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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.11.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19021115015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902111501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902111501
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-11
- Tag 1902-11-15
-
Monat
1902-11
-
Jahr
1902
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Ferner sind zu nennen: Rußland mit 1328 D.-Ztr. oder 6 Proz., Oesterreich-Ungarn mit 1156 D.-Ztr. oder 5,3 Proz., Frankreich mit 945 D.-Ztr. oder 4,3 Proz., das Kapland 940 D.-Ztr. oder gleichfalls 4,3 Proz., Australien 554 D.-Ztr. oder 2,5 Proz., Schweden 448 D.-Ztr. oder 2 Proz., die Nieder lande 359 D.-Ztr. oder 1,6 Proz., Belgien 304 D.-Ztr. oder 1,4 Proz., Brasilien 268 D.-Ztr. oder 1,2 Prvz., Argentinien 256 D.-Ztr. oder 1,1 Proz., Britisch-Malakka 205 D.-Ztr. oder 0,9 Proz., die Schweiz 176 D.-Ztr. oder 0,8 Proz. und Chile 64 D.-Ztr. oder 0,3 Proz. Die sogenannten Kinder- instrumente, wie Mundharmonikas, Himmelsflöten und deral., werden unter der Gruppe Spiel waren aufgeführt; doch werden davon auS der Klingenthaler Gegend große Men gen inS Ausland versandt. — In den ersten 3 Vierteljahren 1902 wurden 20 551 D.-Ztr. Musikinstrument« mehr auS- als eingeführt, und der Wert der Ausfuhr war um 7 118 000 höher als der Einfuhrwert. Die Zahlen sind immerhin noch günstig- hoffentlich bessern sie sich nach Einführung des neuen Zolltarifs. *— Bei der Thüringischen Nadel- und Stahlwaren-Fabrik Wolff, Snippenberg L So., Aktien-Gesellschaft, in Ichters hausen weist laut Geschäftsbericht für 1901/02 der Umsatz gegenüber dem vorjährigen eine geringe Steigerung auf; er be trug 964 852 ,// gegen 943 323 -// im Vorjahre. Die Preise der Rohmaterialien haben sich, abgesehen von einigen unwesent lichen Rückgängen, während des abgelaufenen Geschäftsjahres im allgemeinen auf der gleichen Höhe gehalten, auf welcher sic am Ende des vorigen Geschäftsjahres standen, während sich in den Verkaufspreisen bei einigen Artikeln eine fallende Richtung bemerkbar machte. Im allgemeinen konnte der Geschäftsgang als ein zufriedenstellender gelten. Das Geschäft im Jnlande war sogar recht lebhaft. Daß die Fabrik ftir den Export hin und wieder nicht voll beschäftigt war, ist die Ursache, daß der Umsatz nicht eine noch bedeutendere Erhöhung erfuhr. Die Aussichten für die weitere Entwickelung des Geschäfts sind nicht ungünstig, zumal da sich auch neuerdings das Exportgeschäft wieder zu beleben scheint. Der Reingewinn betragt 167 610 <.L, dessen Verteilung wie folgt vorgeschlagen wird: 8152 für den Re servefonds, 5000 für den Spezialreservefonds, 14 999 Tantieme an den Vorstand, 127 500 Dividende, 7490 Tantieme an den Aufsichtsrat, 4479 Vortrag auf neue Tüll, sowohl baumwollener als seidener, wird bei der Herstellung von Spitzen und Stickereien in großen Mengen ge braucht. Bisher mutzte derselbe vorwiegend auS dem Auslande, in erster Linie auS Englaiid, bezogen werden, weil er in Deutsch land nur in ganz geringem Matze gewebt wurde. Scidentüll kam auch viel aus Frankreich, eine kleine Menge von unge mustertem, rohem Baumwolltüll auch aus der Schweiz. Früher bestanden Tüllwebereien in Schneeberg und Schönheide; doch als die letztere abbrannte, wurde sie nicht wieder aufgebaut, wäh rend die Schneeberger Fabrik noch heute gute Geschäfte macht. In den letzten Jahren wurden in Chemnitz, Kappel und Plaue bei Flöha neue Tüllwebereien errichtet, die jetzt ihr Erzeugnis rricht allein auf den deutschen, sondern auch auf den österreichi schen Markt bringen und dadurch den Rückgang in der Einfuhr vonTüll veranlassen. So wurden z. B. in den ersten neun Monaten dieses Jahres 1385 D.-Ztr. roher, un gemusterter Baumwolltüll zum Werte von 2 355 000 <F aus dem Auslande eingeführt gegen 2331 D.-Ztr. mit einem Werte von 3 963 000 in derselben Zeit von 1901, so nach diesmal weniger: 946 D.-Ztr. oder 40,5 Proz. und um 1 608 000 Wert oder 40,2 Proz. Von dieser gesamten Tüll- zufuhr stammten allein 1318 D.-Ztr. oder 95,1 Proz. aus Eng land und nur 54 Di-Ztr. oder 3,9 Proz. aus der Schweiz. Die Ausfuhr von baumwollenem Tüll, wobei es sich, schon in Rücksicht auf den Zoll, nicht um Wiederausfuhr von fremdem Tüll, sondern nur um deutsches Fabrikat handeln kann, belief sich in den ersten drei Vierteljahren 1902 auf 42 D.