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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.06.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260609027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926060902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926060902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-09
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
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Mkwoch, 9. Juni 192S — M> »> k.»-r-»» »» ^, »» » »> Sole Fahnen im Gevrg-Arnhold-Lad. Lu unlhrex Meldung tm Dteuvtag-Abenbölatt über »lese AuSschrtitunaeu schreibt UN» der Rat: »>m vorigen Sonntaguachmittag hat tm Vrora-Arnholb- tm Anschluß an den Kestzua der Arbetter-Turn- «nb Zportverbände und als Teil de- Netcköarbeiterspvrttaae» »in schwimmsportlicheS Werbesest stattgefunoen, zu dem daSBad dem Ortlkartell Dresden für Sport und KÜrverpslea« und dem Herein sür volkstümlichen Wassersport als Veranstalter« über lassen worden tst. Der Bedeutung dieser sportlichen Deranstal »wa entsprechend, tst da« Bad von der Stadtverwaltung tn den Reich«», Landes, und Stadtsarben beflaggt worden. Sofort nach Eintreffen de» FestzugeS tn der Schwimmbahn beben Teilnehmer der Beranstaltung eigenmächtig die von der Stadt aufgezogenen Fahnen ntedergebolt und die Flaggen masten tn den Vereinsfarben tweiß-rot) und mit Fahnen von reter Farbe beflaggt. Auf daS sofortige Verlangen der Babe» verwalt»»«, dt« städtischen Flaggen in den amtlichen Farven wieder anszuztehen und die roten Fahnen zu entfernen, tst ve» den verantwortliche» Leitern der Veranstaltung darauf Vingewtesen worben, daß da« Rtederholen der Fahnen zu un- geheurer Erregung der versammelten Mensckenmassen und zu unabsehbare» Folgen l?1 führen würde. Zur Vermeidung eine» Tumult- hat die Vabeverwaltung davon avsehen müssen, ihr Verlangen mit Gewalt durchzusetzen. Die Schwimmbahn, die nach dem Willen ihre» Stifter- und den Bestimmungen der Stadtverwaltung al« Stätte der Gesundheit und LrtVeSUbung allen VolkSkretsen ohne Unterschieb des Stande» und der Partcianschauungen zuaängig sein soll, tst damit zum Schau platz politischer Demonstrationen geworden, und nunmehr ist daS bereits hervorgetretene Verlangen anders ge richteter Kreise, auch ihre Farben aus den städtischen Sport anlagen zu zeigen, verständlich. Die Stadtverwaltung ist aber der Ansicht, bah ihre Sportanlagen lediglich der Ertüchtigung imsere« deutschen Volke« in seiner Gesamtheit gewidmet sein sollen: sie tst nicht gewillt, den Flaggenstrett tn solche Ver anstaltungen hineintragen zu lassen. Sie wird deshalb die «eslaggung der städtischen Sportanlagen bei bedeutsamen Beranstaltungen al« eigene Angelegen heit der Stadtverwaltung ansehen, über deren Um sang und Durchführung sie ans Grund ihres HauSrechts selbst z» bestimmen hat. Diese Beslaggnng hat in den »er- sassnngsm ästigen Karben zu erfolgen. Neben der städtischen Beslaggnng wird selbstverständlich das Hissen der BeretnSfarben an sichtbarer Stelle der Sport- anlagen (bei der Schwimmbahn am Fahnenmast de« Sprung» türmest zugelasscn werden. Vermag die verantwortliche Lei tung einer Veranstaltung die Gewähr nicht zu übernehmen, daß däS Haüvrecht der Stadt geachtet wird, so wird nichts übrig bleiben, als solche Veranstaltungen