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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.03.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060304013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906030401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906030401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-03
- Tag 1906-03-04
-
Monat
1906-03
-
Jahr
1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.03.1906
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L> richtin. die politische Gegner schamlos verleumdeten. — Aba. K r ose l l hält seine Angaben in bezug auf die Poritzer Genossenschaften gegenüber dem Abgeordneten v. Brokhausen ausreckit. — Ada. Heine erklärt, es sei nicht Schuld seiner Mirtei, wenn sie in den Richtern so ojt eine» persönlichen Feind erblicken müsse. Sie wünsche durchaus, daß unsere Justiz icder» zeit unparteiisch urteile. Wolle man daö Anseben unserer Justiz auch im Auslande festigen, so möge man für eine unpartei ische Justiz sorgen. — Aba. Stadthagen lSoz.s wird mit Unruhe und Aachen begrüßt. Glauben Sie doch nicht, doh ich mich durch Flegeleien ^ außerhalb des HauseS — beirren lasse, schimpfen Sie meinetwegen so viel Sie wollen. kPräsident Gras Ballestrem: Herr Abgeordneter, der Ausdruck Flegeleien. auch mit dem Zusätze „außerh^ilb des Hauses" verstößt gegen die Ord- »ung des Hauses ! Skadkbagen gebt dann nochmals des drei- ,eren auf den Milchring-Prozeß ein. (Aba. Stadthagen er hält dann noch «inen Ordnungsruf weaeu de» gegen v Dirksen gerichreten Ausdrucks „RüpelciZ — Der Etat der Reichsjustiz oeni-oltung wird genehmigt. Die Abstimmung über dir vier Resolutionen wich wegen der schn-achen Besetzung des Hauses ausgesetzl. — Schluß der Sitzung 7 Uhr. Montag 1 Uhr: Interpellation wegen der Vcrzollungs-Erschlvernis an der rus- gschen Grenze: Pojletat. Berlin. stPrio-Tcl.l Dem Reichstage ist «in Gesetzent wurf über die Haftpflicht für den beim Betriebe von Kraft- fabrzeugen entstehenden Schaden zugegangen. Ter grund legende 8 I lautet: Wird beim Betriebe eines Kraftfahrzeuges eui Mensch getötet oder körperlich verletzt, oder eine Sache be schädigt, fo ist der Vetriebsunternehmer verpflichtet, dem Ver letzten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen. AlS Kraft- sahrzeuge im Sinne dieses Gesetzes gelten Wagen oder Fahr- .äder. die durch elementare Triebkraft bewegt werden, ohne an Wagengleiie gebunden zu sein. Die Ersatzpslicht ist ansge- 'chiosseu. ivcuu der Unsall durch höhere Gcioalt oder durch eigenes verschulden des Verletzten verursacht worden ist Im Halle der Beschädigung einer Sache steht das Verschulden desjenigen, >er die talsächliche Gewalt über die Sache ausübt, dem Ber- .hillveu des Verletzten gleich. Prcilstischer Landtag. Berlin. lPriv.-Tel.s Das Abgeordnetenhaus setzte die Beraiuiig dcs zi nltusetats fort und erledigte das Kapitel emeiiiarschiilwesen. Petitionen uni Besserstellung der Volks- laillelirer wurden ans Antrag des Abg. v. Zedlitz der Regie- iNg zur Beriickfichriauiig überwiesen, damit für ihre Zwecke in nächsten Etat 2 Millionen Mark neu eingestellt werden allen. Kultusminister Tr. Stadt hatte dagegen eingewendet. -aß d<i!