-Ztr. zum Werte von 71 000 «F gegen 23 D.-Ztr. im Werte von 39 000 Mark während des gleichen Zeitraumes im verflossenen Jahre, so daß also diesmal eine Zunahme des Auslandversands um 19 D.-Ztr. und 32 000 Wert oder um 82 Proz. zu ver zeichnen ist. Das wäre schon ein Achtungserfolg unserer sächsi- jchen Tüllwebereien. — Die Einfuhr von rohem, un gemustertem Seidentüll betrug in den ersten drei Vierteljahren 1902 nur 347 D.-Ztr. im Werte von 1 648 000 Mark, während sie in dem gleichen Zeiträume des vergangenen Jahres mit 361 D.-Ztr. und 1 715 000 angegeben war. ES ist also ein Rückgang um 14 D.-Ztr. und 67 060 Wert oder um 3,9 Proz. eingetreten. Von der gesamten Zufuhr in diesem Artikel stammten 282 D.-Ztr. oder 81,3 Proz. aus Frankreich und 65 D.-Ztr. oder 18,7 Proz. aus England. Die Ausfuhr von seidenem Tüll hat in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres schon 10 D.-Ztr. zum Werte von 48 000 betragen, während sie im gleichen Zeiträume von 1901 nur mit 3 D.-Ztr. im Werte von 14 000 aufgeführt war. Hier hat die Zunahme im Versand nach dem Auslände 7 D.-Ztr. oder 233,3 Proz. und 34 000 <L Wert oder 242,5 Proz. betragen. Rückgang der Zufuhr und Zunahme der Ausfuhr von Tüll, oaS ist doch das Verdienst der neu gegründeten sächsischen Tüll- fabriken. Wenn sie dabei Geschäfte machen, so bedarf cs der höheren Tüllzölle wirklich nicht. ES ist aber in der Tüllindustric noch mancher Erfolg möglich; denn in den ersten neun Monaten 1902 wurden immer noch 1680 D.-Ztr. Tüll (sowohl seidener als baumwollener) mehr ein- als auSgeführt, und der Wert der Einfuhr überragte den Ausfuhrwert noch um 3 884 000 ,//. X. tt. Zur Entwicklung DeutfchostafrikaS. Trotz mancher Nackenschläge und vieler Hindernisse geht es in Deutfchostafrika befriedigend weiter. Einen vollgültigen Beweis bringt hierfür der enorm angewachsene Post- und Telegraphenverkchr. 1800 mn 4. Oktober sind die beiden ersten Postagenturen in Bagamoyo und Dar-cs-Salaam eröffnet worden; heute giebt es in der Kolonie 1 Postamt und 25 Postagenturcn, und sic haben alle viel zu tun. Vom 1. Juli 1901 bis 30. Juni 1902 sind in Dcutschostaftika 818 747 Briefe bearbeitet worden; 474 702 Briefe gingen ein, 337 673 Briefe wurden ausgegeben: 22 346 Telegramme gingen ein, 21 330 wurden aufgegebeu und 21 411 iin Durchgang bearbeitet; Postanweisungen sind im ganzen Schutzgebiet im Gesamtbetrag von 1 496 637 -tk zur Auszahlung gelangt, während 3 034 491 cingczahlt wurden; daS ist ja nicht angenehm für die Kolonie, daß über 1(4 Mill. Mark nicht im Lande bleiben. Die acht im Küstengebiete gelegenen Post anstalten erstrecken ihre Wirksamkeit auf Briefpostseudungcn jeder Art. Briefe und Kästchen mit Wertangabe, Postanweisungen und Nachnahmesendungen, gewöhnliche Pakete, Zeitungen, Tele gramme und Ferngespräche, während die 18 im Innern gelegenen Postagenturen, soweit sic nicht auch an das Telcgraphennetz an geschlossen sind, nur die Annahme und Ausgabe von Bricfpost- scndungen, sowie die Annahme und Auszahlung von Postan weisungen besorgen. Selbstverständlich wird der postalische Verkehr, sobald die Mittel für den Weiterbau der Telegraphen linie vis Tabora bewilligt sind, einen noch größeren Austchwung nehmen; Handel und Wandel werden sich mächtiger und kraft voller entfalten können. Während cs jetzt nur langsam vor wärts geht, ist dann ein schnelleres Tempo in der AufwärtS- bewcgung ganz sicher zn erwarten. tt. 8. Tie deutsche Schiffahrt nach Nordbrasilien. Die Nachrichten über die deutschen Erfolge in der Hamburg-nord- brasilianischen Dampssckiffahrt gegenüber der englisäjen Kon kurrenz haben in einigen Blättern eine Anzweiflung erfahren, als bekannt wurde, daß die englische „Boorh Jquitos St. Cy. Limited" auch nach den Londoner Abmachungen eine monatliche Verbindung zwischen Liverpool, Hamburg und dem Amazonen strom bis Jquitos arifrecht erhalten wird. Es wurde gesagt, daß England aus dem Hamburg-nordbrasilianischen Geschäft somit doch nicht gänzlich hinauSgedrängt worden sei und die Vorteile, welche die Hamburg-Amcrika-Lmie und die Hamburg-Süd amerikanische Dampfschiffahrts-Gcsellschast errungen haben, nur Teilerfolge genannt werden dürften. Bei dieser Auffassung der Sachlage nnrd übersehen, daß Jquitos bereits jenseits der brasilianischen Grenze in Peru gelegen ist, und da die Booth Line bei ihren monatlichen Fahrten nach dem Amazonas und hinauf bis Jquitos von Hamburg keine Ladung