Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 03.10.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189910037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18991003
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18991003
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-10
- Tag 1899-10-03
-
Monat
1899-10
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.10.1899
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Seite 4 »Dresdner Nachrichten" Seite 4 , Dienstag. S. Oktober L8»v IWS» Sir. 274 v->„ Dr. Sptndln derfatzter Prolog eröffnete» die Vorstellung, die ..Znnst", 1- Thctl, zur Darstellung brachte. — Für die kommende Saison sind als Gäste vorgesehen: Dreher, Wiecke, Paul, Schweighofer und Franziska EÜmenreich. f Im Sommer des Jahres 1901 werden eS 25 Jahre, seitdem sima Wagner io' " besonders festlich begangen werden. Aus diesem Anlaß wird nur der „Nibclungeming", mit dem die Festspiele in Bayreuth eröffnet wurden, unter Mitwirkung hervorragender Kunstkräfte zur Aufführ ung gelangen. f Die Intendantur des König!. Theaters in Wiesbaden läßt in den Musikzcitungen inferiren, daß die Stelle eines zweiten B üh n e n-D i ri ge »t e» (Kapellmeister-Volontär) ohne Gehalt sofort zu besehen ist. Ein Kapellmeister ohne Gehalt in einem König!. Institut dürfte Anspruch auf Neuheit erheben. ,f Die .Nat.-Ztg." veröffentlicht folgendes Gedicht des aus' gezeichneten Litterar-HislonkerS und Goethe-ForscheiS Prof. Hermann Grimm: Xtllavit st ciissivatj sunt. («Gott blies und die Armada flog nach allen Winden". Alte Inschrift einer englischen Siegesmedaille.): SS war einmal ein Reich, >o stark und -roh. So übermächtig und >o grenzenlos. Das in den Landern, die es all' umfing. Die liebe Sonn« niemals nnterging. Kein Volk aus Erden, das ihm widerstand: Denn seinen beeren diente Mord und Brand. Nnd Schiffe schickt cS in die sernste Feme Zablloe wie unler'm Himmels,eil die Sterne. Und wie die Menschen so sich ihm ergaben, Wollt' es die Herrschaft über Alle haben. Und wie cs Umschau hielt: sich da! da fand Ein kleines Lol! sich, das ihm widerstand. Sin Lall von tiefer Einsamkeit umslossen, Ganz aus sich selbst gestellt und abgeschlossen. Dem Fremden gegenüber kiibl und scheu. Dem Freunde aber in den Tod getreu. Da sicl's dem Herrn des groben Reiche« «in, Auch dieies Land niüff' ihm »nlerthänig sein, Nnd seine Heere ries er da zusammen Und tausend Schiffe, die zum Angriff schwammen. Er iah sie auszieb'n. seine Seele prahlte Ob all' der Söldner, die sein Gold bezahlte, Die weiße», braunen, gelben und die Mohren — Doch Heer und Flotte gingen ihm verloren! Und jene Wen'gen, die er.zwinge» wollte, Die suhlten, wie sie Hcldenblul durchrolite, Die standen da mit ihren eig'ncn Leidem Als Schuhmchr vor de» Kindern und den Weibern. Sie standen an dem Ufer fest und stumm. Da tönt' es aus der Ferne Dum-Dum-Dum. Nnd nah' und näher unter',» dunllen Lauf Der Wolken tauchten weiße Segel aus. Zn Denen ober, die die Schisse brachten, W>c Mord- und Raubgelüste da erwachten l Wie ihre Fäuste sich zum 'Angriff ballten Und beutegierig sich die Finger frallien! Was ging das Rech! des iapsern Volks sie an? Was halt' es Böses ihnen angethan? Sie sachten keiner für das eigne HauS! Sie zogen als gcworb'ne Söldner auS l Doch Uber den Gewöllen sieht ei» Blick In Ewigkeit voraus und auch zurück: Ei» Hamb nur aus des cw'gen BaterS Mund: Lkklavit Deus, ckissipüti