Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.02.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160225017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916022501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916022501
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-02
- Tag 1916-02-25
-
Monat
1916-02
-
Jahr
1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.02.1916
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Settllches «ch SSchstsche». «Lchfisch» Ehrentafel. NckHIomPf. Noch >var ein wichtiger Stützpunkt in SeindeShanb. feindliche- und eigene» «rtilleriefeuer lieb zunächst «ine Annäherung sitr ausgeschloffen erscheinen. Da merkten plötzlich Reservist Opel. Zeichner au» Plauen, und Land- stnrmmann Mas unke. Barbier aus Leipzig, de» süch. fischen Infanterie-Regiment« Nr. 179, daß da» «rttllerte- feuer sich von dieser Stelle fortzo«. Sie sammelten sofort eine «„zahl Kameraden um sich und drangen mit ihnen, besttg kämpfend, weiter vor. Unterdessen war auch ein .lug der 4. Kompagnie. dem bald ein zweiter folgte, durch da» Sperrfeuer des Gegners de» bartdedrängten Negi- inentsnachbaru und der zu Hilfe geeilten 1». «vmpaguic als weitere Unterstützung herangekommen. Umfassend und frontal drangen nun 1». Kompagnie und Teile der 4. Nom- pagnic weiter vor. Jede Schultcrwehr mutzte schwer er kämpft werden, denn der Gegner verbaute, langsam weichend, ei» Grabenstück nach dem andern. Doch die Tapfer keit unserer Leute brach ollen Widerstand. Vizefeldwebel der Reserve Ander». 4. Kompagnie, mit Teilen der 4. Kompagnie. ,-,d Offizier-Stellvertreter Seidel mit Gruppe» her lll. Kompagnie stürmte» Über das freie Feld auf den Kampfgrabcn zu. während im Graben Unteroffizier der Reserve Mittmann au» Wurzen. 4. Kompagnie, den von Schultcrwehr zu Schultcrwehr sich vorarbeitenden, sehr geschwächten Gruppen der 10. Kompagnie neue Kräfte zu führte. Es war ein Naükampf ohnegleichen. Die Hand granaten bahnten blutig den Weg. Nach hartem Kampfe war das letzte Bollwerk den Feinden entrissen. Ein kleiner Rest floh, verfolgt von Gewehr- und Maschinengewehrseuer. Zwei Maschinengewehre, eine Anzahl Gefangene, viele Ge wehre, Handgranaten und verschiedene Ausrttstungsgegen- ständc waren die Beute des Tages. — Berzollung von Waren »ach dem besetzten lÄebietc Russland«. Nach einer Bcrfitgung de« Oberbefehlshabers Ost steht es den Lieferanten von Waren aus dem Deutschen Reiche nach dem nnter der Bcrwaltung des Oberbefehls habers Ost stehenden Gebiete Russlands frei, derartige Sendungen statt an der Grenze schon bei einer Zoll- stellc i in Deutschen Reiche »ach der für das Ver- woltungsgebiet des Oberbefehlshabers Ost geltende» Zvll- rollc z» verzollen und im gebundenen Verkehr nach der preußischen Grenzzvlistclle, über welche die Einfuhr nach dem besetzten Gebiete Russlands erfolgen soll, abfcrtigen zu lassen. Tic sächsischen H a u p t z o l l ä m t c r und Zollämter sind mit Genehmigung des Finanzministe riums zu derartige« Abfertigungen ermächtigt worden. Die Abscrtigungsanträae sind mit Warcnerklärüngen nach Maßgabe der Eiienvalinzollorönung (Bcgleitzcttcl) oder Anmeldungen nach Mahgabe des BegleitschcinrcgulativS (Begleitschein l! in doppelter Ausfertigung zu stelle». Auch Waren, die nach' der Zollrollc zollfrei und. können in dieser Weise abgescrtigt werden. Die Abfertigung er folgt nach vorheriger Prüfung der Zulässigkeit der Aus fuhr nach den besetzten