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Dresdner Nachrichten : 18.02.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188502188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-02
- Tag 1885-02-18
-
Monat
1885-02
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.02.1885
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Viru» t'uvtpl, «Ille» m«i!er»«ii kexeninrnit«! kriruelit. bomüko kiel» in ckas, ul« rosll weit uncl droit, dolcaunto SpSL»»!«»»« Iiitt kür uncl KIn^«r»u»i»I«rI kUokarck Vldrivkt, NeiiüiU. von N«>nirtvk«1r«»»«s LI, um Lsitisr-VVUKolinplatr. 01. LsedLcksl's I^stLurLut Sotol LwitUsudok. KpezialiM: ^uxsdurAsr LrvLsu-LrLu, L*erl» 8»»«ro». L»vI>»I««r N»8kM-«. IlltzLltzlMÄtzl «Ke Vvnitiia» in vorrügliebor L.u8rval>I kür Loncm uott vaureu m INux s»vobl, ß e»»4triiar »>»rii c»»a>»>Itrt» ».-rrdrir »»vonrvt effrctnirt. !h ^—' >»VIL IIVIU» liia-s«« uiielM Rr. 4S. 3». ixt',-«,. »«,»„: 4«.u»u , "-U-Kitt ^ML?°Äri L"°'" > D»«»°„. isss. Mittwoch, 18. Febr. Leronlwottltcher Redakteur Ntr P-lslkschkS vr. Smil viere» t» Dresden An der Abstimmung Uber die Getreidczölle, wie sie am Montage endlich erfolgt ist, intercsstren vor Allem die Ziffernverliältnisse. ll Stimmen Mehrheit für die erdichten Roggenzölle, 116 Stimmen Mehrheit Mr die erbödten Wcizeuzölle. Die erster« Medrbeit wäre sicher gröber gewesen und dätte sich der Weizenzoll-Mehrheit genähert. wenn der Kornzoll nicht bloö verdovvelt, sondern veidreitacht worden wäre. So stimmte u. A. auch Windtborst gegen die stornzoll-Erliodung. nickt als solche, aber gegen die Verdreifachung, üorn und Weizen sind damit an Eingangswll gleichgestellt. Ter Abstimmung ging »och eine ungemein erregte Debatte voraus. Die meiliändler, namentlich Herr Rickcrt, bedienten sich deS bekannten demagogischen HuustgrisscS, dab der Getrcivezoll das Brov vcrtkeuere-, rr nannte vcn Äornzoll einen Brodwll und dctztc »ach Kräitcn die ,ll»dustricardeiter gegen die Landirirtbschalt aus, indem rr willkürlich einen Unterschied zwischen den Interessen lierauSsand, welche Grotz- lind rUciugrnndbesitzcr an den Gctreidczöllcn daben. TicS sührte imiiomebr den Fürsten Bic-marck abermals aus die Tribüne, als nickt cinmal der sozialdemokratische Redner Wicmer sich in so aufreizenden Redensarten ergangen batte, wie der deutichsreisinnige Rickert. Der Reichskanzler fragte die Freiliändler aufs Gewissen, ob sie auch wohl bedachten, waS sie damit tdäten, dab sie Millionen besitzloser Arbeiter, die in einer noch schmierigeren Lage sind als der Bauer, gegen die Regierung aufhetzten? Das sei eine Saat, die sie nicht m-chr bebemcken könnten. Wenn sie willkürlich a»6 der Masse der ^aiibwirtbe die Gestalten der Großgrundbesitzer herausscknittcn und ue in Gegensatz zu den Interessen der Kleinbauern brächten, so frage er, Bismarck, ob man nicht auch, und mit viel größerem Rechte, die reichen Korn- und Holzbändler als solche hinstellen könne, die gegen die landwirtbschastlichen Schutzzölle seien, weil ilnc .handclsgewinnste darunter litten? Zum Schlüsse seiner Rede iiabm Bismarck die Freihändler wegen ihrer Aufhetzung der ärmeren Volksktassen