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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 31.10.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19131031021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913103102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913103102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-10
- Tag 1913-10-31
-
Monat
1913-10
-
Jahr
1913
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—* La»de»lotterie. Am heutigen 19. und vorletzten tehungstage der litt. Sächsischen Landrolvtterie fiel der auptgemtnn vv» 3» »ilti Mark auf Nr. 79 459 in die Kollektion von Gustav Gertcke, Wilsvrusser Straße 7, in Dresden. —* Blasewitz. Der hiesige Schulvorstand sasite in seiner letzten Sitzung eine» Beschlust vv» großer Tragweite: die M ä d ch e n a l> t e t l u n g der höhere» Volksschule soll zu einer zehnstufige» Anstalt erweitert werden. Zu- nächst soll Ostern >914 ein neuntes, Ostern 191!) ein zehntes Schuljahr eingerichtet werde». Hauptgewinne der 1V4 König! Lachs Landes.Lotterie. lOhne Gewähr.> Fönst« Ktajsr. Ziehung am 30. Oktober. «Xloa M. auf Nr. 7845U. 5008 M. auf Nr. 38783 180743. AXM Nt. auf Nr. ILM 13451 170b,I 30780 38383 .'«1182 43453 47001 01033 »7,128 734D3 7HU1» 81877 80305 10.501t! 180834. 3008 Nt. auf 'Nr. >82».', 2111,18 30803 El» 37012 47050 48II88 4647» 7104» 71177 75,45,1« 7880« 85053 81II3I 83138 88733 117«,88. UN» Nt. auf Nr. 4055 »71» 18325 38474 37.5,15 4121» 42788 48488 58178 5484» 55587 57117 »1724 75757 8488» 85285 85517 85873 81228 87833 88U18 183818 183701 184828 I85777 188838. Prorrß Brandt. »Sech st er Tag! Bor Eintritt t» die heutige Berhondlung, die 9 Uhr lll Minuten eröffnet wird, legt der Oberstaatsanwalt Ehrcztnski Verwahrung ein gegen die Angriffe, die in einem Artikel des „Verl, Lvlolanz." enthalten sind, der die Unterschrift „Otto v. Gvitbcrg" trägl. In diesem Artikel wird das Verhalten des Oberstaatsanwalts im Zu sammenhänge mit dem Zwischenfalle am DieuStag und mit der Debatte über die Verlesung des beschlagnahmten Mate rials einer scharfen Kritik unterzogen. „Auch eine andere Zeitung," jo führt der Oberstaatsanwalt fort, „bat der Auf fassung Ausdruck verliehen, als ob der Oberstaatsanwalt der Meinung sei, dasi das Ltaatsinteresse mit dem Krnpp- schen Interesse identisch sei." Deshalb wolle er fcststellen, daß er auf jede Gefahr hin sich des Materials des Herrn v. Metzen bemächtigen wollte, um cs zur öffent lichen Kenntnis zu bringen, ohne Rücksicht, ob hierdurch die Angeklagten oder die Firma .Krupp belastet ober ent lastet wiirden. Er wolle weiter nichts, als die G erechtig - keit. Auf de» Artikel des „Verl. Lvlalauz." zurückkom- mend, erklärte der Oberstaatsanwalt: Wenn es mit Bezug auf seine Aeußcrungen von belgischen Geschützen und dem Schriftwechsel mit belgischen Offizieren heiße, der Staatsanwalt sei der Allerletzte im Saale, der durch solche Bemerkungen die deutsche Industrie so schwer hätte schädi gen dürfen, damit das Ausland hiermit i» 'Belgien krebsen gehe, so müsse er betonen, das, es ganz selbstverständlich sei, wenn der Zeuge