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Dresdner Nachrichten : 10.12.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189912104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18991210
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18991210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-12
- Tag 1899-12-10
-
Monat
1899-12
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.12.1899
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Seite 4 »Dresdner Nachrichte«-' Seite 4 Sonntag. 10. Derbr. 1800 0M3 ?tr. S4S e ^ Der ecke Aufführungs-Abend des Dresdner Ton- künitler-VereinS — ansarzeichnet durch den Besuch Sr. Majestät des Kenias, der Kaisers. Köiiiat. Hoheit Iran Prinzeß Friedrich Augnit. der König!. Hoheiten Prinz Georg und Prinzeg Mathilde — brachte an der Suche des Programms zur Erinner ung an de» vor lmndert Jahren verstorbenen Carl v. Ditters dorf ein Ilss-äne-Streich-Quartett (Nr. 5) dieses Meisters. Dittersdorf hat sechs solcher Quartette geschrieben, die an Reich thum nnd Grazie der Ideen, sowie an technischer Gewandtheit den Haydn'ichen nicht nachileben. Das vorgeUern gehörte bringt diese Vorzüczc namentlich in dem reizenden, überaus stimmungsvoll auS- klingendcn Andante und dem ingeniös eriundenen, in den Wirk ungen genial kombininen Finale zum fesselnden Ausdruck. Leiter glaubte nian Hahd» selbst zu Horen, so augeiordentlich ist die Geckesveiwandtichaft der Beiden, da aber jede Nachahmung nnd Anlehnung gänzlich ausgeschlossen ist, so intereisirt das Werk doppelt. Porgetraarn wmde eS. wenn man von dem etwas zu starke» Aufträgen der ecken Geige absieht, von de» Herren Drechsler. Schramm. Wilhelm und Grichmacher vortreiflich. Um u einen, der Modernsten, zu Tichaikowsky. übeiziigehen. folgte >em allen Dittersdors einer der klciisiicheu Meister der Romantlk, Ludwig S v o h r. mit einer seiner höchst selten gehörten Kammer musik-Spezialitäten. dem 0-mo»-Quintett lop. 52) für Pianokorte. Flöte, Klarinette. Horn und Fagott. Auch an dickem Werke ist Alles von meisterlicher, glatt und elegant abgeschliffener Form, ie und da zwar etwas antianirt, aber von echtem Guß und Fluß, von Melodie und Klangichönhcit übcrquellend, gauz be- wndcrS glücklich nnd genial in der Klangberrchnung der Blas instrumente unter sich und zwilchen dielen und dem Klavier. Ohne über das Eiüemble zu vergessen, ist jedes einzelne Instrument coucertant behandelt, das Ganze aber >'o seit und sicher gefügt, als ob die Kombination gar nicht anders sein könnte und dürste. Um die tadellose Ansinlirung der mit großem Beifall ausgcuvmmenen Komposition machten sich die Herren Schmeidler. Peickcl. H. Lange. Krellwitz und Trünlner verdient. Ten Abend beschloß Peter Dichaitvwsk» mit einem seiner interessantesten Kammermusiken, dem O-moll-Sextett (ap. 70) für 2 Violinen. I Violen und 2 Violoncello, von de» Herren Lewinger. Warwas. Rokokl, Wilhelm. Grühmacher und Böckmann vorgetragen. Las Serlett ist zur Erinnerung an den Aufenthalt in Florenz s schrieben nnd bringt in der Hauptsache Reminiscenze» aus poetil schönen, von Natnreindrückcn und nationalen Vorgängen iiffpir len Empfindungen. Tic Kennzciche» des russischen Meisters: Eigenarr. kraftvolle, ursprüngliche Erfindung, kübnc. mitunter etwas herbe Harmonisirnng erhebe» dieses Werk zu einer der beachtens- werthesleii Elkchciiiungcn der nrnere» Kammermuslk-Litteratur. Die Aufführung war. wie üblich, massenhaft besucht. ü. 8t. -f Einen „einmaligen großen humoristischen Reuter- Abend" peranstaltete vorgestern Abend der Königs. Württcm- dergische Hofickanipieler Emil Richaid