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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 15.02.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060215026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906021502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906021502
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-02
- Tag 1906-02-15
-
Monat
1906-02
-
Jahr
1906
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Hn Nummern nach kaiw- nud,>elerllaen r ivaliiae Grund,rite M Pi,. au! Privaiirtte »o Pia., rivalliae Zeile aui Terlirtle uu! als Eingesandt so Psg. Äuswäiilgc rlns. trüge nur gesen Pc>rauübe»adlniia. Belegblätter koilen lü Picu>ii,e. Femlvrecher i Nr. U und »US«. Hauvtgeschästsstellei Marienür 8 8v1 ^ Mtz —, Vorrätig s ktücü 50 Oft' >o I M-M .illc-n FpUlieücn, ftroxeuea unck kuxlüweneo «r. 44 Sütttkl . Neueste Drahtberichte. Hofnachitchten. Zur Re'lchstagswahl i» Chemnitz, Landesknlturrat, Gerichts- l Verhandlungen. Dichter-Gebächtuls-Stistung. Erinnerungen ans den Maltagen 1819. l Tt'Nitersliiii, 15. Kelirnilr 191)6. Neueste Drahtmeldungcn vom 14. Februar. Deutscher Reichstag. Berlin. (Priv.-Tel.) Die S t e u e r k o m i» i s s i on des Reichstags nahm beute unter Ablehnung der Regierungsvorlage die Antpinobilsteuer nach dem bereits gestern mitgetciltcn An träge der Nationalliberalcn und des Zentrums an. Frei von der Steuer bleiben wie nach der Regierungsvorlage, l. Kraft fahrzeuge zur ausschließlichen Benutzung im Dienste des Reiches sowie aller Behörden, 2. Kraftfahrzeuge, die zur gewerbsmäßigen Beförderung von Personen dienen, also Autodroschken, Auto busse usw Gegen die Automobilsteuer stimmten Sozialdemo kraten, freisinnige und Polen. In die Aussührungsbestim- mun-gen wurde folgendes ausgenommen: die ErlaubniSkartc wird auf ein Jahr ausgestellt, soweit nicht die Ausstellung aus einen kürzeren Zeitraum beantragt wird. Im Falle des Besitzüber- ganaeS an eine zweite Person ist die Karte umzuschreiben. Dann wurde die Ouittüngsstempelsteuer beraten. Die Verhandlung drehte sich besonders um die sogenannte Tanticmesteuer, die nach dem Anträge Nacken (Zentr.) 10 Prozent betragen soll, während Abo. Raabe (Wirtsch. Vgg.s folgende Sähe oorschlug: Tantiemen bis 500 Mk. frei, 500 bis 5000 Mk. 3 Prozent der Bezüge. 5000 bis 10 000 Mk. 4 Prozent, bis 20 000 Mk. 5 Pro,., bis 40 000 Mk. 6 Proz., bis 60 000 Mk. 7 Pro,., bis 80 000 Mk. 6 Prozent, bis 100 000 Mk. 9 Prozent, über 100 000 Ma>ck 10 Prozent. Die Verhandlungen darüber werden morgen fortgesetzt. Koloniales. Berlin. Ans D rutsch-Siidwestafrika wird amtlich gemeldet: Teile der Erfahkompagnie 1 s unter Qber- leutnant Barlach Hoden am 5. Februar bei Huams. 85 Kilo meter westlich Gideons, eine 20 Köpfe starke, aus Herero und Hottentotten, die sich von Cornelius getrennt hatten, bestehende Bande auf. Die Gefangenen sagten aus. daß der Hererokapitän AndreaS. der im Frühjahr und Lomnier 1905 die Komas-Berge und das Bastard-Land unsicher gemacht halte, im Tiras-Gebirge gefallen wäre. — Cornelius soll nach Kundschafternachrichten tt» Schwarzrand, südlich Huams, sitzen. Hauptmann Volkmann mit der 4. und ö.fKompagnie des 2- Regiments geht von Kun- igs, Hauptmann Buchholz mit Teilen der Erschzkompagnie 1s. M. 2. Ersatzkompagnie und der 4. Etavpenwmpagnie von Grooffontein gegen Cornelius vor. — Im Südbezirk wurde am 7. Februar eine Patrouille bei Ccndoorn, 30 Kilometer süd östlich von Warmbad, von Hottentotten umzingelt, wobei Leut nant Bender ssrüher in der 2. Kolonialabtciluuai. 