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Dresdner neueste Nachrichten : 30.11.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192411300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19241130
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19241130
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner neueste Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-11
- Tag 1924-11-30
-
Monat
1924-11
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 30.11.1924
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Die zweite Verordnung des Reichspriisidenten über die wirtschaftlich notwendige Steuermilderung vom 10. November hat dem Präsidenten des Hansas bundes, Dr. Fisch e r , Veranlassung gegeben, in einer Eingabe au den Reichsfinanzminifter auf die völlige Unzulänglichkeit der bisher zur Durchführung ge brachten Milderung und auf den bisherigen nntrag baren Steuerdruck aufmerksam zu machen. In der Eingabc wird mit allem Nachdruck betont, daß cine Fortsetzung der gegenwärtigen Finanzpolitik eine Entfremdung zwischen Staat nnd Wirt schaft herbeiführen müsse, die das Reich in schwere sitt slusllpsllcsck Fabrik-It versucht· durch Nachbildung meinerechten KrugerolsKatarrh-Bonbons und ähnliche Benennung das Publikum zu täuschen. Er geht sogar sc weit, dalt er die Wiederverkäufer zu veranlassen sucht. anstatt der millionen tach bewährten ltrllgerol—ltatarrh-ltonhons, sein Fabrikat dem Publikum als »ebensogut« autzureden Weisen sie deshalb eine solche oft ganz minderwertige Nachahmung energisch zurück, achten sie nicht allein auf den Ismsn ltkllger, sondern besonders auf meine patentarntllch geschätzte Bezeichnung: " «l( lI s b Kasse-CI . stan- - on on- II . Inst cis-II satt-speisen Its-Ilsenstein Ins-II dann haben sie das Beste bei Ists-ist« leise-hold Isnehlslsnuas, tut-111- otc. Viola tausend glänzende Zeugnim von Kapazitäten ersten Rangos beweisen die Vonllgliohkcit sonstilsfsktkstaagg Cobll s r s l( 011 l, Islnnsnlssnlsstmäs II kanin lIM W Nur Its sksasssssshlssa sont-la oder glatchfskblgsn rund-n Sonn 111-ils los-I «- M Handels- und Industrie - Zeitung Die Umstellung der deutschen Aktiengesellschaften - um gesetzlichen Termin, den 30. November-, ääiås erst 10 Proz. der itmitcllnnngpflichtiaen Geteilt-hatten ihre Goldbilanzeii oerossentlichti Vor knapp einem Jahre erließ die Regierung die wcxordnuicg zur Aufstellung von Goldbilanzen,« und Hzeg damit den Weg aus dem thgarien phantasiischer IF W« zurück zu gesunden und verniiiiftigenßilan ssrlnmsmcthodein Die Gesellschaften, deren Geschäfte- Hhr nitt dem Kalenderjahr ziifaiiiinenfallt, sollten bis läm 30» Juni ihre Goldinarkerösfnungöbilaiiz vorlcgen. gdas taten aber nur 280 Gesellschaften Fig andern machten von derMoglichkeit Gebrauch, Furch Antrag die Vorlegiiiigsfrift bis zum 30. Septem ber hinanszuschieben und nahmen sich nach der gene ,llcn Verlängerung der Fristbig zum 30.» Noveinber TM mehr Zeit. Jni Juli veroffeictlichten im »Nein-s- Uspciacw 340, im August 277 iind iin September 330 xzcscgschasten ihre Umftellungsergebinsse Jiii Oktober snd November wurden noil)·zirka 620 Goldbilanzen ll;«-mk»tgcgeben. Es