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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.08.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060809010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906080901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906080901
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-08
- Tag 1906-08-09
-
Monat
1906-08
-
Jahr
1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.08.1906
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Dve»dnev Nachrichten. L17. Seite A. MM Donnerstag. v. August Ivvst Grenz- undnis an» kionsgclüste auf Kosten der kleinen souveränen staaten, Holland und Belgien zu rme« Büa zurcgrn. Dann, io hofft «r. werde einer „friedlichen Durch- dringimg" der verbündeten Staaten mit französischem Geiste nichts mehr im Wege stehen. .Dir französischen Interessen," .. .. -- „Temps". .1—' schreibt Langlols im „Temps", .verlangen «ne Begünstige des gegenwärtig von Staatsmännern Holland« und Belgien» erörterte» Planes eine« innigen Einvernehmen» dieser beiden Staaten." Lanalvi» meint weiter, daß Holland und Belgien der drohenden Gefahr, in der von Deutschland zu schaffenden und zu beherrschenden mitteleuropäische« Staaten gemein chaft aufzuaehen, am wirksamsten durch den so fortigen Abschluß ganz harmloser Verträge begegnen könnten, wie ». B. über die gemeinsame Herabsetzung deS Briefportos und der ^ ^ ->.L- karten- gerichtliche» .... , ^ - . Mine Arbeiters chiid - Gesetzgebung, einheitliche- Münzwrsen, Gültigkeit der und anderes Beginn einer rrschnd - Gesetzgebung. einheitliches wcumiwrsen. r holländischen Uiliversitäts-Aeugnisse iu Belgien mehr. Langlois glaubt, dies wäre der richtige auf alle Gebiete — das militärisch« selbswer- vlrtikel den militari und Hollands für diese länder prüfen scheu beiden Staaten sowie für die Nachvar- einer solchen Persönlichkeit findiger Kopf dazu gehört, Deutsche» Mich. Die Meldung de» „Echo de Pari»-, daß nn Herbst auf einer Mittelmeersahrt des Kaisers eine zweite B e ge g n u n a mit K ö n ig Ed u a rd stattfinden soll, wird an informierter stelle bestritten, da Kaiser Wilhelm überhaupt keine Mittelmeersahrt plane. Der soeben nach Berlin zurückgekehrte. dem Deutschen >ra>»er attachierle Generalmajor Ta tischt schew soll von dem klaren mit einer besonderen Mission an Kaiser Wilhelm betraut worden sein. So meldet die „Germ.", die allerdings auch das Fragezeickcen dazu setzt. Die Komdina- non liegt ja bei dem Eintreffen auch so nahe, daß kein besonders um sie herauSzufindcn. In Braunschwcig vorliegende Meldungen ans Gmunden dementieren die von einer Berliner Korrespondenz in den letzten Tauen unter dem Stichwort „Keine Aussöhnung mit dem lvclnschen Hause" gebrachte Mitteilung von angeblich schroffem Verhalten des Herzogs von Eumberland gegen 'Kaiser Wilhelm anläßlich der letzten Kopenhagener Bei setzung als tendenziöse Erfindung. Die B eisetznngder Prinzess! nMalhildevon S a ch s e n - K o b u r g und Gotha wird gemäß dem icstamentarischen Wunsch der Verstorbenen auf dem idyllisch gelegenen Friedhof deS Gutes Rieden bei Leutstetten am Sonn- abend vormittag stattfinden. Rieden war ebenso wie Leutstetten der Lieblingsaufenthalt der verstorbenen Prinzessin. Auf Befehl des Herzogs Karl Eduard von Sachsen-Koburg-Gotha begaben sich der koburgische Kammerherr v. Meyern - Hohenberg und Hossekretär Volk nach Davos, um die llebersüyrung der Leiche zu leiten. Der Tod war für die Prinzessin Mathilde eine Erlösung von schwerem Leiden. Tie Prinzessin >var bereits vor zwei Jahren so nervös, daß sie im Innsbrucker Theater eine schwere