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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.11.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19021115015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902111501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902111501
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-11
- Tag 1902-11-15
-
Monat
1902-11
-
Jahr
1902
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2. MW z. ÄiWM TaMt i. Anzeiger Nr. M, ZmmbeiiS, li. November lM. (M v-AiisBej »UV» itzerStr 24. »er. Bageritz r Ll. 6. «r. IS. reet bc rt a/M. m aus «loir iupö, Halb» stryst.-Pal. re ver- unter »u uv. lurck . V336. ugfabrtk, » p uf Leip- Haus im 3,000 k, Taxe 100 2l Off. u. 14, red. koke Schuld- eu, eamteu IV», jU billigsten cu melden chestand ca. ), 1b, 20, atzest. u x 24 em, tesdurut«, i. In der Zeit, als das deutsche Drama am tiefsten gc- snukcn war, ata selbst die vvrnelnnsten Bühnen nur noch dem seichten lliitcrhaltungSbcdürfntS dienten, schuf Lud win Anzengruber seine trefflichen Volksstücke, die unter obervstcrreichischeu Bauern nnd Wiener Kl<Zn- bürncrn spielten. Was er verzeichnet, ist die merkwürdige Verbindnttg von Natnrmert nnd theatralischem Mut, die Berthold Auerbach an ihnen rühmte, die Nnabbängig- lett vom srendeu Muster, der tarnst der Weltanschauung, die sich meist ohne falsches Pathos im Munde de» Torf philosophen Anzengruber offenbart. Am wenigsten frei ist er noch in seinem ersten nnd erfolgreichsten Drama „Der Pfarrer von Kirchfcld" (1870), nachher hat er in der übermütigen nnd dabet gehaltvollen Posse „Der Kreuzei- schreibet" <1872), im „Vsivtssenswurm" (1874) und zumal im Holkshochschnlvortriige. Pros. In-. G. WitkowSti: Das deutsche Drama des 1U. Jahrhunderts in seinen Hanptvertretcrn Wissenschaft. * Tiflis, 14. November. Die Akademie der WZscnschasteii errichlel in Scbcmacho eine jeisinographliche Station. Tie erforderlichen Apparate sind bereits docl eingetrofsen. nungen sind mit Erfolg in Braunschweig, Posen, Elsaß- Lothringen, Mähren, Steiermark u. a. erlassen worden. Deklarationszwang für gärtnerische Erzeugnisse. Der Landeseultnrrat hat auf Antrag des Gartenban- verbandeS für das Königreich Lachsen beschlossen, an da» Ministerium deS Innern das Ansuchen zu stellen, „daraus hinwtrlen zu wollen, das; der Inhalt der in Verpackung ctugeführtcu Sendungen von gärtnerischen Erzeugnissen au der Grenze nicht nur genau nach Gewicht, sondern auch nach der Gattung deklariert wird und die Nichtigkeit der Deklaration durch Stichproben behördlich überwacht, und das; auf Grund dieser Deklarationen der Wert be rechnet und als statistisches Material in geeigneter Weise verwendet werde." Einen wie geringen Anhalt das Ge wicht für die Schätzung des Wertes gärtnerischer Erzeug- nisse abgibt, geht auS folgender Zusammenstellung hervor: Es lostet ein Doppelzentner Marguerite« 200 Tazetten 200 Bindereien 300 Flieder 400 .< Ranunkeln 400 .< Rosen 400 .4!, Nelken 500 Veilchen 1000 .L, Anthurieu »ud Orchideen 3000—10 000 .L!. In der Debatte teilte der Vorsitzende, Wirkt. Geh Rat De. Graf v. Könttcritz, mit, daß die sächsische Negie rung sich neuerdings bei der Neichsregiernng für einen höheren Zvllschuy für Gärtncrci-Er« zeugui s s c verwendet habe. Einführung einer Obergärtner-Prüfung. , Ter Vorstand des Gartenbanvcrbandes für das König« reich Lachsen hat dem Landcskulturrat ein Gesuch der „Bereinigung ehemaliger Dresdner Gartenbauschüler", bei den; König!. Ministerium des Innern dahin zn wirken, das; für die ehemaligen Schüler der Gartcnbau- s ch u le zu DreSdc u ein Eramcn eingerichtet werde, durch dessen Bestehe» sich die Eraunnanden ein Diplom als „g eprüftc Oberg ä rtne r" erwerben können, mit der Bitte um Befürwortung bei dem Königl. Ministe rium des Innern unterbreitet. In der Begründung des Gesuches wird darauf hingcwiescn, daß cs immer mehr