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Pas Verbrüdernngskest zu Budissin am 17. September 1848. ie Errungenschaften haben uns Vieles gebracht, worüber die alten Zopfhelden erstaunen; sie können nicht begreifen, daß eS möglich sei, ein VercinigungSfest zu feiern, ohne polizei liche und militärische Maßregeln hervorzurufen. Daß dem nicht so sei, hat England schon längst bewiesen, daß auch der Deutsche endlich einmal mündig sei, dieses hat die Neuzeit gezeigt. Hatte vor Kurzem unsere Nachbarstadt Görlitz ein Verbrüderungsfest der Bürgcrwehren hervorgerufen, so glaubte endlich auch einmal das alte Budissin aus seinem bisher geführten Schlafe erwachen und etwas von seiner politischen Eristenz zeigen zu müssen, um den der Lausitz vorgcworfencn (von vielen Seiten allerdings wahren) Jndiffcrcntismus zu widerlegen. Es konnte nicht fehlen, daß die bei dem Vcrbrüdcrungöfcstc zu Görlitz anwesenden hiesigen Communalgardisten, entzückt von der Aufnahme und dem dortigen Aufenthalte, die Idee ins Leben riefen, auch in unserer Stadt ein ähnliches Fest zu feiern. Zu diesem Zwecke wurde eine Eingabe mit vielen Unterschriften an das Kommando erlassen, in welcher dasselbe ersucht wurde, ein Verbrüdcrungsfest zu veranstalten. Den 25. August wurde daher von dem Commando eine Versammlung der Communalgarde aus geschrieben, in welcher man beschloß, das Fest zu feiern. Zn einer den 30. August ausgeschriebenen Versammlung wurde ein Fcstcomite gewählt und diesem die ganzen Anordnungen überlassen. Der Aufwand dazu war theils durch Sammlungen, theilS durch einen Zuschuß aus der Kämmereikasse von 100 Thlrn. aufge bracht worden. Tie erste Sorge des Eomiteö war, sich über die Einladungen zu vereinigen. Dies geschah denn auch dahin, das man beschloß, folgende nahe liegende Orte spcciell einzuladcn: Bernstadt, BeyerSdorf, Bischofswerda, Camcnz, Eunncwaldc, De- mitz, Dresden, Ebcrsbach, Elstra, Fricdersdorf, Gaußig, Georgs walde, Görlitz, Hirschfelde, Königsbrück, Königswartha, Lauban, Löbau, Neschwitz, Ncukirch, Ncusalza, Oppach, Ostritz, Pulsnitz, Putzkau, Rumburg, SchirgiSwalde, Schlucken«», Schmölln, Soh- land, Spremberg, Steinichtwolmsdorf, Taubenhcim, Thumitz, Uhyst am Taucher, Wehrsdorf, Wcißenberg und Zittau; für die übrigen beschloß man Einladungen in öffentlichen Blättern ergehen zu