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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 21.07.1930
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19300721024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930072102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930072102
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-07
- Tag 1930-07-21
-
Monat
1930-07
-
Jahr
1930
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«s»la» ri. 2«n isro -- »Dresdner Hachrichten" —. Hr. ZL» Leite z sißtzU Vtk^V1Ul!'PVWltÜ)t Vinbuns I »et «MM< y> öe« Schrei»«» de» preußischen Fnnenmtntsser» » a « »ttg. m de« de« Stahlhelm dt« «uGebung de» Der» dotr» seiner Unter-Organtsatlonen tn den Provinzen Rhein, land mrd Westfale« mitgeteilt wurde, hieb e> «. a.: Di« Preußisch« Staatsregterung setzt dabei t« vertraue« aus die gegebene» Zusicherungen vorau», daß der etwa neu »« grün, -ende Stahlhelm tn den aenannten beiden Provinze» damit einen wesentlich anderen Charakter haben wirb, als bi« seiner, zeit ausgelöften Teile de» Bundes, und dahauch bet der yührerwahl diese» Gesichtspunkte» au», reichend Rechnung getragen wirb. Diese Neußernng muhte den Schluß zulasten, als ob der Stahlhelm der preußischen Regierung gegenüber irgendwelche versonal-pollttschen vlndungen eingegangen sei. Diese Aus. sassung wird durch den folgenden Brief richtig gestellt, den der Bundeskanzler des Stahlhelm an den preußischen Innen minister gerichtet hat: »Der Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, bestätigt die Freigabe der Neubildung seiner Verbände in Rheinland und Westfalen. An Stelle der früheren Landesverbände In dustriegebiet und Rheinland wird ein erweiterter Landes, verband West mark neu ausgestellt werden. Laut Bun- deSstatuten liegt die Wahl der Führer bet den Landesver bänden selbst. Ich erlaube mir indessen, ausdrücklich darauf aufmerksam zu machen, daß ich bei den Verhandlungen über Punkt 3 der „Erklärung" den Ministerialdirigenten Vach, mann davon in Kenntnis gesetzt habe, daß dem Bunde schon bei den Verhandlungen mit dem Staatssekretär des Reichs- Präsidenten, dem Reichskanzler und dem Reichsmintster des Innern erklärt worden ist, daß ein Eingriff seitens der Regierung In die Führerwahl nicht be» a b s i ch t t g t ist. Dementsprechend ist den» auch bei den Verhand lungen am 1«. mit dem Ministerialdirigenten Bachmanu die zunächst vom Ministerium des Innern vorgeschlagene Fassung bcS Punktes 8 in der Form geändert worden, daß eine auchnurindirektcveschränkungberpersonal- politische» Entschließungen des Stahlhelms nicht mehr als gegeben angesehen werden kann. Der Volizetstreit Retch/Thüringen Bedingungen des Reiches sür Weiterzahlung der Zuschüsse Berlin, 21. Juli. Wie hier an zuständiger Stelle ver» lautet, schweben zwischen Thüringen und den betressenden Stellen der Reichsregierung Verhandlungen, im Streite Uber die Zuschüsse des Reiches sür die thüringische Landespolizci bis zur Erledigung des Streites durch den Staatsgertchtshos einen moclu!, vivendi zu finden. Thüringen sieht sich nach der Ablehnung der von ihm beim TtaatsgerichtShvse beantragten einstweiligen Verfügung vor die Notwendigkeit gestellt, für die sehlenüen Zuschüsse aus eigenen Mitteln entsprechende Beträge berettzusteilen, wenn nicht mit dem Reiche «in vorläufiger Ausgleich gesunden wird. Die Aufbringung dieser Beträge würde aber sür Thüringen die Schaffung neuer Einnahmen und Steuer» Vermehrung bedeuten. Hierfür besteht aber selbst bei der Mehrheit der Regierung». Parteien keine Aussicht, geschweige denn im Landtage. Denn die Beschlüsse