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SS. Jahrgang. 147. 0-l-be»a.Urn Mittwoch, 2». Mai 1V18. Drahtanschrift: »achrichtt» »er»»««. Aern>or«ch«r-Sammelnummrr: »SULI. R« für Rachtgespräch«: L00U. t» D«^«» «» «1—» »-»«<»»««« etmna!» t»»i« d«I «Mmait^r Zvitell»»» »arch »i« v»ii ««stelle»» «,« M. »MUL ich ,.«» ! »N»»tg«»-Vr«u«. Du Z-tl» <et»« « «>»««> « Ps. »->««(«"» Uw»n«r« «ch «»»». u. gasart»,«» It.4»rN. r-«r«»5»p>icht»z. — «»»». Auftr.^U-ra-al-j-hr —»«UM. >oV». »»chdrni a« «n WWItch« v»»>n««Mde (.L««d«r »iachr.ch vEch — ll»«U«iU SchENck« wer»«» »tcht «td«»»>u. «chessNeittm, «ld KanotgeschchMsttür: MarttmUraft« L8/4L Dewl n. verlast van LiepIL » Siri-yarM in Dread». Postscheck-Konto U»2»S Leipzl» Der Erfolg der Kronprinzen-Armee. Enalische und sranzöfische Llvifiouen südlich von Laon vollftündia geschlagen. — Erstürmung zahlreicher Lrte an der Alsve Leder 1SÜVV Gefangene. — Sie Schwierigleiten des englischen Raunschastsersetzes. — Generaloberst von Reffe! 1°. -er amtliche deutsche Kriegsbericht. 1>«Mch.) Grobes Hauptquartier, 28. Mai. Westlicher Kriegsschauplatz. >« Semmel uud au der Lqs, auf dem Schlacht- » e l b « zu beide« Leite» der Gomme uud au der Sl v re haben sich die Artillerirkämpfe gesteru morgen verschärft. Zmlscheu Boormezeele und Loker sticheu wir iu die französische« Linien vor und brachte» mehr als S 9 9 Ge» laagene eiu. Der Angriff des Deutsche« Lrouvriuze« südlich V»a La » u führte zu vollem Erfolge. Diedortfteheu- be» srauzösischeu uud englische» Divisioue» »nrde« vollstLndiq geschlagen. Die Srmee des Generals v. Boehn hat de» Chemi« »es Dames erstürmt. Der langgestreckte Bergrücken, au de« der grobe Durchbruchoversuch der Franzose« im Früh jahr 1917 zerschellie. und den wir aus strategischen Gründen »« Herbste vorigen Jahres räumten, ist wieder i« »userer Hand. Nach gewaltiger Artillerievorbereitung erzwang uusere ouvergleichliche Jusanterie im Morgengrauen zwischen Bauxaillo» und Craouue de« Uebcrgaug über die Ai leite und drang weiter östlich zwischen Corbeny und der AiS » e iu die englischen Linien ein. Völlig über rascht, leistete die Belastung der ersten feindlichen Linie« «eist uur geringe« Widerstand. Schon in de» frühen Morgenstunde« wäre« Pinon, Chaviguon, Kort Malmaison, Courteco«. Cerny, der Winter, Ke r g und Craon»e,derBiller»Berg und die aus« gedanlen Werke bei und nördlich von Berry a« Bac erklirmt. Gegen Mittag war unter stete« Sämpseu zwischeu Bailly uud Berry au Bac die AiSn« erreicht. Bailly wurde gcnomme». Das Trichterfeld der vorjähri ge« Krühsahrs- und Herbstkämpfe war iu unaushaltsawem AngrjffSdrange überwunden. Am Nachmittage ging der Augrisf weiter. Zwischeu Bauxajllou und Bailly stehen wir ans den Höhen bei Neuville. Laffaux uud nördlich vou Coudü. Zwischen Bailly uud Berry an Bac haben wir die Aisne überschritte» uud de« Kampf in das seit 1911 vom Kriege unberührt ge bliebene Gebiet hincingetragen. Vou den befestigten Wald höhe» auf dem Lüduser des Kluffcs wurde der Keiud er neut geworfen. Wir haben zwischen Bailly und Bcaurieuz die Höhe« hart nördlich der Vesle erreicht. Die Armee des Generals v. Bclow sKris-.j warf den Keind aus seinen starken Stellungen zwischen Sapig. »eul und Brimout über den AiS«e«Marne»Sa» «al zurück uud erstürmte auf