5 Reiter und 1 Bure sielen. Dieser Offizier und seine Mannickast hatten sich mehrfach durch kühne Äuskläruitgsrilte ansgezcichnct. Am S. Februar stellte eine Patrouille unter Leutnant Cleve stärkere feindliche Kräfte bei Avus fest. Das Hauptquartier marschierte mit der 2. Kompagnie des Regiments Nr. 2 am 12. Februar von Keetmanshoop nach Kalksonlcin (Zudl ab, während die 2. .Kompagnie deS Regiments Nr. 2 von dort nach Warmbad rückte. Ter Ergänzungs-Transport Nr. 4, rund 600 Kopse, von Homburg am 18. Januar d. I. abgefahren, ist am 11. Februar in Lüdrritzbucht eingetreosscn. Zur Lage in R«s,land. Petersburg. Gestern drangen zwei mit Reoolocrn. bewaffnete Männer, von denen der eine eine schwarze MaSle trug, in die balkanijche Abteilung der Staa 1 8 spar - kaffe. Der eine rief den Anwesenden zu, daß er sie ver hafte, und feuerte drei Revoloersthüsse ab, die den Ausseher niederstreckten. Der zweite Uebeltäter griff unterdessen den Kassierer an. doch verfehlten seine Schüsse das Ziel. Der Kassierer entriß ihm den Revolver und betäubte ihn durch einen Schlag. Anwesende versuchten erschreckt über eine Hintertreppe zu ent- kommen, stießen aber aus andere Bettwssnete, die nun ir das Lokal einzudringen versuchten und auf das Publikum feuerten. AlS sie Widerstand fanden, ergriffen sie die Flucht. Drei Ver tonen wurden verwundet. Außer dem durch den Schlag des Kassierers betäubten Eindringling wurden vier verdächtige Per- ionrn verhaftet. Leipzig. lPriv.-Tcl.) 1800 Arbeiter und Arbeiterinnen aus der Leipziger Baumwollspinnerei beschlossen. da ihre Forderungen, zehnstündiger Arbeitstag und zehnprozentigc Lohnerhöhung, abgelehnt wurden, trotz Abmahnnng der Ver- bandsleitnng heute die Arbeit nicht wieder auszunehmen. Zwickau. Das „Zwickauer Tagebl." berichtet: Der kürz lich verstorbene Direktor der Zwickauer Bank, Julius Stöhn, hat, wie sich nach seinen! Ableben herausslellt, »n Einverständ nis mit dem Kassierer der Bank, Jahn, jahrelang erhebliche Unterschlagungen begangen, deren -Höhe sich zurzeit noch nicht seststellen läßt. Der Kassierer hat nach dem Ableben Stohns Selbslanzeigc erstattet und ist einsimcilcn ans freiem Fuß belassen. Stöhn lebte in kinderloser Ehe und bezog ein Jahreseinkommen von 8000 Mark. Heute nachmittag findet eine Auisichtsralssitzung statt. M e tz . Der Gouverneur von Metz, General der Kavallerie v. Hagclow, ist heute früh infolge Lungen-Eulzündung ge storben. Wien. Das Abgeordnetenhaus lehnte nach kurzer erregter Debatte einen Tringlichkeitsantrag der Alldeutschen, der die Vorlegung eines Gesetzentwurfes betr. die Auf hebung der Gemeinsamkeit der österreichisch- ungarischen Wehrmacht verlangt, ab. Ter Minister- vräfident erklärte, die Regierung stehe unverändert aus dem Boden der Gesetzgebung von 1867, d. h. aus dem Boden der Gemeinsamkeit der Armee, die der Monarchie jeden Schutz ge währen könne, dessen sie zur Erfüllung großer geschichtlicher Ausgaben nicht entraten könne. Wien. Die Regierung brachte gestern im Abaeordneten- hauje die neuen Handelsverträge mit Italien