Ohnmacht befiel, als sie zusah. wie in einer Szene auf der Bühne ein Schauspieler ein Messer zog und es zückte. Seither hatte sich ihr Leiden von Woche zu Woche verschlimmert, und es war nicht möglich, ihr auch nur vorübergehend eine Erleichterung zu verschaffen. Die letzthin mitgeteille Depeschcdcs Fürsten Bülow an den italienischen Minister Luzzati und die im gestrigen Morgenblatte wiedergegebene Drahtung des Staatssekretärs o. Tschirfchky nach Mailand veranlassen die „Tägl. Nundsch.", chr Mißfallen über das Verhalten unserer höchsten Reichsbehörden auszusprechen: sie sagt: „Das Antele- '' ' ' ' ' ' ' ' ^" 'dem un- gehalten der „ . in einem überschwenglichen Telegramme seine Genialität amtlich zu bescheinigen, hat nunmehr der Staatssekretär des Aus wärtigen Amts v. Tschirschky auf die Nachrichten über eine Feuersbrunst in der Mailänder Ausstellung dem Präsidenten der Ausstellung Senator Mangili, und dem Bürgermeister von Mailand Senator Marchese Ponti, telegraphisch die leb- hafte Teilnahme der deutschen Regierung auSgedrückt. Beide Herren haben gedankt, haben es aber unterlassen, der deutschen Regierung ihre „lebhafte Teilnahme" über die Kolonialunfälle auszudrücken, die auf uns schwerer lasten als auf den Italienern der Mailänder Ausstellnnasbrand. Was die deutsche Regierung der Brandunfall in Mailand «nacht, ist um so loeniger er findlich. als die Mailänder Presse auf die bloße Nachricht, daß der Kaiser die Ausstellung, besuchen wolle, ihn gröblichst insultierte und der König von Italien bei seinem Mailänder Besuche um die deutsche Ausstellung im Bogen herumging. Müssen wir denn überall dabei sein, wo Worte gemacht werden, und muß unsere Freundschaft jedem bei allen nur erspähbaren Gelegenheiten auf dem Präsentierbrett dargebracht werden, auch dann, wenn er uns noch wenige Monate vorher das Brett aus der Hand geschlagen hat? Nach Algeciras schien es eine Zeitlang, als ob wir endlich zu einer Periode der Ge lassenheit und Zurückhaltung im Verkehr mit unseren Nachbar völkern gelangen würden: aber es scheint ein schöner Traum gewesen zu sein." Unter den Berufsarten der jetzigen Reichs- 'agSabgcordneten nimmt die Landwirtschaft iMajoratsherren, Rittergutsbesitzer, Gutsbesitzer und Pächters die erste .stelle ein: von allen Abgeordneten gehören diesem Staude nicht weniger als 104 an, 40 von ihnen sind Mitglieder oer konservativen und 12 Mitglieder der Rcichsvartei, 26 sind Zentrumsleute, 15 nationalliberal. 5 Polen, 5 gehören der Wirtschaftlichen Vereinigung und 1 der freisinnigen Volks- »artei an. An zweiter Stelle folgen die Rechtsanwälte, von denen 31 im Reichstage sitzen. Davon sind 9 Zenlrums- leute, 4 freisinnige Volksvarteiler, 4 Deutsche Volksparteiler. 3 Nationalliberale. 3 Sozialdemokraten, 3 Elsässer, einer kon servativ. einer freikonservativ, einer Pole, einer Freisinniger Vereinter und einer Mitglied dcr Wirtschaftlichen Vereinigung. Nun folgen die S ch r i s t st e l l e r und Redakteure. Von diesen beiden Berufen besitzt der Reichstag je 24 Vertreter. 32 von ihnen gehören allerdings der sozialdemokratischen Partei an. Ferner verzeichnet die Liste der Abgeordneten 21 G e i sl- liche, von denen 17 dem Zentrum anaehören, 20 juristische Beamte, 19 Fabrikanten. 14 Handwerker, 10 Buchdrucker, 10 Kaufleute, 8 Mediziner. 8 Professoren. 