im Saale des Musen Ter Künstler, , früheren Wohnung wledergledt: wie tnteressaitt — man rbnnle beinahe mviteriöS lagen — ist die steile Treppe init dem Oellämpche» und dem unheimlich wirkenden mächtigen Trevpen- sensier gesehen, und wie eindringlich wirkt hier der Farben- 8 hnilses. r ließ, hatte bedauerlicher Weile kein kehr zahlreiches Publikum ge sunden. erfreute sich dafür aber einer uni so herzlicheren »»d bei fälligeren Ausnahme bei den wenigen Getreuen. Seine Vorträge wäre» jchr amüsant, i» den komischen Einzelheile» aut durch- gcarbeitet und mit sicherem Veckändniß für das unbedingt Wirk same pvintirt: den Dialekt beherrscht Herr Richard, soweit sich das von Einem, der ibn leihst nicht spricht, beurtbeilen läßt, natürlich vollständig»»)» hierin liegt ia an und für sich ei» gut' Tbeil der komischen Wirkung bei den Rerrlcr'ichcn Dichtungen. Nicht ganz einwaudsrer ist die Vortragsweise des Herrn Richard, der die dramatische Ausgestaltung seiner Recitatione» bisweilen gar zu sehr übertreibt und im Platzwechseln, Hin- und Hcrgehcn rc. des Ocfteren z» viel thut: beim Vorträgen von rein humoristischen Gedichten mag das aiigeben, für eriisie Poesien, wie i. B. ffir das „Großmildding hei iS dod", müsse» deranige Mätzchen aber als »nkiinsllerisch unbedingt abaelehnt werden. Sämnitlicbe Programm- Nnmmern des Herr» Richard anzuhören, war uns leider nicht möglich, da der Ansenthalt irr denr kalten Saale sehr bald rpr- angenehm z» wecdcn begann. Ileberbauvt verdient das ganze Arrangement des Vvrtrags-Abends entschiedenen Tadel. So fehlte es nahezu völlig an dem erforderlichen Personal zum A»weisen der Mäße: auch ander Kasse laß Jemand, der in diesen Dinaeu gar nicht Bescheid wußte, und schon die Programme mit Randglossen wie .Fürstliche Anerkennungen", „Amüsanter wie jedes Theater stück!!!" rc. gaben dem Aeußerc» der Veranstaltung eine Physiognomie. vie man ihr in» Interesse des fleißigen Künstlers lieber nicht gewünscht hätte. W. -t Von allen den Künstlern, die augenblicklich in Arno Wolffmmm's .Dresdner Kunstsalon" mit Kollektivaus stellungen ihrer Arbeite» vertreten sind, dürfe» zwei mit vollem Recht Anspruch aus eingehendere kritische Würdigung erbeben: Adolfv. Menzel und Maximilian Daiio: Dieser, weil er sich znm ersten Male als Maler bei uns iehen läßt, er. der bislang hier nur als ausgezeichneter Nadircr bekannt war. Jener, weil man an und für sich, vollends in unseren privaten Kunslsalons. mir anßerordentlicb ielte» Werken von seiner Meisterhand begegnet, und jedes neue Werk des 85,übrigen Künstlers daher mit ehr furchtsvoller Freude begrüßt werden muß. Eins haben übrigens Dosio. von dem zunächst die Rede sein soll, und Menzel gemein, eine das Maß des Gewöhnlichen überragende zeichnerische Aus- driicksfähigkeit. die namentlich an den Radirungen des Münchener Maieis immer auf s Neue überrascht. Sie ist es auch, die ihm das höchste Ansnützen der Technik erst möglich macht, ja ihm geradezu malerische Wirkungen erzielen läs». die er selbst ans seinen besten Gemälden kaum erreicht. Ein weiterer Vorzug dieser Blätter ist ihr hoher gedanklicher Gehalt, der den Beschauer in Dasio eine fesselnde und ungemein inteu'ssante Künstlerpersönlichkeit erratheii läßt, wie man sie im Gros der Münchener nicht häufig findet. Welche Summe von Geist und Phantasie steckt i» de» verschie denen Cvkle» „Eros, Allsieger im Kampfe", .Die Tempi", .Die Muien", „Orpheus" und „Jungbrunnen": wie wundervoll lebendig ist hier die durck die antike Sagen- und Mhlhologientradition gegebene Form mit neuen Idee» erfüllt, und wir überzeugend hat der