v. Metzen als Vertreter der Firma Krupp in Belgien Fühlung suche mit belgischen Ossizieren und auch mit diesen über belgische Geschütze gesprochen habe. Von dieser selbstverständlichen, offenkundigen Tatsache habe er gesprochen. Wenn mau in diese Bemerkungen den Sinn hincinlcgc, daß hier der Verdacht bestehe, die Firma Krupp habe sich in Berlin durch irgendwelche unlaulercn Mittel in Beziehungen zu Offizieren gesetzt, so sei dies nicht von ihm anSgcgangen, sondern von anderer Stelle. Unter allgemeiner Bewegung erklärt Iustizrat Gor- -on, daß es sich herausgcslellt habe, daß tatsächlich in dem beschlagnahmten Material sich militärische Geheim nisse befunden hätte», durch deren Verlesung unendliches Unglück hcrausbcschivorc» werden konnte. Außerdem seien darin Sachen enthalte», die die militärischen Geheimnisse des Auslandes, beträfen, auch diejenigen der Dreibundstaatcu. Darüber öffentlich zu verhandeln, entspreche nicht der inter nationalen Höflichkeit. Im übrigen bitte er um restlose Verlesung des Materials. Darauf wird in der V erne h m u n g d e s H c r r n v o n Metzen fortgefahren. Die Sprache kommt auf die Unter redung, die Herr v. Metzen vor Antritt seiner Berliner Stellung mit Direktor Eecius hatte, wobei dieser Herrn von Metzen zu verstehen gegeben habe, daß Krupp in Berlin einen Mann habe, der geheime Nachrichten übermittle. Dies habe ihn sofort bedenklich gestimmt, und diese Bedenken, so wie alles, was er in Berlin gesehen habe, habe er dem Direktor Eecius gelegentlich einer Aussprache mitgcteilt. Zeuge habe bereits damals angenommen, daß EcciuS über alles orientiert sei, und deshalb habe der Zeuge gebeten, dem Brandtschcn System ein Ende zu machen. In Essen habe man sich jedoch geweigert, dies zu tun. da Brandt sür absolut notwendig erklärt wurde. Erst seitdem Brandt in Berlin sei, misse die Firma, was dort vorgehc. Schließlich habe er die Firma gebeten, Brandt wenigstens nach außen hin eine offiziöse Stellung zu geben. — Ter Angeklagte Eecius bestreitet aus Befragen ganz entschieden, daß er über die Art. wie Brandt seine Tätigkeit anSUbtc, informiert gewesen sei. Auch sei es nicht wahr, daß Brandt sich während dreier Jahre lediglich um die Erlangung von Kornwalzern bemüht habe. — Angeklagter Brandt bestätigt die Aussage des Dr. Eccinö. ES wird nunmehr der Brief des Herrn v. Metzen an Direktor Eecius vom 23. August IVOS verlesen. In diesem Brief teilt er mit, daß er nicht gezögert habe, Brandt mit zuteilen. wie die Geschäfte nunmehr zn handhaben seien. Hierüber habe sich Brandt gefreut, ganz besonders aber darüber, daß er nunmehr eine offizielle Stellung erhalten sollte. Er sei auch dafür cingetretcn, daß Brandt für seine Aufwendungen eine angemessene Zulage erhalte. Der Zeuge erklärt, daß «r in Brandt stet» einen hochgebildeten und ausgezrtchneirn Menschen gesehen habe, der ihm aus viele» Gründen als Bureauvorfteher unentbehrlich war Aber nnl dem Brandtschcn Lust«», fei er nicht einverstanden gewesen. Es kommt sodann der A n Iw o r t b r t e s de» Herrn Eecius an den Zeugen zur Verlosung, in dem Ecctus mit- teilt, daß er auch von