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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.05.1909
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090501016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909050101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909050101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-05
- Tag 1909-05-01
-
Monat
1909-05
-
Jahr
1909
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.05.1909
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Dre-örrer» Nachrichten s» s I »r «- °L« G >.. ?! Türkei dem Auswärtige« Amt« notifiziert. Die deutsche Regierung hat von dieser Mitteilung Kenntnis genommen und de» türkischen Botschafter gebeten, der türkischen Regierung ihre Glückwünsche für den Sultan und das »»omanisch« Volk zu Anlab de, Thronwechsels einen Glückwunschdesuch ad. Neueste Drahtmeldungen vom 30. April. Der konservat!»« «»trag einer Reich«wertzu»ach,ste»«r. iAorlsetzung aus dem Abendblatte.» Berlin. ,Priv.-Tel.» Die F i n a yz k v m m > s s i o u nilirie auch in ihrer heutigen Rachniittagssitzung die Be ratung des konservativen Antrages beiressend die Wertzuwachesteuer nicht zn End e. Die Beratung wird morgen fortgesetzt. Man erwartet, dag morgen die Abstimmung ersolgen wird. Dann würde die Beratung der Branntweinsteuer fortgesetzt werden. Netzer die Ber- handlungeu in der N a ch m i t l ag s s i tz u n g ist zu der ich. len, das; Graf Westarp lkvns.i. der mit Dr. Rvesicke den Antrag der Konservativen ausgeartzeitet hat, den An trag gegen die von verschiedenen Leiten erhobenen An» griffe verteidigte. Ansgearbeitete Gesetzentwürse vorzu- legen, seien die verbündeten Negierungen und nicht die Parteien verpflichtet, diese konnten nur Anregungen geben. Die Frage, ob man dem Gesetze rückwirkende .»fräst gebe» solle, bejahten seine freunde entschieden. Er Dnlte es auch nicht für notig, die kleineren Znwachobeträge, etwa bis n l«> Prozent, srcizulassen. Die Rentabilitätsberechnung beruhe ans durchaus zuverlässigen Unterlagen. Hinsicht lich des Wertzuwachses aus Effekten sei der Antrag nicht ganz verstanden worden. Besteuert werden solle der Kon- innktnrgewinn, Ser ans der Differenz der Kurse bei den einzelnen Verkäufen von Wertpapieren entstehe. Die Er hebung solle durch dieselben Personen erfolge», die schon letzt durch 8 12 des Reichsstempelgesetzes den Schlußnoten- nempel zu verwenden haben. Redner begründete dann sehr eingehend die Forderung der Wertznivachssleuer ans Essek- >e» und bemerkte zum Lchlns,: „Wenn es sich hier auch nicht um eine eigentliche Besitzneuer handelt, so trifft die Lleuer doch den Besitz. Wir sind überrascht, da» die Auf lassung dahingeüt, das; die Wertzuwachsneuer lediglich als Ausgleich für den Aussall bei der Erbschaftssteuer ange le!,en werden solle. Dem können wir nicht zu,'riminen. Der I Gedanke ist nicht tot, auch wenn er heute abgelehnt werden sollte. Wir werden dafür sorgen, daß er lebendig bleibt." Abg. Müller-Fulda (Zentr.) führte ans, di^ Lleuer werde viel mehr bringen, als man annehme, ins besondere bezüglich der Mobilien. Fetzt gehe es noch, in .fahren werde eS nicht mehr möglich sein, da die Ge meinde» sich der Lleuer bemächtigen würden. Plan sollte doch