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Dresdner Nachrichten : 03.10.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189910037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18991003
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18991003
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-10
- Tag 1899-10-03
-
Monat
1899-10
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.10.1899
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Nt. k. 1°- rn. von: s; It u»<i. .'schliit. besucht igen :c. VS- u »ud Nig in lieber ttags iindsich ->Ä) ll - L., cstr. 53. ». nten streich- NRelb., ig ». d. US» d. kurzem vicrtcl- icrricht. Lchrp. ctvr. Ge- mit ten. »rse tres- s«? I» '«nte»I. , Ilvolt, i.klutr, Vse1«i>, ebvitr, - Ä.uk- 31,11. er und - Ein« Lag» H B««»g»oebü-r viertÄIakuii» M«. r«. dm» Ue Volt MI. 2.7». ri,««»»»«»» «»rviidigunirn lür die näklüu Nummer cciolat tu dir L-auvIgelchilNssicile, Manrnitr.».». in den Nkbenuniialunellelic» v Beim, kt did sUbr Nackin, Gnniitaa« nur Mmicultt. »s v. n-'/,r UlirMtliliaS. A n, e i a c n t n r i f. Tu itraltiurGruiitucileica »Etlbem >kPi.Nulundiauuocu anidc> Vrivac- tkile ZkileeoNt. :Dovl'ktifilc..»Mcnn Liriih" iEiuoclaiwv na Pi. ükund »eile lür MoiNaae oder »ach Ncliiaacn Ai Pia nur 8amiltknmu1»imlk» r >. de», so Pf. — AiiswürNae Auiträae nur aelik» PoraiiSt'cmliluua. BctcabläNer wcrö m loPf. beicUiiiet. tzül Nückaabc ciuactaudter Cchriit- liückc keine Verbindlichkeit, gernivrechanichlub: Amt I Nr. tl Nr. Lnns. Die Dresdner Siachrichlcn ericheuien taoltch MorocnS. NGLZsrt, krazerstrssse 7 llolpdolOLrüpd krszorsirsssv 7 's ^.ufliukmkll von Viüit.- Iris I-6>)(M8-;eü8üe. 'Ei ^ Lperialität: Vvrxrö«8er»»xv», l'kratvllv »nc! Lguurell«. *4 44. Jahrgang. E)»rt Hvln»ia» Drosäon-dl., Kiu4ürsl«ll»tr„ Lc^v l'lseilKtrsKkv, ^orn»pr.-^. 11.2100. HIvNpIttliNlkE G prttmiirl. 80.000 LtUok Ü» ?''inoÜ0v« DM" LostvllLrois krodo. ^DDD 6er«usc^kose Litt änppoitor serittsnUosnm». SovLNsLMSn SckUsssoi» «okaälo». Lelegr.-Adreiie: Nachrichten, Dresden. UvZekLösäesrtilLl i« Ui-.-ltk ktii.mdl dill-ttl frieükiek Lapoisek ) zkgeniidv Lü,l>«i. ^ l kedeitt! sHeitd^skr.« Us iee/mtscken Maaren ««», -—' v/»«»»" <tu,nmii'llbei>- sieinslLi'l!! l-klipelt. s — i. »»»ui* Kr-Ulvi» — ^ ^ Xur 1'rilUit-Lsinm8»rn- >'akrillsts. ^— ttnullarbeit. ^ iE I», LA^iliMLÜM, »Iriixtlniüntvi, »Ir^i>iutk8ileitv EMH (u,t1>kiolt!h in M>88toi- sVu8>va!lI .lu«. 8 LvvI»N tE 22, ,'ti.th. uiiä 1. I^A§o. Nr. 274. Zpiestel: Wendung in Oesterreich. Carabiuicr-Jubilmiin. Hvsiuichrichte», Piueen; P>ies;nik. Deutscher Sprachverein. )ichterabeud. Bictoria Saluu, Ceutralthcater, „Jra Tiavvlo". Muthmastl. Witterung: 'Niederschlage. Die Wendung in Oesterreich. Daß mit dem Stune des nabiuets Dlnm eine Wendung in der inuereu Politik Lesierrcicbs nugebahut werden soll, darf uni ja mehr erwartet werden, als der Entschluß, niit dem Shstem Badeni-Thun zu brechen, der freien Initiative und dem eigensten Ermessen der Nrvne entsprungen ist Kaiser Franz Jvics hat mit voller Entschiedenheit der Erkenntnis; 'Aus druck gegeben, daß den Deutschen in den letzten Jahren schweres Unrecht widerfahre» ist und nicht länger gegen sie regiert werden fall. Welches auch das Schicksal des Ncbergangslnviiicts sein nnd niit welchem Prvgran»» auch schließlich das definitive Ministerium erscheinen wird, so dürfen doch