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Dresdner neueste Nachrichten : 25.12.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192412254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19241225
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19241225
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-12
- Tag 1924-12-25
-
Monat
1924-12
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 25.12.1924
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»Ja seht-, weder Eharlotte Löwenbora noch der , Brautigam hatten das auergeringste mit Scha erström »in tun. Er gehdrte einem ganz andern Menschlenschcus an als sie. Er war der So n eines hoken Beamten in Stockholm, war selbst »rei? und hatte e ne Großarnnds - bestherstochter aus Varm and geheiratet, die die Erbin von so vielen Huttenwerrcn und Gruben war, daß s man ihre Mitgift wohl auf ein vaar Millionen ver anschlagen konnte. Anfangs hatte Schagerstrdm in Stockholm gewohnt und sich nur während der Sommer monate ans einer der Värmländer Besihungen auf gehalten, aber als die Frau nach ein vaar Jahren im’ « Kindheit starb, war er nach Stora Sibtorv in Korslvrla gezogen. Er trauerte und litt und konnte es nicht ertragen irgendwo zn wohnen. wo seine Frau gelebt hatte, Schagzerström ging fast nie in Gese schast, aber um sich die . eit gu vertreiben. verlegte er sich darauf, die Verwaltgng der vielen Eisenwerke zu überwachen, und Siora Didtorv baute er um nnd verschönerte es, so daß es der vrachtigste Herrensitz in Korskvrca wurde. So einsam er auch war, hielt er sich doch viele Diener . und lebte als GrandsSeignenr. Und Charlotte Löwen ’ borg wußte, daß es ebenso wahrscheinlich war,«daß sie das Siebengestirn vom Himmel nahm und m ihre Brantkrone steckte, wie daß sie Schagerström heiratete. Ja, aber wie soll man dann verstehen . . . Seht, Charlotte Löwenborg war eines jener Menschenkinder, die immer sagen, was ihnen einfällt. Und einmal, als Gesellschaft im Pfarrhof war und viele Fremde da versammelt waren, sllgte es sich so, daß Schagerström in seiner großen offenen Kalesche nit dem vrächtigen schwarzen Gespann nnd dem ital-miet ten Diener aus dem Bock neben dem Kutscher vorüber fuhr. Und natürlich stürzten alle zu den Fenstern nnd folgten Schagerström mit den Augen, solange sie nur einen Schimmer von ihm erhaschen konnten. Aber als er aus dem Gesichtskreise verschwunden war« da wen dete sich Charlotte Löwenborg zu ihrem Bräutigam um, der etwas weiter drinnen im Zimmer stand, und rief so laut, daß alle Menschen es hörten: »Das sag’ ich dir, Karl Georg, freilich mag ich dich gut leiden, aber hält Schagerström nm mich an, dann nehme ich ihn«« » Alle Gäste wußten ia, daß sie Schagerström nicht kriegen konnte, nnd so begannen sie aus vollem Halse zu lachen. Und der Bräutigam lachte mit, denn er wußte ja, daß sie dies nur sagte, damit die Besuche-: ein bißchen Spaß hatten. Selbst sah sie aus, als «ware sie ganz bestürzt über das, was ihr über die Lippen gerntscht war, aber möglicherweise hatte sie doch einen » kleinen Hintergedanken, sie wollte vielleicht den guten Karl Georg ein bißchen erschrecken, um ihn dazu . zu bringen, an das Lektorat zu denken. ; Aber man kann sich doch nicht vorstellen, daß «- Schagerströzn«. . · , . Nein, Schanerströny der war ja ganz in feinen Schmerz versunken nnd dachte mit keinem Gedanken an eine Heirat. Aber wie er so in das Geschäft-Buben hineingezoaen wurde, fand er Freunde und Bekannte, und die begannen ihm aar bald zuzuredem doch