lieber den mühelosen Gewinn heranziehen, als de» sauer erworbenen und ersparten Besitz. — LkaatSsekretär Lndow: Mit den erhofften Lätzen ist nun einmal nach dem Urteil der Lachverskändigen nicht zu rechnen: zudem wird es niemals eine sichere Lteiierauelle sein. Bei der Erbschaftssteuer müssen die Deszendenten herangezogen werden. — Reichsbankpräsident Havenstein: Irgendein praktikabler Weg für die Besteuerung der Wertpapiere in nicht gezeigt worden. Ich lmbe objektiv und ehrlich »ach- gedacht und nirgends einen Anhalt gesunden. Die Renta- bilirätsberechnuna der Herren Antragsteller bezüglich der Wertpapiere würde „nr dann stimmen, wenn eine Durch- schnilkssleigernng der Werumpiere anzunehmen wäre. Das ist aber nicht der Fall. Lehr möglich wäre es. daß unserer Industrie nicht mehr das nötige Kapital zngesührt würde. Das wäre volkswirtschaftlich sehr bedenklich. Die Kontrolle würde überaus schwierig für die Regierung und lästig für die Veräußerer werden, und zwar nm so mehr, ie drakoni scher die Bestimmungen getrossen werden. Die Papiere werden den Weg ins Ausland suchen. Redner schildert den Geschastsgana der Banken bezüglich der Erleichterung in Esseklen, nm »gchznweiseu, wie störend jeder Eingriis sein würde. Abg. Dr. W i e m e r «Frei«. Bvlksp.» wendete sich nochmals gegen de» tonieroanven Antrag und schloß: In der Kommission werde sich voraitssichklich Stimmengleichheit ergeben, aber im Plenum vertilgten Konwrvarive. Zentrum und Pole» noch über die Mehrheit. Wenn aber jetzt zum zweiten Male in der Kvuimiinvn die Forderungen einer men a». — Di« StempelsteuerkomMission erhöhte den Stempel für Lustbarkeiten- und zwar für Zirkus-, Karussell- und Kinematographenbetriebaus 10 Mk.< w.chrend dir Genehmigung zur veranftaltu-ng von Mustkaufsührun gen. deklamatorischen Vorträgen. Theatervorstellungen einem Stempel von !i M». uauerliege« soll, doch stnd Er- »läßiguitgen aus 3. 3.1 Mark und in ganz besonder«« Fälle» ans Sö Psg. z-ugelassen. »er »«setzen twnrf AH«, b«, «»lauter«, Wetthaw«- Berlin. (Prio.-Tel.) Da, Z»standekomm«n de, Gesetz- entwarf» über den unlauteren Wettbewerb dürfte nunmehr a l» gesichert anzus«h«n sein, nachdem in d«r Frag« der Schmiergelder die ursprünglichen Beschlüsse der Kommiffion letzt eine Fassung erhalten haben, die der Reichsregierung.annehm bar erscheint Bekanntlich hatte die Kommission in der zweiten rin Lieferant dem Angestellten einer Firma erweist, auch wenn eine Benachteiligung eines Dritte» nicht vorliegt, unter Straf« 'letten wollten. Nachdem di« Reichsreairrung leinen Zweifel arüber gelassen hatte, daß dies, zu weit gehend« Fassung aus die Zustimmung der verkündeten Regierungen nicht rechnen könne, hat die Kommission ihre Beschlüsse dahin abgeändert, daß ein unlauteres Verhalten des Angestellten bet der Bevor zugung eines Konkurrenten in der Vergebung von Aufträgen nachweisbar sein muß, um die Merkmale des unlauteren Wett bewerbes als vorhanden gelten zu lassen. Da die Reichsregie rung gegen diese Fassung nichts einzuwenden hat. dürfte einer glatten Verabschiedung der Vorlage im Plenum nichts im Wege stehen. «in neues «tlitärlustschiff „Graß IN-. Berlin. lPriv.