Gebieten Russlands. Der Zoll- bctrng isr in Geld zu entrichten. Die näheren Vorschriften können bei den Zollstcllen eingesessen werden. - Kleine Beiträge §ur Volkscrnährung. Tie unter dem Titel „Kleine Beiträge zur Bolkscruülirung" von der Z c n t r a ! - Einlaufs g escllschaft herausgegcbene Sammlung aUgemeinverstüirölich gehaltener Aufsätze, von denen die Hefte 14 und IS kürzlich im Berlage öer Zentral- Eintaufsgeicllschaft erschienen sind, bilden einen wertvollen Ratgeber für wichtige Vvlkser-nührungsfragcn in der Kricgszcit. Tic Ergebnisse der Ernührnngöwisscnschast und Volkswirtschaftslehre sind vereint mit Erfahrungen des täglichen Lebens, nur sparsames Wirtschaften in Küche und Haushalt und zweckmäßige Ernährung zu lehren. Auf die unberechtigte Ucbcrichätznug von Fleisch und Fett wird in Sem neuesten Heft lHcst 14) einleitend hingewicsen und cS werden Anweisungen gegeben, wie es möglich ist, auch heute »ochFohne irgendwelche Beeinträchtigung der Gesundheit mit wenig Fleisch »Hi d Fett in Ser Küche auszu- komme». Das zweite Heftchen <Heft 15) beschäftigt sich mir dem Klippfisch als Volksnahrungsmittel und gibt für seine Verarbeitung zu Hackfleisch und Wurst, sowie mit einem Anhang „Kochanweisungen" lehrreiche und praktische Winke für die weitere Einbürgerung dieses Nahrungs mittels in unseren Hanshalt. Auch das Heft 12, das An weisungen für Kartvssclgcrichtc und Behandlung der Kar toffeln gibt, ist sehr beachtlich. Mit den Sebrjftchen, die alle» Behörden, Vereinen und gemeinnützige» Körper schaften kostenfrei in beliebiger Anzahl zur Verfügung stehen, ist ein gutes AnsklarungsMittcl für die mannig faltigsten Ernährungsfkaacn geschaffen, das wertvolle Dienste leisten tann. Der Bezug der Schriftcheu kann nur dringend empfohlen werden. — Kriegogemüstba« der Schrebergärtner 4915. In wie hervorragender Weise Dresdens Schrebergärtner im KricgStahr 1915 dazu beigetragcn haben, die Stadt mit Nahrungsmitteln zu versorgen, ergibt sich aus folgenden Zahlen: Bekanntlich hat der Rat im vorigen Iahte 150h Mtztzk zum Ankauf von Gemüsesamen und Saatkartoffeln bewilligt, die durch den Beretn zur Förderung Dresdens und deö Fremdenverkehrs lAnSschutz für Schrebergärten. Vorsitzender Professor Schumanns verteilt worden lind. Bedacht wurden dabet 2 7 Schrebergarten kolonten mtt 2 387 Mitgliedern. Bon Gemüsesamen wurden verteilt Samen von Karotten. Mangold, Zwiebeln, Bohnen > und Erbsen. Geerntet wurden 2715 Zentner Kartoffeln. 4155 Zentner Gemüse. »1814 Zentner Obst. 7.1414 Zentner Beere», im ganzen also 7921 Zentner ctzbare Gartenfrüchte» außerdem aber »och sehr viel Staudensalat. Rettiche, Ra dieschen. Blumenkohl. Kohlrabi. Rot- und Weißkraut, Weintrauben usw. Hieraus ergibt sich schlagend, daß die Schrebergärtner während deS Kricgsjahres 1915 in hervor ragender Weise ihre Pflicht getan und zur Vermehrung der Nahrungsmittel in Dresden beigetragcn haben. Es ist daher vollständig gerechtfertigt, daß der Rat auch in diesem Jahre wieder 1500 Mark zum Ankauf von Samen für die Schrebergärtner bewilligt hat. Dieses Geld trägt in Wahrheit gute Früchte. Bereits wurde auch wieder der Samen von Karotten, Mangold, Zwiebeln, Bohnen und Erbsen an 28 Schrebcrgartenkolonien mit 2480 Mitgliedern verteilt. — Der S»uigl. Sachs. Militär - Bereins - Bund hält Sonntag, den 26. März, nachmittags 1 Uhr, im Künstler- Haus eine außerordentliche Bundesversammlung ab Auf der Tagesordnung stehen: Gedächtnisfeier zu Ehren öcs verstorbenen Präsidenten Windisch. Wahl eines BundcSpräsidenten. Festsetzung des Ortes der am 9. Juli abzuhaltenöen ordentlichen Bundesversammlung. — Bortrog Genie S»«d Hanum. Der Bortrag „Unser Leben im Harem" wird auch über Sitten und Gebräuche der Türken be richten. Ferner werde» bedeutsame Stellen des Korans zur Ver lesung kommen. Der Vortrag findet heute abend 8 Uhr im Vcreinshaus statt. Karte» bei F. Nies, Scestratze 21, und Ad. Brauer lK. Plötner), Hauptstraße 3, sowie an der Abendkasse. - Fugenddank IMS. Die Fugeudgruppe des Deutschen Bun de« abstinenter Frauen ocranstaltet Sonnabend, den 2«. Februar, von 5 bis 7 und 8 bis li> Uhr, im Alkoholfreien Spctsehaus zur „Weißen Schleife", Fohann-Gcoracn-Rllec I«, Fngenddank- Versammlungen, bel welchen das im Verlag von Arwed Strauch, Leipzig, erschienene Buck „Wilm Heinrich Berthold" er läutert und auch sonst allerlei Belehrendes und Unterhaltendes geboten werden wird. Eintritt frei. Federmann herzlich will kommen, besonder» Jugendliche beiderlei Geschlechts. -- Da« Damcn-Tchanschwimmen des D. S.-V. „Thetis" findet am 5. März, nachmittags 1--4 Uhr. im „Bad Alberts hof" statt. — Hotel-Fachkurs«. In -er bekannten Hotel-Fach schule in Buchftolz-Frtedewald im Löhnitzgrun-e, in der bisher nur Wkntcrkurse vom Oktober bis März abgehalten wurden, wer den vom 1. April ab a-uch drei- und sechsmonatige Sommer, knrse eiirgtrtchtet, in denen einesteils reifere, schon im Hotel- fach praktisch erfahrene Angestellte für das Hotelbureau als Sekre täre, Knssierer und Verwaltungsbeamte auSgeüilüet, anLernteils jüngere Leute für den Berus praktisch und theoretisch weitcr- gclüldet werden, wobei neben dem fachlichen Unterricht der Unter richt in fremden Spracht» in den Vordergrund gestellt wird. Kliegsverketzte Hoielangestcllie erhalten Vergünstigungen. Pro spekte kostenlos von, Vorsteher. — In der Musikschule Zierold, Strtesencr Straße 82, findet Sonntag, den 27. Februar, abends 7 Uhr, eine OsterprüfungS- Aufsührung statt. Kostenlose Eintrittskarten sind in der Schule zu entnehme». — Der Lttobuud eröisnct heute seine A u s st e l l u u g z u in Beste» armer Konfirmanden im „Merseburger Hof", Ecke Littmann- und Holvcinstraßc. Es wird n. a. ein aus un gcfähr d Millionen Straßenbabnsabrschclncn errichteter Bau ge zeigt, der die Kathedrale tu Wilna darstctU. —» Die. Feuerwehr mürbe gestern vormittag vor ^11 lkhr »ach Ding li u gci st laßc 8 gerufen, wo im Treppenhause des 1. Obergeschosses beiin Ablcuchten des Gaskastens mit einem Streichholz die Holzverkleidung in Brand geraten war. ',52 Uhr nachmittags erfolgte ein Ruf nach L i n ü e n a u st r aß e II; in einem Lagerräume des Kellergeschosses im Hintergebäude waren auf unermittclte Weise Regale mit Pappkartons, in denen elektrotechnische Bedarfsartikel verpackt waren, in Brand geraten. Das Feuer wurde mit einem Rohr gelöscht. — Ein weiterer Ruf erfolgte kurz vor 4 Uhr nachmittags nach Künigs- brücker Straße 28. Dort waren auf unermittclte Weise die Bodenvcrschlägc, der Dachstuhl und verschiedenes Bodcngcrttmpcl in Brand geraten. Das Feuer wurde mit zwei Rohren gelöscht. — Snröbnch für die Militär-Eisenbahnen i« Oste». Von der Mtlitär-Generalüirettion in Warschau ist jetzt ein amtliches Kursbuch hcrausgcgcben worden, das die Fahrpläne für die Eisenbahnen des deutschen MilitürbctricbcS aus dem östliche» Kriegsschauplätze enthält. Das Kursbuch liegt auf