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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.08.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150826015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915082601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915082601
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-08
- Tag 1915-08-26
-
Monat
1915-08
-
Jahr
1915
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.08.1915
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>»* ^DreS-uer Nachrlchteu" " IN Donnerstag. S«. Nngust ISIS LV «verrr, ungenannt sein wollender Herr. — Segen die LebenSmittelteuerung nahm eine vom Evangeli schen Arbeiterverein cinberusene Versammlung, die von annähernd MX) Personen besucht war. Stellung. Man be schloß die Gründung eines Konsumenten-AuS- schusseS im Anschluß an den in Chemnitz bestehenden Ausschuß. . — Zwickau. Für den Ortsverein Zwickau des Sächsi schen Heimatdankes bat Frau verw. Magdalene Haslinger, hier, dem Rate der Stadt die Summe vvn 10000 Mk. schenkungsivcise überreicht. — Zittau. Hier starb der 1010 In Göda bei Bautzen geborene Oberlehrer i. N. Alwin Harnapp. der 10 Jahre lang mit Lust und Liebe an dem Werke der Jugendbildung sog-nGreich gearbeitet hat. — Landgericht. Der 1800 in Dresden geborene Sattler August Bernhard Curt h wußte seinem Wohnungswirt, einem in Dresden wohnenden Musiker, durch fialsche An gaben Uber seine BermvgensvcrhLltnisse zu bestimmen, ihm 43 Mk. für Kost und Wohnung z»u stunden. Als endlich sein Wirt auf der Bezahlung der ausgelaufenen Schulden bestand, verschwand Curth spurlos aus der Wohnung. Das «Bericht verurteilt den Angeklagten, der einen großen Teil seines Lebens in Strafanstalten verbracht und u. a. schon 7 Jahre 7 Monate Zuchthaus verbüßt hat, unter Anrech nung der Untersuchungshaft mit 1 Monat wegen Rückfall betrugs zu 8 Monaten Gefängnis rnrd 5 Jahren Ehren rechtsverlust. — Der 1884 in Myslomitz geborene, wieder holt bestrafte landwirtschaftliche Arbeiter Josef Paul Czypianka in Obcrvohlenz entwendete am 2. Juli i» Stroischen das einem Obstpächter gehörige Fahrrad. Bei dem Diebstahl war er von verschiedenen Zeugen beobachtet morden, die ihre Wahrnehmungen der Behörde uritteilten. Als der Angeklagte verhaftet werden sollte, leistete er dem mit seiner Festnahme beauftragten Polizeibeamten tätlichen Widerstand. Er wird unter nochmaliger Zubilligung mil dernder Umstande wegen Diebstahls im Rückfalle und Widerstands gegen die Staalsgeivalt zu l Jahr 2 Monaten Gefängnis verurteilt, vvn denen 1 Monat als durch die Untersuchungsliaft verbüßt gilt. Die Ehrenrechte werden ihm ans 3 Jahre aberkannt. — Jugendgcrichtshof am Landgericht. Der lOOV in Lercha geborene Tiensiknecht H. entwendete in der Zeit vvn Mai bis Juni in Großhagcn einem Arbeitsgenossen aus dem verschlossenen Reisekorb ein Sparkassenbuch mit 1390 Mark Einlage, verschiedene Kleidungsstücke und eine Uhr kette. Bis zu seiner Verhaftung hatte der jugendliche Dieb schon 243 Mark vvn dem gestohlenen Sparkassenbuch abge hoben. Mit Rücksicht ans seine bisherige Unbescholtenheit verurteilt ihn das Gericht wegen schweren Diebstahls zu 3 Monoien Gefängnis, von denen 1 Monat als durch die Untersuchungshaft verbüßt gilt. — Der 1898 in Leutzsch bei Leipzig geborene, trotz seiner Jugend schon vorbestrafte Korbmacherlehrling S. stahl am 1l. Juli in Dresden im Zoologischen Garten einem Lanösturmmann, der der Fütterung der Seehunde