des thüringischen Kabinetts, die zu diesem Konflikte mit dem Reiche führten, sind gegen die Stimmen der Vertreter von WirtscbastSpartei und Deutscher Volkspartei gefaßt gewesen. Wo es sich setzt aber darum handelt, in Aus wirkung dessen neue Steuern zu bewilligen, dürfte auch derLandbund nicht mttmachen. In Würdigung dieser Sachlqge hat sich bi« Reichörpgie» rnng bereit erklärt, unter gewissen Bedingungen vor» lausig die Zuschüsse für die Landespolizei au Thüringen Weiterzuzahlen. Die Voraussetzung dafür dürste in der Hauptsache sein, daß die vom Retchsinnenmintster abgelehnten hohen Poltzei- beamten nationalsozialistischer Einstellung vorläufig zurückgezogen werden. Als gleichbedeutend damit würde cs erachtet werden, wenn diese Beamten bis zur endgültigen Entscheidung beurlaubt würden. Wie hier an zuständiger Stelle verlautet, ist Thüringen zu diesem vorläufigen Aus gleiche bereit Harter Winter tn Argentinien Buenos Aires. 21. Juli. Wie „La Prensa" meldet, wird Argentinien zur Zeit von einer u n g e w ö h n l i ch e n K ä l t e- welle heimgesncht. In Buenos Aires herrscht über S Grad Kälte. In Comodore Rivadavia. dem be kannten Petroleumhafen in Südargentinien, siel das Queck silber sogar aus minus 21 Grad. Durch starke Tchnecsüllc wurden vielfach die Eisenbahnverbindungen unterbrochen. Die ersten wintersportlichen Veranstaltungen In Los Andes in den Kordilleren erfreuten sich lebhaften Zuspruchs. Orrttichrs un- G-chftfche- V« Lansbunt für Natt»« und -reibe» Der vogtlänbisch« vezirkA-Junglandbunb dielt am Sonntagnachmittag t« Saal der »Freundschaft" zu Plauen «ine Dagung ab. Nach einleitenden Mustkstücken er- folgte der Einmarsch der Kahne» vo» det, einzelnen Jung- landbunbgruppen. worauf der BezirkSvorsitzenbe Arno Roth dt« Erschienenen bewillkommnet« und dem Landtagsabge ordneten SretgutSbesitzer Schladebach sWurzens das Wort zu seinem Hauptvortrag erteilte. Der Redner führte etwa solgende» au»: Zweck der Iunglandbundbewegung sei, den sungen Nach wuchs der Landwirtschaft zu Mitstreitern sür die Ziele des Landbundes heranzuztehen und mit ihm etntg zusammcn- zustehen zum Besten der Landwtrtschast und des gesamten deutschen Vaterlandes. Höchstes Ziel sei die allgemeine Besse rung der wirtschaftlichen Lage der schwer um ihre Eriftcnz ringenden Landwirtschaft. Um die Iunglandbündler sür ihre Aufgabe» brauchbar zu machen, bedürfe es einer körperlichen und geistigen Ertüchtigung. Seitdem tn Deutschland die wert volle Schule des Bvlksheercs fehle, müsse durch turnerische und sportliche Betätigung der Körper systematisch durchgebildet und durch Anerziehung strengster Selbstzucht auch «ine geistige Festigung er. reicht werde». Die geistige Ertüchtigung habe zum Ziel das Festhalten am Glauben unserer Väter und die Stärkung des National- bewußtsetns. Kein anderer Berufsstand sei so innig mit der heimatlichen Scholle verbunden wie der des Bauern, und keiner habe ein so ausgeprägtes National bewusstsein als Lebcnstnteresse, wie es im Landbnnd zum Ausdruck komme. Diesen nationalen Gedanken mit aller Deutlichkeit zum Ausdruck zu bringen, müsse jedem Jung- landbündler anerzogen werden. An der Aussprache beteiligten sich u. a.: ReichstagS- abgeordneter Bauer iUnterhcinsdorfs und Landwirtschasts- rat Köberle lPlaueuj. Dabei und im Schlußwort des Redners kam zum Ausdruck, daß tn Zukunft die Hauptarbeit dem Kampfe gegen den Schandvertrag von Versailles und den Boungplan gelte. Es werde dem Landbund oft der Vorwurf gemacht, er sammle nur die berufsständigcn Kreise unter seinen Fahnen. Die Ansicht sei irrig. Sein Ziel sei ein starker