de» größeren sächsischen Stationen und bei den Nundreiseüurcans in Dresden, Chemnitz und Leipzig aus und tan» von diesen znm Preise von 80 Psg. bezogen werden. — >lise»ttz. Iu unserer Kirche wurde «« Mittwoch ad«B «ine schöne mustkaltfche KeirrftuuHe geboten, dte erst, dieser Art in der Krtegszett. Veranstalter war Organist Wolf. FH» unterstützten Sonzertiänger Hana Dteßner au» Dresden und Hermann Gncuß, Mttalted der König!. Kapelle tVtollne). Chöre de» ständigen Ktrchenchore» und Orgelvorträge de» Veranstalter» vervollftändtgte» die Bortragssolae. Pfarrer Leondardt hielt An- spräche, Gebet und Gegen. Der «ersuch, hier mustkaltsche Krieg», anbachten zu Halle», ist durch die Teilnahme einer großen Zu- hörcrgemeinüe als gelungen zu betrachten. — Vadebenl. Nächste» Sonntag findet tn hiesiger Kirche Vefpergottcsdienft statt, dessen Neincrtrag der Unter stützung bedürftiger Konfirmanden diene» soll. Da» Programm enthält »nr Kompositionen von Mendelssohn. Mitwirkende sind außer dem Kirchenchor Krau Trude Kranz (Soprans, Koiizert- meifter Ntetzsch (Violines, Lehrer Finde (Chorbegleitnngj. Orgel und Leitung: Kantor Köhler. — Leipzig. Die Stadtverordnete» stimmte» dem Bor- schlage des Finanzausschusses zu. die städtische Ein- kommensteuer für 1916 von 155 aus 16 5 Pro z c n t zu erhöhen. Die Beschlußfassung wird drmnüchst erfolgen. — Wie aus dem Geschäftsbericht des Vertehrövercius Leipzig über das Jahr 1915 ersichtlich ist, war -er Fremden verkehr in Leipzig während des Kriegsjahres 19l5 üvch nicht unbeträchtlich, wenn auch die Gasthöfe und Fremdenheime schwer unter der Uugunsl der Verhältnisse gelitten haben. Nach den polizeilichen Angaben betrug die Anzahl der im Jahre 1915 in den Leipziger Gasthüfen av- gestiegenen Fremden 204351. In dem vergleichsweise her- angczogenen Jahre 1912, dem letzten vor den Aussielliings- jaürc», belief sich die Anzahl der Fremden auf 337 423. — Als am Dienstag die Frau eines im Felde stehenden Straßenbahnarbeiters in L.-Volkmarsdorf von einem ge schäftlichen Gange in ihre Wohnung zurückkcürte, in der sic ihre beiden, zwei und drei Jahre alten Kinder indessen cingcschlofsen hatte, fand sie ihr Jüngstes, ein Mädchen, verbrannt neben dem Oscn liegend vor. Das andere hatte sich versteckt und war unversehrt geblieben. — Haselbach bei Olbernhau. In der Nacht zum Mitt woch b r a n n t e die U h l i g s ch c S ch n e i d c m ü h l e nebst angrenzendem Wohngebäude ncede r. Bei de» Lösch- und Rettungsarbetten wurden einige Personen leicht verletzt. Die Bewohner mußten sich, da das Feuer durch den Sturm mit grober Schnelligkeit um sich griss, durch Hcrauöspringcn aus den Fenstern rette». Tic Entstchungsursachc ist noch nicht aufgeklärt. — Landgcricht. Ter 1878 in Görlitz geborene Ritterguts- besitzcrsehesrau Martha Lina Fleischer, die bereits wegen Vcrsüttcrung von Brotgetreide vom Lchössengcrichr Meißen am 26. Mai zu 100 Mk. Geldstrafe verurteilt wor den ist, hat neuerdings im September und Oktober fort gesetzt Haser und Weizen iinerlaubtcrwcisc an Schweine, Rinder und Hühner verfüttert. Tie Angeklagte ist trotz wiedcrhollcr Verwarnung durch den Gemcindevorstand von ihrer Gewohnheit nicht abgewichen. Sic hat cs nur dem Umstand, daß sic durch den Sachverständigen Ober- mcdizinalrat Bezirksarzt Dr. Erlcr für geistig minder wertig erklärt wird, zu danken, daß sic von einer Gefäng nisstrafe verschont bleibt. Das Gericht verurteilt sie wegen