mint! Geb' betteln, armes Märchen, durch das Land; Und bietet hilfreich dar sich keine Hand, So bebe zu den Sieme» Deine Hände, Daß Gott noch einmal Schwips und Schaden wende! H Hector Berlioz' „Einnahme von Troja" wird Anfang nächsten Monats zum ersten Male in der Pariser Großen Oper in Scene gehen. Sport-Nachrichten. lAUaetbeM »o« Lretdnec Sport-Wen-LMmiUclungSbureau SS. Richter, Dresden, Eibberg l« ) Bei d«, gestrigen Renne »zu Hannover siegten folgende Pferde : I. Rennen: Eigensinn, Doffe, Fuocco. (Bei beiden ersten lodles Nennen.s (Tot. 8 :10, 13 :10. Platz 23, 24:20.) II. Rennen: Granit, Tbe Cid, Jehan de Saintrc. (Tot. 30:10. Platz 29, 47, 38 : 20.) III. Rennen : Namorm», Lamete, Fridolin. <Tot. 34 : 10 Platz 30, 2l : 20 > IV. Nennen : Petrarca, Sturmglocke, Artemis. (Tot. 27 :10. Platz 33, 32: 20.) V. Nennen : Mistlewe, Eondor. (Tot. 14 ;10.) VI. Rennen : Kobold, VarinaS. Fulbert. (Tot. 16 :10.) Bei den gestrigen Rennen zu Berlin-West cnd siegten: 1. Neimen: Anemone, Dutsch Zun, Gottbard. (Tot. : >46 zu lv, Platz 132, 38, 394 zu 20.) 2. Nennen: Figuri, Stach, Litt» Turnbnl. <Tot.: 21 zu 10, Platz 28, 38, 40 zu 20.) 3. Nennen: Mau D., Harrtet A., Ncrvetta <Tot.: 189 zu 10, Platz 70, 70, 31 zu 20). 4. Rennen: Pcnsioner, Ballysax. Frl. Martha (Tot.: 18 zu 10, Platz 28, 38 zu 23.) !>. Rennen: Leveda. Amorita WilkeS, Ladi, Parker (Tot.: 71 zu 10. Platz 198, 72. 138 zu 20). 6. Nennen: Fred Wilkes. Covmight, Vincendo (Tot.: 48 zu 10, Platz 30, 28, 42 zu 20). 7. Nennen: Freund Fritz, Thespia, Aster. (Tot.: b4 zu 10, Platz 42. 82. 60 zu 20.) OertttcheS nnd Sächsisches. — Das Central-Theater hatte vorgestern Abend seine Oktober-Premiere, die unter dein uiigcthcillen Beifall des bis aus wenige Plage anSvcrkaustcn .Hauses ein außerordentlich reich haltiges Programm vorführtc, das neben der Fülle seiner Vorzüge nur oen einen Nachkheil lzatte, den: um ein Beträchtliches zu lang zu sein. Selbst wenn man die bei keiner Premiere zu beanstanden den Umbaupausen abrcchnet, die vorgestern übrigens nicht allzu hart empfunden wurden, trotzdem die Vorstellung vorgestern bis kurz nach 11 Uhr währte, bleibt für die Abwickelung des Programms noch immer eine Zeitdauer von reichlich drei Sinnden, die sogar cingesieischken Bariots-Liebhabern zu lang sein dürfte und die leicht durch ein Kürzen nicht der Spielfolge, aber der einzelnen Nummern etwas rcduzirl werden könnte. Als die „große Nummer" des Pro gramms wist die anslralische Tänzerin Saharet gelten, die aus den wellstädtilchcn Banales eine internationale Berühmtheit erlangt hat nnd zn den gefeiertsten Stars ihres Genres gehört. Leider besteht dieses nicht in dem, was gemeiniglich bei uns unter Tänz ln n st verstunden wird, sondern die Force der Dame ist der Cancan, bei dem es bekanntlich weit mehr ans das Springen, als aus das eigentliche Tanzen ankommt. WaS NUß Saharet aller dings darin leistet, ist phänomenal, und ihre Gelenkigkeit, mit der »e die Beine in die Luft hoch zu werfen und allerhand Allotria mit Händen und Füßen dabei zu treiben versteht, muß als staunen- erregend bezeichnet werden. Ucbcrraschend war auch der rasende Tanz, den oie Dame — ein zierliches, verwegenes, oft sich geradezu toll geberdcndcs Persönchen mit einer Fülle üppigen schwarzen Haares auf und zwei lecken Augen in dem Kopse —, aus einem Bein ausführte, während sie das andere um den Nacken legte ; auch das Tambourinspielen