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Dresdner Nachrichten : 08.12.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188512088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-12
- Tag 1885-12-08
-
Monat
1885-12
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.12.1885
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KÜ2 . OlMErkt« « iiariknslr w I,» ^ckimitt' S.^ .:ou»,az>o MUMM. ÄS Lr.tiU-Iicra. ünuronWorvc« 4 Ntrr 'Na-imi. Die Uralt« zcnr' -ca. « isiibnv Ik Pia. wr r lass okernqg, geiüaani 20 M La cuiirs >ur da» »amlttaaiae schöne» dir zäni^aic wird »iilitae- acvcn. Älirnvarnac eiulm vno Aus- traae aear» Praimmcrandvwnllmi du»chBrl«f»>ard'u oü. Poneinraiilun-. diilcrata nciinir» an: Annrnckn» < -r„ria»r vr-n .Saaleiiliein >1. Poaler. I Sind «t'olsi.Panöen.üo .invaliden-' da»!, 0t. M»»>> srärii», A. Barck- löalli.B Anidl. Bv>m>V..A««mn. .vamvura.Pialru leruv Our Kurt- aabc einacl. Manairrrvie Ic.ue Sjcr- i>u,dlici:tcrl. V«rslv „InvaULsväsaL kür Lreffsen" unter lienr prawctorrt 8r. Llaj. 60s KSniz-s vmptioNIt Kölns äli lioüeen- > A kcndli-nxt.,-2<k, l.Lt., II. H i, Oievelba ve^mitwlt gron,»- ti Hl l.a->t ulle 0 >>r,achcu »» ,2 airmiatl,,-!»> /eitu»L0N noä !i N ulmmt Oktvi tl,i ivlv ÜI xi ati8 an. HageSkatl für Politik, Nilerlilillii«. Kes4»t,i>crl!clii. ASckiiliMl, Inmieiililke. Sara Losl«r, K«l. M. K«lB«l»gu>ph, vorm»>8 Sl. Sollvror L N. L«x>« i-, 84 kr»xar«1rL»8o kraxeidlra«,« 84. kür äav >Vojkn»ekt8tirck dsstimmw ^uttrSxo Kitts kok sekon jetrt ffskSIIix^t ndsvkon ru vollsn, 6s ss Imrr vor äsm t'sst ULmSkIiek ist. sllso ^nfar6orungk>n goroekt ru veräon. r«r»-Z»rvoI»»t«I>« IKr. IN»/. r-^2 Ulms WWer z ^ ^ "Mlaliwaar-,, Nlbum, Fächer Kchmucksachen lnsivahk in allen Kreistagen. -43 Dresden N- Wilsdruffkl str. 26. KrStzte trrrLLim !derwanren»§>peciatitäL! x Lsr^arä I^üäiZsr, 2 r»4/vi 8«, «»«« 2, LUiiäelist elem Iltunrekt. »' lilÄIIvrl, König! ösviisisvker unä König!, preussisokvr ikofplivtograpii, I IL»,UL1»»,RS, 8«rsstU'k»«!8« IO. öerlin, l-vip^igelplair >2. Nr. 3^2. 30. Zahrgang. Auslage: 41,500 Srpl. »»tß«ic» »8e dt» 8, Dnemtkr: Rordwln» von mittlerer Stärlk dkt durchschulu ^ »im» llch mittlerer Bewöl m„er Null. »ng. »hur «elmIliNie Bemerkung: Ocrtlichc Niederschlage, uu» zcituirisc ' L mucratnr Nachts Ncdelbtldung. 1885. DieGatt,8.Tecbr. VcnmtworillAer Mdakleur für Politische- vr. Emil Biere» vi Dresden. Geltem und heute hält der Reichstag keine AnllsiHunnen ab — am Montage, nn> de» Kommissionen Zeit zu lassen, den Arbeits- stofs für die Vollsihungen vorzubereiten; am Dienstag wegen des hohen katholischen nciertags. Die Pause wird von den groben Berliner Blättern durch heftige Auseinandersetzungen aiwgeiMt, die in mehr als einer Richtung Interesse beansvruchcn. Sic nehmen ihren Ausgangspunkt von den lehte» Reichstagsverhaudluiigeu über Jcsilitemniisir'uäre und Polcnauöweilimgcii. Das Blatt, welches man als das Mundstück des Kanzlers anzuschen gewohnt ist, die „Nordd. Allg."» schreibt sowohl dem Ceiitriiin. als den Konser vativen und insbesondere den Antisemiten Absagebriefe in Aus drücke». die, wenn sie ernst gemeint und das lehtc Wort wäre», einen unheilbaren Nis; bedeuten müsüe». Wir können die Polemik zwüchen Bismarck und Cenlmm einstweilen mehr zurücktreten