wieder zu heiraten. Er entschuldigte sich damit, daß er so trüb sinnia und langweilig sei, daß keine ihn haben wollte, und hörte gar nicht zu, wenn man ihm das Gegenteil versicherte. Aber einmal kam die Sache bei einem großen Verivaltungsratsessen zur Sprache, dem Schagerström gezwungen war, anzuwohnenx und.als er in der gewohnten Weise antwortete, erzählte einer seiner Nachbarn ans Korsknrka von dem jungen Mad chen, das gesagt hatte, sie würde dem Bräutiaam den Laufpaß geben, wenn Schagerström um sie anhielt. Es war ein sehr fröhliches Mittagessen, man lachte tüchtig über die Geschichte und behandelte sie als einen lustigen Spaß, ganz wie damals in der Propstei.v « Die Wahrheit zu sagen, hatte Schaaerström oft gefunden, daß es schwer war, ohne eine Frau auszus» kommen. Aber er liebte die Tote noch, nnd der bloße. Gedanke, jemanden an ihre Stelle zu setzen, erfüllte! ihn giLWiderwillein - , »Bisher hatte er sich immer eine Ehe mit einer Gleichgestellten gedacht, aber seit er die Geschichte von v Charlotte Löwenborg gehört hatte, schlugen seine Ge danken eine neue Richtung ein. Wenn er nun zum Beispiel eine Vernunstehe einaing, wenn er eine ein fache Person heiratete, die weder den Platz seiner früheren Frau in seinem Herzen erstrebte, noch die hohe soziale Stellung, die sie durch Reichtum und Fa « milienverbindungen eingenommen hatte, dann schien ihm eine neue Heirat viel eher durchführbar. Sie wäre keine Berunglimpsung der Dahingeschiedenen mehr. Am nächsten Sonntag fuhr Schagerström zur Kirche und guckte sich das junge Mädchen an, das neben der Proostin aus der- Pastoratsbank saß. Sie war au .suruci)slos und einfach gekleidet und sah nach nichts aus. Aber dies war kein Hindernis, im Gegenteil. Wenn sie eine glänzende Schönheit gewesen wäre, hätte er nicht daran gedacht, sie zur Frau zu wählen. Die Tote sollte nicht glauben müssen, daß diese Neue sie in «irgendeiner Weise ersetzen sollte. « - Wahrend Schaaerström so dasaß und Charlotte »Lönsellborg ansah, begann er, sich ausznmalen, wie sie sich betragen würde, wenn er wirklich in die Proostei iuhr und sie fragte, ob sie Frau in Stora Siötorp werden wollte. Sie konnte sich ja nie träumen lassen, daß er um sie werben würde, und gerade deshale würde es ihm Spaß machen. zu sehen, wie sie drein-» schauen würde, wenn er Ernst machte. l Als er von der Kirche heimsuhr, stellte er sich vor» wie Charlotte Löweuborg sich ausnehmen würde, wenn ssie kostbar und schön gekleidet wäre. Ganz plötzlich -. ertavote er sich darauf, daß sich etwas Lockcndes in den Gedanken an die zweite Heirat eingeschlichen hatte. Dies, so ganz unvermutet einem armen Mädchen, das sich nichts vom Leben erwarten konnte, das Glück zu -bringen, hatte etwas Roniantisches an lich, das ihm ikeineswegs mißsieb Im selben Augenblick, in dem Schagerström dies merkte. hörte er jedoch aus, an die Sache zu denken. Er wies sie als eine Versuchung von sich. Er hatte sich immer vorgestellt, daß seine Frau ihn nur für eine kurze Zeit verlassen hatte. Er wollte ihr treu sein, bis sie wiedervereint wurden. In der nächsten Nacht sah Schagerström seine tote eFrau im Traum, und er erwachte, non all seiner alten Jartlichkeit erfüllt. Die Befürchtungen, die ihm auf dåm Heimweg von der Kirche aufgestiegen waren, s ienen ihm unbegründet. Seine Liebe lebte, da war keine Gefahr, daß das simvle iunge Mädchen, das er zu seiner Frau zu machen gedachte, das Biidzder Ver blichenen in seiner Seele auslöschen könnte. Er brauchte in seinem Hause eine