für brasilianische Häfen zu nehmen kontraktlich gebunden ist, so befindet sich gegenwärtig in der Tat das gesamte Hambura-nordbrasilianische Geschäft m deutschen Händen. Wenn eS ferner in manchen Kreisen Bedauern hervorgerufen hat, daß die deutschen Gesell schaften die Amazonasfahrt nicht auch bis nach JqmtoS zu be treiben willens sind, so ist darauf aufmerksam zu machen, daß der betreffende Handelsverkehr oberhalb von ManaoS zur Zeit noch äußerst gering ist, daß dazu die Schiffahrt besondere Schwierigkeiten und Gefahren bietet und die Anschaffung be sonderer Dampfer, die eigens für diesen Dienst gebaut werden mühten, unlohncnd erscheint. In dieser Hinsicht sei nur auf den jüngst veröffentlichten Bericht über die Amazonasfahrt des deut schen Kreuzers „Falke" hingcwiesen. Nichts destowcniger haben die deutschen Gesellschaften auf die Möglichkeit einer späteren angemessenen stellen lassen. *— Linolcumfabrik Maximiliansau Steigerung diese» Handelsverkehr» Bedacht genommen und sich für den Fall einer solchen Zunahme des JauitosvcrkehrS einen angemessenen Anteil daran für die Zukunft kontraktlich sicher in Maxi- miliansau a. Rh. Nach Deckung von 164282 cK (im Vorjahre 165 238 ,U) Unkosten und den auf 63 541 (50 499) bemeßenen Abschreibungen ergibt sich einschließlich 3791 (2205) Vortrag für 1901/02 ein Verlust von 4375 Mark (im Vorjahre 68 085 -U Gewinn, woraus 4 Proz. Divi dende). Der Bericht des Vorstandes bemerkt dazu, daß der Ausfall bei der schwierigen Lage der Linoleuminoustrie weit größer geworden wäre, wenn nicht die Gesellschaft sich fast aus schließlich mit der Herstellung besserer Sorten und ihrer gut einschlagenden Spezialitäten befaßt hätte, da die Fabrikation billiger Qualitäten direkt verlustbringend sei. Aussicht auf eine Besserung der Lage sei vorläufig nicht vorhanden, doch hoffe die Gesellschaft, im Konkurrenzkämpfe auch fernerhin die Oberhand zu behalten. * Aussig, 11. November. Ueber die Geschäftslage auf der Elbe schreibt das „Schiff": Für die nächste Zeit sind stärkere Verladungen nicht zu erwarten, denn der niedrige Wasierstand mit den dadurch bedingten höheren Frachten beeinflußt die Be züge nach Stationen der Mittel- und Unter-Elbe sehr stark, so daß nur der dringendste Bedarf momentan gedeckt wird. — Laderaum ist nicht übermäßig viel am Platze, sondern das An gebot deckt die Nachfrage zur Genüge, bis auf einige kleinere Fahrzeuge, welche stets gesucht sind, wenn auch durch di« schwächeren Verladungen von frischem Obst jetzt wieder hier ge baute neue Kähne für die Berliner Gegend erhältlich sind, weil diese Sorte Fahrzeuge in Berlin zum Verkauf gestellt wird. Der Wasserstand am hiesigen Pegel beträgt heute 27 Zoll gleich 35 cm unter Normal. Vom Oberlauf wurden 17 cm Fall ge meldet. Die Prognose des LandcskulturratS in Prag meldet für morgen einen Wasserstand von 35 cm unter Normal gleich 27 Zoll am hiesigen Pegel. Die Kohlcnfrachten sind gegen wärtig folgende: nach Dresden 2,20 Riesa 2,60 per Tonne ohne Staffeln. Nach Dessau, Magdeburg 3 Tanger münde 3,30 Parey 3,40 Wittenberge, Dömitz, Hamburg 3,75 bis 3,80 <L, Havelberg 4,20 <K, Brandenburg 4 bis 4,10 -F, Potsdam 4,30 per Tonne zu 1000 lcx bei 50 Zoll am hiesigen Pegel, je 1 Zoll weniger 4 Pfg. per Lonne mehr Fracht, so daß also vei 27 Zoll Pegclstand 92 Pfg. per Tonne mehr Fracht zu zahlen sind. Nach Sticnitzsee wurden bezahlt 6,04 -,U, Zehdenick 6,40 Stettin für Zillen 6,40 per Tonne auf gegenwärtigen Wasserstand, bei cventl. Wasserwuchs per 11 Tonnen 15 Pfg. weniger. »— Das Seidenmagazin der Züricher Rohseidenfirmen in Aokohama ist durch Feuer zerstört worden. 1000 Ballen im Werte von 3 Mill. Lire sind, wie der „Confect." erfährt, verloren. *— KaffirS Consolidated Investment and Land Company, London. Der Abschluß vom 30. Sevtembcr ergibt einen Ge winn von 10 430 Lstrl. gegen 8815 Lstrl. im Vorjahre. Die General-Versammlung beschloß, hieraus eine Dividende von 10 Proz. (im Vorjahre 5 Proz.) auf das cingczahlte Aktien kapital von 67 957 Lstrl. zu verteilen und den Rest von 3633 Pfund Sterling (6486) vorzutragen. Dem in der General- Versammlung erstatteten Berichte ist zu entnehmen, daß im lausenden Jahre etwa 15 000 Acres Ländereien in der Nähe des Hafens der Dclagoa-Bai angekauft wurden. Ferner wurden von der alten Salisbury Estates Company 257 Bauplätze in Salisbury (Rhodcsia) erworben und zu deren Verwertung als Tochter-Gesellschaft die