üblich werde, das; von dcu Behörden die Ablegung einer Obergärtner-Prüfung als Vorbedingung für die Bc sehitng der leitenden Stellen gefordert werde, eine For derung, die auch im Interesse der Hebung des Gärtner- standcS liege. In Sachsen sei die Möglichkeit; eine solche Prüfung abznlcgcn, zur Zeit nochntchtvor- handen. In Preusten bestehe aber die Vorschrift, dast nur ehemalige Schiller der betreffenden Lehranstalt zu der an dieser eingerichtete» Obergärtner-Prüfung zn- gelassen werden. Dies werde Angehörigen anderer deutscher Bundesstaaten dadurch erschwert, dast in Preusten, vor allem an der Königl. Gärtner-Lehranstalt in Wildparl-Pvtsdam, jene nicht zum Besuche zugelassen würden, so lauge sich noch preußische Staatsangehörige um die Ausnahme in die Anstalt bemühen. Der Landeskultur rat bat nun beute beschlossen, die Einführung einer Obcrgärtucrprüfuirg für ehemalige Schüler der Garten bauschule zu Dresden zu befürworten. Zn der Prüfung sollen nur solche Zöglinge zngclasscn werden, welche durch die AbgaugSprüfung besonders gute Leistungen nach gewiesen und eine vierjährige Praxis nach Absolvierung «der Gartenbauschnle hinter sich haben. / Wahlen. Es folgten verschiedene Wahlen, die folgendes Resultat ergaben: Znivahl von zwei Mtgliedern in den Aus schuß: Geh. Hosrat Dr. Mehnert und Oekono- micrat A n d r ü. Neuwahl von zwei Vertretern im Ber- waltungsausichuß der staatlichen Schlachtviehversicherung: Oekvuvmicrat R eichel und Fleischcrmeister Martin- Drcsdcn. Wahl von zwei außerordentlichen Mitgliedern der Kommission für das Vetcrinärweseu: die Ockonomie- räte Schubart und S t e i g e r - Kleinbautzen. Wahl eines Mitgliedes der ständigen Kvunnission zur Hebung der LandcSpferdczucht: Abg. Töpfer- Böhlen. Ersatz wahl von zwei Mitgliedern znm Deutschen Land wirt s chaftSrat für 19M/O4, bcz. von Stellvertretern: Geh. Hosrat l>>. M c l> n ert, Oclonomierat Steiger- Lcntemitz, bez. Prof. De. Kirchner-Leipzig und Oeko- nomierat S t c i g e r - Kleinbautzen. Die Sonder- anSschü s s c werden nach dem Vorschläge des Ausschusses aus den ordentlichen Mitgliedern folgendermaßen zu sammengesetzt: 1. Für Nntcrrichtswesen, BersuchSwcsen und Statistik, lt Ockvnomierat Andrä-Nraunk-dorf: 2> Professor De. Kirchner-Leipzig,- 3> Professor vr. Neu- mcister-Tliaraudt,- 4> Profest'or De. Nobbe-Tharandt: 5> Oekvnomierat Rcickicl-Oberstrahwaldc. II. Handel und Verkehr, Kredit-, Zoll- und Steuergesetzgebung, öffentliche Lasten, Landivirtschastsrccht. 1) Geh. Ockvnomierat Hähncl-Knppritz: 2t Geh. Hosrat De. Mehnert-Medingen: 3t Geb. Hofrat Omv-Treuen: 4t Oekvnomierat Scknibarl- Enba: 5» Professor De. Stieda-Leipzig; 6s Domherr Trützschlcr Frbr. znm Falkenstcin-Dorfstadt. III. Vcr- sichcriingsivcsen, Vetcrinärweseu, Arbeiterfrage. 1> Ritter gutsbesitzer Gomard Mockau; 2s Rittergntbesitzer Kasten- Rosenberg; 3> Ockvnomierat Stcigcr-Lentewitz; 4) Oeko- nomicrat Steiger Kleinbautzen; 5t Rittergutsbesitzer Wnnderliug-Neiikirchen. IV. Für Landwirtschaftsbetrieb. !Bodenbearbeitung, Melioration, landw. Pflanzenbau, Forstwirtschaft, Obst- und Gartenbau, Tierzucht.t D Erb- gerichtsbesitzcr Bcnncwitz-Laughennersdorf; 2s Ritter- gutspachtcr Falkc-Irscrsgrün; 3) ErbgcrichtSbesitzcr Fischer-Rathewalde: 4> RittcrgutSpachter Schade-Värtitz; 5t Rittergutsbesitzer Stabl-WittgenSdvrf; 0t Oekvnomierat Vocke-GeilSdvrf. V. Für Futtermittel- und Dünger- lvntrolle. tizcuosscuschaftswescii. 1t Oekouomierat Andrä- BrauuSdors; 2> Geb. Oekvnomierat Hähnel-Kuppritz; 3» Rittergutsbesitzer Kasten-Rosenberg; 4s Professor Di. zstvbbe-Tliaraudt; 5t Ockvnomierat Schubart-Enba. VI. Für laudwirtscholtlithes Maschinenwesen und Kultur technik. Ter Vorstand der Siühsischen MafchinenprüfungS- Ltativu zu Leipzig: n Oekvnomierat Ditweritz Döbeln: 2t Prof. Dr. Kirchur Leipzig; 3) Professor Dr. Strecker Leipzig, Techniker »ud Gcschüstesnhrcr; 4t Ritterguts besitzer Platzmanu-Ncnkersdorf; 5» RitkergutSpachter Zchade-Gärtitz. 