mit den Fußspitzen während des Tanzens dürste ibr Niemand so leicht nachmachen. Mit ähnlich hervorragen den Leistungen, nur ans einem ganz anderen Gebiete, wartete ein amenkunilchc'r Sopransänger aus, Mr. Stuart, genannt „Maie Patti". Man hat cs hier mit einem Tamen-Jmitator, allerdings mehr seriöser als komischer Art zu thun, der seine deutschen und franzö sischen Nivalen, soweit sie sich bei uns haben sehen und hören lassen, um Haupteslänge überragt. Es ist nicht nur seine geradezu vollendete Art, den Typus der englischen Excenlrique-Souvrelte zu köpften in .Haltung. Bewegung und Geberde, sondern leine verblüffende ^ keit. Sopran zu singen nnd zwarwirklich zu singen mit einer starken und wohlgebildetcn Sftmine, sowie einem nicht unbeträchttichen Vortrags- kalent, das auch die dramatische Ausdrucksfahiakeit vollständig be herrscht. Man kann sich nur wundern, daß diese Capacität bislang hier völlig unbekannt geblieben ist. Der Gesang ist sonst noch im Oktober-Programm durch das «Trio la Serenada" vertreten, zwei Herren und eine Dame italienischer Herkunft, die mit starken, gut ein- gelungenen, aber nicht immer ganz wohllautenden Stimmen eine große Gesangsicene «Am Golf von Neapel" vorsühren, und Mizzi Rositta. die mit einem frischen Ton und gefälliger Darstellung harmlose Couplets vorträgk. Einen sehr starten Ersolg hatte die Truppe «Amoros und Werner" mit ihrer Pantomime .Beim Flirten erwischt", die namentlich in den komischen Pointen gut zusammengeslellt ist und wiederholt durch frenetische Lachsalven des Publikums unterbrochen wurde: doch würde die ganze Nummer gewinnen, wenn sie in Einzelheiten etwas kürzer gefaßt wäre. Auch die drei Zanettos, japanische Jongleure, die in ihrem Führer einen ausgezeichneten Künstler seines Faches besitzen, der die schwierigtten Stücklein ohne mit der Wimper zu zucken ausiührt und daran auch das Publikum cheil- nehmen läßt, würden noch stärker wirken, wenn sie weniger lange aus der Buhne blieben; selbst die vortrefflichsten Leistungen — nnd solche bietet das Trto — ermüden aus die Dauer, vollaidS wen» Ke gegen Schluß eines ausgedehnten Programms stehen, -sehn liches gilt von der Habs! Abdullah-Trupve lIS Araber), leistungen aller Art unter betäubendem Lärm ausführten. lIS Araber), die Krast- der sich eine Art musikalische Ma-kerade, und die Vorführungen der Power !. um de« Brothers, um deren Gelingen sich Radfahrer verdient macht, ver Sich einzelnen TricS zu verbinden weiß, und besonders ein vorzüglicher eit mit Eleganz in den gern ei Rüder, deren Herredcn versuchte der freche Bursche plötzlich, aus einem der Räder davonzuinkiren. Als ihm der Eigcnthümer desselben Vorhaben vereiteln wollte, wurde der Dieb sogar handgr . en man gern einmal als Kunstfakrer ohne das clownartige Beiwerk bewundern würde. Die edle Luftturnerei ist durch zwei junge Damen von amnutbiger Erscheinung, The TeimS, recht gut vertreten, die am fliegenden Trapez allerhand schwierige Hebungen vorsühren und schon durch ihre gefällige Arbeit bestechen. Angenehme Abwechselung in das rogramm bringen schließlich noch Eva Greis mit ihrem vor- lich dressfttcn Affen, der sich sehr spaßig aus einem Esel als unsftefter producirt, und Albert Älbcrti mit leinen «lebenden Bildern", die zwar im Ganzen nicht die ähnlichen Tableau; des berühmten Henri de Vry erreichen, aber manch' hübsche Einzelheit bieten. — Eine besondere Anerkennung verdient das