üit einer allgenicineren Regelung durch das Volksschul- inlerh-Utnngsgescs oorgegrisscn werde. — Meitcrberatung fflontag. Hocliwasscr. Köln. lPriv.-Tel.s Die M osel beginnt feit gestern abend lang am zufallen. Die Moselwlbahn stellte zwischen Zeltiugen und Andel den Betrieb wegen des Hochwassers ein. Trier. lPriv.-Tel.s Heute früh stürzte bei Cröv die Lokomotive eines Leerzuges der Moselkalbabn in die hoch- -:h.nee Nt viel. Der Lofoioolivfiibrer Berger ertrank. Das Unglück geschah infolge eines Abrutsches dc.4 durch das Hoch vaster iinterffnilten Bahndammes. Bielefeld. Die Werra und Aar sind »m 2 Meter ge stiegen. In Flotow ist das Wasser über die ''ser getreten und überflutet die Eisenbahngleise. Zur Marokko-Konferenz. AlgeciraS. Das Nedaklii'iiskomitee hat auf Grund der voraelegten verschiedenen Entivürfe betreffend die marokka nische Staats bank falzenden ans 25 Attikeln beliebenden Entwurf fertiggeffellt, der in der heutigen Sitzung der Konfe renz vorgelegt werden soll. Artikel l setzt die Konzessionsdaner ans IO Jahre fest. Artikel 2 setzt das Privileg der Bank zur Ausgabe von Banknoten fest und trifft Bestimmung über den er forderlichen Barbestand. Dieser soll mindestens ff» in Gold bestellen Artikel 3 bestimmt, daß die Staatsbank von Marokko alleinige Kassen- und Zahlstelle deS Reiches sein soll und trifft Bestimmungen über Einkassierung der Zolleinknnfte. der Zn- schlagSzölle und anderer Staatseinnahmen. Tie Anleihe von 1901 erfolgt gemäß besondere» Kontrakts. Artikel 4. der die Rolle der Bank als Fincmzagent der Regierung, sowie die Frage der Anleihe betrifft, wird zurückgeslcllt. ebenso Artikel 5, betreffend Vorschüsse an den marokkanischen Staatsschatz. Artikel 6 betrifft eine» besonderen Fonds, der gebildet wird aus Erträgen von i Zollzuschlägcii. Artikel 7. betreffend die Münzsomi. wird zurück- j gestellt, desgleichen Artikel 8, betreffend den Sitz der Bank, und Artikel 9. betreffend^ Errichtung von Zweigniederlassungen. Arffkel 10 sichert den Schutz der Bank, ihrer Filialen und Agen turen durch Wachtmaiiuschaffeu. Artikel N setzt die Steuerfreiheit der Bank seit. 'Artikel 12 behandelt die Stellung des marokka- nffcheu Oberkommissars, der die Oberaufsicht über die Bank auS- übt. sowie der ihm beigeordneten Kommissare, denen speziell die Ueberwaelniiig der Finanzoperationen deS Schatzes mit der Bank obliegt. 'Artikel 13 besagt, dass durch ein Reglement genaue Be stimmungen über die Beziehungen der Bank zur marokkanischen Regierung gelrofsen werden sollen. Nach Artikel 11 sollen Streit- >älle über Bestimmungen der Konzession und solche zwischen der Regierung und der Ba»k durch Schiedsspruch des Bundesgcrichts in Lausa! ne geregelt werde». 'Artikel 15, betreffend die Gesetz- gct iiüg. der die Bank nnterslcht. wird zurückgeffellt. 'Artikel 16 i' u>l cffinilniingcn über die Ausstellung und Genehmigung der Bankffati >cn. '.Artikel 17, detreffeiw den handelsrechtlichen Sitz der täciellichaft oder ihrer 'Verwaltung, wird zurückgestelll. 