nochmals scharf ausS Körn. Er gab ihnen zu versieben, daß sic nur als Schauspieler die Entrüsteten spielten, es aber in, Grunde ihres Herzens ganz gerne sähen, wenn unter den Arbeitern Mißstimmung und Unruhen entständen, die sie dann dem neuen Zollgcsctze zuschreiben könnten. Ein Arbeiterkrawall wegen ä'rbdvertlieucrung, ein kleines Nevolutiöncben wäre den Kornliändlern recht erwünscht. Aus diese Provokation erfolgte natürlich seitens der Tcutichireisinnigcn anhaltendes Zischen, zorngerötheten Antlitzes erhob sich Eugen Richter, um niit dem ihm so schön anstehenden Brustton iiitlichcr Empörung diese Unterstellung weit von sich zu weisen. Er lies dem Reichskanzler zu, daß Niemand den Anderen hinter dem Amche suche, wenn er nickt selbst dahinter gesteckt. Unter der Amregung dieser Ausfälle ging die Abstimmung denn vor sich. Für Oesterreich ist cs ein wirklich tiescrgreisendes Ereigniß. daß die bisherige Mehrheit im Abgeordnetenhause, mit welcher daS MnisteriumGrasTaasse bisher regierte, gesvrengt ist. SFahre lang hat das Bündniß zwischen Polen, Czechen und Klerikalen seine Schuldig keit gcthan, da alle Tbeile das Prinzip der Gegenseitigkeit, aus welcher das Bündniß beruhte, sorgfältig iune hielten und jede lsoncession an die eine Fraktion mittelst Eoncesslonen an die beiden anderen bezahlt wurde. Das Tauschgeschäft ging stets auf Kosten der Deutschen Oesterreichs. Gras Taasse war dabei der Mehrheit ab'olut sicher. Warum aber diese parlamentarische Idylle gerade jetzt ein so jähes Ende fand? Weil die klerikalen bäuerlichen Ab geordneten Furcht vor den Neuwahlen haben und weil sie zur Er kenntnis! gelangt sind, daß sie nur noch von einer raschen Loslösung von dem „eisernen Ringe" der Rechten einiges Heil erwarten dür- icn. Es war aber auch viel zu viel, was ihnen zugemuthet wurde. Ungefähr zwei Millionen Gulden beträgt die Erhöhung der Be züge des niederen katholischen Scelsorgeklerus. welche das Abge ordnetenhaus kürzlich votirte, dafür sollten die bäuerlichen Vertreter der Novelle zum neuen Stempelgesetz zustiunnen, welche eine die städtische und die Landbcoölkerunst gleichmäßig trerscnde Mehrbe lastung um 4 Millionen bedeutet. Src sollten überdies noch die Vorlage über die Regulirung dcr Flüste in Galizien annehmen, welche einen Kostenaufwand von nicht weniger als fünfzehn Millionen erfordern würde, während für die Verbesserung der Ftußlänfe in den deut schen Alvenländern nichts obfiel. Diese Zumuthung, knapp vor der demnächstigen Auslösung des Reicbvraths und vor den Neuwahlen gestellt, mußte die Geduld der Klerikalen aus den deutschen Alpen- nndcr», die sür Ezcchcn und Polen bereits so viel gethan und da für bisher nur eine Abkürzung der achtjährigen Schulpflicht als Gegenleistung empfangen hatten, endlich erschöpfen- Wiederholt gebordeten sich in letzter Zeit die Klerikalen unbotmäßig, trotzdem Gras Hohenwart und die Fürsten Alois und Alfred Liechtenstein alles aulbotcu. um sie wie bisher im stummen Gehorsam zu er hallen. Die Beratlmng Uber das Stcmpelgesctz krackte die Meu terei zum offenen Ausbruche. Die Regierung wird froh sein müffen. vor dem Erde des