Salisbury Buildings and Estates Com pany gegründet wurde. Die Kaffirs Consolidated Investment Company ist Großaktionärin dieses Unternehmens, das sie als sehr anssichtsvoll bezeichnet. *— Handel mit Lpossum Fellen in Sydney. Die Zufuhr von Opossum-Fellen auf den Markt von Sydney ist in diesem Jahre sehr umfangreich, da schon bis zum 5. September rund 2 250 000 Stück angeboten und verkauft wurden, während im vergangenen Winter im ganzen nur etwa 1 250 000 Stück an gebracht wurden. Die Zunahme um 1 Million ist groß, allein ui Anbetracht des Umstandes, daß der Markt von alten Be ständen frei ist, was seit einer Reihe von Jahren nicht der Fall Ivar, wird die Steigerung der Zufuhr voraussichtlich von nicht sehr bedeutendem Einfluß auf die Lage des Marktes sein. Dazu kommt, daß die Steigerung der Zufuhr sich hauptsächlich auf die Ankünfte von Queensland beschränkt, die Felle aus Queens land aber sehr geringwertig sind und sich weniger zu Pclzfcllcn eignen. Die Zufuhr von Fellen aus Ncusüdwales hat dagegen nur wenig zugcnommcn, während man bei der großen Dürre, welche in ganz NeusüdwaleS geherrscht hat, eher das Gegen teil erwarten sollte. Ta die meisten Wasserläufe trocken waren, mußten die Tiere sich mehr als sonst bei den verbleibenden Ge- wäycrn vereinigen, wodurch der Fang bedeutend erleichtert wurde. Außerdem hat die Dürre eine große Anzahl Land arbeiter beschäftigungslos gemacht, die zur Jagd auf die Beutel tiere als Mittel zum Lebensunterhalt übergingen, so daß in Ncusüdwales die Tiere jedenfalls stark verfolgt wurden und in folgedessen im nächsten Jahre nur sehr wenig Felle zu haben fein werden. Die Regierung bereitet daher schon ein Gesetz vor, welches voraussichtlich für daS Opossum eine Schonzeit von acht zehn Monaten, d. i. während des kommenden Sommers, des nächsten Winters und des folgenden Sommers cinführen wird, so daß die jetzt erfolgenden Verschiffungen von Opossum-Fellen schon den Bedarf für den nächsten Winter decken müssen, da cs nicht wahrscheinlich ist, daß in der nächsten Zeit weitere Ver schiffungen möglich sind. Gute Felle wurden im vergangenen Winter nur in geringer Zahl angeboten, wag Wohl eine Steige rung der Preise für die besseren Sorten zur Folge haben wird. Telegramme. * Essen» 14. November. Im Kohlrnsyndikat ist der „Rhein.- Wests. Ztg." zufolge die Gesamtbcteiligungsziffcr der Verbands zechen seit dem 1. Januar 1902 um 5'/, Proz. gestiegen. * Braunschweig, 14. November. In der gestrigen Sitzung des Aufsichtsrats der Maschinenfabrik nnd Mühlrnbananstalt G. Luther, Aktien-Gesellschaft, kam der Abschluß für 1901"/<>2 zur Vorlage. Er ergibt einen Betriebsverlust von 343 067,94 Mark und einen Gcsamtverlust von 1 188 942,63 ,^k. Die Höbe des Gcsamtverlustes ist auf die ungünstige Geschäftslage, sowie darauf zurückzuführcn, daß neben den in ocr prozentualen Höhe deS Vorjahres vorgenommcnen ordentlichen Abschreibungen von 137 964,43 sehr erhebliche Rückstellungen auf eine Reihe größerer, aus früheren Lieferungen stammender Forderungen und auf zur Zeit in der Abwicklung begriffene Geschäfte in Hohe von 517 888,38 <7/ gemacht und daß die nichtbörsengängigcn Effekten auf den heutigen, schätzungsweise ermittelten Wert ab geschrieben sind, woranö sich ein Verlust von 190 681,55 ergeben hat. Ter Auftragbestand belief sich am Schluffe des Berichtsjahres auf 1 150 000 gegen 456 000 im Vorjahre; bis gegen Ende Oktober d. I. ist er weiter auf rund 1 600 000 Mark angewachfcn. Die General-Versammlung soll gegen Mitte Dezember stattfindcn. * Hamburg, 14. November. Die „H. B.-H." meldet, daß die heute an der Börse umlaufenden Gerüchte, wonach die Straßen. eisenbabn-Gesellschaft von Hamburg neuen Geldbedarf babc und damit demnächst an den Markt komme, nach Erkundigungen an maßgebender Stelle der Begründung entbehren, daß ferner die Verwaltung Beschlüße über Emissionen wsdcr gefaßt noch ge plant habe. * Prag, 14. November. Auf Grund des Ergebnisses der Untersuchung über die Unterschlagung bei der Sankt-WenzelS Vorschustkaffe wurde der Revisor Bily, der die Kaffe seit Jahren zu revidieren hatte, verhaftet. — Das Defizit beziffert sich nach Mitteilungen der „N. Fr. Pr." bereits auf 7 Mill. Krönen. * Pari», 14. November. Der Wert der Einfuhr in den ersten 10 Monaten dieses JabreS beläuft sich auf 3 626 310 000 Franken gegen 3 630 693 000 Frcs. im gleichen Zeitraum des Vorjahres, der Wert der Ausfuhr in demselben