dem Westuser des Sauals die Orte Cormicy, Cauroy uud Louvre. Bisher wnrdeu 13 999 Gefangene gemeldet. Zwischeu Maas und Mosel und an der lothringi sche« Krönt lebte die Gefechtstätigkeit auf. Bnrstöbc i« die feinblichen Linie» brachten mehr als 139 Gefan gene französischer nnd amerikanischer Regimenter ein. Der Erste Generalgnartiermcister: lW.T.N.j Ludendorff. » Der unvermutete Angriff der deutschen Heeresleitung am Cbemin des Domes hat General Kochs Pläne wieder einmal gründlich durchkreuzt. Das allgemeine Rätselraten der Entcntcpresse in den letzten Wochen bewies zur Genüge, daß die Entente trotz ihren vielen Propheten über den Ort des deutschen Slngriffes völlig im Unklaren mal. Gerade öle Gegend südlich non Laon hatte man als die ..ruhige Front" angesehen und eben erst englische Divisionen dorthin geschickt, die sich von den Strapazen au der Lus erholen sollten. Wenn man sich vergegenwärtigt, welch blutige Kämpfe sich im April vorigen Jahres um den Chemin deS DamcS abgespielt haben, wenn man sich weiter erinnert, daß die Aranzvscn an diesem 38 Kilometer langen, nördlich der AlSne gelegenen Höhenzug seinerzeit unter General Nivelleö KUHrung annähernd 208 880 Mann verloren haben, dann wird man die Gröhe des Erfolges der Deutschen Krou- prinzen-Armee einigermaßen ermessen können. Gleichzeitig mit bitten, gewaltigen Schlag erhoben die deutschen Truppen und Geschütze auch an den alten Schlachtfeldern an der Avre, Somme und Lus ihre Stimme. Mit welchem Erfolg.. lehrt im einzelnen der heutige Seecresbericht. Tie südlich von Laon auf den ersten Ansturm genommenen Orte Pinon. Ckavignon. Eourtecon, Cernv und Craonne liegen an der Hecresstraße Bauxaillon— Corbeny: Pinon 13 Kilometer, Chavignon 13 Kilometer südwestlich. Eern» und Eourtecon 1k Kilometer südlich von Laon. Craonuc wurde in den Kämpfen im Januar 1913 mehrfach genannt. Tie Erstürmung des dorr gelegenen Ge höftes Hurtebise durch iächsische Truppen wurde seinerzeit zu einem .Ehrentag de, Sachsen" unter dem Oberbefehl deS Generals der Infanterie b'Elsa. Berrn au Bac liegt etwa 12 Kilometer südöstlich von Craonne. Die an der Aisne gelegene Stadt Bailln zählt etwa 12096 Einwohner, das etwa 8 Kilometer südwestlich gelegene Conde liegt im Kestungsbereich von Celles. Die vou der Armee Below genommenen Orte Cormicy. Cauroy und Soivre liegen 16, 14 und 10 Kilometer nordwestlich von Reims. Amtlicher deutscher Mmlralftabsberlißt. Berlin. 27. Mal. sAmtlich.f Rene U«1ersecboot»Sr, folge i« Sperrgebiet um England lö 000 Brutto-Regifter.Tonne«. Zwei tiesdeladeue Dampser wurde» au der Oftküfte Ser Wiederdesnm der Ssseoslve. tSigene Drahtmelbungeu.) ><s. Geus» 28. Mai. „Echo de Paris" meldet, datz Reims. Soisso ns und Compiegne seit Sonntag in starkem Artillertefeuer liegen. Die neue Offen sive der Deutschen bezwecke, den Rückzug der flan- L rischen Ententcheere und ihre Verbindungen mit dem französischen Hanpthcere abzuschnviden. Die Entente sei auf drei Parallelangriffe vorbereitet. !ck. Der „Matin" meldet von der Apernfront: Die Aufklärungsarbeit steigere sich täglich, Sie Stadt Kpcrn liege in schwerem Artillertefeuer. Kl. Genf, 38. Mat. Der „TempS" meldet, die An spannung an den Fronten gleiche den Vorberei tungen der März woche». Französische und englische Armeebefehle bereiten auf wichtige Kanrpfe vor. stk. Genf. 28. Mai. Die Pariser Blätter melde» aus Nonr, datz alle militärischen Vertreter der Alliierten in die Kriegszone abgereist seien, wo man einer entscheidenden Situation eutgegensehe. sti. Der Militärkrittker des „Temps" deutet an, daß sich bis fetzt die amerikauischeu Truppen immer noch als > N c s e r v ct r u p p c n in der zweiten Kampslinie befinden. !