-Tel.s Wie die „Bert. Morgenpvst" ernthrt, wird gegenwärtig ein neues Militärlustschiss ge lmut. das die Bezeichnung ,/Y r o ß III" erhalten soll. Die Länge des neuen Luftschiffes wird über 70 Meter betragen. „Groß III" wird zwei Mvtvre zu je 100 Pserdekrästeii er halten und somit auch eine erheblich größere Geschwindigkeit entwickeln können als seine beiden Vorgänger. Die Fertig- iletluiig des neuen Militärlnst-schisses soll Ende dieses Jah res erfolgen. Zu dem Unfall des Militärfesselballon». Berlin. (Prio.-Tel.) lieber den Unfall des Militär- sesselballons wird noch berichtet: Gegen 10 Uhr vormittags war auf dem Kasernenhof des Lustschiffer Bataillons Ballonexerzie- rcn der 1. Kompagnie. Zu diesem Zwecke wurde der Fessel ballon. in dem sich Leutnant Eruder des 6. Grenadier-Regiments in Posen, der zurzeit beim Luftschiffe!-Bataillon kommandiert ist, befand, hochgelassen. Das Exerzieren ging seinen gewöhn lichen Gang und verlies normal, als plötzlich gegen 1(E> Uhr eine heftige Boe einsetzte. Das Kabel riß und der Bat- Lern »ie verstau ausreichenden ErbichaftSbcsteiieruiig abgelehnt würden. >o würden sich die Parieie». Sie ani ihre Reputation hielten, überlegen müssen, ob ne noch weiter Zeit und Kraft an eine zielloic Liwplnisarbcit in der Kommission setzen wollen. Dan» wurde mit den Stimmen der Konservativen, des Zen- ,rums und der Lozialdemokrakcn Vertagung der Beratung auf morgen beichlonen. Preußischer Landtag (Fortsetzung aus dem Abendblatt«.) Berlin. ,Priv.-Tel.) Zn der heutigen Beratung^ des Herrenhauses über das Mautelgesetz zu den Be-! wldnnqsgesetzen besprach Gras Mirbach die Reichs-! i i n a n z r c s o r m: er rechlserligic die ablehnende -Haltung der Konservativen gegenüber der Erbansallsteuer und > wandte sich dabei scharf gegen Professor Delbrück, der glattweg den Vorwurf erhoben habe, die Großgrund besitzer betrügen bei der Einkommen-Deklaration. DaS Gegenteil sei der Fall. Ferner wies Redner die Angriffe Professor Adolf Wagners ans die Agrarier zurück. Tie Behauvtnng, Wagner sei in der Veriainnrlnng der Lteiier- »nd WirtichaitSrcwrmer inedergejobli und niedergetramvelt. worden, sei eine dreiste Entstell»»« der Tatsachen. Wagners Ausführungen seien nur aus Widerstand gestoßen. Ter ganze Kampf um die Reichserbichastssteuer sei weiter nichts als eine -Hetze gegen die Konservativen. «Beifall.s — Ober bürgermeister Wilms «Polens: Tie linksstehende Presse habe nur aus den scharfen Ton geantwortet, der vom Bunde der Loiidwirtc angeschlagen worden sei: wie man in de» Wald hineinrnsc, so schalle es zurück. Wenn die Reichssinarizresoriit scheiterte, so sei Graf Mirbach mit «einen Freunden daran schuld. «Beifall und Widerspruch.) Professor Dr. v. Lchmoller beslritt. daß Professor Delbrück den Großgrundbesitzer» den Borwurf der Unred lichkeit gemacht habe. Wenn er sich zuerst unvorsichtig ge- äußert habe, io habe er seine Worte später deklariert. Del brück habe sich ebenfalls ein großes Verdienst erworben, als er die Frage der Resormbedüritigkeit angeschnitten habe. Proiessor Adolf Wagner sei eine unserer größten Finanzautoritäten. er habe nur seine Pflicht getan, wenn er für die Erbansallsteuer eingetreten sei. — Gras von W e d e l - P i e s d o r f beantragt, für den Wohnungsgcld- zilschuß die Tarifsätze des Abgeordnetenhauses bestehen