zuschaute, ans der Tasche des Uniformrvckcs eine Börse mit 8 Mark Inhalt. Er wird unter Anrechnung von 1 Mvnat der Untersuchungshaft wegen Tiebsrahls im Rückfälle zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. — Ter 1898 geborene vorbestrafte Schiffer Hein rich .Karl k ramer, der 1898 geborene, noch unbescholtene Schlosser Map Paul -Hoffman n und der 1899 geborene vorbestrafte Fabrikarbeiter Georg Walter Loos verübten im Juni und Juli in Dresden eine Reihe von schweren Ranbansällen. K. und H. entrissen am 20. Juni auf der Lennestraße einem Hausmädchen eine Handtasche. H. ver-> übte in der Rühe des Großen Gartens noch vier weiter^! .Handtaschendiebstähle. In allen vier Fällen wendete er dabei Gewalt an, indem er die die -Handtaschen tragenden Frauenspersonen von hinten in den Rücken stieß und ihnen mit Gewalt die Taschen entriß. Bei der Ausübung dieser! Räubereien trug er stets einen geladenen Revolver bei sich, den er ans einer Wvhnung, dessen Eingangstür offen stand, gestohlen hatte. Am 30. Juni überfiel er eine Spaziergängen» in der Rahe der Picardie. Diese wußte sich aber durch Rusen und körperlichen Widerstand den jugendlichen Verbrecher vom Leibe zu halten. Am 7. Juli verübten K. und L. einen Straßenraub in der Schützengasse. In diesem Falle übernahm L. die Rolle des Angreifers, während K. nnr den Aufpasser spielte. K. hatte sich überdies noch der Hehlerei schuldig gemacht, indem er für H., der seiner Mutter ein Sparkassenhiich mit 60 Mark Einlage ge stohlen hatte, Geld ans der Sparkasse abyob, obgleich er wußte, wie -G zu dem Buch gelangt war. K. wird wegen schweren Raubes, Diebstahls und Hehlerei zu 2 Jahren Ge fängnis, H. wegen schweren Raubes und Diebstahls zu 3 Monaten 2 Wochen und L. wegen schweren Raubes zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Vcrciiiskalcndcr sür heute: Ver. evaug.-Oiih. Glaubene-gen.: Ocsfentl. Vers.. 8, Weiße Schleife. Mariin-Luthcr-kirchcnchv»: lletmng, Uhr, Heim. 4L .5^' vsrck? sn uiTS Lernet BalemGold" Zigaretten IMLommenste l^ebesgabe! 2reis'' s § s io kH.clZM SOSÄMöKoZtmääslss VNMLt IVkLkdlto! Irusttrsi k ank oder verwundet zurückgekehrten Mannschaften macht sich infolge mangelhafter Zahnpflege im Felde Zabnfkulni« bemerkbar." Wir emp fehlen daher als praktische Liebesgabe bi« überall erhältlich«, angenehm erfrischend schmeckende llhlorodont.Zahnpaste ln Zinntuben zu 80 z n. 1 di«, auch ohne Wasser angewendet, ZahnsSulnls und üblen Mund- eruch beseitigt, Ansteckunarkelme in der Mundhöhle vernichtet und di« ähne blendend weiß macht. ge I den. Das ist nicht weiter belangvoll: aber was vergnügt, ist diese eigentümlich hochtrabende, sich ausblustcrndc Nede- tunsk, die schon als solche bei uns gegen einen Schriftsteller Mißtrauen erwecken würde, aber unter den Franzosen sür ein Zeichen echter Ueberzeugtheit offenbar unentbehrlich ist. Tic Rnmmer vom 7. August bringt in Sperrdruck: „Gabriele d'Annunziv ist im Doppeldecker nach Triest geflogen und hat auf das dortige Arsenal Bomben, auf die Bevölkerung Gcdichtblätter hcrnbgeworscn. Man sicht, unsere Lichter haben sich diesmal nicht in ihren elfenbeiner nen Turm zurückgezogen: sie halten sich nicht dabei auf. das menschliche Elend und die Gebrechlichkeit aller Friedensver träge melodisch zu besingen. Sie hüben sofort ansgehcult vor Wut und ihr Gedicht, besser als parlamentarische Nede- ergüsse, verkündet, was das Volk im Innersten meint. Des Dichters Stimme ist Gottes Stimme. Aber