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Jahr»«««. zzz. Sonnabend, Sd. I«u 1»S1. , »«ch rlcht— »«^n. Vernipi^ir-eeminitnnmmn 2S 2<1 «ne Mr >»ch»,chn«ch«! 20011 Gegründet ISS« Bezugs- S-bühr L ^ Anzelgen-Pr-IIe. 0 ^ 1^ I AurwSrNg» Austrvg« e«g«n D»r««»drzlldklng. E,n,»In»nnn»r N Pi. SchrMeEu», und S<n«v>,»Ich«I»»»i>»: M»N»»Nr»b» 2»/ckv. «nick u. V«N«, „l> !I^Nchck«^ch»r»>tn«no»«». V,«ch«ck.Nonto 10 SS »md«. Dachdrnck nnr «N dnMicker VneGnnu^«»« l-Dr»«dn«e Nachr."> zulSkkg. — Unoerlan^e SchrWwck» «»cd«, ntchi «iNnoadN. Am Sie Aujrechlerhallung der Entente. Der Notenwechsel. ftkignerDratztberich« der ,D r e » b n. N a ch r > ch I e n*.> London, 29. Juli. Wahrend der beiden Sitzungen des englischen Kabinetts übcrbiachtc tm direkten Austrage des Ministerpräsidenten Briand der französische Botschafter in London St. Aulaire eine neue Note, in der erklärt wird, dast einzelne Fragen, in denen die beide» Negierungen zu keiner Uebereinstinnnung gelangen könnte», nur von sekun därer Bedeutung seien, wenn man sic mit dein Interesse vergleiche, das dieSlusrcchtcrhaltungdcrEntentc biete. London, 20. Juli. Die englische Note wird der französische» Regierung in de» ersten Tagen der nächsten Woche übermittelt werde». Zu diesem Zwecke unterbrach der englische Botschafter Lord Harding eigens seinen Urlaub, um sich nach Paris zuriiclzubcgcben. Ueber den Inhalt der englischen Note verweigert das Foreign Office jede Mit teilung, aber der Londoner Berichterstatter dcS „Petit Partsien" glaubt zu wissen, das, die englische Negierung darauf dringe, das, die Beziehungen z w t s ch e n Eng land und Frankreich auch weiterhin den herzlichen Charakter, den sie seit dem Kriege hatten, bewahren möchten. Die englische Negierung hätte neuerdings Ihren Willen zum Ausdruck gebracht, nicht gestatten zu könne», das, die Entente durch eine Frage, wie diejenige Ober- ichlesiens. berührt wird. Am Schluß der Note seien einige Anregungen gegeben, wie man zu einem Einvernehmen gelangen könnte.» Verletzte französische Eitelkeit. Paris. 29. Füll. Der „Matin" und mit ihm die Mehrzahl der sranzösischen Blatier betone,' cs sei notwendig, den E i n- druck zu vermeiden, als habe Deutschland in de, Frage der Truppenverstärkungcn einen diplomatischen Sieg errungen. Die französische Negierung werbe sich zweifellos aller Mittel bedienen, um die Sickxrhelt ihrer Soldaten in Oberschlesien zu ««wahr leisten. Ta diese Maßnalnnen aber nicht von absolute, Dringlichkeit seien, könnte Frankreich im Augenblick sich damit begnügen, dost die interalliierten Mächte eine» ge meinsamen Schritt in Berlin unternehmen, da man von Deutschland das Verspreclren erhalten müsse, das; es den Durchzug der französischen oder interalliierten Truppen in dem Augenblick erleichtere, in dem die Alliierten dies für notwendig erachten. Dann erst könnte der Oberste 2tat zn- sammentreten. und zwar zu einem Zeitpunkte, zu dem die Ferien des italienischen Parlaments dem Minister Bvnvini die Teiln-ahnie an der Konferenz gestatten werden. Ein gemeinsamer Schritt der drei alliierten Mächte sei jedoch die Grenze der Zugeständnisse, die Frank reich machen könnte. Würde die'es Zugeständnis nicht ge macht. so sehe sich Frankreich genötigt, allein zu handeln. Ein« ähnliche Sprache führt Pcrtinax im „Echo de 'Paris". London und die deulsche Auflassung. London, 20. Juli. Wie Ncuter meldet, geht die aus die Rote an Frankreich gestützte Auffassung in Londoner Kreisen dahin, das; Deutschland, da eS nach dem Fricdcnsvcrtrage das Necht habe, die französischen Forderungen wegen