Volltext Seite (XML)
vermischte». ** Vom Kailcrbesuch in Schweden schreibt man der „Allg. Fla." aus Stockholm: Die lndschwcdilchen Käfiertage sind zu Ende. Umgeben von icirer glänzenden Gaslsrenndschast. in deren Pflege »er hohe schwedische Adel seit Jahrhunderten sich hervorzuthun liebt, hat das deutsche Rcichsvberhanpt in den urwaldaleichen Buchenrevleren derEdcifitze Snogeholm und Skaberstö der Pürsche vbgcleaen und gleichzeitig mit dein dort zur Begrüßung erschienenen Thronfolger von Schweden und Norwegen, dem Kronprinzen Gustav, die alten sreundschastlichcn Beziehungen gcpsicgt, welche seit den Tagen des Regierungsantritts Oscars ll. zwischen Berlin und Stockholm obwalten. Wie bekannt, tras die „Hohenzollerir" bereits am vorigen Dienstage Abends aus der Rhede von Malmö ein. Doch fand der Empfang erst am nächsten Morgen früh 6 Uhr statt. Der Kaiser schien die Unannehmlichkeiten der Seefahrt gänzlich überwunden zu haben und war bei strahlender Laune. Nachdem die offiziellen Vorstellungen vollzogen und sämmtliche Erschienenen durch den Kaiser persönlich begrüßt waren, wandte sich der Monarch wieder an den Kronprinzen Gustav und äußerte, die bis dahin deutsch gesuhlte Konversation gegen ein elegantes Schwedisch anstauschend: „Dvt rexinir zu »Ott bra i äsx. Lion vuaavi!" l>.Es regnet ja heute wieder mal ausgezeichnet. Wir wollen gehen.") Zuin nicht geringen Erstaunen der anwesenden schwedischen Würdenträger setzte der Kaiser die Unterhaltung auch aus dem weitere» Wege zur Eisenbahnstation in schwedischer Sprache fort, so einen Beweis dasür liefernd, daß ihm die für einen Ausländer schwer zu erlernende Sprache Tägner's aus seinen zahlreichen Erholungsreisen »ach dem Norden nicht sremd geblieben rst. Die ungünstige Witterung hielt übrigens fast die ganze Woche hindurch an: nur rn den kurzen Nachniiltagsslnnbcn vermochte die Herbstsonne die mächtigen Wolkcnschleier zeitweilig zu durchdringen, um den in dunkle Blutfarbcn getauchte» Buchenwald mit goldenem Lichte zu überstrahlen. Der jagdliche Erfolg des Kaiserbeiuchs wurde hierdurch allerdings nur wenig beeinträchtigt. Es fanden von Snogeholm ans im Ganzen drei Ausstiche statt, bei welchen insgesammt 26 starke Rchböcke erlegt wurden. Im Pürschwagen des Kaisers nahm außer dem Adjutanten General v. Moltke nur noch Graf Alfred Piper Platz, welcher persönlich die völlig schub sest eingefahrenen Pferde lenkte. Bei der Abfahrt von Snogeholm hatte sich wiederum eine große Anzahl von Bewohnern aus der Umgegend eingesnnden, die dem Herrscher lebhafte Huldigungen darblachte. Auch die Ankunst in Skaberijö vollzog sich unter wvllenbruchartigem Regen und heftigem Sturm. Ter Kaiser wurde hier vom Kronprinzen, dem Grasen Thott und dem deutschen Bot schafter Grasen v. Wedel empfangen. Erst gegen 5 Uhr Nach mittags hatte sich das Wetter so weit aufgeklärt, daß noch eine kürzere Pürschfahrt nach dem Linnjgardcn unternommen werden konnte. Bei der Rückkehr, die mit dem frühzeitig schwindenden Büchsenlichte schon um 7 Uhr erfolgen mußte, hatte der Kaiser zwei kapitale Böcke gestreckt. Am folgenden Morgen begab sich die hohe Jagdgesellschaft mit der Bahn »ach Liudvcd und von da aus zurück nach dem Bökeberg, um die Pürsche fortznjctzen. Dieser Jaadansflug war der erfolgreichste während des ganzen Skaberiiöcr Besuchs; innerhalb der kurzen Frist von zwei Stunden wurden nicht weniger als sieben Böcke vom Kaiser angevürscht und durch meisterhafte Blattschüsse gestreckt. Am Sonnabend erhielt das weidmännische Programm insofern eine