und Belgien ein. Paris. Auch von gestern wird aus verschiedenen Pro vinzen berichtet, daß die Inventar-Ausnahme infolge Widerstandes der Katholiken, die sich in den Kirchen verbarrika dierten, nicht hat itattnnden können. Aus Eorsica kam cs in meh reren Städten zu beträchtlichen Ruhestörungen. Eine Anzahl Geistlicher des Departements Ardöchc beschloß, wegen nachzukommen und jedenfalls die Weisungen des Papstes a zuwarten Paris. Der Marineminister hat den Gesetzentwurf betr. die Rekrutierung der Mannschaften der Untersee- »nd Tauchboote in den Hauptzügen ftrliggestellt. Die Tauch boote, von denen gegenwärtig 18 vollendet sind, werden bei einem Gehalt von 400 Tonnen eine Besatzung von 20 bis 25 Mann haben. Die Mannschaften der Unterseeboote, welche einen Gehalt von 800 Tonnen haben sollen, werden dement sprechend an Zcchl stärker sein. Die Mannschaften werden vor zugsweise den Besatzungen der Torpedoboote entnommen wer den und einen höheren Sold erholten. Paris. Ein Zögling der „Ecole Polvtechnique", der vor einiger Zeit die Unterftützungskasse der Anstalt erbrochen und ans chr 3000 Francs entwendet hatte, ist dieser Tage verhaftet und nach dem Militärgcsängnis gebracht worden. Er wird demnächst vor ein Kriegsgericht gestellt werden. London. Sir Charles Dilke bezeichnte heute in einer Sitzung der neuen regiemngsfrcnndliche» Parlamentsgruppe, die die sogenannten liberalen Arbeiterparteiler umfaßt, als Aufgabe dicftr Gruppe die Förderung der Gesetzgebung in einer radikaleren Richtung, als sie dnS allgemeine liberale Pro gramm verfolge. Es wurde beschlossen, die 47 Mitglieder der Regierungsmehrheit, von denen man anninimt. daß sie sich der Gruppe anschließen werden, zur nächsten Versammlung einznladen. Der Führer der Arbeiterpartei Keir Hardie hielt gestern hier eine Rede, in der er erklärte, die Arbeiterpartei sei nicht dazu da, um das Gleichgewicht zwischen anderen Parteien herznstellen, sondern nni zu kämpfen, bis sie das Ziel, das sie erreichen müßte, wirtlich erieicht hätte, »ämlich einen bestimmenden Einfluß nicht nur ans die Geschicke Englands, sondern des ganzen Reiches aus- ziinben. London. Das „Rentersche Bureau" erfährt, daß die eng lischen Diplomaten in London und Peking keine ernstlichen Be fürchtungen hinsichtlich einer allgemeinen fremdenfeind lichen Bewegung in China hegen. Von den in Peking befindlichen diplomatischen Vertretern werde zurzeit die Zurück ziehung der fremden Truppen erörtert. LcrtlichcS uns sächsisches. Dresden, 14 Februar. —* 2e. Majestät der 8 önig wohnte heute vormittag der Rekrntenbeiichtignnq beim 13. Fögerbataillon im Gelände der. Mittags empfing er den Königlichen Krcisyauviniann Wirk!. Geh. Rat von Ehrcnslcin und die Dcpartcmenlüchcfs der König lichen Hofstaaten zum Vortrag. Nächsten Montag wird der König den Herzog und die Frau Herzogin von Sachfen-Cobnrg und Gotha in Gotha bestichen und sich von dort au diesem Tage abends zu einem dreitägigen Auftuthalte noch Leipzig begeben. Die Ankunft in Leipzig wirv am IO. Februar, abends 10 Uhr 20 Minuten, aus dem Magdeburger Bahnhöfe er folge", —* Ihre Majestät die K önigi » - Witwe traft wie be reits kurz milgeteill, gestern nachniitiag 12 Ilhr 29 Min. mit dem fahrplanmäßigen Schnellzuge in Begleitung des Kammer- Herrn v. Metzsch-Reichenbacb und