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Dresdner Nachrichten : 06.05.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-05-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187505060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750506
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750506
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-05
- Tag 1875-05-06
-
Monat
1875-05
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.05.1875
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g1I> dt» «tick,a»e «tilg«- !<>ndl«r Manuscriplc «ach» Nch die Rrdaitla» »ich» »ertiudliq. Inserat,»-«niiadme aii»- wärtl» U»-»«»,t»I» v»a Frankfurt ». »7. Mün chen. — v-»>» t in yrartfnr» a M. — v». V°»r» in Ilikmiil». — II»- »a,l.»»tt,. »»>,»«. » v«. in Varl». Druck und Eigenthum der Herausgeber: Licpsch L Ncichardt in Dresden. Rr. 126. Zwanzigster Jahrgang. Mltredactrur: vr. iliritl Für daS Feuilleton: La«Ivt>x II»rtrLtnr>». ^^ÄLMü.7-!:öLö.. SnikkLt, «er»«n «aUen. uade I» anzeno«»«» »ui Äd. k Uiir. Sonnta»» dir M,»°s« >r Udr. I» >>ieuiuttl: grotr Nloiier ,-a»»k Nachm. 4 Ud». skr Raum einer etn- lvnUt,kll PcMjeilt toste« I.» P!i . »taigrlandt di» ricilr »0 P,»c. tjlnc lhuiunlie >ur dah »dchlilailige lirichet. neu »<r Injerote wir» l lch» liegeden. st.iHvärll«,« Annoncen« «>u»lri>ge von uni unde» knlultttt Jirmon uud Per- jonc» injcrirk» wir nur nciellPranumerando» ^,>l>1unq durch Briii- marlri, »drr Poftkinjah- jun». Ncull SUdrn kostra lü >v'ak. Imerale »llr dio Äoniani - Nummer «der >! >ch klliem Jestia«- d»c Pellljeiie 20 Pige. . ^ar Z87S. .c >.kv ' f A»l,»flMN Politisches. Der belgischeZivischcnfall hat für Deutschland die segensreichsten Folgen gehabt, indem die freundliche Haltung fast sämnitlicher Groß mächte gegen die NeichSregierurig sowohl, als der allgemeine Wunsch nach ungesteriem Frieden sich dabei deutlich dargelegt hat. Besonders aöcr hat England durch Graf Rüssel sich völlig auf einen deutsch freundlichen Standpunkt gestellt, indem dieser das britische Ministe rium auffordert, Belgien zu veranlassen, ein Gesetz wie das in Eng land bestehende, cinzuführcn, welches Vergehen gegen ausländische Fürsten als einen Verstoß gegen den Frieden des Landes oder die Freundschaft der Königin verdammt und bestraft. Las Ministerium Derby verspricht eine Erörterung der Frage, ob die belgischen Gesetze den durch den völkerrechtlichen Brauch anerkannten Bedürfnissen ge nügende Garantie bieten. Ebenso scheint in der orientalischen Frage ein vollständiges Einverständniß unter den Großmächten zu walten. Allseitig räth man dem Sultan, Oesterreich in dem Be mühen zu unterstützen, die westlichen Provinzen der Türkei europäi schen Einflüssen zu öffnen. Der Ministerwechsel in Eonstantinopel ist wesentlich dem vereinten Wirken der deutschen und österreichischen Botschafter zu danken lind die damit verbundene Förderung der Eisenbahnsragcn wird selbst von Nußland freundlichst begrüßt. Rußland legt seinen Schwerpunkt mehr und mehr nach Osten und ist hinreichend damit beschäftigt, die Einflüsse Englands dort zu para- listren. Nebenbei cultivirt es zwangsweise seine südlichen Provinzen, indem es die Mennoniten, welche sich der Kriegsdienste weigern, zur Anpflanzung von Bäumen verwendet. Immer praktisch! In