Orchester unter Herrn Dan. Ertl's Leitung; die Ouvertüre zur „Leichten Kavallerie" und der melodiöse Walzer «Liebesträume" von Erst waren des herzlichen Beifalls, den sie fanden, in jeder Hinsicht werth. — Der Alldeutsche Verband (Ortsgruppe Dresden) veranstaltet morgen Abend im Saale des „Hotel Kaiierhof" (Stadt Wien) einen öffentlichen Vortrag. Herr Gymnasial-Oberlehrer Dr. Bassenge spricht nochmals über die Frage: «WaS bedeutet für uns Transvaal k" — N i e s ch c r' s <Dr « sd en> Fahrplanbuch und Ralbgeber für Ein- beimtsche und Fremde ist mit den Wintersabrplänen in der Gärtner'schen Äuchdruckerei, Georgplatz 16, erschienen und in jeder Buch- handluna iür 26 Pfg. zu haben. — Mit eigenartigem Erfolg operirte vorgestern früh einFahrrad - dieb aus der Oppellslraße. Auf einem Rade ankommend, er regten seine Aufmerksamkeit zwei an ei» Haus gelehnte fast neue Besitzer daneben stand. Nach einigem Hin- und neuen dieies sogar handgreiflich, indem er den Nadler heftig schlug nnd sonst msultirte. Unter Zurücklasiuno seines alten Rades gelang es schließlich dem Gauner, trotz sofortiger Verfolgung mit Hilfe seiner stinken Beine zu ent kommen und sich der Verhaftung zu entziehen. — Im Monat September 1899 wurde das Asyl für obdach los« Frauen und Kinder aus der Noieiistrabc von 630 Personen: 119 Frauen, 167 Mädchen. 64 Kindern, darunter 12 Säuglingen, benutzt. — Die Friedrichstädter Gruppe des Evangelischen Arbeiter-Vereins hält mvrge», Mittwoch. Abends halb 9 Uhr im großen Saale des „KrystailnalasteS", Schäferstraße, eine Goethe-Feier in Form eines voikSlhümliche» Dichtccnbends in Wort und Lied ab. Den Vortrag über Goethe hat Herr Schul direktor Dr. Nirtzold, die Gcsangsvorträae Frl. b. Scidlitz. die Deklamation Herr Hosschanspicler Senss-Geurgi übernommen. Außerdem wird der Vorsitzende der Gruppe, Herr Tiakvnns v. Seydlitz. eine Ansprache halten und der Sängcrchor der Gruppe einige Lieder zu Gehör bringe». — Für den Oktober sagt Falb in seiner allgemeinen Eharakteristik des Monats Folgendes: Das erste Drittel des Mouaw ist reich an Nieder schlägen, die in der Nähe der kritischen Termine mir Gewitter» verhundcn cintreten. Die Temperatur sielst über dem Mittel. Im zweile» Drittel verschwinden die Gewitter größtentheils. Die Regen nehme» etwas ab, dauern jedoch noch fort. Die Temperatur Hali sich ausaugs nahe dem Mittel, gehl aber dam, i» der Nähe des zweite» kritischen Termins be deutend unter daS Minimum zurück. Ini dritten Drittel treten stärkere Regen nur noch vereinzelt aus. Die Temperatur hebt sich etwas, bleibt aber im Ganzen noch vorhällnißinäßig niedrig. Es treten stellenweise Schnecsälle ein, an den Küsten Gewitter. Der 4. Oktober ist ein kritischer Tag 2. Ordnung, während der 18. ein solcher 1. Ordnung sein soll, der aber mit einer Kcrsrlllmng von zwei Togen zur Geltung kommen dürfte. — Für die Winlersaison hat der Besitzer des Palast- Rest a u rn n ts. Herr C. Thaiiim, die Franzcnsbnder Knrkapclle (Orchester 40 Mann) engaairt, unter Direktion des auch hier in weilen Kreisen bekannte» Musikdirektors Herr» Alfred Oclscblcgcl. Herr Oelschftgel versügt über durchaus tüchtig geschulte Musiker und Solisten und bringt ei» reichhaltiges Programm mit. Nächsten Donncrsiag beginnen wieder die beliebten Sinsonic Conccrle. — Durch den Pfiff einer Lotvinolide erschreckt, s ch entcn am Sonntag Nachmittag »i der 3. Stunde ans der Tannenslraße, in der