lassen gegenüber den Angriffen ans die konservativen Parteien. Ten Antisemitismus bezeichnet die Norddentschc als ein „Reiz- und Aaitatiousmittcl ohne praktisch realisirbares Ziel", das durch zu häufige Anwendung an Wirksamkeit verliere. Ter „Reichsboote", das Blatt des Hospredigcr Stricker, ist darüber natürlich auber sich, bezeichnet die Jndcnsrage als eine durchaus ernsthast z» nehmende Bolksbcwegimg und versichert, wenn man das Volk in dieser Werse narre, würde es sich den Sozialdemokraten znwendcn. Wieweit Alles dies zulrisit, sei späterer Beirachlung Vorbehalten. ES ist nämlich nicht unmriglich, dab die Norddeutsche den Oberhvspredigcr Stöcker deshalb gerade seht satten läßt, weil sic damit die Liberale» für gewisse Zwecke zu gewinnen hofft, aus die sofort z» kommen sein wird. Tenn auch de» Strengkonservativen geht cs nicht besser. Tic „Norddeutsche" hält der Kreuzzeitmigsvartei ein förmliches Sündenregister vor, um aus ihrer Haltung innerhalb der lehten Hnhrzkhntc darznthun. das, den Altkoniervativen jeder politische In- slinst fehle. Zu diesem Borwnne tühlte sich die Norddeutsche ver anlaßt durch eine wegwerfende Kritik, die ihr die „Kreiizzeitung" Halle aiigcdciheii lasse». Es hat natürlich nicht fehlen können, dab die lehte Kaiserbolschast eine Fluch von Bennuthungen wegen ihrer Ursachen und ihres Zwecks entfesselt hat. Erlebte man doch das seltsame Schauspiel, daß Diejenigen, die Fürst Bismarck als seine Gegner behandelte, das bundesstaatliche Eenlrum. mit den allge meinen Gruiidiähen der kaiserliche» Botschaft durchaus einverstanden waren, während die einhcilsslaatlichc» Liberalen an der Botschaft mäkeln und nörgeln und nichts Rechtes mit ihr anznfangen wisse». Im Gegensätze hierzu halte die Kreiizreitiing die Botschaft als einen u»- vmimstlichen Markstein des Bundesstaates geleiert, als eine Thal der Sittlichkeit, die mit dem unseren dcntichcnBolkscharakterwidersprechen den Einheitsstaat für »inner gebrochen habe. Das ist ganz auch nm'erc M'ciiinng. und wenn die Kaiserbolschast diesen Sinn nicht haben sott, so hat sie überhaupt keinen. Damit war aber der Norddeut schen schlecht gedient. Sie möchte die Bedeutung dieser Kundgebung von erhabener Stelle damit abschwächen, daß sie das Märchen ver breitet: die Botschaft sei nur durch die „ungeschickte Form" der polnischen Interpellation veranlatzt worden,' durch welche das Miß traue» wachgeruscn werden könnte, als gäbe es bei uns eine Ncichsrrgleruiig. die den Berus besäße, souveräne Machthandlungc» der BundcSsürslcii zu korrigiren. Uebcr diese bagatekle Behandlung der Kaiscrliolschast schlng die Kreiizzeitung die Hände übern Kops zusammen und ries enffetzt aus: diese dcspektirliche Behandlung wäre in einem Blatte der Fortschrittspartei wohl nicht verwunderlich, aber in einem Blatte wie die Norddeutsclrc I! I Dieser Hieb saß und die Antwort war der Absagebrief des Kanzlerblattes an die Altkonscrvativcn. Wir würden nicht diese Entwickelung des Streites so oussühr- lich vorgesührt haben, knüpfte» sich nicht daran einige Schlußfolge rungen von der höchsten Bedeutung. Kaiser Wilhelm hat ersichtlich nicht die schlechte Slvl.'siniiig der Poleninterpellatio» dazu benutzt, sondern hatte andere gewichtige Gründe in feierlicher Weise vor der gesainniten