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TLSahrpanp. M.4« Aben-Aussa-e Httüag. 81. «irvust t»28 »re-tansckNtN: N«ck»NckN», »«»« fterwvrecher-Sommelnumme«: «»«» Nur ftr NachlgelpeLche: Nr. «>0tl »«hrNtlrinm, «. H,uvts»IchLIt«I>rll«: 1, viLveaftiet« «/»» »«,^,1»»»« »«« l« »» N. »« »N NgN« ,we»m»N««, Aichellun« frei p«» 1.7« «N. Voftbr«ug»»rei« stk Monat »«,ust >.L0 VN. ohne Vost«ustellu»g»,ebühr. Etneelnummee 10 Vs,. >»tetgenpretlr: Dt» «n»etge» «erden nach »oldmark berechnet: dte elnspalllge »o mm bretl« Feit« It Pf»., für anlwürt» a» vig. gamUtenanzetgen und Slellengetuche ohne Rabatt 1» Vis-, «über- halb t» Ws»., dt« »0 «I» brett« Reklame,eUe »oo PIg., auherhalb rsn VI^ Ollertengebihr »o Vl» »utwLrti,« Nulträge ge,en voraulbezahlun, »r«I ». «eckag: «evt« » «etchardt, »re«den. Doftjcheck.Sto. I0«s Dresden Nachdruck nur mit deutt. Ouellenangab» <Dre«dn. Rachr.> »ulLstlg. Unverlan«« SchrtlPück« «erde» »ich» ausbe«ahrt Gewaltige Rüstungen Amerikas Statt der «Kante« i; neuen «reiyer sollen n tkrlegWIsse gebaut werden Re« york, 81. Aug. Einer Meldung der »United Preß" zusolge beabsichtigt Loolidge, möglicherweise de« Senat z« ersuche«, die Ratifizier«»« des KelloggpakteS bis «ach An» »ahme des FlottenprogrannueS znrückznftelle». PrLstdent Coolidge werde vielleicht de« van von 71 Srenzeku an Stelle der 15 Schisse dcS dem Senat setzt vorliegende» Flotten« Programms empsehlen. Hübsch eins nach dem andern. Zunächst 71 Panzerkreuzer und dann — wenn noch Zeit für nebensächliche Dinge vor liegt — Ratifizierung deS KriegsächtungSpakteS. Fürwahr, daS nennt man amerikanische Realpolitik! DaS Pariser Jllusionsseucrwerk ist lediglich zur Täuschung derer, dte nicht alle werden jenseits des groben Teiches bestimmt. Uns Deutschen bleibt bet dieser Gelegenheit nur noch die Freud« daran, wie der engltsch-sranzöslschen Flottenbrüderschast bet dem rasenden RüstungStemvo von Onkel Sam schließlich doch dte Puste ausgeht. DaS sei dann unser kleiner — aber schadenfroher Triumph. Cossraves unö Kelloygs Lrinksprüche auf -en Frte-vn London, 81. August. Auf dem gestrigen GtaatSbankett zu Ehren Kclloggs in Dublin bezeichnet« Präsident CoSgrave in seinem Trinkspruch die Annahme deS Kellogg-Pakte» als ein Symbol des internationalen Friedens. In seiner Ant wort erklärte Kellogg, es Hab« militärische Berteidigungö- bündntsse und Werkzeug« -ex. SchiedLaertchtSLarkett gegeben, aber die Unterzeichnung b«S PakteS sei die erste Gelegenheit, bet der ych die großen Rattcknen zusammentaten und ihren Namen feierlich unter ein Dokument setzten, in dem sie sich gegen den Krieg verpflichteten. Er glaube, daß dies eine tiefe moralische Wirkung auf sie selbst haben müsse. Einige Staatsmänner allein könnten nicht den Frieden vollbringen. Aber wenn die Völker der Erde entschlossen sind, batz Frieden herrschen soll, dann werde Frieden herrschen. Er freue sich, daß er innerhalb der letzten 48 Stunden von acht ober zehn Nationen die Mitteilung erhalten habe, daß sie bereit sind, dem Vertrage zuzusttmmen. Er hoffe und glaub«, daß so gut wie alle Nationen der Welt sich diesem feierlichen AnttkrtegS- pakt anschlieben werben. Wenn man dte vier Jahre deS lebten furchtbaren Konflikte-, der Europa heimsuchte, Über blicke. und an dte Millionen auf dem Altar des Krieges geopferten Männer, an die zerstörten Heimstätten, an die vernichteten Hoffnungen und verkrüppelten Nationen denke, sei es dann ein Wunder, datz dte Welt Frieden wünsche? Der französische Marinemintster sucht zu beruhigen Paris, 81. August. Der „Matin* veröffentlicht eine Unterredung mit Marinemintster Leygue- über das eng- ltsch-französische Flottcnabkommcn. Der Minister erklärte, er könne sich über dte Bedingungen des Abkommens nicht äußern, da die französische und englische Regierung be schlossen hätten, sie erst zu veröffentlichen, wenn alle Stgnatäre des