aus zuschließen." Schwerer Jufammenslotz zwischen AulorrrobU und Slratzenbahn. Am Strtesener Pl» tz ereignete sich heute tn der Mittagsstunde ein schwerer Zusammenstoß zwischen einem Automobil aus Bautzen und einem Straßenbahnwagen der Linie 17, und zwar an der Ecke Wintergartenstraße. Das Auto kam in ein« -an» unvorschriftömähtge« Geschwindigkeit von der Gcrokstratze -er und führ mit aller Gewalt in den von Striesen kommenden Triebwagen der Straßenbahn hinein. Der Zusammenstoß war so heftig, daß der Straßenbahnwagen von dem einen GleiS aus das andere gedrückt wurde und schräg über das Gleis staüd. Dadurch wurde der gesamte Straßen- dahnvcrkehr nach Striesen gehemmt, und in einer langen Schlange standen die Straßenbahnwagen bl« zur JohanneS- kirchc. Das Automobil selbst war sehr schwer beschädigt. Der ganze Kühler und Motor waren eingedrückt und auch die Vorderachse verbogen. Der Chauffeur des Automobils hatte sich an der Hand verletzt, während der tm Wagen sitzende Be sitzer mehrere Zähne einbttßte «nb seine Fran einen leichten Nervenschock erlitt. Die Feuerwehr mußte zur Hilfe leistung herangczagcn werden: sie brachte den Wagen wieder ins Gleis, der in seinem ganzen Vorderteil beschädigt war. Dem Kraftwagcnstihrcr dürste eine außerordentlich harte Strafe sür sein unvorschriftsmäßigeS Fahren bevorstehen. Zpr Lelchenlandurrg in Kvnigftein. Dt« Tot« ermittelt. — Sei« verbrech««. DaS Krtminalamt teilt mit: Wie bereits vermutet, bängt der Fall mit der Unwetter katastrophe in Nordbvhmen zusammen. Durch die angestellte» Ermittlungen tst tn der Toten die Händlerin Mathilde ge sch. Hauser verw. gew. Eiselt geb. Sommer» am I. August 1LS0 tn Nönischdorf bei Deutschgabel geboren, in Sittiene, Post Faubeuitz, Nr. IS wohnhaft, fcstgestellt wvrden, die am Sonnabend, nur leicht bekleidet, anläßlich de» Hoch wassers M Mache fhreS bet Kletn-Prlesen gelegenen HetmatS- «rtcs Aufräumungsarbciten besorgt hat und gegen si Uhr «bends zufolge eines Erdrutsches eingcbrochcn und von den reißenden Hinten fortactrieben worden ist. Ihr« Kleidungs stück« wurden unterhalb der Unfallstelle im Wetdengestrüpp hängend vorgefunden. Da bi« Verunglückte mit einer der» «rügen Stromgefchwindigkcit fortgcrissen worden ist, daß sie SS-———iS— — Dresdner Nachrichten — schon am anderen Morani «gen 4 an der Aufftnbungs- ftelle bet Küuigstei« «Achtet werde» konnte, ist r« sehr wahr- fchetnlich, daß ihr dt« Kopfverletzung«» durch Steine. Brücken. Pfosten ober dergleichen deigebracht worden sind. Die Lote ist bereit« von Ihren «ngehürtgen rekognosziert. Der Ber. dacht eine« Berbrechen» scheidet nunmehr aus. —* Dl« Stadtverordneten beraten t« der Sitzung am Donnerstag u. a. über die Neuwahl der von den Stadtverord neten aus ihrer Mitte tu den Verwaltungörat de- Städtischen Bteb. und Echlachthofe« zu entsendenden vier wetteren Mit» glieber, über die Berwenbung de« Erlöse« der Auslands, an leih« und Bereitstellung eine« Betrages au« dieser An- leihe sür die notwendig« Erneuerung de« Elcktrtzt- tätSwerke» am Wetttnrr-Platz. über den Erlaß einer Poltzetverordnung Uber da« Äufstelleu und Auslcgen von Nahrungsmitteln und Genußmttteln außerhalb der Geschäfts- räume, über den Antrag: baldigste Aufstellung des Entwurfs zu einem Ortsgesetz über dt« gemeindliche Regelung