Reickörath« noch das Budget bewilligt zu er halten, während alle anderen Vorlagen, wie das Sozialistengesetz, die Ardeiterschutzaesetze. die N gulinmg der galiziscken Flüsse und das gehässige Abkommen mit der Nordbahn unerledigt bleiben. Betreffs des Letzteren ist das ein Glück zu nennen. Rothschild wird freilich jammern. denn ein künftiger Reichsratk wird seiner Ausbeutung des Landes ein Ziel setzen und die Nordbahn ver staatlichen. Die nischen Dnnamitmäimcr in den Vereinigten Staaten geben immer frecher vor. Haben sie doch die Gemeinheit begangen, aus das Haupt des Prinzen von Wales einen Preis zu setzen! Was soll noch AergereS konnnen? Die nordamerikanischc Republik culehrt sich selbst, wenn sie solche Schändlickkeiten mit ihrem ruhm vollen Sternenbanner deckt. An der Fortdauer dieser Schmach sind vorzugsweise die Republikaner Schuld. Eines der geachtetsten Blätter New-Iorks, die „Evcning-Post", weist einen direkten Zu sammenhang zwischen dem (durchgcfallenen) Präsidentschaftskandi daten der Republikaner Blaine, der aber immer noch daS Haupt einer mächtigen Partei ist, und den irischen MordbureauS auf. der in seiner Schamlosigkeit überraschen muß. Der Antrag deS republ. Senator Edmunds betreffs deS Dynamits, nreint die „Evening-Post". habe gar keinen Zweck: derselbe wendet sich gegen die Anlertigung von Dynamit, dre auch in England besorgt werden kann; die Maschinerie vcr Verschwörung, die in den Vereinigten Staaten ar beitet. wird dadurch nicht berührt. Fn den Vereinigten Staaten giebt eS irische Blätter, die ganz oder größtentheils nur die Auf gabe verfolgen, die Rechtmäßigkeit aller Mittel zu predigen, um Engländer zu verletzen. Diese Blätter sammeln unausgesetzt und öffentlich Gelber, um Leben und Eigentdum in England und Ir land anzugreifen, um die Entweichung von Dnnamitinännern und Mördern zu sickern. Sie prellen die Mörder in den höchsten Aus drücken und stellen sie als Beispiele dar: über Verbrechen, wie die jüngst in London vollbrachten, ergehen sie sich in frenetischem Jubel. Auch wenn Jemand sich rühmt, an einem solchen Verbrechen thcil- gcnomuien zu haben, wird das in große» Lettern mitgetheilt. Diele Ze tnngcn sind in Zclintausenden von Exemplaren verbreitet. Solche Veröneittlichnngcn waren niemals vorher bei irgend einer cinilisirtcn Nation erlaubt. Ei» ununterbrochener Strom poli tischen und moralischen Giftes ergießt sich aus ihnen auf den armen und unwissenden Tkeil der irischen Bevölkerung, abgeliättete Böse- wichter werden damit in den Stand gesetzt, große Geldsummen aus ihr zu ziehen, von denen nach aller Wahrscheinlichkeit nickt über die Hälfte für die Zwecke verwandt wird, zu denen das Geld ge sammelt ist; der Rest wird gestohlen oder verpraßt. Die Tliat- sackc. daß die Ger chte hiergegen absolut nicht cinschrettcn, bringt aus die Leier der Blätter den Eindruck bervor, daß daS amerikanische Publikum entweder gegen den grausenliaften Inhalt derselben glcichgiltig ist oder gar mit ihm synrpatliisnt. Dieser Eindruck wi>d noch verstärtt druck Vorgänge wie der erfolgreiche Versuch, die amerikanische Regierung zur Intervention bezüglich deS Mordes