seht: welche blutige und bvsgcartcte Gottheit spricht durch den Mund der deutschen Dichter. Anderseits wie schön, jung beflügelt, hoch gemut und stralilenumkränzt ist die Gottheit, die durch den Mund eines Berlineren, eines d'Annunzio sich vernehmen läßt! In der versunkenen Weisheit, der wohlgeratenen und edlen Gedanlenticfe eines Maeterlinck, in der trotzigen Kraft und Güte eines Berlineren webt das Ewige und All gemeine: der Inhalt ihrer Werke hängt mit allem Augen blicklichen unseres ganzen Planeten zusammen: daß die Dichter einer besonderen, sür sich stehenden Rasse angchörcn, verrät sich höchstens in der Form. Und der dichterische Ueberschwang d'Annnnzivs — auch er weiht sich dem großen ganzen: der Kunst, welche, wie viele meinen, keine Grenzen kennt, der Schönheit und der Liebe. Wohlan, er innern wir »nS daran, wie vom ersten Tage ab diese drei Dichter sich in Worten ergingen, die an die Glanbenskraft, den eifernden Stolz der biblischen Propheten hcranreichtcn. Und erinnern wir uns dankbar, daß diese drei — während die Friedensfreunde noch ihre weißen Fahnen schwenkten und mißgcratene Christen in den Zeilungcn noch ihre Schwatze reien veröffentlichten — uns angcspornt haben zum Hatz und zur Rachbcgicrdc." Es wäre überflüssig, die Berechtigung oder den Wahr- heitswcrt dieser Worte irgendwie prüfen zu wollen. Auch davon, die Lästerung des Schlußsatzes zu kennzeichnen, dürfen wir abschen. Aber interessant, wie gesagt, ist die Bcrauschtheit des Schreibers, die genau von derselben Her kunft ist, wie die eben jener Verharren, Maeterlinck, d'Annunzio. Diese Bcraiischlhcit ist alles andere denn eine heilige. Ter Zorn der Propheten hat hiermit nichts zu schassen. Sic kommt nicht her aus dem Ewigen, sondern es ist die Bcrauschlheii überreizter Nerven, eine läppische, hpsterischc und widerwärtige Bcrauschlheit, in der der Mensch ganz sei» vvn Gott ist und nur alles, was Lärm. Fieber, tötliches Delirium macht, mit irrer Inbrunst in sich Iiineinzicht. Es ist das Literatentum, welches noch aus dem .Zusammenbruch einer Welt sich einen letzten, ach, so käuf lichen Kitzel zu ergattern suchtl ii. Börse«- und Hanöelrteil. Berlin, 25. August. B ö r s e n st i m m u » g S b i l d des W. T. B.: Di« Zurückhaltung, die sich die Börse,rbcsucher wegen der von berufener Sette auSgegiailgenen Warnungen zur Ein schränkung der Spekula tion aus erlegten, hat zur Folge gehabt, daß nur noch ganz vereinzelte Umsätze stattsander». Bon einer Kurs bewegung kann man daher eigentlich nicht sprechen. I», russischer Anleihe und Prioritäten »»achte sich Angebot zu niedrigeren Kursen bemerkbar. Deutsche Anleihen »nid insbesondere Kriegsanleihe»» bewahrten in voller» Umfange ihre Festigkeit. Ausländische Valuten wurden kaum gehandelt. Geld bleibt flüssig. Berlin, 2b. August. In der letzten Bankwoche erhöhte sich bei der NeichSbank der Goldbestand um 2 aus 2408,3 Mil- l i o n e >r Mark. Bet den Darlehenskassen verzeichnen die sür Zivcckc der zweiten Kriegsanleihe hcrgcgebenen Darlehen im Zu- sammciihangc mit dem letzten Etnzahlungstermine die kleine Er höhung um 26,1 aus 318,1 Millionen Mark. Doch ist der getarnte D a r l c h c n S b c st a n ü bei den Darlehenskassen einschließlich der für Zwecke der Kriegsanleihe bestimmten Gelder »in» 1,4 aus 1818.9 Millionen Mark zurückgegangen. Der Ge samtbetrag der bisher ausgegcbeuei» gedeckten NetchSkasscnschcine beträgt 98,5 Millionen Mark. Die bankmäßige Deckung ist um 16,1 auf 4744,5 