Künstler dabei immer das rein Mcnlchliche, das allein doch heute noch mit tbaffächiicher Wärme aus diesen alten Ge schichten zu nnc-;» sprechen vermag, mit dem Tieslilick des Dichters, als in eriler Linie zu betonen ichars erkannt! Es liegt in der Nainr der Sache, daß darum auch an den Gemälden eines solchen Künstlers zunächst am stärksten die geistvolle Behandlung der SuieiS intereisirt. und daß man sie erst in zweiter L'nie auf koloristische Qualitäten anstcbt. die bei den einzelne» Bildern recht verschieden sind. So ist z. B. die .Flucht nach Egvvten" ziemlich stimmiingslvs in der Farbe ausgefallen nnd gemahnt an die dunklen, ichwertönigen Werke der alten Münchener Schule; die „Here von Endvr" ist schon moderner in der Farbengebung, ob wohl sich das Mysteriöse des Vorganges auch in der Farbe Hütte das Dasio aus dem glückt ist. noch mehr , , kaler auch die stärkste persönliche Note im Kolorit sehen, ganz abgesehen davon, daß das phan tastische Moment des Vorganges mit großer Kraft zur Anschauung gebracht worden ist. Besondere Hervorhebung verdient noch das Bild .Ter Abend", das durch die Größe der Auffassung und der Linie für sich einnimmt und am wenigsten dos gedrückte Kolorit zur Schau trägt, von dem sich der Künstler vor Allem frei machen muß, wenn er es als Maler zu der gleichen Bedeutung, wie als Radirer dringe» will. Kann es ihm doch sonst Palme». daß dem Beschauer — lediglich vom rein malerischen Standpunkte aus natürlich I — das flotte Hasenbild Hans Olde's oder das Bildchen des Brüsseler Mnrcette. zwei Proben guter modellier Farben gebung von veriönlichcm Rciz. vielleicht bei Weitem stärker interessiren, als ein stofstich io fein erdachtes und klug komponlrteS Werk wie Dasio's .Zwei Schwestern". Denn, sobald die Farbe als Ausdrucksmitlel verwendet ist. bestimmen ihre Qualitäten den Werth des Bildes. — Uebcr AdolsMenzel etwas Neues sagen zu wollen, wäre deplacirt: sowohl die Orlstudie .Hausflur meiner früheren Wohnung in der Schönedergerstraße zu Berlin" <1848. als auch das Aquarell „Mauer und Schornstein in Parten kirchen" <l859», als nun vollends gar die Zeichnungen zeigen den Meister auf io ragender Höhe, daß man aus dem Staunen gar nickt heranskommt. Man iehe sich z. B- die Kasseler Landschaft aus dem Jahre l848 an: mit wie wenig Strichen ist hier eine ge radezu außerorbentiicbe Größe der Auffassung erreicht, die beinahe an die Meister der französischen Landschaffsmaleret erinnert, während die Zeichnung .Aus dem Mirabellengatten zu Salzburg" <1689) das liefe Eindringen Menzel's in die Natur au» daS Schlagendste dokumentirt Wie organisch wirken die Bäume, deren Geäst mit den phantastischen Verichiingnngen wie eine Fülle un gewollter Arabesken aussieht; wie liebevoll ist die Rinde des Baume- behcurdelt, ohne den Eindruck des Kieinlichen zu machen. Dieirs Bild ist wirklich ein wunderbarer Meiuell Viel, lehr viel sagt auch seine Oelstudie. welche die Treppenstur feiner den 70er Jahren, welches stet- sein Ringen mit den zeichnerischen Ausgaben auf das Deutlichste beweist. — Neben den bedeutenden Arbeiten dieser beiden lebenden Künstler Menzel und Desjo fesselt vor Allem noch das malerische Werk eines großen Tobten, der aus seinem Gebiete ebenfalls ei» Meister war: Tentwart Scdmitson (1830—1868). DaS Bild, das einen Reiter mit seiner Dame in einem Buchenwald zeigt, muß auS der besten Schaffensperlode deS Künstlers stammen und wird wobt bei der Werthschätzung. der sich Schmiffon neuerdings von Selten der internationalen Galeriebcsider erfreuen darf, nicht lange auf einen Käufer zu warte» branche». —o— f Das