die Deutschen nun mehr insofern mit Vertrauen in die Zukunft sehen, als der Träger der Krone den festen Willen bekundet hat, unter allen Umständen eine Rückkehr zu den unseligen Zuständen, wie sie unter den drei letzten Ministerien geherrscht haben, nicht mehr zu dulden. Tie Losung der iiinerpvlitischen Krisis soll durch die Erfüllung der .vauptsordernng des Dentichthnnis, durch die Aufhebung der Sprachenverordnnngen. cingeleitet werden. Ein sogenanntes Beamten- oder Uebcrgangsininistcrinm soll mit dieser 'Aufgabe betraut werden. und damit den ersten Schritt thu», in» die 'Arbeitsfähigkeit des Reichs:alheS, die zunächst für die TelegationSwahlen erforderlich ist, wieder herMellcn. Das neue Kabinct ist ein außerparlamen tarisches. Es stutzt sich nicht auf bestimmte Parteien und verfugt über keine feste parlamentarische Majorität Es stellt sich als ein Provisorium dar, weil eS vor der Hand nur zur Regelung der augenblicklich dnnglichstcn Staats«ngclcgcnheiten berufen ist. Die endgiltige Losung des inncrpolitilchen Konsliktes soll nach den 'Aenhernngen des Kaisers ein parlamentarisches, ein Kvalitionsministerin»! übernehmen, in dem die Deutschen eine ihnen gebührende Stellung finden sollen. Dem Charakter des nenen Beanitenmliiisterinms entspricht es. daß an seine Spitze ein Mann tritt, der eine ausgesprochen parteipolitische Bergangenhcit nicht besitzt »nd nicht durch die Mitverantwortlichkeit an feind seligen, gegen die Deutschen gerichteten Berwaltnngsmnßregeln belastet ist. Der neue Ministerpräsident. Graf Manfred von Elarst- Aldringen, genießt den Ruf eines ausgezeichneten Berwaltnngs- beamten, ohne daß ihn eine bestimmte Partei für sich in Anspruch nehmen kann. Er ist ein jüngerer Bruder des Teplitzer Fürsten Carlos Elarn-Aldringen nnd deS Stuttgarter Gesandten Siegfried; er ist 47 Jahre alt, war früher Bezirkshauptmann in Wiencr-Rcustadt, dann Landesprästdent in Schlesien, zuletzt Statthalter in Steiermark Seine Familie wurde stets zu den denlichgesinnten Geschlechtern der böhmischen 'Aristokratie gezahlt. 'Als Landespräsident Schlesiens genoß er bei den Deutschen des Landes wegen seiner korrekten Haltung allgemeine Sympaihie, die ihm anch von den Deutsch- nationalen nicht versagt wnrdC Es wird behauptet, daß er ein ossener Charakter, ein Mann von redlichem Sinn und ohne Hintergedanken ist und daß er vor Allem das Verständniß für die hervorragende Wichtigkeit des deutschen Elementes in Oesterreich nnd für die Nothwendigkeit besitzt, dieses zur Mitwirkung an den staatlichen Aufgaben wieder hernnziizichen. Ist dem so, so würde er dieienige Voraussetzung erfüllen, die in erster Linie nothwendig ist. wenn das Beamtenministcrinm die ihm gestellte 'Aufgabe lösen soll, die nur durch einen Akt des Entgegenkommens Ken Deutschen gegenüber ermöglicht werde» kann. Die Aushebung der Sprachenverordnnngen hat zunächst den Zweck, die Einstellung der Obstruktion der Deutschen, welche den Reichsrath arbeitsunfähig gemacht bat, zu bewirten. Es ist wohl mit Sicherheit zu erwarten, daß die deustche» Parteien ohne Aus nahme ihre Bereitwilligkeit bekunde» werden, die verfassungs mäßigen parlamentarischen Zustände wieder herbeiznsnhren. Tie Ob struktion sollte ja niemals etwas 'Anderes sein, als das verzweifelte radikale Mittel, die Beseitigung der Sprachenverordnnngen durch- znsctzen. Ist dies gelungen, so liegt für die Dentichen kein Grund mehr vor. die Rückkehr normaler Verhältnisse im Wiener Abgeord- netenhnuse zu vereiteln, auch dann nicht, wenn sie sich genothig! sehen sollten, bis ans Weiteres in der Opposition zu verharren. Volles Vertrauen zur Regierung werden die deutschen Parteien freilich erst dann haben können, wenn ihnen hinreichende Garantien ge geben sind, daß mit dem anßergesetzliche» politischen System, das !'