'Artikel 18 besagt, der VerwaltiiiigSrat der Bank besteht so viel als inugiich ans Mitgliedern, die den Teilen angcbören. in die das Anfangskapital zerlegt nt Er ernennt die Direktion, sowie die Mitglicoer der in 'Artikel 2l bezcichneien Kommission. Alle Angestellten werden aus Angestellte» der verschiedenen Mächte ent nommen, die an der Zeichnung des Kapitals tellgeiivmmen haben. Artikel 19 betrifft die Bildung des VerwaltnngsrateS. insbesondere das Vo>scblagsrcchk für denselben. '.Artikel 20 setzt ein Kollegium von 3 Zensoren ein. daS eine strenge Beobachtung der Konzessions- be'iimmnngen und der Statuten sichern soll. Die Zensoren dürfen sich nicht in die GeschäffStühmug oder die innere Peiwaltung der Bank eiiinffschcn. Artikel 2l besagt: In Tanger wird von der Direkrion ein Ausschuß eingesetzt, denen Mitglieder vom Bcrwal- ningSmte ohne llnkerlchied der Nationalität unter den angesehenen Einwohnern Tangers gewählt werden, die Aktien der Bank besitzen. Der Ausschuß. dem einer der Direktoren präsidiert, gibt Gutachten über den Diskontsatz und di" zu eröffnenden Kredite ab und er stattet einen Monaisbericht über verschiedene Fragen. 'Art. 22 betrifft daS Kapital, dessen Höhe von dem in 'Art. 24 bezeichnet?» D'uderauS'chiisi sellgc'etzt wind und dessen Höhe 20 oder 25 Millionen betragen soll. Es bestellt in Münzen. Die 'Aktien, seren Stucke den Werl des Kapitals darsielleii. werden in ver schiedeuen Währungen zu reffen, durch die Statuten bestimmten Kursen ausgestellt. Das Kapital kann.später einmal oder mehrere 'Male aus Beschluß her Generaloer'ammlnng erhöbt werden. Tie .leichnung auf diele Kapilcnserlwnnng bleibt bei allen Aktien inhaber» ohne Uuierichied der Gruppe proportional der Aktie», die seoer von ihnen bcfftztz Vorbehalten. 'Art. 23: Das anfängliche Bankkapita! soll in ebeniooiele gleiche Teile geteilt werden, als unter Sen aus der Konferenz vertretenen Mächten Antcilnehmer vorhanden sind. Art. 24 trifft Bestimmungen über das Komitee für die Ausarbeitung der Siatntcn der Bank. Art. 25 besagt, Statutenändcrnnacn sollen water nur erfolgen können auf,Vor schlag des Verwa.ffiings'als und auf Befürwortung der Zensoren. Die vorgeichlagcnen Abänderungen müssen von der Äcneral- veriamnllniia der Aktionäre durch Dreivicrtel-Mehrheit der An wesenden oder vertretenen Milglicdcr genehmigt werden. P a r > s lPriv.-Tel.s „Echo de Paris" meldet ans Rom: Tie italienischen Delegierten in AlgeciraS sind angewiesen, strikte Neutralität an den Tag zu legen, falls die Vertreter der Mächte sich über die Banksrage zu nutzen, haben, ohne datz vorher eine Verständigung zwischen den hcmptbcieiligten Staaten Deutschland und Frankreich erzielt wäre. Autzcr Italien sollen noch andere Machte entschlossen sein, sich in dieser Weise zn verhalten. » Berlin. lPrio.-Tcl.s Ter Kaiser wird seine dics- Mrlae Mittelmeersahrt nicht vor endgültiger Erledigung der marokkanischen Frage anlrcten. Zur Lage in Nnstland. Petersburg. In seiner gestrigen Sitzung hat sich der Miniftcrrat mit der Agrarfrage beschcsttigt und beschlossen, örtliche Kommissionen für die Provinzen und Distrikte zu er- «chlk». di« ans RLgicrungsbeamlen und Vertretern der Senrst- woS und der Bauern zusammengesetzt sind, unter dem Vorsitz deS Gouverneurs in den Provinzkommisliorren und der MelS- marschälle in den Distriktskommissionc». Di« erste Ausgabe der Kommissionen soll lein, die Operationen der Bauernbankeil