Block zum Kampf für die landwirtschaftlichen Interessen und den Hetmatbodcn, aber auch für den vaterländischen Gedanken überhaupt. Endlich werde mit aller Kraft angestrebt, dem deutschen Volke sein Brot zu angemessenem Preise zu liefern, doch sei das nur möglich, wenn der Landwirtschaft der nötige Schutz zuteil werde. Schließlich wurde die Not wendigkeit der Ausbildung in den Landwtrtschaftsschulen mit Nachdruck betont. Wie die vier Ldeimiikr in den Aloen erfroren Innsbruck. Am Montag früh ist ein Innsbrucker Auto nach Planggervs gefahren, um die Leiche» der drei Chem nitzer Vorstandsmitglieder des Alpenvereins weiter zu Tal und zur Bahn zu bringen, von wo sie im Einverständnis mit den beiden Witwen Truöl und Dr. Seysarth nach Chem- nitz übcrgeführt werden sollen. Der Vorsitzende der Sektion Chemnitz des Alpenvereins. Strantz, gab unserm Inns brucker Mitarbeiter über den mutmaßlichen Hergang deS Unglücks folgende Darstellung: Man kann immer nur von einer An nahme sprechen, weil keine Zeugen der Katastrophe vorhanden sind. Die vier Herren wurden von den beiden Frauen vom Gipfel der Hohen Geige a»S ungefähr vormittags gegen 11 Mir gesehen, wobei fröhliche Zurufe ausgetauscht wurden. Die Damen sind dann in Begleitung des Hüttenwtrtes zurück gekehrt. Nachmittags gegen 3 Uhr setzte ein heftiges Unwetter ein. Zu dieser Zeit befanden sich die vier Herren ans der Silber scheide. Um 8 Uhr vernahm man nach einem heftigen Blitz schlag schwere Donnerschläge, woraus es bald zu schneien an fing. Es besteht die Wahrscheinlichkeit, daß die vier Touristen durch den Blitz betäubt wurde«. Daraus lassen auch die leichten Verletzungen schließen. Dabei dürste Lotte rhos entweder abgestürzt oder durch den Blitz getötet worden sein. Die drei anderen haben sich wahr scheinlich zu lange mit Lotterhos beschäftigt, sind bei dem Schneetreiben in die Dunkelheit geraten und dann erfroren. Bet den drei Leichen wurde vom Arzt Tod durch Er- frieren festgestellt. —* ResormalionSauSstellung im historischen Museum Iohauueum. Die nächste Führung findet am Dienstag Uhr durch Ratsarchivar Dr. Butte statt. , «uS Sem Poltzetbericht Gch«l>»r^rt»n»t»»rüch« Ver Lütrr f»ft»tznomm»n Sett Anfang diese» Monat» wiederholten sich fass all. nächtlich tn den Borstädten Zschertnitz und Räcknitz Schreker- gärteneinbrüche. Durch die Nachsorschungen der Kriminal- poltzet konnte am Sonnabend der Täter, ein 82 Jahre alter stellungsloser Buchhalter, ermittelt und vorläufig iest- genommen werden. Sr wurde zwanztg derartiger Ein- brüche überführt. Die gestohlenen Gegenstände, u. a. ein kompletter Radioapparat. Wäsche und Kleidungsstücke, konnten fast restlos wieder herbeigeschasft werden. In seinem Besitz befanden sich noch eine braune Aktentasche «nd verschiedene Stücke Tischwäsche, deren Eigentümer bisher noch nicht be kannt sind. Diese werden ersucht, sich umgehend bei der Krimtnalpoltzet. Zimmer 74. zur Abholung ihres Eigentums etnzustnden. Die ranle bezahlt Seit einiger Zeit tritt in hiesigen Lebensmittelgeschäften, neuerdings auch in Fleischereien, eine unbekannte Betrügerin auf. Sie bestellt zunächst einen größeren Posten Waren, wobei sie sich als Nichte von Personen ausgibt, die im gleichen Grundstück wohnen. Um die Berkäuser ganz sicher zu machen, führt sie an dem im Laden befindlichen Fernsprecher ein fin giertes Gespräch mit der angeblichen Tante, bei dem stets von einem Hundertmarkschein die Rede ist. Schließlich erklärt sie, daß ihre Tante die Waren sofort abhole» und bezahlen werde: sie selbst habe noch eine eilige Besorgung zu erledigen, habe jedoch kein Bargeld