Zuwiderhandlung gegen die Bundesralsvervrdnung vom 28. Juni 10l5 zu 600 Mk. Geldstrafe, an deren Steile nur im Nirhtcrbringungsfalle oo Tage Gefängnis zu treten «A haben. — Die hiesige Kohlcngeschüftsiiihaberin ^ Jim ^ Förster ged. Ritter und bereit Mann Anton Franz Förster, der als Geschäftsführer in dem Gcschüsr seiner Frau tätig ist. haben sich einer Zuwiderhandlung gegen die Bnndcsratsverord'uung vom 28. Juni 1915 betreffend die Regelung des Verlehrs mir Gerste und des Gesetzes vom 4. August 1915 betreffend die Höchstpreise schuldig gemacht Die Angeklagten haben im Oktober 1915 in Gerlachsheini tn Schlesien von der Gemeinde beschlagnahmte 2589 Kilo ^ » g'rainm Gerste gekauft, und zwar für 1430 Mi., während- k-) sie dem Gesetz der Höchstpreise zufolge nur 715 Mt. als» ^ Kanssummc hätten bieten dürfen. Diesen schon den Höchst- A! preis erheblich überschreitenden Preis überschritten sie noch rs- weiter beim Wiederverkauf, indem sie sich anitatt 15 Mt. 34 Mk. für den Zentner (stetste zahlen ließen. Tas richt verurteilt beide Eheleute mit .Rücksicht daraus, das! sie » ^7 nur ans Fahrlässigkeit gehandelt haben, z» je loo Mi.?», Geldstrafe oder 10 Tagen Gefängnis. — Der (883 in (stad » 2. lvnz geborene, wiederholt wegen Tittttchteitsrerbrechens «, A- vorbestraste Maschinenschlosser «Friedrich Walter Fahr m.ann wird in geheimer Sitzung wegen versuchten Ttti lichkeitsvcrbrechcns zu 0 Monaten Gefängnis verurteilt. A -- Der Geschäftsreisende Oskar Robert Mäditc unter schlug als Angestellter einer hiesigen Schoioladeniabril nach und nach 2100 Mk. Mit Rücksicht daraus, daß er in erheb- ^ lichem Umfange Ersatz geleistet hat, anderseits daraus, daß ^ er wegen Eigcntumsvcrgchens uvrbestrast ist, verurteilt Om —. das Gericht zu 5 Monaten Gefängnis. -- Der 187t in 5° Wilschdorf geborene, in Niedersedlitz wonnhaite Schmira ^ Emil Ernst Nitschel entwendete vom September ttttt ^ bis November 1915 aus dem Fabrikgebäude einer Eiscn- banfirma in Niedersedlitz, bei der er beschäftigt war, nach und nach für 44 Mk. Handwerkszciig. Die Inhaberin einer Svcisewirtschast in Grvßzschachwitz. die er in den Glauben versetzt hatte, daß er sich in guten Vermögens- Verhältnissen befinde, betrog er um 170 Mi. für Bckösri- Mmst und Wissenschaft. V Dre«-«cr Tbeaterspielplau für heute. Königs. Opernhaus: 5. LiNfoniekonzcrt, Reihe N .König!. Schauspielhaus: „Tatterich" tK-8); Re sidenz-Theater: „Der brave Fridolin" (/48>; Alb e r t - Th e a t c r : „Die selige Exzellenz" «9); Een - tral - Thcatc r: „Die CsarüaSfürslin" (8». > Tpielplan de« Central-Theaters. Vom 28. Februar »iS 8. März allabendlich: „Die CsardaSsürftin". Sonntag (5. März«, nachmittags: „Jung mutz man sein". si Heitere Kunst. Der Königliche» musikaliichcn Kapelle und dem Dresdner Orpheus hat sich als Dritter im Bunde der Meister des Humors Hanns Fischer zugcsellt, um die Vortragsfvlgc der Wohltätigkeitsvcranstaltnna zugunsten notleidender Musiker «Montag, den 28. Februar, im Berelnshaus) recht vielseitig zu ge stalten. Dte Köntgliche Kapelle wirb u. a. Deutsche Tänze von Mozart, Webers „Aufforderung zum Tanz", der? Walzer „Geschich te» aus dem Wiener Wald" von Jostanir Strauß und den Nakoczt-Marsch aus „AauftS Verdammnis" von Bcrlioz spielen. Der Dresdner OrabeuS. singt ein Madrigal von Thomas Morley, „Die Minnesänger^ von Schumann, „Kloster Grabviv" oou Lome und de» „Trinker-Kanon" von Mozart. -s- «Snigl. Konservatorium. Die 3. Prüfttngs- gufftthrung