der Milchversorgung in Dresden und über die Festsetzung ber GrubenräumungSgebühren für 1VM. — Anträge aus de» NetLen der bürgerlichen FrakttonSmit- glieder liegen u. a. folgende vor: von den Demokraten: tn den Fachklassen der Mädchenberussschule auf allen Stufen Turn- unterricht etnzuführen: von beuischvolkSpartetlicher Seite: entsprechend dem Borgehen ber Reich», und Staatsregierung auch für die tn Frage kommenden städtischen Beamten und Lehrer eine Neueinstufung hinsichtlich ihrer Bezüge vorzu- nehmrn, vom 8. Vorsteher Müller und Genossen: die Haushalt- planmäßig feststehenden BctriebSbeamtenstellrn der Städtischen Straßenbahn (Schaffner, Führer, Oberschafsner usw.j baldigst wieder in vollem Umfange zu besetzen und ber Erwartung anderweit Ausdruck zu geben, daß dem wiederum gefaßten Beschlüsse nunmehr baldigst entsprochen werbe. —* Neuer Sächsischer Lehrerverei«. In der Gaugruppe Dresden fand am b. Juni ein« erhebende Weber-Feier statt. Herr Bor» entioarf ein anschauliche» Bild von dem Leben de» Meisters und verstand eS. ihn Lurch Heranziehung von Tagebuchaufzeichnungen, Stellen aus Briefen und Aus- spritchen den Zuhörern menschlich nahe zu bringen und Herz- liche Sympathie für ihn zu erwecken. Fm Anschluss« an den Bortrag bot Herr Siegel die berühmte Rede Wagners bet der Beisctzurrg der sterblichen Neberreste Webers auf dem Katho lischen Friedhöfe tn Dresden. Herr und Frau Arnhold trugen die Ouvertüre de» .Freischütz" und die „Aufforderung zum Tanz" vor, während Herr .Hofmann die Arte de» Max aus dem „Freischütz" und di« Romanze de» Ndolar aus „Guryanthe" zu Gehör bracht«. Ein Kinderchor trug verschiedene Webersche Lieder vor und erfreute durch die Borführunq eines Reigens zu dem Liebe: „Wir winden dir den Jungfernkranz". Die dankbare Zuhörerschaft spendete allen Midwirkenden reichen Beifall. —* Et« eigenartiger Sportu«, Mg mit Störung einer kirchliche« Beerdigung. Am Sonntag feierte man inGttter- s e e Sportfest. Der durch den Ort veranstaltete Umzug trug da» Gepräge einer Demonstration sür den Kirchenaustritt. Man fragt sich, was da» noch mit bent Sport zu tun hat. Die heruMgrtragenen Schilder trugen die Aufschriften: Heraus aus der Kirche! Heraus au» dem Religionsunterricht! Nieder mit den Pfaffen! Als die Umherztehenden einem Leichenzug be gegneten, zeigten sie nicht einmal so viel Pietät, ihre ohren betäubende Musik etnzustellen. Im Gegenteil hielten sie es für angebracht, nun gerade erst recht zu musizieren und den wetteren Verlauf ber Leichenfeier durch ihre Kundgebungen zu stören. — Webe uns, wenn dm» L-te Träger einer neuen Zelt sein sollen, die nicht einmal ktzkn Sarg mehr respektieren! —* Neuer Säulenbriefkalten. Der BerkehrSauSschuß des Dresdner VerkehrSvercin» teilt mit, daß der beantragte neue Saulenbriefkasten auf dem Sachsenplatz nunmehr auf- gestellt worden ist; er sieht an -er Güdecke -es Platzes. Die erste Leerung erfolgt werktags früh 6 Nhr, Sonntags vor mittags 11 Uhr: die letzte Abendleeruna findet werktags ^11 Uhr. Sonntags v Uhr. statt. Der Ausschuß empfiehlt lebhafte Benutzung dieses Kastens, denn nur durch reichliche Benutzung seitens de» Publikums kann »ine weitere Ausdehnung dieser sehr vorteilhaften Einrichtung erreicht werden. —* Grcnadiertag. In der Bertretcrsttzung, die am Sonn- tagnachmtttag