zweite PrüsungS-Concert der C. König- schen Geigerschnle am Mittwoch Abend in Meinhvld's Sälen bot der zahlreich erschienenen Hörer schaff genußreiche Stunden. Man mußte seine Freude haben an de» 30 iungen Geigern, wie diele im Eborspiel dem Taktstabe ihres Meisters sicher nnd zu- vrrläisig folgten und so die Wirkung eines gutbeketzten Orchesters erzielten in den Ouvertüren .Entführung" von Mozart. .Dichter und Bauer" von Suvps; desgleichen in den.Sylvrstcrtänzen" von König. Schumann s .Abendlied" nnd in einem Grieg'schen Suiteiatz. Besonders hervorznhcben sind die Solisten deS Abends, die Herren C. König <.Troubadour"-Fantcisie von Alard). E- Welkheit (.4-moll-Concrrt von Rode). A. Blaha <9. Eoncert von Beriot), C. Pinkert (Fantasie für Violine von Ritter). Die Aufführung verlief in jeder Beziehung vortrefflich zu Ehren des Herr» Musikdirektor König sowohl wie seiner Schüler. 1 I» der Neformirtcn Kirche findet heute Abend 5 Uhr als 31. Aufführung ein Weihnachtsconcert statt. f ^t» der Kirche zuLo schwitz wird am Dienstag Abend eine geistliche M n s i ka u f fü h ru n g abgehaltru. An dem Con- cert brtheil'ge» sich Frl. Klotz. Herr Kammermusiker Elsmann, Herr Kirchlchnllchrer Kettner (Orgel) und der Klrchenchor. -f Das einaktige Schauspiel „Huttens erste Tage" von Inlius Rissert, eine dramatische Arbeit von hohem persön lichen Nci; nnd starker dichterischer Individualität, die mit der Ursprünglichkeit Hans Sachs'scher Poesie manche Achnlicbkcit auf- zuwcisen hat. wurde am Mittwoch in der „Gesellschaft für Litteratur und Kunst" mit verlbeilten Rollen aclelc» und kinterließ einen tiefen Eindruck, st' daß der anwesende Dichter am Schluß lebhaft gerufen wmde. Die tragende Idee des Werkes ist der Komps der neue», durch den Humanismus bedingten ffei- cicistigen Gedanken mit de» alten und veralteten mittelalterlichen Anschauungen; beide Richtungen, die in überzeugend wirkender Charakteristik durch Glieder der Familie Hutten verkörpert werden, treffen In hartem Koiillikt auseinander. Besonders sym pathisch berührte an dem Stücke die Kraft und Frische der Sprache, die allein genügen wmde. das Schauspiel, das freilich aus billige Effekte und tdeatraliiche Drücker ganz verzichtet, über das Mittelmaß wohlfeiler Marltwanre hinansznkebrn. -j- Ter Kaiser hat bestimmt, daß die 200jäl,rige Jubelfeier der preußischen Akademie der Wissenschaften im März 1900 begangen werden soll. Die Feier wird im zweite» Theil des MonatS stattfindcn. Der bisherige Kapellmeister deS Rigaer Sladttheaters. Bruno Walter, ist vom Beginn der nächste» Spielzeit ad als Kapellmeister für die Berliner Königs. Hofoper in Berlin (als Nachfolger Sucher'?). mit einem Gehalt von 7500 Mk. jährlich, auf die Dauer von 5 Jahren verpflichtet worden. s Concert-Mi»,Heilungen der Kgl. Loosinusikalicnbandltmg von F. Nie S, Kaufhaus. Am Montag sinket cm Muienbause der zweite Kammermusik-Abend der Lenen Henri Petri, Egon Petit. Allred Spitz-ier und Georg Wille statt. — Frau Ltlli Lebniann gicbt am l2. ds. einen Liederabend lm Muse,chm,le. DaS Programm wurde bereits milgelheilt. — Herr Alfred Reilenauer gicbt ani in. dü. einen zweffen Klavierabend. Programm : Mozart: Sonate G-ckur); Beethoven: Thema und Bariatio.a.c <ap. kill,; Schumann: Earneval; Weingartner: Fontastebilder; Eb'pir: Nocturne (Noa-ckur), Lalse (Ls-ckur), Mazurka (ll-molt). Berceuse: Liszt: Tarantella. (-Dresdner Musikschule (Direktor N L. Schneider). DaS zweite FreistcUen-Eonceri am 12. Dezember ini Mulenbause »um Besten armer, musikbegabter Schiller wüd ausscvlics.lick Dresdner Komvoursteii ausweiscn. Eintrittskarten