Nähe der Eiseiibahnüberfnhrnna, zwei vor ein Americain ge spannte Pferde. In rasendem Laufe stürmten die Thiere die Straße abwärts nach dem KönigSbrückerplatz, wo sic plötzlich, vom Straßendamm abbiegcnd, über eine Bank setzten und zu Fall kamen. Dabei wurden drei aus der Bank sitzende Kinder, ein Knabe nnd zwei Mädchen, mit zn Boden gerissen. Tic Mädchen trugen ernste Verletzungen davon, sollen aber erfreulicher Weise nichts gebrochen haben. Die Pferde hatten säst keinen Schaden genommen, ebenso war der Besitzer des Geführtes, der i» dem selben sitzen geblieben war, unverletzt davongekvminen; er zeigte sich um die verletzten Kleinen sehr besorgt und bemühte sich selbst uni ärztliche Hiise. — Eine Ncnheit in Kleiderbügeln findet inan jetzt in allen besseren Geschäften, die derartige Artikel führen. Kmsth's Kleiderbügel ent spricht der menschlichen Schüllers»rin. Die Beinkleider werden sormmüßig ausgehängt. Dieser Kleiderbügel ist in den ersten Lchneidergeschäsicn Dres dens erprobt und als der praktischste bezeichnet worden. — Im Druck von C. C. Mcinbold L Söhn« sind Blätter der Er innerung an die Doppelscier des F r e i m a u r e r - I n ft i t u t s er- Icbicnen, die allen Freunden des Instituts und allen Denen, die das Jubelscst des 126-jährigen Bestehens in Drcsoen-Friedrichstadt und die Ein weihung des Neubaues r» Dresden-Striesen am 28. und 29. Juni mtt- geseicrt haben, lein-Iwillkoniniene Gabe bilden dürsten. — Soeben ist der illaftririe Katalog der Baumschulen von Paul H a u b « r, Tolkewitz-Dresden, über Obstbäume, Fvrniobsldäumc, Rosen, Zicrgehölze, Koniseren, Beerenobst ic. erschienen. Der Katalog zeichnet sich durch reichhaltige Sortenwahl aus. Er wird Jedermann aus Verlangen gratis und trank» zugesandl. Die Besichtigung der berühmlen Kulinren ist Jedermann auch ohne Einkauf gestattet. — Die Loschwltz-Blcisewitzer EIbbrücke pasffrten vom 23. bis mit 29. September 29,726 Personen ä 3 Psg., 8316 Personen ä 2 Psg. und 2362 Pserbc ä 10 Psg. Die Geiammteiimabme betrug einschließlich 6l0 M. seitens der Siraßcnbalmen 1344 M. 27 Psg. — Die städtischen Kollegien haben die Erhöhung des ZinssußcS bei der Sparkasse in A u e für Smlagen ans 3'/, -6 und sür Hiipoihcfendaclebcn aus 4'« "/» beschlossen. Dieselbe Erböbung wird die Verwaltung der städti schen Sparkaffe zu Schwarzenberg vom 1. Januar lS00 ab einirelen lassen. — ^Land^e^rich^t. Ingber Nocht zum 17, Nprst^früh m^^Nieschütz^ hörbar, daß der Steinarbeiter Robert Moritz Sparmann einen Thorweg einschlug, der kurz zuvor von dem Zeugen behufs Absperrung eines namentlich auch von S. häufig benutzten Fuß weges errichtet worden war. Als Rühle dem Missetbäicr Vorhalt machte, bedrohte ihn S. und bombardirte seine» Gegner gleich zeitig mit faustgroßen Steinen, von denen drei den Zeugen in der Leistengegend, an der Brust und am Handgelenk trafen. Spar mann stellte, als er zur Rechenschaft gezogen wurde, sein brutales Vorgehen mit der Behauptung, er sei zur fraglichen Zeit gar nicht am Thalorte gewesen und wisse überhaupt von der ganzen Sache nichts, in Abrede, obwohl auch die Mutter Rühle's erklärte, daß der THLter von ihr erkannt worden sei. Unter diesen Umstände» verwarf die 4. Strafkammer das Von dem Angeklagten eingelegte Rechtsmittel der Berufung und cs blieb bei der vom Schöffen gericht Meißen gefällten Strafe wegen Sachbeschädigung, Bedroh ung und Körperverletzung von 4 Wochen und 4 Tagen