tn Plauen unter der Leitung brS Vorsitzenden der Bereinigung sächsischer Grrnadtervereine, Mertzsching sDreödenj, obgehalten wurde, stand eine Reihe von Anträgen und geschäftlichen Angelegenheiten zur Erörterung. Es wurde u. a. beschlossen, die nächste Bertretertagung in Ver bindung mit einer schlichten Feier des 26jährigen Bestehens ber Vereinigung sächsischer Grenadicrvercine 1S27 in Dres den und den nächsten Grenadiertag 1N2S in Leipzig abzuhalten. — Settenbrtefnnf«-. Der Unfug des bekannten Setten- VrtefschreibenS ist gegenwärtig wieder lebhaft im Gange. In den Briefen, die einleitend ein Gebet enthalten, wirb den jcnigeu, die den Brief neunmal abschreiben und versenden, Glück und Freude versprochen, denen aber, die dieser An Weisung nicht entsprechen und „die Kette unterbrechen", Un glück angedroht. Das ganze Gebc»en Ist grober Unfug. Man wolle daher die Wctterversendurch dieser Briefe unterlassen und etwa bckanntgeworoene Absender der Nr. 286 Seile Z de» Gewitter» »ersucht der Leiter S«S Ackerbauamt«« de« amerikanischen Staates Massachusetts, Dr. Arthur W. Gilbert. Zunächst geigt er au der Hand der Statistik, rote nnnötig fed« Angst vor Blitzen ist. Die Möglichkeit, durch einen Blitz erschlage» zu werden, ist in Massachusetts, wo ungefähr die gleiche Meng« von Gewittern wie bei un» vorkvnnot, «oeniger eis 1 zu 1 Million. In den letzten fünf Jahren wurden nur ID Personen dort vom Blitzstrahl getroffen: das heißt durch schnittlich 3,8 Personen im Jahr oder etwa ein Zehntauscndstbl von 1 Prozent der Bevölkerung de» Staates. In Frankreich, lvo ebcnfall« genaue Statistiken tn den letzten Jahren geführt worden sind, werben durchschnittlich nur 2t Personen jährlich Lpicr d«S Blitze». Der Stadtbewohner ist nach den Berechnun» een Gilberts mal so sicher vor der Blitzgefahr, als der randmann. weil tn der Stadt die Blitze durch metallene Spitze« «nd Blitzableiter mehr angezogen werden. Aber auch der kandmann ist vor dem Blitz noch LtltXB mal sicherer als der Bewohner der Großstadt vor der Gefahr, von einem Kraft wagen überfahren zu werden. Ist so die Gefahr -eS einzelne» während eines Gewitters so minimal, daß sie überhaupt keine Nolle spielt, so ist anderseits der Segen, den ein Gewitter mit sich bringt, von unschätzbarem Wert. Wenn auch die Gewitter tcn Ernten bisweilen einigen Schaden zusügen. so Ist doch der mit ihnen verbundene reichliche Rege» ein Spender großer Fnichtbarkott. Ein Gewitter bietet auch eines der großartigsten Naturschauspiele, und bi« Dichtung hat zu allen Zeiten in dieser gewaltigen Entladung der Naturkräftc ein unerreichtes Sinn bild des Erhabenen gesehen. Klopstvck war es. der den Men schen des 18. Jahrhunderts durch seine Ode „Die Frühlings- scicr" den Sinn für die Schönheit des Gewitters eröffnet?, und allbekannt Ist fa die Stell« aus dem .Wcrthcr", da der -Held mit seiner Lotte schaudernd und entzückt die» Schanft'iel genießt. Wenn d«r moderne Mensch beim Gewitter keine Klon- slockschcn Oben mehr aiifsagt, so hat er dafür ei» anderes Mittel, um sich diese Schönheit wissenschaftlich vor Angen zu führen: er kann nämlich die Blitze photographieren, worauf der englische Astronom Lvckycr hingcwlesrn hat. Das Photo graphieren von Blitzest ist die einfachste Form -er Photo graphie, die eS albt, und