6 Kommerzienräte (sämtlich nationalliberals, 5 Gastwirte (sämtlich Sozialdemo kraten!, 4 Buchbändler, 4 Landräte, 3 Lehrer und 2 Bankier«. Berufe, die nur einmal im Reichstage vertreten sind, sind folgende: Agiiariumdireklor, Haiiptzollamtsofsizial, Buchhalter, Ratsschreibcr und Expedient. Die rednerischen Leistungen im preußischen A b g e o rd n e t e n h a u s c. nach der Quantität gemessen, gehen aus der Statistik bcrvor, die das Bureau des Hauies heraus gegeben hat. Vo» den Regierungsvertretern hat Minister Studt im Plenum am häufigsten acivrvche», nämlich 55 Mal ssein Ministerialdirektor Schwarhkopff nur 27 Mals: als Zweiter gebt Miuister v. Rheinbabcn mit 45 Reden durchs Ziel. Den Rekord der Abgeordnetenredeu hat der Führer der Frcikonservative» Freiherr v. Zedlitz mit 85 Reden er- zielt: d:e Führer der Freisinnigen Volkspartei und Frei sinnigen Vereinigung Cassel und Brocmct sind ihm mit 63 und Rede» nahegekomiuen: v. Arnim lkons.s und Gyßling (srcis. Volksp.s haben je 48 Reden gehalten: v. Pappenheim skons.s uno Tr. Fricdberg snal.-lib.s je 45, Ganz und gar aus oratorische Ehren verzichtet habe» l50 Abgeordnete. Die Eins >! hrnng eines 2 5 - P f c n n i g st ü cks hatte die Lsnaorücker .Handelskammer in cnicr an Buildcsral und Reichstag gerichteten Eingabe befürwortet. Das NcichS- schatzamt bat der .gammer darauf einen Bescheid zugchen lassen, der verschiedene Bedenken gctzcn den Vorschlag hervothebt. Dabei wird zugegeben, daß die Einführung eines 25-Pscniiig- skücks für die Avwicklung des Geldvcrkehrs im Kleinhandel mög licherweise gewisse Erleichterungen bringen könne, doch würde der BerSehr nur dann eine wli»e Münze nehmen,»«»» sie eine handlich« Form besäße und st Mchoii durch auf- den Griff von anderen wäre. Eine folche Form für d< begegne aber manchen Schwieri« hüten, daß di« Münz« zu Berwe, lNd Einmarkstück Veranlassung , - . weifekhaf», ob es richtig »ein würde, der überwiegenden überwiegend,« gründe«, durch Borfchub zu u unterscheiden 2b-evsennigstück zu find«, iten. Bor alle» seizu oer- nz« zu Verwechslungen mit dem bOPfennig- und Einmarkstück Beraolassung gebe. Andererseits erschein« zweifelhaft, ob es richtig fei» würde, der U Neigung, auf voll« b oder 10 Pfg nach oben ab»u Prägung einer 2b-Pfenni««üa»e »och weitere» leisten. Eine Mutterfchafttzversicherung i« Rohmen de» sozialen Versicherungswesen» verlangt und begründet Pro- fessor T. Mayet in einem mteressantrn Aussatz de» soeben aus- gegebenen dritten Heftes der „Zeitschrift kür soziale Medizin". Der Verfasser, bekannt als Mitglied des kaiserlich Statistischen Amte» und Dezernent über Krankenkassenstatistis verlangt die Angliederung der Mutterichaslsversicherung an den Bau de» Versicherungswesens und eine Unterstützung 1- narren weitere sechs Währung der Prämien hwanaeren auf sc nach sechs Monaten noch stillen, und von weiterrn Ä solche, die nach einem vollen Jahre noch stillen. Von der slihrung dieser Maßnahmen verspricht sich Mähet, wie e. ein großes Zahlenmaterial nachweist, einen wesentlichen E sundhcitSschutz für 1425 000 Wöchnerinnen und di« allgemei Wiederaufnahme des BruststillenS auch in denjenigen Schicht . die künstliche Ernährung der bedauerlicherweise überwiegt. cozent der SäuglingStodeSfälle chen und 2. der Wöchnerinnen aus en in Höhe de» Krankengeldes. 3 freie Ge- kuna der Hevammendienste und der ärztlichen Behandlung SchwailgrrschastSbeschwerden. sowie ferner 4. von Sttll- iirn iN-Höhe von 25 Mt. an diejenigen Mütter, welche Mk. an . Durch- er durch Ge- «meine , „ . _ dichten der Arbeiterbevölkcruiig, in deiien die künstliche Ernährung der Säuglinge durch die Flasch« bedau Mavet glaubt, daß dadurch 80 Prozent vermieden werden könnten. Wie weit der polnische Fanatismus in der Ostmark beim Kampfe gegen das Deutschtum gebt und wie auch hierbei besonders die polnisch-katholische Geistlichkeit i» erster Reihe ficht, geht ans folgender beinahe