Millionen Mark, die gesainte Kapitalanlage um 15.9 aus 4788,3 Millionen Mark gestiegen. Die gesamte Inanspruch nahme der NeichSbank uiiter Berücksichtigung des Zuganges der Girogcldcr ist nicht nennenswert höher als in der gleichen Zeit 1813. Die Notendeckuirg hat sich infolge des Rückganges des Notcnumlauscs recht günstig gestaltet. Die Golddeckung des Notenumlaufes erhöhte sich um 0,7 aus 45,3 A, die Metalldcckung um 8,6 auf 46,1 A. Tie Golddeckung der sämtlich täglich fälligen Verbindlichkeiten ist unverändert, weil hier der Verminderung des Notenumlaufes die Bcrmehrmig der Girogeldcr gegcnübcr- steht. tW. T. «.» Berlin, 25. August. tPriv.-Tel.s Die vollständige Ein tragung der Schulüb uchzetch nun ge» zur ziv eiten Kriegsanleihe in daS Neichsschuldenbuch wird dem „Lok.-Anz." zufolge ivogen der großen Zahl der Eintragungs- anträg« noch einige Zeit tu Anspruch nehmen, wodurch sich auch die Zusendung der Eintragsbeuachrichtigung an di« Gläubiger verzögern muß. Auf die rechtzeitige Zinszahlung hat dieser Um stand selbstverständlich keinen Einfluß. Newyork, 24. August. Bessere 'Nachrichten aus Washington ivirkten an der heutigen Börse auf die Stimmung beruhigend und gaben Anlaß zu einer lebhafteren Kaustättgkcit. Die Ten denz war vorwiegend sehr fest, wobei wieder größere Posten von Jndustriepapieren aus dem Markte genommen »vurdcn. Auch Etscnbahnaktien waren insotge günstigerer Eiirnahmcauslvcise lebhafter begehrt. In vielen Fällen fanden Käufe zu Anlage zwecken statt. Bon Jndustriciverten geivannen Stahltrustaktien schließlich 5>/^, Bethlehem Steels Shares 7, American Lokomotiv Anteile 8i4 Dollars, während Eisenbahnaktlen ihren Kursstand btS um 1/4 A besserten. Der Aktienumsay belief sich ans 798 800 Stück. — Im Monat Juli stellten sich die Noheinnahmcn der B a l tamore and Ohio-Bahn gegen das Vorjahr um 524 000 und die Reineinnahmen uin 5000 Dollars höher. (W. T. B.) Reichsschatzauweis«,»gen und dritte Kriegsanleihe. Die Reichs bank gibt neuerdings unverzinsliche Rctchsschatzanivctsunaei» auch in Abschnitten zu 10 080 M., Ende September und Anfang Oktober fällig, aus, um kleineren Banken und Bankiers, Sparkassen, Bor schußvercinc», Kanfleutci», Industriellen usw. Gelegenheit zu geben, ihre flüssigen Mittel vorübergehend darin anzulcgen. Die aus diese Weise angelegten Mittel werde» der dritten Kriegsanleihe, auf die sich alle verfügbaren Gelder vereinigen müsse»», nicht entzogen, da bet den Zeichnungen ans die neue RcichSaulcihe »och nicht fällige n»d »»verzinsliche Schatzanweisungen des Reiches, die in der Zwischenzeit auSgcgcbcn worden sind, bei den Einzahlungen mit einen» Abschlag von 5 jlL, also zu dem Satze der Anleihe, in Zahlung herctngenominc» werbe». Baiikpolitlsche Maßnahme»» in Polen. Nach de» auch in tcrri torialer Beziehung sehr beträchtlichen Fortschritten der Verbtin beten entsteht die Frage, auf welche Weise an» zweckmäßigstcn der Kredit- und Zahlungsverkehr Polens mit seine» zum Teil sehr bedeutenden BcvölkcrniigS- und Geschäftszentren geregelt werden soll. Die Berhttttnisse liegen in mancher Be ziehung ähnlich, in mancher »vtcder anders wie in Belgien. Zweifellos werden auch in Polen nach erfolgter milttärischcr Sicherung irgendwelche bankpolitischc Maßnahmen gctrofscn »vcr den müssen. Vorläufig sind jedoch darüber keinerlei Bestimm»»»» gen getroffen. Insbesondere dürste in» Gegensatz zu einer ander ivcttcn Meldung die deutsche RcichSbank sür die Errichtung einer