in den einzelnen Gegenden zu unterstütze«, daun sollen sie sich damit r ^ " Ausnützung des Grund und für d,e Beruhigung des >g«n. leren AuSnüt Naßnahmen Mittel zur de . zu tuchen und auch? Landes zu treffen. Petersburg. Der Statthalter Graf Woronzow-D, kow meldet unterm 1. März dem Kaiser aus TifliS: In der Provinz AntaiS ist di« Ordnung wiederhergestellt. Ni« General Alichaiww mitteilt, empfing ihn die Landbevölke rung mit Salz und Brot. D,e Steuern werden vollständig bezahl». Die Lüedrzahl der Grundeigentümer ist zufrieden gestellt. Waffen werden in Wagenladungen «bgeliesert. Agita toren und Deserteure werden ausaeliefert. Do» Aushebung!» geschält soll mit einigen Schmierialeiten verknüpft sein, da all, amtlichen Verwaltungslisten ims Bezirke vernichtet worden sind. Tue Bevölkerung ist überzeugt, daß eS ein Unglück für sie loar, den Aorten der Uebeltäter Glauben zu schenken, und sie ver. spricht cmfrichtlg, sie zu bekämpfen und ouszuliefern. Auch i» Tiflis ist die Bevölkerung r»v>g geworden und bezahlt ihr« Steuern. In der Provinz Eliffabechpol ist der Zwist zwischen Armeniern und Tataren im Abnehmen begriffen. Der General erhielt von allen Seiten günstig lautend« Nachrichten. Petersburg. Infolge der Verwendung von Kosaken eidiensten haben deren Wirtschaften derart grli v Sie cegierung deren sorbenguna asten derart gelitten, daß zersten Not 5.K Millionen en beschloß. Der Kriegsminister Wirts, der äu Rubel an die Kosaken zu forderte 7.5 Millionen. Petersburg. Das Kriegsgericht in Otschakow ver urteilte den Leutnant Schmidt zum Tode durch den Strang, drei Matrose» zum Tode durch Erschießen und verschiedene andere zu Zwan^arbeit; zehn Angeklagte wurden freigesprochen. Odessa. lPriv.-Tel.) DaS 'Urteil gegen den roten Leutnant Schmidt dürfte heute gefällt werden. Schmidt hielt eine Rede an den Gerichtshof, worin er sagte: „Ich habe mein Leben für den Zaren und daS russische Volk ae- opfert. Hätte ich drei Leben, würbe ich sie alle drei gern für mein Vaterland opfern. Ich werde ebenso gern sterben, wie ich gelebt habe. Ich allein veranlaßt den Aufruhr in der Flotte. Ich bitte Sie. diejenigen die ich beeinflußte, freizu sprechen. Die Geschichte wird lehren, datz ich für eine gute Sache starb." Berlin. Der Kaiser hat am 27. Februar an hen Major Langer. Führer» des am 26. Februar von Hamburg aasgereisten Transports 2. 6 folgendes Telegramm gerichtet: „Am heutigen Tage gedenke ich dankbar meiner braven Trup pen in Südweslafrira, wünsche dem morgen ausreisenden ErgänzungStransporle glückliche Fahrt, und beauftrage Sie, der Ueberbringer meines kaiserlichen Grußes an die vor dem Feinde stehenden Offiziere und Soldaten zu sein. Wil helm I. U." Berlin. lPriv.-Del.) General der Infanterie von Perba ndt, Generalinspektenr der Fußartillerie, ist schon seit längerer Zeit recht leidend und mußte sich deshalb «nt- lchließen, um leinen Abschied zu bitten. Ms Nachfolger wirb der Kommandeur der 5. Division in Frankfurt a. O., General leutnant v. Dulitz, genannt, der aus der Feldartillerie her- vorgMngen ist. — Der hiesige Vertreter der „Weser-Ztg.", Dr. Karl Nenirertist heute mittag an Lungenentzündung ge storben. Er war in journalistischen Kreisen, besonders aut