/r Jahre hindurch gegen sie angewendet worden ist, cndgiltig gebrochen und ihnen Gelegenheit gegeben werden soll, ihre Re gierungsfähigkeit durch aktive Betheiiignng an der Staatsleitnng zu bethätigen. Ob sie dahin kommen werden, wird allerdings davon abhciirgcn, welche Taktik ihre Vertreter im Parlament in der nächsten Zeit verfolgen werden Nachdem der unselige Gegensatz zwischen oer Krone und dem Dcnlschthnm durch das Entgegen kommen des Monarchen beseitigt ist, würde es verfehlt sein, dem neuen Ministerium mit Mißtrauen und Aornrtheilcn entgegentrcten zu wollen, und diesem die Erledigung der 'Aufgaben, die ihm vom Kaiser gestellt worden sind, durch starre Opposition und durch Geltendmachung zu weit gehender Forderungen zu erschweren. Die gegenwärtige Lage ist von größter Tragweite für die Zukunst des Deutschthums in Oesterreich. Mehr als je ist für die Deutschen Besonnenheit und Mäßigung, zugleich aber auch einmuthiacs, ziel bewußtes Zusammenhalten von Nöthen, wenn sie sich das Ver trauen der Krone sichern »nd bei der weitere» Gestalt ung der innerpolitischen Verhältnisse den Einfluß aus die Re- aiemngsgeschäste erringen wollen, der ihnen als dein wichtigsten staatserhaltenden Faktor in der habsburgischen Monarchie gebührt. Vor Allem gilt eS jetzt für sie, den höchsten vaterländischen Gesichtspunkt nicht aus den Augen zu verlieren, der gebietet, das Parteünteresse dem allgemeinen Staatsinteresse nnd den, Gesammt- wohl der Monarchie unterzuordncn. Die Schwierigkeit der Position, die das Kabinet Elary ein nehmen wird, liegt in dem Verhältnis; zu der bisherigen parla mentarischen Regiernnasmehrhrit. Daher hat Kaiser Franz Joses vornehmltch an den Potnolismus der Vertreter der Rechten oppellirt und ihnen die Rothwendiakeit an's Herz gelegt, der neuen Regierung die Lösung der Aufgabe, das Werk der Versöhnung vorzubereiten, zu ermöglichen. So sehr auch zur Stunde bei den Parteien der Rechten die Mißstimmung überwiegt, weil zunächst die Bildung eines parlamrutarlsche» Ministeriums nicht erfolgt Ist, so ist doch kaum zu befürchte», daß dem so entschieden auS- gefprochenen Willen des Monarchen gegenüber von den meisten der bisherigen Majoritätssraktionen ein nachhaltiger Widerstand entgegengesetzt werden wird, und zwar um so weniger, als die Hossnuna besteht, daß sie i» dem definitiven Koalitions- Ministerunn oic führende Rolle übernehmen werden. Zu den Pplenfuhrcru hat der Kaiser gesagt: .Ich hoffe, daß mir die Polen keine Schwierigkeiten machen werden". Diele Hoffnung dürfte sich verwirklichen; in; Kreiie der polnischen Führer werde» Stimmen laut, welche von der ansangs angetundigten t. »Positron gegen das Bccimtcnminislcrium nichts wissen wollen. Ter ehe malige volnisrhe Minister MadeiSki ist wgar in einem soeben ver öffentlichten Rechenschaftsbericht für die Losung der Sprachcnsragc im Einvernehmen mit den Deutschen eingetrcten nnd hat die Solidarität des Polenthums mit den Paneien der Rechten für unznlässig erklärt. Ebenso wenig wird die katholische Voltsparici angesichts der zu Gunsten des Tentschthums cingelretenen Wend nng Neigung verspüren, dem Ministerin,n. das diese Wendung bcrbeistthren soll, Schwierigkeiten zu bereiten. 