4V. Geslnnlschllllg des Landesknllurrals. m. K. Dresden, 14. November. Der heutigen letzten Sitzung des Landeskultnrrat» wohnte neben zahlreichen andern Regiernngskommissaren General von Wagncr vom Königl. Kricgsministerium bet. Ten ersten Punkt der Tagcsvrdunug bildete der vorläufige mündliche Bericht des Geh. Oekvuvmicrats Hähncl über Entwürfe einer Verordnung znr Ausführung des Er- gänznngSstenergesctzes und einer Instruktion zu diesem Gesetz. Der Referent begründete dieselben nach vier wesent lichen Gesichtspunkte«, nnd zwar: 1t über den Umfang der Stencrpslicht, 2« über die Vorbereitung znr Einschüynng, 3» über diese selbst nnd endlich 4» über das Reklamations recht. Hinsichtlich der weiteren geschäftlichen Behandlung stellte der Referent den A »trag: „Der Landeskultnrrat beauftragt den Ausschuß auf Grund der heutigen Bcrichl- crstattnttg und der Verhandlungen darüber mit dem Königlichen Finanzministerium die weiteren geschäftlichen Verhandlungen nach vorheriger Beratung mit dem 2. Sonderausschuß zum Abschluß zu bringen." Tas Gesetz bestimmt zu 1: rc. für de» P ä ch t c r die volle Heranziehung des ihm gehörigen Betriebskapitals, st. für den B c - sitzer die Heranziehung des in den Ncbenbetriebcn in vestierten Kapitals, in beiden Fällen unter der allgemeinen Voraussetzung, daß cs sich nm Kapitalien handelt, welche entweder für sich allein oder zusammen mit dem sonstigen, ergänzungöstenerpslichtigen Vermögen mindestens UiOOO Mark betragen. Zur Vorbereitung der Einschätzung sind erforderlich Deklaration und sonstige Unterlagen, sowie Vorkonferenzen. Das Betriebskapital soll dabet nach dem bewirtschafteten Flächcnranme geschätzt werden. Eine «'eitere Entschließung in dieser Angelegenheit wurde nicht gefaßt, sondern die Bearbeitung dem Ausschuß überlasten. Gewährung von Entschädignng sllr Wcrtsmindernng an Grundstücken dnrch Wasserentziehung. Auf das Referat des Geh. HosratS Opitz - T r e u e u beschloß der Landcskulturrat, die Königliche Ltaatsrcgic- rnng zu ersuchen, iu dem zu erlassenden Wafscrgeletze bei Regelung der Rechtsverhältnisse hinsichtlich der Benutzung deS Grundwasscrs nnd der Quellen unter Aufrechterhal tung des bisherigen Rechts des Grundeigentümers znr freien Verfügung über das Grnndivasscr wie der Quellen die Gewährung einer Entschädigung an diejenigen Besitzer «urch dir erbeten, uf groß. Privat- st. unter te» erb. die absolute Reinheit de- Strichs, über die der Künstler ver fügt. Weniger wollte uns die Wahl seines Programms zu sagen, die gcmz einseitig technische Bravourstücke bevorzugte, wahrend die cmgekiindigt- ? ckur-Romanze von Beethoven zu allgemeinem Bedauern aus unbekannten Gründen auSfiel. Die vvrgetragenen Nummern aber, das Lalosckic Violinkonzert (in Petar), ein ziemlich flaches Produkt, Tartinis berühmter „Teuselstriller" und ein zuqegebencs, eine fabelhafte Finger fertigkeit voranSsetzendes „ Lecpet-mm mobile" erfuhren eine so virtuose AuSführmig. oaß das Publikum aus dem Staunen nicht herauskam nnd den hochbegabten Geiger mir Beifall über schüttete. * Ucber die hiesige Flötcnvirtnosin Frl. Agnes Fahl busch schreibt der „Deutsche Reichdanzcigcr" gelegentlich eines Konzertes in Berlin (Singakademie, 31. Oktober 1002): „Frl. Fahlbusch verfügt über eine gute Technik und vollen, ivobl- klingcndcn Ton, nnd erntet.' mit dem Vortrage eines Flötrn- konzertrs in v moll von Molique, eines Andaiitino von Mozart eines Rondo von Haydn n. s. w. ungeteilten Beifall." Die „StaatSbürgrr-Zeitung" schreibt ferner über dasselbe Konzert: „Frl. Agnes Fahlbusch, Schülerin des ersten Flötisten vorn Leipziger Gewai.dhaus-Orcbestcr, ist nicht nur eine lnnsr- geübte und strebsame, sondern auch eine höchst talentvolle Künst- Icrin, die muiikaliscbeö Verständnis und Innigkeit der Em pfindung besitze. Mit erstaunlicher Fertigkeit sowohl, wie höchst sympathischem Ausdruck brachte sic das gefällige, nicht leichte D moll-Kvnzerr von Molique zu Gehör. Neichen Genuß be reitete sie durch ein entzückendes „Andantino" von Mozart, dem sie ei» verzwicktes, sehr schwieriges „Rondo" von Haydn beifügte." * Breslau, 14. November. (Privattelegrauim.) Wie die „Schlesische Zeitung" meldet, empfingen der Erbprinz und die Eröprinzessin von Sachsen-Meiningen gestern eine Ab ordnung de< ComltsS für La» Berliner Richard Wagner- Denkmal, welche über das au» Anlaß der Enthüllung des Denkmal» geplante internationale Musikfest vom 1.