unglaublich klingender Meldung her vor: Der „Lech" teilt mit, daß die Geistlichen de» Gnesener Dekanats sich verpflichtet hätten, a» den Beerdigungen von Veräußerern polnischen Grund und Bodens an Deutsche sich iu größerer Anzahl nicht ,» beteiligen. ' Der „Orrndownik" findet oleseS Vorgehen der Gristichkett nachahmenswert, well daS Vorbild der Geistliche», die in de» Grabreden die Verdienste der Veräußerer gepriesen hätten, auf die großen Masse» des Volkes demoralisierend wirkte. — Das ist allerdings die höchste Leistung des FauatiSinus. Trotzdem ist es nicht ausgeschlossen, daß auch der Erzbischof von Posen demnächst felerllch erklärt, die katholische Geistlichkeit „polonisiere nicht" . . . Das Massenstreik-Protokoll" wird nim doch veröffentlicht werden. Der sozialdemokratische Partcivor- stand hat sich dahin entschieden, den Beschluß der General kommission der Gewerkschaften gegen die Freigabe des Protokolls zu ignorieren und dieses im „Vorwärts^ abzudrucken. Er läßt diese Stellungnahme durch sein Leiboraan solaender- maßen begründen: „Der Parteivorstand teilt durchaus die Auf- faffung der Generalkommifsion, daß es sowohl für die Gewerk- schäften wie auch für die Partei Gegenstände geben kann und geben wird, die interne Beratungen notwendig machen. Er pflichtet der Generalkommissiou auch darin völlig bei, daß es weder den Gewerkschaften noch der Partei beikommen kann, lediglich auf die Indiskretionen eines Verräters hin den internen Charakter solcher Verhandlungen preiszugeben. Im vorliegenden Falle jedoch hält der Parteivorstand die wort getreue Bekanntgabe der Verhandlungen über den Punkt „Parlei und Gewerkschaft" geradezu im Interesse von Partei und Gewerkschaften für geboten. Die Diskretion dieser Ber- Handlungen besteht ja in Wirklichkeit längst nicht mehr, zumal zahlreiche bürgerliche Blätter die Indiskretionen der „Einig keit" mit Behagen nachgedruckt haben. Es handelt sich also einfach darum, ob Partei und Gewerkschaften es ruhig mit " ' " ' ' " der M " ' ansehcn sollen, daß zur Verwirrung der Massen tendenziös zusammengestellte Bruchstücke verbreitet werben, oder ob es nicht besser ist, diesen Quertreibereien durch Bekanntgabe des vollen Textes des betreffenden Teiles des Protokolls eiitgegeuzutreten." Zur .Hebung der Eintracht zwischen Partei und Gewerkschaften wird dieser Beschluß entschieden nicht beitragen. Die ganze Inszenierung der Angelegenheit zeigt ein Maß von Unge- schicklichkeit, das man den Parteiführern kaum zngetraut hätte. DSnemaek. In Kovenhage» Hot vorgestern, >v<e schon ge meldet, die Tagung der Internationalen Frauen- Wahlrrchtsvereinigniig begonnen, die tapfer für das Stimmrecht der Frauen in die Schranken tritt. Auf der Tagung beantwortete Anita Angspura die Willkommens-Adressen der dänischen Frauenvereine, der Presse und deS Eiiipfangskomltees mit einer Rede, in der sie für die Frauen Anteil oni politischen Leben forderte, um für Kultur und Frieden zu wirken. Nach Empfang der Koiigreßteilnehmerinnen durch den stellvertretenden Bürgermeister im Rittersaal deS Rathauses erfolgte eine Besich tigung der gesamten übrigen, festlich beleuchteten Räume. - Während der Abendsitzlmg überbrgchten dem Kongreß dir Dele^ Irrten anS Finnland. Tasmanien. Schweden, Norwegen und ihrer Vereine. Die Delegierte Rußlands ährend der Abendsitzlmg überbrachten dem Kongreß dir Dele gierten anS Finnlanl Rußland die Grüße sührtr u. a. anS. daß die Sach« deS Frauenstimmrechts in Rußland wie bei der russischen Revolution nur dann siegen könne, wenn daS ganze Volk in allen seinen Schichten vollständig von dieser Idee durchdrungen