O'Donnel zu bringen und durch die offene Verbrüderung der während der letzten PräsidentscdaftSwaht herrschenden Partei init den leitenden Dynamrtmänncrn. Diese Scheusale waren thätige und willkommene Un erstützcr von Blaine und wurden unter dem Namen „irische Fndcvendeiiten" durch seine Blätter mit großem Rewckt behandelt. Die schändlichsten dieser verworfenen Blätter im Staate New Aork erhielten aus dem republikanischen WahlsondS starke Unterstützungen. Eine Unterredung mit Herrn Blaine. über welche die „Tribüne" alübald nach den LEiblen berichtete, cntbält folgende bezeichnende Stellen: „Ich trug Herrn Blainr, ob er glaube, daß daS irisch - amerikanische Votum organistrt sei und kompetente Leiter trabe. Ja, sagte er, ich war tics berührt durch den Emst, die Geschicklichkeit und Aufrichtigkeit Derer, mit bene» ich zusammen kam. Das ist zum Beiwiel Patrik Ford von der „Irnb World". Er ist ein Mann von selbstloser Hingabe, großem Organisations talent, geschickt und energisch. . . . Auch die „Inch Nation", bcransgegeben von John Devoy, gab uns kräftige und werthvolle Unterstützung." Patrik Ford ist seit Jahren ein Hauptsanimler des Mordfonds in seinem Blatte und John Devon siebt ihm beinah gleich. Foro gab vor einigen Tagen vor Gericht zu, daß er einen Dispositions fonds von 40,OM Dollars besitzt und er macht kein Gckeiinniß auö den, Objekt So tauge solchen Männern gestattet ist öffentlich Gelb jrr verbrecherische» Zwecken zu sammeln, Mord und Explosion zu predigen und die Selbstv.'rlierrlichungcn vcr Mordgefellen zu veröffentlichen, werden die Irländer der Meinung lein, daß das amerikanische Publikum sei»! Vorgänge billigt Diejenigen, welche glauben, daß Amerika durch die Tbatsactie geschändet wrrd, indem cs die Freistatt zur Vorbereitung von Verbrechen abgicbt, mögen sich vergegenwärtigen, daß nickt die Sendungen von Dynamit daS Gefährliche sind, sondern die Sammlung von Geldern zur Bezah lung der Verbrechen. Soweit die in hohem Grade zuverlässige „Evening-Post". Was bezüglich der irischen Dnnamitmänner ge sagt ist, trifft auch in hohem Grade sür die Anarcdistenvreffe zu, mittelst deren z. B. Johannes Most zum Mord unablässig aus- stachelt. Mit Reckt bat das New-Aorker Blatt hcrvoraelwben. daß diese Dinge in civilisirten Staaten geradezu unerhört sind. Nenrste Telegramme derDresdner Rachr." vom 17. Febr Berlin. Der Reichstag berieth den vom Abg. v. Kardorfs Angebrachten Entwurf eines SpcrrgesetzeS. Abg. Struckmann »ot.-lib.) erklärt, daß auch die Gegner der Zollerhöhungen dem Sperrgesctz einstimmig rnstimmcn würden. Er wünscht, daß vor dem 1. Februar iestbrstellte Maaren bis zum 1. Oktober zu deni bisherigen Zollsätze Angehen dürfen und stellt einen bezüglichen Antrag. Minister Scholz bittet das Gesetz nicht aus weitere Pro dukte anszudehiien. Ohne das Sperrgesetz würden den, Reichs- fiskus 7—« Mill. verloren gehen. Eine besondere Berücksichtigung solcher Verträge. die im guten Glauben von den Kontrahenten vor Inkrafttreten des Zolles geschlosscn.könncn praktisch nur in Frage kommen. Die Geschäftsleute richteten sich gewöhnlich am alle Eventualitäten ein. Abg. Klemm