-u. DaS Pariser „Petit Journal" meldet: Die Absicht der Italiener zielt deutlich ans eine Aurückdrängung der österreichischen Linien in Tirol hin. um für die große Offen sive dieses Sommers die lwtrvendigen Vorbedingungen zu schaffen. Die Artilleriebeschiehung im West*». Außer Laon, das auch am 28. Mai mit 128 Schuß be dacht wurde, haben die Franzose» an diesem Tage auch wie- der einmal ihre eigene Stadt Roye beschoffen. Unsere Ar tillerie nahm mit gewohnter guter Wirkung Hazebrouck, Morbeque, Lillers. Chvcqües, die Schächte von Roeux. sowie dicht besetzte feindliche Gräben zwischen Mesnil und Bouzincourt unter Feuer. Lebhafter andau ernder feindlicher Verwundetenabtransport von letztgenann tem Orte wurde beobachtet. lW. T. B.) Die GrkundungSvorstöste im Weste«. Am 26. Mai drangen zwischen dem Passchendaele-Kanal und der kanalisierten Mer Stoßtrupps unserer wacke ren Matrosen nach kurzer Artillerie- und Mmenvorbcrei- tun« in die feindlich« Stellung . räumten in frischem Drausgehen die Gräben trotz heftiger feindlicher Gegen wirkung bis zu den befohlenen Zielen und kehrten mit zweiOsfizierenundäSManualsGefangeueu in ihre Ausgangsstellungen zurück. Eiu heftiger Gegen angriff, den der Fein- während des Unternehmens mit er heblichen Kräften versuchte, vermehrte nur seine Verluste. Auck, bei Caparthof und bei Heeruiß, südwestlich von Dix- muiden. wurden Vorstöße erfolgreich durchgeführt. Bei Hccrnih wurden feindliche Postenstellungen ohne Vorberei tung und trotz verhältnismäßig Heller Rächt in schnellem Zupacken überrannt und im Verlause des heftigen Nah- kampses ein paar Gefangene eingebr.rchi. Im alten Tr ich- tcrgelände östlich von Bixschote hob unsere Infanterie unter Mitwirkung der Artillerie und Mineniverfer einen belgischen Horclspostcn aus. An der englischen Front kam es namentlich in der Gegend von Meteren zu einem heftigen Gefecht zwischen einer deutschen Patrouille und feindlichen Soldaten. In den frühen Morgenstunden ging ein Jnfantcricstoßtruvp mit einigen Pionieren gegen die feindlichen Stützpunkte vor. Der Feind verteidigte sich mir großer Zähigkeit. Die Gefangencu wollten durchaus nichr aus den Gräben heraus. Der Kciird erlitt dabei entsprechend hohe blutige Verluste. Rack Rahkanrpf konnten mehrere Gefangene und ein Maschinengewehr zu den Aus gangsstellungen mitgenommen werden. Den ganzen Tag über ließ bas starke feindliche Artilleriefener, das durch den Vorstoß ausgelüst worden war. nicht nach. lW. T. B.t Die L,if« kämpfe an der italienische« Hrout. Aus dem K. u. K. KriegSpresscquartier wirb gemeldet: Die wechselvolle Witterung in der Zeit vom 17. bis 22. Mai ließ nur an vier Tagen eine regere Fliegertätigkeit zu. Bei den beiderseitigen Anstrengungen, die gegnerische Aufklärung durch ein möglichst starkes Aufgebot von Kampfstaffeln zu verhindern, kam cs zu zahlreichen erbitterten