tüchtige kluge Kame rat-in zur Gesellschaft und Behaglichkeit. Eine bezahlte v«Hau-staors«teheritc, die für die Ausgabe vaßte, hatte er nicht finden können. und auch keine Verwandte. Er sah keinen andern Ausweg als zu heiraten. , Am selben Tage fuhr er in großer Gala von da heim sort und schlug den Weg zur Proostei ein. Er hatte während der vergangenen Jahre so abgesperrt gelebt, daß er nichtseinmal dort Besuch gemacht hatte- und es gab keinen geringen Ausstand, als die große Kalesche mit dem schwarzen Gespann durch das Gitter tor einbog. Er wurde in den großen Solon in dem oberen Stockwerk geführt, und da saß er ein Weilchen und plauderte mit dem Propst und der Propstin. Eharlotte Löwenborg hatte sich in ihr Zimmer eschelicheiy aber nach einer Weile kam die Propstin felh und bat sie, doch in den Salon zu kommen und ihnen Gesellschaft zu leisten. Hüttenberr Schagerström « war la da, und es mußte ja langweilig stir bn sein, nur mit den beiden Alten zu vlaudern. Die Propstin war ein bißchen echausfiert und dabei stehstÆerlich Charlotte Löwenborg sah sie Fözrosz an, er stellte keine Fragen. Sielegie die S iirze ab« Ein Kind an der Hand - Von lillidls Mosis Meinem Kind ist ein Märchen erzählt worden. Beglückt von der se Cibg belohnten Leidgestalt Aschen briidels, noch mehr er eloekt von dem Bäumchen, auf dem die zwei Biigel sagen nnd ein goldenes Kleid berabwarsen fragt sie: »Wi- stth denn das Bäumchen?« iOben auf dem Veidehiciegek wird idr gesagt. » cs ich abends den Sw ucöme und absichtslos act Ziel meines Weges den Bügel nenne, reist sich das Kind aus seinem Stuhl los« mir an den hats und muß mit: Das Bäumchen Lehni »Ich habe das B umchen nie entdeckt. Ich wetsz nicht, wo es steht.« »Wir werden es suchen.« Na, gut also, komm.« Sinn sind ja der Wunder genug auf diesem Diigeb Kein Weg tleitert hinauf, weist durch Gras oder Ge biisF wie auf andre Bügel. Sondern man geht mitten dur s Gras, niedere-, dunkelgrünes, fast schwarzes Gras. Es scheint fast künstlich von Menschen gemacht, wie Gras unter einem Wethnachtsbaum. hier und da haben geh die gelben Kugeln der Gitxerbiische wie selt same taradiesestiere schon zum chlaf zusammen ge auer . « Man muß den Kopf geben, um das Ende des Hügels im Himmel zu sehen. in Mensch, der vor uns geht, wird plötzlich vom Blau verschluckt. Ein andrer tritt unvermutet aus dem Blau, Gestalt geworden, und kommt als nnirdisches Wesen herab, bis wir in ihm Menschenaugen sehen. Und doch sind das dann nicht Augen gewöhnlicher Menschen. Sondern diese Augen haben das Geleucht in sich von dem, was sie schon gesehen haben und was uns noch verborgen ist: das Meer. Obwohl wir uns ansteigend immer mehr von der Erde entfernen, dringen wir immer tiefer hinein. Denn mit eJedem Schritt drängt sie gewaltiger um uns aut. hebt si rund empor. Häuser, Heide, setzt der Strand das Meer alles bleibt nicht zurück, sondern wächst uns nach, den Sgos öffnend, voll triumphierender, niederwerfender önhcit, die einem unbekannten Stern angehören muß. Und jetzt beginnt ja der Boden unter unsern Füßen mitznstetgem die Ginsterbiische, die kleinen Häuser-, das große Meer alles steigt mit, als gögen wir es mit verwundet-lieber und ungeheuerer magnctischer Kraft hinteruns her. Nein, es ist schnell genug zu erkennen, daß wir zwergig und verloren in dem allen stehen und daß dieses weite All es ist, das uns selbst mit empor- Leißt usel und Meer werden von einem ungeheuren Schwung in das Licht geschleudert. Die rasend dahin gesturzie Umdrehung der