Pari« beschäftigt man sich mit einer nicht politischen, sondern finanziellen belgischen Frage. ES handelt sich um das belgische Finanz-Genie Phillipart, welches eine kurze Zeit an der Börse Stroußberg ähnlich auftrat, von derselben aber wenig freundlich be grüßt und unterstützt, vor einer Krisis steht, deren Verlauf allge meines Interesse erregt. Mit Besorgnis; sehen die bonapartistischen, orlcanistischen und legitimistischcn Führer die Ehaneen der Republi kaner bei den bevorstehenden Wahlen wachsen. Gambetta hat im Landvolk trefflich für diese Partei geworben, aber auch Städte, wie Belfort, erklären sich für sein Programm, indem diese Stadt Thiers als Candidaten für den Senat prvclamirt. Fallen die Wahlen für den Senat so aus, wie es jetzt den Anschein hat, so ivird dem Präsi denten Mae Mahcn ein unwillkommener Präsident des Senats in der Person des Thiers gegenübcrtreten. Die Presse beschäftigt sich fortwährend mit den Grazer Vor gangen, auf welche wir aus zwei Gründen nochmals zurücktommeu; rstens um zu erklären, daß uns die amtlich cvnstalirteu, von den hrenhaftesten Zeugen, selbst von dem dortigen Bischof bestätigten Gräuel von Cuenca durch bloßes Leugnen Don Alfonso's und der 'edseligen Donna Bianca nicht widerlegt scheinen. Dam» aber scheint uns die Erscheinung wenig erfreulich, daß der Bürgermeister von Graz init dem Führer der Socialdenwkratcn förmliche Ver handlungen gepflogen, die Partei als eine völlig militärisch organi- sirte, von 25 Ordnern geleitet, erscheint. So wenig wir der Haltung der Grazer Arbeiter einen Vorwurf machen können, ebensowenig verhehlen wir, daß wir uns solcher geschlossenen Phalanx gegenüber nicht recht wohl fühlen. Der Arbciterftand, der sogenannte vierte, hat mit dem dritten Stand, dem Bürgcrthum, völlig gemeinsame Interessen, was auch die Agitatoren dagegen sagen mögen. Möge die Noth der Zeit die getrennten Kräfte zu gemeinsamer Arbeit ver anlassen und Bürgerstand und Arbciterftand versöhnlich stimmen. Fleißige, liebevolle Arbeit und ehrlicher Handel siegt überall und kommt inehr und mehr zu Ehren, während die schwindelhaften Spe- eulationen überall ein unbeklagtcs, trauriges Ende finden. Während hier in Dresden der Bau der Industrie-Ausstellung fröhlich fort schreitet, in Philadelphia für die Welt-Ausstellung an 1876 rastlos gearbeitet wird, circnlirt in Berlin eine Adresse an den Kaiser zur Errichtung einer Deutschen Reichs-Industrie Ausstellung für 1878. Daß die deutschen Bischöfe in Fulda gegen das Klostergesetz protestiren werden, überrascht wohl Nieman'en und wird nicht viel schaden. Mancher von den Kirchenfürsten mag den Fürstbischof Förster vonBreslau beneiden, welcher nachAustrag seines Ercommunications- ProcesseS, sich mit 4 Millionen Mark Vermögen in das Privatleben zurückziehen will, natürlich wenn der Papst es gestattet. Der Letztere ist aber jetzt viel zu beschäftigt, um dem halb preußischen, halb öster reichischen Fürstbischof großes Interesse zu weihen. .Auf allgemei nes Verlangen" wird PiuS IX. am 16. Juni die ganze Welt (uns Me natürlich mit!) dem ,Herzen Jesu" weihen. Frankreich genoß bisher allein dieses Glück, das nach dem Ossvrvcttaro liomauo am .10. Jahrestage der päpstlichen Regierung Mastai Ferretti's, der ganzen Welt zu Theil werden soll. Das