zu lassen, dagegen die vom Abgeordnetenhause beschlossene neue Ortsklasscneinteilung abzulehiien und die alte Lervis- klasseiteinteilirng beizubehalte». Gleichzeitig soll die Re gierung ermächtigt werden, hei hervortretendem Bedürf nis in besonderen Ausnahmesüllen die Einreihung ein zelner Orte oder Ortsteile in eine andere Servisklasse anzuordnen. — Der Antrag wurde vom Finanzminisrer befürwortet und angenommen. Dagegen wurde ein An trag Dr. -Hamm-Bonn, der die rückwirkende Kraft vom I. April 100« wieder Herstellen wollte fdie Kommission schlägt rückwirkende Kraft nur bis zum 1- April 1900 vor), trotz warmer Befürwortung durch den Finanzminister ab gelebt,t. — Mit der Annahme des Mantelgesetzes hat das -Herrenhaus die Besoldungsgesetze vorläufig erledigt, dieselben müssen aber, da das Herrenhaus mehrfache Aenderungcn vorgenommen hat, an das Abge ordnetenhaus zurückkchren. — Die nächste Sitzung des -Herrenhauses wurde aus den 20. Mai anbcraumt. Berlin. sPriv.-Tcl.) Tie Budgetkommission des Abgeordnetenhauses nahm den Antrag, den Abgeord neten freie Eiscubahnsahrt -u gewähren, gegen vier Sttm- Bald war er in den Wolken verschwunden. Leutnant Gruber zog, als er sich über Schönholz befand, das Ventil, dabei be merkte er, daß plötzlich aus der oberen Spitze des Ballons sich Rauch entwickelte, und nun ging der Ballon rasch zu Erde. In der Nähe des Bahnhofs Schonliolz landete er. Durch das Aus schlagen des Korbes auf den Erdboden wurde Gruber so scharf zu Boden geschleudert, daß er einige Hautabschürfungen nm Kopse davontrug. Inzwischen war das Luftschiffer-Ba- taillon benachrichtigt worden und eilte herbei. Leutnant Gru- ber fuhr im Automobil zur Kaserne zurück, wo ihn der Arzt verband. Er konnte bald darauf entlassen werden. Das Feuer im Ballon ist durch die elektrischen Reibungen in der Luft ent standen. Als Gruber das Ventil zog und was entwich, hat sich dieses dann durch die elektrischen Ladungen der Lust entzündet. Von dem Ballon ist nur wenig verbrannt, etwa 3 Quadratmeter Stoff. Eine Explosion war nicht ersolgt. Zur Anerkennung Bulgariens als Königreich. Berli n. iPriv.-Tel.) Reichskanzler Für sr Bülo w hat an -en König Ferdinand von Bulgarien »achstenenSes Telegramm gerichtet: „Ew. Majestät un-ü Ihrer Majestät der Königin bitte ich zur Köiligswüvde und zur Unabhängigkeit Bulgariens meine ergebensten Glück wünsche darbringen zu öiirseu. Möge Ew. Majestät auch als König eine ruhmreiche Regierung zum Heil Bulgariens bcschieden sein." Der K vnig erwiderte darauf: „Empfan gen Eiv. Durchlaucht Meinen und der Königin aufrichtig sten Dank für Ihre so liebenswürdige Begrüßung Unserer ncnen Aera. Daß Ew. Durchlaucht dieselbe mit so erheben den Legcnsivüttschen begleiten, gereicht Mir zur besonderen Freude." Berlin. «Priv.-Tel.) Der BundeSrat stimmte gestern dem Entwurf eines Münzgesetzes und dem Entwurf eines Schutzgebiet-Etatgesetzes zu. Berlin. Im Reichsamt des Innern hat sich heute der Deutsche Arbeitsausschuß sür die Internationale Eisenbahn verkehrsmittel-Ausstellung in Buenos Aires 1210 gebildet. Der Ausschuß besteht aus Vertretern der zu ständigen Reichsämter und preußischen Ministerien, der stänvi- gen Ausstellungskommisston für die deutsche Industrie, des Stachl- werksverbandes und des Vereins deutscher Maschinenbauanstal ten. Den Vorsitz des Arbeitsausschusses hat der Vortragende Rat im Reichsamte des Innern Geh. Oberregierungsrat Lewald übernommen. Bcrli ». iPriv.