—7. Oktober 1 SOS Mitteilung machte. Der Erbprinz und die Erbprinzessin erklärten den Beitritt zum Präsidium des iiiternaltonalen EhrencomitL>S. Darmstadt, 10. November. Das heute im Hoftheatcr ver anstaltete zweite Konzert zum Besten des Witwen- und WaiscnfondS der Großhcrzoglichcn Hofmusit erbielt seine Signatur durch die Mitwirkung zweier hervorragender Solisten, die dem Darmstädter Publikum bisher noch unbekannt geblieben waren. Herr Felir Berber, der erste Konzertmeister des Leipziger Gewandhauöorchcsters, der unter mneren jüngeren Geigern zweifellos zu den bedeutendsten gehört, errang auch bei 'einem hiesigen erstmaligen Auftreten einen unbestrittenen Triumph. Er versankt denselben in erster Linie seinem süß singenden, Weichen und zarten Ton, der in seinem bestrickenden Klcmgqanbcr ost an den Sarasates erinnert. Glänzend sind die Clcganz des Vortrags, die souveräne Sicherheit der Technik und Literatur und Theater. 7 Plaue« i. P., 14. November. Im Stadttheater gelangt« am Donnerstag abend die neueste dramatische Arbeit unsere» Lands mann» Herrn vr. Gottfried Döhler aus Greiz, da» vieraktige Lustspiel „Die Philister", zur Erstausführung. Der „Vogtl. Anz." berichtet darüber: „Mit Spannung folgte da» gutbesetzte Hau ben Vorgängen auf der Bühne. Der Schauplatz der Handlung ist eine angehende Sommerfrische im reußischen Oberland, und inan muß c» dem Dichter lassen. Laß er in seinem Lustspiel den vogtländischen Hintergrund vorzüglich gekennzeichnet hat. Es weht einen! Hetmatlust von der Bühne entgegen. Der Held Le» Lustspiels ist ein junger Schrislsteller nnd Herauigeber einer Monatsschrift, eine flotte, bewegliche, überlegene Natur; er ist ins Philistertum zurilckgekehrt, bringt aber dahin noch seine stuLentllchen Manieren mit und benützt die Kleinigkeitskrämerei seiner llnmebuiig, den „Philistern", den Honoratiorenkreisrn der Eommersrtsche, znm Besten deS OUS und damit auch de» Lande» scinen Willen auszuzwlngen und sich Labei zugleich eine Unterstützung für seine Monatsschrift, eine Anstellung als Archivar und ein uettet Mädchen als Gattin zu erobern. Der Held sowohl als auch die Philister sind dramatische Kernsiguren: jeLe von ihnen scheint in Einzelzügen dem Leben abgelauscht. Das anmutige Lust spiel bewegt sich zum Thell in Len Bahnen von Roderich Benedix und ist reich an Situationskomik; einige „zn Tod gerittene" Kalauer entlocken dem Zuhörer allerdings ein unwillkürliches „Au!" Sie zu entfernen, erscheint geboten. Ter erste Akt verträgt noch einige Kürzungen. Die Zuhörerschaft zeigte sich sehr dankbar und rief auch den Herrn Versager auf die Bühne, wo ihm ein mächtiger Lorbcerkranz überreicht wurde. Bemerkt sei übrigens, daß da» Stück überall dargebolen werden kann, da der sächsisch-thüringische Charakter desselben wohl ein dem Zwecke entsprechendes Lokalkolorit abgibt, aber darum doch nicht so stark hervortritt, daß daS Lustspiel da durch irgendwie ungünstig beeinflußt würde, wenn es anderwärts in Deuiichland ausgeführt wird." Notizen. Schillers Medicbt „Deutschland" bereits früher bekannt. Die „N. Fr. Pr." bringt folgende Zuschrift deS bekannten Literarhistorikers Professor Minor: „Eine Dichtung Schillers, die diesen Titel führte, war mir allerdings nicht bekannt und auch nicht wahrscheinlich. Daß sick aber unter diesem Titel ein so