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Dresdner neueste Nachrichten : 25.12.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192412254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19241225
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19241225
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-12
- Tag 1924-12-25
-
Monat
1924-12
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 25.12.1924
- Autor
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Weihnachten Vonssusssts Es war einmal ein Mann, der es hier aus der Mit so weit gebracht butte. daß er Weihnachten im eigenen Beim, unter eigenem Dach, mit eigener· Frau und eigenen Kindern feiern konnte. Und nun war des deiligabend vorbei, die tiinder waren zu Bett g gqugem das Licht in ihrem Zimmer war gelöicht, nnd per Mann nnd We Frau saßen allein. Die Frau kzhnnie etwas der und. andre Ueberbleibsel der seidexchtsgeschenke beiseite, nnd dann ging cie enrb n B t. « De: Mam- saß allen-. Er steckte sich eine Ziquke gu, eine von den Weibnachtszigarrem nnd dnnn schloß ei die Nämustichtiäiåml zu Zinsenächrtiåkükitrm dass-is n. m e e n e um i mexcl-»aus, den Dsgt vom Fusan vom Kuchen vom Wein kowie den Gern der holzwvlle von den bleisoldaten und des Pulvers zu den Knallpistolen. Der Mann genoß die Wärme und die Stille —- dqz roch Weihnachten, wie es sein sollte. Da merkte er plötzlich einen neuen Geruch. Wo kam der ber? Es roch nach Kleister. Aus diesen Geruch konnte er» sich so gut besinnen. Es roch sauer nnd schlecht. Der Mann blieb sitzen, obne die Augen auszumachen, nnd während er so allein in seinem großen, schönen Hans stig, slibrte ibn der Kleistergeruch weit zurück in Zei seu, die er vergessen hatte, und er sah eine Reihe von Bildern, von denen er geglaubt hatte, daß sie nie wiederkehren würden. » Er sub das große. sinstere Hans in der Vorstadt, er erinnerte sich des boden, schmalen Torwegd - ja, selbst ans den Türme-sen eine schmale, kleine Frauen hkmd mit einer Kugel aus Eiien, konnte er sich be sinnen. Er erinnerte sich der tiesen Nischen im Tor weg, in denen sich die Kinder zu verstecken pflegten, wenn die Wirtin kam. Er ich sie, wie sie still und fchleichend die Treppen bernntertam, um das wag auf den Treppenabsäisen anzustecken Ein Tuch hatte sie um den Kopf und einen Fratzen Schal über den Schultern Sie trug eine Fu bani in der Hand, und aus diese stellte sie sich, um an das Gas heranzu reichen. Sie war der böse, gesiirchtete Geist des Hauses. Er fühlte noch ihre kalten, harten Finger um sein Genick und hörte sie rufen: »Du warst es, der die Fenstcrscheibe gestern abend zerschlagen hat, ich babe dich wohl geseheni« Ererinnerte sich der großen Feuersbrunst beim Großbändler im ersten Stock, als die Feuerwebr kam nnd die langen Schlänche durch die Fenster hinausge zogen wurden und alle Mieter durcheinanderschrien. Er stand in die Tvrnische geklemmt und hdrte sein eigen-ed Herz For Furcht und Angstjämmertr. - Ir ging den langen, schmalen Gang, der dunkel war wie ein Keller- nach dem Hof. Doktwurde ed. bell von oäety Zbefr hekl I;nie isnb einem Brust-eint Quer» über ein o,tru ern waren fa, a de Galerie mit der Mülltonne und Den Mkritiem