ergibt fikt) also, daß von etwa 18500 Aktiengesellschaften» die zur Ansstellung einer Eröspnumsbilaiiz verpflichtet ·sind, bis heute ziria Wo Mc Umstellungsergebiiifse veröffentlicht haben, dis- heißt «,»« m zehnte Teil reader-nassenAktiengesell schaften hat der Goldbilanzierniigspslieht im Sinne der Verordnung geiiiiqe getan Statistiskh verläßliib erfassen-lassen sich heute mir dj91177 Gesellschaften, deren U«mitelliinasergebmiie bis zum SO. September im. «Reich-Zan,z«eiger«· gestanden hat«-g Diese verfügen insnesaxiit über ein Papier nmrkkapital von mnd 400 000 Yilliouein das nach Ab tvsnnn der szitalentivertunnecontozs aiis·107»90i)00i)0 Gotdtnark hembaesetzt wurde. Es iviesen im einzelnen aus ein Goldinarcattlenkapiial bis 150 Rsz GFL säh Gesellschaften » » 100 000 » 288 ~ » « 1000000 ,- 540 » » , 100011000 » 205 » ~ iiocr 10 000000 ~ 17 » Zwei Gesellgchasten können besonderer Umstände wegen in dieser lufstellung nicht berücksichtigt werden. «Jx;tcxessaiit ist die Feststellung, daß·voii den 1177 Gesellschaften nur 486 schon vor« dem Kriege bestanden, während die übrigen 679 erst fpater segriindei wurden. Die Vorkriegsgesellschasten verstänten am ·1. August 1914 iiisgesamt über »ein Grundkapital von 994 Millionen Mark, wahreiid sie nach der Uni stcllunn ein Kapital non 9«88 Millionen Goldmark s » answcisen . · · ; Von dieser Gegeiiuberstelluiig der Kapitalzifiern aqu eine fast restlofe Substanzerhaltung der deutschen Vor kriegsgesellschaften zn schließen, ivtire natürlich verfehltJ Wie sehr gerade die Aktiengesellschaften unter der Jn slaiion und ihren Begleiterscheiiiungen gelitten haben, zeigt ein Vergleich der o fenen Reserven der Vorkriegszeit mit denen der Goldbilanz: diei e siln d von 800 Millionen Mark auf 210 Millio nenGoldmark gesunken, - der Verlust an Eiaeiikapital beträgt also til-er 75 Prozeiiti Namentlich die Banken und, Versicherunasgesellsibatten haben mir einen Bruchteil ihrer alten Reserven in die Goldbilanz einitellen können, während Verkehr-situier iiehmiinaein Bemwerke und Hütten sowie Gas- und Elektrizitätswerke ihren Reservefonds aufftillen konnten. Einzelheiten sind in der folg-enden Ansstel lung der Vorkriegsaefellschasten (naeh der »Bayriskhen Jndiistriezeitiinn«) ersichtlich: Zahl Grund- Siclztbare Egingirish der tin-ital it es. Schulden um- in Millionen neit. vor Gold- vor tsiolds vor Gold- Biinkcn IX Käf onst-m 119214 bule lau biilfiss Bau- u. «Tcir«ai«zx«-(Szös." L2O 35 321 5 2· 4«7 2" Bergsuerke n. Hiitten . . 0 36 30 6 15 10 1 Metall. Maschinen. . . .52 122 150 91 21 ni) 2 Eietirizitatsiverte ... . 16 40 42 0,5 9 32 10 Steine und Erden ... . 24 25 18 it 2 I M Takt-Industrie .... . 50 tlt 126 88 · lii 92 1. ulieinische Industrie. . . 8 27 16 4 « 0,2 2 0,»9 Ledetiadrikeic·. ... . . . 3 6 9 1 M M Papier-Industrie . s 8 9 1 1 Ii 0,1 YboioaraM »Gewerbe. . 15- 5 ii 2 i),2 :t M syoliknndustrie . .·.. 4 6 7 i iWZ 1 is,i)7 Ulcttms u. was-Gen .28 is 105 0,2 t! 2 3 Liialsserwerke ..«... . . 15 17 19 1 2 U,7 W- Naxsp u. isicuu mittel .ei 53 65 ig 5 27 ei Handelønesellscbasten .. 