Erde scheint spürbar geworden. Man entsetzt sich iiber die Totettstille der tauchte die Finger in die WaschschiisseL lättete das Haar und legte eine neue Halskranse an. Ydann folgte sie der Propstin, aber gerade als sie das Zimmer ver lassen sollte,· machte sie kebrt und band die große Schürze wieder um. Kaum war sie inden Salon gekommen nnd bat-te Schagerström begrüßt, als« sie gebeten wurde, sich »niederzusetzen, woraus der Provst eine kleine Ansprache jan sie hielt. Er machte viele Worte und verbreitete sich über die Freude und die Gemütlichkeit, die sie in Idie Provstei gebracht hatte. Sie war wie eine zärtliche !Tochter sür ihn und seine Frau gewesen, nnd sie wollten sie nur sebr ungern ziehen lassen. Aber. wenn nun ein ssolcher Mann wie Hiittenberr Gustav Schagers strdm kam und sie zur Frau beaebrte, da durften sie nicht an sich selbst denken, sondern mußten ibr raten, ia zu diesem Antrag zu sagen, der soviel besser war als alles, was sie sich hätte erwarten können. Der Propst erinnerte sie nicht mit einem Worte daran-, daß sie schon mit dem Pastoratgadiunkten ver lobt war. Sowobl er wie die Propsttn waren immer gegen diese Verbindung gewesen und hatten von ganzem Her en gewünscht, sie gelöst zu sehen. Ein armes Mädtlgen wie Charlotte Löwenbora konnte doch nickt an einem Manne festhalten, der sich absolut we aerte,- sich einen anständigen Lebensunterhalt zu vers-hassen. ! Charloite Löwcnbota hatte angehört ohne sich zu rühren, und da der Provst ihr Zeit lassen wollte· eine ichickliche Antwort zu formulieren, iiiqte er noch eine prächtiae Lobeghnmne auf Schaneritröm an. feine betr lichen Güter, feine Tüchtigkeit seine ernste Lebens fiigruna und fein Wohlwollen gegen icmc Unter ge enen. Der Proz-it hatte soviel Gutes über ihn ebiirt, daß er, obgleich Hüttenhekt Schagersttöm siz zum ersten Male in der Propstei zeigte, ihn schon als einen Freund betrachtete und froh war-,- das Schicksal feiner junFen Anverwandten in die Bande dieer Mannes zu egen. Schauersiröm saß die ganze Zeit da fund beob achtete Charlottc Löwenbora, um zu sehen, welche Wirkung seine Werbuna auf sie machte. Er merkte, daß sie sich aufrichieie und den Kon zuriicknsarsi Dann stieg Farbe in ihre Wangen, und die Augen ver dunkelten sich und wurden ganz tiefblau. Dann schätzte sich die Oberlippe zu einem kleinen ivöififchen Lächeln. Schaaerftröm war ganz bestürzt. Charlotte Löwenbora, so wie er sie ietzt fab, war ja eineSchdns beit, und dazu noch eine Schönheit, die weder demütig noch anspruchslos schien. " Sein Antrag hatte sicherlich einen starken Ein druck gemacht, aber ob sie zufrieden oder unzufrieden war, das wagte er nicht zu- entscheiden. Er brauchte nicht lanaein Unsicherheit zu Schweben. Sowie der Provst geendet hatte, nahm Charlotte Löweglxom pgszs Wort. , »Ich möchte nur wissen, ob Hüttenherr Schauer ftröm nicht gehört hat, daß ich verlobt bin-C sagte sie. »Doch natürlich«, tagte Schmerström und mehr konnte er nicht sagen, als Charlotte Löwenborg schon wettexjprmjptt « » """,JW"ie"7"k"iZnnen Ste, Hüttenherr Schaaeritrötm sich gären tzztterstchem herzukommen und um mich anzu en « » , » , , Gerade dies sagte sie. Sie aebrauchte solche Worte wie »sich unterstebeU«, obgleich sie ou dem reichsten Manne in Korstyrka sprach. Sie batfe ver gessen, daß sie eine arme Gesellschafterin war, und süblte sich als ein ahnenrcicheö, stolzes Fräulein Löwenbora. Der Propst und die Provstin wären vor Ber bliissung fast von den Stühlen gefallen, und Schauer strbm sab auch