Zeitraum be trägt 3 647 755 000 Frcs. gegen 3 294 748 000 FrcS. in dem selben Zeitraum 1901. * Boston, 14. November. Tic Zentral National-Bank, ein kleineres hiesiges Bankinstitut, wurde auf Anordnung des Con trollers of thc Cnrrency geschloffen. Diese Maßnahme soll ge troffen wokben sein wegen zn großer Ausdehnung der DarlelmS- cperationcn der Bank und wegen Mangels an schnell realisier baren Aktiven. Die Depositen beziffern sich auf 2 700 000 ls>- Technisches. *— Bei Hrrftevun« von «ronzefarben ist c» bekanntlich Hauptsacke, ein Pulver zu benutzen, welche» einen hohen Glanz besitzt. Der Glanz de» Pulvers beruht wiederum darauf, daß die einzelnen Pulverkörner kleine Flächen zeigen, welche Hoch glanzpolitur besitzen, so daß sich in den Flächen das Licht gut zu spiegeln vermag^ Nach einer soeben erschienenen Patent schrift wird dem Pulver dadurch ein bedeutender Hochglanz i verliehen, daß die Pulverisierung in rotierenden, innen polierten Metalltrommeln oder Cylinder mittels polierter Metalltörper erfolgt. Hierdurch findet gleichzeitig ein Glanzieren des Pro duttes statt. Las zur Herstellung der Trommeln und Metall körper verwendete Metall ist dem jeweils zu pulverisierenden Metalle angepaßt. Um die Bronzefarben weicher und ge schmeidiger zu machen, werden sie wahrend der Pulverisierung erwärmt. (AuS der Tech». Korrespondenz von Rich. Lüders tu Görlitz.) *— Steuerung für umkehrbare Berbundtandemmaschinen. Bei Verbundmaschinen hat mau mit dem Nachteile zu rechnen, daß das Anlaufen derselben ein schwerfälliges ist, weshalb ja auch das Prinzip der Verbunddampfmaschine bei Lokomotiven nur eine beschränkte Anwendung finden kann. Um nun Ver bundmaschinen in kurzer Zeit anzuhaltcn und ebenso wieder auf die größte Geschwindigkeit zu bringen, Ivird nach einer soeben erschienenen Patentschrift die Anordnung getroffen, daA bei Ein stellung der Steuerung in die Ruhelage zunächst die Steuerung des Niederdruckcylindcrs in die Ruhelage gelangt und somit die Dampfkanäle dieses Cylindcrs sich schließen, während dem Hoch- druckcylinder noch Dampf zuflrömt. Infolgedessen bleibt der dem Hochdruckcylinder entströmende Dampf im Ausnehmer nnd wird in diesem unter Aufwendung der lebendigen Kraft der bewegten Massen zusammengcdrückl. Erst dann wird auch der Hochdruck cylinder abgeschlossen. Wenn dann der StcuerungShebel iviedcr ausgclegt wird — nach der einen oder der anderen Seite —» so enthält der Aufnehmer bereits so viel Dampf, daß bei paffender Wahl des Aufnehmerinhalts der Nicdcrdruck-Chlinder sofort Dampf von der entsprechenden Admissionsspannung erhält und die regelmäßige Berbundwirknng eintritt, i Aus der Technischen Correspondenz von Richard Lüders in Görlitz.) *— Darstellung yochozonisierter Luft. Unter den Verfahren zur Reinigung und Sterilisierung von Trinkwasser nimmt das Ozonisierungsverfahren entsprechend der allmählichen, immer bester gestalteten praktischen Ausoildung desselben rasch an Be deutung zn. Zur Sterilisierung verwendet man Luft, welche sehr hoch mit Ozon cmgcreichert ist. Um diese Ozonmischung möglichst hochprozentig gestalten zn können, wird nach einem Patent Nr. 134 929 die Luft, die ozonisiert werden soll, in einem ge schloffenen Kreislauf durch eine Reihe von Ozonifierungsappa- raten, welche mit einem Ventilator oder Kompressor verbunden find, wiederholt durch den Entladungsraum der Apparate ge führt, bis sie genügend hoch ozonisiert ist. Der Kreislauf wird unabhängig von dem Verbrauch des Ozons aufrecht erhalten. (Aus der Techn. Korrespondenz von Rich. Lüders in lfforlitz.) *— Zimmer'uft-Befeuchter. Tic Regelung des Feuchtigkeits gehalts der Zimmerluft während des Winters ist für die Er haltung deS Wohlbefindens von großer Bedeutung Gesunde Zimmerluft soll 18 bis 20 Grad Celsius Wärme haben und nicht weniger als 40 nnd nicht mehr als 80 Proz. relative Feuchtig keit enthalten. Enthält die Ziminerlufi weniger als 4o Proz. Waffcrdampf, so nimmt sie die Feuchtigkeit da auf, wo sie sie findet: beim Menschen. Tie hierdurch gesteigerte Ausdünstung der Haut und Lunge entzieht uns viel Wärme und steigert daS WärmcbedürfniS. Wir atmen weniger Sauerstoff ein, der Stoff wechsel wird langsamer, und der Apnetit mindert sich. Je kälter die Anßenluft ist, desto weniger enthält sie Wasserdampf; es trägt deshalb zur Verbesserung dcr Feuchtigkeit der Zimmerlust gar nicht bei, wenn man durch Ocffncn dcr Fenster frische, kalte Luft hercinläßt. Unter den vielen Apparaten zur Luftbefeuchtung, die meist viel zu klein sind, zeichnet sich der zum D. R.