Nation zu erhärten, daß das Endziel des Reichs nicht der Einheitsstaat lei. daß wir keineRcichsregierung im eigent lichen Sinne besitze» und daß die Organe der verbündeten Fürsten (Bundrsrath und Reichskanzler) keine Vollmacht haben, einen Ein griff in die Machlsphäre der einzelnen Landesherren zu unterneh men. Die Kaüerbotschast sollte dazu dienen, die durch die Lösung derBrauiischivkiger Erbsolgesrane beunruhigten Eemüther der Bun- dessürsten zu beschwichtigen und die ins Wanken gerathene Rechts zuversicht wieder zu festigen. Es war an mehr als einem Orte manche Empfindlichkeit verletzt und Besorgniß für die Zukunft ge weckt worden. Zwar streift die Kaiserbolschast dieses Thema auch nicht mit dem leisesten Hauche, allein die Entschiedenheit, mit der sie die Unantastbarkeit der Landeshoheit der einzelnen BundcS- sürsten betont, ist bestimmt, Vertrauen in die Auffechtcrhaltung der Legitimität einuiflößen. Dirken Erfolg hat die Kaiserbolschast denn auch bewirkt. Wenn daher das Kanzlcrblatt an dieser Staatsschrfft henimstochert und über die Altkoniervativen loSzieht, die sich dieser Legitimitätskundgebung des Kaisers freuen, so muß man daraus entweder schließen, daß Fürst Bismarck damit nicht ganz einversian- den ist, oder aber — und daS ist daS Wahrscheinlichere — daß er große Dinge im Schilde führt. Viele neuere Vorgänge in Berlin sind ja überhaupt nur unter den, Gesichtspunkte z» verstehen, daß man dort allgemein das Bevorstchen eines Tbronivech'clS ins Auge faßt. Dem künftigen Träger der deutschen Kaiserkrone möchte der Kanzler eine unbedingt sichere, zuverlässige Mehrheit im Reichstage Vorführer, könne». Der jetzige weist bekanntlich keine solche auf; die Konservativen und die Rationalliberalen können jeden Augen blick t» dir Minderheit versetzt werden, wem, zu den Üort'chri'tlern. Teiiiokrate», Polen, Elsässern das Ccntmm tritt. Der Kanzler be reitet daher (das behauptet man allgemein) die Auflösung des Reichstags vor. Er späht nach einem geeigneten Anlasse und Zeit punkte ans. Um aber eine ergebene Mehrheit um sich zu sammeln, dazu läßt er den Strengkonscrvativcn und dem Centrnm die Freund schaft kündigen. Die Liberalen sollen gewonnen werden, wenn sie sehe», daß Bismarck die Brücken zu dem Eentrnm, den Strcngkon- scrvativcn und den Antisemiten abbucht. Behält der Leser dieses im "Auge, so wich sich manche sonst unbegreifliche Erscheinung der nächsten Reichstagszeit unschwer crklisie». Ein kurzes Telegramm, daS die Ankunft des preußischen Fiiianzminislers von Scholz m München meldet, verdient nicht übcriclicn zu werden. Er soll ersichtlich Bayer» dazu bewege», das von Preußen cmgcslrcbte Monopol des Brnnntweinverkanss zu unterstützen. Worum es sich bei diesem Monopol handeln würde, lei morgen dargethan; heute sei nur bemerkt, daß wenn es i» der norddeutschen Blanntweinslenergemcin!chaft zn einem Monopole käme, dann ohne de» Zutritt Baherns. Württembergs und Badens »eben dem norddeutschen Monopol in Snddenlschland der InSherige freie Braiinlivcinvcrkehr bestünde. Dadurch aber ergebe sich eine starke Veuckiebilng ans die Erzeugung und den Handel mit Brannt wein, der sehr zu Unczuiisten Norddentlchlands lder Brenner, wie .Händler und der Finanzeinnahmcn des Reichs) ansfallen müßte. Kommt