge bunden, mit Goldaufdruck geziert, sehr schön gedruckt nnd von Thciina vorzüglich übersetzt. , «Stevenson ist längst tot. Aber in den Ländern eng lischer Zunge ist er einer der meist gelesenen Verfasser von suannenden Abenteuergeschtchten. · , Diese Tatsache würde ihm natürlich nicht seine besondere Bedeutung geben. « Denn Stevenson ist nicht nur ein Schriftsteller dieser Art. Aus seinen Werten spricht ein gründlicher Geist von edelster Bildung. Er ist einer der klügsten Köpfe, die nahe am Ausgang des 19. Jahrhunderts stehen. Seine Vielseitigkeit und Vielfältigkeit ist eben so bewunderungöwtirdig wie seine Zartheit, die sich vor allein deutlich in seinen Brieer seinen Kindergedichten nnd Esset-w ausspricht Seine Essai-s sind von meister haftein Schlifs. « Er war einer der liebenswürdigsten Mensche-n seine Taaebttcher und Briefe gnd Zeugntsse dieser Wen männlichen stieg-nd- »etu Humor- ger aus is Wachsendes Verstandnis fiir Deutschland « Aus Santiago, 18. Oktober-, wird uns ge chriebene - Wohl hat Chile im Weltkriege vollkommene Neu iralitat gegenüber Deigzchland beobachtet, wohl hat auch erst vor kornigen ochen die Beisetzung des um Chile bochverdienten deutschen Generals Körner Anlaß zur Bekundung chilenifcher Ritterliehkeit gegeben, aber trotzdem haben auch in Chile in Deutschlands schwierig fter Zeit 51923) von deutschfeiudlicher Seite verbreitete Hetzereien und Verdachtigunen Eingang gefunden; sot die Behauptung, daß Deutschlands Not nur ein Bluff ware, um den Reparationszablungen zu entgehen, während tatsächlich in Deutschland ein Schlemmerleben geführt würde nnd ungeheure deutsche Kapitalien im Auslande versteckt wären. « Da ist es denn sehr beachtenswert, daß gerade ders hiesige »Mereurio am vorigen Sonntag aus seiner» ersten Texiseite, also an hervorragender Stelle, einen Aufsatz veröffentlicht hat, der diesen Hetzlügen den Kragen umdreht. Wir sagen, es ist sehr beachtenswert, daß gerade der «Mer:urio« diesen Artikel bringt, weil diese Zeitung, die das größte Blatt nicht nur in Chile, sondern der ganzen Westküste Südamerikas ist nnd auch absolut genommen ein Organ großen Stiles darstellt, seither eine sehr antideutsche Haltung einge nommen hat. Es ist deshalb sehr erfreulich, dasz eine Zeitun von so großem Einfluß ihre Haltung gegen Dentscholand ändert nnd sich zur Richtigstellung der Tendenzlügen gegen Deutschland bereitfindet. Der Artikel gibt Auslaffnngen des schweige rischen Obersten Wildboltz wieder, der in der Zeit größter deutscher Not tHerdft 1923i Deutschland besucht hat. Da wird gegenüber dem Vorwurf des Schlemmcrlebens gesagt: ~J’n einer Millionenbevölkernug wird es immer einige Dutzende geben, die aus der einen oder andern Ursache Geld zum Ansgeben haben, und diese Blender verwirren das Urteil. Man muß aber bintet die Kn- einem gütigcn und weier Herzen stammt, durchstrahlt feine Bücher und leuchtet besonders aus den beidenl Erzählungen »Der Schatz von Franchard« und der« »Geschichte einer Lüge«. Er ist aufrichtig und fröhlich, deshalb liebt er auch so sehr die Erde, die nur die Auf sichtigen nnd die im Blute Fröhlichcn so innig lieben önnen. Aber er liebt auch das Meer, dem er in seiner grenzenlosen Hingabe alle Geheimnisfe abgelauscht zu haben scheint. Er kennt die Ozeane, die blauen Riesen, die sieh von Kontinent zu Kontinent strecken. Es ist, als wäre er dnrch ihre Traum- nnd Wogengriinde ge wandelt: tauchte er auf, trieste er von Perlen nnd Schätzen, eine grüne Algenschnur um seinen Hals ge wunden Er kennt das stille nnd tranmschwerc Sonnen meer, das