der Truppentransporte abzulehncn, willens sei, diese An gelegenheit, ln der es einen Bruch des FricdensvcrtragcS erblicke, den drei Mächten zur gemeinsamen Ent scheidung zu unterbreiten, sei es im Obersten Nate oder in anderer Form. Weiterhin wird die deutsche Auffassung in maßgebenden Kreisen dahin ausgelegtz das, die Annahme der Entscheidung einer einzelnen Macht einer Zer reißung des Vertrages gleichkommcn würde, ftvth.s Noch immer überaus ernste Lage. __ - - - -- - Berlin, 29. Juli. Wie die „B. Z." meldet, wird in London die Lage, die durch die französische Forderung der Truppcnsendungen nach Oberschlesien entstanden ist, als überaus ernst bezeichnet. Die Behauptung, das, eine Einigung zwischen England »nd Frankreich erfolgt sei. habe noch niemals so sehr der Begründung entbehrt, wie gerade seht. Am meisten habe der unfreundliche Ton der gestern überreichten französischen Note verstimmt, in der Briand mittcilt, er würde der Konferenz des Obersten Nates nicht betmohnen können, wenn die Truppenfrage nicht vorher in seinem Sinne erledigt worden sei. Wenn England tn seiner ablehnenden Haltung verharre, müsse dtes zu einer ernst haften englisch-französischen Verstimmung führen. General Köfer an Exzellenz v. Löbell. Berlin, 29. Juli. General Höser hat dem Präsidenten des Neichsbürgerralcs, v. Löbell, ein Dankschreiben gesandt, in dem es u. a. beißt: Eiv. Exzellenz sage ich namens des Selbstschutzes herzlichen Dank sür die freundlichen Zeilen, die Sie namens des deutschen Staatsbürgertums an mich wrichret haben. Die Anerkennung eines so wichtigen Be standteiles deS deutschen Volkes ist uns eine ganz besonders )ohe Freude und Ehre. Die Ungunst der Verhältnisse zwangen leider de» Selbstschutz zu größerer Zurückhaltung und versagten ihm sichtbare Erfolge, obgleich daS gute Necht, die moralische und sittliche Begründung auf seiner Seite standen. Mir wurde die undankbare Ausgabe, eine an- griffSsreudtge. opferwillige Truppe imuier nur zügeln zu müssen, während voliiisciie Banden die Heimat verwüsteten und die deutschen Brüder und Schwestern peinigten. Der schnell aufgeworfene Damm des obcrschlesischen Selbstschutzes hat den polnischen Räubern weiteres Vordringen verwehrt und den deutschen Volks genossen gezeigt, daß wir Deutschen dochnochcintgund opferfreudig sein können. Di« vaterländische Be- leisterung. der Glaube an das Deutschtum und die Schick- alSgem«l»scl>ast aller deutschen Stämme, die im oberkchlesi- ,'chcn Selbstschutz zum Ausdruck kamen, zeigten, daß der Geist der Vaterlandsliebe und der nationalen Würde wieder im Aufblühen begriffen sind. DaS berechtigt zu hoffnungsvoller Zuversicht auf ein« bessere Zukunft. !> sc Die polnische Amfassung. Breslau, 2». Juli. In Ezeiistvchau hat am 29. Juli eine polnische G c n e r a ! st a b s s i tz u n g staiigesunden, die die Olcrschlesien drohende Gefahr in hellstes Licht rückt. Den Vorsitz bet dieser Sitzung führte General Haller. Aus Ober sch lesien waren die sranzösischen Generale Le Eomic DcniS und de Brantes erschiene». Anch verschiedene Führer der JiiHurgeiitcn »ahmen daran teil. In bezug auf die mili- tärisclw' Lag« wurde »utgeteil. daß Polen Öberschlesicn von Norden, Osten und Süden mit 120 000 Mann umfaßt habe, die tn drei Armeekorps und ein NescrvetorpS gegliedert sest-n. Die Ausrüstung der Truppen wurde als gut öar- gesteltt. Spezialwaffen wie Tanks, Flieger und Funker würden znm größten Teil von Frantreich über Danzig zur Verfügung gestellt. Die Polen haben i» Oberschlesien ge heime Kommissariate eingerichtet, die zusammen mit den französischen Kreiskontrolleurcn arbeiten. Solche Ge- heimkommissariate befinden sich in Kattowitz, Pleß, Nnbnik, Gletwitz, Hindenburg. Bentben. Tarnowitz und Oppeln. Die tschechische Grenzsperre. ,D ra l» t m c l d u n q unsrer Berliner S ch r! f t l c i t u n g.