-Tcl.) Gegen den ablehnenden Be scheid des Oberstaatsanwalts beim Landgericht l und des Generalstaatsgliwalts beim Kammergericht hat der Ltras- senat desKammcrgerichts die Erhebung der öffent liche ii A »klage wegen Verletzung der EidcSpslicht gegen den Wirk!. Euch. LegationSrak D r. Hamann beschlossen. Tiefer !iat daraus beim Ltaaisfekretär des Auswärtigen seine Beurlaubung unter LuSpendieruiig vom Amte bis aus weiteres beantragt. Dem Anträge ist stat«gegeben worden. Berlin. (Priv.-Tel.) Zu dem Prozeß gegen den Prokuristen Kluge, der wegen eines Nervenschlages des Angeklagten vertagt werden mußte, wird mitgeteilt, daß die herbeizuführen. Berlin. -Heute vormittag fuhr auf dom Berliner Schlesischen Bahn-Hofe ein ein fahrend er Güterzug infolge unrichtiger Weichenstelluiig einem Rangier st- a i n in die Flanke. Ein beladener Güterwagen und ein Postwagen wurden ans dem Gleise gebrückt und umge- morsen. Außerdem entglei«sten die Rangiermaschinr, ein beladener Wagen und ein Packwagen. Personen sind nicht verletzt. Osnabrück. (Priv.-Tel.) Die berühmt« von Karl dem Großen erbaute Kirche in dem benachbarten Wallenhorst ist gestern abend durch einen zündenden Blitzstrahl «in Raub der Flammen geworden. Essen. (Priv.-Tel.) Auf der Zech« „Hugo" wurden 1 Bergleute verschüttet, zwei sind tot. Hsaiseval-Ballons bestimmte Hallein sich zusammen. Außer einer größeren Anzahl Leichtverletzter haben drei Ar- beiter Verletzungen ernsterer Natur davongetragen. Paris. (Pviv.-Tel.) Wie der „Petit Paristen" au» Petersburg meldet, tritt das Zare «paar am 20. Mai auf der kaiserlichen Jacht „Standart" seine Ozean- und M t t t e l m« e r r e i s e an. Der Zar wixd Schweden, Deutschland, England, Spanien und Italien besuchen. Man glaubt, Latz Ministerpräsident Stolypin -den Aaren ans seiner Reise begleiten wird. Paris. Der Mintsterrat beschloß, gegen diejenigen Voft. beamten eine Dtsziplinaruntersuchung «nzutetten. di« die , ^ (Priv.-Tel.) Der Lund«»rat ratifiziert« heute die Verständigung mit den Aktionären der Gottharddahn-Srsell V Stockholm. (Priv.^Lal.) Her diS-eria« Minister de» Aeußeren v. Troll« vmrbe eum ««sandten an den Höfen von Berlin, München. Dresden und Savl-c ruh« ernannt, der bisherige Getan die «rafraubezum Min ister de» «eußeren. Petersburg. Der Duma.Abgeordnete Mar kow. der der äußersten Rechten ange-Srt, wurde gestern nach Zarskoj« Sielo zu einer Sonderaudtenz beim Kaiser tesohlen. Die Audienz dauert« ein« halbe Stunde. Der Kais«, beauftragt« Marko«, der Fraktion der äußersten Rechten seinen kaiserlichen Syiß zu entbieten. In den Kreisen der Duma, be sonders in denen de» Zentrum» und der gemäßigten Rechten, wird die Audienz lebhaft besprochen. N eml, ort. Ein von Italiener» bewohntes Mi«t- - baus wurde von der Bande der „Gchtvarzeu Hand" in Brand gesteckt, da die Bewohner sich geweigert hatten, 1YV>» Dollars zu zahlen. 