Dunkel, welches Vielen diese Meldung umschwebt, zu lichten, theilen wir aus Hnber'S Geschichte de« Jesuitenordens das Folgende in der Kürze mit: „Der Pater La Colombiere, ein Jesuit, war Beichtvater der Nonne Maria Alacoque (geb. 1647) vom Orden der Heimsuchung im Kloster Paray le Monial. Maria Alacoque, eine krankhafte cxaltirte und vielleicht auch mit Hallucinationen geplagte Person, wollte zwei Jahre nach ihrem Profeß von Christus in menschlicher Gestalt besucht worden sein. Sanft habe er sein Haupt auf ihrer Brust ruhen lassen und chr zum ersten Mal die unaussprechli chen Geheimnisse seines göttlichen Herzens entdeckt, ihr eigenes Herz gefordert und eü in das seinige gelegt. Durch die Seitemvunde sah sie das Herz des Heilands einem brennenden Schmelzofen gleich, worin ihr Herz wie ein kleines Atom erschien. Christus habe dann dasselbe flammend wieder in ihre Seite gelegt uno sie zur Erbin seine» Herzens für alle Ewigkeit gesetzt und ihr erlaubt, über die Schätze des seinigen zu Gunsten aller empfänglichen Gläubigen zu verfügen." Genug, von den Fieberphantasien einer smnbethörten Nonne, welche das reine Bild de» erhabmen Stifters der christlichen Religion beflecken! Die Gesellschaft Jesu nahm ihm seinen Namen, nun geht sie mit der Besitzergreifung seines Herzens noch »veiler. Der ganze Eultnü des eccc»»" ck>» Wmm ist die Arbeit sr.rnzö- sischer Jesuiten, bietet Gelegenheit gegen Deutschland zu denwnstri ren und klingt in Liedern uns. die Deutschland schmähen. Liese Verherrlichung des Ordens Jesu in Nom, dem sich wiederum „ans allgemeines Verlangen" eine Verfluchung der Altkatholiken anschlic- ßen wird, ist das Aergste was in der Verhöhnung des Zeitgeistes ge leistet worden ist! LocaleS und SiichsischcS. — Dem Vernehmen nach werden II. MM. der König und die Königin nächsten Sonnabend, Icir 8. Mai Strehlen verlassen und ihren Frühjahrs-Aufenthalt nach Wermsdorf verlege»». Selbigen Tages bezieht auch Ihre Majestät die Königin Mutter, nach altge wohnter Weise, ans die Dauer von 4 Wochen, ihr lubcs Jahiris Hausen. Ferner ist sestbcslimmt, daß auch Se. konigl. Hoh. Prinz Georg den 8. Mai seine so schön gelegene Villa in Hosieri: itz »nieder bezieht. — Gestern ist eine bairische Militär-Deputation hier ci»i- getroffen und im Hotel Stadt Gotha abgesliegen, welche unser»» König Albert sich vorstellen und ihre Glückwünsche darbringen will, aus Veranlassung, daß Se. Majestät an seinen» Geburtstage und. r brüderlicher Begrüßung des König Ludwig von Baiern Chef des 15. bairischen Infanterie Regiments geworden ist. — Der Assessor bei'»»» Gerichtsamt Oschatz, Eduard Klien, hat den Charakter eines CommissionSrathes m der V. Klasse der Hofrangordnung und der Ehaussecgeld-Einnehmer Johann Gelt- fried Emmrich zu Gruna die zum Albrechtsorden gehörige Medaillc in Gold erhalten. — Die General-Direction der Sächsischen Staats Eisenbahnen hatte bisher die Sommer- und Winter-Fahr plänedurch Inserate veröffentlicht. Für die Zulunst wird man davon absche>iundviel!nchrdenbiShcrzurJnseriivnbci»utztcn,nioistoerbrcido ten Blättern ein n o l l stä n d i ge S Fahr p l c> n - Ex e m p l a r als Er- trabcilage einstigen lassen, was insofern als schrpraktisch erscheint, als auf diese Weise die Abonnenten der Blätter in den uncntaolrlichou Besitz