Brandt «tn Schreiben erhalten habe, aber au» naheliegenden Gründen aus dieses nicht «ingehcn könne, lieber die Wendung „aus naheliegenden Gründen" will der Angeklagte EcciuS keine Aufklärung geben. Der Zeuge v. Metzen sagt, daß er sich über diese Worte nicht den Kops zerbrochen habe. Er habe es aber so ausgcsaßi, als ob über das, was das Licht des Tages scheue, nicht korrespon diert werde. EcciuS als Jurist werde sich sicherlich im klaren gewesen sein, was er damit gemeint habe. Auch habe er wohl weder Brandt noch ihm irgend etwas Schriftliches in die Hand geben wollen. Wie der Angeklagte Brandt bar legt. habe eS sich in dem fraglichen Briese lediglich um Aus lagen gehandelt. Es kommt sodann ein weiterer ausführ licher Brief des Zeuge» an Direktor Eecius zur Verlesung, in dem die Zustände deS Berliner BureauS einer eingehenden Kritik unterzogen werden. Vor allem sei die Registratur nicht in glänzender Verfassung gewesen. Weiter werde die Hoffnung ausgesprochen, daß das System der Korn malz er weiter auögestaltct werde. Bei Besprechung des Briefes stell» sich heraus, daß Brandt längere Zeit an seiner große» Statistik über Preise und Eigcnschasten der Geschütze gearbeitet habe, wobei der Vorsitzende die Frage answirft, ob dieses Buch vielleicht an der Hand der Kormvalzcr bearbeitet worden sei. Es wird beschlossen, dieses Buch zu beschaffen. Aus mehreren Bemerkungen aus de» Briefen will der Vorsitzende schließen, daß auch Herr v. Metzen mit de» Kornwalzern zn tun gehabt habe. Der Zeuge bestreitet dies ganz entschieden. Brandt habe ihm einige Kornwalzcr vvr- gelegt, in denen nichts Beunruhigendes stand. Bedenklich sei ihm die Lage erst geworden, als ein an den Landrat a. D. Rötger gerichteter Kornwalzer in der Welt umhcrgeirrt sei, worüber die Herren in Essen in die grüßte Verzweif lung geraten seien. Bei dieser Gelegenheit habe er Brandt nochmals verwarnt. TaS Verzeichnis, über das der Vor sitzende ihn um Auskunft gefragt habe, enthalte diejenigen Personen, welche mit den Kornwalzern überhaupt zu tun hatten. Er habe dies lediglich tm Interesse der Heeresver waltung getan, um Sicherheit zu schassen. Ucbrr den Zweck «einer Auszüge aus dem brieflichen Verkehr zwischen ihm und den Direktoren der Firma befragt, erklärt der Zeuge, daß er dies nur getan habe, um gleichzeitig ver schiedenen Stellen Kenntnis von dem Schriftwechsel zu geben. Den Zeitungen habe er keine Aus züge zugehcn lassen. ES kommen dann weitere Briefe zur Verlesung, woraus nach einer Bemerkung des Vorsitzenden hcrvorgche, daß auch v. Metzen mit den Kornwalzern zu tun gehabt habe, und daß man tn Essen großen Wert ans diese Kornwalzer gelegt habe, von Metzen habe weiter die Befürchtung ansgedrückt, daß durch die Versetzung des Direktors Träger nach Berlin v. Metze» in seiner Stellung beeinträchtigt werden könnte. Ein ande rer Brief, der gleichzeitig an EcciuS gerichtet ist, bezieht sich ans die Weihnachtsgratifikation Brandts, die v. Metzen von löst» ans 2999 Mark erhöht haben wollte, da mit Brandt seine Schulden bezahlen könnte. v. Metzen gegenüber habe sich Brandt stets beklagt, daß