Meer, schwellend in üppiaer Schönheit nnd Lust. Er kennt aber auch das raubhaste Meer, dass todbringende, wilde nnd dämonische Meer. Er ist weit» darüber gefahren, hinab in die Südsee, nnd gelandet an den einsamen Südsceinseln, noch ehe die Mode einen Hauch dieser Gestade ver-spürt hatte. Sein Leben ist romanhaft. Er stammt aus Schott land, war ursprünglich Techniker, später Jurist, amtierte als Advokat. Schon damals schrieb er. Sein Name wurde rasch bekannt. Er hatte Erfolg nnd konnte der Laufbahn eines Advokaten entsagen. I Leider besaß er eine schwache Gesundheit. Ein Lungeniibel veranlaßte ihn, viel auf Reisen zu gehen. Und so verbrachte er mehrere Jahre in südlichen Kur orten. Jn Paris findet er seine Frau, eine Ameri kanerin. Er reist mit ihr nach Kalisornien, durch streift die riesigen Ebenen Amerika-T Aber er taucht immer wieder im europäischen Süden an Lungenyeik stätten auf. « Er arbeitet enorm. Sein Stil, geschnlt an den roßen fra ösischen Meisterin gewinnt an Klarheit, Feuer undngiräknaY Er ist selbft ein Meister ge worden. Die li era ächen Kenner rühmen ibn leiden schaftlich. Er macht usseben. Abex das Lungenleiden verfolgt ihn. Er fticht in die Singen nimmt Aufenthalt auf den Sandwichinfeln. Einige ett danach ftedelt er auf die Smoainfeln über und rauft sich dort eine Besiknnkn Er will die heil kräftige Sonne trinken. Au dtefen lichtübetflnteten Inseln lebt er, unter alten Bäumen, ein Vorgänger anrtds Braun-, bei den feltfamen Einfebvrencm die ein atadiefifchess nnd myftifches Dafe n führen. Fszt fkbtetst EntfcebtubeM nnd wunderbare Erzählun- Die 75iährige Fubelfeier des W. Bedeutsame Rede Streseinanni - Zonrnalidmnd nnd Diploinarie · wid. Berlin. Sö. November die dfseutliche Meinung. das Volk. iiber unsre 75 geäbtkääkngkestgssäiu götslssafute aädl Anlagstödee Ideen aufzuklären '· e nv ten e eiiraiii en Die Entwicklung des W·I’B. ist parallel mit der Jäexiäksstigkfand begrüßte der Vorsineiide des Aufs Entwicklung der deutschen politischen Verhältnisse über nee Rächst t· P« V« STIMME M winke Und dankte hanpt gegangen-« Nach einem iiiweid auf die großen V t M «an fuk dass dem U TBs bewiesenc erheblichen Opfer des WTB. während und nach dem · er rauen und fiir die Unterstiitiuna, die es allzeit bei Kriege ,nn He de e Re i chg nn ße n mkn kst e r ihnen gefunden hat. Direktor Dr. Mantler aina aus- nee Leitung des WTB He alles was He füthich auf die Gcschlchtc des Unternehmens ein. in je nerSclb st b i n d u tin negendse ö f f e n t « RSIOMIMIUIMM pl. SMW lichen Interessen nach innen und außen der Asdmm das Wort eenriss ermitte. betätigt hat und fiibrte dann weiter aus: »Das Wenn ich niir die Leaitimntion nehme, im Namen wTBs Ist ein ko Ustanter wertvoller -Fak· gcr ist-alte zu danken stir diese Einladuini, so darf ich sporeges dsutssh est kolujfeqenksesbeenks gen lnö Recht wobl verleiten aus den freundschaft- W enj en wk Mc weils Ten L ten mzknt ch·en Beziehungen, » die zwischen dem als jemals Wir hoffen, daß mi den on oner - WIB. und dem Auswiirtiaewsinit immer Machng bestanden haben, die, ioie der Vcrr Vorsivcnsde der erste Schritt zu unserm Wiedereintritt in die IN Listefxickztxsrratesßbezciknte, nzizisöeiner Fett hstammem Weltoolitik r arge aniei iiinar stet. Sie k « s. - sp. .t, haben Herr v· Schnabachz von einer Geschichte tie- Es Full Ygsdelecktntj euilklkdgss Bgsksjlskusgtnkjcnuåkoosszg sprechen, von drei Jiertelmhrnunderiew auf die das zn Anfang des n zehne n Jahres auch in He WTB. znrtickblickt Ich glaube, es wird schwer fein, Weltwieuchnn als