eures neuen Fahrplan-Exemplars der Sächs. Staatseiserwähn gelangen. Auch für unsere Abonnenten wird einer der nächste» Nummern je ein Exemplar des mit dem 15. Mal beginnenden Som mer Fahrplans bcigefügt sein. lieber die Neubesetzung der durch den kürzlich erfclgten Tod dcS Tircctors der ll. Bürgerschule, Herrn Cäsar Jäckels, verlautet, daß zur Neubesetzung der erledigten städtischen Schuldirectorstellc unter der hiesigen Lehrerschaft tiichlige Krästc'vorhanden sind und z. B die Herren Oberlehrer Knnalh und Hugo Kretzschinar die »neiste An »vartschast haben dürsten. Wahrscheinlich ivird unter den Hcrrc»' Schnldireetorcn cinAusrücken nach dcnAlterSclasscn stattfinden und der »reue Director nicht die Stelle des ehemaligen Dircetors Jack.! erhalten, sondern in die letzte städtische Schuldireete» stelle eingesetzt werden. — Die Errichtung einer Parallel Untersceunda in der Neu städter Realschule ist von» Stadtrathe hier beschlossen und dazu die Summe von 2000 Mark bewilligt worden. — Bei C. F. Winter in der "Neustadr kann man außer guten und billigen Cigarren auch noch unter Umständen das große Loos bekommen. Diesmal wenigstens ist cS in die Lotterie Collection des Genannten gefallen. Die Nnmmer 5474 ist die glückliche Bringerin des großen LooscS, die Gewinnern» der 500,000 Mari. Nicht einem Neichen ist es diesmal in den Schooß gefallen, scndern eine»» hiesigen jungen, strebsamen Geschäftsmann, dein es wohl zu gönnen ist In die Unter-Collection von Schröter, gleichfalls in "Neustadt, ist auch ein Achtel des großen Looses ge fallen. Ein fernerer Hauptgewinn von 15,000 Mart aus Nr. 14,277 siel gestern in die Collcetien des Herr», I. F. Bart hold, Krcuzstraße. - In unserer letzten Montagsuumiiler meldeten »vir, daß von Seiten der Direction der Berlin Leipziger Bah»» die neue Bahnstrecke in Folge der äußerst schwierigen Ar beiten an der Brücke unterhalb des Kreuzbergs erst in der 2ten Hälfte des Monat Mai dein Verkehr werde übergeben werden. Durch die Güte des Herrn Direetvrs, Rogicruiigsr'alh Dulon in Berlin, sind »vir in der Lage, Uber den Sachverhalt noch folgeride Mittheilnngen zu machen. Es ist bei den» fast bis zum I. April andauernden strengen Wintcrwettcr von vornherein der Ter min für die Eröffnung der Bah»» auf keinen früheren Tag, als auf den l. Juni, in Aussicht genommen gewesen, obgleich, um dies zu erreichen, die vollsten Kräfte eingesetzt werden müsscn. Ter Schwer punkt der jetzt noch unvollendeten Arbeiten liegt, geographisch ge nommen, in und bei Dresden, sowie bei Großenhain, »veil hier erst sehr spät in den Besitz des Bauterrains zu gelangen »rar, rann aber auch, »veil für die militärischen Laboratorien bei Friedrickistadt in einem östlich von der Residenz belegenen Forstrevier ein großer Eoin- pler von neuen Ersatzgebäudcn anfgeführt werden muß, was vor Mitte Mai nicht geschehen kann, hicrnächst auch, bevor die alten Ge bäude von den Geräthcn rc. nicht geräumt sind, in» Interesse der Sicherheit der Stadt das Terrain de-Z Laboratoriums mit großen Locomotiven nicht passirt werden darf. Trotz der großen Schivierig- kciten, welche sich der Erbauung der Bahn in Dresden und Berlin naturgemäß entgegenstellen, so ist cs doch durch die Unterstützung der Königlichen General-Direction der Staatsbahnen, soivie