sind in den Expeditionen zu haben. eerlltchcS uns Sächsisches. — Während der Winterszeit und namentlich ans Anlaß des nabenden WcilincichtSfestrs wird bekanntlich häufiger denn ,e die Privatwohithätigkeit in Anspruch genommen. Unter den austretendcn Bittstellern giebt es zwar viele rechtschaffene und »»schuldig in Noth gclalbcne, denen eine wirksame Hilfe von Herzen zu gönnen ist. Es tritt aber auch eine große Anzahl solcher Personen aus. die ihre Nothlage entweder durch Trunksucht und Arbeitsscheu oder durch liederlichen Lebenswmrdel selbst ver schuldet haben nnd die einer Hilfe nicht wcrth sind. Ta nun aber doch gewiß Allen, die gerne Helsen wollen, daran liegen muß. ihre Gaben nur würdigen und bedürftigen Armen znkommen zu lassen, so ist es noihwendig, daß zuvor Erkundigung über die betreffenden Personen eingezogen wird. erlchcint daher an gebracht, wiederholt darauf hinzuweisen, da!» das hiesige städtische Aimenamt die gewünschte Auskunft crtbcilt. Alle an die Centrai- stelle des Armenamtes. Landhausstraße 7, 1 Etage gerichteten schriftlichen »nd mündlichen Anfragen über V..tsteller finden meist sofortige nnd selbstverständlich kostenfreie Beantwortung — Dienstag den 12. Dezember Abends 8 Uhr findet im Saale der .Harmonie", Landhausstraße 11. der 3. Vortrag des Herrn Landrichter B. Dvhn auö Dresden über .HandliingSagente» rmd Handelsmäkler, Mäklervertrag nach bürgerlichem Recht, Ucbersicht über die verschiedenen Gesellschaftsformen. Gesellschaft nach bürger lichem Neckt, die HandeiSgesellschasten und die stille Gesellschaft, die rechtsfähigen und die nicht rechtsfähigen Vereine des bürger lichen Rechts" statt. Veranstalterin dieser interessanten Vorträge ist bekanntlich die .Dresdner Kaufmannschaft". Die Gesellschaft Rhcingold feierte kürzlich im Concett- cmie „Zum Schwan" unter reger Bctheiligung ihr erstes tiftungSsest. Das cidwechielungsreiche Programm bot eine Fülle angenehmer Unterhaltung. Das Fest wurde mit gntgrwählten Mnsikvorlrägen von Mitgliedern der Kapelle des 2. Grencidier- Regiments Nr. 101 eingelcitct, denen ein von Frau D. Gott- berg-Hcrzog verfaßter, von Frl. H. Berndl mit Wärme gesprochener stimmungsvoller Prolog folgte. Solovorträge dec Herren C- Kleine und des Konservatoristen Spikka (L-ciur-Ronianze für Cello von Grützmacher) trugen zur Verschönerung des Abends bei. Genannte Herren wurden durch lebhaften Beifall für ihre Leistungen belohnt. Ein Ball beschloß die wohlgrimigene Festlichkeit. — Im Viktoria-Salon finden heute zwei große Vor stellungen statt. Nachmittags bald 4 Uhr zu kleinen Preisen. Abends halb 8 Uhr zu gewöhnlichen Preisen. In beiden Vor stellungen wick daS reichhaltige und fesselnde Dezember-Programm vorgrsühtt. — Der Stadtverein für innere Mission veranstaltet im Vereinsdause, Ainzendorffiraße 17, heute Abend halb 8 Uhr seinen dritten vollsthümlichen Komponisten-Abend unter dem Titel „Winter- und Wrihnachtsklänge". Im Mittelpunkt sieht das Kinder-Festspiel .Lindetteben im Winter" von ÖSkar Wermann. — Im Christlichen Verein junger Männer. Neumarkt 9. 