ein Branntweinmonopol, dann wenigstens eines fürs ganze deutsche Reich! Seiten der drei Kaisermächte wird ein starker Druck ans Serben und Bulgaren ansgeübt, um eine» baldigen Friedensichluß herbeizn'ühre». Auch in Serbien scheint die Stimme der Mäßig ung die Oberhand zu gewinnen. Zwar drängt eine Kricgsparlci in Belgrad zur Wiederaufnahme des Krieges, aber die maßgeben den Persönlichkeiten sage» sich leibst, daß eine unglückliche Fort setzung des Krieges unabwendbare Gc'ahren herlieiinbren müßte Das Spiel ist zu gewagt; ei» zweiies Mal könnte Oesterreich sich nicht so ties für Lcrbien engagiren. In diesem Sinne wird der österreichische Gesandte Kbevenhiillcr nach seiner Rückkehr nach Noch vorstellig werden. Niemand alanbt auch, daß der Sultan die 'Ab sicht habe narb Ostrnmclie» Truppen zn wrrsen. Der eine der Heiden Kommiffiire. die er nach Philippovrl geinndt hat, ist nach Konslantinopel zurück-, der andere nach Sofia weitergcreist. Sie erklärlen. sie hatten in Ostrnmelien nur „enauetireir" sollen steizcndc Neuigkeiten des Zeitungsdeutsch!). DaS Ergebnisi dieser Engnete wird fein, daß der Sultan in einigen Monaten die Personalunion beider Bulgarien genehmigt. Dresden, ^ "" gut behauptet. Banken seil. Bergwerke steigend. Jndnstlie» ciwae hrsser gefragt, Solbrig l Prozent höher und österreichische Priori täten gut behauptet. Prwatd>slc»rl 2^/s. Aranlfiirt a. ÜS!., 7. Tccrmdcr» l?rcr>>! Et., 2taa!öbal», e2U'Sonn borden i<>8 Golijicr lkg ». t?i»>ivr«e üt.. Ivroc. Un.iar. GcNdrcmc —. Gottbordliali» —. Tircouco »Vst . . Darmstödlcr —. Fes». Wien, 7. Teccmber. (?rcdN 28a,'t:>. Slaaiddolm 27»,n». Lombarde» i3!,, Nordwlsid. lilr.nst. Marknote» ti>8,2L. u»q. grcdii ,"N.2ö. gcst. P 0 riS . 7. Dccbr. SMlnft. Neuer 80,7». Nnieiiic lW,7ö. glniicncr !di.li7. Ttaniodal!» Lombarde» 282,öl», do. 'Lrioritäle» . Sdanrcr Ocs>. ÄvidrciNc —. ikciM'ter :>2.r.M. Qlcomanc» :,»»,»». ge st. London, 7. Dceeinbcr, Norm. Il M>r ln Mi». i?o»so!S'Id7i!re Nusten M >. Araliener 25" „. Lomdardcn II->.. Nanu. Türlrn N 4vroc. snndirie Amerilancr 127- 4proc. Nnanr. lLoidrcncc 7!N .. Lcstcrr. vioid- reine 87. Prenst. lkonsolk 1W° „ tÄrndlcr >',4 . Lnomanbani 27-,. L»c-.- Aclie» 82Plaiidioconl 2-— Ztimmiina: Nc!>a»r»cl. Weiler: jrali. B r r s ! a n , 7. Tccrnibcr. Nachm. «Gerrcirencarli!. Lvirii»« dr. >m Lircr Ist» Proc. vr. Trermber-Jaunar i!8,4n, »r. LN riiaillai st»,NN. »>-. Sliai-Jnni 4»,2». Lioaac» »r. Auril Mai >2,;.cm. dr. Mai Juni I22.NN. Niibol ioeo >»-. Dcrecnbcr v. 2ll>riluMai 4c;,öN. uv» NXeschrS Erbe» W. h. Marie 1l,7L bezahlt. Zinl srst. —'Weiler: Schön. Stettin.?. Dc.br., Nachm. I Uhr. iwclrcircmarkl». Weizen unverändert, luro Ii!4—Ilii, hr. Dcccmbcr-gaunar iö7>,ön. rr. 2ibrii-27ia> Iö7.;,c». iHua-r n unucrändcrt. loco 124—>2»,»», vr. Dcrbr. I.rn. i2«!.c>». ur. NbrN-Mai I.N,l>». illiiböi »nvcränderl, ioro ur. Tcc,.ga .u.rr i.i.iccc, vr. Avrii-Mai 4V.N». Lviriino malt, loco 27,8», vr. Tee inbcr-gannar 28.»». vr. .'ivrii-'Mai 4»,in. per gn»i-g>:l> 41,7». Petroleum loco versteuert Usance l- , Proc. >2.l». London, 7. Teccmber. Lchinst. Weizen enl»!,. englischer träge, fremder stetig, angelommrnrr scsi. Mehl, (»erste träge Hascr, »c»cr Mais williger, aller Mais stetig. Erbsen weichend. — Weiter: »alt. Ntncstr Tclcaramnit