der Reichstagstribüne, allgemein beliebt. — Nach einer Bekannt machung des Reichskanzlers findet der durch das Gesetz vom 18. März 1904 vorgesehene Schutz von Erfindungen, Mustern und Warenzeichen aus die Internationale Ausstellung in Mailand 1906 und ain die 20. Wander-Ausslellung der Deut schen Landwirtschafts-Gesellschaft in Berlin - Schöncberg 1906 Anwendung. — Der Turmstciger Franz Abelmeier, der den Petriturm erklettert und an dessen Svitz« je eine Jahne der zweiten Stunde nen aus der Höhe aas glücklich verlies. wohnte eine große Menschenmenge bei. Frankfurt a. M. lPriv.^Tel.) In Nierstein drangen vier maskierte Personen in die Wohnung des Landwirts Strube ein. Strube bekam mit einer Azst zwei Hiebe über den Kops und brach blutüberströmt zusammen. Seine Frau wurde ebenfalls schwer mißhandelt, eine dritte Person tödlich ver letzt. Die Täter wurden verhqjlet. M ii n st e r. lPriv.-Tel.s Da bis zu dein festgesetzten Ter min, Freitag abends 7 Uhr. der Vorstand der Äerzt« Münsters auf fein an den Verbondsoorstand der Krankenkassen gerichtetes Schreiben keinerlei Antwort erhalten l-at. haben somit die Münsterschen Acrzte den Streik begonnen. Breslau. lPvio.-Tel,) Die Königliche Ansiedlungskom- mission erwarb bisher durch Ankauf in der Provinz Posen 83 Prozent der gesamten Landfläche des Kreises Gnescm, 22 Proz. des Kreises Znin. 19 Proz. des Kreises Wreschen, 18 Pro-, des Kreises Wongrowitz, 17 Proz. des Kreises Posen-Ost und 16 Proz. des Kreises Mvgilno: von allen anderen Kreisen unter 15 Proz. Posen. lPriv.-Tel.s Neuerdings sind hier acht Ge- nickstarresäll« vorgekommen, wovon vier einen tödlichen Verlauf nahmen. Wien. Der „Pol. Korr." geht von kompetenter serbischer Seite folgende Mitteilung zu: Die serbischen Delegierten haben der serbischen Regierung den ihnen in der gestrigen Konferenz seitens der österreichisch-ungarischen Delegierten gemachten Vor- ichlag betr. das handelspolitische Provisorium über mittelt. TiZer Vorschlag bericht aus einer gegenseitigen Be handlung auf der Grundlage der Meistbegünstigung sind der reziproken Handhabung im Geiste tunlichsten Entgegenkommens. Die serbischen Delegierten haben der serbischen Regierung die Annahme des Vorschlages empfohlen. Prag. Tie Geichäftsleitung der Deutschen Fortschritts partei in Böhmen belchdftigte sich dieser Tage mit der W a hl r e f o r m v o r l a g e. Das Ergebnis dieser Beratung ist eine Kundgebung, in der alle deutichen Reichsrats-Abgeord- neten dringend criucht werden, bei der bevorstehenden kom- missionellen Behandlung der Wcchlresoriiinorlage alles auszu- biclen. daß das Verhältnis der auf das deutsche Volk in Oester reich. insbesondere Böhmen, entfallenden Reicl^rats-Mandate z» der Gesamlzahl der letzteren wesentlich aulgebessert werde. Die Geschäftsleitniig crwarlet von den deullchcn Relchsrats-Abgc- ordnetcn, datz sie den Erfolg oder Mißerfolg ihrer Bemichnn- Walilretorm-AuSlchiisse zur Richtschnur für ibr Ver- ballen gegenüber der Regierungs-Vorkäge in der Plenums- bcratung machen werden. Buda p e st. Der König!. Kommissar Rudnay erschien heule vormittag im Amislokale des Vizcgcspaus des Pcster 'Komitals Beniczkn und erklärte diesem, datz er die Autonomie des Bester