vorgestern imPalmengartrn, vorzüglich be sucht wie immer, führte eine Reihe recht tüchtiger Schüler und Schülerinnen aufs Podium. Fleiß und Begabung sprach zunächst aus drei solistischc» Klaviervortritschl, die je von eiuer Schülerin Prof. Vetters fcrstcr Satz aus dem E-Mvll-Konzert von O. Mailing), Fräul. Zimniermauus (zwei Sähe aus Schumanns A-Moll-Konzert, Merk 54) »nd Prof. Urbachs (Beethoven-Sonate in^ ' Fis-Dur, Werk 78) geboten wurden. Die drei auftreterche» Sänge rinnen aus den Klassen der Dame» Ottermann, Professorin Orgent und Gasteper erfreuten durch stimmliche Veran lagung und trefflich geförderte Schulung,- auch der Vor- tragsstil wurde sowohl bet Mozart (Arie aus „H re pastore") als auch bet Weber (,,Freischütz"-Duett) schon recht gut getroffen. Wohlgebildete» Ton, der mit der Zeit noch an Fülle und Ausdruckskraft gewinnen wird, offen barte ein fleißiger und gut musikalischer Schüler Hof konzertmeister Georg Ailles beim saubere» Bortrag des Äoltermannschen Violoncello-Konzerts in A-Moll, »nd etnc ganz prächtige Leistung, bereu harmonisches Zu sammengehen und seine Abtönung stellenweise vergesse» ließ, daß Schüler an den Pulten saßen, war dte Wieder gabe zweier Sätze ans dem Brahmsschen A-Dur-Klavter- guartctt Werk 26. Prof. Emil Feigerl hatte hier als Lehrer des Zltsammcn>pic1s die in den Klassen von Laura Rüppvsdi-Kahrer (Klavier), Kammcrmnsikcr Prof. Langc- Frohberg (Violine und Viola) und Prof. Georg Wille (Eello) ausgebildeten Schülerinnen und Schüler der sehr erfreulichen Lösung einer anspruchsvollen Ausgabe ent- gcgengeWhrt. Der reichlich gespendete Beifall ermuntert die Bobtrngenden sicherlich zu neuen erfolgreichen Anstren gungen. Als Klavierbegleiter ihrer Schülerinnen be tätigten sich die Herren Prof. A. Kluge und H. Vetter, so wie Fräul. ZimmerMann. —ckt. P Gesellschaft für Literatur und Kunst. Ter Direktor vom kunsthistorischen Institut in Florenz, Tr. Hans v. d. Gabel eph. im .Kriegerkleid, sprach am Mittwoch abend im Saale öcs „Europäischen Hof" über das Thema „Die Spuren der Germanen in Italien". Es gelte, so führte er aus, unbeirrt von Leidenschast den ursprünglichen völkischen und künstlerischen Zusammen hängen mit dem Lande, das seit Goethe unser Wanderziel sei, nachzuspüren. Schon vor der Völkerwanderung, in der ersten römischen Kaiserzeit, finden sich Beeinflussungen der germanischen Holzbaukunst vor. Später schus die ger manische Sturmflut neue Staatengebilde und die Hunnen, West- und Ostgvten drückten Italien ihren Stempel auf. Von der Pracht und Kunst am Hose des Ostgvtenkönigs Theuderich zu Ravenna zeugten prächtige Grabdenkmäler und Rauten, die im Lichtbilde vvrgeführt wurden. Tiefe Spuren hat auch der dann auftretende Stamm der Lango barden, der inzwischen völlig im italienischen Volke anf- gegangcn ist, hiuterlassen. Freilich wolle» die Italiener an die Abstammung nicht gern erinnert sein, aber was die Geschichte verschweigt, reden die Denkmäler, z. B. Kirchen, Paläste, Kastelle, Reliefs in Verona, Spoletv, Rom usw. Die nordische Kunst der Linie war selbstschöpferisch und brachte gegenüber der antiken und römischen einen Stil- wandcl und Entwtckluugsmöglichkciten der germanischen Ornamentik. Der Redner verbreitete sich dann in längeren Ausführungen über die Hcercszüge öer deutschen Kaiser nach Italien, dte karolingisch-ottvitischc Zeit» das Papsttum und das Schicksal -er letzten Hohenstaufen, deren Grabstätten