Dort huschten fette Ratten im Rinnfteinx nnd es roch immer schlecht. Da, tief in der Ecke, war die Tür pn feinem Heim« Zunächst die Küche, in der die Mutter lebte und hantierte, mit Essen und Ahn-nich- und in der der Vater nachts, schlief. In einer Ecke fah er den großen, schwarzen Kasten mit den Theaters-eiteln und dem Kleister-ton mit dem breiten Pinsel. Der Geruch von Kleister hatte ihn seine ganze Kindheit hindurch begleitet, sauer und scharf. Früh-morgens ging der Vater fort mit feinem graste-in der nigr- cuå einåmleiqevstånlnn den gnldt ding. r aen n " en r nnd klebte Optik-Ente an. Für Denker nnd Farictåwitleinq weiße Zettel und große, gelbe nnd rote, mit Zeich nungen und Bildern von Atrobnten und Tänzerinnetr. Er erinnerte sich der tleinen Stude. nach dein Zintern Hof, in der er nnd die Mutter nnd alle Gef wifter wohnten. Da wurde es nie warm. Die Feuchtigs teii jkhmg ·in großen Flecken Lnrckz die Tagete Aber draußen war die Straße mit Sonne nnd? Licht und Leben. Der Wind strich herein vom Haienj und iegte die Luft klar und rein. Die Sonne schien irenndlikh auf den grünen-. Kirchhof, und auf ieinenj schmalen Wegen zwischen den alten Gräbern raufte’ er sich nnd spielte die Sommer nnd Winter ieinerj Kindheit. « ; Auch Weihnachten war eine beiondere Zeit; abers nicht für ihn. Er sah zivar den Martivlatz voller Tannenbäuine, aber einen eigenen bekam er nie. Er mußte mit Tseinem Heiligadend bis sum Heilisens Dreiköniggs ag warten, wenn beim Koniul im Vor er hauie der Baum aepliindert war und das Mädchen ihn auf den hinteren Hof trug. Da hieb er ihm die Spitze ad und nahm iie zu sich hinein. Manchmal saß noch eine Fahne dran. Er machte einen Fuß, kaufte sich ein paar Kerzen non qefvarten Pfenniqen, und lo feierte er seinen eigenen Heiliaabend. Aber ein Weihnachtsieit - mie deutlich konnte er sich darauf besinneni Er iab alled, als wäre ed erit neulich passiert. Der Vater war trank und lag still nnd bleich in feinem Bett. Am Fußende stand der Kasten mit den Plakaten und dem Kleister-tout Ein mal kam ein Arzt. Die Kinder wurden hinausge iaqt Die Mutter schwieg und verrichtete ihre Arbeit ruhig nnddezniitiz wie immerz « » « » · Er fah deu Morgen, an dem der Vater starb. Irgeudwet hatte ed gesagt. Es war ein neues Wort nnd er satte ein Gefühl wie damals, ald er in der Wische hockte und oben in dein großen Haufe Feuer war. tot - er sprang aus dem Bett und zog sich an, Und während der ganzen Zeit datte ee nur einen Gedanken - hinausznkomment Drauf-en war Leben. Draußen war Licht nnd Luft, und da konnte ex unter- Muchettp zwischen all den andern verschwindet-. Er Zug dar die Küche, ohne sich umsufehem nnd raste Toer denhMundsn Genosng Gangd natbtdem . r von - er ka setMtem aber gerade vor ihm erhob stl ekle dzmllet Wen-; Er vernichte vorbeizuhmmety aber »Is- EMMMWW EWss Jus-IN u ers e:- e e ·ae. e ihn ant Im feix nnd ee des-te He fasem i EIN YUIÆMWVUI Las uns am » e ev b ' s Wes-! wie eine Masse waez nnd Miso-Hefe trill: g »Habt ist tou« - umsä. fühltektkeämwriss umufeiifcenstslfmhzkch Filum Wen-M-,eouoct agtw sonnt-, rich- m Hierdiswatie nnd todte ’ etwas tustdie VIII-swa- sich wie mqu M ef sanfitjlth aber größer und