Washingtoner Abkommens ihre Auffassungen mitgeteilt hätten. Seit acht Tagen sei man in Washington, Tokio und Rom im Besitze des Vertragstexrcs. Dieser Text könne in aller Ruhe geprüft werden. Man werde in ihm nichts finden, was nicht klar und loyal sei. Der Minister bestritt bann, daß das Abkommen Geheimklauseln enthalte oder ein Bündnis darstclle, das auf Umivegen dem Washingtoner Abkommen Abbruch tue. Leygues erklärte zum Schluß: Das Washingtoner Abkommen, das sich nur auf dte Minenschifse und Flugzeugmutterschiffe beziehe, werde dem Buchstaben nach bis zur letzten vereinbarten Minute be obachtet werben. Der „Matin" glaubt htnzusügen zu können, von den drei Regierungen, denen das Abkommen unterbreitet worden sei, habe bereits eine ihren prinzipiellen Beitritt erklärt. — Selbstverständlich kommt der Behauptung deS. französischen Marineministers, daß daS Abkommen keine Geheimklauseln enthalte, nicht dte geringste Bedeutung zu. Denn wozu hätte denn der Minister seine Sprache, wenn nicht dazu, ein Geheimabkommen eben durch seine Wortkunst auch tatsächlich geheimzuhalten. Oefterrrtck tritt -em Kellogo-Pakt bet Wien, 81. August. Der Mtnisterrat hat den Beitritt Oesterreichs zum Kelloggpakt beschlossen. Ferner hat der Mtnisterrat den Justizminister beauftragt, Vorbereitungen für eine Amnestie zu treffen, die anläßlich des siebenjährigen Bestehens der Republik gewährt werden soll. Aranzösische Aufregung über Marx' Anfchlußrede London» 81. August. Dte Erklärung des ehemalige« Reichskanzlers Marx, daß Deutschland seinen Anspruch aus eine spätere Durchführung des Anschlusses Oesterreichs an Deutschland niemals aufgcben werde, hat, wie der di plomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" feststellt, in französischen und alliierten Kreisen große Aufregung hervorgerufen. Nach der Unterzeichnung des Kelloggvertrages habe diese Erklärung besonderes Interesse. Die Friedensverträge verböten den deutsch-österreichische« Anschluß nicht unbedingt, sondern machten ihn nur von der Zustimmung des VSlkerbundsrates abhängig. Wenn diese Zustimmung zwar nicht einmütig, aber durch Mehrheits beschluß erfolgen sollte, könnte von denjenigen Mitgliedern des Völkerbundsrates, dte dem Anschluß zugestimmt hätten, nicht erwartet werden, einer Aufforderung auf Ergreifung von Sanktionen oder kriegerische Maßnahmen durch de« Völkerbund gegen Deutschland und Oesterreich zuzusttmmen, solche Maßnahmen aber könnten wieder nur durch ein stimmigen Beschluß des VSlkerbundsrates gefaßt werden. Damit würde ein von den Gegnern des Anschlusses hervor gerufener Krieg nicht einen vom Völkerbund sanktionierten, sondern einen reinen Privatkrieg darstellen. Französische Juristen, so schließt der Korrespondent, beschäftigten sich be reits mit diesen Schwierigkeiten und seien offensichtlich alarmiert darüber. Einführung des parlamentarischen Systems in Afghanistan? Auf der afghanischen Großen Versammlung, dte sich aus den Würdenträgern des Landes znfammensetzt. erstattete Aman- Ullah einen Bericht über die Einführung des parlamentari schen Systems. Druticker WmeMWsM»! IW mal Der diesjährige Deutsche BinnenschiffahrtStag, der dteS- in Königsberg unter dem Vorsitz von Generaldirektor Dr. h. c. Franz Ott, Köln, stattsindct, hat am heutigen Freitag seinen Anfang genommen. Am Vorabend war eine Sitzung des Verwaltungsrates des Zentral-Vereins für deutsche Binnenschiffahrt e. V. vorausgegangcn, die sich mit internen Organisationsfragen befaßte. Im Rahmen deS umfangreichen Geschäftsberichte» für daS Jahr 1V27/28 kain der Hauptgeschäftsführer des Zentral- BereinS für deutsche Binnenschiffahrt, Syndikus Erich Schreiber, Berlin, aus eine Reihe akuter Verkehrssragen zu sprechen, die man gemeinhin mit dem Sammelnamen „Verkehrsprobleme der Gegenwart" zu bezeich nen pflegte. Bei der Erörterung des Fragenkomplexes, wie daS optimale