> Berlin, 29. Juli. In den Grcnzvrtei, an der tschechischen Grenze gegenüber den Kreisen Natibvr, Leobschütz und Neu stadt ist ein stärkere militärische Bciebnng neuerdings wieder deutlich zu bemerken. Die G r e n z s p c r r a b t e i l n n g en wurden an fast allen Nebcrgüngen durch tschechische K a v a I l e r i e p a t r o u i' l c n verstärkt, die die Uebcr- ivachung übernommen haben. Besonders ausfallend sind die Ortschaften Breschen, Strandvrf und Vielau belegt. Dort befinden sich auch PauzergntoS. Die Grenziiberivachnng wird außerordentlich streng gehandhabt. In das Hinterland wird niemand, der von Deutschland kommt, hineinaelassen. Die deutsche Bevölkerung der tschechischen Grenzgebiete ist unter Militärlvntrvllc gestellt. Der Pvstverkehr wird durch be sonders eingerichtete Zeniurstellen überwacht. Deutsche Stammrollen bei den polnischen Ortswehren. <E l g n c r Drahtbericht der „D r c s d n. Nachrichtens Oppeln. 29. Juli. Nach der neuen Anordnung der von den Franzosen eingesetzten polnischen Ge me in be wehren müssen sich sofort alte deutschen Angehörigen der Jahrgänge 1892/1902, getrennt nach Waffengattungen, denen sic im deutschen Heere angchört haben, zu Ei n t r a g n n g e n in ü i e S t a m in r o l l e auf den Geschätisstuben der G-c- meiiidewebren melden. Begründe! wird diese Maßnahme mit der Notwendigkeit, eine genaue Nebcrsicht über die vor handenen polnischen und deutschen Mannschaitöbestände zu erhalten, auf die man im Falle von neuen Unruhen zur Wiederherstellung der Ordnung zurückgreften könne. Die Registrierung gebt angeblich auf entsprechende Weisungen der sranzösischen Vciatzmigsbehörden an die Führer der pol nischen Gemein bewehren zurück. Ein deutscher Avvell an die Mestmechke. Kattowitz, 29. Juli. Der deiift-che An Sühnst für Ober schlesien richtete gestern an die Ministerpräsidenten in London. Paris und N o m, sowie an die Voftchaster- konierenz in Paris ein Telegramm, in dem er im Namen aller deutschen politischen und wirtschaftlichen Organisatio nen Obcrschlesieiis bittet, in den am -l. Aiianst stattsindeiidcn Verliandlungen endgültig über dns Schicksal Oberschlesiens zu beschließen. Unter den gegenwärtigen Verhältnissen geht die Bevölkerung seelisch und wirtschaftlich zugrunde. Eine provisorische Lösung würde den jetzigen Zustand nur rwrschlimmern. iW. T. B.s Der Vei liner italienische Botschafter in Rom. Nom. 29. Juli. Ter italienische Boftchafter in Berlin, Frassaii, ist liier eingetroifcn. Er hatte eine lange Unter redung mit dem Minister des Aeußeren della Dorretta. Verheimlichte -eulsche Kriegsgefangene in Frankreich. Berlin, 29. Juli. Zu den inehrsaclien Pressemeldung«!! über die noch in Frankreich zurückgehaltenen deutschen Kriegsgefangenen teilen hiesige amtliche Stellen mit, daß nach dem Versailler Vertrag die srcmzösische Regierung be rechtigt sei. die Kriegsgefangenen, die wegen anderer als disziplinarischer Vergehen Strafe zu verbüßen haben, zurückzubehalten. In Bern ist 1920 mit Frankreich eine Vereinbarung zustande gekommen, auf Grund deren 327 solcher Kriegsgefangener im Sonderlagcr Avignon zusanimengezogen wurden, und eine Lisstc dieser Gefangenen wurde mit einer Note der französischen Negie rung im Oktober 1920 der deutschen Friedensdelegation in Parts übergeben. Dieser