schwerer, als et sie· M tgetannfi hatte. Dann glitt He Ins Dunkel des anged. unl-1 ex rannte ins last auf die Sirt-IF hinzu-. · .» Oeldt Erd ISGUDI Mel« eldfgehf komm et Si gen Mutle gehen und M exue . arme kaufer seine eigene Tannei Er blieb stehen - einc Tanne sausen -—, was sollte er mit ihr? Es würde ja doch nicht Weihnachten werden - —- Das Gesicht war vorbei. Der Mann, der es ge habt hatte, erhob sich, steckte sich seine Zigarre, die aus- Wan en war, wieder an und machte das Fenster M anken fstand die Winternacht, dunkel und kalt, über ihm nnkelte das Himmelsgewtilbr. Ohne daß er wußte, wie es geschah, dachte er ltill: ,Ueber deinem eigenen He m leuchten doch die schönsten Sternei« Deut-sil- von llae spen r Eliiabetb treiieszn up nnd Entschuldigungen, wie: »Je, wenn man könnte, wie man wolltet-« oder: »Aber nächstens will ich mich ernst lich mit der sogenannten Lebenskunst besassen.« Was in seiner Seele gut und unbeschädigt war das verloderie alles in der bosifnungslo en Lebe an einer schönen Frau, die er geb elbsi merkt eins-Bestand undin nächtlich mit hastig-er and geschrienen ersen.. Zuweilen auch beo achteie er sich selbst, erinnka und mißtrauisch. Jn einer solchen Stunde schrieb er diese Zeilen nieder. Die blaue Ferne sn den Jahren meiner unschuldigen Jugend bin Kot auf Wen Bergen allein gestanden, und zuein se hing ge an er Ferne an dem verklarten Dnt der lebten zarten Hügel, hinter denen die Welt in tiefe, blaue Schönheit vakat Alle Liebe meiner frischen, begebrlichen Seele f sz in eine große Sehn sucht zusammen und trat rnir feucht ins Auge, das mit vezzauberieui Blick die milde, ferne Bläue trank. Die be mailiche Nähe erschien mir so kühl, so hart und klar, so ohne Digi und Geheimnis, und dort, jenseits, wer alles so ini getönt, so überflossen von Wohllaut, Rat sel und Lockunsn Jch bin se iher ein Wanderer geworden nnd bin auf allen Jenen dufiig fernen Hügeln gestanden. Sie waren kii l, hart und klar, aber ienseiig, weiter Pin aus, lag wieder jene in Ahnun aufgelöste, selig b aue Tiefe - noch edler und sehnsuistweckenden Noch osi sah ich sie verlockend liegen. Ich wider stand ibrem Zauber nicht, ich ward heimisch in ihr und ward fremd aus den Hügeln der Nähe nnd Gegenwart. Und dasnenne ich nun das Glück: sich hinüberneigen, SICH Weihnachten Von tin-cis freut v. CrMsM-3W’ Komm, hoi’ die bunten Gaben, Die wir zur Sommerszeit So froh gesammelt haben Und fchrnück das grüne Kleid Deß, der and Schncegefchimrner Nun eingezogen ist Jn unser siilles Zimmer, Für ihn, den heil’gen Christ- HoP Wachs von goldenen Waben Und Aepfel köstlich rot, Es ist ja heut begraben All Herzeleid und Not. Wir stecken Weihnachislichter An unsern Fichtenbaum, Da wird zum Leidvernichter Zum Heiligtum der Rannn Bist wieder Kind im Herzen, Bist nicht mehr arm und leer —- Jnt Fiammenfchein der Kerzen Strahlt ew’ge Wiederkehr-: Hast Freunde nie verloren, Hast Feinde nie gehaßt, Der Heiland ist gebot-en. Und kommt zu Dir zu Gast. Die Werb u n g Ein ims- uicht icniges Kapitel aus eins-u m- sichs fertigen Roman Von sehnt bsscrlüt Eichagerstrduif hatte jzttigehalten Der reiche S «a erstrdm au Stora S · ord. « ch Elgieibin aber isi es möglich, daß Schagerstrom