8 Personen, darunter ü Kinder, kamen in den Flammen um. Täbris. Nach Einmarsch der russischen vor- Hut verließen der Direktor -de» persischen Zollamtes und schn Gehilfe das russisch« Konsulat, in d»m sia sich zwei Wochen ver borgen gehalten hatten. Ihnen folgten die in das lüchtete! Ihnen folgten die in das Konsulat geflüchteten Russen. lNochts etwa eingehende Depesche» steh« Eeila 4.) «»»lui.z <N«»I« »n«0 »Mo«» I»>w »ritmrr «ank ldt 7Ü Lwatldah» ll t »» ro«d«rd«n »7 so eaur»»llui lw,rL u»«»r Sold . P,r»>i,«et«n —DNk-Mot« — . g«st. Perl« «nachm. » Uhr«, «»nie »7 07 zt»I>r»rr NN «7 Nr», Port»«»«« SI,S0. Sm»>«»»«re raa«, «unifir «>,« «,»' lür«»t»ch 17».» Lomdarden III - ytt-mandani 7-22 - str't arts. ,r»du!»nwar». menen rer ilpril 2b 20, rer SrpiimderOejemder 21.70. tä> Aü»»t »1 «rrU «2.7» r«» S-ri-mder-Let-mder S«,U), pst eötrUu» rer »pru 2».iü, »er Lerrrmder-Deiemder 2d,2L r,N», !!«»«»>>. («ülermar'i «u»n»»»>che, SLneen >»n, « ck h«u«r, «n,«Scher Setzen fest » -t sticher. «merNenilcher und vonaurr Met« ruht«, -cher stutz. »««Nmrtlchr« und «ngtnche« Mehl sest. Werst« stetig. Pater teil. Ein Gang durch die Internationale Photographische Ausstellung zu Dresden. Dresden, die AusstcllungSstadt, ist wieder einmal gerüstet. Heute mittag flattern die langen Fahnen in den Stadtiarben, schwanken die Ländergeschmückten Biedermeierkränze an hohen, weißen Masten über den ge öffneten Toren unseres städtischen AuSstellungspalastes. Was in jahrelanger Arbeit mit erstaunlicher Sorgfalt vor bereitet, was weitblickende Männer in Dresden ersannen und in anderen Ländern mit Begeisterung ausgenommen, woran tausend Hände hier, in Sachsen, tn Deutschland, Europa, ja in allen Teilen dieser Erde mit emsigem Fleiß geschaffen haben, auf diesem im Verhältnis dazu jo kleine» Raum soll eü sich von heute mittag an aller Welt offen- lntren. International ist die Schau genannt, wahrlich kein bescheidener Titel! Gar viel gehört dazu, um damit in Ehren vor einer hundertsährigen .Kritik, vor dem Ur teil von Aehillausenden zu bestehen. Awar nimmt man es in unserer Zeit der -Hnperbeln nicht mehr genau mit prunkenden Titeln. Doch in dieser Internationalen Aus stellung Dresden 1009 erstand ein Werk, das seinem Name» alle Ehr« macht. Dies Urteil, das sich beim ersten, beim Orieiitieriings-Rundganq, durch alle Räume bildete, kann durch genaueres Studium aller Objekte nur noch bestärkt werde». Dresden besitzt von heute an eine Weltausstellung, und dazu eine, die ihresgleichen, solange die Erde ist, noch nicht gehabt hat. Darin lagen wohl besondere Schwie rigkeiten sür die Organisatoren, darin fanden sie aber auch immer wieder neue Stärke, neue Lust zum Schaffe«. Geradezu Kulturarbeit habe» diese Männer ver richtet, die ihre Fäden rund um den ganzen Globus spann ten, die die fernsten Völker für eine Ausstellung zu inter- eiiiereii wußten, um einen erschöpfenden Ueberblick über das wette Gebiet der Photographie zu ermäglicheu. Wenn bisher in weiten Kreisen der Völker der Beschäftigung mit Kamera und Objektiv nur die Bedeutung einer Spielerei, Liebhaberei, oder, wenn cs hoch kam, einer Bildniskunst beigelegt wurde, so wird diese Ausstellung beredter als Zungen davon zeugen, daß der photographischen Kunst, kulturelle Werte von eminenter Bedeutung innewohnen, daß sie, nach dem unvergleichlichen Siegeslauf ihrer Ent wicklung. der übrigen» heute noch nicht einmal