4 3 1 ·),2 0,02 0,2 (),2 wiesn Theater Vereine 21 12 10 2 2 15 1 Ver-mer«smegsåcieicicin .37 218 127 737 106 2 4 Verkehrs-Weselliihniten .64 153 im 12 233 its-) :- Vlagiianew u. Stol.-Ges. s In 4 :i 1 :i —- Gciranie-Industrie ... 14 lsi 11 4 8 10 M Verschied.vieselliihaiten . 3 7 8 0,2 1 s Mk- Brauche Zusammen 480 994 988 879 209 Mifo Der unbedeutenden Abnahme der Kapitalzisfern steht also ein ungeheurer Referveschwund von 670 Mil lionen Mark gegenüber, der durch die tiibrigens noch recht problematische) Befreiung von slangfristigen Schulden nicht entfernt ausgeglichen wird. Unter den Erioerbgzioeigem deren Schuldenlast sieh am augen falligsten gemindert hat, treffen wir die Gruppen wieder, .deren Goldmarkbilanzen relativ recht hohe Reservefonds aufweisen . . . Die meisten der 486 Vorkriensgesell fchaften, nämlich 196, mußten eine Kapitalreduktion vornehmen, während 109»Gesellscl)aften ihr Kapital vom 1. August 191st bei belnelten. 181 dagegen haben die Ziffer des LZorkriegskanitals überschritten-. Nur knnf Gesellschaften war es infolge besonderer Trans nizzonen möglich tiber das Friedenskapital hinaus nicht nnr die in der Jnflaiionizzett beschlossenen Kapitalerhöhunacn voll zu behaupten, sondern außer dem noch eine Aufwertnng durchzuführen! .:. Diese ZufammenstcllliElg seist jedenfalls-, daß LT die Umstellungsquote bei den Porkrieasacfclb f schaftcn im allgemeinen nicht zu scharf mau ·Sic beweist abeZ auch, wie sutlter·fc"l)jc.-Hdlich die kmanziellc Structur der Aktiengesellschajftgnffder ein- 12 Tipø für den wirtschaftlichen Erfolg Der 11. Eis-VI Von Her-holst N. Casson In diesem elsteu Tip will ich, auf die Gefahr hin hariherzia genannt zu werden, einiges anführen, was über die Gefahr-, Geld an Freunde zu verleihen, gesagt werden muß. Jth würde ein schönes Stück Geld erspart und mir ein halbes Dutzend Freunde erhalten haben, wenn mir irgendein freundlicher Schriftsteller diese Dinge vor dreißig Jahren gefagt hätte. Sobald Sie Geld erworben haben, und es wird dies bekannt, flehen Sie einer ganzen Reihe von neuen Schwierigkeiten gegenüber. " Denn dann kommen die Schmarotzen lieber diese Schmarotzer ließe sich ein eigenes Buch schreiben. Es gibt Schmarotzer der verschiedensten Art und der verschiedensten Ranastufem vom halbbetrnn kenen, flehend an der Straßenecke stehenden Bettler bis zum Würdenträger in feinem glänzenden Oknnt. Es sind darunter Verwandte, Freunde und Fremde, Männer nnd Frauen. Manche find anständig, manche nnehrlich, manche würdig, andre wertlos. Jn einein aber gleichen fie sich alle: sie wollen alle Jhr Geld haben. « Alle sind sie Schmarotzer und Parasiten! Schöne Frauen mit dem Antlitz von Madonnent Würdigc Männer mit den Manieren von Hofleuteni Neffen nnd Richten, Onkel nnd Tanteni Alle stehen sie da mit ans aiecskttrcckten Händen, den Blick auf Ihre Tasche ac r et. Es gibt kein Mittel, einen Schmarotzer zu ent decken, bevor der Augenblick der Enthiillung kommt, an dem er Jhnen vorschlägt, einiges von Ihrem Gelde ans Ihrer Tasche in seine zu übertragen. Es gibt auch kein Mittel, dem vornehmen Bettler zu entgehen, so wenig wie dem ganz gewöhnlichen. Er lebt doch mancher Geschäftsmann zu seinem Schrecken die Entdeckung, daß sein eigener Sohn mit den