ange alten at? . h käm meiner Treu. es ift sicher, Schagerftrom hat an e alten. » aAder wie in afller Welt kam es nur- daß Ochagers tröm auf - reiers itszen g na. » « s Ja sei-J die Sache war die, dafz es sin der Propstei in Korskvrta ein junges Mädchen gab,·die Charlotte Löwenborg hieß. Sie war ein wenig tmit dem stopft verwandt, und sie ging der Provitin als Gesell schaftekriii an diebtdand und sie war mit dein Panora ad unten ver o . i Aber was hatte sie dann mit Schneetftröm zu schaffen? » Ja, Charlotte deenborg war frisch und munter und freimiitig, und im selben Augenblick, in dem fic ihren Fuß in die Provstei sente, ging ed wie ein frischsr Hauch durch das ganze Paus. Der onvst und die Propstin waren alt, und sie waren wie Schatten tötet selbst herumge angen, aber sie blies ihnen neues- Leben ein. und der tzldjunit war dünn wie ein Zwirndfaden nnd so fromm, dasz er sich weder zu enen noch zu trinken getraute. Den lieben langen Tag hatte er Amts acschäfte, und bei Nacht lag er auf »den Knien ikor seinem Bett und weinte über seine Sünden Er ware fast draufgegangen, aber Charlotte deenborg bewahrte ihn davor, sich ganz und gar· zugrunde zu richten. Aber i ic- Jat nun all dies mit . . . » Jhr uiitszc wissen, vor fünf Jahren, als der Ad iunkt zum ersten Male in die Provstei non Korstyrta kam, da war er gerade erst zutn Priester geweiht lund nickt vertraut mit allem, was zu diesem Berufe gehörte, un da l war ed Charlotte Löwenhorg. die ihm zurechtha f. « « Sie hatte immer in Pfarrhösen gelebt, so daß sie in allem Einschlägigen wohlhewandert war, und nun lehrte sie ihn, wie man Kinder taufen und das Wort in der Gemeindeversammlung fuhren muß. Unter dessen verliebten sie sich ineinander, und nun waren sie lschon ganze fünf Jahre verlodt gewissen . s Aber auf diese Art kommen wir ja ganz von Schagerftröm ab .. . · . i Was an Charlotte Löwenborg so ganz besonders war, das war ihre ungewöhnliche Begabung, alles für andre einzurichten und zu ordnen. Und kaum war siF mit deni Pastorsadjnnkten verlobi, als sie schon heraus hatte, daß es seinen Eltern nicht recht war- ·dasi er sGeistlirzekr geworden war. Sie hatten gewuni;l)t. daß er den agistergrad erlange, nin dann zum Lizeiuiatcn fund Dootor philosopliioo weiterzustudieren. Er hatte lauch sitnf Jahre in Upsala verbracht und min-kan didateneramen studiert, nnd im sechsten Jahre tviire er ifertiger Magister geworden, aber gerade da hatte er zumgesaitelt und anstatt dessen dad Vastoreneranien Igemacht. Die Eltern waren vermögend und ein bißchen ehrgeizig. Es war ihnen nicht recht, daß der Sohn eine so ansvruchdlose Laufbahn einschlug. Auch nachdem er schon Geistlicher geworden war, hatten sie ihm in den Ohren gelegen, doch in Uosala weiterzusiudieren. aber ler hatte ihnen nein gesagt. Nun wußte ja Charlotte ILiiwenborg, daß, wenn er nur ein hdhered Eramen hatte, er auch bessere Aussichten auf Beförderung haben würde. Und so schielte sie ihn nach Upsala zurück. Und da er der ärgste Büffler war, den man sich nur denken konnte, so hatte sie ihn in vier Jahren so weit. Da hatte er sein Lizentiatseramen abgelegt und war zuui Doktor der Philosophie oromoviert worden« Aber was in aller