kann mit ieder Kamera vorgenommcn werden. Man braucht nur den Apparat auf große Entfernung kin-ustellen und ihn geschützt in die Richtung zu drehen, in der -ie meisten Blitze erscheinen,- dann wird der Verschluß ge- iisfiict »nd man erhält wundervolle Aufnahmen von Blitzen, die mit der Landschaft zusammen ein grandioses Bild des Ge- wlttervorgangcS ergeben. Die Blstze zucken ja im allgemeinen von ber Wolke zur Erde ober von Wolke zu Wolke: e» kommt aber auch gelegentlich vor, baß sie von ber Erbe zur Wolke gehen. Di« Ausnahme solcher Blitze ist bisher photographisch nur in ganz wenigen Fällen gelungen. Mrs. Cheneys Schule. DaS Grundmotk» in de» en«lischen Lustspiel von YonS- dale „M r s. C h e n e y S E nd e", das fetzt ttn Dresdner Schau- spielhauS un Änelplau sieht» ist die AuAbtldlNvg eine» jungen Mädchens zur Diebin in einer Art Schule des Berbrechen». Daß dieses Motiv nicht aus der Luft gegriffen ist, ist bekannt. Wie solche Berbrecherschnlen arbeite«, wird in folgenden Aus führungen geschildert: In Paris tst wieder einmal eine BevSrecherschwle auf gespürt worben, in der zwei Frauen Kinder und Erwachsene zn Taschendieben abrichteten und bei dem Unterricht sehr wissenschaftliche Methoden verwendeten. Seit den Tagen, da Dickens seinen „Oliver Twist" schrieb und die erst« derartige Berbrechcrschule schilderte, haben solche eigenartig« Anstalten immer bestanden. Sie sind besonders zahlreich tn London, wie ein neuer eingehender Bericht der englischen Polizei zeigt. Man hat fcstgestellt, daß die ./Schullehrer" Sie Gerichtsverhand lungen besuchen und besonders solche Prozesse verfolgen, bei denen ganz ju««c Menschen angeklagt sind. Wenn diese bann infolge ihrer Irgend Bewährungsfrist erhalte», so machen sich die Letter der Berbrecherschulen au sic heran «nd verpflichten sich, sie unentgeltlich zu unterrichten. Die Schüler werden sogar von ihnen mit guter Kleidung ausgestattet, erhalten reich liche Nahrung und Taschengeld. Der ,/öehrling" wird dann auf einer Vcrbrecherschule in London «der in einer Provinz stadt drei Monat« lang auSgevildet, wobei ihn mehrere „Pro fessoren" in die einzelnen Spezialitäten des Verbrecherhand werks elnweihcn. Das erste wirkliche Verbrechen wird unter Beaufsichtigung auSgeführt. Hat der Schüler die „Prüfung" bestanden, so wird er entweder allein ober mit anderen zu sammen auf „Arbeit" geschickt, gibt seinem Lehrer einen Pro zentsatz seiner Beute ab und erhält von ihm auch noch wettere Ann»cis»ngen und Aufträge. Die Art des Verbrechens, für die jeder Anfänger bestimmt wirb, ist nach seiner Erscheinung, Bildung und seinen gesellschaftlichen Fähigkeiten anSgewählt. Junge Leute, die ein elegantes Auftreten haben und sich gut zu benehmen wissen, werden vornehm auSgestattet und als Hotel- elnbrecher oder Hochstapler in Lunisbäder und in elegante Hotels geschickt. Die ungebildeteren Schüler werden als Taschendiebe auSgedtldet. Dt« Londoner Polizei schätzt, baß sich gegenwärtig mehr al« MA solcher junger Diebe In London befinden, die tn diesen .Hochschulen" ihre» Unterricht erhalten und dort ihr ^Examen" bestände» hckbvn« . nächsten Polizeiwache Mitteilen, damit ihr« Be- strafung erfolgen kann. —* Festnahme zwrter Fassadeueletterer. Zwei dreiste Einsteigediebe, die in den Nächten ber letzte» Wochen