wünscht die Vorlegung eines Ge setzentwurfes. welcher den Kommunen die Fortcrhebung von indi rekten Abgaben gewährleistet. Abg. Richter wünscht, daß das legi time Geschäft, welches von Einbringung des Zolles bis vor Kurzem nichts habe wissen können, gebührend bcrückiichtigt werde. Uebcr das Sperrgcsctz könne man sich überhaupt erst schlüssiq machen, wenn die ganze Zolltarifnovellc die zweite Lesung parsirt habe. Abg. Windtborst will auch der Spekulation vorbeug n. verlangt aber» daß die Gegenstände, welche auf Grund der vor 1. Februar abgeschlossenen Verträge geliefert werden, der Sperre nicht unter liegen. Minister Scholz ist gegen den Antrag Windthorst, Abg. Brömcl dafür. Gras Stollbera Wernigerode behalt sich vor, in 3. Lesung dafür ;n stimmen, nachdem der Antrag vorher in eine an- nehmbare Foimrlgcbracht. Ter Antrag deS Abg. Richter, die zweite Bcrathuna des Spcrrgcsetzes von der Tagesordnung abziyctzen, wird abaclehnt. um sofort in die zweite Berathung zu treten. Auf Antrag des Abg. Jrcge wird beschlossen von vor dem 15. Jan. scst- bcsrclltcn Waaren für die Dauer des «verrgAetzcS nur den bishe rigen niedrigeren Zoll zu erheben. Auf Antrag veS Aba. v. Wöll- warth und v. Ow wird die Ausdehnung der Sperre aus Krastmehl. Puder, sowie Ocl in Fässern ausgedehnt. Bei 8 4 weist Abg. Richter darauf hin. daß damit auch die Bestimmung aufgehoben wird, wonach die Kvwimincn auch keine höhere Abgabe von diesen Artikeln erheben dürfe». Abg. Hartwig halt das kur keinen Fehler. Die Kommune» würde» eS gar nicht ungern sehen, wenn ihnen das Recht wiedcrgegcben würde. Für seinen Wahlkreis könne er dies positiv versichern. Abg. Richter bestreitet dies, das würde Sachse» zu einem sozialdemokratischen Muslerstaat insofern machen, als sür die Fortdauer nur sozialdemokratische Abgeordnete dort gewählt würden. Aba. Bebel pflichtet zwar Richter nicht bei, bestreitet aber Hartwig das Recht, im Namen vcr Dresdner Bevölkerung zu sprechen. Abg. v. Fischer will den Gemeinden überlasse», wie sic sich mit den Kömmunalabgaben aus Lebensmittel Minden wollen. In Bayem habe dies zu keine» Schwierigkeiten aettihrt. Abg. Richter behält sich vor, M diesen Pimkt bei der Tanstiobellc zuriickzukouimen. Hartwig habe 1877 snr Bebel gestimmt. Hartwig erklärt diAe Be- Häuptling kür eben so unwahr wie die neuliche Behauptung betrAw des Exportes von Buntpapier. Die Abg. Singer und Grillen beiger erklären sich gleichialls gegen Koimnunalalmabcnkaus Lebcu.- mittcl. Abg. Richter erklärt, daß ihm die MinliAluug über dn- Hartwig'sche Abstimmung von Bebel gemacht worden K 1 wi>c> angenommen, wonach die ganze Vorlage angenommen ist. Die Be ratmliig der Tarllnovelle wird fortgesetzt, doch kommt es zu keiner Beschlußfassung., Ter Reichskanzler wohnte eine Zeit laug der Sitzung bei. ohne das Wort zu ergreifen. Die Arbeitenchutzkommission de schloß zu 8 l05n der Gcwerbevrduima die Bestimmung, woiwcb d» Somttagsarbeit für Gehilfen und Lehrlinge in Hcuioclsgeschöttcn nur eine ostündigc sein darf. Berlin. Die Rcichstagskominnsion für das Postiparlaswu aeietz hat soeben die Vorlage in zwciler Lesung abgclehnt und euu Resolution angenommen, welche daraus hinausgehl, daß^die Voll anstallen als Annahmestellen sür die bestehenden Sparkassen sungiren sollen. Berlin. Das Abgeordnetenhaus setzte die Berathimg des Eisenbahnetats fort. Pr-oriur, a. M.. 17. Februar, llrrdil 23-1/,. eiaaltHaliil 233»,. Lombarden U7N,. X>er Looie —. velierr. Etlberrente —. Pai»irrenlc —. g>alt»ier - . Oesierr. »oidrcni« —, 4°/, Ung. Maldrcnte 81.43. 