Gesängniß. — Der 17>Zhrige, schon mit einem Verweis vorbestrafte Schreiber Walter Alfred Kölbel unteniahm am 20. Juni während seiner Thätigkeit bei der Versicherungs-Gesellschaft „Borussia" den miß glückten Versuch, unter Benutzung von Dübeleisen »nd Hammer den Geldsckrank seines Prinzipals zu erbrechen. Um den Verdacht von sich abzuwälzen, fingirte K.. bevor er geständig war. einen Raubanfall, wonach an dem betreffenden Tage ein Unbekannter in das Kontor einaedrunacn und auch ihn. den Angeklagten, ge stochen haben sollte. Zirm Beweis dafür hatte der allzu schlaue Bursche mit einem Messer seine Kleidungsstücke in der Brustgegend durchlöchert. 6 Monate Gcsängoiß waren die Folgen des ver suchten schweren Diebstahls. — Tie 4. Strafkammer unter Vorsitz des Herrn Landaerichtsdftektor LberjusltzratbErner sprach den Anstreicher Truthold Ubald Keller und den Geschäftsieffenden Gustav Durnio von der Anklage eines SittlichkeitsverbrechenS nach 8 175 deS Reichsstrasgesetzbuchs frei. — Am 30. Mai stieg der mit seinem Bruder Otto als Fensterputzer im Gasthos «zur goldenen Wein traube" in Niederloßnitz beschäftigte JleischergcsellrMaxFlemming nach beendeter Arbeit unter Benutzung einer Leiter durch ein offenes Fenster in die erste Etage ein und entwendete ein Porte monnaie «ft 110 Mk. Inhalt. Otto Flemmtna. der von dem Dieb etwa 50 Mk. geschenkt bekam und mit dirsrm nach Berlin 8ellte der Hund des Wirlhichastsbcsitzcrs Rühle üeschütz und gleichzeitig wurden Anschläge aus Holz r, worauf sich R. beim Schein des Mondes überzeugte, )cr Steinarbeiter Robert Moritz Sparmann mit dem Beil der mit dem Schwemmen beauftragt war, übergab ckerchen am Ufer der Elbe 886 geborene Echulknabc flüchtete, stahl überdies am 18. Juli in Magdeburg seinem Schlaf« genossen auS dem Kleiderlchrank einen fast »och neuen Jacketanzng. den er für 5 Mk. versetzte. Das Ilrthest lautete Mr Max Flemming aus 8 Monate, für dessen wegen Diebstahls schon vor bestraften Bruder aus 7 Monate Gesängniß und 3 Jahre Ehren- rechtsverlust. — Amtsgericht. Ein Kutscher, der Pferde seines Herm in der Elbe einige seiner Kleidungsstücke seinem Tin zur einstweiligen Aufbewahrung. Der Ernst Moritz Zschorhe, der wegen verschiedener Vergeben bereils i» eine Besserungsanstalt untergebracht werden mußte, näherte sich dem Mädchen und stahl aus einem Kleidungsstück deS Vaters dessen Portemonnaie mit 3l Mk. Inhalt. Außerdem siel auch ei» Loos der Könial. Sachs. Landeslotteiie dem jugendlichen Diebe zum Raube. DaS gestohlene Geld verbrauchte der Junge mit anderen jugendlichen Tyunlchtguten bis aus 10Mk. Der Angeklagte wurde unter ernster Verwarnung des Hern» Amtsrichter Dr. Herrmam, als Vorsitzenden des Schöffengerichts zu 3 Monaten Gesängniß vcrurthcilt. welche er in der!Besserungsa»stalt zu Sachsenourg verbüßen muß. — Wegen Beleidigung deü Gemciirdevorstandes zu Wahnsdors erkannte der Gerichtshvf gegen den in Kemnitz wohn haften Bauarbeiter Franz Albin Herrmann aus eine 2wöch!gc Gefänanißstrase. — Am l2. August gelang es dem Zimmermann Ernst Albin Rösler, 1879 geboren, vor einem Schanklokal in der Altstadt ein Fahrrad im Werthe von ca. 100 Mk. heimlich wegru- schafsen und aus einem Dorse für 30 Mk- zu verkaufe». Diesen Diebstahl muß der Angeklagte mit 3 Monaten Gesängniß sühnen. — In geheimer Sitzung wurde gegen den Arbeiter Max Georg Gühne verhandelt, der sich außer oer Ruhestörung noch eines Ver gehens gegen die Sittlichkeit schuldig gemacht hatte. Der An- aetlagte wurde zu 6 Wochen Gesängniß verurtheilt. — Der Kut scher Bernhard Georg Hänschcl, 1871 geboren, mehrfach vorbestraft, bestimmte seinen LvgiSwirth, den Fabrikanten H"i»rich Catt Dörfler, 1858 geboren, ihm eine Quittung über 25 Mk. lautend für angebliche Schulden bei ihm atisziiserttgen. Mit dieser Quitt ung begab sich H. zum Armcnpsteger, der ihm die Summe un beanstandet anszahlte. Der Betrug wurde später entdeckt und H. welcher !