-P. angc- meldete Luftbefeuchter von vr. A. Katz in Waiblingen durch Einfachheit und Zweckmäßigkeit auS. Ueber einem Waffcrgefäß ist eine Anzahl stark saugcndcr BesenchtnngSblätter aufgehängt, die mit ihrem unteren Ende in das Waller eingrcifen und dieses vermöge dcr Haarröhrchen kraft in die Höhe sangen; *>ie zwischen den Befeuchtnnqsblätteru durclllireichende trockene, warnie Lust entnimmt den ersteren die erforderliche Wallermenge, so daß schon nach- weni'acn Minuten der Feuchtigkeitsgehalt der Luft sich ganz merklich gcbellert hat. (Aus dcr Techn. Korrespondenz von Rich. LüdcrS in Görlitz.) Landwirtschaftliches. Literatur. „Kein Landwirt, dcr ihn einmal in Gebrauch gehabt hat, wird ihn wieder missen wollen." So lautet das Urteil prak tischer Landwirte über Trnwitzsch« Landwirtschaftlichen Notiz- Kalender. DaS redliche und wohlgelnngene Bemühen, sich diese Anerkennung zu erhalten, zeigt auch dcr neue Jahrgang. Neben den auf Brauchbarkeit revidierten Tabellen, die sich für den Landwirt notwendig erweisen, hat der Kalender auf gutem Papier reichlichen Raum für tägliche Notizen. Die Abhandlung über „die Fortschritte in dcr Wetrervorhersagc zum Nutzen der Landwirtschaft" von Th. Muhr, dem Geschäftsführer der Land wirtschaftskammer für Brandenburg, ist sehr beherzigenswert. Dem Mcirktevcrzciclmis für Nord- und Mitteldeutschland geht eine recht übersichtliche Karte dcr Eisenbahnen Deutschlands voraus. Trotz seines reichen Inhalts nnd des dauerhaften, bricftaschcnartigen Einbandes (in Ganzleinen 1,50 <L, in Ganzkcdcr 2 ,6) ist Trowitzschs Landwirtschaftlicher Notiz- Kalender durchaus handlich und bequem, ein Vorzug, der im täg lichen Gebrauch sich aufs Angenehmste bemerkbar macht. Mitteilungen über Obst- und Gartenbau. *— Tret Weihnachtsbirnrn. Ein Apfelklima haben wir in Deutschland, ein Birncnklima viel weniger. Wir merken das so recht an unseren Wintcrbirncn. Es muß der Sommer gut sein, dcr Platz warm, wenn sic zart und schmelzend sein sollen. Ein großer Fehler, der bei unseren Winterbirnen regelmäßig ge macht wird, ist der, daß man die falschen Sorten und falsch Baumformcn wählt. Die allermeisten Winterbirnen sind nur dann mit Erfolg zu bauen, wenn sie als Formbäumc gezogen werden. Dazu gehört beispielsweise die Wmter-Techanrsbirnc, die Espcrcns Bergamotte, Hardcnponts Winterbutterbirne — auch Esperrns Hcrrenbirnc gehört dahin. Alle diese Birnen tonnen den niemals befriedigen, dcr darauf angewiesen ist, Hochstämme zu pflanzen. In dankenswerter Weise hat der „Erfurter Führer im Gartenbau" in seiner Nr. 32 diejenigen Winterbirnrn zusammengcstcllt. welche für jedermann als Hoch- jtämme paffend sind. Ta unseren Abonnenten diese Nummer pcsttfrci zugcschickt wird, wenn sic sich mittels Karte an das Gc- schäftsamt deS „Erfurter Führers" in Erfurt wenden, dürfen wir wohl darauf verweisen. Post- und Telegraphenwesen. * Goch, 14. November. Tie zweite Post auS London über Vlissingcn vom 13. d. M. ist a u § ge b l i c b c n. Grund: Nebel. Königliches Amtsgericht Leipzig. Am 12. November eingetragen: Daß die Handelsniederlassung dcr Firma Willy Werner von Leutzsch nach Leipzig verlegt worden ist. ZwangSversteigrrnng. DaS im Grundbncbc für Leutzsch auf den Namen des Pro- dnktenhändlcrs Karl Traugott Kuizc in Leutzsch eingetragene Grundstück soll Sonnabend, den 3. Januar, vormittags 9(4 Uhr, an der GericbtSstellc, Jobannisgaffc 5, I., im Wege der Zwangs vollstreckung versteigert werden. DaS Grundstück ist 3,4 Ar groß, mit 1,53 Steuereinheiten belegt und aus 56 330 geschätzt »norden. Es liegt in Leutzsch, Querstraße Nr. 4, Ecke dcr Grenz straße, und besteht auS einem Eckwohngcbäudc mit Waschhaus und Hof. Zahlungs-Einstellungen re. Namen Wohnort AmlSgertcht 21.1 »<N2 20.U 10.12 l0.U »2.12 8.12 MN ILN KU »an U.U 8.N 2.12 M12 2V.N S.I2 ree-den Aalkenstrtn verNn Berlin BreSlau Tornnund Hannover Höchst a. M. Ibbenbüren Inowrazlw Wünschend. MI2 »12 M»2 I.I2 5.12 2.12 I.»2 '.'