77cr Russen —. Svcr Russen — S. Orienlanleide —. Neueste Ungar, «oldanl. —. 3. Orienlanleihc —. Ungar. Badierr. —. Dllcoitto Sg»p,er llö,«. Gotir.-B. —. Lerbeu —. Fest. »ien, 17. Februar, cir-blt 301.20. Staai«babn 3aS.O». Lombarden 113,00 Rordivcltb. 173,ca. Marlnoten 30.32»,. Ung. Credit 3.11,73. ülbrthal —. Fell.. Parr«. 17. Februar. SLIud. Reute St 33. Anleihe I0S.72. Italiener 07,so. Rtaatlbahn 627.30. Lombarden 310.00. da. Prioritäten —. Sgl-Pter 313,00. vei'. vlldrente —. »vanicr 3l>,>. O'lomaueu K0l,e0. Feg.. London. 17. Februar, Borin. II Uhr 10 Min. iSonsols 09.03. Italiener 03,01. riirken 17,1«. Ungarn 7»,«7. Lttomanluiiik Spanier 31,43. EgtiVter 37.37. Russen 06,13. Lombarden 12,12. Mexikaner —. Eric 12,87, zweite Eric 03,»0. Lake Ihore 35,2». c!entral paeisic 31. Newhork Centrale —. Tendenz: Fremde Werthe ruhig. Amerikanische fest. Stettin, >7. Februar, Nachmittags 1 Uhr. <GetreidemarIt.> Wrizen uiairr- rndrrt, loco 15t-IK5, Pr. April-Mai 1S8.00, vr. Mai-Funi 170,50. Roggen steigend. loco 13« 142. pr. April-Mai 117.5«, vr. Mai-Fun! 118.00. RiiviU nnorrändert, 100 Kg. vr. Februar 51,00. vr. «Vril-Mai 51.5«. Spirit»« iesirr. loro 42.6«. pr. Avril-Mai 44,3», Pr. Jnni Fuli 45,50. Petroleum loco 8,00. »r«»ia«, 17. Februar. Nachm. «Gelrcivemarkt.1 Spiritus pr. 100 Liter 1« Proe. vr. «vril-M-t 43.40. »r. Juni-Full 44.20. »r. Jnli-Ruguft 452«. Welze» ,r. Februar 162.00. Roggen »r. «vril-«»! 14b.«0. ,r. Mai-Ziuri Auui-Ju» 140. Riibol »r. Februar 52,5«, »r. *»ril-»,t 52, »r. M« gi»k ruhig. — Wetter: Mild. »«ftarvan, «Produkten>. 17. Februar. «Schl«?!. Wiize» xu Mat 207.00, Roggen per März 155.0«. per Mai 152,03, behauptet. Lokales und Sächsisches. — In der Sitzung des Reichstages am 13. Februae batte auf Antrag des Abg. Richter namentliche Abstimmung darüber staitzu- ffnbcn, ob die zweite Beratllung der Vorlage, die Erhöhung der Getreidczölle betreffend, nach dem Vorschläge des Präsidenten bcleitS am Sonnabend den 14. Februar beginnen sollte. Für den Vorschlag des Präsidenten, der mit 148 gegen 129 Stimmen geneh migt wurde, erklärten sich folgende sächsische Abgeordnete: Ackermann, von Ccnlowiv, Gebiert, Günther, Lr. Hartinann, .Hart wig, Klemm, Mcrback. Reich dagegen: Buddeberg. Eysoldt, Fähr mann. Geiser, Kani'er, Peuzig, Stolle, Viereck. I)r. Braun. Nicht anwesend waren bei der Abstimmung die Abgg. Ebcrt, Holtzmann. Auer, t)r. Frege, I)r. Tröndlin. — De» Antrag, daß der Zoll au« Roggen anstatt aus 2 Mark, wie die Vorlage der Regierungen cs will, aus 3 Mark vro 100 Kilogramm .chöbt werde, hauen folgende sächsische Abgeordnete unterzeichnet: Ackermann, von Earlowitz, Gehlert. -Hartwig, Klemm, Merbach, Reich. Es ist hervorzuhebeu, daß unter vielem Antrag die