>mg Mk. Strafe. — Der vielfach und schwer vorbestrafte 1863 zu Bautzen geborene Kutscher Michael Jatzwark beiiihr mit einem Lastgclchirr einen dem öffentlichen Fährverkehr »och nicht übergebene» fiska lischen Weg i» Seidnitz in so uiweinntwortticher Weise, daß die Pferde eine Barriere smnmt der Warnnnastasel Umrissen. Die einschrcitenden Beamten fanden so heftigen Widerstand, daß I. ge fesselt abgeführt werden mußte. Der Angeklagte wurde wegen Thierguälerei, Uebcrttetung fuhrpolizeilichcr Vorschriften. Sach beschädiglliig. Bcanilenbelcidigting und Widerstands zu 6 Monaten Gesängniß sowie 3 Wochen und 3 Tagen Haft verurtheilt. — Am Ä>. Juli gcrietheii der Steinmetz Alfred Aulich und der Gärtner Albin Franz Jrmicher mit einem Gast in der „Grünen Wieie" zu Neu-Gmna in lebhafte» Wortwechsel, der sich aus der Straße sorlietzte. Der gegen die Streiter entschreitende Nachtschlch- »innn stieß seitens Irnischec's ans erheblichen Widersland. Jrmsclicr wmde z» 3 Wochen Gesängniß und 30 Mk. Strafe verurtheilt. Gegen Aulich wurde aus 30 Nit. Strafe erkannt. — Der zuBlasc- tvitz wohnhafte Steinmetz Ernst Paul Wvls verwirkte wegen Körperverletzung 2 Monnte Gcsä»g»iß. - Der wegen Bcttelns und anderer Straidclilie bereits über 100 Mal vorbestrafte Hand- arbeiter Friedrich Emil Polster wurde am 22. September wieder beim Alinvseii-Anspreche» angeftoffen. Der Angeklagte wurde zu 4 Wochen Haft vcrurlbeilt. — Im Geicbästsberesclic der Gencraldirektio» der König!. Samtnlunam sür Kunst und Wissenschaft ist besördcri: der zetthcrige Aulseber bei den Königl. Saminlunüen Anton Kowalski zum Oberauffchcr bei der Gemälde- galerte. — Im Geschäftsbereiche des Ministerium des Krieges. Woiff und RicciuS, Laznretliinspeftoren in Riesa und Bautzen, in der Stelle als alleinstehende Lazaretbinspelloren bestätigt. Wagner und Weck, Miluär- anwärtcr, unterin t. Oktober als Lazaretlnnspcktorcn bei dem Garnüoa- lazaretb Leipzig beziv. Dresden angcsieUt. NcUerman», Lazarcih-Vcrwal!- ungsinspeklor >n Zittau, aus seine» Antrag unterm t. Januar 1900 mit Pension in den Rnbesiand versetzt. Müller, Lazarechinspektor in Zwickau, zum Garaisonlazareib m Ebemuitz. Mirlichin, Lazarechinspektor in Dresden, zur probeweise» Walnnehnumg der Stelle eines alleinstehenden Lazarcch- Mspektors »ach Zwickau, unterm I. Oktober versetzt. — Oesscnlliche Versteigerungen in den König! Amtsgerichten. Donnerstag, den 5. Oktober. Dresden: Clemens August Lehner's Haus in Blasewitz, Babichosslraße 3, 16,600M. Dresden Carl August Wcise'S Wohngebäude i» Kemnitz, 30,875 M. Kainenz: Karl Ernst Rasche's Wohnhaus, Wiese und Feld u, znickecsdors, 1200 M. Zschopau: Robert Bernhard Lämniel's Feld daselbst, 2570 M. Meißen: Ängusi Robert Sonnner'S Wohnhaus, Hos und Garten in Zscheila, 7870 M. 60 Pfg. Oclsnitz : Zimmermann Johann Gottsried Hütlner'S Haus mit Feld in .HundSgrün, 6460 M. Freitag, den 6 Oktober. Leipzig : Zinuncrmeister Richard