ver.»Trrsviler Rackir." vom 7. Dccbr. Berlin. Die „Norddcnlsche" erklärt, in einer Besprechung der bayerischen Kammer über den baheriich russischen AnslielerungS- vertrag, den Ausführungen des Ministers Crailsheim vollständig beitteteiid. daß die Ansliestrnngsveuräge im engsten Zusammen hänge mit de» anarcv sülchen Verbrechen stehen und keine Stütze mehr im allgemeinen Rcchlshcwnßüeiii finden. Tie Böller erkenne» die Nvthwendlgkeit. daß das Recht lediglich die Aufgabe habe, das gcsellichastliche Zusammenleben der Miiocbcn zn ennöglichei!. Die politischen Berdrerhe» sind iin hö'aern Grade gerährlich. als ge meiner Nivrd und Raub. Crailsheim sei daher dnrbans berechtigt, in den Anslieiernngsverlrägen einen Fortschritt des Enlwickelimgs- RechleS zn erblicken und sich gegen die retrograden Kammerhrstiehnn- gm mit Festigkeit zn vcrivahren. — Die von mehreren Blättern angeknudigte öffentliche Ausstellung des Graei'schcn Märchenhilde-s iff hehördüchericils untcnagl Ivoroen. — Wie veriantci, wird die Weiknarhlspnnse des Reichstages den Donnerstag über 8 Tage be ginne». — Der Termin im Tiäteupwzeß gegen de» Abg. Hafen- clever findet vor dem OberlandeSgenchi zn Naumburg g>S Bcrnfs- instniiz gm l8. Dezemver statt. - Ter Abg. Piafserott beantragt zur Novelle znm Reichsbeamten-Gesetze svlgende Ili bergangsbIlin!- mungen: Ein Beamter, welcher lunm Inkiniltrete» dieses Gesetzes seit dem l. April 1883 bereits in den Rnbesiand veisetzt iff. erhält eine Pension »ach Maßgabe des Z ll Bi> Wiliive» und Waiien. Ten feil dem 1. Avril 1883 »nd vor dem Inkrasllrete» dieses Ge setzes in den Ruhestand versetzte» Bcamlcn. werden die denselben nach dem Gesetze vom 20. April 1881 gebührenden Witlwcn- und Waisengclder bercchnct. unter der 'Annahme, als ob der Beamte erst nach dem Inkrafttreten dieses Gesetzes in den Ruhestand versetzt worden wäre. — Die „Krenzzeilmig" bemerkt z» der Meldung des Taigeblnltcs, der Kaiser beabsichtige dem Fürsten Alexander vo» Bulgarien den Orden paar Is nieiito zu verleihen: Es gehört nur wenig politische Einsicht dazu um den ganzen Humor der Erfindung in diesen! Momente der Eulwicklnng der orientalische» Lage zn goutiren. — Die „Germania" will wissen, der Papst habe in der deutschen Missionssiage der offizielle» Vertretung Preußens in Rom wegen der Vouirtheile Men die katholische Kirche fein Be dauern aiisspreche» lassen. — Die Reise des preußischen Finanz- ministerS Scholz nach München wird allgemein mit den Verhand lungen über die beabsichtigte Restn», der Branntcwcinilcuer i» Zi'sanlmeiihang gebracht. Andererseits wird bestritten, daß Lcbolz überhaupt Berlin verlassen habe. Offiziös werden die Miltheilnn- aen über daS Projekt deö Pranntweinnioiiopols als ohne thalsäch- liche Unterlage bezeichnet. Ans den belrefsciidcn offiziöse» Mit- llieilnngen gebt aber hervor, daß thaffächlich Unterhandlungen über die Angelegenheit stattfinden. Ebenso werden die über die Zncker- stenervorlage verbreitete» Angaben als ungenau bezeichnet, ohne daß indeß eine Richtigstellung der ungenauen Punkte erfolgt. — Gegen daS Nord-Ostsec-Knnal-Projekt soll;» bei einige» süddeutsche» Regierungen Bedenke» bestehen, doch glaubt man nicht, daß daran das Projekt scheitern werde. Paris. Belgien notifizirte amtlich sein Verbleiben