Note zufolge sollten sich außer den in der Liste anfgesührtcn und in vier weiteren Lazaretten befindlichen Gefangenen keine deutschen Kriegs gefangenen mehr in Frankreich befinden. Es stellte sich aber bald heraus, daß noch eine Reihe von Deutschen in fran zösischer Gefangenschaft zurtickgchalten wurden, die nicht in der Liste aiifgeführt waren. Eine deutsche Nach- wcisung solcher Gefangener, die der sranzösischen Regierung übergeben wurde, weist 200 Namen ans. An die fran zösische Regierung wurde das Ersuchen um Feststellung des Verbleibes dieser Lftirinißten berichtet, bis heute jst aber aus diesen Schritt keine Antwort von Frankreich erfolgt. Die Schwarzen im Moseltal. Trier, 29. Juli. Seit einigen Tagen ist das Moseltal ab wärts von Trier, das zwei Jahre lang von jeder Ein quartierung frei geblieben war. mit stärkeren Abteilungen französischer Kolvnialtruppcn belegt, die selbst angcben, erst nach Annahme des Ultimatums durch Deutschland nach dem besetzten Eiebiet befördert ivorden zu sein. Die schwarzen Gäste machen sich bereits in wenig angenehmer Weise bemerkbar. Von den Landwirten wird in rücksichts loser Weise requiriert. In Scluvelch, einem Dorse unweit Trier, wurde eine Frau überfallen und vergewaltigt. Das sranzösische Kommando hat gegen zwei der schwarzen Fran zosen eine Untersuchung ciugeteitet, die aber ergebnislos »erlief. Der Verrat Helgolands. Von der roten Insel nordwestlich der 'Elbmündung, von Helgoland, kommen seit einiger Zeit immer betrüb lichere Nachrichten. Im Gegensatz zu den Hiinderttausendcn deutscher Männer und Frauen, die an der Peripherie des Reiches unter schweren feindlichen Bedrückungen leiden und dcnnvch begeistert für ihr Deutschtum und siir den Verbleib ihrer Scholle am deutschen Vatcrlandc Gut und Blut opfern, hat dort oben eine Bewegung Fuß gefaßt, die Land und Bewohnerschaft aus dem Verband des Reiches loszulvscn bestrebt ist. Ueber dreißig Jahre gehört die Insel mit ihrer der Abstammung nach kerndeutschen Bevölkerung zu Deutschland und sic Hai in dem größeren Teile dieses Zeitabschnittes gute Tage verlebt, ist von einem jährlich in die Zehntausende gehenden Fremdenstrvin be sucht worden, der ihr zu wirtschaftlicher Blüte verhaft und ihr bis in die entlegensten Winkel des Festlandes einen geachteten und geliebten Namen verschaffte. An diese Zeiten, denen der Krieg ein plötzliches Ende bereitete, scheinen die Helgoländer sich nicht mehr zu erinnern und nicht mehr er inncrri zu wollen. Sie sehen nnr ihre gegenwärtige Not lage, die im wesentlichen eine wirtschaftliche ist. die aber kaum schlimmer als an anderen Orten des Reiches in Er scheinung tritt. Keinessallö ist sie den Zuständen auch nur entfernt vergleichbar, die nun über Jahr und Tag in Ober- schlesicn herrschen oder denen die Bevölkerung der besetzten Gebiete des Rheinlandcö unterworscn ist. Bor allen Dingen ist das Jnselvolk srci von jeder sreindherrftcheii Be wachung, frei von der Erbitterung, die der rechtlose Ein griff feindlicher Machthaber in die ticbgeivordenen Ge pflogenheiten, in die Gesetze und Traditionen der Heimat erzeugt Menschlich verständlich wäre es, wenn ein derart gemartertes Volk, um seinen O-nalen ein Ende zn machen, sich dem Spruch der feindlichen Diktatoren fügte und eine Loslösung vom Mutterlande, der es nur durch Selbstver- nichtnng entgehen könnte, auf sich nähme. Bon alledem ist aber aus Helgoland keine Rede. ! Wenn man die helgoländischc Lvs-vvn-Deutschland- j Bewegung von ihren Anfängen ans verfolgt, kommt man zu dem harten Urteil, daß es sich hierbei