8. Etage, findet heute Abend 8 Uhr ei» Bortrag des Herrn Direktors Hupfeld über .Dir Hansa" statt. Der Eintritt ist frei. — Seit gestern sind die ChristbLume auf mehreren öffent lichen Plätzen in Gärten u. s. w. zum Verkauf ausgestellt worden. Die Preise sind allerdings entsprechend den höheren Anlagekosten beim Schlagen und Transport der Bäume noch ziemlich hoch, dürsten auch nach Angabe der Händler sich kaum niedriger stellen, da große Schneefälle un Böhmerwold wie in Bayern die Zufuhr vermindern. — Im Wiener Garten findet beute Abend von 7 Uhr ad Concert von Mitgliedern der Kapelle der Pioniere statt. Das Programm bietet den Zuhörer» eine abwechsetungSreiche und an genehme Unterhaltung. — In den beut» «m valasi.Restaurant, Ferdinandsirahe. statt- findenden Instrumental- und Vokal-Eoncerten ««langen unter Anderem zue Ausführung; Französisch« Lustspiel. Ouvertüre von Keler-USla; Loni«. Walzer von Job. Strauß; Potvourrl au« .Mikado" von Valignan; Ouvertüre .Prinz und Maurer" von Oellchtegel: Wiener Fresken - Walzer von Jos. Straus; Deutsch« Lieder «triegSratetcn». Poroourrt von Tonradi; Ouvermr, .Indigo' von Job. Straus; .Der oerschmSbt« Freier" von Alber-": .Sotnn. Spinn" von Iabeck «Schwedischer Dam,n-Sextett»; „Tiiilbffer, dt, im Mond, k«m' " ' tH«r Et, Komaromzg- ling übergegangen. national Maricnftras,, t» Raben» Übtheibing von Oberitolien. Garda-See , — DaS altrenomimrte Hotel Stadt No« ist käuflich i» den Besitz des Herrn Gustav Illing — Da« Panorama internst stellt von beute an ein« inleresianic Abtheibing au«. DaS Panor-nia bat lebt in seinem Wattesalon « Stück Dramatoskooe (lebende Photographien) ausgestellt. — Fuhrmann'« Kaiser-Panorama (Ncdlcchlimcü. Eingang Ringstraße» zeigt in vieler Woche Wien, sowie die schöne Fabrt mit der Semmrringbalm und Baden bei Wien, welche« neu ausgenommen ist. — Im Apollo-Theater treten beute Sonntag Nachmittags wie Abends ierpentintanzeiide Hunde auf. eine Neuheit des Varlbtss. Sbenso werden die drei Teufel der Unterwelt ihr Wesen treiben, worauf sich der Elite-Ball anschließen wird. — .Ein IubilSumSkalender." Wenn ein Kalender »nm A!. Male erscheint, so ist die Brauchbarkeit und Beliebtst«-! desselben sicher erwiesen. Der von Tb. S t a u s f e r in Leipzig (UniveilitSISstraste 28) im Jahre I87K zum ersten Male auSgcgebene T a i ch e n k a l e n d « r Ist so- eben als 2S. Jabraana sitr das Iabr I9M erschienen. Derselbe entbült aste- WisienSnurlbe in hübscher Ausstattung ,um Preise von 2g Psg. Jnsbelon- der« dürste sich vieler schinucke Tgschenkcclendcr sür Keschästsleute jetzt vor Iastresschlust nlS Nrntivaabe an die Kunden iekr gut eignen. Der Verleger dürste diesbezüglichen Wün'chen gegenüber und bei Abnahme in gröberen Posten sich gewiß gern zu entsprechender PreiSkoiizrlsion bereit erklären. — Znm Zweck der gemeinsamen Psiege de« GesellschgftSIaiikrnS. sowie de« Kunstlaufens aut dem Eis« haben mehrere .Herren und Damen eine „Dresdner EiSlauf-Nereiniauna" gebildet, deren Mit glieder die EiSbabn an der LennÄtraße tSvortvlotz» besuchen werden, um daselbst möglichst zu gleichen Zci'en da« Kunstlaufen zu üben und «, psieacn. Anschluß an diese Bereiniaung ist sedem Interessenten gestattet, der dag Eis läufen sportmSßia nnd instemalisch erlerncn oder üben will. Annieldunnen werden am Sportplatz im CasöbauS und bei Herrn C. F. Bernhard (Cemcal- theaterpasiagc» entiraen genommen. — In Löbtau findet nm Montag im Concettbaus „Drei Kaiser-Hof" das erste diesjährige A b ou n cm en t - E ou cert. ausgefühtt von der Kapelle des König!. Musikdirektors Trenkler. statt. — Aus der Loschmid-Blaiewiber Elbbrück« wurden vom 2. bi« 8. Dezember 24,092 QuiituiiaSzcttel auSgcgeben. Der Erlös stellte sich am 1011 Mk. 60 Ps. incl. 1V9 Mk. Einnahme von den Straßenbahn üescll- schäften. — Den hiesigen Fnbrwerksbesitzer Gustav Jank. Seminar- straßc, bat voraestern in Folge des Leichtsinns eines Kutschers ein empfindlicher Verlust betroffen. Eines seiner Geichirre sichr. mit Steinen beladen, die ziemlich abbänaige Straße von Bann e w i tz nach Nötbnitz berat«. Der Ge'chirrfiihrer batte, dem Widerstand der