er zu wenig bezahlt werde. Er habe oft Klage geführt, daß er, wenn die anderen mit der Arbeit fertig seien, nochmals damit an- sangcn müsse. Denn er müsse dann mit den Leuten ver kehren, die ihm die Nachrichten zutrügcn. Darunter leide seine Familie sehr. Eine gewisse Berechtigung dieser Klagen könne der Zeuge Brandt nicht absprcchcn. Bezüglich der Kornwalzcr habe ihm Brandt oft gesagt, die Sache koste ihn mehr, als sic cinöringe. (Fortsetzung tm Morgenblatt.) Lagrsseschikkte. Die Hofjagd in der Göhrde. Der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand traf heute früh 7 Uhr 4» Minuten aus der Fürstenstntion Wildpark ein und begab sich im kaiser lichen Auto nach dem Neuen Palais. Der Kaiser hat sich mit den kaiserlichen Prinzen und dem österreichischen Thronfolger ErBcrzog Franz Ferdinand früh 8 Uhr 15 Min. zur Hvfjagd in der Göhrde begeben. Abreise der Königin der Hellenen nach Griechenland. Die Königin der Hellenen ist heute vormittag 1M/2 Uhr mit ihren Kindern vom Anhalter Bahnhöfe in Berlin nach Griechenland abgereist. Gleichzeitig reiste die Prin zessin FriedrickKarl von Hessen ab. Die Kaiserin hatte ihre hohen Gäste im Auto nach dem Anhaltcr Bahn hose geleitet. Die Hamburger Univcrsitätsvorlage von der Bürgerschaft abgelehnt. In der Mittwoch-Sitzung der Hamburger Bür gerschaft wurde die U n i v e r s i t ä t s v 0 r l a g c des Senats abgclehnt und ein Antrag Dr. Tttcker an genommen, der um Ausbau des Kolonialinstituts zu einem Forschungsinstitut ersucht. Die Union und Mexiko. Nach einem Telegramm aus Mexiko hat das Regie rungsblatt die amerikanische Negierung heftig angegriffen, weil sie sich in anmaßender Weise in die inneren Angelcgenhesjen Mexikos cinmische. Das Blatt erklärt dann, der einzig mögliche Präsident sei Huerta. — Die Schlachtfchissc „Rhode Island". „Virginia", „Nebraska" und „New Jersey" sind nach wexilanilchen Gewastern ai> gegangen, um dort vier andere amerikanische Schlachljchissc abzulösen. Sie dürsten am Montag vor Veracruz ein tressrn. Vermischtes. ** Ltoesslers weitere Pläne. Der Flieger Ttoefsler. der von Berlin nach Paris fliegen wollte, ist gestern wollt behalten aus dein Flugplätze Villacvubiay bei Paris ge landet. Er erklärte einem Bcrichlerstalier, er wisse noch nicht, ob er seinen ursprünglichen Pinn, seinen Flug nach Spanien svrtzusetzen, anssühren oder nach Berlin zurück kehren werde. Er müsse sich vorher mil dem Erbauer seines Flugzeuges in Verbindung setze» und auch der ersvrder lichen behördlichen Genehmigung sich vergewissern. ** P goud in Johannisthal. Am Schlüsse der Abschieds Vorstellung in Ivhnnnislhat wurde P > g 0 u d am Start im Namen des Deutschen Lnslschissahrisverbandeö durch den Feldmarschall v. d. Gvltz ein Lvrbcertrnnz übe r reicht. Der französische Avintiler hüngte sich diesen Schmuck um und vollendete in ihm seine Abschiedssahrt im Auto. ** Bergistungövcrsnchc wegen einer Erbschaft? Im Orte O t t v w i n d bei Rodach in Sachsen - Eoburg waren am letzten Sonntag behufs Erbteilung fünf in Nachbarorten verheiratete Schwestern bei ihrem Bruder zusammengekvmmcn. Spüler erkrank ten