Otto Gödicke'ü HauS in Kleinzschocher, Klingenstraß«, 28,800 M. Dresden: Alwin Theodor Hösling's Wohnhaus m Löbtau, Friedrich August- stratze II, 88,000 M. Sonnabend, den 7. Oktober. Stollberg: Karl Wil- bclm UbUg'S Haus und Feld in Gornsdors, 2160 M. Wetterbericht des Kgl. Sachs. Meleorolvg. Instituts in Ehemnttz vom 2. Oktober, 8 Uhr Morgens (Temperatur nach Celsius) Or«. «od» Haparand Äemcl herdourg Berlin Manchen Bar. Wind. > Wetter. i». Ort. Bar. Wind. Weiter 7ö< 0 leicht wolkig 4- 7 Chemnitz 7L9 SSV »eicht Dunst 54 KO leichuiiegcn Wien K9 ttiUj halbbed. 62 080 leichtch edeckt Prag 6N still, Nebel 54 8 schwach^iegen 4-14 PecerSb. 63 380 leicht bedeckt b? ^0 ^leicht^wolkig 4-t2 Hermstdt. Triest 64 o letch! Wdwg 61 4-1- Aberde«» kl stark halbbed Lp. chir chtS n Minimum und Mcdcrschllge werden »m Mittag »dgetelen. Beide Tage, der 30. September und l. Oktober, verlies«« vonvftgend beiter, der letztere auch durchweg trocken. Ebenso fand an beiden eine all- mäbliche Warinezuiiabme statt. Am 1. Oktober stiegen die Mitteltempcra- turen von 7 Gr. (Fiwielbcrg) bis l4 Gr. lBautzen), im Maximum wurden in Chemnitz 20 Kr. erreicht. Am Morgen trat häufig Tdaubiidung aus. Eine am Vorlag am südlichen Kanalcingana gelegene Depression hat sich naa, der südlichen Nordsee sortgepslantt und sühri aus den britischen Jnieln zu stürmischen Nord-, an der niederländischen Küste zu starken Südwcsi- winden, auch finden in Westeuropa vielfach Niederichläge statt. Bei uns herrscht unter dem Einfluß des im Südoste» des ErdtbeilS befindlichen lwben Drucks warme, wolkige Witterung, doch ist auch hier der Eintritt von Niederschlägen wahrscheinlich. Dresden. 2. Oktober. Barometer von Ovliker Wiegand worin. Otto Bösold), Wallftraße 2. Abends 8 Ubr. 762 Millimeter. 6 ge stiegen. Aussichten: Veränderlich. Tbermometroarapd nach Eelfius. Tem peratur: höchste 20 Gr. Würm«, nicbriaft« 12 Gr. Wärme. Vormittags beiter, Nachmittags bedeckt. Südostwind. - VA»»«, N>atlrrfta,»d der Kid» »nd Wlolda». Budweti Prag PardubtH MeSUI 4- r« -!- 37 4^ «4 4- lS 4- 7 4- d8 4- b0 4-4« - « 4 «0 -47 Wetzs « ällsr *. Krad. (Vcborcn: Oskar Günther's S.. Leipzig. Houplmonn a. D. Wolff's S.< Gansgrün bei Plauen 1. V- Pastor Georg Kockel's S-, Pfarrhaus Oberlosa. Lehrer Lauschke'S S., Bautzen. Lehrer Max Licbscy s T-. Bautzen. Berlobt: Elsbetb Jährlichen, Leipzlg-Volkmarsdors m. Theodor Friebel, Leipzig-Reudnitz Margarethe Brandt m. Her mann Probst, Leipzig. Frieda Walter m. Heinrich Döring, Leipzkg-Neudnitz. Clara Meier, Zwickau m. Baumeister OSkor Jahn, Leipzig. Elisabeth Metzner, AlbertSthal bei Glauchau «. Kunze, Grimma. Vermählt: Friedrich Bölling m. Martha Trtm. Leipzig. Louis Märke m. Louise verw. gew. Mucke-Eapretz geb. Hesse, Leipzig-Lindenau Oskar Illing, Charlottenburg m. Marie Krause, Leipzig. Otto Stöckel m. Anna Volland. Leipzig. Hugo Springer m. Margarete Schreiber, Leipzig. Karl Simon, Leipzig m. Helene Brabant. Dobeln. Feodor Brückner m. Helene Zeitzer, Schwarzenberg i. E. Mar Römer m. Maraarete Waentig, Zittau. Dr. med. Richard Neumann m. Else Kolbe, Bauden. Gestorben: Privatmann Friedrich (Sünde!. 71 I.. Leipzig. Albin Hauschild. 34 I., Leipzig. Jda verw. Hauvtamtskontroleur Loewe aeb. Mailoch. Leipzig. Anna Schlicht geb. B< Eutritzsch. Louise Sounroerger, 20 I.. Leipzig. Straßenwärter Hug» Friedrich Te, Mvlau t. L- Kortzei».
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)