interessante Abwechselung, als der Kaiser Gelegenheit fand, bei günstigem Wetter die Ant- hütte zu beziehen, um von hier aus die durch den Uh» nach be kannter Art anaelockten Falken und sonstige» Raubvögel, welche gerade zur Herbstzcit das südliche Schweden in Schämen durch ziehen, zu erlegen. Tic ans den sogenannten Frühflug eingeschränkte Hüttcnjagd ergab im Ganzen elf Wanderfalken, sowie mehrere Hühnerhabichte und Bussarde. An Rchwitd dürsten gegen sechzig Stück von des Kaisers .Hand erlegt worden sein, darunter zwei Doubletten aus slüchtig abgehende Böcke. Als weidmännische Bravourleistung verdient noch erwähnt zu werden, daß der Kaiser einen uralten Fuchs, der, i» die Enge getrieben, eine breite Waid schneise in rasender Flucht zu passire» strebte, durch einen gewandt angebrachten Kugellchuß in die besseren Jagdgründe hinüber- beförderte. ** Wie bekannt, befinden sich zur Zeit drei kaiserliche Prinzen kn Plön: der Kronprinz Wilhelm, Prinz Eitel Fritz und der für die Marine bestimmte Prinz Adalbert. Um ihrethalben ist zeitweilig der Lehrplan des Kadeltcnhauses erweitert worden. Er schließt jetzt auch eine Prima ein, während er sonst nur bis Großtertia reichte. Die Prinzen erhalten mit einigen anscrwählten Kadetten adeliger und bürgerlicher Abkunst besonderen Unterricht. Im Ucbrigen werden sie als einfache Schüler der Ansialt angesehen. Sie werden nicht Kaiserliche oder Königliche .Hoheit angcredet, auch selbst nicht von der Dienevchast. sondern heiße» einfach Prinz Wilhelm, Prinz Fritz und Prinz Adalbert. Ter Kronprinz ist setzt 17 Jahre alt und wird im nächgen Jahre volljährig, von welchem Zeitpunkt ab er seinen eigenen Hofstaat erhält. Trotzdem erschien er kürzlich im Hanse des Kommandeurs niit einem Packet unter dem Ami und überreichte es der Iran vom Hause mit den Worten: „Meine Mutter läßt bestens grüßen und schickt die Altar decke" — eine von der Kaiserin selbst gestickte Decke. Ein anderes Mal musizirte er mit einer ini Hanse deS Kommandenrs znm Besuch anwesenden Dame, als die Rede ans ein Musikstück kam, das die Gesellschaft noch gern gehört hätte Sofort stand der Kronprinz ans und erklärte, die betreffenden Noten holen zu wollen. Mau fragte, ob sie nicht ein Diener holen könne; aber der Kronprinz lehnte dies mit den Worten ab, daß er sich nicht gern in seinen Sachen kramen ließe, und machte sich selber nach dem Prinzenhaus aus den Weg Ucberhaupt ist der Prinz auf merksam, ja dienstfertig gegen Damen und ältere Personen, er ist liebenswürdig ohne Zwang und ganz frei von Dünkel und Selbst gefälligkeit. AnderericitS weiß er freilich auch, wenngleich immer in feiner und geschickter Weise, selbst den Höheren Vorgesetzten gegenüber seinen Willen zu behaupten. Das zeigt der folgende Vorgang. In einer kleinen Mittagsgesellschaft saß er zwischen der Frau vom Hause und der Frau des Anstaltsgeistiichcn, und da der Hausherr sur einen leichten Wein gesorgt hatte, von dem er wußte, daß er dem jungen Herrn gut mundete, so trank er mehrere Gläser. Der gegenüber sitzende erste Gouverneur des Prinzen Generalmaior v. D. hatte dies bemerkt und sagte: „Aber, Prinz Wilhelm, Sie haben schon das dritte Glas geleert." — „Gewiß, antwortete dieser, _der Wein schmeckt mir," woraus der General dem Diener besohl, dem Kronprinzen ein Glas Wasser zu bringen. Als dies geschehen war. ersuchte auch die Fra» Pastorin den Diener um ein Glas Wasser, der Prinz aber schob ihr schnell das seinige zu und sagte: „Hier. Frau Pastorin, nehmen Sie dies, ich mache doch keinen Gebrauch davon". Ans