nleszchbeeechtintee die Geschichte des deutschen Nachrichtenwcsens in ctncr Fne t o e wied er ein t e ete n we ed e n Wie xäächdxbe?VlEßTEßrfgkksnivcuålxl«3k,kceßlxn?letåg 111 hoffen dabei, in der Welt Verständnis dasiir zu·finde.l, miiaiich sein, die Entwicklung der Technik zu kenn- gaFiIFtEZYFOEFF fdscst Ulsezagdztenefz VIIIka geichnew die von den ernen Olnfanaen zur heutigen »O le 9 -in U nb am « d w Lusdehnuna des Jiachrichtemveiens aefiibrt hat, wo Mspr es JDVVU Un nur ernommcn wer cne Mein kkie vor neuen, von und vielleicht aar nicht geahntcn Wenn Ums stule gleichzeitig die freie wel wir - Cniwickiungen stehen. Was irber wir nicht erfahren ich a«U ch c L-. Uf«l tu U A UU« e S Le.b H n s Ac ioerden, ist gieben ist. Vogickitikickktnd tastejnd incraan iviir dlen Weg e « e ner neuen «n w ung ge en m en« n er w r Ins IZJHMZIZZJIIMXZYIUMH Ykachssksg allerdings nicht mehr als Objekt der Politik« sondein « . c « e. o I auch unter Befahung unsres eigenen Lebenswillens säfchnruek blxsschjstu TZPL l Uid e nie-neu b? kh U I Este-i U Aufzciipolitik treiben werden. i. Da wrn erareniaen und wovon wir wenisrhöreiy wird die Tätigkeit sein Mehr als je werden wir dabei eines Ruh-schien der Menschen, ie in das Nachrichten- bnreand bedürfen, das uns hilft, das jonrualiftifih Engel enljtchx as edåsetjlzxrchll Ists-fänng Lth lil tnh a kö; l; zn vertreten. was wir diplomatisch erstreben e nge ge r, q- - - —« - die da wissen, was ihr Unternehmen bedeutet, der kennt säeexuseniå Zsfsekkflsguæszeresäkk Uns-It ZEIT vielleicht nicht znr Genüge die Persönlichkeitem n»m die naß der Ansschwnng des wTB entt de,n«gxn»chwmen skssslesksusslssse JJUHBZFßaeesäslgknthfkckssnsböse-ngII nnd der Entwicklung nnsres Volkes und Reiches in Zu sznytzrifät der Periö.n«chke«s In Ihrem mthkalgdlelnsi såceaelksgtrlkiser Oberbürgermeister meitihteellitwelfkn mittiß der G ch-Ickckd c r sA Uo« y« Dr. Boe sz den objektiven Nachrichtendienst des WE. Sie berantkth eenine etgtssamcikki ng Im jlldaZ usgs 111 gewürdigt hatte-, ergriff zum Schluß als Vertreter des erfüUn n n ' Wz e sp ll sn mai e In dce rnf Jähn · Vereins Deutscher Zeitungsverleger, der Chefredaki de e n An f seh ln ß geb e n nv e e da s wns» d e; tenr und Verleger der ~Dresdner Neueften Nachrich- Antrieb u n s r e s voli t iss ch en Vo r g«e hen s i st, secong JJZV Ins-es Iro r Fsså FHHHJFSWVTYRUL Väelnaugeigsr wie iollen wir Verständnis site nnire Politik et- legem deinsskvllsithk undl dcem Nakblkichienburean des werden« wenn wir nicht die Möglichkeit haben, auch Vereins deutscher Zeitungsverleger zu schildern. lissen seyen und feine Untersuclzung gründlich gestalten. Alle, die das getan haben, nqlånder, Amerikczncy Schwebet-, Skandinavier, kommen zu dem gleigzen traurigen Resultat nnd konstatieren, daß die Bett zie, die uns die verschiedenen staatlichen Verwaltungen lie fern. cxkckt find. Das sind keine Yropagandafchriftstücke, es Ist vielmehr das Bild einer »age von außerordent lichegt Ernst« - · · · « - - « Ueber den Vorwurf der Kapitalsflucht wird in dem Artikel gefagix »Die deutsche Industrie kann nicht existieren, wenn sie nicht vgewisse Kapitalien im Auslande liegen hat, die sie fäix ihre notwendigen Ankäiiie jederzeit bereit haben mu . Am Schlusse des Artikel-; heißt es in einer Wür dignna der Haltung des deutschen Volkes: s »Es ift Pflicht, fest ustellen, daß unter diesen so schmerzlichen Verhältnissen die Haltung der Bevölke rung eine durchaus würdige ift. Durchweg tut ieder »sein möglichstes um der Verzweiflung nicht· zu erliegen. Niraends sind Spuren eines revolutionäre-n Geistes walirzunehmen.