kräftigen Tlsiere vertrauend. eS unterlassen, den Wagen an- rnschleifcn. Die Pferde verloren aber die Oiemalt überden schweren Wagen, dieser gerietst in den Straßengraben und warf dabei eine der den Weg begrenzenden Pappeln uni. von welcher das eine Pferd effchlanen wurde, wäbrend daS andere der wertbvollen Tbiere von der Last des »acbstürzenden Wagens gelödiet ward. Der leichtsinnige Fnbnngnn, der niit dem Schrecken davontnm. acib seine» Unmntb nach dein Unfall i» wenig parlamentarischen Ausdrücken kund und lraktirte die getödtcten Thiere mit Slein- würsrn, bis ibn berziikommeiide Leute i» sehr energischer Weile an der Fvrffetznna seiner Rohheiten binderte». — Kestrlltei» Anträge zniolge ist bestimmt worden, daß für die Ort- schaff .Niederbäßlich" im Bezirke der Aniishauptmannickiast DrcSden-Al.siadt künftig die Schreibweise Nieder böslich und sür die Ortichast »Ober häßlich" im Be-.irke der Amtshaupimannschast Dippoldiswalde iriiisttg die Schreibweise Oberhäslich angewendet werde. — In Ncugersdorf trank das 5> jährige Kind des Schuh machers Mnschle in einer lurzen Abwesenheit der Mutter ans einer dastehenden Flasche Salzsäure und starb bald darauf nach schwerem Leiden. — Leipzig, 9. Tezbr. I» vergangener Nacht ist der im hiesigen städtischen Krankcnbanse nntergebraci'te Buchbinder Knauer aus Fürth bei Nürnberg, offenbar im Fieber, aus einem Fenster seines im 1. Stock gelegenen Krankenzimmers i» de» Hof hinab- gesprungen und an den eibalrenen Verletzungen verstorben. — Weiler ist gestern Abend das CMirigc Töchlercben des Tischlers Linke in L.-Volkmarsdorf. welches bvn seiner Mutter, während diele eine Besorgung außer dem Hanse verrichtete, allein gelassen winden, aus dein Fenster in den Hvs hinabgcstnrzt und ebenfalls alsbald verstorben. — In Leipzig beabsichtig! man die Erbauung eines neue« Waisenhauses an der äußeren Elisen- und Waisen!,ansstraße im Stadttbeilc Leipzig-Connewitz. Die Gesammtkosten sind am 267.200 Mb veranichlngt. — Mittwcida. 8. Dezember. Der Segen der Alters- »ud Jnvati- ditätsversichcrung kommt der hier wohnenden Witlwe O. zu offne, welche heute den Betrag von 71,0 Nt. 10 Psg. als Altersrente sür die Zeit vom lt. Dezember 1899 bis 31. Dezember >899 nachträglich ausgezablt erhielt, da ihre diesbezüglichen Ansprüche anerkannt worden sind. — In N ingenl> niii erhängte sich der schon seit längerer Zeit leidende Einwohner Steglich in einem Ansalle von Schwermuch. — Vorgestern ist in P laue n i. V. der nahezu 75 Jahre alte Geschirrs»!,rer Paulus Teichinann tödllich verunglückt. Das Pferd, das vor den von ihm geleiteten Lastwagen gespannt war. scheute vor einem Wagen der Straßenbahn, bog seitwärts nach dem Schienengleise und tam zu Falle, wobei es den alten M-mn mit zu Bode» riß. Das Plerd drückte ibm, als eS sich wieder anfrichtcte. mit dem Huf die Schädcldecke ein und zer trümmerte ihm das Nasenbein. — In der Nacht zum 7. d. M. wurde in Aue daS „Hotel zur Babnliost'eichc" durch Feuer vollständig zerstört. — Mühlberg a. d. E., 8. Dezember. Hier bat sich ein landwirth- schasilicher Kreisverein mit Centralstelle in Lcebcnwerda kür den ganzen llim fang de« KrcöeS Liebe,»verda gebitdet. — Im Geschäftsbereiche des Ministeriums des Kultus und össentlichcn UntcrricbiS. Zu besetzen ist 1. die zweite Lebrerstelle gn der achtklaisigen Volksschule z» Eibau Oberdoff. KoNcttor: das Kbiiigl Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts. Einkommen : >200 M Grundgebalt. bis aus Weitere-- 216 M. sitr Ueberstunden, sowie freie Wohn- ung: 2. die Schulstelle zu Neu-Eibau. Kollator: da« ikonigl. Ministerium de« Kult»« und öffentlichen Unterrichts. Einkommen lsao M. Gncndackalt. 