.12 8.12 d.12 1.12, <12 L12 28.U Ml 21112 17.12 V.12 19.12 17.12 M12 BerttN IBreölau lorimund l.l ».l N.N NI.N 8.11 811 ki^m.1 !U2 11 d.I2I<1 <12 ' N.N Ml N.N! 9.12 Berliner «redtl. und Lombard ¬ bank, «. «. m. b. H. in Ltqu. Berlin Seorg FriedILnder, Kaufmann Berlin Wustav Sander, Kaufmann ! Arrv. Wilde, Kaufm. (Nachlab ! I. H. E. Helfer, Buchdruckerei. bestder, in Kirma Srnst Helfer vorm. Paul strütze v. Sckstein, Stickmaschinenbef. M. Malst, Kaufmann, Inh. der tztrma Wolff » Falke Hand«l»aef. leuisch« Linkrusta- Werk, A. Kracht » Ko. L LSwensietn, Kaukmann S. Wolniewiki,, Kaufmann I M. Dühnert. Spielwarenverf. . W. «raun L Ko., SchuhfabrikMain« Paul Kuschntk, Kaufmann Lanaenbiel Julius Macto«,ek, Kaufmann iWtefchowa Lreoden Falken Wt.« Hannover Höchst a. M Fbbenbüre» Hnowrazlw Senaeseld Main« > stU Reichenbach >»0.U losökk, Kaufmann !wiekchoiva Tarnowttz j 811 Tur» Zwan,«»ergletch ausgetzotzen: Da« Konkursverfahren über da« vermögen de« Schuhwarenhandler« Friedrich Fran« Hiller in Lre-den. *— Der „Eonseft.* meldet, daß da» Mcnmfakturwarenhcms Max Lippstadt in Hamburg seinen Gläubigern 60 Proz. bietet. Verdingungen im November. 17. Erfurt, Waffertverkswerkstatt, Altmaterialauktion; 25. Leipzig, Stadt. Tiesbauamt, gußeiserne Schleusendeckel; 25. Hamburg, Finanzdeputation, Ersenkonstruktion; 29. Magdeburg, Kgl. Eisenbahndirekrion, Wirtschastsverpacht.; 29. Hamburg, Finanzdeputation, Flanelle, Mannfakturwaren. Verkehrswesen. —i'. Bekanntlich kann bei Gütersendungen der im Fracht briefe bezeichnete Empfänger nach den bestehenden Vorschriften den Antrag stellen, das Gnt nach einer anderen Bestim mungsstation an die eigene Adresse oder auch an einen Tritten weiterzusendcn, bevor ihm dasselbe anSge- licfert wird. Die Interessenten seien nun daraus aufmerksam gemacht, daß seitens der Eisenbahnverwaltung einem derartigen Ansuchen nur dann stattgegeben werden kann, wenn für den Transport nach dcr neuen Bestimmungsstation ein neuer Frachtbrief ausgestellt und der Frachtbrief für den bisherigen Transportweg eingelüst wird, d. h. »nenn die Vorfracht, Nachnahme und sonstige auf dem Gute haftenden Kasten bezahlt werden. Bei mangelhafter Verpackung dcs Gutes »st auch oie daraufbczüglich nötige Erklärung zu er neuern. Von der vorherigen Einzahlung der auf dem Gute hastenden Kosten kann jedoch nach Ermessen der Abfertigungs stelle dann abgesehen und die Vorsracht u. s. w. durch pro- visionspflichtigc Nachnahme erhoben Werdern wenn dcr Wert des Gutes die bei der schließlichen Auslieferung darauf ruhenden Beträge sicher deckt. Bei Sendungen, die dem Fran- katurzwangc unterliegen, wird jedoch st e t s die vorherige Ein lösung des Frachtbriefes, sowie die Vorausbezahlung der Fracht für den zweiten Transport verlangt werden. Tarifwesen. —r. Im ElbumschlagSverkehr treten für Oelsaaten und Oelfrüchte aller Art vierzehn Tage nach Ver öffentlichung im „Oesterr. Vcrordnungsbl. f. Eisenbahnen und Schiffahrt in Wien" unter Berücksichtigung der in demselben enthaltenen sveziellen Bedingungen folgende Frachtsätze für 100 im Rückncrgütungswcge bei Ausgabe von 10 000 lce pro Frachtbrief und Wagen, gültig bis aus Widerruf, längstens bis Ende des lausenden Jahres, in Kraft: nachOdcrbcrg: von Laube resp. Tclschcn-Bodcnbach-Landungsplatz und Aussig- Landungsplatz 80 Pfg., von Schönpriesen-Umschlag 75 Pfg. und von Dresden-Elbkai 1,16 <F. *— In die im Norddeutsch-Sächsischen und Bcrlin-Stettin- Sächsischen Güterverkehr gültigen Seehafcn-Ausnahmetarife Q und O2 bczw. v 1 und 1)3 (Eisenausnahmetarife) wird mir Gültigkeit vom 15. November d. I. die Station Bernsbach dcr Sächsischen Staatseiscnbahnen als Versandstation einbe zogen. Ueber die Frachtsätze geben die beteiligten Stationen Auskunft. Verlosungen. Kommunal Bank des Königreichs Sachsen. DaS Nummern verzeichnis dcr am 10. November ausgclostcn 4proz. AnlehnS- scheinc Ser. III, Ser. Vll und Ser. VllI befindet sich unter den Inseraten aus Seite 7918. Schlesische 4prvz. Rentrnbriefe. Die nächste Ziehung findet im November d. I. statt. Gegen den Kursverlust von ca. 4 Proz. bei der Auslosung übernimmt das Bankhaus Karl Neuburger, Berlin, Französische Straße 14, die Versicherung für eine Prämie von 30 »L für 100 Literatur. T» Finanzielle Trustgrsellschaften. Von MaxJörgenS. Stuttgart und Berlin, I. G. Cottas che Buch handlung Nachf. — Im modernen Effekten- und Einissionsbcmkwescn nehmen die finanziellen Trnstgcsellschaftcn eine Stellung ein, die nicht bloß finanzielles, sondern auch all gemeines vollswirtschaftliches Interesse beansprucht. Der Ver fasser dcr vorliegenden, sehr eingehenden monographischen Darstellung hat sich mit seiner Arbeit nach beiden Richtungen ein Verdienst erworben, das noch erhöht wird durch die Gründ lichkeit und