ziemlich betroffen drein, aber er war ein Mann von Welt, und als solcher wußte-er sieb iu beikle Situationen zu schicken. Er trat auf Charlotte vaeubota da,-nahm ihre eine vIII-and zwischen seine beiden Dände und drückte sie warnxzsp · » A « . . """;,"Meiu nebe- Fkauteiu Los-whom siege antwor erbvflztdmxch die Sympathie, die iclj für J re Person usw«-n e. · « « · « f Er verlangte sich vor dem Provft und der Propftin ,und verhinderte sie, etwas zu sagen und ihn zum Wagen zu befgslettem Sowobl e wie charlotte steubokq mußten Ober die Würde staunen, die über dem vctabfchiedeten Freier lag, als er sich aus dem Gemach entfernte. - . Gutorisiette Uebertrarum aus dem Wissen von Ratte but-du« · Lust, da man vielmehr ein qewnltnäes sausen erwartet. Immer schreitet san meiner ca , tlein nnier mir das sichern-blank Kind - nicht anaellammert »m: mich in Dilslosigleit, sondern ich, rannte nd, anqedrnngt an seine winzige hand. Das Kind hat Gegenstand und Ziel und schreitet seit iider die Erde, ohne Unterlaß mit den Augen sein Bäumchen suchend, das Bäumchen, das miirchenhasi äeschienen hat und nun in dem enthiillien, gewaltigen iitsel der Welt unzanlirrisch und all-u wirklich erscheinen will. « - . Wir klimmen mit Schritten, die vorher in dem; schwingenden illl verloren waren nnd rinnt-siedet ihren : kleinen harten Klang bekommen,.hid,an die schwarze! Wall-grenze, sireisen mit ussern Augen«-umher, sehen ;zu dem einen und andern aum heran, der vordem IWalde steht. Uher nirgendwo erspähen wir einen !Baum, ans dem zwei weisse Vögel sitzen und mit mensch llichenStinnnen sites-en. .- - - Mit milden üben sucht das Kind dennoZ weiter, von meiner Hand fortlaufend su meiner Hat zurück kehrend. Es hosst wohl, nicht nur dieweisien Vogel zu finden, sondern am Ende gar einen goldenen Mantel heruntergeschiittet zu erhalten. - Während das Kind in seinen Traum eingehliilt bleibt wie in die Sicherheit des Mutterschtzkedswährend ich die Last des erschreckenden Geheimni ed der Welt aus meinen Schultern schleppend hinauftrage, wird ptss.cich.S·l-gg—. - · - « , : Und es ixtddoch nur daß die kleinen Kirchenglocken der Jnsel Hi enfee aufgellem die nicht in einem Turm bängendsondern nur in einem niederen, armen Holz ftuFL n mir vorbei«lchlägt es zum«oimmel hinau nn vom Himmel wieder herunter, die Sphären mi Erz aussällend. Nicht zwei Glocken, dad müssen ihrer tausend sein. Jetzt: überall,in der beide entbrennen die Lichter der Hausen Die Sterne entbrennen wach ernsen. So sehr wird Glanz .zu Schall,spd·aß der Himmel zn tönen und der Halt des Erz-ed brennendes Licht auszustrtimen scheint. Glanknund Schall kreisen, nicht mehr zwei Dinke; sondern e e Einheit, langsam beginnend und in «uckungen, dannin Schwung ge ratend und endlich in nngebeuerem Hochbetrieb eines nradiesitche Knvpel um die Runduiäs der Erdknaelsp Po weit sie zu sehen ist, aufwölbendk isiend über dasi Wissen der Menschen hinand. Sie haben viele Kriege unter sich klirren hören. Jhre Zeiträume sind andre als unsre. Unsre Wochen sind ihre Stunden. Sie nnd -iiber die Menschen hinausgewachsen zu Wind nnd Wolken. Da die Menschenstimmen so jämmerlich nusi los sind, rnsen sie mit Erz den stummen Gott an. Sie sehen schon eine bessere Menschheit nnd üben sich, die Zukunft einznläuien mit Erz, in herrlicher Zuversicht, nnerschüttert im Sturm, der Welt, vorausseherisch, den Menschen Hoffnung zurufend. Den Menschen« die auf dem Schiff ihrer Erde hilf los treiben nnd alle ewig nach dem schenkenden Baum des Märchenz