Ausmaß bei der Verwertung der bestehenden Berkehrsetnrichtungen Eisenbahn und Binnenschiffahrt zu er reichen sei, spiele die Gestaltung und Entwicklung der Eisenbahntarispolitik naturgemäß eine entscheidende Rolle. DaS gehe schon daraus hervor, daß mehr als die Hälfte aller Güter, die auf den Binnenwasserstraßen zum Transport gelangen, schienen gebunden sind, insofern, als sic beim Bor- bzw. Nachtrans port über den Schienenweg gehen. Die am 1. August 1827 in Kraft getretene Tarifresorin habe die am Binnenschiff- sahrtSverkehr interessierten Wirtschaftskreise schwer ent täuscht. Zwar seien die Nahcntfernungen durch Abstaffe- Ser Mkerbnn» in Men «eheimsihnng um die Auslegung »er Monroe-Doktrin Gens, 81. August. Der Bvlkerbundsrat hielt am Freitag, vormittag eine kurze üfsentltche Sitzung ab, in der der kanadische Ministerpräsident Mackenzie King Bericht über die Inkraftsetzung deS Opiumabkommens erstattete, die am 25. September d. I. erfolgen soll. DaS Ab kommen sieht die Schaffung eines ständigen Zentralausschusses vor, in dem auch dte Vereinigten Staaten vertreten sein sollen. In der Aussprache stellt« Lord Cushendun den Antrag, einen Untersuchungsausschuß nach dem Fernen Osten zu entsenden, der über das Ausmaß des unerlaubten Opiumhandels Bericht erstatten soll. Die englische Regierung stoße in den überseeischen Ländern aus außergewöhnlich« Schwierigkeiten tm Kamps gegen den unerlaubten Opium- Handel. ES sei ein Zeichen des großen Vertrauens, das sie in den Völkerbund setze, wenn sie dte Prüfung einer so schwer wiegenden Frage dem Völkerbünde übertragen wolle. Der Mat beschloß, den englischen Vorschlag der Vollversammlung zur Entscheidung zu übermitteln. . - Im Anschluß daran fand eine kurz« Gebeimsttzung deS Rates statt, ln der lediglich zwei unwichtig« AuSschußberichte angenommen wurden. Der Rat trat dann l« he» Räume« deS Generalsekretärs z« einer streng geheimen Sitzung zusammen, ck»n der lediglich die 14 RatSmitglivder und der General, sekretär teilnehmen. I« dieser Sitzung soll die Antmort ans den Antrag Coftaricas bezüglich der Auslegung der Monroe« Doktrin erörtert werden. ES handelt sich hierbei «m eine außergewöhnlich schwierige Frage, da eine Stellungnahme des Völkerbundes zur Monroe»D»ktrt« von der Regierung der Bereinigte« Staate« leicht als ein« Einmischung in di« amerikanisch« «ngelegenhett ansgesaßt »erde» »»nie. Die Geheimsttzung des Völkerbundsrates in den Räumen des Generalsekretärs dauerte bis gegen 1 Uhr mittags. Zur Beratung gelangte ausschließltch der Antwortentwurf aus dte Note Costa Ricas. Um 4 Uhr wird der Rat dte Prüfung der Antwortnote sortsctzcn. Die Stellungnahme des Rates zu dem Antrag Costa Ricas bereitet außerordent liche Schwierigkeiten, da dte Meinungen auch innerhalb des Rates hierüber weit ausctnandergehen. Ob der Antrag von Costa Rica in der Vollversammlung zur Verhandlung ge« langen wird» steht noch nicht fest. Man scheint jedoch im Rat alles Erdenkliche z« tun, «m eine solche Aussprache in der Vollversammlung zu vermeiden, da man hieraus neue Schwierigkeiten gegenüber den Bereinigten Staaten befürchtet. In einer geheimen Sitzung wird der Völkerbunds rat den Antrag der ungarischen Regierung, die rumänisch-ungarische Optantenfrage erneut zur Berhanb. lüng zu stellen, erörtern. I« Kreisen der Ratsmitglieder «nrde Donnerstag bereits eine heftige Agitation bemerkt, den Antrtzg der ungarischen Negierung abzulehnen. Da es sich hierbei zunächst nur um eine geschäftsordnungsmäßtge An frage handelt, entscheidet der Rat hierüber mit Stimmen- Mehrheit. In den Kreisen der ungarttchen Delegation wird damit gerechnet, daß der Antrag vom Rat abgewiesen werden wird. Dies würbe zweifellos eine ans das äußerste z« be« dauernde Entscheidung des Rates bedeuten, da dies einem »ssenen Zugeständnis gleichkommt, eine» der schwersten Kon« slikte Osteuropas