Kvmitats mit dem heutigen Tage an sh ehe. Die Aufhebung sei veranlasst durch eine Reihe seitens des Munizi- piums beaangcner Gesetzwidrigkeiten und durch die Unbotmätzia- kcit der Beamten, die nicht mehr arbeiteten. Alle Anzeichen einer beginnenden Anarchie seien hervorgctrcten. Ties könne und dürfe im Interesse des Staates »nd der Bevölkerung nicht weiter geduldet werden. Nndnap teilte dem Vizrgespan ferner mit. dag der Miliisler des Innern das von Beniczkp eingereichte PenswnSgesiich angenommen habe. Den Komitatsbeamten ge währte der Könial. Kommissar 24 Stunden Bedenkzeit, sich zu erklären, ob sie ihre Amtstätigkeit weiter ausnbcn wollen. Zu gleicher Zeit ernannte Nudnay an Stelle BeniczktiZ den Obcr- ituhlrichter Cscstho zum Vizegcspau des Pcster Komitats. Lemberg. An der Universität herrscht Ruhe. Die Vorlesungen fallen jetzt ans, weil die während der Ausschrei tungen beschädigten Raume in stand geletzt werden. Nom. lPriv.-Tel.) Im Eaf6 Aragne am Corso er mordete «in entlassener Kellner den Direktor des Cafes, namens Rcvrlli, mit einem Dolche in Anwesenheit von etwa 200 Gästen Der Mörder wurde verfolgt und eingeholt. Die Menge versuchte ihn zu lynchen. Paris. sPriv.-Tcl.) König Eduard wird morgen früh dem Präsidenten der Republik Falliörcs im Elysöc und nachmittag dem Ervräsidenteii Loubet in seiner Privatwohnung einen Besuch abstatten. Abends findet in der englischen Bot- «^illiorcs große» Diner statt, welchem . . „ n «ußer ^ und Gemahlin, sowie dem Ministerpräsidenten dem Präsiden»« vier und Gemahlin eine Reili« englischer tischer Persönlichkeiten,, darunter auch Ba tverden. er und sraiizüsischer ron Üourcel. veiwo ich«« Am "NSonlag wird eine Zusammenkunft »wisch« Könige und dem Ministerpräsidenten Rouoier stattilnden. Pari». Unter Vorsitz d«» Erzbischof« von Renne», l dinals Labourü, trat heut« die Kommission zusammen, die Programm der Vollversammlung der französischen Bischof« beraten soll. lall Bern. lLrio.-Tel. Lrindelwqld nt durch > ^rstört worhtn. .Da a» allbekannt« Hotel „Baeregg" tei Luftdruck einer Schueelawi«« roorhtn. Da» Mobiliar ist größtenteils zertrün uch der größte Teil de» neuen Hotel» „Baeregg wurde stört. Wegen Lowtntngesabr ist die UnglückSstLUe unzuga Christian ia. Die Regierung bat dem Glorlhing «i«e Vorlage zugehen lasse«, in der 5 884 000 Kronen für da» Heer und 1 739 000 Kronen für die Marin« zur Deckung der Au», gaben für die vorjährigen anberordcntlichen Brrteidt» aungtzmaßnahmen und ferner 1076000 Kronen Deckung der Ausgaben für Wiederausstellung der von der Kalen Zone entfernten Geschütze gefordert werden. Drontheim. An verschiedenen Stellen der Halbinsel Flaianger und der Halbinsel Röroik sind im ganzen itz» Boote mit ihren Besatzunae» cingelaufeu. Auch bei de» e lingerne-Jiiseln sinh zahlreiche Boote angekommen. Sturm, der da» Unglück herbeisührte. war s«it langer der stärkste. Drei Dampfer befinden sich auf der Such« in Aus die telegraphische Anfrage der Regierung, ob Anlaß de» Unglück» öffentliche» Eingreifen, nvtweudig sei. zur an» wartete der Amtmann von Drontheim. daß sofortig« Htlse not wendig se«. tzaparända. Der Postillon Aber« hat da» Geständni» abgelegt, in der Nacht vom 1. d. M die