Jn stinkten eines Bettler-Z ausgewachsen ist. In dieser Welt besteht ein andauernder Krieg zwischen denen, die schaffen. und denen, die betteln. Es ist ein Kampf bis aufs Messer. Die Bettler haben das römische Reich sie-stürzt nnd sie sind im britifchen Reich so stark geworden, daß heute noch niemand sagen kann, wie der lKampf mit ihnen ausgehen wird. , Jeder ·schaffende Geschiiftsmann ist von Bettlern umgeben, wie der Löwe in der Wüste von den Scha kalen, die daraus lauern, was er von seiner Beute iibrigliißt. Gliicklichder Schaffende, der eine Frau heiratet, die gleich ihm den Geist des Schaffens hat. Ihm iit der Erfolg sicher, der nicht zerstört werden kann. Aber wehe dem Schaffenden, der eine Frau mit einer Bettlernatur heiratet. Mag er noch so stark und klug sein - letzten Ende-z wird er in den Abgrund ge rissUL IVCXDEZL .... .. - »- .«.. « » Schaffende müssen sich gegen Bettler schützen: das ift die Bedeutung des elsten Tips. Sobald man Geld in der Bank hat, dars man zwar nicht hartherzia wer den, aber man muss lernen, ~nein« sagen zu können. Es ist ebenso schwer, Geld zu behalten, als es zu erwerben. Das weiß jeder reiche Mann. Darum sind reiche Leute gewöhnlich so ungesellia. Sie müssen dauernd auf der Hut sein. Sie entwickeln geradezu Eigenschaften wie ein Wachhund. Das ist kein Wunder-L » » « » , « So groß das Vermögen eines Mannes auch ist es kann ihm in der kürzesten Zeit til-gejagt werden, wenn er nicht auf der Hut ist. Ich habe einmal einen Mann gekannt, der eine reiche Erzader entdeckte und sie für 500 000 Pfund Sterling verkaufte. Er ging mit dem Gelde nach New nyort und hatte es binnen sechs Wochen vollständig ver orcn. Die Raubgier der Schmarotzer kennt keine Gren zen. Je mehr man ihnen leiht, desto mehr wollen sie. Sie find unersättlich. Will ciu reicher Mann reich bleiben, so muß er sein Kapital unberührt erhalten. Was er verfchcukt oderdvcrlejht, muß von seinem Einkommen genommen wer en. Er muß nie den Wechsel eines andern girieren, ganz gleichgültig, wer dieser andre ist. Er darf nie einen Scheck in binnen unterschreiben Er darf mit niemandem ein gemeinsames Bankkonto haben, nicht einmal mit schier Fran. Er mufz sich von allen Beziehungen fernhalten, bei denen Geld in Frage kommt, denn nichts bringt die N Ver-ab Nr. Wil. 263. 205. 267, 269. Al. 273. 275. 277 und 277 der Dr. N. N. , zelnen Erwerbsgruppen nach Lüftung des Inflations schleiers ist. Um so nachdrücklicher muß im Interesse der deutschen Gefamtwirtschast aefordert werden, daß sich nun auch die noch zaudernd abseits stehenden Ge sellschaften unverzüglich zu einer Klarlegung Ihrer Vermögenslage bequemen! H. Br Scharier Protest des Huniabunveg argen vie Finanz- und Steuewalitit des Reiches Verschenken Sie, aber verteiyen Sie nie! Niedrigkeit der Menschen so sehr an den Tag, wie Meinungsvcrschiedenbeiten in 6)eldsachen. « Ueberlassen Sie das Geldnerleiben den «prosessio nellen Pfandleihern und den Bankiers. Die wissen, wie man en macht. Sie nicht. · Dass ein berufsmäßiger Geldoerleiher 10 Prozent monatlich Zinsen berechnet, ist durchaus kein Unrecht. Ossenbar muss er es tun, um seine zahlreichen Verluste und