aügeschloffsn ist, schon jetzt nicht nur eine Fördert» der schönen Aünste, sondern auch zu einem der wichtigsten Hilfsmittel in den verschiedensten Praktiken des öffentlichen Leben- ge worden ist. In anschaulichster Weise, die für den feinen Sinn der Arrangeure ebenso Zeugnis ablegt wie die Grüß« des Ausstellung für ihr Organisationstalent, entrollt sich hier in fünf großen Abteilungen das weite Gebiet der Photographie. Die Geschichte der Photographie haben wir alle ja miterlebt: sie reicht nicht so weit zurück, als -aß wir uns der schüchternen Anfänge der Photographie, ihrer über raschenden Verbreitung und ihrer durch viele Erfindungen geförderten Vervollkommnung — auch alS Laien — nicht erinnern könnten. Trotzdem wird natürlich eine so er schöpfende Schau über die historische Entwicklung, weil sie hier zu-ia mm en ged rängt erscheint, größtem Interesse be gegnen. In gleichem Maße gilt dies von der Technik, die dem Beschauer viel Neues enthüllt. Einblicke in die Lehr mittel. Arbeitsmethoden, Bersnchslaboratorien, Prüfungs- instrumentc usw. gewährt. Daß trotz der kurzen Zeit ihrer Entwicklung die Photo graphie bei der großen Anzahl neuer Systeme eine eigene und reiche Literatur geschaffen hat, kann nicht wunder- nchmen. Sie ist dazu angetan, den für jeden Fortschritt menschlichen Wissens interessierten Laten sehr zu fesseln. Das Gebiet der wissenschaftlichen Anwen dung der Photographie vermittelt eine Unsumme neuer Eindrücke für den Beschauer. Eine gewalttge Fülle von Wissenswertem breitet sich aus. der man nur durch systema- tifchcs Studium voll gerecht werden kann. Hier dokumen tiert sich der Wert der Photographie am allerücutltchste». Ober möchte sich einer ihrer Bedeutung verschließen auf dem Gebiete der Astronomie, Meteorologie, Anthropologie, Pathologie, Botanik, Geologie, ferner der Photogram, metrie, Ballon- und Lriegswissenfchaften, Physik, Chemie und aller Arten Industrie? Welche gewaltigen Verdienste hat sich die Photographie zumal i» der Rechtspflege, in der Presse, im Verkehr, in der Staats- und .Kommunalver waltung. in der Völkerkunde erworben! Vor allem wird di« Farbenphotoaraphi e. weil sie natürlich die größte bildmäßige Wirkung erzielt, Bewunderung finden. Es ist ganz erstaunlich, zu welcher Vollendung, auch in der Reproduktionstechnik, dieser jüngste Zweig der photographischen Kunst gediehen ist. Einen Gang durch die Ausstellung in ihrer ganzen Ausdehnung zu tun, war gestern vormittag den Vertretern der Presse vergönnt. Man tritt mit einem ganz eigenen Gefühl zum ersten Male in solche Räume, die auf sechs Mtonate hinaus täglich da» Ziel von vielen Tausenden bilden werben, in Räume, die Anspruch daraus machen, da« internationale Gesamtbild einer Technik» einer -Kunst auszurollen, von der man bis jetzt doch eigentlich nur — selbst als interessierter Late — «n passant Kenntnis genommen hat. Man hat sich wohl ungefähr einen Total- eindruck erdacht nach dem Bielen, wa» von diesem Werk tn der veffentltchkeit brrett» verlautete, und man ist doch hinterher ganz erstaunt über daß Geschaute. In der -Kuppelhalle hatten sich die vom Preßausschuß Eingeladr. nen versammelt, irm von hier au- unter -er lieben».
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