Welt hat nun Schagerströin . . . Seht, Clzarlotte Löwenborg hatte sich ausgerechnet, daß, wenn er Bräutigam erst vromoviert hatte, er eine Anstellunzg ald Lektor an einein vanasiuin et halten nnd e n so hohed Gehalt bekommen wurde, das sie heiraten konnten. Wenn er durchaus Geist li er werden wollte, so konnte er ia in einigen Jahren irgendein großes Pastorat bekommen- denn äo war es ja üblich. Diesen Weg hatte der Proust in ordsvrla eingesch agen und viele andre mit ihm. Aber hierin Ging ed nicht so. wie sie berechnet hatte. Denn der räutigain wollte iiartout gleich Geistlicher werden. Und fv kam ess- daß er noli einmal nach erdkyrka su riirtkehrtr. als Pastoratsadinnkt. Und wenn er M zehnmal Philosophiae Doktor war, hatte er doch ii " einmal einen io großen Lohn wie-ein Stallknecht Fa are- Schaaetitkom . . . dr versteht ta. daß Charlotte Löwenlsorg, die sum schon siinf Jahre herumgegangen war und gewartet kaitex sich nicht damit zufrieden gehen konnt-. Aller ivgf war sie froh, daß der Bräutigam nach Kardian ;ael ckt worden war. Er wohnte in der Proosiei fp »daß sie ihn jeden Tag traf; nnd sie glaubte sämi, daj «er ihn so allmählich iini den Finger wickeln iv rde, bis flc ihn List-m Hektor medika wi- Hg ihn »Im Dokto ;gemsltgthattie..r.ø » . .. , « ’ er w r sum-nen i« aar nichts sit-er « fftrdni an horeni W ce- Aus einem alten Stizzeulmm Von komm 111-o Portrait Man hätte iän für einen oerbummelten Künstler kalten können -r trug breitkrämpiäe Hüte und leb aftfarbiqe Dalsbindem war in fämt chen Ansstellun gen des Kunftvereind Zu sehen nnd pflegte dort die ilder aufmerksam, do ohne Kritik zu betrachten, die Hände in den Hvscntaichcn nnd auf einem Beine balans cierend. Häufig sah man ihn in kleine, billige Blumen ladcn gehen, wo er immer große Bündel gleichartiker Blumen kaufte, bald Nellen, bald Narzissen oder F ie dcr, aber niemals Rosen. »Rosen machen melancholifch«, war einer feiner Sprüche. Er trug eine Brille mit schmalen Goldrändern, ließ - . Z Zwei Wintergedichte Von Wohls f. Wi- I. Sm Nebel Wie in Erde, in Vergessenheit, in Zeit Sinken alle Dinge in den Nebel ein. Hinter jedem Schritte schüttet grauer Schein Ueber Gehende ein dichteres Schleieklleid: Nur ein Umriß schwindet noch ins Nichts hinein. Hinter Hans nnd nächste Bäume tritt Nebelcingehiillt ganz nah das Nichts heran- Keines Blickes weitester Wurf erreichen kann, Was nnr steinwurfweit von deiner Seite glitt- Hundert Schritt non dir fängt schon die Ferne an. Eine Welle, die das Nichts ins Dasein ließ, Gleitet an das Feste, ein Stück Uferstrich, Und spült lautlos an im übereisien Kies. See ist nicht, Land, Himmel nicht; nur dies: Jnselhaft im Nichts ein Userstrich. U. Erscheinung Die Zauberstth entsteigt der dunklen See Ins Moubkicht. Jnseltiirme, Mauern, Zinnen, Pappeln nnd Spiegelstnfen. Gläsern rinnen, Unfeuchtend, glitzernd nur, trocken wie Schnee Stäubenbe Wasserfälle, häufergroß, Ueber die Stadt, über den Ufertantx Zurück in den emporgestülpten Schoß Der See, Die nnn sich senkt um den entstandenen Strand. Das Rot der Dächer nnd das Weiß der Wände, Der Gärten Grün, der Ufennanern Grau Tritt in das farbenundurchsichtige Blau Der mondbnrchhanchten Luft. Die