alter Bekannter verbergen würde, konnte ich allerdings nicht ahnen. Tie Bruchstücke sind keineswegs 1888 aufgesunden worden: 1888 Hobe ich nur im alten Schiller-Archw zu Greiffcn- stein ob Tonauland die Papiere an Le» rechten Ort gebracht. Aber schon >871 hat sie Godeke in« eisten Band der historisch kritischen Ausgabe Seite 410—414 abdrucken lassen. Als Bruchstück eines Gedichts auf den Luneviller Frieden waren sie bisher jedem Forscher wohlbekannt. Jetzt hoben sie einen anderen Titel erhalten, das ist Alles. Von einem neuen Fund oder von einem uiigedruckten Gedichte kaii» nach den genaueren Nachrichten nicht die Rede jein." — Hcnni; Rache, die junge Hamburger Dichterin, deren im April im Hamburger Thalia-Theäter erfolgreich ausgesührtes Erstlings- drama „lieber der Liebe" nächsten Monat im Leipziger Stadt theater zur Aus'ühcuiig gelangt, hat ein neues drriaktiges Schauspiel vollendet, welches den Titel führt: „DaS heilige Leben". DaS Stück wurde vou Baron v. Verger sofort znr Ausjührung angenommen und geht »och in dieser Saison am Hamburger Deutschen Schau- ivielhaus in Scene. — Paul Oskar Hoeckers Schauspiel „Die Wappenhänse" sand bei der Erstaussührung im Thalia-Theater in Hamburg starke» Beisall. — „Der Rabenvater", der dreiaktige Schwank von Jarno und Fischer, der seinerzeit in Berlin ersolgreich in Scene ging, wurde von den Herren Dancanrt unv Voucasre für die französische Bühne bearbeitet, in Ler verflossenen Spiel zeit in Paris 300 Mal unter Lein Titel „l.e tilg snrua- turol" gegeben. Einer dieser Austührungen wohnten die deutschen Autoren bei, und der sranzösisirte deutsche Schwank, dem die Be arbeiter einige neue Figuren zugefügt halten, gefiel den Herren Jarno und Fischer so ausnehmend, daß sie nun wieder daS Stück in der neuen Fassung für die deutsche Bühne übersetzten. Unter dem Titel „Der unnatürliche Sohn" geht nun der «chwauk Anfang der nächsten Woche iiu Intimen Theater in Berlin in Scene. Joses Jarno, der die letzten Proben persönlich leiten will, ist bereits in Beilin ringetrosfen. illiMlkt, prejswerth r. 41/4». Ponhhalb. I»intveg44. gdwagen, Is-Ltr. 41. benachbarter Grundstücke «nd Trlebiverksbesitzer vorzu sehen, denen durch die Ableitung von Grund- oder Quell- wasser Wasser entzogen wird. Anlaß zn diesem Beschlüsse gab der Umstand, daß es in den letzten Jahren in Lachsen des öfteren vorgekonnnen ist, daß ländliche Besitzer dadurch geschädigt wurden, daß höher liegende Besitzer das aus ihrem Grund und Boden vorhandene Onellwasser zu Wasserleitnngs- oder industriellen Zwecken verkauften nnd ableiten ließen. Nach dein bestehenden Recht ist hiergegen nichts einzuwcnden. Ein Verbot der Ableitung deS Wassers durch die Gesetzgebung erscheint aber schon uni deswillen nicht angängig, weil cs gleichbedeutend lein würde mit der Verhinderung des Wachstums der Ltädte nnd der weiteren Ausbreitung der Industrie, die beide auf die Zuleitung des Wassers vom platten Lande angewiesen sind. In der Debatte vertraten Oekvnomierat Lteigcr nnd Domherr Trützschlcr Freiherr vom Falkenstei« die Ansicht, daß die geplante Festsetzung von Entschädigungen einen schweren Eingriff in das Eigentumsrecht darstcllc. Die Haftpflicht bei Pferdemusterungen. Durch das seit dem 1. Oktober 1900 in Kraft stehende ttnstsilvcrsichcrungsgesetz für Land- nnd Forstwirtschaft vom 30. Juni IllOO ist den Veiussgenossenschaften die Füg lichkeit geboten, auch bei Unfällen, von welchen Arbeiter, sowie Bctriebsbeamte gelegentlich der militärischen Pserde- vorinnsteriingcu betroffen worden sind, Entschädigung zn gewähren. Von dieser Füglichkeit bat die land- nnd forst wirtschaftliche Bcrnssgenosscnschast für das Königreich Lachsen bereits Gebrauch gemacht. Ein solches Eintreten der Vernfsgenosscnschaft ist aber ausgeschlossen, wenn cs sich nm Unfälle handelt, von denen Landwirte iBetriebs- irnternehmeri betroffen werden, welche ihre