zu Palermo ebenfalls gezeigt wurden. Hieran schlossen sich Betrachtungen über romanischen und gotischen Kirchenbau stil. die italienische Renaissance und die Wechselbeziehungen deutscher und italienischer Baumeister und Künstler. Die Dombauten zu Mailand. Florenz, Pisa usw. die vor geführt wurden, ebenso wie Gemälde, die in Italien wie Offenbarungen gewirkt haben, sind hiervon Zeuge». Auch Albrecht Dürers Werke haben italienischen Künstlern als Vorlage gedient. So ist das Sonncnland Italien allent- halbe» von germanischem Wesen berührt. Die Frage, ob wir auch später Beziehungen mtt ihm nntcrl,alten sollten, beantwortete der Vortragende dahin, daß wir bleibende Werte des Ewig-Menschlichen in Ser italienischen Kunst auch in Zukunft suchen und finden müßten. Dr. von der Gabelentz erntete für seine gehaltvollen Ausführungen reichen Beifall. 's Enlenbergs neuer „Münchhausen". Unser Berliner Thcatcrmitarbeiter berichtet: Vor vierzehn Jahren wurde Herbert Eulenbcrgs „Münchüansen" in einem tobenden Skandal in Berlin begraben --- jetzt nahm man das Werk in einer neuen Bearbeitung des Dichters mit rühren der Geduld entgegen, und Herbert Enlcnberg tonnte — ttn feldgrauen Grcnadicrrvck — wiederholt für die Kund gebungen treuer Verehrer danken. Aber auch Enlenbergs neue Fassung lalle seine Werke vertrügen eine neue Fassung!) des. „Münchhausen" erzwingt lein nnvednigies reines Ja der Zustimmung. Enlcnberg ist den Blülen- tränmen seiner immer schönen, feinen Einfälle ein schlechter Gärtner — statt sie reifen zu lassen, läßt er sic verwildern. Sein Baron v. Münchhausen, vom Unglück herb mit genommen, hat sich seine Phanlasic zur tröstenden Rnhm- bruigerin werden lassen. Nach bnntcr Wanderfahrt kommt der große, zerzauste Lügner ins geruhige Heim eines alten Freundes, wo ihm Trene, Mitgefühl und die Liebe dee edlen Gattin des Freundes begegne». Und weil den der alte, ehrliche Lügner nicht belügen tgnn - er hat auf ein mal seine große Kunst verlernt —, sucht er durch neue Abcntcnerfalrrt in die Welt Freundest reue zu wahren. Ein Ruf der geliebten Frau führt ihn wieder zurück — aber'mit dem Kelchglas, mit dem er dem Freunde noch einmal Treue bis in de» Tod zntrinkt, schneidet er sich den Puls auf. Durch den Freitod rettet er sich seine Ehe lichkeit . . . Das ist die Grundlinie, die sich etwa aiis dem Gerank einer in echt Enlenbergschem Barock gestalteten Handlung heraiislösen läßt. Die nicht sehr glückliche Ans- sührung des Berliner Kleinen Theaters machte sehr deutlich kund, was die Art dieser Handlung und dieses Stückes ist: nicht Drama, sondern Lyrik,- nicht Ideen, son dern Schnitzel und Späne: nicht Konstruktion und Archi tektur. sondern Schnörkel. Eine Nebengcstalt hinterlies» den nachhaltigsten Eindruck: Münchhausens treuer Knappe Naspe, eine volkstümliche Ausgabe des Lügcnbarvns, sein Schüler, dem seine einfache Naivität erlaubt, zielsicherer als der Meister zu sei». x. iv. ?- Der neue Direktor der Weimarer Bibliothek. Pro- fcssvr.Dr. Werner Dcctien, der seit 1!»05 als Privat, bozerit für deutsche Literatur an der Technischen Hochschule zu Hannover wirkte, wird am 1. April einem Rnsc als Direktor der Großherzvgl. Bibliothek in Weimar folgen. Professor Deeijcn hat als Vvrsitzciider des Vereins für all gemeine VoUsbibliotl'cten, sowie durch seine rege Beteili gung an den Volksbildittigsbeslrcbiingcn für die Förderung
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)