aussehen. - Der-große Zauber Weil-nacht in Afrika Von saht-Mo Ist-tot In der ungeheuren Wette der afrikanifchen Steppe lag das kleine weiße Haus der Farmersleute als ein winziges Würfelchcn aus dem Spielzeugkasten mensch licher Kultur, das hier verloren gegangen war. , ---"Vor seiner Tür hielt eine Reihe unaestiger Ochsenwagen. Aus »dem Wege svon - der deutschen Regierungsstaiion nach andern Niederlassungen sollten die Führer hier ein paar Stücke abliesern, die der Dampfe-« von drüben ausder Heimat gebracht Patie. ,Mann nnd Frau beaufsichtigien das Hernnter eden einer sehr langen und schmalen Kiste von dem-Gefährt Die s warzen Arbeiter lachten und neckten sich mit den Wagens-Wurm und die Amme des kleinen weißen Knaben, eine junge Negerin in einem ltlagestreisten Heini-, sprang mit dem Kinde aus. der Schulter von einem zum andern. Wilde iauchzende Vogelruse stieß sie aus ob der ungewohnte-i Schau, und sdaz Kind, das sich nickt den rvsazarten Händchen in ihrem schwarzen ;.Dz3-lilktinsst festhielt, lachte und krähte, angesteckt von rer u . . Als die Kiste, die so fang und schmal war, im Hausflur stand, fiel die Farmeröfrau neben ihr auf die Knie, umfing siemit den Armen und« drückte ihre Wangen gegen das schmutzige Holz. « ~,Nun ist er doch gekommen«, lagtezie sinnt-H »und zu rechter Zeit! Und morgen putze i dem Junges einen Weihnachtgbaumt« »So etwas bringt auch nur eine Großmutter fertig« schalt der Mann lachend. »Bitte dem Jungen lieber das Gold, was das gektätet hat, auf die Sparkasse tun sollen - oder ’-ne Hä fclfchneidcmafchine wär’ mir auch lieber gewesen!« « Die Frau, eine junge, feine Frau mit bleichem! Gesicht, die nicht recht in das derbe Arbeitskleid ge hörte, das sie trug, lächelte wehmütig. Mama wußsy was mit, am cmeisten Freude mackjsy wjjrdeC sagte sie leise. Die Wagen zogen knarrend weiter, den kümmer lichen Spuren eines Weges nach, durch dariez, hohes Steppengras und niedere "Dornsträircher. Ginsam lag das kleine weiße Haus mit seinen Schuppen un YScheunen wieder im Sonnenglast der unendlichen «Weite,"man hörte nur das laute,- Barke Schritten der Insekten in den Feldern und das iehern der-Pferde, das Blöken der Kühe aus dein nahenGehegex « In der Wohnstube wurde der Christbaum ausge-» richtet. Ein Wunderwerk der Mutterliebe war es, daß die Tanne aus den Harztälern nun grün— in der asri kanisrhen Steppe stand . . . Zwar-war das Grün nur eine Täuschung des Lebens, denn der Baum war künst lich präpariert - es war eigentlich nur die Mumie eine-Baumes die in ihrem sinksarg den Ozeansüders quert hatte. lind ein wenig« er auch nach Apotheke ZådChemitalien - mehr als nach frischem, grünem e. ~Mich erinnert er an unsern Chriftbaum zu hause, das auch nur eine solche künstlich frisch erhaltene Markte ist-Z sagte der Mann. . Ehe ers Schaxe und Ochsen züchtete, hatte er früher einmal Philofop jc studiert und spielte sich nos? immer gern als den unabhängigen Denker auf. «" her die junge Frau verwies ihm streng seine bösen Reden und Yrengte künstlichen Fästenduft übende-B Bäumchen. uch daran Jatte die ama gedacht wie an Wachs lichte und Engelshaar und goldene Sterne- - Titia, die Negerin, rüftelte an der Tür und wollte neugierig eindringen. Die Frau fuhr auf sie zu nnd wies sie-mit geheimnisvollen Gebärden hinaus Sie suchte ibrbegreglich zn machen, daß vor morgen abend das Zimmer ni t wieder betreten werden düge, denn es würde ein großes Fest nnd eine große anderes vorbereiten . i »Mit-I machte erfchrockene Augen und with ängstlich