Sachlichkeit, mit welcher er dabei zu Werke ge gangen ist. Er bezeichnet jene Finanzinstitute als „Gcfill- schaftcn zum Erwerb von Wertpapieren, vorwiegend zur Be teiligung an Aktieil-Gcscllschafrcn und zur Ausgabe eigener Aktien mid Obligationen aus Grund der besessenen Effekten". Im ersten Teile seiner eingehenden Untersuchungen bespricht er die englischen T r u st g e s e l I s ch a f t e n , deren Ent stehung in das Jahr 1868 fällt, im zweiten Teile die deut schen Trustgesellschaften, und zwar ihr Wesen, Entstehung und Organisation, die Eisenbahnrcntenbankcn und Eiseiibahntrustgesellichaften, die Gesellschaften für elektrische Unternehmungen oder Elektrizitäts-Trustgesellschaften und schließlich die Jndustriebanken und Jndifftftc-Trustgesellscbaften. — In Rücksicht auf die sehr verschiedene Beurteilmig, die die Trustgesells-Yaften im allgemeinen erfahren haben, ersucht dec Versager schließlich, das endgültige Urteil darüber der Er fahrung der Zukunft zu überlassen. D» Tie kaufmännische Krediterknndigung. Von Eugen Sutro. Leipzig, Verlag von Duncker L Humblot. — Die kaufmännische Krediterkundigung spielt im Handelsleben unserer Zeit eine eminent wichtige Rolle, bildet sie doch eine notwendige Folge dcs modernen Kreditverkehrs überbaupt. In der vorslcbcnden, mit großer Sachkenntnis geschriebenen ver dienstvollen Arbeit finden wir eine sehr eingehende und inter essante Darstellung darüber, Ivie sich die Krediterkundigung ent wickelt hat. Zunächst wird die gcschäftsfreundlichc Auskunft eingehend vom Verfasser behandelt und deren Wert geprüft, sann folgen eine Darstellung der pri vaten AuSkunftcrteilung, und zwar soweit sie nicht be rufsmäßig und berufsmäßig ist, der P r i v a t b u r c a u s und dcr Vereine Kreditrcform. Schließlich erörtert der Redner die rechtliche Seite des AuSkunftswcsenS, wobei er u. a. auch das Problem der Kreditversicherung berührt. Obst, Georg, Bankbeamter, Organisation des Zahlungs verkehrs. Groß-Okrav. VI, 49 Seiten. Geheftet 80 Psg., elegant gebunden 1,30 Leipzig, Karl Ern st Pöschel. — Im Zahlungsverkehr sind im Laufe der Zeit große Um wälzungen vor sich gegangen. Immer mehr und mehr srrebt man danach, das Metallgeld nur noch als Münze dcs Klein- Verkehrs zu betrachten. Banknote, Scheck, Wechsel auf dcr einen, Depositen- nnd Girovcrkcbr auf der anderen Seite bringen das ganze Zahlnngswcsen auf eine andere Basis. Wie diese Zahlungen vor sich gehen, daS schildert der bekannte Finanz schriftsteller in seiner schon ost gerühmten prägnanten Dar- itcllungsweisc. Mit gleichem Nutzen wird der Wiffcnschastlcr wie der Praktiker diese neueste Obstschc Schrift studieren und auch aus Ausnützung von Vorteilen, die ihm biSbcr unbekannt waren, aufmerksam gemacht werden. Export. Organ des Zcntralvcrcins für Handclsgcographie und Forderung deutscbcr Jutereffen 'm Auslände Tie in Berlin am 13. November erschienene Nr. 46 enthält: Die Beendigung dcr Kabellegung im Stillen Ozcan. — Europa: Marktberiwl über den deutschen Medizinal Trogcnbandcl. — Deutscher Kolonial-Kougrcß. -— Nord-Amerika: Tic wirtschaftliche Lage in den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika. — Der Stan dard Oil Trust. — Literarische Ilmschau. — Kursnotierungen. — SchiffSnachrichtcn. — Deutsches Erportburcau. Leipziger Börse nm 14. November. lieber das heutige Börsengeschäft ist nicht viel zu berichten. Tie Tendenz glich der des gestrigen Tages in säst allen Punkten, namentlich aber insofern, als die Blicke wieder ans New Port gerichtet »raren und die unzuverlässige Haltung dcr dortigen Spekulation auch hier keine rechte Unternehmungslust aus- kommcn ließ. Anderseits ist nicht zu leugnen, daß gewisse Symptome über die Lage in den deutschen Jndustricrevicren auch eine verstärkte Beachtung mancher Werte aus dein Industrie markte hcrvorgerufcn haben. Tie in den schlesischen Eisenvcr- bänden hcrgcstcllte Einigkeit machte einen gleich guten Eindruck wie der fortgesetzt steigende Absatz der rhcln'.sch-wcitfälischen Kohlenzechen, und auch bezüglich dcr Schiffahrtaktien hat die pessimistische Auffassung etwas nachgelassen. Trovdem erlangte das Geschäft keinen größeren Umfang. Dies gilt namentlich auch vom Bcmkenmarkte, wo die Stimmung selbst in den Aktien dcr führenden Institute keine einheitliche war. Anlagcsachcn wurden in gewohnter Weise ruhig gehandelt, und cS ließ sich
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