nicht lösen zu können. Die »ngartsch- rumänischen Beziehungen dürften gleichfalls durch eine der- artige Stellungnahme deS Völkerbundsrates eine neue Span- nun-erfahren. lung der Abfertigungsgebühren gesenkt worden, die für die Binnenschiffahrt besonders wichtigen unteren Tarifklassen seien aber von der Ermäßigung so gut wie nicht erfaßt. Die Bereinigung des Normalgütertarifes in der Richtung einer weiteren Abflachung der vertikalen Staffel sämtlicher Tarifklassen sei auch weiterhin mit dem größten Nachdruck zu betreiben. Im übrigen dringe schon heute die Erkenntnis in immer weitere Kreise, daß im Zeit alter deS aufstrebenden Kraftwagens der Staffeltarif in der ausgeprägten Form unseres gegenwärtigen Tarifsystems überholt sei. Eine erneute Verschlechterung der WettbewerbSverhält- nisse drohe der deutschen Binnenschiffahrt im Hinblick aus dte geplante — vom Reichsbahngericht bereits genehmigte — Tariferhöhung der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft. Bekanntlich will die Reichsbahn die sogenannten Wett- bewerbstarife von der beabsichtigten Tariferhöhung auS- genommen wissen. Dies entspräche aber einer Zusatzbelastung derjenigen Strecken, auf denen der Schienenweg einem Wett bewerb nicht auSgesetzt ist. Mit anderen Worten: Die Tarif, erhöhung in der von der Reichsbahn beabsichtigten Form würbe für die Binnenschiffahrt eine weitere erheblich« Ver teuerung der An- und Ablauffrachten bringen. Ganz entschieden wendet sich die deutsche Binnenschiffahrt gegen daS auch in der Tariferhöhungs-Denkschrift der Reichs, bahn zum Ausdruck gekommene Verlangen nach weiterer Freiheit in der Ausgestaltung der Wettbewerbstarife gegen die Binnenschiffahrt. Der Zentral-Verein für deutsche Binnenschiffahrt ist über zeugt, in dieser Abwehrstellung die volle Unterstützung der deutschen Wirtschaft zu finden, die mit Fug und Recht ver langen kann, baß der Monopolcharakter der Deutschen Reichs bahn-Gesellschaft nicht dazu führt, daß ein freies Gewerbe auf -cm Wege der Tarisgestaltung mehr oder weniger nieder, gerungen oder auf ein subjektiv bestimmtes Maß eingeschränkt wird. Eingehend kam Syndikus Schreiber sodann auf die AuS- nahmctartfpolitik der Deutschen Reichsbahn-Gesell schaft zu sprechen. Es könne unmöglich ein gesunder Zustand fein, baß von dem Monopolunternehmen der Deutschen NetchSbahn-Gcsellschaft mehr als die Hälfte aller Güter zu Ausnahmetarifen gefahren werden. Bet aller Anerkennung der Notwendigkeit, durch Abweichung vom Normaltaris be sonders bedrohten Wirtschaftslagen Rechnung zu tragen, dürfe doch die Erkenntnis nicht verloren gehen, daß der Sinn des Tarises in der Oeffentlichkeit des Tarifsatzes und in der gleichen Behandlung aller V e r k e h r s n e h m e r vor dem Tarif liegt. Dieser durch Gesetz und Staatsvertrag gebotenen gleichmäßigen Behandlung widerspreche aber die zunehmende Jndividualtartfierung der Deutschen Reichs bahn-Gesellschaft, die dadurch außerstande sei, dem Grundsätze gleichmäßiger verkehrspolttischcr Entwicklung aller LanbeS- teile Rechnung zu tragen. Was die Organisation der Wasserstraßen. Verwaltung anbelangt, so verkenne dte Binnenschiffahrt nicht die Schwierigkeiten, die das Retchsverkehrsmtnisterium bet der Verwaltung seines Amtes zu überwinden habe. Die Binnenschiffahrt fordert vom neuen Reichstag, -aß er dem Reichsverkehrsmtntsterium die Mittel zur Verfügung stellt, die zum organisatorischen Ausbau notwendig sind, um eine erfolgreiche und planmäßige BerkehrSpolitik überhaupt erst zu ermöglichen. DaS Hauptübel In der Organisation unserer verkehrSpolttischen Führung erblicken dte Spitzenverbände der deutschen Binnenschiffahrt aber in der ebenso den Be dürfnissen des Verkehrs wte den staaispolitischen Notwendig keiten hohnsprechcnden Verzögerung des Aufbaues Ser reichseigenen Wasserstraßenverwaltung tn der mittleren und unteren Instanz.