Befehl des Kaisers wird darauf geachtet, daß die Erziehung der Prinzen eine gleichmäßige bleibt. Die jungen Herren sollen sich nicht mit einseitiger Vorliebe einem einzelnen Zweige der Wissenschaft oder der Kunst hingeben. So der Kronprinz nicht der Musik, wofür er auch reich begabt ist. Wird doch sein Geigenspiel sehr gelobt. Auch ist es de» prinz- lichen Lehrern unterlagt, in übertriebener Weise den Hvhenzollern- KultuS zu pflegen. Dagegen wird natürlich der stolzen und festen preußischen und deutschen Gesinnung, die in den Prinzen lebendig ist, keine Schranke gesetzt. Als er znm ersten Male dem Ezar vor gestellt wurde, redete er diesen deutsch an und erklärte später, daß er dies in voller Absicht gethan habe. Auch hat er sich darüber ausgelassen, daß es ihm sehr wenig angenehm ist, mit der Kaiserin Friedrich englisch sprechen zu müssen. * Nach der „Deutschen Medizinal-Zcitnng" hat ein Herr Alfred Arkas berechnet, daß in 12 Monate» der Mensch 11.800.OM Worte spricht und etwa 1200 Händedrücke austheilt. was der Kraftleistung einer Lokomotive von 80 Tonnen entspricht. Er erhebt seine Augenlider 94,600,000 Mal, was einer zur Hebung von 25 Klar, erforderlichen Muskelarbeit gleichkommt. Ferner hat P W. Everctt ausgerechnet, daß das Leben eines 70jährigen Menschen sich wie folgt rukammensetzt: Schlaf 24 Jahre !)',» Monate, Erholung 11 Jahre 8 Monate, Ernährung 5 Jahre 10 Monate. Bewegung 5 Jahre 10 Monate, Anklerdung 2 Jahre 11 Monate rc. Als »Verlorene Zeit" aicbt Everett 1 Jahr 5 Monate an. ** Die ^.Persönlichen Erinnerungen a» de» Fürsten Bismarck" . . . Igcndcs hcrvorgehobeir Im April 1879 kam man ans die Gesundheit des Fürsten zu sprechen; er erzählte, wie einfach er früher gelebt habe. Er und seine Gutsnachbnrn waren übereingckvmmc», bei Besuchen niemals eine besondere Schüssel zu geben rc. Bei einem großen Theile der Gutsbesitzer komme lhre Verschuldung Lebensweise her: wenn man z. B. in der einem Schlesier äße. so würde Einem Immer tonangebend vorgeführt. — Im Juli 1880 erzählte er. wenn er deS NachtS erwache und sich dann im Halbschlafs in Debatten Fortsetzung siehe nächste Seite. «n »üttrtivr, Schlokstraße 5. keilt frische und ganz der« altete geheime u. Hautkrankl,. tAuSstüsse, Flechten, alte Wunde»), Schwäche, Belnschädcn rc. 9—5. Abds. 7—6. u <« Unter Deutschlands größte» Seidenwaarcu-Spezial-Ge schäften ist das «daN« VINisIi», diniilt«, Hofliefe rant. Pragerstraße 14. seit 24 Jahren die beste Bezugsquelle für seidene Kleider und Besätze. Bei Angabe des Gewünschten werden Probe» kranko zngesandt. Bruchleidende finden selbst in den schwerst. Fällen sich. Htlse beln>Bandag.rarlI4ii»«l«u.Frau, PirnaischesIr.45u.Äallstr. 19. >« Knaben von 6 bis >5 I, auch Ausländer, finden gesunden ländliche» Aufenthalt u. zweckm. Unterricht bei beschränkter Schülcr- zahl in 14. IInNtnnnn'8 Institut, Löstnih bei Dresden. Hlünlvlm»«!« I811V. Federtrimmer und Astrachan- kraaen in allen Größen und Ausführungen Hilden den Hauptver- kaussartikel. Gvlscapes ans HZFanenstosscn, aus nbcarrirteur Fcdcr- krimmcr. serner Capes 100—NO Etui lang, aus großcarrirtem Schottcukrimmer aus Tricotsvnd gehe» enorm stark. Jackcts mit Plüsch, Persianer und Pelzeiusassuug aus Pnmadvublc, Mirza und Eskimo in schwarz, " blau und mode sind begehrt. l Grösztes Erstes Hotel Deutschlands btiitral-HMMlin 500 Zimmer von 3 Mk. — 25 Mk. APt- Gegenüber Centralbahnhok Fricdrichstraste. "M» 8 .. iWNLlllcllöl'iMiWg .. 3V/ 8PL88N- .. 3lI10l1LtIil!lM «» .. 