Pferde selbst vorsiilncn. In Fällen dirier Art ist nach den geltenden gesetzlichen Bestinnnnngcii der Besitzer des Pferdes, durch welches der Unfall oder Lachschadcn herbcigeführt wird, verpflichtet, für den Schaden zu hasten. Er kann aber durch Beitritt zn einer Haftpflichtversicherungs-Gesellschaft die Schadenersatzpflicht ans diese nbeiHragen. Letztere erstreckt sich indessen bei derartigen Gesellschaften nicht auch auf solche Fälle, iu denen der Landwirt bei der Pferdc- musternng durch sein eigenes Pferd einen Unfall erlitten hat, da hier kein Hastpflichtsall im Linne des Gesetzes vor liegen würde. Der Landeskiilturrat beschloß deshalb, an das Ministerium das Ansuchen zn stellen, darauf hinwirkcn ,u ivvlleu, daß die Haftpflicht für die bei staatlicherseits «»geordneten Pferdcuulsterungen und gelegentlich des Zu- und Abganges zn und von denselben, sowie bei Fuhr- leistnngen für die bewaffnete Macht unverschuldet ent stehenden Unfälle nnd Lachbeschädigungcn vom Militär fiskus übernommen wird. In der Debatte erklärt Gene ralmajor von Wagner sich außer stunde, sich zur Lache irgendwie bindend zn äußer«. Da die Angelegenheit rciclisgcsctzlich geregelt sei und auch nur von Reichs wegen geändert werden könne. Im übrigen laße die Militär verwaltung schon jetzt ans Billigkeitsrncksiclitcn bei den betrcfiendcn Unfällen Entschädigungen cintrctcn. Die Ausführungsverordnung znm Baugesesi. Das Direktorium des landwirtschaftlichen Krcisver- eins zu Dresden hat dem Landeskultnrrat über die über triebenen Forderungen des derzeitigen Bangesetzcs bez. der Ausführungsverordnung vom 1. Juli 1900 betreffs der Widerstandsfähigkeit der Gebäude berichtet und die Bitte unterbreitet, Abänderungen und sachgemäße Ver besserungen der betreffenden Bestimmungen zu erstreben. Es wird namentlich Klage darüber geführt, daß die Aus führungsverordnung an die Gewichts-Beständigkeits- und Fcstigkeitsvcrliältnissc der gebräuchlichen und zulässigen Banposse zu lwhe Anforderungen stellt. Der Landcs kulturrat wurde dahin schlüssig, die Ltaatsrcgiernng zn ersuchen, die zum Baugesetz vom 1. Juli 1900 ergangene Ausführungsverordnung schon jetzt einer Revision zu unterziehen. Zahlung von Lohn nnd Krankengeld an Dienstboten und Wochcnarbciter. Durch sächsische Gerichte ist entschieden worden, daß an erkrankte Dienstboten neben dem Krankengelde gleich zeitig der Lohn zn zahlen ist. Hiergegen wendet sich das Direktorium des Landwirtschaftlichen KrcisvcreinS zu Dresden mit folgenden Ausführungen: „Es miift vel objektiver Betrachtung einleuchten, daß in einer Gesetzes auslegung, die zu diesem Ziel gelangt, ein osfenbarer Widersinn liegt. Das Gesetz null doch dem Erkrankten Krankengeld ziicrkenncn, weil er arbeitsunfähig ge worden und nicht im stände ist, seinen Unterhalt zu ver dienen. Erhält er aber letzteren auch während der Er krankung vom Dienstherr» nach wie vor, so wird dein er krankten erwerbsunfähigen Dienstboten der Unterhalt doppelt — einmal vom Dienstherr» direkt nnd ein zweites Mal von der Gesamtheit der Dienstherren anS der Krankenkasse — gewährt. Anstatt human und ver edelnd zu wirken, wird ein weit hinter und auße r dem Ziel liegender Erfolg erreicht. Der gesunde, fleißig ar beitende Dicuslbotc erhält einfachen, seiner Leistung ent sprechenden Lohn; der erkrankte Dicnstbotc, der niclfls leistet, erhält zweifachen Unterhalt. Es wird also in dieser Form eine Prämie auf die Erwerbsnmähigkeit gegeben, und der Gewandtere, Klügere, Gewissenlosere unter den Dienstboten angcleitct, seinen Vorteil und ein bequemes Dasein in zeitweiser Erkrankung und angemessener Aus dehnung seines Krailkheitsziistandes zn suchen." Der LaiideSkilltnrrat schloß sich dieser Auffassung durchaus an und beschloß einstimmig, beim Ministerium des Innern zu beantragen, die R e v i d i e r t c G e s i n d c o r d u u n g für daS Königreich Lachsen in der Fassung vom 31. Mai 