feine hohen Speien auszugleichen Berleihen ist eine halbe Sache. Es ist weder an legen noch verschenken. Es bringt Ihnen keinen Dank und gibt Ihnen keine Gelegenheit, einen Profit zu machen. Es ist schlimmer als Weitem denn es fehlt dabei das Element der Errcguna. Es ist kein Sport, denn es bietet keine Chance, Glück zu haben. Wenn ein Freund Geld von Ihnen zu borgen ver sucht, so fragen Sie ihn erst, warum er nicht zu seinem Bankier geht. Gesicht er dann ein, in geschäftliche Schwierig keiten gekommen zu sein, so leihen Sie ihm das Geld nicht« Tun Sie etwas Besseres. Erwerben Sie einen kleinen Anteil an seinem Geschäft, genug, um ihn aus seinen Schwierigkeiten zu befreien. Es ist immer besser, anzulegen, als zu leihen. Hat man einen Anteil erworben, so hat man das Recht, einen Rat zu geben und am Nutzen teilzunehmen sont Ihr Freund Erfolg, so haben Sie Anteil an diesem Erfolg und nicht nur G Prozent. Und mißlingt es ihm, so wird vielleicht Ihr Geld, aber nicht seine Freundschaft verloren sein, denn er bleibt Ihnen nichts schuldig und hat keine Ursache, Sie zu meiden. Jn der Regel sind Leute, die von Freunden bor gen, unerläßlich. Sehr oft sind fie Schmarotzen Sie sind vom Typ des Efeus, der sich fest anklammert. Wer selbständig nnd unabhängig ist, wird seine Freunde für gewöhnlich nicht wissen lassen, daß er in Geldverlegenheit ist. Mit andern Worten: Wer um Geld bittet, ist ge wöhnlich nicht wert, es zu bekommen, und der, der idvert ist, es zu bekommen, bittet gewöhnlich nicht arum. Es gibt einen Typus von Menschen, der iiberall zu finden ist: dcn gewissenlosen Schuldner. Diese Leute sind wie Vampire Sie nehmen das Leben und alles was sie arbeitslos bekommen können, fehr leicht. Nur arbeiten wollen sie nicht. Sie mögen gut erzogene und liebenswürdige Menschen sein, aber sie find doch Bett ler. Sie erbetteln sich in ihrer Art kleine Geldsummen, Zigarrem Einladunaen zum Wochenende. Sie sind Vagabunden in eleganten Kleidern. Leute mit Selbst achtnna sollten nicht mit ihnen zu tun haben. Solchen Schmarotzern fehlt der Mut, zu stehlen. Sie halten sich im Rahmen der Gesetze. Aber sie neh men andern Leuten mehr Geld weg als die Diebe. Mit dem Verleihen ist es eine seltsame Sache. Selbst wenn man anständigen Leuten Geld leiht, ver liert man voraussichtlich ihre Freundschaft Wann immer man leiht, verliert man einen Freund das ist die Regel. , « Noch niemand hat bis ietzt ein Buch über die Psycholoaie des Undanks geschrieben. Und doch wäre das ein sehr interessantes und beachtenswertes Thema. Niemand liebt denjenian, der ihm Geld leiht. So sonderbar es ist, sobald Sie einem Freunde Geld leihen, hören Sie aus, für ihn ein guter Kerl zu sein, und werden ein Shylock. Er empfindet seine Schuld an Sie als eine Last, und macht Sie dafür verantwortlich, daß Sie ihm diese Last aufgebürdet haben. Das ist töricht nnd unlogisch, aber es ist genau das, was in den meisten Köpfen von Schuldnern vorgeht· Freundschaft beruht auf Gleichheit und Gegen seitigkeit. Philanthropie zerstört sie. Wenn ich einen Freund zweimal zum Essen mitnebme nnd beidemal zahle, ist unsre Freundschaft in Gefahr. » « Freundschaft kann