zurück; Das findet te dunkle Geschspf war vor einigen Monatensw en einein Trupp Ktie s e fanqener ans den erqen an der form vorbeigefüstts werden. Im Hause lag-die Frau m Fieber, und das Muhchen war sterbend aus Mansel an der mütter lichen Nahrung. Da legte maneg em jungen-Reser snetbe an die Brust, dessen Kleine! stm Rauch der brennenden dlliie erstickt war, minder weise Knabe trank sich frisch nnd Gesund an der kraftvollen Leben-· steile der Zungen- ilden. Co hatten die deutschen pldnien I tin un can- der Jarmerslenie gelassen· Wir-r nicht viel mit ihr ansnfanaen lie war i en nnd vers-im wie ein qeiinqsteies Tier Zer Blutequ Eine-Pferde verloren bat. Dazu-»Am wenn esse W m nd- allein blieb, voll pl suchen nnbeqt such-u Geldesan und sitt-Wuns. , Die Former-freut wollte gut Lein und Mitleid fühlen für dasckserlågene Gewiss-P « her fah sie dann, wie ihr fonntnes schen and hrem Arm mit alle-« «Ma(ht feines kleinen Willens hinweisen-die, zudem siremden schwärzen Wexn ·"hinliher, ann hebte ihk Werd vor EifersnOL itia schwang ihn mit ihren starken jungen Nrinenhoih in d e Luft, Ziel-« unheimlich Felle-the Tritt-nn- lhreie and, und re schwarzen n klangen prti ten Blike von Haß und Dahn über die arme, hla e niter. d e ratlos, non wunderlichen Schmerzen ge pitert, nor ihr stand- Mit den ausdrucksvollen Bewegungen ihrer be« henden schwarzen Olssenhände suchte ste der Derrin he. reiflich zu machen, was dtele»»in den Lauten des fremden egerlallens nicht verstehen mochte und doch mit dein Instinkt der heleiidinten Mutter nnd dek empörten Europäerinsnur zn deutlich verstand. »Wer ist die Mutter des Sonnentnabe·n?«, sra t· dasv tierische Lallen, srakiåen die xchwarzen Hande. »Hm du ed, armseligeö We , die u- ihn mußtest sterben lassen, oder dtn ich es, die ihm das Leben wiederqu die ihn bat star!"«lnerden lasssen wte einen Jungen DänptlingP Oh - er weiß es whom-der «klu«ge urschk, swo er es gut hat. wo er seine«Lust findet ;. . Ek weiß, wer seine Mutter ist!»« · Seh-neigend würgie - ntn des Kindes willen -. »die cFarinerstrnn Demütignng nnd Horn hinunter-. z,,Ni t lange mehr - nicht lange mehr , dachte-sie nnd bezwang die Begierde, das nnverschämte Geschöpf kraus-Im zu züchtigenckjürrseine«Uederheblichkeit. »Nicht anae mehr . . .«, da te e auch an diesem Abend, als sie hinausging, um nach dem Kinde zu sehen, das auf Titiaz Knien eingeschlafen wor. Ein nnbehaslich aus. Hauen-der schwarzer Klumpen lag auf der rnst des ,t ll atmenden Kleinen Entsetzt griff die Mutter dar itach:»-hntte nicht dieses«"unber"echenbare Gestbd s dem Kinde seinenschmutzigen Taltsman ums Hölle-sen ge schlungen, ein Dink, so.adschenlicd ans Haaren, Tier zähnen und tibelr echenden Häuten zusammengedreht und versilzt, wie dte menschliche Zhantasie nichts Ekel hasteres sich vorzustellen vermo te! Das Widerliche liog ins Feuer trotz Tittad stehenden Gebärden, trotz hres winselnden Heulend. Wollte sie gar mit ihrem unheimlichen sexenwerk der Mutter das Herz des Kindes vollends stehlen? Wer konnte wissen was solchhef wtilden Zauberkiinste nicht am Ende does ver mo en st- Gewaltts glühten die Sterne, kühl raschelt der Wind durch ie hohen Stauden der Mai-selber. Titiq sftteg, Wasser sitt das Bad des Kindes-zu holen, zum lusse nieder. Das schwere Gefäß schwankte mg ihrem fingte im Zittern und Schande-n ihrer f lanken e er. . Hilflos verloren —-·, allen wilden Schrecken der Dunkelheit preisgegeben; Miet- sie sich ohne ihren Schlangenzauber, den-nie tier- hr in der Stunde der Geburt um den Hals gehängt hatte» - Sie wußte es wohl-, xtqugkxe eine qroßeSünde getan, als sie den Zauber a n , .