der Hoidame Gräfin Neutiner v. Wetzl in Leipzig ein und »tatlete mehreren Etablissements Be suche ob. In der Hos-8ii»scha>id!nng von Pietro del Vecchio besichtigte die Königin-Wiiwe die Sonder-Aus'tclliina der KcxKf'tg ckv b> Ornviirc- oriainnl« c-n c»uI<unMund die Gemälde- Kollektion von Gustav Wusimaiiii. Tie hohe Frau äußerte sich über das Gcicheiie sehr befriedig! und bewirkte niclircrc An käufe. In der Kunsthandlung von Car! B. Lorck weilte die Königin- Witwe säst eine Stuuve lang und iand namentlich an den dort ausgestellten japanischen Bronzen und javanischen Sriciere en viel.Gefallen. Auch hier kaufte die Königin-Witwe mevrere Kunstgegenstände, darunter eine prachtvolle savaniiche Fayence von Makntio lWeiße Kiricbblütcn aus weißem Grundei. zu der der jüngst verstorbene Professor Eckmann den Socke! entwvrieu hat. Ferner besuchte die hohe Frau die Geschälte von F. B. Seite Moritz Mädler, Tlrubc u. Sohn, den Kunsisalon oou Mittentzwey-Windich. und bewirkte überall Einkäufe oder gab Bestellungen aul. Längere Zen verweilte die Königin-Wiiw: auch in den vor kurzem vollständig neu hergcrickneicn Aus stellungsräumen der Hoi-Möbel-Fadrikantcn Carl Müller u. Ca. lJnhaver Carl Eitler, Hermann Hundt und Emil Froinmanni Goelhestraße 7. — * Gutem Vernehmen nach hat der preußische Geiaud-c Gras Dönhoff, hier, dem es vor kurzem vergönnt war. unter allgemeiner herzlicher Teilnahme lein 50jähriges Stacu - diener-Jubiläum zu ieiern, sein Abschiedsgesuch cingc reicht. Ter Gesandte hat im Hinblick aus sein Alter den Rüc' tritt schön längere Zeit erwogen. Er dürfte voraiisiichili-. am 1. Juli zurücktreten. — Als lein Nachfolger wird Pr:'.' Hohenlohe bezeichnet. —* Zein 70iährigcs T o k t o r s u b N ä u m beging gestern Herr Tr. Hermann Mat tcrsdorss, hier. Von Dekan der medizinischen Fakultät der Universität zu Bcr.in ging dem Scchsundiicunzigjährigcn ein Glüclwunichschreibc» zu. —* Die Mitglieder der F i n a n z d c p n t a 1 i o n ft. der Zweiten Kammer begaben sich henke. Mittwoch, irüu 8 Uhr 35 Min. unter Führung von Mitgliedern des Finanz ministeriums, an deren Spitze Herr Finanzminiskcr T r. Rüge > sich beiand, und der Staatsbahn-Gencraldireklion mit Sonder- zug nach Chemnitz, um die dortigen um'änglichen, im Gange befindlichen B a h n g.o s s » m b a u l c n in Augenschein zu neh men. Zunächst führte der Sondcrzug die Herren nach dem Rangievoahnhose Chemnitz-Hilbersdorf, wo das Elektrizitäts werk, welche? Kraft und Licht tür die gesamten Chemnitzer Bahu- hofsanlagen liefert, besichtigt wurde. Hieran schloß sich ein Be- luch der Güterumladehalle, in der das gesamte Umlädcgeichäft zwischen den in Chemnitz einlauienden zahlreichen Güterzügen besorgt wird. Bei der Umladeballe wurde der Sondcrzug wie der bestiegen und eine Fahrt nach dem neuen, noch im Baue befindlichen Außenbobnhoi'e, welcher die Heizhausanlagen aus- nchmcn wird, ausgcsührt. Von dort aus begaben sich die Herren zur Besichtigung ver neuen Eilgntanlagen nach dem Hauptbähn- hose Chemntk zurück, der dann verschieden« Besichtigungen der Umbauten an der Dresdner Straße, am Südbabnhose, an der Zschopaucr Straße, in Kappel Mw. folgten. An den Besich tigungen nahm auch Herr Dberbürgcrmeistcr Kcil-Chcmnitz teil. Abends halb 7 Ubr kehren die Herren mit Sondcrzug nach Dres den