« Einige Tage später hat der »Merenrio«»ebenfalls auf seiner ersten Texiseiie einen ausführlichen und seht sachlichen Artikel über das deutsche Auiitruftgcletz und dessen Auswirkunaen veröffentlicht So sucht also das Blatt sowohl den deutschen politischen und sozialen wie detz deutschen wirtschaftlichen Verhältnissen gerecht zu wer en. Los Atmeles ·Die Tauffahtt des «Z R III« X Washington Lö. November. sDurch Funtsprnch.) Das Lastschiff »z R 111-« erschien 12,.50 über der Stadt. Es machte in geringer Höhe verschiedene Rundflüge und flog dann in Richtung Vowlingsieid. Dort hatte es ernste Schwierigkeiten bei der Landung. Unmittel bar nach der um »P-; Uhr erfolgten Landung wurde das Lastschiff von der Gemahlin des Präsidenten Coolidge auf den Namen ~L o s Angele s« getauft Am Abends 7,30 Uhr ist das Lastschiff wohlbehalten wieder in Lake-l hurst eingetroffen gen. Aus seinen ~Südsecbiichern« bricht exotischer Glanz nnd tönt tiefste Naturhaftigkeit. Sie sind er staunlich reich an Erlebnissen und Fülle der Liebe. Er schickt nach England die spannendften und aufreizend sten Jnfelgeschichten. die Perlen der Literatur sind. So die aufwiihlende Novelle »Der Strand non Falesa«, die mit wilder dramatischer Wucht hingeschleudert ist —- oder »Der Teufel in der Flasche«; phantastifch und leicht märchenhaft und durchflossen vom blauen Feuer licht des exotischen Meeres. All dieöe sind unt-ergetz lich für den, der sie einmal gelesen at. Und dann wirst er große Abenteuerromane bin, zwei, drei, vier-, fünf . . ~ die brennend sind vor Span nung, die einem keine Ruhe lassen, über die man halbe Nächte im Betst ver-liest . . . Die Eingeborenen lieben Stcvenson. Sie verehren ihn wie einen Gott« Aber die Sonne hilft ihm nicht. Seine Gesundheit Hat sich unseligerweise nicht gebessert. Ein plöfltcher Tod rasst ihn, nach kaum vierjährigem Jnfelau enthalt, hinweg. Einsam stirbt er mitten unterde Eingeborenen, die ihn auf dem Berg Vala wie einen König begraben. « Stevenson wurde vierundvierzia Jahre alt. Er hat ein reiches Leben gelebt. wie nicht leicht einer seian dichter-»den Zeitgenossen Er bat atemlos ac arbe tet. Er hat sein Leben in seinen Büchern frucht bar, wannend, abenteuerlich. pbantatievoll und doch mit küblfter Wirklichkeit gelebt. · Greift man hinein in diese-s Werk, schöpft man Immer di-alni«ttiicbeiz.v aeftaltetireichep und fesies Leben. Stevenion besitzt einen Blick, der reinen Augenblick un sicher ist« Er fänat sofort das Charakteristische eines Obiertes ein. Seine Landschaften find bezaubernd ne ichildert. Seine Menschen von einer Genauigkeit der Umrisse und einer Sicherheit der Charakterisierung die immer wieder zur Bewunderuna binreitin Dabei eine blühende Phantasie und Pbantaitiä beißen Aben teureriinn und drohend Unheiml es. das bis ins sMysiischs hineiwr wann diesqu ein-u starren HangJ besitzen- · ! vch nicht nur die-. Stevenlon febwinat auch eine Reiniliebe Peitsche, die beständig antreibt. Er bat keine Zeit ttir Weittebweifiateiten Die Handlung seiner Romane rollt nett Energie vorwärts. Er reißt mit. Die Kraft feines Atem-s und die Mietnet Blutes füllen alle Erzähluan mit drainatii n Wirbeln. in die der Leser voxl a beredet Soanmma bineinfttirzt Dedgbbixlse liebeektzeihiikD diaeusizalandersäimid lägieerikfanär un r w n n e Deut n, o e erst einmal von ibnk aetoitet haben EfuTkTszFMilklhååhllsveciuH Kammedebatte libe- ,dke Smnpotitit Muts-Uni sos Mem röuistieu Ossorretvoudeuten , Rot-F P. Nopembex Wenige Minuten vor Mitternacht hat gestern