sei. Diese Worte entfesselten leb haften Beifall. Unter allskitiger großer Aufmerksamkeit legte darauf die Delegierte Australiens die In >eder Beziehung günstigen Resultate des in Australien eingesührten FianeiistimmrrchtS dar. Ziim Schluß sprach Käthe Schirmacher-PariS über daS Thema: Was Frauenstimmrecht nicht ist. Kunst und Wissenschaft. f In der König l. Hofoprr gelangt heute abend Pucci- nls „ Bohsine " znr Aufführung ln der bekannten glänzenden Besetzung mit den Dame» Rast und v. d. Osten, den Herren Bunin», Scheidemantel, Rains und Plaschke. Beginn der Vor stellung >/»8 Uhr. f Im Central - Theater findet heute abend die Erst ausführung des dreiaktigen Schwankes .Die Gräfin voll Keck' , nach dem Amerikanischen von Max Schönau, und des Einakters „Sommerregen" von Heinrich Bollral Schu macher statt. Beginn der Vorstellung 8 Uhr. 4 Im heutige» Konzert de» König I. Belvedere-Or- chesierS kommen zum Vortrag: l. „Frühlings Einzug", Marsch von Blon . S. Ouvertüre zu „Alfons und Eftrella" ; 3. Her, an Len, Polka von Neivharvl; «, Zigeunerslitndchen von Förster (l. Mals: ö, Ouvertüre M Euryanihe" von Weder; 6. Meditation von Bach-Gounod; 7. Lon- bilder ans „Das Nheingoiv" von Wagner: 8. Ouvertüre „Der Zigenner- daron' von Virnntz: ». „Zu spät". Lied für Trompete von Vorwerk: io. »Lustige Brüder", Walzer von VoMtedt: il. Carmen-Marsch von Trenllcr. s- Der bünde Komponist Arno Heydrich veranstaltet am 10. August, abends 6 Uhr, im Hotel zum „Goldenen Löwen" in Pillnitz einen M e t o d r o m « n-A b e n d. Als Mii- wirkende verzeichnet das Programm neben der Rezitator,» Lisa Marks-Riccius noch eine junge Konzerlsängcrin Valerie Tannert laus der Schule Marie Wiecks und die bekannte Schrislstellerin Adelaide v. Gottberg-Herzog, die ein von dem Konzcrtgeber melodramatisch bearbeitetes neues Gedicht s„W>er weiß"! zum Vortrag bringt. Zn Flauto Iol o ", dem musikalischen Lustspiel von Hans v. Wolzoge», bas Engen d'Albert in Musik gesetzt und dos als erste Novität der Saison am 15 August in der Koni gl Hvfaper in Szene gehen wird, ist der sorgfältig gearbeitete Klavier-Auszug — er rührt von Egon Pollak her, — im Beilage iwn Bote ». Bock (Berlin) erschiene». Die typographische und sonstige Ausstattung des Werkes, daS 150 Seiten »infaßt, ist Wdrlws und gereicht dem leiiominierteil Verlage zur besonderen Ehrt. Das allbekannte Berliner Wal l n ertheater wird, dem Zuge der Zeit folgend, nun für die Dauer in ein modernes Variöt« unigewandelt werde», dessen Leitung ein »er, Herr Paul Sattmacher. über»»»»»«» hat, ^ reSd . . . der bisher dem Grazer Orpheum mit anberordenttlchem Erfolge als Direktor Vorstand. Auch sein Direktions-Stellvertreter, Herr Wolfgang Friedrich, eine in Artlstenkrellen allgemein geschätzte, a»S- aezrlchnete Kraft, ist ei» gebotener Dresdner. Die Eröffnung des Wallneitheateis in seiner neuen Gestalt ist für de» 1. September angesetzt. In der m«di»i«is, tä t Berlin dürsten ! k n vollziehen, dttttnschen Wipenskyaft, auf oiiderS stot» sem kann, trage brtätiakeit auszageden. Un» ich dieser nicht mehr aewa> hre« Amtes noch versilL» B äaderungeL medizinischen deaFaknltjt der Uni- lch nächsten» wichlia« Per- LU , sich mit de« Gedanken, ihr« z»ar nicht deshalb, wert sie «n fühlten, denn all« malten sonder. re« Amte» „och in voller Frisch«, sonder, um jüngeren !»