Beraubunade» Postwagens zwilchen Haparanda und Nederkalir begangen, sowie den Postkutscher und dessen Gehilfen ermordetzu Häven. Der geraubte Betrag ist bei ihm gesunden worden. Ko n ita n t.i n op rl. Die a l da n esisch« Bewegung in Ipek, die auf die Entkernung des dortige» Mufsti abziel in den letzten Tagen ernste Dimensionen angenommen. Mukdi wurde zur Aufklärung nach Uesküb beruien. Albane, Demonstranten lmben dessen Haus «»gezündet und auf die ein. schreitenden Truppen geschossen. Diese erwiderten das Feuer. Aus beiden Seiten »ab es Tote und Verwundete. Die ttle« graphischen Verbindungen wurden zerstört. Es mußten acht Bataillone mit »stei Gebirgsbatterie» herangezoaen w«rd«u. denen es gelang, Ipek vollständig zu be>etzen. D»e Unruben haben drei Tage gedauert. Konstantinopel. sPriv.-Tel l Die türkische Regie rung hat mit der italienischen Werft Ansaldo in Genua einen Kontrakt über die Rekonstruktion von fünf alten Panzers s ch i f s e n , die jetzt in den Dardanellen liegen, für 700 060 tür kische Pfund abgeschlossen. Ansaldo hat noch von der letzten Bestellung 300 000 Pfund zu fordern. Suez. Der britische Kreuzer „Donegal" der auf der Torbank sestaekommen war, ist wieder flott. Er hat nur sehr geringen Schaden erlitten. i e.3 Newyork. Der deutsche Dampfer „Serbia" soll außerhalb des Hafen- von Wladiwostok auf eine schwim mende Mine gestoßen sein. Ein gewaltiges Leck wurde in den Schifssrumpf gerissen, und unmittelbar nach der Ex plosion ging das Schiff mit lOOMann unter. Chicago. Der Versuch, den P ersonentorif« krieg aus den Eisenbahnen rin Osten beizulegen» scheiterte an der unnachgiebigen Haltung der ErieZLsiscnbayn. Iliackits ernuedenve Tevercdeu befinden kick» Sekte ckl.D Varl». I» Uhr nachmitw,.» R-nie »S.b7. IlaNen» 105.7». Svant« »«,««. !»-»« Porruglesin >i».27. Türken kunpic Anleihe) 01.75 Lürkenlok« 115,—. VN»« mandank E,-. Seaatidahn—,— Ikomdarden —. Schwach. Varl». Produkienmarki 0>«i>,n rer M5r, k!«.»5, »er Vak-Äugust 75.6», , a Sntrtlu» ver Mtlr, 86.75 ver Seviember-Dezemdrr 85,85. ruht». MI551 v« Mär» 58.75, ver September<D«t»mber 58,75, steug. , «»fierdam. Produkten . cierlchl. Weiten ver Lk!5r> — Ro„en ver titäi, —, ver Mai . »eiwLilaio». per Ma> OertlicheS und Sächsisches. — Ihre Majestät die Königin-Witwe beehrte gestern daS Putz» und Modewarenbans des Kvnigl. Hoflieferanten Barthel in der WaisenhauSslrnße mit ihrep Emkänfen. — Jbre Kvnigl. Hoheit Prinzessin Mathilde empfing gestern mittag den nenemaniite» Minister des Königs. Hauses Ltaatsminister von Mctzjch und den außerordentlichen Gesandten »nd bevollmächtigten Minister an den thüringischen Höfen in Weimar Wirkt. Geh Rat Frciherrn von Reitzenstcin in Audienz. — Dem Polizeivräsidcnten Köttig in Dresden ist der Rang eines Vortragenden Ministerialrates unter Nr. 4 der 14l. Klasse delc Hofrangordnung erteilt worden. — Dem Bericht der Rechenschafts-Deputation derZweiten Kammer über das Königliche Dekret Nr. 16, den Bericht über die Verwaltung der Landes-Brandversiche- runasanstalt in den Jahren 1903 und 1904 betreffend, ist folgendes zu entnehmen: Das Königliche Dekret sübrt die Ver mehrung der Brände, deren Zahl 2323 allein im Jahre 1904 betragen hat und in diesem Jahre