'Nur die Ezechrn sind eS. die dem neuen Kabinet eine ausgesprochene Feindseligkeit entgcgenbringen. Die beiden Inngczcchenttihrer Herold und Engel solle» in ihrer Audienz beim Kaiser erklärt haben, unter keinen ltmständen in die Aushebung der Spracheiwcrordiinngen willigen z» können. Daraufhin sollen sie von, Kaiser äußerst ungnädig entlassen morde» sein. Herold hat inzwischen dem Kabinet Elar» offen den Krieg angekündigt und eS ist die Möglichleit nicht aus geschlossen, das; nunmehr an Stelle der deutschen die czcchische Obstruktion tritt. Hrrnschrcili- und Kernfprrch-Berichte vom 2. Oktober. Berlin. Tie in verschiedenen Blätter» anstanchenden Meldungen, wvnach zwilchen Terttichland nnd England Unterhand lungen »der die Spezifikation des früheren dcntsch-cngliichcn Ab kommens hinsichtlich Südafrikas oder über die Delagva-Bai slatt- sinden sollen, werden von unterrichteter Seite als völlig unbegründet bezeichnet, Anch über die Transvaal-Anaelegenheit werden zwischen England und Tciilschland keinerlei Verhandlungen ge führt. — Nach einer telegraphischen Meldung des Kaiser!. Gouver neurs von Kamerun ist Hauplmann v. Kamel; mit der Schutz- truppc ans seiner Expedition in Adamaucr am 25. August zinn zweiten Male in die Tibccki ei»,, arschirt und ha! den Lanrido von Tidati, o. h. den dortigen Gewalthaber, gefangen genommen. Einen Tag später trns ein zweites Telegramm des Gvnvernenrs ein. nach welchem aufständische Bnlis in überraschender Weise Krilst angegriffen haben, jedoch linier Führung des kommissarischen BezirtsanilmannS Frei herr» v. Mailen in mehrtägige»! Gefecht ahgeschlagen wurde». Freiherr v. Mallen wurde in diesen Kämpfen leicht verwundet. 'Ans den Schlußworte» des Telegramms des Gouverneurs „Alles wohl" geht hervor, daß die Lage stn Südbezirl zu Beniirnhignugen leine Veranlassung gab. Es handelt sich offenbar wieder um einen mit großer Kübnhcit anSgesührtcn Raubzng einzelner Häuptlinge — Ans Requisition des Gouverneurs ist Sr. Majestät Schiss „Habicht" zum Schutze der Niederlassungen der Europäer nach Kribi und Groß Vatanga gegangen Zugleich hat der Gouverneur unter Führung des bewährten Polizei-Inspektors Bicrnntzky ei» Kvmmanoo von 30 Mann Polizeitruppen nach dem Süden geschickt, das für die nächste Zeit als Besatzung je nach Bcdürfniß in Groß-Batanga und dem nahcgclegenen Kribi bleiben wird. — Die „Teutsche Tgsztg." schreibt: Einige gut nationale Blätter wiindern sich, daß die konservativen nnd agrarischen Blätter einem „bloßen Gerücht", daß Minister v. Miguel der Anreger der Beamtemnaßregclungcn gewesen sei, soviel Gewicht beigellgt hätten. Demgegenüber muß nochmals hervorgehoben werde», daß es sich nicht um ein bloßes Gerücht bandelte, sondern um die positive Mittheilnng eines Mannes, der »ntcrrichtet sein mußte. Wir sind nicht berufen und ballen uns auch nicht für verpflichtet, mehr zu sagen: da nach ge wissen Anzeichen die Krisis noch nickst beendet zu wir, scheint, wird vielleicht später eine solche Verpflichtung eintreten — Durch Be schluß der 3, Strasknmmec des hiesigen Landgerichts I ist