1898 dahin zu ergänzen, daß u. bei Fortgewährung von Lohn und freier Station an das Gesinde der Lohn n in den Betrag des Krankengeldes sich min dert; st. auch bei Wvchenarbeitcrn, wenn ihnen die ver einbarten Bezüge fvrtgewährt werden, diese nm den Be trag des KranlcngcldeS sich mindern. Maßnahmen zur Vertilgung der Ackcrbifteln. Der Landeskultnrrat bat beschlossen, 1) das Ministe rium des Innern zu ersuchen, eine Bcrord « n « g er lassen zu wollen des Inhalts: Alle Eigentümer, Nutz nießer oder Bewirtschafter sind verpflichtet, die Ackcrdistcl (Oil-k-inin urvon-iv) und, wenn erforderlich, auch andere schädigende Distelartcn, aus dcu iu ihrem Besitze oder iu ihrer Nutznießung befindlichen Grundstücken, alS: Raine», Wegen, Dämmen, Gräben, ttscrrändern, Eisenbahn- dämincii, sowie auf Steckern, soweit sie ohne Beschädigung des Pslanzcnbestandes zugänglich sind, Miesen, Weiden, Hutungen, Waldblvßen und Waldrändern derartig recht zeitig zn vertilgen, daß dieselbe nicht in blühen dem oder reifem Znstande angctroffen wird; 2> im Interesse der ersolgrelchcn Durchsübrnng der Verordnung cs für angczcigt erklären, daß «. Ver nachlässigungen und Zuwiderhandlungen unter Strafe gestellt, b. seitens der Verwaltungsbehörden wiederholte ösfcntlichc Bekanntmachungen erlassen und Bele h r ungc n über die Schädlichkeit, die Lebensweise und die zweckmäßigsten Maßregeln zur Vertilgung der Ackerdtstel nsw. veröffentlicht werben. Achnlickc Verord ¬ nen berger, arterre. >mmbaum eu Platz. recht». i, 3. Lt. al» gute rundstück . Werth n d. Bl. L 220. 2.00,1.S0,1.«0 M IM'/- dMkUtü WM l* s! I olZMANN L I.4V, 120,1.VV, o.sv Ud. W Vü Iß. dkMffWlli ill V» V» rkausen !6, i. L. mienstr.43. kirchstr.67. >ler Blässe, ihre alt, mit vor- er im Gc- >ren, für Dessau. >,7j., hoch- h.,complet hariost.14. noanc.» eten. 10 und r später Grund- IV. 2ä «Ivr, emeincr e Nr. 4. lörnsvo :l. 805. ist, weil lg. 12-4. nk». t-Pscrbe, lverk Off. aeostr. 14. Kunst und Wissenschaft. Musik. I*. Leipzig, 13. November. Im Mittelpunkte des gestern abend im großen Saale der „Deutschen Reichshallen" vom Kirchenchor zu St. Lukas (L.-Voltmarsdorf) zur 16. Stiftungsfeier gegebenen Konzerts stand das cytlische Werk „Weihnacht" von Friedrich Hesse, eine Reihe von Weihiiacbts- licdern für Sopransolo, gemischten Chor, Violine und Klavier begleitung. Dem Zauber der so ungemein anheimelnden Weih« nachtslieder mit ihrer naiv-kräftigen Melodik und herben Har monik wird sich keiner entziehen könne», dessen Gemui noch nicht ganz gegen die sinnvolle Eigenart dieses dentschcsten der kirch lichen Feste verhärtet ist. An der Ausfuhrnng des genannten Cyrlus beteiligten sich Frl. Hedwig Schulze als Proloaspreckxrin, Frl. Doris Krehß als Vertreterin der Svprcwsoli, Herr Ä. Richter als Interpret der Violinpartic und Herr Organist Gutbicr von der Lukaskirche als feinsinniger, an dieser Stelle bei früheren Gelegenheiten bereits eingehend gewürdigter Klavierbegleiter. Einen gewichtigen Anteil an der Ausführung der „Weihnacht" nahm aucki der Lulaskirclxmchcn: unter seinem Dirigenten Herrn Lehrer P. Prcußcr. Die Wiedergabe des anmutigen, den Anöführeiideli keine besonderc» Schwierigkciien zumutenden Werkes war in allen Teilen wohlgclungen nnd ließ auf eine höchst sorgfältige Vorbereitung fcbließcii. Größere Aus gaben stellte Schumann dem Chor im „Zigeunerleben", dieser warmblütigen, von LebcnSfrcudigkeit durchflutete» Kompositio», der man immer wieder gern ans de» Kviizertprogranimeii be gegnet. Auch hier hielt sich der Chor durckigehcnd wacker, rhythmisch straff und intonationSsichcr. Von den voran- gegangenen Programminimmerii konnten wir wegen »och ander weitiger redaktioneller Verpflichtungen nur einen bescheidenen Teil hören, und zwar ein ^ii- vorn- für Violine vo» Vieiirtcmp», sehr stimmungsvoll, mit beseeltem Ton und glatter Technik vorgerragen von Herrn Ä. Richter. Vorangcgangen war