das anvfparlament auf dem Monte Citorio der Regie rung auch für ihre Junenpolitil das Vertrauen ans gesvrochem Obwohl durch die Mobilifiernng quer laseiften und Fascistenfreunde dafür gesorgt worden war, daß diesmal die Mehrheit für die Regierung noch größer ausfiel als vor einer Woche, bedeutet diese Ah stimmnng dennoch einen weiteren Schritt auf dem Wege zur Isolierung des Fuchs fmua Orlando und feine Freunde, die sich das vorige Mal der Stimme enthielten, haben gestern ihre Stimme gegen die Regierung abgegeben. Aber nicht das ist das Wichtigste an dieser Ab stimmung nnd den Debatten, die ihr noraniiingcm Monte Citorio, das vor zwei Wochen unter dein Druck der allgemeinen Gleichgültiateit eröffnet wurde, ist in den letzten Tagen wieder zu einem der Zentren des italienischen politischen Lebens geworden. In den letzten drei Tanen haben fast alle namhaften politisch-in Führer Italiens gesprochen: S ala nd ra und O k la n d o , Giolitti durch den Mund seines wsteundes Soleri, Carlo del Croi:, der blinde Führer der Kriegsverwundetem und endlich der Jnnenminister Federzoniund Pius-found « « Der Grundton der Debatten war trotz aller be ’ geisterten Reden der Faseisten der der Kritik. Dak " Land horchte ans. Die Opposition horchte auf. Kritik am Fafcisiiius, an Mussolini, das große Leitmotiv aller Gespräche rings im Lande, stand auch im Mittel punkt der Debatten jener »Mehrheit«, deren Aufgabe es ist, die Regierung zu stützen. Vier Haupt anklagen wurden gegen das Regitne erhoben: die Fortdauer der Unruhen und Gewalttatigkeiteni die Unterdrückung der Gemeindefreiheit; die Knebelung der Presse und die von der Regierung geplante Ver fassungsändetun . Der Giolittianer Sole·ri, der die Tätigkeit ded ännenministers eine Sysiphusarbeit nannte, erklarte rund beraus, daß die Jnnenpolitik der Regierung nie und nimmer den inneren Frieden bringen könne, nnd dasz seine Gruppe daher gegen dic Regierung stimmen müsse. · Diese absolute Opposition der Giolii tianer ist an sich von großer Bedeutung. Ob aber Giolitti auch gegen die Regierung gestimmt hätte, wenn dadurch der Sturz Muifolinis unvermeidlich ge worden wäre? Diese berechtigte Frage hat ein Faicist gestellt. Der alte, erfaljrene Parlamentarier trägt mit Bewußtsein das »Nein« in diese Versammlung der »Ja«-Sager. aber er kennt auch das Problem, das del Croix veranlaßt hat, für die Regierung zu stimmen: das Problem der Nachfolge. Jn seiner gros artigen, begeistert aufgenommenen Rede hat der Bltnoe gesagt: »Es genügt nicht, einen Mann oder eine Partei zu verirrteilen, sondern wir müssen uns fragen, wenn würdigeres Haupt, was für reinere Kräfte die Nation hat« Während im Zentrum der giolittianischen An klagen der Ruf nach Meinungs- und Pressefreiheit steht, während Orlando das Ideal der Freiheit gleich berechtigt neben das Ideal der Autorität stellt, ruft xdel Croix nach Gerechtigkeit »Mehr als nach Frei heit verlangt das Volk nach Gerechtigkeit, denn diese ist ein Geschenk Gottes, jene aber ein Sieg der Men schen« Del Crotx verlangt Geduld. Musfolini toll ~seinen Weg zu Ende gehen, seinen Tag erfüllen«. Er empfände en endgültigen Fall des Fascismuö als »eines Niederlage der Jugend , und indem er mit nach driicklichen Worten zum Frieden, zur Gerechtigkeit, zur Strenge mahnt, blickt er noch immer hoffnungsvoll in die Zttkunh.