zurück. Kunst und Wissenschaft. aus dem Bureau der Königlichen Hof thea t er. Im Schauspielhaus«: geht morgen, Dc»me>stag, den 15. Februar Goethes Trauerspiel ., E g m o n t" mit Musik von Lndwig van Beethoven in Szene. Tie Beietzung der Hauptrolle» ist die folgende: Margarethe von Parma — Frl. Ulrich, Egmont — Herr Dccarli, Wilhelm von Omnien — Herr Wiene, Herzog von Alba — Herr Winds, Klärchen — Frl. Pölitz, ihre Mutter — Frl Guinand. Brackenburg — Herr Deitmer, Bansen — Herr Müller usw. Per Herzog von Sachsen-Altenbnrg bat Herrn Hof- ballettmerster A u gu st Berger die Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. r* Die Deutsche Dichter-Gedächtnis-Stif- tung, tue ein rein gemeinnütziges Unternehme» unter Aus schluß aller privaten Eriverbsinteressen ist und die bezweckt, „hervorragenden Dichtern durch Verbreitung ihrer Werke ein Denkmal mi Herzen des deutschen Volkes zu setzen", hat im Jahre 190b einen bemerkenswerten Aufschwung genommen. Die Zahl ihrer persönlichen Mitglieder hat sich um mehrere hundert vermehrt. Dementsprechend konnte auch die Tätigkeit der Stiftung ein« lange gewünschte Erweiterung erfahren, in dem den bis dichin schon bestehenden Abteilungen die neue ^Abteilung zur Massenverbreitung guter Volks- schrifte» zur Seite trat. Die von dieser herausgegcbenen „Äolk-oücher" — zunächst 10 an der Zahl — haben schon viele Freunde gefunden. Noch stärker ist der Absatz der schon vor längerer Zeit begrüttdeten „HauSbücherei", von der im letzten 5 neue Bande erschienen find; auch im Jahre 1906 wird ose PerlaaS-Abteilung durch Herausgabe von etwa 8—10 neuen Bänden (zunächst einer Mörike-AuSwähl und — anläßlich des 50 Todestages Heinrich Heine- — eines HeinebucheSi ein« rege Tätigkeit entwickeln. Die Nachfrage ist so stark, daß die Auf- begr >«deS VondeS 5000 Exemplare zu betragen pflegt, und daß viele bereits in zweiter und dritter, eins ider erste Band der Sammlung „Deutsch« Humoristen") sogar schon in vierter Aus- koae erschienen ist. Der Ladenpreis der schön gebundenen Bücher orträgk nur je 1 Mark. — Auch die Bibliotheks-Abteilung, die BoCsh,s'liotheken mit gute» Büchern unterstützt, bat eine lebhafte Tätigkeit entfaltet: es sind etwa 23 000 Werke in 13 000 Bänden zur Verteilung gekommen. — Ter Geiamtbetrag der eingcsanaenen und cnisgeaevenen Mittel belief sich 1905 auf etwa 68«>00 Mark, während die Aiisgabciumme noch vor zwei Jahren nur ettva 17 000 Mark betragen hatte. — Von den Büchern der Stiftung wurden lusgelamt bisher über ein« Vierteimillion Exemplare gedruckt. Ihre gute Ausstattung und literarisch sorgfältige Auswahl haben ihnen in allen Kreisen der Bevölkerung Freunde verschalst. Anderseits haben sich namentlich die von kleinen Bolksbibliotheken gestellten Anforde rungen in ganz außerordentlichem Maße vermehrt^ so daß die Deutsche Dichter-Gedächtnis-Stiftung auf den Ämchluß vieler weiterer Mitglieder hofft. Tlucksachen über die Tätigkeit der Stistüna und die Bedingnngev der Mitgliedschaft (Mindestbeitrag nur 2 Mark jährlich, wofür noch ein Buch abgegeben wird) werden von ihrer Kanzlei in Hamburg-Großborstct gern unent geltlich übersandt. (krinnernnqcn ans -en Maitagen 1849 vom Schuldirektor Moritz Pretzsch. *) (Schluß.) Der nun folgende Dienstag verlief fast ganz so wie der vorige Tag. Kein Mensch