Niederlassung in Warschau nicht in Betracht kommen. Btelleicht lag der Meldung eine Verwechslung oder bloße Vermutung vor: cs hatte vor einiger Zeit vcrlantct, daß angeblich die Oester rcichtsch-Ungarische Bank in einem Teile Polens geivissc Geschäfte ausnchmen »volle. Forderungen in Russisch-Polen. Einzelne deutsche Gläubiger suchen Forderungen gegen ihre in den besetzten Gebieten Russisch, Polens ansässigen russischen Schuldner dadurch zur Geltung zu bringen, daß sie Arreste c r »v i r k e n „nd auf Grund dieser Arreste in Bern,ögcnSgcgenstä»,den ihrer Schuldner pfänden lassen. Durch dieses Sondrrvorgehen einzelner, so schreibt eine zuweilen halbamtlich gespeiste Nachrichtenquelle, können »l« übrigen deutschen Gläubiger zu Schaben kommen. Diese werden daher dafür sorgen müssen, dast da» vermögen ihrer Schuldner zur Befrtebtguug der Gesamtheit der Gläubiger herangezogen wird, und zwar durch Beantragung de» Konkuröversah. reu», tu dem die Pfändungen durch Ansechtung beseittgt werde» können. Manchem der Schuldner sind von den deutsche» Militär- behörden Güter beschlagnahmt worden. Diese Beschlagnahme» sind erfolgt und erfolgen natürlich ohne Rücksicht aus etwa be stehende Pfandrechte, «»»besondere Psänbungöpfandrechte an den Gütern. Aber diese Psandrechte würden doch bet der Feststellung der vom Deutschen Reiche sür die beschlagnahmten Güter zu ge währenden Entschädigung in erster Linie zu berücksichtigen sein. Auch au» diesem Grunde haben daher die deutschen Gläubiger Ursache, ans der Hut zu sein und dem ZugriZ einzelner Gläubiger rechtzeitig entgegenzutreten. Die» gilt insbesondere von den- Icnlgeii Gläubigern, die Ihre Forderungen bet der NcichSeiiischädi. gungSkommission «»»gemeldet haben, die die Ausgabe hat, die Ent- schädigungen sür tm feindlichen Ausland« beschlagnahmte Güter sestznsetzci,. Durch diese Anmeldung schützen sie sich dagegen, daß die Entschädigung dein Eigentümer und Schuldner gezahlt wird. Aber sie sind nicht geschlitzt gegenüber denienigen, die zur Zeit der Beschlagnahme «in gültiges, nicht angesochtencS Pfandrecht besessen habe». * Geplant« Biirseiifteuer in Dänemark. Der dänische Finanz- minister kündigte, nach der „Franks. Ztg". lm Landsthing an, daß dem Reichstag zum Herbst eine Vorlage wegen Erhebung einer B ö r s e i» st c u e r in Dänemark zugehen werde. Hösei L Hvckemeyer, Aktieugesellschast, Siebenlehu i. S. Nach dem Rechenschaftsbericht des Vorstandes war es dem Unternehme» iSchuhfabrik» trotz der durch den Krieg entstandenen technischen Schwierigkeiteil möglich, während des ganzen JahreS voll zu arbeiten. Die Aufträge ging«»» gut et», in Erwart»,»»» größerer ProtSstedgernugen und weil die Ware knapp war. Der Jahres umsatz konnte gegen da« Vorjahr erhöht werden. Mit Leder und Materialien ist die Gesellschaft gut eingedeckt. Dt« Außenstände sind gegen LaS Vorjahr kleiner, »nd der Eingang der Zahlungen seiten» der Kundschaft ist recht zufriedenstellend: auch sind dt« er littenen Verluste verhältnismäßig gering. Der Bestand a» Auf trägen sichert dem Unternehmen sür die nächsten Monate eine gute Beschäftigung. — Nach 41 245 M. Abschreibungen aus Be triebskonten und 28 699 M. Rückstellung aus Außenstände ver- bleiben 79 297 M. Reingewinn zu folgender Verteilung: dem Re servefonds 3885 M., als 10 X Dividende (lote i. V.s 57 509 M., als Gewinnanteile an Vorstand und Beamte 7100 M., a» de» AufsichtSrat 2282 M. und als Vortrag aus neu« Rechnung 8698 M. Friedrich Anton Söbke 6 Co. A.