stillen Brände den unscheinbaren Schnurrbart ohne sflege nach unten gingen nnd tauchte den ganzen Ta irginiazigarrem as Haar wenn es nicht kurz geschnitten war, trug er ohne Scheitel in die Stirn hera gekämmt. Dies Haar war braunblond und wenig gepflegt, kein Haar wie ed Frauen zu streicheln lieber-. Es war weder milßfarben noch struppig, aber unansebnlich und gewöbn ich. Man hätte ihn für sehr jung halten können. Seine Sprache, sein Gang. seine Gästen und seine Kleidung Hatten etwas Ungleiches nnd ißqlückteö, wie bei tun gen Leuten, die sich nicht zu eben wissen. Aber dieser unfchöne Gang war oft sebgr müde, schwer und verdrossen Und feine Stimme war oft verhalten und von e ent ansprach-los ironischen Klang, den die Jugend nicht «tennt- ein Mund war oft gekrümmt und bitter, nnd feiner Stirn waren die Spuren von Denk arbeit, Kopfwe? und Ichlaflofen Nächten aufge raben. Auch hatte er n Gesellschaften oft eine unverfchamte Art, zu schweigen und fremden Gesprächen eine über triebene, höhnifche Aufmerksamkeit zu schenken » Man hatte ihn ftir einen Philosophen oder doch sur einen Grübler halten können. Aber seine Gesin nungen waren ebenso wechselnd und flüchtig wie seine Gewohnheiten, ja, ed war vielleicht zerade seine Tugend, daß ETFensinn nnd Rechthabenwo en ihm fern lagen, Nur b ngt man ed damit nicht weit. ; Unter Philistern fah er provvkani nnd fast wie ein TWunderkind aus, nnter bedeutenden Menschen fast »als-ern. Er schien unter jungen Leuten gesetzt und alt« unter Alten nnfertiq nnd verlebgen - : Dieser Mensch war zuweilen eisn Beinqlae unters’ haltend und geipriichiw dochäeine Reden waren Atti-h bitter nnd herausfordernd. an kannte tgn nickzt we der, wenn man nin einer der wenigen tunil en, in denen er verkehr tnit den Kindern reden nnd spielen fahsv Er duldete llie ou Knie und os, erzählte ihnen na e Märchen, es fi ihre Schuld en und ihre Unsiingeriibnn en anz dem Klavier ne p elen. Von allen enen üniteiy mit welchen naive Glück liche sich die Zeit sn vertreiben wissen, verstand er nur »zwei: an; der Geige wagenntaktåren nnd warme Nach »mittaqe« an aus ein- cken Grase zu liFen nnd next mindsten Risiken den Wolkenflng en I rechten. i iidie«.i oid he nur selten. « s- ce datteench einen Freund, einen wahan Izu-nd, der fern von ihm lebte und dein er zärtl che riefe chrieläpssswbeåPänchegrnWochäch Westng dätkeö km .. . .et. ..ver . ’ onii , n qu 'l e n urchßitzevder nrih Izu-e l ifamieit. Jin nächsten Brief standen dann lerslitsx Verglaster Lampen in verhangenen Scheiben Nur bleiben gelb im dunklen Wider-klingen Der Farben, bie im qunglanz unter-gingen Gelb im verborgenen Innern, hinter Scheiben- Bis, wenn mit winterlichem eisigen Feuer Funkelnd Otion auf die Dächer sinkt, Das höchste Turmlicht anfstrahlt ohne Schleier-, Die Zauberstadt im Sterngewell Meinst Bekenntnis Von lasa set-s Jch bin nicht gläubig, aber ich bin fromm, Wie je Naturverehrer fromm gewesen, Und da ich nie aus ihrem Dame komm, Hör ich Natur stets höchste Messen lesen. Anbetenb knie ich in dem Heiligtum, Dankbar gerührt, daß ich sie darf verstehen, Jed’ Wort von mir ist Hei-old ihrem Ruhm, Mein Schweigen stolz. ganz in ihr auszugehen. Kein menschlich