aller betheiligter Ministerien und der sonstigen königlichen und städtischen Behörden gelungen, die Baupcrivde um 5 Mona'.e abzukürzen, so daß der erste Juni als Eröffnungsten»»»» fcstgehalten werden kann. — Der nach unserer gestrigen Mittheilung an» Dienstag Vor mittag am AuSgange der Ä)eresienstraßc vom Pferde Geworfene und durch einen Husschlag tödtlich Verletzte, nachmals aber im Militärspital Gestorbene »var ein Ordonnanz-Gefreiter des Artillerie Generals v. Funke, - - Auch in den Zoologischen G arien b Agcn die schönen Tage, die mildcn Niste neue» Leben; die Lhiere haben die Sommer räume bezogen und freuen sich der größeren Freiheit. Geboren wurden I Silberlöwe, ! Nc'Niilhier, i Mähnenhirsch. Dien angekommen sind 0 Stück verschiedene "Alfen, Papagaicn, Ringclsasanc, Enlrforn. Wachteln, Steinhrchner, Schneelrähcn, Löffelreiher. Alls Geschenk erhielt der Garten eine monströse Bauinivurzcl in Form einer Schlange von Herrn von "Bose, Bahnhofs Inspeclor in Pirna. In Folge der längeren Tage werden die Raubthicre jetzt uni 6 Uhr, die Schimpansin aber schon um 5 Uhr gefüttert Uirgemci» unterhal tend und interessant ist zu beobachten, wie sich die jungen Bären jeden Nachmittag mir ihrer Mutter im großen Zwinger hcrum- tuinmeln. — Da beim Besuch der in Blüthc stehenden Ll stbarun Plan- tagcn i»r Schooncr Grunde in früheren Jahren sehr . st bedeutende Beschädigungen an Bäumen und Wiesen vorgekcmiiren sind, so rich tet die königliche Amtshauptmannschast an das o»dnungslie bende Pilblikum die Bitte, solch.» Ausschreitungen cntgcgcnzulreten und die Aufsichtsbeainten dabei zu unterstützen. Wer einer solchen Beschädigung sich schuldig mack !, konn mit 60 "Mark o'e er 1 llägiger Hast bestraft werden. Auch ist jede ambulan'.e Scha.'.rtstätte arsi Wagen :c. ohne obrigkeitliche Genehinigung untersagt. — Wer zu Pfingsten eine Partie noch über Pirna hinaus machen »rill, der fahre nach — Wien Die österreicOsche Nord- weslbahn 'die neue direkte Route nach Wien» stellt an» 15. Mai in Derschen einen Ertrazug zu 19 Gulden 2 Elasse. ! 2 Gulden 1. Classe mit Ottägiger Nückfahrtsberechtigung. Auch in Wien selbst werden den Fahrgästen Preisermäßigungen gewährt. Von Taschen geht oer Ertrazug 4 Uhr ab. Von Dresden muß »na» also um 1 Uhr Mittags abdampfen. — Vorgestern wurde ein hiesiger, unverhciralheter "Mann da durch in nicht geringe Verlegenheit gebracht, daß One ledige Hand- .rrbetteriir ihr von ihm herrühr-endesKinv, in, Atter von 5 Monaten, für das sie leinen Erzichnngsbeitrag von »hin erhalten hatte, ihm in sein Logis brachte und sich daraus eiligst wieder entfernte Es blieb ihm nichts übrig, als das Kind wieder nach der Wohnung voir dessen Mutter zu schaffen und, als er dieselbe nicht arrtraf, es einer Nach barin zu überlassen. Da diese aber nicht in der Lage war, sich um den armen Wurm zu bekümmern, so inrißie sich die Polizei endlich ins Mittel legen und das Kind, dessen Mutter »icht aufgetrieben werden konnte, iin Findelbanse untcrbringcn. — Gestern in der 1. Nachmittagsstunde will einer unserer Abonnentcn auf den, hiesigen Ncumarlt einen außergewöhnlichen Wirbelwind gesehen haben, den cr als eine Windbow bezeichnet Nachdem vorher kein Lüftchen zu bemerken gewesen, Hab- sich plötzlich am Friedrich August Denkmal ein lkeinee