in der lateinischen Müiizniiion. — Ei» kleines Mädchen', daß. im Sommer von einem Hunde gebissen und von Pasteur mittelst Schutzimpfung behandelt wurde, ist an der Tollwut» gestorben. — Baron Allons Rothschild wurde nun doch mit 26 gegen 2l Stimmen zm» torrc- spvndirende» Mitgliede der Akademie der schönen Künste ernannt. — Vor einiger Zeit erstach der rückfällige Verbrecher Bossunt in Lyon den ihm völlig unbekannten Pvlizrüekretär Gvrell, wei> er sich voraciioimnen habe, ein Mitglied der Polizei zn lotsten. Die Lyoner Geschworenen fanden ihn für schuldig, jedoch unler mildcrndc» Umständen. Die Berliner Börse begann aeschästSloS, nur ans dem Montanmarkte eiilwickelte sich im Anschluß ans dir ans Schlesien gemeldete» Nachrichten über eine Roheisnlkonventio». sowie über die Petersburger Eiseiibahnkonscrenz ein recht lebhaftes Geschäft. Tie Tendenz war im Allgrmeinen recht fest, später belebte sich daS Ge schäft auch etwas, neben Monlanwerlhen waren österreichische Bahnen belwrzugt, »aiiientliH Elbcthal. die weiter stiegen. Im Kassave, kehr? waren deutsche obgeschwächt. östnreichistl-r LoialrS iinv Lüchiistvcs. — Se. Mai. der König kam am Sonntag vo» der Kgl. Villa in Streyie» nach der Residenz, um dem GoNesdienste hciznw.'hae». Gestern nahm Se. Majestät im Residcnzichlosse die Vortcäge der Herren Staatsminister und obersten Hoicyargen entgegen und er- theilte mehrere AnRenzen. — Ihre Mas. die Königin, die vorgestern nach dem Gottes dienste in der katholischen Hoikirche den Bazar des FcauenvercinS »n Hrstel de Taxe bei achte, hat sich bei diese» Anlässen eine leichte Erkältung zugezvgen. — Landtag. Beide Kammern hielten gestern Sitzungen ab. Tic erste Kammer erledigte ihre iüus Punkte nmfasseudc Tagesordnung ohne jede Debatte. Zunächst gab sie ihre Zustim mung zu dem von der 2. Kammer bereits angenommenen Dekret, einen Nachtrag z» dem ordentliche» Slaaishanshalts-Etal am' die Jahre I88i und 85 betreffend, über welches Herr v Fncien reierir!.'. Herr Büigcrmeisler Martini berichtete hierauf über die gleichfalls von der 2. Kammer schon gebilligte liebere»!»»»! mit den herzoglich sächsiichen Slaarsmiiiislerien zn Meiningen und Golha wegen Miibenntznng einiger diesseitigen LandeSanslalten seitens der Herzog lichen Regierungen. Gemäß dem Vorschläge der Devnlalion ge nehmigt die Kammer die beide» Voriräge. Tic Petition dee Fleischenmimigen Sachsens, vertreten durch den Fleifchermcister Laue i» Leipzig, um Amhrhniig bez '.ffr'odiükalion der Verordiniiig vom 26 Juli !86l lVeipsunden von Fleisch durch Nichtslencher betressendl, R'ei. Bürgermeister Beiitler, ließ die Kammer auf sich beruhen. DaS gleiche Schicksal trat' wegen mangelnder B.scheini- anng eine Peülwn Friedrich Schleget's in Tiedenhai» b. Wald- Heim um Gewährung einer laufenden Unterstützung. — Tie zweite Kammer nahm in einer 10-Miiinten-Sitznng gleichfalls ohne De batte den Persona!