kleiner Gott beherrscht die Welt, Daß feinen Sinnen Weihrauchbiiste schmeicheln, Daß er ein Zepter in der Rechten hält; Gott ist die Welt, die muß nicht Glauben heuchean O ungeheure Schöpfung, du bist groß! Was ist, das ist ein Teil vom Weltengottei Der Dimalaja ist ein Staubchen bloß Und eine Welt das Staubchen auf der Motte. Erhabne Welt, und doch ertapp’ ich wich, Der ich mich jenseits allen Glaubens wähne, Daß ich emporsteh heiß nnd inniglich: Gib mir die Gnade, die ich so ersehne! Ethöre mich, o Gott« veracht’ mich nicht, Ein Tröpflein deiner Gnade laß mich trinken! Ich bin ein Mensch und seh ein Angesicht Verkläris durch Güte zu mir niedekwinken . . · HEFT TO - ·i . blaue Gefilde in weiter Abendierne erblicken und die kühle Nähe für Stunden vergessen. Das ist das Glück, etwas andres, als meine Jugend meinte, etwas Stilles nnd Einst-mes, schön- doch nicht fröhlich. Meine Jugend selber aber ist nun eine stille, schöne Ferne Jeworden und gehört dennoch mir und verbindet mich mt jenem Reich der Ferne und des Glücks. Aus meinem stillen Einsiedlerglück lernte ich die Weisheit, allen Dingen den Flaum des Fernen zu lagen, nichts in das kühle, grausame Licht der alltäg li en Nähe zu rücken nnd alles fo u berühren, als svcgtrenzs vergoldet, so leicht, so leise, irgenend nnd hoch a e . Kein lostbarftes Kleinod ist so unanfechtbar schön, daß ibm nicht Gewöhnung und Lieblvsigkeit den Glanz des Wertvollen rauben könnte; kein Beruf ist so edel, kein Dichter so reich ,kein Land so sFese net. Darum scheint es mir eine crstrebenewerte Auft: die Andacht und Liebe, die wir gern den fernstehenden, entrückten Schönheiten önnen, auch den nahen und gewohnten zu schenken. Osne die Morgens-tunc und ewigen Sterne minder heilig zu halten, kdnnen wir unserm Nächsten und Kleinsten einen zarten Dust und Schimmer ver leihenz indem wir es schonen, sanft berühren nnd ihm die Poexie nicht rauben, die allein Bestehenden doch irgendw e eigen ist. Was man rob genießt, wird bitter nnd entwiirdigt den Genießenden Was man genießt, ald sei man ein zu Gaste geladener Fremder, bleibt uns wert und macht uns edler. - Das lernt man in seiner Schule so qui wie in der des Entdegens Du bist in deinen- Lande nicht In frieden?- n weißt von schweres-, reicheren, warme ren? Und du reisest deiner Sehnsucht nach. Du wan dersi in andre Länder, die schöner und öonniger sind. Dein here sqeht dir weit auf, mildere immel über giannen dein neues Glück. Das ist nun dein Paradies. ber warte noch, ehe du ed lobsti Warte wenige Jahre, nur einwenia über die erste Freude und die erste Fugend hinan-i Und die Zeit kommt, da du Berge er eigst, unt von dort die Stelle des Himmels zu suchen unter welcher deine alte Heimat liegt. Wie waren dort die Bengel weich undosrünl Und du weißt und du tustle zart tehi noch das aus und der Garten deiner er ten inderspielh näh dort träumen alle steilisn Erinne anten deiner ngend, nnd dort lieat as. rab deiner u cr. · So ist dir die alte Heimat aufs-wollt lieb und Lern .tleworden’,«"wid du nä- Dxivmt kemd und allzu ah. nd so ist es mit em Besitze und mit allen Ge wöhnung-n unfre- armm unruhiqu Leben-« .
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