ihm das Adagio aus Bruchs O moll-Kmizert. Leider haben wir das beliebte Walzerrondo für zwei Singstimrnen von F. Gumbcet und die beiden von Frl. Krehß gesungene» Sopranlieder „Winterlieb" vo» H. v. Kos; und „Die Mutter an der Wiege" von C. Loewc aus dem anqegebcneii Grunde nicht höre» können. Mit einer Motette des einst i» hohe» Ehren gehaltenen I. A. P. Sckiulz wurde das gut besuchte .Konzert eingeleitct. Dem Lukas- kirchenchor dürfte dasselbe sicherlich zahlreiche neue Freunde ge wonnen haben. * Zum Besten der Gcmcindepflege findet morgen, Sonntag, 4 bis 5 Uhr nachmittags, eine geistliche Musikaufführung in der Nordkirchc statt. Ausübende Künstler: Herr Organist Psannstiehl, die Konzertsängerinnen Frl. Anguftc v. Brocke und Frl. Else Marburg, sowie der Violinist Heinrich Malz. * Uebcr Fräulein RoseJohanni. Schülerin von Fran Kammersängerin Emma Baumann, welche im diesjährigen l. Monnemcnt-Konzert in Lausigk unter der bewährten und feinsinnigen Direktton des Herrn StabttnusikdircktorS Albert mitwirkte. wird uns von dort folgendes berichtet: Ten Glanz punkt des ganzen Konzertes bildeten die Gesänge der Sängerin Frl. Rose Johanni aus Leipzig. Sämtliäic Gesänge, die von ihr zu Gehör gebracht wurden, zeugten davon, daß sie als eine gottbegnabe. - Künstlerin einer herrliche» Zukunft entgegcngeht. Dies zeigte sich vor allem in der znm Vortrag gebrachten Polonaise aus der Oper „Mignon" von Thomas; nicht oft bat man diese mit so schönen, Tone singen hören, ein Gesang von wohltuender Weichheit. In den Liedern von Schubert ..Tn bist die Ruh", Brahms „Mainacht" und „Vergebliches Ständchen" fesselte die begabte Sängerin vermöge ihrer anumtigen Stimme und ihrer sinnigen Vortragsweise. Entzückend schon sang ne noch Rubinsteins „Neue Liebe" und llmlansts „Wem, lustig der FiühlingSwind". Der nickst cndentvolleiide Beifall bewog die Sängerin zu zwei reizend gesungenen Zugabe» Die Klavier begleitung hatte Herr Eickrmcyer ans Leipzig übernommen, der recht anscym'eqsam und dezent begleitete. * Zwickau, O. November. Das crpc Winlerkonzcrl des Lehrergesanavereins fand gestern unter reger Beteiligung der Hörersasaft statt nnd der Ebor unter Herrn Kirchemnnsikdirek- korVollhardt — der auch als Begleiter sich wie immer be währte — zeigte in Chören von Hegar, Curt, Fr«. Schubert, M. v. Weder sein bedeutendes Können und die eingehendste, auch außerordentlichen Ansprüchen gewachsene Schulung. Einen durchschlagenden Erfolg erspielte sich der Pianist Sabclliii- lofs mit dem warmblütige» und technisch bollcndetcn »nd überaus abgeklärten Vorträge einer Sonate von Beethoven, Chopins 6e8 cknr-Jmpromptii, des Ave Maria von Schubert- Liszt nnd Variationen von Liszt. Als Gesaiigssolistin steifte sich Frau Elsa Otto, die Gattin imsercs Theatcrdireltors, vor und erntete mit Lieder» von R. Franz und Brahms leb hafte» Beifall. 's In einem Konzert, das jüngst der Herr Organist Pfau li st r e HI aus Leipzig in Gotha veranstaltete, zeigte sich derselbe nicht nur als bedeutender Virtuose, sondern auch in der Be gleitung al» fein empfindender Musiker. De» Sologesang siihrtc die Sopranistin Frl. Doris Kratz aus Leipzig aus.' Nach schneller Ueberwindung einer anfänglichen Unsicherheit sang sic mit voller Stimme, die besonders in der Höhe von großer Klang schönheit ist, eine Arie von Mendelssohn mit so innigem, be redtem Ausdruck, daß sie sich aller Sympathien erwarb. Von hinreißender Wirrung war der Vortrag des geistliche» Liedes von A. Becker: ,,Du, Herr, hist unser Vater", i» dein sich das diskrete Orgelspiel ganz herrlich mit der Singstimmc zn voller Harmonie verband. Auch das „Vater unser" von Krebs machte in seiner fromm-schlichten Wiedergabe den besten Eindruck. Solchen auserlesenen Gaben lauschten die Zuhörer in andächtiger Stille nnd dankerfüllt nnd gehoben verließen sic das Gotteshaus.
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