sich somit um 106 ver mehrte, auf die große Trockenheit des Jahres 1904 zurück. Insgesamt belief sich in dieser Periode die Zahl der Brände auf 4540 gegen 4152 in der Borpcriode. Dabei konnte mit Freude konstatiert werden, daß die vorsätzlichen Brandstiftungen «r- mlicherwcise prozentual stetig abnebmen. Von 31,54 Prozent r Jahre 1895/96 sind sie in dem Berichtsjahre 1908/04 aus ,24 Prozent gesunken. Wenn jo auch d>e böswillige Brand stiftung adgenommen hat, so ist die fahrlässige Brandstiftung leider wesentlich gestiegen. Die durch Kinder verursach ten Brände haben sich von 386 auf 495 vermehrt. Für Brände, die von Kindern durch Spielen mit Streichhölzern herbeigestihrt wurden, waren allein 396 124 Mk. zu zahlen. Ins- zcsamt sind nunmehr in de» Jahren 1895 bis 1904 wegen fahr- ästigen Gebarens mit Streichhölzchen in Städten 395 979 Mk. und in Dörfern 1 839 731 Mk.. demnach insgesamt 2 235 710 Mark an Schadenvergütungen zu bezahlen gewelen: gewiß ein Betrag, der geradezu ein erschreckendes Bild der Fahrlässigkeit und ihrer -Folgen wicdergibt, besonders wenn man hört, daß ar 1205 Brände durch Kinder, aber auch 895 Brände durch ivachsene infolge fahrlässigen Gebrauchs mit Streichhölzchen entstanden. An Blitz s ch l ägen, bei denen Schäden zu ver güten waren, haben in beiden Berichtsjahren nur 476 statt- gesunden, gegenüber 78t im Vorjahre. ES wurden dafür ver gütet: 1903 in Städten 26 279 Mk.. in Dörfern 223 194 Mk., zusammen 219 47)! Mk.: 190! in Städten 14 564 Mk.. in Dörfer» 158 821 Mk.-, zusammen 173 385 Mk.: also insgesamt 422 858 Mark in der vorliegenden Berichtspekiode. Alles in allem wurden für Blitzschlagsschäden in den Jahren 1895 bis 1904 ver- gütet 2 982 891 Mk. An Beihilfe» zur Verminde rung der F e ii e rsg e fa h r wurden für Auflegung harter Dachung und Herstellung von Brandgiebeln 28 370 Mk., das sind 17 570 Mk. mehr als in der Bcrichtsvorpcriodc, und znm massiven. Umbau usw. feuergefährlicher Kampiere, Ortsteile, sowie zur gänzlichen Beseitigung feucrg-fährlicher Bauwerke 58 155 Mk. gezahlt, das sind 19 425 Mk. mehr als in der Be- richtSvorperiode. Somit wurde einem von der Kammer öfters geäußerten Wunsche cntgcgengekommen. — Folgende Petitionen haben die Zensur ,Lur Kenntnisnahme" erlösten: 1. von der 4. Deputation der Ersten Kammer die Petition des V e r e i n s f ü r Säch - ische Volkskunde in Dresden um Ueberlassiina fis kalischer Räume zur systematischen Aufstellung von Museums-- gegensländcn und die Petition des ehemaligen Eisenbahnpacker» Johann Georg Ernst Fischer in Werdau um Erhöhung seiner Ruhestandsbezüge: 2. von kcr Petitions-Deputation der Zwei ten Kammer die Petition des Rates der Stadt Leipzig und der Stadtverordneten zn Leipzig, die Ständeversammlung wolle bei der Königlichen StaatSregicruno beantragen, bah der Stabt Leipzig bei Abmessung der Wahlkreise eine ihrer Größe und ihren Sleii«rleistunc,en entsprechende Vertretung in der Zweiten Kammer der Ständevcrsammlung eingeränmt werde, und die Petition des Stadtgcmcinderats zu Plauen, die Stände- versainmlung wolle bei der Königlichen Staatsrcgieruna br- sürworten, daß der Stadtgemeinde Plauen in Zukunft ein»
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