-G., Göppersdorf bei Chem nitz. Die Generalversammlung genehmigte die >»it 6 vor- gcschlagene Dividende und wählte das auSschcidende Aussichts- ratSmitglied Bankdtrektor Oberländer wieder. Rheinisch-westfälisches Kohlensyudikat. Ter rechnungsmäßige Kohlenabsatz betrug tm Juli 1915 bei 27 Om Vormonat 24^,. tm Juli 1914 27) Arbeitstage»» 5 820 954 iVoruwnat 5 018 589, Vorjahr 6 069 420s Tonnen, oder arüeitstägltch 107 295 sVormona! 295 889, Vorjahr 258 127s Tonnen. Von der Beteiligung, die sich auf 7 932 083 (Vormonat 7 152 796, Vorjahr 7 926 935) Tonnen be zifferte, find demnach 67,16 (Vormonat 70,16, Vorjahr 87,92) Pro zent abgesetzt worden. Der Versand einschließlich Lanödebtt, Deputat und Lieferungen der Hüttenzechen an die eigenen Hütteu- »oerke betrug an Kohlen bei 27 (Vormonat 24U, Vorjahr 27) Arbeitstagen 8 894 069 (Vormonat 8 614 311, Vorjahr 6 964 820 Tonnen, oder arbcitötäglich 144 228 (Vormonat 148 279, Vorjahr 224 628) Tonnen: an Koks bei 31 (Vormonat 30, Vorjahr 80 Arbeitstagen 1569 410 (Vormonat 1 507 603, Vorjahr 1 899 222) Tonnen, oder arbeitstäglich 50 626 (Vormonat 50 258, Vorjahr 44 846) Tonnen: an Briketts bet 27 (Vormonat 24^, Vorjahr 27) Arbeitstagen 855 007 (Vormonat 826108, Vortahr 401 389) Tonnen, oder arbeitStägltch 13182 (Vormonat 18 870, Vorjahr 14 866) Tonnen. Hiervon gingen sür Rechnung des Syndikats an Kohlen 8 829 521 (Vormonat 8 107 896, Vorjahr 5 481 150) Tonnen, oder arbeitStägltch 123 816 (Vormonat 127 580, Vorjahr 201 154) Tonnen, an Koks 1 089 284 (Vormonat 1 070 641, Vorjahr 712 689) Tonnen, oder arbeitStägltch 85 138 (Vormonat 85 688, Vorjahr 22 989) Tonnen; an Briketts 834 589 (Vormonat 808 695, Vorjahr 381 845) Tonnen, oder arbeitStägltch 12 892 (Vormonat 12 661, Boriahr 14124) Tonnen. Die Förderung stellte sich insgesamt aus 6 567 15t (Vormonat 6 687 938, Vorjahr 8 855 292) Tonnen, oder arbeitstüg- lich 243 228 (Vormonat 247 710, Vorjahr 327 974) Tonnen. k. Die Geschäftslage in der Elektrotechnik. Im allgemeinen haben Sie großen Betriebe der elektrotechnischen Industrie durch die Einwirkung des Krieges nur wenig gelitten. Allerdings sielen die großen Lieferungen für das Ausland weg, aber daiür fanden sie Arbeitsgelegenheit, indem sie ihre leistungssähigen An lagen für die Ausführung von Krtegsausträgc» in großem Stile etnrichtetcn. Auch erlahmte das Jolai, dSgeschäfl keincsivcgs, sonüern zeigte teilweise sogar noch eine recht be merke ns »verte Belebung. Bor allen» aber ist hervvr- zuhebcn, daß die Betriebe der Schwachstromindustrie durch de» Krieg geradezu außergeivöhnlich günstig beeinflußt wurden uud daß manche Unternehmungen, die vor dein Kriege schon aus ziem lich schwachen Beinen standen, sich nach AuSbruch dcö Krieges un gemein rasch erholten und sich gegenwärtig in einer äußerst ge sunden Verfassung best»,den. Hoffentlich rechnen sie beizeiten da mit, daß der Kriegsscgen nicht ewig a,»halten kann. Die sinan- zicllen Ergebnisse für das Jahr 1914 können für die Großbetriebe der elektrotechnischen Industrie als durchaus günstig bezeichne) werden, ivcnn auch eine Abnahme der Erträgnisse sestzustellen ist. Für ein Gesamt-Aktienkapital der Elektrotechnik von 275 Millio nen Mark stellte sich der Nohgewinn für 1914 aus 19,28 A gegen 29,60 ^ für das Jahr 1913, und zwar »nachten die Abschreibungen 5,10 A gegen 6,1 im Jahre zuvor, der Reingewinn 14,12 gegen 14,59 aus. Tie Dividende aber sank von 9,3 anf 8,5 A. Tas sind