gegen den Herausgeber der „Deutschen Agrar-Korr.". Edmund Klapper, als Verfasser nnd Herausgeber der in der Nummer 130 der „Dentichen Agrar-Korr." perosteistlichten vvliliichcn Briese das Hauptversahrcn wegen Mcnestät-.'bcleioignn.i eröffnet worden Tie Verhandlung stndei am 17. Oktober vor der genannten Straf kammer in Moabit statt Das Vorverfahren schwebt icit dem II. September. — Die Nachricht, daß die Natioiialliberalc» einen Antrag für die zweite Lesung des Gesetzentwurfs znm Schutze der Arbeitswilligen vorbercitcn. hat sich bestätigt, nicht aber die. nach den voraiigegniigenen allerdings kaum erfüllbaren Hoffnungen, innerhalb der Fraktion eine Einigung wegen des Vorgehens ans diesem Gebiete zn erzielen. Die Gruppe Heyl Bassermnnn ist an dem zu erwartenden nationalliberalen Antrag nicht bctheiligt. der bei selbe geht von der Gruppe Büsing-Möller aus. die schon bei der eisten Lesung erklären ließ, daß sic in einigen Bestimmungen dieses Entwurfs eine geeignete Grundlage für eine Verbesserung des 8 153 der Gewerbeordnung erblicke Als Kern des Antrags be zeichnet das Organ des Herrn v. Heyl: Bestimmt dezcichnete Ausschreitungen, die bisher nur nach dem Strafgesetzbuch als 'Be leidigung. Körperverletzung oder Sachhelchädigung strafbar waren, sollen jetzt nach dem Gewcrberecht als Nöthigung strafbar erklärt werden. Also diese Ausschreitungen sollen, weil sie sich aus dem Geviete der Arbcitskämpse abgespielt haben, von einer härtere» Strafe für Norhiguiigsverychen betroffen werden und bei ibncn soll auch der Versuch mit der vollbrachten Tbat gleichgestellt werden. Dazu bemerkt die „Nat,-Ztg.": Wir halten diese Mit- thcilung für unzutreffend: derartige Bestimmungen würden einer seits über das hniansgehen, was nöthig ist, und doch andererseits nicht die erforderliche Ergänzung des 8 153 der Gewerbeordnung ergeben. Die bezüglichen Erwägungen sind unseres Wissens noch nicht abgeschlossen. — Der keineswegs deutschfreundliche Mul- bauser „Erpreß" stellt nach guten Informationen fest, daß die Meldung sozialdemokratischer Blätter. Gendarme hätten bei der Beerdigung Scheurer-Kestner's in Thann Trikoloren. Schleifen und Bänder konsiszirk, der thatsächlichen Begründung entbehrt. — Offiziös wird bestätigt, daß der Ministerialdlrektor im Ministerium des Innern, Dr, v. Bitter, an -stelle des in den Ruhestand getretenen Oberpräsidenten Freiherr» v. Wilamowitz- Möllendon »um Obcrpräfidcnten der Provinz Posen, der Regierungspräsident in Bromberg, v, Bethmann-Hollwcg, znm Oberpräsioentcii der Provinz Brandenburg ernannt worden sind. — Vor der 3. Strafkammer des hiesigen Landgerichts I begann Verhandlung gegen den Vors .... Anaeklagt sind: Reglcrungs Jahre, Leutnant der Reserve im 2. Gardc-UIancn-Rent HanS Bernhard v. Kröchcr, 23 Jahre alt. Leutnant der Reserve im 2. Garde-Fcfdartillcrie-Ncginient, Beide fest 3 Monaten in Untersuchungshaft. Kaufmann v. Schachtmeyer, 27 Jahre alt, Unteroffizier der 'Reserve im Feldartillerie-Neatmeiit dir. 3. Sie sind beschuldigt, aus dem Glücksspiel ein Gewerbe gemacht zu haben. Der Vorsitzende erklärte, daß der Gerichtshof auch in der vcrarnen, au; weicpe Wcne man oer Zern», Parteien entgegenarbciten müsse und ob ev hcitliche deutiche Partei gebildet werden ton Wien. Da Freibcrr v. Kolbenslciner Tienstlili, -Z. Oktober Lage sei zu erwägen, ob neben dem Vergehen des