4 01 Oresäell, Lextewber 1899. ssLj86lldLII88lrL886 21. s llellketle KM »« rsin. Lapital: !59,600,Ü09 Mk. ksssrron: 49,458,199 Mk. krassrstrasss 2 <m Mm Sn 8>Mli Mg, Vlchm» L L»), empfiehlt sich Zinsen p. a. zur Verzinsung von Baareinlagcn. bei täglicher Verfügung » bei monatlicher Kündigung »3 bei dreimonatl. Kündigung » 3>/2°6 bei scchSmonatl. Kündigung ä zr/z^ zum An- und Verkaufe von Effekte», zur Gewährung von Tarlehcn auf börsengängige Werth- vapicre, zur Anschaffung von Checks, Wechseln und Rcisc- Creditbriefcn, zum Jneasso von Connossementen rc., zur Annahme geschlossener und Verwaltung offener Depots, zur Aufbewahrung von Silberkisten i» ihrem feuerfesten Tresor. 8 »Mllm klilikmi». 1Icikii-!ttiM> 12,GH,000 !IK. FVir verzinsen Liiar-LiiilsZeii uivk Desiositoiibüolioi, de! IWcim VecliiWg inil S °« l ^ E iiik tili kein. Istir Leiserveotce fertigen vir aur: Lxseisl-LrsLitdrisks, ckrg LN ein oäsr llwdrvrvll vorder ru bostiwmvlläen Orten ralrlbar siuch ferner HreiilLr - LrsäNdrisks, a»k Orunci cleron Lrhebuneon sn allen größeren Ulatrcm cler IVelt uuc) an allen berleutelläersu Laäe- uuil Kurorten Duropaa erjolxon hürweir. Dasers Depositen - Kcc-Leu srtdellou rvvltoro Lus- kuuft hierüber. 8 liijiiix-lvIisiiii-sZtrsM 3 UN»I krsMr-Ärime I. letikn-lHeMklM. Die ordentliche General-Versammlung vom 3. August d. I. hat beschlossen, diejenigen Acticn, aus welche eine Nachzahlung von 100Mk. pro Stück erfolgt ist, in Vorzugs-Aeticn zum Nominal- werthe von 300 Pik. umzuwaudeln. Die Vorzugs-Actien erhalten vom 1. April d. I. ab aus dem Jahresreingewimr eine Vorzugs-Dividende von 6 dergestalt, daß wen» der Reingewinn eines Jahres hierzu nicht ausreicht, der Reingewinn des nächstsolgendcn Jahres zur Nachzahlung rück- s ständiger Bvrzugs-Tivrdcudcn zu verwenden ist Der danach ver bleibende Rest des Reingewinnes ist gleichmäßig unter die Vorzugs- Acticu und nicht zugezahltcu Aeticn (Itamm-Actieu) nach Lei- hältniß ihres Nenuwerthes zu vcrtheüen. Im Falle der Liguidation erhalten nach Tilgung der Schulden zunächst die Vorzugs-Actien den vollen Nennwcrth, sowie 100Mk. Ertm-Bergütung pro Actie, von dem etwa verbleibenden Reste erhalten die Stamm - Actien den vollen Nennwcrth. Der dann etwa noch verbleibende Ueberschnß wird unter die Vorzugs-Actien und die Stamm-Actien nach Berhältniß ihres Ncnnwcrthcs gleich mäßig vcrthcilt. Nachdem dieser Beschluß haudclsgcrichtlich eingetragen worden ist, fordern wir hiermit diejenigen Actionäre, welche von diesem Recht der Zuzählung Gebrauch machen wollen, aus, ihre Acticn mrt Tivldcudenbogen in der Zeit « II. TtllkOki dis kW!.!». Nicki >!. Z. bei unserem Bankhause kükskll Noclmli klsclillilgzi' in Vrosüsll cinzureichcn und 100 Mk. pro Actie baar zu bezahlen. 8 Sebnitz, den 5. September 1399. Der HMekkrLH. vsr Vorstauä. Justizrath Sekudert. He^mcurn. Ich habe mich in Ivl 4 S«I«N - MvNSt., Grosze Meisznerstr. N (Ttadt London) als vrM.Arzk. Viiitdarzt». KcöiirlMtt niedergelassen. ü»1,i « «?k»/elt: 8—10, 3-5 Uhr. 8 l»i'. iMl. Luävie Srv88. ÄliMlllielie Klimt. Sprechz. 9-5. Y StVttvSstv. Sonnt. 10-12. Vollst. schmerzlose Zahuoperation i. allgcm. u. örtl. Betäubung. Unbemittelten tgl. von 9—10,12—1, 5—6 kostenfreie Behandlung. Plombenv. 1,50;kü»stl.Zäl>ne<Passe» garautirt) V.2M. an. Lol. Betäubung beh schmerzl. Zahuzichciis 2M. Schonende Bchaudl. vir. »vuckrleli, apprvb. Zahn-Arzt. kavl Vv^vr oll! ffsii »sävjß voz^or I4ünlx IoI»ann«t> »88« 4, 2., AnWün^von in Gold, Aluminium und Kautschuk nach den neuesten Erfindungen. GarantiefürautesPassen. SchoncndsteBedandluug. n Müßige Preise. * «r ! i W..