nicht mehr um die Wahrung berechtigter Interessen oder gar um einen Existenzkampf ans Leben und Tod, sondern nachgerade ein fach um schnöden Landesverrat aus retn egoistischen Motiven ! handelt. Den ersten Anlaß zu ihrem unbegreiflichen Ver halten bot den Helgoländern die vorjährige Wahl ihrer Gemcindevertreter. Sie wollten nicht, daß die Menge der ^ Entfestigungsarbeiter, die zur Durchführung des Versailler Vertrages bereits seit 1919 mit der Schleifung der helgo- ländischen Vcrtcidigungswerke beschäftigt waren, die gleichen Rechte ausübte, wie die alteingesessenen Inselbewohner. Man kam ihrem nicht unberechtigten Wunsche damals ent gegen. Mit Zustimmung des Reichstages und des preußi schen Landtages wurde die Ausübung des Gcmciiidcmahl- rcchtes auf Helgoland von einer fünfjährigen Wohndaner im Gcmcindebeztrk abhängig gemacht. Nicht zufrieden da mit, erschien wenige Monate später eine Delegation der Insulaner beim britischen Botschafter in Berlin und unter handelte über verschiedene Sonderwünschc in der Befürch tung, die „uralten Rechte" Helgolands könnten auch in Zu kunft von der Negierung des Deutschen Reiches „mißachtet" werden. Bereits dieser Schritt der selbständigen Ausnahme von Beziehungen zu einer auswärtigen Macht bedeutete einen glatten Bruch der Verfassung, den die amtlichen Stellen in Berlin mit ganz anderer Schärfe zurückweiscn mußten, als cS in Wirklichkeit geschah. Es wurde den Helgoländern, die ihre Delegation rasch als von einer dazu „nicht lcgitt miertcn kleinen Gruppe" entsandt bezeichneten, nnr bc deutet, daß es selbstverständlich verurteilt werden müsse, wenn preußische Staatsangehörige sich an Vertretungen auswärtiger Mächte um Intervention in iniierpolitischen Fragen wendeten. An diesen freundlichen Hinweis kehrten sich die Helgo länder in Zukunft absolut nicht. Sie wandten sich vielmehr zur Wahrung ihrer vermeintlichen Rechte wiederholt in Ein gaben an den Völkerbund und an die englische Negierung, der sie versicherten, daß sie auch heute noch bereit wären, ihre Freiheiten „unter britischer Gerechtigkeit" aiiszuüben. Ja, sie taten noch mehr. Als vor Wochen abermals eine helgoländische Kommission in Berlin mit ihrem Protest gegen die Einführung der Reichsstcueraesevgcbung aus Helgoland abgcwiesen worden war, begab sich diese Kom mission zum Chef der Interalliierten Marinekvmmission, um, gleichsam zur Vergeltung, gegen die von der deutschen Negierung geplante Ausrcchtcrhaltnng einiger Marine anlagen zu wühlen. Der Erfolg dieser Hctzarbeit war der, daß kurze Zeit daraus eine englische Marinekoinmission unter Führung des Chefingenieurs der britischen Admirals tat ans Helgoland erschien, um den Fortgang der Entfesti gungSarbeiten zu prüfen. Vielleicht haben die Herren der englischen Kommission, in deren Begleitung sich ein Artil leriegeneral befunden haben soll, bereits die Stellen aus ersehen, an denen künftig ans einem englischen Helgoland die Batterien ihren Platz finden werden, die sich gegen die deutsche Nordseeküstc richten sollen. Möglicherweise käme dieser Erfolg den verblendeten Helgoländern gerade recht. Einstweilen setzen sie ihre vaterlandöloscn Machenschaften fort und scheinen cs vor allem darauf abgesehen zu haben, ihren Zwist mit der Retchsrcgicrung zu verschärfen. So hat die helgoländischc Gemeindevertretung unlängst be schlossen, die Durchführung der ReichSeinkommensleucr zn verweigern und die Gcmciiide-Einkommenstcner nach alten hclgolündischcn Bestimmungen zn erheben,' sie weigern sich ferner allem Anschein nach, die Schutzpolizei an-uerkeyAe»