gewerbsmäßigen Glücksspiels in idealer Cvucurrenz noch Betrug vvrliege Tics >e gegenüber der irrthnnilichen Auffassung in Preßorganen herer »»heben. Es sind weil über tt-'> Zeuge» geladen, dairiittec eie!' Offiziere, meist von Kavallerie-Regimentern. Eine große Zahl vorgeladcner Zeugen meldete sich beim Ausruf nicht Ter Grün? ihres Ausbleibens ist sehr verschieden. Ter Hauvtbelastuiigszencp Dr. phil. Kornbluin ist nicht cinfsindbar gewesen, er ist nach Italien abgcmcsdct. Ein Zeuge ist aus ein Jahr nach Afrika deursaubi. ein anderer Zeuge befindet sich in Norwegen ans der Jagd, ei» dritter i» Amerika, mehrere Häven Kcankheitsatkeste cingeichi kt. h. Schauspielerin Lola Kussingcr hat ihr Wegblciheu damit entschuldig:, das; sie bei Nichlwahrnehmung ihrer Bcrnfsplsicht eine Konvei: tionnlstrase von 500 Mk. würde zahlen müssen, sie erklärt sich aber bereit, sich in Hannover vernehme» zu lassen. Ein Zeuge. Prinz zu Thum und Taxis, ist vorläufig abbestellt worden. Die Ver thcidigung erklärt icdoch. bei allem Entgegenkommen ans dielen Zeuge» nicht verzichten zu können. Fast sämmtsiche Zeugen winden für l,ente. einige sogar bis Freitag entlassen. ES wurde beschlossen, den Versuch zu machen, einige sehr wichtige Zeugen durch Depeschen nach Italien. Montreux -c hcrbeiziiholcn. Kavier bestritt bei seiner Vernehmung ganz entschiede», ein sehr Inrnrioses Leben ge führt zu haben und aus das Glücksspiel angewiesen gewesen zn sein. Berlin. Ter Geograpiieiitongreß bereitete Namen heute Abend eine stürmische Ovaiien. In rein wissenschaftlicher Form j schilderte Nansen die Eigenschafien deS Polarmeeres, seine Tiefe, Teniparatne n»d seinen Salzgehalt an der Hand von Tabellen, welche an Bord des „Fram" ausgestellt wurden. Redner beschreibt das Verhalten der einzelnen Meeresströmungen bei Spitzbergen, Grönland nnd Island, ihre Tieseniaaen, ihre Wirknngen auf die Wasserlcmpcrallrr. das Klima und die Eisbildung. Der zweite Vorsitzende, v. Steinen, dankte Nansen mit dem Hinweis, gerade Das begeistere für Nansen, daß er nicht aus Abenteuersncht, son dern für die Wissenschaft allein sein Leben eingesetzt bade. iStür- mische Hochrufe.) Leipzig. Heute früh N Uhr fand die feierliche Einführung des Oberbürgermeisters Droendli» durch den Kreishcmptmann p. Ebrcnstcin und den ersten Bürgermeister Dittrich statt. Bremen. Ter König und die Königin von Sachsen sind, von Hamburg kommend, heute 'Nachmittag IW Uhr mit Gefolge hier eingetroffen und von de» Bürgermeistern Schnitz und Tr. Pa»!!. Milgsiedern des Senats, dem sächsischen Konsul Snsemihl und den; Regimeiitslommnndcnr Oberst v. Bötticher empfangen worden. Von der Bevölkerung mit begeisterten Hochrufen be grüßt, fuhren die Majestäten durch die reichbeslaggten straßc» der Stadt nach Hillmaii's Hole! Hier gab der König ein Tiner, zu dein u. A, die beiden Bürgermeister Schnitze und Tr. Pauli, Senator Dr, Balkhausen, der Präsident Gev Plate, General direktor Dr. Wiegand des Norddeutschen Lloyd. Oberst v Bötticher und Konsul Snicmchl geladen waren. - " H a m bürg. Als der 'Abends von '.'