ließ sich auf dem zwischen beiden geg- »erstehen Linien freien Raum blicken, ober das Schießen dauerte, wenn auch mit weniger Heftigkeit als den Tag vorher, ohne Unterbrechung fort. Man fing fast an, sich daran zu gewöhnen. Die Zahl der anwesenden Bewaffneten verminderte sich im Hause wie aus der Gaffe. Ich aß mittags wieder im Rauchhause. Bei meinen AuSgämgen, die sich aber nur bis an die Quergasse aus der Schesselgaff« auSdehnten, sah ich niemanden von meinen Nachbarn, auch nicht an oe« Fenstern: sie hatten sich in die Hinte- ren Räume ihrer Häuser zurückgezogen oder auch ihre Wohnungen verlassen. Nur Bäcker und Schenkwirte hielten ihre Lokale ge- öffnet, und bei den Schlossern wurde an Sensen und anderen Waffen gehämmert. Nachmittags sah ich, während ein säch- sischer Artillerist mit Sch'eppsäbel ohne Kopfbedeckung bei mir ') «u» den »Dresdner VesLichtSblSitem", berauSgegeien von Prof. Dr. v. Richter, Dresden. vorbeiilürmt«. durch die Quergaise das Dach des Hause? ln de> Kleinen Brüdcrgasse in Brand, welches an? prinzliche Palaic anstößl. Später bemerkte ich, wie der Barrikadcniührer an meinem Hanse Freiwillige sammelte und mit diesen, etwa sechs bi? acht Mann, eilig nach dem Markte marschierte. Man schien Hilft »ach der Loch-'ft und Frohngasse hin zu verlangen, und ick schloß daraus, daß dort ein schönere? Vordringen des Militärs Itattnnden möchte als gegen unsere Position. Gegen abend war de" Führer Gottichalk wieder an der Barrikade. Das Schieße» hörte allmählich aus. Die Mann schaft gruppierte sich, steckte die Köpfe zusammen ließ ober die Unterhaltung nicht laut werden. Da? schien mir ein bedenkliches Zeichen für den Verlaus der folgenden Nacht. Bei einer Erstürmung der Barrikade und dem Ein dringen der erregte» Soldaten in mein Haus mochte ich nicht in demselben anwesend sein. Ick beschloß demnach, als Lae Nachtdunkcl cingctrcten war, das Haus zu verlassen. Nachdem ick Katze und Kanarienvogel außer Verschluß gebracht, übergab ick) den Schlüssel zu meiner Wohnung in der 2. Etage dem Haus- mannc. der mit seiner Frau im Hause verbleiben wollte, und begab mich ins Rauchhaus, um dort die Nacht zu verbringen. Unter Sorgen suchte und fand ich im Eckzimmer oen Schlaf. Mittwoch früh um 5 Uhr wurde ich geweckt. Das Schießen gebt los, hieß es. Ich vernahm «in lebhaftes Gewehrfeuer vom Posthanfe her. Als es zu tagen begann, bemerkte ich, daß au« den Fenstern dieses Hauses >n die Schesselgaff« gcichoffcn wurde, und ick durfte wegen des Einschlagens der Svitzkugeln nicht mehr in den Erker treten Um nun die Verbindung des gegenüber liegenden Durchhauses im Hirsch mit dem Rauchhauie nicht zu verlieren, wurde ein lanaer Wagen auer über die Straße gestellt, hinter welchem Flüchtende von der Wilsdruffer Straße herüber eisten. Einmal nicht mehr in meiner Behausung, sehnte ich «ich aus den beengenden Mauern hinaus. Es mochte noch 6 Uhr sein, als ich auf dem Vorhansgange des Rouchhaufes einen mir von Angesicht bekannten Mann traf, der eben vom Erkerhauft durch die Maueröffnungcn kam. Ich fragte ihn, wie cs von:' an der Barrikade stünde, woraus er andeutete, daß es Zeit sei, sich zurückzuziehen. Wenn ich doS Haus zu veftaffen gedächte. "1 Auch Vodergasse, setzt König Johmm-Stratz«.
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