- und Bewldmigselal der LandeS-Immohüiar-' B'iaiid-Versi'chcrnngSanstalt mii einer von der Finanzdepnlativ» A. (stres. v. Oehlschläge!) vorgeschlageiien n»d von der tAegiernng gc- villiglenStreichung an. ivodnrch die Brand-Versichernngs Aisisleiilcii- siellcn vo» 20 ans IO vcrminderl wurden. Tie Peioldiingen ci - toroeii! mii Beriicksichtigmia dieser Streichung 1-10,pW Pik., die sächlichen 'Ansgaben 70.6!0 Nr'ark. — Vorgestern trat der Vorstand der Loge zu den drei Schwertern und Asträa zur grünenden R'anle zn einer anßerrndcnttichcn Sitzung zusammen, um die wegen Brrncksichligiiiig bei der diesmaligen Konlsimandeiihekleidnng eingegangenen tzleinche z>i vn'imi. Von den vorliegenden 101 Gesnchen konnten 15 Be- rücksichlignng finden. — Leipzig beherbergt seit Sonnabend interessante Gäste. Es sind dies der General-Post- und Telegravhen-Direl'lvr anö Japan, Herr I. Irhic ans Tokio, welcher i» Begleitung zweier- höherer Beamte» ieines Ressorts, der Herren Aofchida und Nake- monra, von Berlin einlras und in Kmtt's .Holet, de Pruste Woh nung nahm. Tic genannte» He>ren ans dein lernen Ollen wollen uittce Führung des taiseel. PoslralhS. .Herrit Henniekc auS Berlin, Einsicht von den Leipziger Postalische» Einrichtungen nehmen. — Von »nleriichleter Seite Iverdcii ivir daraus ammertiam ge macht. daß die in dein Artikel über die i ä eh i i i ch e t)> c eh n n n g s- kvntrolc i» Rr. 310 unseres Blattes enthaltene Behauptung, daß in Sachsen „in manche» Ressorts das Rechnungswesen min destens einer dreimalige» Revision nnlerücge. in mebriachcr Bezieh nng der Ihaüächlichc» Begriindimg entbehrt. Zunächst ist die An nahme eine inihümliche. daß de» verschiedenen Unlerbehördc» des Landes eine NechnnngSexvedttioii h'-igegebcn sei. Ebenso wciiig sind Nechmmasievisionsbeamlc als Einzelbeamtc bei Unlerbchördeu angeslcllt: selbst den wenige» Nechnnngsbeamle». die nnler der Bezcichnnng von „Ealculatoren" bei einzelnen Uiiteegerichkeir imigirc», liegt lediglich die Ellediginig von RechiiiNigSnngelegen- heitcn in Partei jachen ob. Von de» Mitkelbehörden dcffndck sich mir die Zoll- und Stener-Dirctlion im Besitze einer Rech»,ings- expcditwn (der „Zoll- und Clenrrrechnniigscx-prdition"); dank cnt- bchrt aber die Nechnnngscrpeditw» des Finaiizminisierinins. die Finanzrechiiungsex-pedilion, einer Adlheilnug inr die Zolle und Verbränchsstencrii, woranS sich ergicbt, daß die von der Zoll- und Steucr-R'echnnngSexpeditwii revidirlc» Rechiinngen ni.bl erst noch a» die R'echmmgServedilion des Finanzministeriums zn gelangen haben. Die der Gcncraldirekkw» ,der StaalScisenhahnen heigegcbcne Wcrlslätleiirechnnngsexprdilioii ist nicht eine Rechnungen revi> dirende, sondern eine Buch und Rechnung führende Stelle, und ebenso isl die nnl dem Oberhütlemverke verbundene Hiittenratte! cxvedilio» lediglich für Zwecke der lausenden Kassengeschäfte und der Ablegung der Rechnungen thätig Thalsächlich komml cs daher i» Sachsen nirgends vor. daß Rechnungen über staatliche Einnahmen und Ausgabe» einer dreimaligen Revision unteisiegen, was aber nicht ausschsicßt. daß einzelne Rechnungsbelege auch bereits in der Unteunslaiiz eine calculatorische Prüinng erfahre». Richlig »l da gegen. daß die Rechnungen aller Cpczialkaff,», soweit diiicibui nicht Tepcndenzcn vvii Atinislcricn oder die Slclle von solche» ver tretenden Behörden (Gencraldirellwn der Saimnlnngc!! für Kunst und Wissenschaff) sind,' oder svicrii Emzelgeletze ctivas 'Aiidcres dicssalls vorsetneibcn (wie in Bezug ans die Rechnungen der Staatsschiildenkasse und der Kasse der Landes1"-u„dpe.l«ick'erni'es
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