Lu ft kämpfen. Der Feind verlor dabei 12 Flug zeuge. davon allein 4 an einem Tage und durch eine Kom« pagnie. Unsere Verluste beziffern sich demgegenüber nur aus 8 Flugzeuge. Die österreichisch-ungarische Flieger- wasfe hatte an diesem Tage den Heldentod zweier erfolg reicher Kampfflieger zu beklagen, des Leutnants Graeser, der 15 Luftsiege erfochten hatte, und des Oberleutnants Beneüek, der noch knapp vorher eine» Gegner abgeschoffen hatte. Die italienischen Blätter berichten, baß österreichisch- ungarische Flieger vergiftetes, mit Bazillen getränktes Zuckerwerk auf die harmlose Zivilbevölkerung Italiens aö- acworfen und den Tod unschuldiger Kinder und die Ver breitung von Seuchen verursacht haben. Diese Meldung wurde sogar von einigen italienischen Blättern dementiert und wirb nunmehr wieder in den kriegshetzerischen italieni schen Zeitungen weiterverbreitet. Gegenüber dieser ge wissenlosen Verleumdung wirb nochmals darauf hingewiesen, daß die K. u. K. Kliegerwaffe angesichts derartiger absurder Beschuldigungen die Ruhe des guten Gewissens hat und bas Bewußtsein, auch dem treulosen Feinde stets Menschlichkeit bewiesen und niemals zu Methoden Zuflucht genommen zu haben, die nur in der böswilligen Einbildung der italieni s?:u Presse bestehen. iW. T. " Die Schvlerigkeiteu des englischen Man«' schastsersatzes. Die ungeheuren Verluste, die England im Jahve 1917 während der gänzlich ergebnislosen Flandcrnosfensive. erlitt, gestalten die britische Ersatzlage immer schwieriger. Anfang 1818 bestand in England ei» ernstlicher Ersatz- Mangel. Das sogenannte Auskämmverfahreu sollte rund eine halbe Million neuer Rekruten aufbringen. Das neue Wehrgesetz kam jedoch infolge des Widerstandes der Werft- irnd Metallarbeiter nicht voll zur Durchführung. Die Aus^ Hebung älterer Jahrgäuge aus der Industrie hatte vis üahiu uur sehr geringe Ergebnisse gezeitigt. Infolgedessen wurden die vierten Bataillone bei den meisten Jnfantcriebrigadeu tdie euglislbe Jnfanteriebrigade entspricht dem deutschen Re- gimenlöverbandcj der an der Westfront stehenden englischen Divisionen aufgelöst. Diese Maßnahme bedeutete eine Schwächung der Kampftruppen um rund 1A1 Bataillone. Die hohen Verluste in den großen Schlachte» vou Ende März bis Anfang Mai rissen auss neue schwere blutige Lücken in Len Bestand des englischen Heeres und über stiegen die Zahlen des in Frankreich zur Verfügung stehen den Ersatzes. Die dortigen Lager waren in den ersten Tage« geleert worden. Aus England mußten schleunigst starke Er satztransporte an die Front geschickt werden. Jedock auch der Bestand an ausgebildeten kriegsbranchbaren Mannschaf ten in den heimischen Ersaysormationen genügte nicht. Die britische Heeresleitung war gezwungen, Mannschaften unter 19Jahren ein zu stellen. Sie nach Leu bis herigen Bestimmungen nicht außer Landes verwandt werden sollten. Die Herabsetzung der Kampfkraft der englischen Be stände durch Manuschaftsmangel und Verschlechterung ü,cks Ersatzes machten eine immer weitergeheude Eirt- lastung der Engländer durch die Franzosen notwendig, die ebenfalls während der großen Westschlacht infolge der eng lischen Niederlagen außerordentlich schwere blutige Ver luste erlitten hatten. Die Schwere der englischen Verluste läßt sich an der aufs