nicht zwischen einem höheren und einem niedriger-en Charakter bestehen. Das ift ein SiGesetz der Menschennatur. Es muß beobachtet werten. . Vom moralischen Standpunkt betrachtet, tut· man einem Menschen llcblcs, wenn man ihm Geld leiht, ge rade weil er darum ersucht- Man schwächt sein Sclbftvcrtrauen und seine Selbstachtung· Wenn er nm Gelb ersucht, braucht er Piclä mehr als Geld. Das soll man sich stets vor Augen m en. Wir leihen zu oft nnd wir schenken zuwenig. Nur wenige schenken genug. Wir sollten öfter schenken und nur solchen Leuten, die ihr Vestes tun, um sich selbst zu helfen. innenvolitifche Konflikte und ioirtfchaftlicheNöte bringen und» cineuntragbare Heinmuna seiner außenpolitischcn Aktionsfähigkeit herbeiführen würde. Länder und Gemeinden haben eine ernfthafte Einschränkung ihrer Verwaltung überhaupt noch nicht vorgenommen und ihr Avp·arat sei für die Wirtschaft völlig nntragbar. Die Reichsregierung müsse mit äußerstem Nachdruck auf Länder und Gemeinden einwirken, um diese zur Einbaltung und Unterstützung der von der Reichs reaierung erstrebten Politik des energischen Preis abbaues zu veranlassen. Jm einzelnen wendet sich der Hansabund besonders gegen die Beibehaltung des Systems der Vorxauszahlung auf die Einkommen- und Körperschaftsfteuer. Er weist darauf hin, dafz durch die neueren Andeutun gen der Regierung über weitgehende Aufwertungen große Beunruhigung in die Wirtschaft getragen sei, und warnt nachdxücklich davor, Hoffnungen zu erwecken, fo lange nicht eine für ihre Durchführung nötige Deckung vorliege. Der Hanfabund hält seine der Regierung gegenüber bereits früher zum Ausdruck gebt-achte Stellung nach wie vor aufrecht, die eine sofortige Milderung der Steuern für notwendig erachtete. Der deutsche Anbenhaavek im Oktobetl924 Weitere Einfuhrsteigeruag Die ugchitebenden Zahlen können nur mit Vor behalt mitgeteilt wert-en. da sämtliche Zollftellen des besetzten Gebietes bis zum 21. Oktober unter fremder Verwaltung standen nnd Meldungen von vielen nur m geringer Zahl eingiugcu. io daß die Zuverlässigkeit der Handelsitgtiftik wie in dcu Vormongten noch stark beeinträchtigt ist. Es betrug die Eiufuhr Lebende Tiere II lIC Lebensmittel nnd Getränke 335820, Rohstosse 289356, halt-fertige Waren 88347. Fåråzzwqth 127 141, Gold und Silber 8236, zusammen Ansfuhu Lebende Tiere 2216, Lebensmittel 32911. Robstoiie 48 166, halt-fertige Waren 44000, fertige Waren 482 750, Gold nnd Silber 1804, zusammen 611847. Das Merkmal des deutschen Anßenbandels im Ok tober ist eine weitere erhebliche Einfnhr steigernng lnm (232,2 Millionen Rentenniark gleaeniiber dem Vormonaii nnd eine Belebung der nsfnlir TSteiqernng gegenüber dem Vormonai um rnnd 48 ZU illionen Rentenniarki. Die Einfnhr erreichte im Oktober mit 855,6 Millionen Rentenmark nahezu wieder den dies-jährigen Hiichfistnnd im Mai (887,7 Mil lionen Rentenmarks; sie liegt erheblich iiber dem Monatsdnrchschniii des ersten Halbjahres 1924 (746.9 Millionen Renietiniark). Die Anssnhr setzt nach Ueber windnng des leichten Septenibevßiickschtanes ihre langsame. stetige Answiirtsbewegnng fort nnd erreicht im Oktober mit 611,8 Millionen Rentenmark