Ergebnisse, die in Anbetracht der allerersten Einwirkungen des Krieges iin Allgust und September als sehr befriedigend be zeichnet »verden müssen. Daß während der KriegSzeit die Erwei terung des Produktionsapparates ruhte, ergibt sich aus den ge ringen geldlichen 'Neuanlagen im ersten Kricgsjahrc. Die Ge samtsumme der 'Ncutnvcsticrungen stellte sich in den Monaten Jult 1914 bis Juni 4915 aus nur 2,40 Millionen Mark. Einige Schwierigkeiten bereitete lange Zeit hindurch die Beschattung der nötigen Arbeitskräfte. Schon vor dem Kriege machte sich aber in den großen Betrieben der elektrotechnischen Industrie das Be streben geltend, die billigere weibliche Arbeitskraft an die Stelle der männlichen zu setzen, »vaS bei einer Reihe von Arbeits prozessen in überraschender Weise gelang. Im Lause dcö Krieges hat die Verwendung der weiblichen Arbeitskraft eine »vcitcre Zu- nähme erfahren, namcntltch auch in den Betrieben der Schwach- stroinindustrte. Daß die großen Konzerne der Industrie schon heute sich für die Zeit nach dem Kriege vorbcreitcn, das hat die Transaktion der A. E. G. mit den Berliner Elektrizitätswerken in jüngster Zeit deutlich gezeigt. Es handelt sich zunächst vor allem darum, die Zukunstschanccn innerhalb Deutschlands sich zu sichern, da die künftige Gestaltung des Auslandsabsatzes zurzeit noch iin Tunkcln liegt. Die Versorgung ganzer Jndiistriegebicce init elektrischer Kraft, die so billig geliefert »verden muß. daß die gewerbliche», Betriebe ihre bisherige Art des »notorische» An triebes aufgcben müssen, wird eine Hauptaufgabe unserer elektro technischen Industrie werden. Hier wird ein Wettkampf um die Krastguellci» entstehen, die den elektrischen Strom ain billigsten zu liefern imstande sei» werden: vor allem kommen günstig gelegene Braunkohlenfcldcr und Wasserkräfte in Frage. Konkurse, Zahlungseinstellungen usw. Sächsische: Bauunternehmer Ernst Berger, Zwickau. Buch druckereibcsitzcr Albt» Wilhelm Stein, Netzschkau jNeichcnbach i. B.>. — Ausgeh oben: Spitzen- und Sttckercisabrikant Curi Willy Walther Glück, in Firma Curt Glück, Plauen. Schuh- warenhändlerii» Auguste Emma verchel. Reich gcb. Härtel, Lugau lStvllbcrg). Anßersächstsche: Firma Möbelhaus Julius Wink ler, Finsicrwaldc, N.-L. Kausmann OScar Wernle, JIS- hofen, O.-A. Hall (Hall, Schwäbisch). Kaufmann Heinrich Hegge, Inhaber der Firma Heinrich Hegge. Hannover, f Fabrikgut Hermann Harder, Arten (Radolfzell). Firma Lambert Schüll, Mailusakturwarengeschäst, Saarbrücken. Schneider meister Hermann Franz, Schleiz. Für „nsere Haussranen. Was speisen wir morgen? Arme Ritter aus Mals- griesi: Acpfelkompott oder Reste von Gelee. S e l b st h e r g c st e l l t e B l u t w u r st. Psund Schwei»!- schivartcn, ^ Pfund Schweinebauch, /-I Liter Wasser, t Eßlöstel Salz, Liter Blut, 1 Ehlösscl Majoran, Isj Eßlüssel Solz. 0 Pfefferkörner (gestoben), 5 Gemürzkörncr (gestoßen), 4 Nellen (gestoßen). Schwarten wasche», mit kaltem Wasser und Salz an- setzen, zmn .Nochen bringen, Fleisch dazu tun, alles langsam weich- kochen lau» beste» in der Kochkiste, dann aber nur Liter Wasser). Schwarten und Fleisch in Würfel schneiden, in die Brühe tun, Blut und Gewürze hinzufügen, allcS auf den» Herde einmal ain- kvchen oder besser 1 Stunde iin Wasscrbadc kochen lassen. Mit dem Salzen vorsichtig sein, da das Blut oftmals schon gesalzen ist. Blutwurst kann als Abendmahlzeit warm oder kalt -vae^e» »verden.
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