«. . Aber wie sollte sie denn das Kind andergöchützen vor der Zaubereijdie die weiße Frau in der« ütte zubereitete? Nun wstrben dieToten und Ue »Geister sichan ihr rächen . ; . Sgwirrte nicht die ganze Lust von Dämonen, sdie si knirrend nnd tnarrend, yirpend und qualmt-, fauchend nnd raschelnd aus dem Dunkel gegen sie regten? « «Die Zähne kl etten z- vor Furcht, so lief sie durch die hoben rassenden txt-standen auf fchmalem Pfad zum Wasser inab - dajplötzlich hielt sie inne - ftutzte —3orchte —, die schwatzen Wulstltppen ver breiterten si · zu einem glücklichen Lachen,.dije Augen funkelten sie katte den Ruf des Scbakals ver nommen, an dem» te» Männer ihres Stames sich in der Nacht erkennen. - - Zwischen den grünen—Blättern tauchten, vorsichtig geduckt, schwarze Leiber, finstete,. navbenzerfleischte Köpfe auf. An dem Abend bekam Titta zum erstenmal die Peitsche zu fühlen, denn sie way-ohne "Wassee zu bringer vom Flusse hetmgetchti. , « Der Freudenstern der Peihnacht glänzte hell über dein kleinen Hause, das daiverlorenlag in der Unend lichkeit der asrikanischen Steppr. Titias böse Taten waren vergessen. Die Farinerss lente hatten an Besseres zu denken. In vielstiindigem, scharfem Riti war eine Anzahl innger Männer vem Lager der Schniztrnpneherübergekomtnen denWekds nachiöbanm .brennen« zu sehen. · Der . ssiammstätzltd leuchtete nnd ssunkelte bei etisäneten Türen weit ins dunkle .Land hinausg- åro e Nachtstzmeiierlinge taumeltendtrnnien unt seine Lichter. ledermauje schwenkten in angätvollem Gestatter-"di«e dnrchsichttg grauen Flügel ob- v er jähen-Helle. .Draußen drangic sich dass Arbeitervoltnntenzanr Fluß« und bestaunte das grer Wnntnsrsiterl Weis-en. . Titia stand in die äußerste Ecke des Festranmes ge preßt —.den Knaben hatte man ihr abgenommen —- sie drückte ihre Fäuste vor die Augen, denn sie fürch tete sich.sehr. Und dann blinzelte sie doch wieder but iiber, was dort geschehen möchte, denn sie war neu gierig wie eine Elster. Die weißen Männer, all die schrecklichen Krieger standen dort um das strahlende, flimmernde Ding Mkd blicktenstill in seinen Kerzenqlans. Die Frau las mit seiner sanften Stimme aus einem Buche, da neigicn sie ihre sit-pp nnd Titia sah mit Staunen, daß einigen von· ihnen rdnen aus den Augen liefen, - fv ika sonstnnr Frauen nnd Kindean weinen siegen. Und hierauf begannen sie alle zu singen, das kkang wunderk bar und feierlich. Titia wurde egsbange nnd eng ji«-W Herz, sie mnßte,ein paarmal tief seufzen und UAM auch aern geweint,s wenn sie nth so überaus gcspanut «gewesen ware auf alles,vwaö si noch ereigncn würde Eseteignete sich auch noch vieles, die Frau schenkte ihr einendnnten Schal mit langen Franer, den Tjtm oft Müh-ern Schrank-hatte liegen sehen und der ihr das Schönste Mutte, was edanf Erden geben konnte xAber sie hatte ietzt keinej rechte Freude daran, sie mußjc bunter nur ichanewjvic man das Kind so unvorsichtig nahe an den großen Zauber beraubtachtr. Endlich nls der Vater es hoch auf feinen Armen hielt, damit es in» den Flimmer nxeifen konnte-schoß Titja mit ihren Bewegungen eines wilden Tieres ans ihrer Ecke her vox, ackte den Vater am Arm nnd schrie: Er wird es bang-en. - er beweåt sich —-, et tnt iden· efwas Böse-I der rennende Zan r « - Man sammelte ch um sie. Die Männer, denen hunger, Durst-nnd griessqualen dunkle Schatten Um Kessels WM MM
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