('erden kommende Zug mit Rekruten von meist nach Metz und Diedenhofcn bestimmten Dragonern in den Klostertbor Bahnhof eingelcnffen war, stiegen viele Rekruten gegen den Befehl des kommandirenden Offiziers aus und blieben aus dem ersten Gleise stehen. Gleich daraus lies ein Zug von Blankenese ein nnd fuhr in die Menge hinein 3 Mann wurden hierbei getobte, nnd etwc>3tt verletzt. Von allen Seiten sind Aerzte nnd Ämbnlanzwagcn zur Hilfeleistung an der Ungliicksstclle eingetroffen, Essen <a, d, Ruhr), Das Kohlensyndikat hat den Prozeß gegen die in Hüttenbesitz überaegangenen Verbandszechen in erster Instanz gewonnen Das Urtheil fuhrt anS, daß sich die betroffenen Gewerk'chasten nicht niistosen können, bevor der Vertrag des Syndikats mit dicien Gesellschaften abgelanien ist, der bis ktt>>5 geht. Desgleichen wurde anerkannt, daß die Menge», welche die in Frage kommenden Zechen den Werken zum Selbstverbraiich liefern können, nmlagepflichtig sind. Baden-Baden. Der Vcreinstag sür Knabenhandarbeir wurde beute nach einem Vortrag von Dr. Pabst Leipzig über die Handarbeit in höheren Schnlen und Seminare» geschlossen. Wien. Der zurücktretendc Ministerpräsident Gras Thun toll das Groszkren; des Stephanordens erhalte», während den übrigen scheidenden Ministem der Orden der Eisernen Krone k Klaffe ver liehen werden soll. — Die Elubs der deutschen Fortschriltspartt! und der deutschen Volks-Partei sind sin morgen eingeladcn, um zu Herathen, auf welche Weise man der Zersplitterung der deutschen eventuell eine große cin- könnc. heute die Leitung des Finanzministeriums entschieden abgelchnt hat, wurde Scktionschej Kisiaziolueli zn dieser Leitung berusen. Das Kabinet ist mimnehr gebildet. Ministerpräsident Gras Elarh har beute Mittag die Miiiislcrlistc dem Kaiser unterbreitet * Wien. Der Kaiser nahm die Demission des Kabinets Thun an und genehmigte die Ministerlislc Elar« - Aidlingen s. welcher niit dem Vorsitz im Ministcrrathe des neuen Kabinets bc traut ist. Die Zusammensetzung des neuen Kabinels ist folgende: Elar» - Aldringen: Vorsitz im Ministerrathe und Ackerbau. Gras Weliershcimb bleibt LandcsverthcidigungS-Minister, ehemaliger Minister v. Körber: Inneres, der bisherige Eiscnbahnministcr v. Wittck verbleibt in gleicher Eigenschaft, bisheriger OberlaiideS- gerichtspräsident in Triest, v. Kindinger: Iiislizministcr. Eholen- dowski. bisheriger Hofrath im Ministerium sür Galizien: Minister ohne Portefeuille für Galizien, Harvest, bisheriger Sektionsches im Kultus- und Unterrichtsministerium: Leiter dieses Ministeriums. Kniaziolucki. bisheriger Sektionsches im Finanzministerium: Leiter dieses Ministeriums. Stibral, bisheriger sektionsches im Handels ministerium: Leiter dieses Ministeriums. Die Vereidigung der neuen Minister wird morgen erfolgen. — Der Kaiser begiebt sich morgen zu den Hofsagden nach Rcnberg. Rom. Die Kricgsvcrwasiung hat den Gebrauch vo» Automobilwagen zum Transport vvn Verwundeten, Proviant und Munition cingcsüyrt. * London. Die Blätter melden, unter Vorsitz der Königin finde am Sonnabend in Osborne Castle eine Sitzung des Prwy Council statt, wo wahrscheinlich die Einberufung des Parlaments aus den 17. Oktober beschlossen werden würde. * London. Hiesige Finanzkreise sind, wie Renter's Bureau meldet, der Meinung, daß ;m Kriegsfälle eine sofortige Ausgabe von Konsuls im Betrage von 20 bis 25 Millionen Piund erfolge. So erkläre sich der Rückgang der Konsols an der Heutigen Börse. London. Die Abendblätter veröffentlichen eine Depesche anS Cavstadt, welche besagt, daß gestern Abend ein Svndcrzug L " 2 I? I IMLVrrSVMVMVMLZH
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