bei sich. Mit Rücksicht aus das mit- angehörte Tclephongespräch erklären sich die Berkäuser ans das Ansuchen der Betrügerin bereit, ihr den gewünschten Be trag — meist 2ll bis 25 Mark — za leihen, da sie das Ver sprechen haben, baß die Tante den Betrag mit bezahlen wird. Der Betrügerin ist es nur um die Erlangung des Darlehns zu tun, die angebliche Tante erscheint niemals. Geschädigte, die in der gleichen Weise betrogen worden sind und Anzeige bisher noch nicht erstattet haben, werden ersucht, dies umgehend nachzuholcn. Straßensperrung Wegen Maffenschüttungen ist vom 21. biß 81. Juli die Hofer Straße von km 113,8 bis 117,050 in GospcrSgrün und Thoßsell sür allen Verkehr gesperrt. Der Berkehr wird über die Straße Treuen—Herlasgrün und die staatliche König st raße verwiesen. Die Königstratze, die für den Verkehr mit Kraftfahrzeugen von mehr als 2,5 Tonnen Eigengewicht gesperrt ist, wird während der Dauer der Straßeiibauarbeitcn sür den Verkehr mit den ge nannten Srastsahrzcugen frcigegcbcn. Rachrichten aus dem Lande Eine Fabrik eingeüschert Schmölln bei Bischofswerda. In der Nacht zum Sonntag wurde der umfangreiche, an der Zittauer Bahnlinie gelegene Betrieb der Guß» «nd Tafelglashütten- Aktien.Gesellschaft Schmölln durch ein Großsener bis auf die Umfassungsmauern eingeäschert. Lediglich das Maschinen haus, sowie der Packschnppen und die Kistenbanerci blieben nebst den drei groben Schornsteinen unversehrt. Auch die Wohnhanskolonie war in Gefahr «nd mußte teilweise ge räumt werden. Das Werk, das mit den Beamten etwa 5Ü Mann beschäftigte, trug sich mit Stillcgungsgedankc». Biele fertige Waren «nd Vorräte »urden vernichtat.«nH;die Maschinen durch Ausglühen nsw. unbrauchbar, so daß der entstandene Schaden wohl kaum durch Versicherung gedeckt fein wird. Die Entstehungsursache des Brandes ist noch un bekannt. Bier Verletzte bei einem Autounsall Könnern. Am Sonnabend verunglückte auf der Straße Könnern —Beidersee, kurz vor Beidersee, ein aus Hamburg kommender Dresdner Lieferkrastwagcn, wahrschein lich infolge Versagens der Steuerung. Die vier Insassen wurden verletzt, davon einer sehr schwer. Ter Wagen wurde zertrümmert. LrLrkeLviiä ur»ä ^ppvILI Lvrexenä! I 1 >««»»»«» siLlr-Vollkomdrot mit Kutter und iZusrll M »«o»,»-8rot mil Kutter unä Tometcn W Ksmbureer Oraukiot mit Irircder XVurit M Oroiiembrot mit krücNIen rr btengeliinite b> a ct, »iimungen veisr mnn rurück R »»««,»» «eol» »In<i I«»t lidersii eriiiiitlirti M hat er mit Begeisterung ein Neuland betreten. Ihn inter essieren jetzt nicht nur die Klänge -es Orchesters und das rein Musikalische, sondern auch der dramatische Ausdruck, die Ver bindung mit der Bühne, kurz, das Ganze eines musikalischen Dramas. Das denkbar herrlichste Orchester unterstützt ihn. Ich glaube es lohnt sich, zum Dresdner „Ring" zu wall fahren. f- Deutsche Bühne für BolkShqgleue. Die Internationale Hygiene- Ausstellung Dresden 1080 veranstaltet vom 23. bis 28. Juli ein fechS- tägiges Gastspiel der staatlich als gemeinnützig erklärten Deutschen Bühn« für Volkshygtene, Kassel, Direktion PH. Müller- Manger. Diese Veranstaltung geht von dem Gedanken aus. nicht nur Vorträge und Ktnovorftthrungen tn den Dienst der BolkSautklärung zu stellen, sondern auch die Schauspielkunst und das dramatische Wort. Es bandelt sich hier um medizinische Tcndcnzstücke, die Geschlechts krankheit und Krebs behandeln. Erste Aufführung des Teiidenzschau- lvlels zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten „Die weiße P c st" von H. K. Schwank-Telsan Mittwoch, den 23. Juli, 20 Ufte, grober Saal de» AuSstellungSvalaste», Eingang