Unterschrift der Abgeordneten Günther, vr. Frege, Ebert, vr. Hartmann fehlt. — Nachdem die Untersuchung über den Mord aus der Sce- straße vollständig der Staatsanwaltschaft übergeben worden ist. entzieht sich der Gang derselben now mehr als bisher der Oeffent- lichkcit. Man hat sogar den als Zeugen vernommenen Personen behördlicherseits Stillschweigen über alle Vorgänge ouserlegt, ob gleich der gegenwärtige Fall wieder zur Genüge beweist, daß gerade durch die größtmöglichste Ocfscntiichkeit die Entdeckung deS Ver brechers am besten gefördert worden ist. Bei aller Sorgfalt und Energie, mit der man die umfassendsten Recherchen eingeleitct halte, würden dieselben bisher vielleicht kaum zu einem befriedigenden Resultat geführt haben, wenn sie nicht durch die Mithiise des Publikums unterstützt worden, wenn der Ticiistmann Werner nicht durch das von den Zeitungen gebrachte Signalement aus den Fleischer Schmidt ausmcrksain geworden wäre und die Polizei aus dir Person desselben gelenkt hätte. Auch ein anderes, für den glücklichen Erfolg der Untersuchung hochbcdeutscimes Moment verdanken die Behörden der öffentlichen Behandlung des Falles durch die Presse. Wir hatten in unserem Blatte die Notiz gebracht, daß am Tage des Mordes, Vormittags ll Uhr, in Rade beul eine Posteinzamung von 1 M. 50 Ps. an einen gewissen Hcnnig. Seestraße 3, 4. Etage, aufgcgeben worden sei, und hatten diesen Umstand in Beziehung zu dem Morde gebracht. Hierdurch aufmerksam gemacht, erinnert sich unser Eorrespondent in der Löß nitz, daß er bei Ausgabe des Geldes nur Poslschaltcr zugegen ge wesen war. Er war im Stande, den Einzahler ziemlich genau zu beschreibe», und seine Angaben haben gewiß nicht wenig zu einer genauen Aufstellung des Signalements deigctragen. lieber den Fall selbst baben wir noch in Erfahrung bringe» können, daß der verhaftete Schmidt von der Iran, welche unmittelbar nach dem Morde von dem stiebenden Mörder umgestoßen wurde, als der Flüchtling wicdcrcrkannt ist. Auch hat ein im Hause der Ermor deten im Dienste siebendes Mädchen Schmidt bestimm» recognoscirt. — Die vorgestrige Gewerbevereinsvcrsnmmlung war eine vorschriftsmäßig einberufenc außerordentliche Hauptvcr- sanimliiiig und von 39S Mitgliedern besucht. Es handelte sich nämlich »in Bestätigung deS vom Verein im Mai v. I. bereits ge mgcnicur Rich. .Hartwig zwei Oese», de» Ncrtronkarvouoscn und einen Gasofen, welche Herrn NieSke hier patentirt sind. Wenn von dein erstgenannten Ofen nicht wie eS geschieht, verlangt wird, daß er ohne Abführung-der Verbremiiriigsgase sunktionire. jo ist er sür besondere Fälle zu empfehlen; er muß vor Allem aber der Größe des Lokales bezüglich seiner Leistungsfähigkeit angepaßt werden. Der Gasofen verbraucht pro Stunde sür 12 Psg. Material — ist also etwas thcuer. — Im Hauptvortrag sprach Herr Oberlehrer Dr. Weidend ach über die Bevölkerung Roms zur Kaiserzeit von 31 vor Ehr. brs 476 nach Ehr., und charakterisirte die dw> Stände, in welche sich Rom tbeilte. Es waren dies, mit Ausnahme der Fiemden, die Senatorezi. Ritter und das Proletariat, me PHM-
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