neue erfolgten Auflösung starker Batail lone erkennen. Tie Gefechtskraft der englischen Armee ist herabgesetzt. Die wiederaufgefüllten Divisionen sind mit zahlreichem jungen und unausgebild-eten Ersatz durchsetzt- Der Ernst der Lage zwang England zu immer größerer Ausdehnung des Wehrgesehes und zur Einführung der Wehrpflicht in Irland. Der Widerstand der Iren hat jedoch den Aufschub der Durchführung dieses neuen Gesetzes zur Folge. Die englische Ersatzlagc beweist, daß die Schwäch- ungderfeindlichcnKampfkraftunddie Fesse lung starker französischer Verbände bereits in h o h e m M a ß c c r r e i ch t ist. Zugleich haben die fort gesetzten französisch-britischen Niederlagen dem Verbände die Initiative genommen, die nach wie vor auf deutscher Seite ist. sW. T. B.j Di« Giunfeiner-Berhaftungen. Haag. 28. Mai. lEig. Mcld.s Ziemlich übereinstimmend wiid hierher gemeldet, daß sich England nicht getraut, die verhafteten Sinnfeiner, die in Wales inter niert sind, vorein Gericht zu stellen. Man fürchtet starke Bloßstellungen und dementsprechende Rückwirkungen bei einer Gerichtsverhandlung. Das Belastungs material gegen die verhafteten Führer hat sich als gänzlich unzureichend hera-usgestellt. Die Organe der Arbeiterpartei fordern Erklärungen von der Regierung uud sprechen in erregtem Tone, daß diese sich bei ihrem Vorgehen gegen die Sinnseiner in einem Irrtum befunden habe. Die jetzt von der Regierung gegebenen Erklärungen haben auf keiner Seite überzeugend gewirkt. (Eigene Drahtmeldungl Genf» 28. Mai. Nach einer Meldung LeS „Echo de > Parts" haben am Sonntag in Dublin nnd der Grafschaft ?>ork neue heftige Unruhen der Sinnseiner stattgc- funden. In Cork wurden die Polizeitrnppen von den Sinnfeincrn mit Revolverkchüssen empfangen. Sechs Sinnseiner wurden schwer verwundet. Der Präsident des Sinnfcinerkomitces in Cork ist geflüchtet. Wilsons selbstherrliche Diktat.,r. tz. Die Bereinigung zur Wahrung der bürgerlichen Freiheiten in Ncunork veröffentlicht eine Zusammenstellung der bisherigen Ze n s» r v e r b o t e des amerikanischen Post amtes. Diesen Zensurvcrboten sind bis jetzt nahezu 88 Zeitschriften und Tageszeitungen zum Opfer gefallen. Darunter befinden sich nicht weniger als 45 sozia listische Blätter. Die größte jüdische Tageszeitung in Neu nork. der „Vorwärts", entging dem Zcnsurverbvt nur durch die Verpflichtung, keinerlei Erörterungen des Krie ges (!) in seinen Spalten zu gestatten. Sie Spannung in Rußland. st. „Daily News" berichtet aus Petersburg »um 18. Mai, daß die deutschfeindliche Gesinnung in den unteren BvIkSklaskcn in Rußland zunehme, daß aber die bürgerlichen Kreise Hilfe von den Deutschen ersehnen, jedoch nicht auS Zuneigung, sondern aus Eigennutz. In den großen Städten würden die wirtschaftlichen Zustände immer verzweifelter, cs komme zu H u n g e r a u f st ä n d e n. In Pawlowst und anderen Städten war ein Aufstand gegen die Sowjets los- gebrochen, der aber von den politisch zusammengcschlossenen Teilen der Arbeiterschaft unterdrückt wurde. Die Kirche und die gegenrevolutionären Kreise bedienen sich jetzt der Hunger- zustände für Ihre Zwecke. Die Ursache für diese Zustände in den großen Städten sind der Mangel an Verkehrsmitteln und die Weigerung der Bauern zur Abgabe ihrer Getreide» vorrät»