Stlibel-Allee: erste Ausführung de» Trndcnzdrama» über die Krcbskrankheiten unter be sonderer Berücksichtigung ihrer Auswirkung auf die Frau „Die Tragödie de» Arzte»" von PH. Müller-Manger und K. H. Schwank-Telsan Sonnabend, den 20. Juli, am selben Ort. s* Universität Leipzig. Dem Dr. Phil. Hermann Gmeltn und dem Dr. phil. HetnrichK » en Ist die Lehr- bcrechttgung für das Fach der romanischen Philologie tn der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig erteilt worden. s* Willy Karl 4°. Kurz vor seinem 52. Geburtstag tft das allbekannte Mitglied des Residenztheaters, Willy Karl, in Bad Althetde tn Schlesien, wo er Heilung von einem Herzleiden Nichte, am 18. Juli den Folqen einer htnzn- getretenen Lungenentzündung erlegen. Der beliebte Kttnstler. dessen joviale Heiterkeit ihm viele Operettcnfreunde gewinn, war ursprünglich Opernsänger. Die weiche, lyrische Bariton- sltmme hatte Prof. Issert geschult. Willy Karl wirkte an den Theatern in Regensbnrg. Mülhausen t. E. und Königsberg, wo er besonders als Gras tm „Wildschütz", als Zar, als Figaro und Papageno »sw. sehr gefiel. Die Bufiopartlen veranlaßtcn ihn. zur Operette überzngehen. und so kam er an daS von seiner Mutter bezw. seinem Schwager Karl Witt geleitete Restdenztheater. Hier war er fast In allen Neuheiten und auch in der älteren Operette tn den komischen Rollen mit gemütvollem Einschlag vertreten. Auch als Regisseur war er sehr ersolareich. besonders bei „Friederike" und „Land de« Lächeln-". In den lebten drei Jahren leitet« er auch da» Sommergastspiel Dresdner Künstler im Chemnitzer Operettentheater. Wa» ft»rbltch ist an Willy Karl, wird tn seiner Gcbnrtsstadt Breslau verbrannt, von wo dann die Uebcrsührung der Urne nach Dresden erfolgt. Das Andenken an den liebenswürdigen Künstler und Menschen wird lange sortlcbcn. — r. s* Eine neue Freilichtbühne in Kleinzschachwitz-Zschieren. Mitten in dem 7VVUN Quadratmeter umfassenden Gelände des großangclegten Luft-, Sonnen- und Strandbades der Wostra sgegenübcr der Ptllnitzer Elbtnsels hat sich eine neue Freilichtbühne aufgctan, die unter der Leitung von HansWahlberg zur Zeit von einigen brotlos gewordenen Mitgliedern des Dresdner Alberttheaters und anderen unbeschäftigten Berufsschausptclern zum Felde ihrer Tätig keit erkoren worden ist. Am Sonntagnachmittag und -abend wurde die neue Bühne bei günstigstem Wetter auf ihre Brauch barkeit hin erprobt mit zwei recht unterschiedlichen Stücken: dem dretaktigen Schwank „Die drei Zwillinge" von Impekoven und Mathern, und mit Hanptmanns „Die ver- s u n k e n e Gl v ck e ". In technischer Hinsicht ist noch manches „»fertig an der neuen Bühne: es fehlt vor allem ein den Bühnenraum rückwärtig abschließender, undurchsichtiger Hintergrund: auch ein regensicherer Unterschlupf- und Gardc- roberaum in unmittelbarer Nähe der Bühne soll erst noch ge schaffen werden. Jedenfalls konnte man aber an den beiden Sonntagsvvrstcllungcn auch trotz solcher Mängel seine auf richtige Freude haben, was tn erster Linie tn der überraschend guten Darstellung der beiden Stücke lag. „Die drei Zwillinge" ist ja eigentlich ein Zimmerstück und daher weniger für die Freilichtbühne geeignet. Da bas lustige rheinische Stücklet« aber von Hans und Ilse Wahlberg, Betty Olben, R. W. Pulkert, HanS Bleidenbach und Ruth Willi, der lieblichen Tochter Albert Willis, sehr flott her untergespielt wnrde, weckte es verdienten lauten Beifall. DaS letztere gilt erst recht von der Abcndausfllhrung der „Ver- sunkenen Glocke", bet der die von Scheinwerfern beleuchtete Bühne mit dein nächtlich dunklen Hintergründe