24 M. siir kirchenvienstliche VerrichMnacn, bis aus Weitere« 396 M. siir Ueberstunden, sowie freie Wohnung. Bewerbungen um diese Stellen sind unter Beifügung siimmtlicher Zeugnisse bis zum 22. Dezember bei dem Königs. Be'.irk«,chnlinioektor Back in Löbau i. S. einzuceichcn: 3. di« zweite ständige Lebrerstelle in Mittclfrohna. Kullator: die oberste Scbnl- bcbörvi. Das Einkoinnicn beträgt bei freier Wohnung im neue» Sctnil- bause nebst Eccrtengcnuff 1200. M Gcbali und 200 M im Dvrnu« gewährte erste AltcrSzulage; 4. die -weile ständige Lebrerstelle in Mederdors bei Stollbcrg. Kollator: die oberste Schulbehörde. Das Einkommen beträgt bei freier Wobnmin im Schulbanse nebst tz,nrtengen»ß >2 >o M. Gclmi:. !>0 M. persönliche Zulage »nd da« gesetzliche Honorar sür Ertbeilung de-- Turnuncerrichts im Sommcrbalbjahre. Bewerbimaeu um letzte beiden Stelle,, sind unter Beifügung siimmtlicher Zeugnisse bi« zum 28 Dezember bei dem König!. BezirkSschulcnspekwr Schulrath Richter in Ebemnitz »inzurcicben. — Offene Stellen sür M i l > t ä r a n w S r t e r (Inbader de« Civil- versorgung«'chein«ü>. Beim Amtsgericht Wurzen Ende Dezember Diener- gebilfe, jübrlicl, 1000 Pt.; — bei der AmtShaiiptmannichalt Auerbach I. Januar Diütist, 2—3 M. Tagegeld; — bei der LandesstrasanftaU zu Loheneck 1. Januar Wächter, 1060 M. Gehalt, steigt bis 1360 M.: — bei der Obcrpostdcrektion Cbcinmtz 1. Februar Landbrietlräger, 760M., 1. Mär- Postschaffner, 1180 M.: — bei der Garniionbauleitung Kamen, 1. Januar Schreiber. 76 M. monatlich ; — bei der Obervostdcrcttion Dresden 1. Ja» mehrere Land bric,träger, Gebälk 910—991 Nt.; — beim mcteorvlogiichcn Institut Chemnitz sofort Expedient, tlOO M. : — bei der Öbervoftdirektion Leipzig t. Februar bcz. 1. Mär, »nebrere Postschaffner und Briefträger, Gestalt lL3ü M.: — beim Amtsgericht Meißen Aniang Januar DienergeWs 1000 M. Wetterberickil des Kal. Sachs. Metevroloa. Institut? in Chemnitz vom 9. Dezember, 8 Ul» Morgens (Temperakur nach Celsius). Ort. «odä Hararand Mnael k-amdurg iberboci« Vericn «8 0 «>lml>i» «! H0 Unter vielfach Schneebröckeln Var. 7«S «I 6« kg »S «8 81 ISmd. O leicht 88V Irickl » sehr leiil». kl« ' onc» r« -7 - L u 14 vr«. khemmh Wt«» Pro, Peur«. sermvdt. rnell Aberdeen ar.! I M «b I4ZV WZ»». I »euer PIK Scho«« leichi wolteal. ^Redet Schnee KK,»V sehr leicht 7, ONO leicht D>. - c> - !, - K -1t ^ « leicht «l!S80 s. leicht. Scha-e Kt.ONO stürm, wolle«!. — ä 88 8ZV telchr! »ebe« 4- 3 t trockenein Wetter — bi« aus geringes Ichen Winden nahm die Temperatur am Wetter, bedeck! bedeckt Mika leichtidedeckt friich'wolklg »elckir halbbed. stark b erkor heiterem, fa I ^ und bei bstti— . 8. Dezember weiter ab und kam selbst im Marimum nir-. Rullpunkt (Eistag». Die Minitna gingen lm Gebirge unter — 10 Grad herab (Elfter — 16,t Grad) und die Mtttclwertbe lagen zwischen — S Grad (Dresden) und — 13 Grad (Fichtelbera). Schncctiffe 10—50 Ctm. in dm höheren Lagen. Auf den brmlc " ,en, doch liegt da „berg». tlchen Inseln ist da« va« Marimum des Luftdrucks nrgend« mchr über den anter—l' arometer ziemlich rasch mit mehr al« 77ü Mm. - 14 Krad). Operette .Luna" von An», Dresden. S. Dezember, Barometer von Ovttker Wiegand ivoem. Ott, Büsold». Dollftraff« r. Abend, » Uhr. 7« Millimeter. , gv fttearn. Aussichten: Leiter. Tbermometrvaravh nack, Seiftut. Den» »erat«: höchste 1 Gr. «ültr Medrigst, » Gr. Kältr. Reblig. Osimind. Dstirtlortitzonr» coit,» unv -täocvnu. . . ^ vndwet, Pro, S-rsadt, «rintt LWLr-L -S -8
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