Kegel von Staub. Papier- schnitzet»» :e. erhoben, der so viel Dicbtigkcit besessen, daß er weithin Schatten warf; cr habe sich sodann immer höher und höher werdend bis zum Johannen»:» bcivcgt und dort aufgolöst. Auf den» Wege dahin habe er einen BrodverkansSstand umgeworfen und zwei an dere ganz verdreht. Sollte diesen Wind nicht noch Jemand gesehen habe»»? - Im großen Gehege, Ucbiaau gegenüber, ist vorgestern "Nach mittag der Leichnam eines junge»» ManncS angcschwcmincn, in wel chem man einen von hier gebürtige»» 19 Jahre alte»» Kellner aus einen» Hotel dev "Altstadt erkannt bat. Etwas Vcslimmtes über die 'Motive, welche den juiigen Mann in den Tod getrieben haben, hört man ni.i t, dech ivird vernnithet, daß cS gekränkeltes Ehrgefühl ge wesen sei. -- Das Kenne'sche Restaurant an der Bautzncrsieaße. welches setzt der dermnligc Besitzer von Kaisers Hotel, Herr Wetzcl, noch be- wirthscbaslek, ivird vom 1. Juli d. I. ab in den Besitz eines Leip ziger Restaurateurs übergehen. Am neuen Easernenbau ist gestern Vormiltag ein italienn lcher Maurer vom Gerüste herabgestürzt und dabei »»icht unerheblich am Kopse verletzt morden. "Mai» hat ihn nach der Diaenmssen- anstalt geschafft. - Die kürzlich aus Waldhcin» in die Gegend van Bautzen transporlirlen IM» Sträflinge haben sich dort eine Baraken-Nieder- lassriiia gegründet und arbeite»» nun unter starker militärischer Be deckung an der Pirna l'iroßröhrsdorf Wilthen Bautzner 'Bahn - In eine»» Etrohhutgeschaft, Badergassc 2k part , eiugand gestern Vormittag dadurch ein Brand, daß bei dein Deißmackcn der Formen über einer Ligroinlampe Ligroin verschüttet nurdo und in Brand geriet!». Eine größere Vartie Strohhicle, welche aus der Tafel lagen, sind von den Flammen ergriffen worden und ver brannt, so daß ein Schaden von >0 bis 100 Thalern dadurch ent standen sein soll. Die Geschäftsinhaber»»» hat cinige Brandwunden davongctragcn. — Vorgestern Mittag hat man in eine»» Hotel der "Neustadt einen am Abend zuvor daselbst angekommeuen Fremden in seinem Zimmer erhängt ausgefunden. "Wie aus bei ihm Vorgefundenen Pa pieren hcrvorgeht, ist er ein im Alter von 3<» Jahren sichender Rei sender einer Oelsurbcnfabrit in Gößnitz und soll Liebesgram die Ur sache des Selbstmordes sein. "Am :!. Mai geleitete man cincn Mann zur letzten Rntzc- slätte, welche»' bei gar Vielen in den» Rinc eines Sondciliiigs »land, den diesigen 7 ljätzrigei» Schudmachermcister P a c tz. Or »rar ein ebenso eine »»wen der. als eimachcr und verständige»' Man» und jeiuc einzige, allerdings oit angeuaunte Eigeiitb»»»»- Ilchkeit bestand darin, dag cr Sommer und "Winter bei der grim- »iilgsic» Kälte und der gröfftci» Hivc entweder in der Priesmitz oder in der Elbe ein Bad natzni. So bat cr sich zu diese»» Zwecke sogar am I. "Weidnachttztcicltagc eine grimmige Kälte von'-'0 Grad benschte, ein Loch i» das Elbcis gcbackt gcdabt. Obgleich seine von idm »iiiisterhatt erzogenen, woblsitui'rtcn Kin der ibin oft ibre Unterstützung anaebotcn, so bat cr dock» solche »etS cibgclcbnt »nd bis z» seinem Ende sein einfaches Leben durch Schutzs!»ckerei tzl,»gefristet. - In Rr. 124 brachten »vir eine Mitttzeilung über ein auf Leu» Dampsschiff von den Eltern vergessenes Kind Der Vater.
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