Dresden »nd Umgebung unsicher machten, konnten am Dienstag von der Kriminalpolizei erlangt und fcstgenommen werde», tz > sind zwei Arbeiter tm Alter von 28 und 2V ^fahren, die, »ist Leine «nd Sprrrzeug versehen, durch offenstohende Fenster etnsttegen und verschiedentlich auch Wohnungen tm 1. Stock auSplündrrten. Die Festnahme erfolgte, als die beide» Ein brecher an die Ausführung eines neuen, tn eine Billa in Blasewitz geplanten Einbruches herangingen. Das gesamte bisher geraubte Gut — wertvolle Pelze, Wäsche usw. — konnte wieder hcrbetgeschafst werden. «vtkfichlsloser tschechischer Shauvlnismu». Aus Bobenbach a. b. E. wirb uns berichtet: Die gegenwärtige Hochwafferkatastrophe hat dem tschechi sche« Ehauviuiömu« ein «eue» Feld der Betätigung ervfs«et: Die Postveripaltnua i« Bodenbach und Teilchen veröffentlich» alle amtlfcheu Wetiernachrichten «Nb Telegramme über den Wafserftand »er Elb, lediglich «» tschechischer Sprache. Sin rücksichtsloseres Borgehen kann man sich wohl kaum denken. Alle jene, die et» Interesse an den Hochwassernach. richten haben,'sowie alle an ber Elbeschifsayrt Beteiligten sind Deutsche. Diese zu benachrichtigen bzw. zu warnen, wäre wohl die Pflicht der staatlichen Behörden und Aemter. Be zeichnend tst, daß ein Postangestellter, den ein Elbeschtffer »in die Uebersehiing bat, diese nicht geben konnte, weil er kein Wort Deutsch verstand. Es sieht beinahe so aus, als wollte man absichtlich Leben und Eigentum ber Deutschen Sen Hochwassergefahren auSsctzen. —* Ehemnltz. Am Dienstagabend gegen 11 Nhr ereignete sich ans der Zschopauer Landstraße, wenige Meter vor der Stadtgrcnze, tn ber Nähe des EVasthauscS „LtZonderergruß", ein schwerer Unglücksfall. Ein von Zschopau kommendes Mo torrad blieb mit seinem Beiwagen an einem Lastgeschirr hängen, daS infolge NadbrnchcS ans der Straße liegen ge blieben war. Dadurch wurde der Beiwagen vom Rade gerissen »nd dieses übcrschlug sich. Der im Beiwagen sitzende lüijährige Versicherungsvertreter Jäger aus Chemnitz war infolge Schäbelbruches sofort tot, während Fahrer und Beifahrer, der Schlosser Willy Franke und der 21jährige Arbeiter Mitte l- bach, in bedenklichem Zustande ins Krankenhaus gebracht werden mussten, wo Franke noch Immer nicht vernehmungsfähig danicberliegt. WiklenlUgsnachrWeli aus NeutWant» vom 8. Juni 1825 cöschlllchr M-lkaino-v ? Ulir v«rm.. Ubriaw 8 Mir vvrm.> Stationen § n Wir Richtung d» SISrke co-io Mittrrung»- zutland s-? Li,M» ^ Kdchfie Lomperatureo «c j °c KI LZ iß st,» IV 8 bedeck! b s" 1» 4 st-10 IV 4 »ed-cki v 12 IS 0 st,- W 8 b-decki 6 14 16 4 -^14 xw 4 dedeckl 8 ^19 7 sti» w s wolkig S 18 7 8 stm 1V81V L woik., Dunst 6 11 17 2« st-r- XV 4 woik., Nebel tl - 0 12 tt« -t- 6 VVdNV ü wolk,Nebel 6 - 6 ^ 0 17 st- a WSW ü wvik.,Nebel 6 - - e, ^10 r st>4 w a wolkig 8 ' rr - « -f-Ib w 2 molk,» » 1 st 14 88W 5 bedeckt ? st-" ? - -j-15 XdIO r beb., Nebel L st-i, st-m 01 14 diw 1 bedeckt ü L -^16 WdiW 4 deller ü st-,3 -so » - 16 W8W k wolkig 5 4" - -1 -0 1b WlstW 8 beb- Regen « st-,3 -1« « >14 WstiW 8 »edeckl ^13 st" W8W 2 d,deckl « ^ » -IS « Dreiden-D. . Mobnodoet 8»t»z>, rz»«niH . . »«»«der» . . Fiitllelberg Lr»»«». . . «a»d«r, . . »,r»o« . . Ancho« . . . Swlnrwt«»» . D-n,l» . . . Pl««,l . . . Berlin . . . M«,d»»n»I . Breolan. . granlisnrl o.vl «»«che» . *> Will»r»n,,»»rl«ul In t>,n »era«»i«a»n r« Btnnden: 0 vorwt«,?!,» detier ohne MederiLltise. I vorwiegend tieiter mit geringen nur vorüber, gebenden Ntedertchlitgen. i vorwiegend wollna obn» Miederichliig». z vor- wiegend wvNitg m I c geringen nur vorllderag,enden «tederlchliigen, « vorwiegend bedeikl obn» Niederlchlag». b vorwiegend bedeMI mit ieitwriügen lchwachen NiedertchlLgen. a wlederbo» Niederschläge bet starb er Bewölkung. 