ührt«n Kräften Platz zu machen und dielen jo dm Möglich, it zu «rössnen, aus die wichtigsten Lehrstühle vorzuruck,» >kit dem Rücktritt des berühmte» Kliniker» Geh. M^lzinal. ,xt» Prof. Dr. Leyden scheint man sicher rechnen zu müssen Ebenso spricht man von dem hervorragende» GynLki Medijinalrai Oberhäuser». Endlich Iwl Exzellenz v. di« bestimmt« Absicht ausgesprochen, schon in diesem dem erreichten 70. Lebensjahre seine er dürste aber bewoarn worden sein, der von ihm gleiteten crgmonii . „ rbst mit orlesunaen «lnzustellen, mit Rücksicht auf das , Klinik bis zum rlge Jubiläum r zu bleiben. -f Im Restdenztheatrr »»München hat vorgestern brr erste der beiden Mozart-Festspielzvklen mit „Doch k,o tatt«" unter regster internatwnaler Anteilnahme «inen erfolgreiche» Abschluß gefunden. Mottl feierte wieder einen Triumph mit seinem Orchester durch dir graziös gristretche Interpretation deS köstlichen musikaiischcn Lustspiel-, dessen Stil Dr. Raoul Walter» Regte mit geschmackvoller Akzentuierung des Rokoko und Lokal kolorit« zu ammantrr Wirkung brachte. Die Grsangleistnnae» des Münchner Ensemble- waren hervorragend, besonder- bieder Damen Bosettt als Trsptna, Koboth und Burg-Berger als wankrlmütlgr» Schwesternpaar. Walter gab mit Verve den Auch für den die auS- essau und Stammgäste erwartet. st Karl Goldmark, der nun schon im 78. Lebens jahre steht, ist mit der Komposition einss neuen Bühnenwcrkes beschäftigt. Das Shakespearesche „W > n t e r m ä r ch e n" mit 'einen dramatisch bewegten Szenen hat dem greisen Tondichter >en Stoss geliefert, den wiederum der Librettist Willner zu einem Textbuch verwandt hat. Die beiden ersten Akte der neuen Over sind bereits sertiggesiellt. Die Uraufführung des „Winter- marchens" ist sür den Herbst nächsten Jahres in Aussicht ge- nommen und soll in der Königlichen Oper i» Budapest erfolgen. st Isidora Dunran denkt nicht daran, Ihre Tanzschule anfzngeben, wie Herr Rechtsanwalt Dr. Zehme Leipziger Blättern mittelst. Er schreibt: „Wie ich Ihnen infolge meiner Beziehungen zu Miß Duiicail und zum Verein zur Erhalt»»« ihrer Tanzschule versichern kann, hat Miß Duncan Nordwigk lediglich für viesrn Sommeraiiseilthalt gewählt und behält ihren dauernden Wohnsitz in Berlin bei. Miß Duncan legt Wert darauf, daß die künst lerische Leitung der Tanzschule ihr selbst dauernd untersteht. Der Verein zur Erhaltung der Tanzschule besteht nur auS Interessen ten, Niro als solcher ist er bereits auf Leipzig und wird auch nächstens auf Dresden und Hamburg ausgedehnt werden, um Ausführungen zu ermöglichen." st Dir italienischen Theaterfchriftsteller bilden eine Genossenschaft, dir sich mit dem Sck ebmia der Tantiemen und der Erheb ch mit dem Schutze ihrer Werke befaßt. Da man eS in Italien nur mit Ivaiidemkc» Schanspielgesell^chnfte» zu tun hat. so ist die Kontrolle der Tageseinnahme sehr schwierig. Doch hat die Antoiengesellschast. die unter der energischen Leitung deS Schrift stellers Marco Prnga steht, diele- Problem in befriedigender Welle gelöst. Im vergangenen Jahre »ahm sie an Tanttemen für Theaterstücke 428 000 Ltte ein, 90000 Lire mehr als im Var iable. Vo» dieser Summe entfallen etwa drei Fünftel aus fran zösische Stücke in italienischer ttebersetzung, ein Fünftel auf ita lienische Stücke und daS letzte Fünftel auf deutsche und englische Stücke. Die höchsten Tanliemen (74010 Lire) zahlte Mailand, dann folgten Rom <40000 Lire), Neapel <24 000 Lire), Genua, Florenz, Triest. Bologna und Venedig. Gute italienische Theaier- städte sind auch Madrid (6800 Lire Tantieme») und Lairo l3400 Lire Tantlcme»). st In Paris ist in der Frage der Dekoration der Sarah Bernhardt mit dem Kreuz der Ehrenlegion ein heftiger Partcikamvf ousgebrochen, der von beiden Teilen, den Anhängern und Gegnern der großen Tragödin, mit gleicher Leidenschaft geführt wird. Die Zeitungen und Revuen haben sich mit Eifer der Angelegenheit bemächtigt und