ihren diesjäbrigen Höchstitand Die Bilanz der durch die Statistik erinfzten Ein- nnd Anssnbr weist im Oktober eine Passinitiit von rund 244 Millionen Rentenmark ans. Die Eininhrfteigernng gegen über dem Vormonat erstreckt sich hauptsächlich nni Lebensmittel lum 129,1 Millionen Rentenmqus nnd Rohltoffe nnd halbfertiae Waren (nm 90 Millionen PentenmarkL Die Ansfnhrsteiaernng entfällt bannt sachlkikh nnf Fertigwaren lrnnd 40 Millionen Renten mar . Vörfennmftellnng anf Neichsmart Vom 1. Dezember 1924 an wird die amtliche Knrtzs bildnng nnd Notiernnq der Berliner Wertpapierborfe anf Reich-smqu mngeftellt. Es erfolgen die Notiernngcnt .; 1. für Aktien nnd Anteile ! at die noch nicht anf Golbnmrk nmgcftellt sind, in'« Reichsnmrl für 100 Papier-mark 2. für feftoerjirszliche Werte · « · nf soweit fic nach der bisherigen Notiernngsart über 15 Milliarden Prozent notierten, in Reichs mark für 100 Papiermarb b) foweit fie bis 15 Milliarden Prozent nach der bisherigen Notiernnqsart notiert-en. m Reichs mark für 1 Million Papiermark, wobei beabsich tigt ist, dicfc Papiere, anch wenn ihr Kurs nach dem 1. Dezember 1924 bisheriger Notiernnnsart übersteigt, bis auf weiteres in Reichsmark für 1 Million Papiernmrk weiter zu notieren; of 8- bis 15prozentigc Reichsfchatzanzoeifnngen K von k1924 in Reichsinqu für 1 Milliarbe Papier nmr ; Z. für feftverzfnsliche, wertbeftiindige Anleihen, die bisher in Prozenten für je 1 Golf-mark notiert wur den, in Reichsmark für 200 Goldntarl; 4. fürtdie Anleihen, die nnf Dollar lauten, in Pro zen en; 5. für die nach Sachwerten verzinslichcn Pfandbriefe nnd» Schnldvcrfchreibnnqem die bisher in Billionen notiert wurden, in Reichsmark. Hamburger Waremnarkt vom 28. November Kasiee: Bei mehrfachen Umsätzen im Platz- und Julandsverkehr aus Basis letzter Preise erhielt sich hier die freundliche Stimmung. Santos Superior notierte 127——129 Schilling, prima 131—134 Schillinzy extra vrinm 137—142 Sihilling loko transito. Tas- Brasil geschiift wies anrh heute noch keine Belebung auf. Tags aus Nin vorliegende Ofsertenmaterial war bis um 1 Schilling 6 Penee höher, während Santos feine Osscrten auf gestriger Höhe beliefz. Kakam Das Geschäft in greifbarer Ware blieb in engen Grenzen. Im allgemeinen war der Markt un verändert Auch von draußen wurden keine wesent lichen Verschiebungcn bekannt. Reis: Die Vorräte haben sich ziemlich gelichtet Die Tendenz war infolgedessen bei etwas Bedarfs geschiist ruhig. Burniali 1 wurde loko mit 18 Schilling genannt, Burmah-Bruch A I blieb, da die Interessen für Bruchreise gering sind, unverändert auf 13 Schilling 9 Pence bestehen. Jn Spezialsorten kam es ebenfalls nur zu ruhigem Bedarfsgeschäst. Bnrmah wurde hier zu letzten Preisen umgcfetzt, während die Berichte von drüben etivns Ehntgegenkointnen verrietein » « Schmal : Bei nnvcrändcrter Tendenz uotiertc amerikaniches 361-4, rassiniertes 371-å und Hamburger Schmalz 39 Dollar je 100 Kilogramm netw. Auslandszuckcn Der Markt trug bei gänzlich un bedeutendem Geschäft sehr ruhige-s Gepräge. Tschechische Kristallc Feinkorn stellten sich loko auf 18 Schilling
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