7 onbatlrnd» Ntedertchläg» tvandreqen). » Nteder chläg» tn Schauern (Ausklaren wechselnd mit Regen. Slpritwetters. 0 varwteqend neblig. Leobachkungeii au Ser Lan-eswellemarie Dresben-v. (HO m Seeddde» L 2 k c? § ^ c» »- . § s? -4 ZS- Zblv Q» S N k » - stst iö ! 8.6. 8.6. L U. N. S . a. 7 , vm. 746.0 747,7 74S.S -i-17.2 -t-lü.8 -1-14.L 7? 86 83 W WIstW w 3 6 5 0,6 1/0 IN 6-20 4— 6 5— 6 1og«itb»r auiklar„ lpäl-r Regen ülchst» Lemp- des geflr. Tage«: st- is.4 ' Liesss» Lemp. der aestr. Nacht: st- 13.7 TIessi« Lemp- am Erdboden: st- l2.s ei Sonnenlchelndauer am s. a.: s,8 SId. Niederschlag: L» mm Sldneeliesc: — Lnftdruckvertciluus. Depression 78N Millimeter Südrußland mit Randbilbungen bis Deutschland und Dstseeprovinzen: Hochdruckkcll über 764 Millimeter vom Mittelmeer über die Alpen bi» nach Mitteldeutschland! Dcpres> Non westlich der britischen Inseln mit RandSIlbiingen Dänemark, Nordsee, Golf von Blskava: hoher Druck über 776 Millimeter Nord osteuropa. Wetterlage« Die zentraleuropäische Depression hat sich nach Rußland verlagert. An ihrer Rückseite sind noch schwache Temperaturunterschiede vor Händen, deren Ausgleich tn Sachsen leicht« örtliche, tn Schlesien „er- »rettete Niederschläge Hervorruf», vorübergehrnb wird unser Gebiet unter Einslust eine« schwachen HochdruckkclleS gelangen, ber sich vom Mittelmeer über dte Alpen bis nach Mittcldeutschlanb erstreckt. F» seinem Bereiche wird die Bewölkung etwas abnchmcn. Die west «uropSlschr Depression gewinnt weiterhin nach Osten »nd Ssidosten a» Etnfluß» so dah beständig« Witterung vorläufig noch nicht zu er warten ist. Da sich scdoch von Norden nnd Nordosten her hoher Druck «»»breitet, so besteht dir Möglichkeit, baß tn nächster Zeit eine N« btlbung der Wetterlage eintrltt. Wettervorhersage. Borübergehenb BewötkungSabnahm«: «och etwas zur Nn- beftäudigkeit »eigeud; gemäßigt warm; schwache Luftbewegnng. U««erknngr Die Wettervoraussage gilt ständig vom Spät, nachmittag beb Ausgabetage« bl» zum Abend des folgenden Tage». «llgemeiuer Witternngvcharakter der nächste« Tage. Rorläufig noch keine durchgreifende Aendcrung. Nachdruck und anderweitige Verbreitung dieser Wetternachrlchic» nur mit Genehmigung der Sächsischen Landevivetterwarie statthaft. Tvallerstand der «»de und ihrer Juttti je. Aa» maik Mb. dran Nim- duw Laim Brand-! elo ^ nlk veil. merch Aussig Dreoden 8. gllNI 9. IvNI st- L» st- b7 -1- 90 -j- 78 -st 34 s 97 4-100 ^-242 I ^-180 ^-210 ! 4-M) 4-288 4160 -st >82 st-43 4-237 sti„- ^Frj«Irjck§IlaIIerkMiM88er Da« Hautsrh» vin,r"»ss«r--. rlech'lchsliallei' VMersalLS 2u Kaden in <ter dzineralvasscreroökancklung A. plvtnu» Wr»». Vresäen-AIislaäl. lokannesstraNe j Svvor 8ie «ul öik lleks gsken I laaaen 8ie vortsilbakl Ikre Kamera bei mir nacdsedcn^ I klißlül»« WSßttl» Ms »likitr- «ülllWli'sSe.
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