der Pillnitzer Waldberge überaus wirksame Bilder bot. Ruth Willi als Rautendelein. Hans Hettztg vom Stadttheater Hanau als Glockengießer Heinrich und W. Iacobt als Ntckelmann zeigten »eben den bereits Genannten besonders achtbare Leistungen. —R. -s* Stadttheater Bantzen. Zu den Gerüchten um daS Bantzner Stadttheater äußert sich die Stadt selbst letzt dahin, daß Ne mit dem Ktnobesitzer Heuer verhandele, der in da» Theater ein Kino und Tonftlmtheater einbauen will. ES sollen allerdings tn »bi» zu" sechzig Vorstellungen weiterhin auch Lustspiel. Operette und eventuell Over geboten werden. Ein magerer Trosti Denn ein eigene» Ensemble würde mit sechzig Vorstellungen nicht zu halten sein. Der endgültige Entschluß bedeutete unbedingt eine Verarmung de» Bautzner Kuustlcbens. Man würde ihn gerade setzt nicht verstehen, wo die Stadt mit Reichsmitteln einen Erweiterungsbau des Museums vornimmt, tn das in einem ganzen Jahr nicht soviel Menschen kommen, wie in einer Woche in das Stadttheater. Aber auch rein wirtschaftlich gedacht hat die Stadt von einem laufenden Theater mehr, als von einem Unternehmen der geplanten Art. bas insofern noch bedenklich sein würde, als der Unternehmer sür sich damit alle frisch be lebende Konkurrenz anSgeschaltet hätte. Bon Bantzen als einem Kulturmittelpunkt der Lausitz wäre unter solchen Um- ständen nicht mehr zu reden. dl. 2. f-* Englisches Mufiksest ln Nab Homburg. In Bad Hom burg v. d. Höhe, daS sett je der sommerliche LtcbltngSaus- enthalt vieler Angelsachsen ist, wurde ein englisches Musik- fest abgehalten, das interessante Einblicke tn die englische Musikproduktion der Gegenwart gewährte. Man hörte Or chester- und Kammermusik einer Reihe führender lebender Komponisten: leider fehlte ein Konzert, das sich mit dem Lied und dem Chor beschäftigte. Die Darbietungen erwiesen, daß die englische moderne Musik viel unkomplizierter, viel sentimentaler und viel problemloser ist als die deutsche. Einen eigenen nationalen Stil kann man keinem der zum Vortrag gelangten Werke nachsagen, von kontinentalen Vor bildern ist mehr oder weniger jeder der Komponisten beein flußt morden, der tn Bad Homburg seine Visitenkarte ab gab. Trotz dieser Feststellung liegt kein Grund vor, die eng lische Musik der Gegenwart über die Achsel anznschcn: so hörte man von Arnold Bar ein formal ausgezeichnet ge lungenes Werk: „Sinfonische Variationen für Klavier und Orchester" sowie ein feingeschltffenes Klavlerauartett. von Ernest I. Moeran ein subtiles Streichquartett, von Eonstnnt Lambert eine Ideenreiche, sehr bewegliche vrchestermusik, von Artur Bliß ein effektvolles Opuö für Oboe mit Stretcher begleitung und von Frebertc DeltuS eine empfindsame, klangvolle Violinsonate. Für die Wiedergabe der Werke batte man ansgezeichnete Künstler verpflichtet: die bravouröse Pianistin Harrtet Cohen, der Dirigent Constant Lambert snnd das von ihm geleitete Frankfurter Munbsnnkorchester», der Oboist Hermann Fehse und das Lenzewski-Ouartett sind mit besonderer Auszeichnung zn nennen. W. -s* Göttinger Festspiele 1»»1. Der Göttinger Festsptel- anSschnß hat am Schlüsse der diesjährigen Anfftthrungen be schlossen. die Festspiele auch im nächsten Jahre welterzn. führen, und zwar sind vorgesehen: eine Oper von Händel, eine von dem alten Engländer Purcell und eine moderne Oper, sowie ein Schauspiel, das wieder von Göttinger Laien spielern bestritten werben soll. Um den Bestand der Fest- spiele auch für die Zukunft zu sichern, ist beabsichtigt, mit ihren Freunden ein« Feftsptelgemeinde »« »künde».
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