· · » « 4 « Diese Rede eines Jdealisten und eines Dichter s verhält sich zur Rede des Juristen Salandra wie der Tag zur Nacht. Und doch sind beiden scharfe Kritik und Vertrauen gemeinsam. Del Croix vertraut im Glauben. Salandra vertraut aus Gründen der Vernunft. Beide kritisieren nicht um der Kritik willen, sondern um der Sache willen. Letzte, große, entscheidende Mahnung ist der Sinn dieser Reden, auch der der Giolittianer. Und die Regierung antwortct wieder mit einem Versöhnungsverssnch. s Es ist gewiß der letzte. Mussolini hatte stederzoni damit beauftragt, die Jnnenpolitik der ißeaierung zu verteidigen.« In einer stark dema saogischetn kalten, ost obcrflachl then Rede hat sich-der Jnnenminister seiner Pflicht entledigt- Ihm fehlt der Glaube, der Mussolini und viele Fascisten beseelt- Er tat, was seines Amtes ist. Mussolini aber hat ver sucht, den warmen Ton, die heißen Mahnungen der vorangegangenen Reden auszunehmen. Er hat sein »in-ter- peceavl·« gesprochen, bat die ~idiotischen und verbrecherischen UngesehlichteiteM auch der Fascisten aebrandmarkt und manches Wort gesagt, das den Ultras nicht angenebnnin den Ohren klang. Sein letztes Wort war ~paeiüoa2lone«, Wiederherstellung des Friedens. Und Salandra bat ihm die Han gereicht. Und del Croix hat ihn geküßt. J Kabin, Moll und Mathåy Ansstellnng bei Arnald Zuerst sei Alfred Kubin neun-mit Das Herd steht einein still vor seinen Blättern - noch ebe man aanz begriffen bat, was darauf dargestellt ist. Denn das ist das Besondere seiner Kunst. dase lchon alles mit der Linie gesagt ist. Man bat fast Furcht, genauer hin zusehen. Wer aber das einzelne beobachtet, dem ent gleitet auch dann noch in der zittrigen Linie der Umriß des Gegenstandes, und in tausend Halbschatten scheinen noch neue Gespenster zu hocken. Denn ob Kubin einen sierl bildet, der kleine Kinder mit einem Maanet»aii sich zieht, ob ein .Riisieltier, das einen Frosch anfallt, ob eine Lokoniotive mit arausiaen Menschen darinn, ob nächtliche Städte oder der heilige Antonius unter Weibern, ob Wasserleiche oder ein andres Scheusal —- seiwe Phantasie ist ohne Ende. Erstaunlich ist daf!i Blatt »Die Schlacht«, das Kubin noch als Knabe schuf- Auäb hier ichon aanz die gleiche Last, sich mit dem Bd en ualerauenvvllen herumzuschlagen Denn das ist schließlich Rechtfertigung und Bearlinduug aller seiner Werke: daß dad Furchtbare durch die Gestaltung gebannt und bezwunan ist. Er selbst schrieb einmal vvv sich: »Mit den Jünglingsiabren und nach einer Reihe unglücklicher Erlebnisse sowie nach eitttzm Nervenleiden stellte sich der Hang zur Grübelei ein. der verstärkt wurde durch das Lesen pliiltistsisliiftber Bücher und mich zu einer bitterbösen Auffassung des Welt brachte. Die Freude an meiner Kunst wie auch die herzliche Grariisenbeit durch die Verfalle eines nach außen bin nicht lebt bewegten Lebens hielt dem Pestiuiisniud nniner wieder die Wage-« Wohl kaum,i7itbt es irgendwo eiuen Menschen, dM mandas Grübeln und das völlige Beherrscht-sein durch Gesichte mehr glaubt als diesem Maler-dichten der. ac triebeu von seiner schweerantasie tu seiner sinnst leinen Wen abseits vom aisen aller andern gelit ißreugbel und Boich sind seine großen Ahnen, denen er aber nur dein Gehalt nach. nicht in den Mitteln ver wandt ist. Wie dieie beiden, erlöst er sich von den ein driuaenden beänaitiaendeu Phantasieaeitalten durch die Freude an der Darstelluua derselben. « Ostar Moll seiat eine Reihe neuer Arbeiten, die durch die Sicherheit und Feinheit. mit der Farbe neben Farbe steht. über-leimen Vielleicht-ist hier aller diuad die ästbetische Feinbeit um ihrer selbst willen ein wenig zu weit getrieben. Es ielilt der entiva WeseMschcOM MMeereiueth is M- Dresbuer Neueste Nachrichten Donnerstag, 27. Mykpcber 1924 Nr. US