diskutieren täglich in längeren Artikeln die neueste französische Affäre. Fast scheint es, als ob die anfangs rein künstlerisch behandelte Frage auf politisches Gebiet überzugreifen drohe. Der eratungen zu vertagen, bis sämtliche Minister von ihren Sommerreisen nach Paris zurückgekehrt sein werden. Am 17. August wird also der Entscheidungskampf beginnen. In- dessen wird natürlich viel intrigiert. Man bat das Privat leben der Sarah Bernhardt bis in seine intimsten Einzelbciien durchforscht, die geniale Schauspielerin auf Herz und Nieren geprüft- ihre Feinde haben sogar ins Treffen geführt, daß eine Künstlerin, die derart verschuldet ist, wie v»e ^oßc Sarah", der Ehrenlegion unwürdig sei. Die „AnnaleS* wid men dem Falle Saran beinahe ihre ganze letzte Nummer, und kein Geringerer als Edmond Rostano, der Autor de» Stückes „LMglon", das der Sarah Bernhardt einen großen Erfolg in der Hosenrolle — sie kreierte den Herzog von Reichstadt — gebracht hat, feiert in einem begeisterten Artikel die Tragödin als die ..fleißigste Arbeiterin", die «r j« gekannt hat. Er schildert das Tagewerk der Sarah Bernhardt, da» am frühen Morgen mit den Proben auf ihrer Buhne beginnt und oft erst spät nachts, nach der Lektüre des Dramas eines unbekannten Neulings, endet. Nach der Schilderung Rostands ist daS Leben der Sarah Bernhardt ein endloser Leidensweg gewesen, an dessen Ziel sie noch immer nicht angelangt ist. Der 17. August wird die Entscheidung darüber bringen, ob sie di« le^e Strecke mit oder ohne „Kreuz" wird zurücklegen müssen. st In Kopenhagen ist dieser Tage der Maler Professor August Jerydorff gestorben. Mit ihm hat die dänische Malkunst einen ihrer hervorragendsten Vertreter verloren. Professor Irrndorsf wurde, merkwürdig genug, im Auslande wenig bekannt. Nationale dänisch« Museen ober verdanken ihm eine ganz« Reibe bemerkenswerter Arbeiten; «r wählte vor zugsweise geschichtlich« und religiöse Motive. Während de» Druckes eingegaagen« Neueste Drahtmelduugeu. Petersburg. Die Petersburger Telegraphrn-sAenkur ist zu der Erklärung ermächtigt, daß die von der „Nowoje Wremja" verbreiteten GerüchtF über die unmittelbar bevor- stehende Einsetzung eines Generalissimus für die Garde und die gesamte übrige Armee und die Ueberiragung dieser Stellung an den Großfürsten Nikolai Nikolaje- witsch jeder Begründung entbehren. vermischtes. * In Rouen ließ die Bärenlreiberin Iovanowiksch aus Bosnien, um sich sür ihre Verhaftung zu rächen, vor dem Ein gang des Polszeckommissariats ihre beiden Bären tos. die den Kommissar und den Sekretär zur Flucht durchs Fenster veranlaßten und eine heiiloie Verwirrung >m Lokale anrichteten. * In Paris wurde der Direktor einer wandernden Schau- spielerlrnppe verhaftet, weil er sich in einem Ort der Provinz auf merkwürdige Weife umsonst ein Paar Schuh« halte verschaffen wollen. Das Gelschäft ging schlecht, er hatte keinen Pfennig und brauchte doch nötig ein Paar Schuhe. Er ließ also zwei Schuhmacher kommen und bestellte bei jedem Meister ei» Paar Schuhe, Als nun der erste kam. probierte er die nd erk'"-" ^ Der Schuhe an und erklärte dann, daß der rechte Schuh ihn drücke. uftrM licister sollte diesen also uiitnehinen und auftreiben: wenn er ihn morgen brächie, wurde er sei» Geld bekommen. Bei dem zweiten Schuhmacher iviedcrhoüe er dasselbe Manöver, diesmal aber mit dem linken Schuh, So mit einem ungleichen Paar Schuhe ausgerüstet, machte er sich davon und ließ seine Truvve im Stich. Man mußte eine öffentliche Sammlung veranstalten, um die armen Teufel nach Paris inritcksschicken zu können.
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