vier der Schwester n unter Bergistnngs- erschei n u » g e n. Zwei von ihnen sind gestorben. Die Untersuchung ist eingeleitet. Die Verstorbenen sind die Landwirtsehefrauen Taubmann ans Trossenhausen und Grvßmnnn aus Graitsladt. ** Feuer in der Genier Weltausstellung. Mittwoch abend nach 7 Uhr brach im Stadtviertel Alt- F ländern auf der Weltausstellung in Gent Feuer aus. Siebe» Häuser wurden zerstört. Der Schaden svll bedeutend sein. DaS Feuer war nach Verlaus einer Stunde gelöscht. ** Ein Falschmünzerei-Prozeß. M uret, der Freund dcS Priesters Schmidt in Newnvrt, welcher der Falsch münzerei schuldig befunden war, ist zu 7X> Jahren Gc fängnts verurteilt worden. Wetter läge in Europa am 30. Oktober »4 Uhr vorm. Statt»«». Name Richtung und Stark» de« Windes Wetter Tp. L. -DZ' Ltattonr. Name Richtung und Starke des Windes Weiter Tp. e. PL « T- ^ Borkum 8' tetchi halbbd. 4-» N Biarritz SSV tchw. wollig -l-I4 0 kteitum 880 Ichw luntl -t-X, Nizza Liamburg Still halbdd. - 9 1» BlWnqen 88>V müsfils halbbd. 1» Swluem. SO lchwach Nebel - »4 <) Kopenhag. 880 schwach Nebel ln 0 Nrufahrw. 80 leicht Dunst - 8 N Eeydtsft.. Memel 80 tritch Du»i, - « 0 Island Still Regen - 4 ? tzounovri 5'VV lchl. Nebel - 8 0 Stockholm 880 leicht Nebel - 1« 1 Berlin SO t. leicht! wolkig - 8 l» Hoparand. leicht Nebel - 1 0 Dttrdev 080 schw balbbd. -'2 0 SlPelersb 'iV sehr >eichl Nebel 7 4 Br«»iau 80 leichl wolleni -1! 1» Prag St»! Nebel - 7 1 Frank!.«! Still Nebel - 7 0 W»en 5'5IO s. tcht. molken! 10 Aberdeen 88X0 tchw. Regen 11 Triest 080 'chw. bedeck« -17 0 Part» SLV tchw. 'heiler 1 Florenz o Ichwach Regen -1ü 74 Chrrbourg — I — — — Nom — - — — '> Riederschlag ln Millimetern oder Litern pro bezieht >ich aut die letzte» 24 Stunden, t-- 0.4 — 0,4. 2---V.L-2,4. s --- 2.L —6,4. 4—k,b —12,4. 5---I2.S — 20,4. s -- 20 b — 21.4. 7 --- 21 I. - 44.4. 8 -- 44.b - 59.5 MIN. Das Haupttief zieht nach dem Nordwesten ab. Es bleibt sonach ohne Einstuß aut unser Wetter. Die Winde haben auigeirstchl und werden in folge andauernd starten Druckgeiälles auch weiterhin lebhaft wehen. Ueber Hannover befindet sich ein Tcitticf, das möglicherweise vorübergehende Störungen herbeiführl. Im übrigen aber lann mit dem Fortbestand heileren Wetters gerechnet werden. Wetterbericht aus der Schweiz, 30. Oktober <7 Uhr vorm.) Station !tv. L. Wetter Station Wetter «aiei . . . 12 bedeckt, windstill Luzern . . . 11 bedeckt, windstill Bern . . . 0 bedeckt, windstill Monlremc. . 8 bedeckt, windstill Dooo« . . . 5 bedeckt, windstill Nagaz 12 etw. bewölkt ssShn Kien« . . . 11 bedeckt windstill SI.MoritztEng.« 8 Regen, windstill Interlaken. . «n bedeckt windstill Zermatt . . Lugano >2 clw. bewölkt, windst. Zürich 10 etwas bewölkt Wettcrtelegramme aus Sachse», 30. Oktober 8 Ustrvorm. Station Temp. L. tz—k U. abd. ! L « Wind >ZH Station Temp. L. 8—k U. add. Wind Ma». Mi». Mar. Min. Dresden 16.0 9.5 080 leicht l . Fretberg 17.1 9.4 8 leicht Leipzig 16.2 6 7 80 leicht , Schneeberg 9.7 8.5 8W ieichl Bautzen 18.6 9.4 8 schwach^ - Etiler 12.2 6.6 80 t. leicht Iichadrak 20.1 8.2 8 'chwachl . Annaberg 15.5 6 0 O mStztg Zittau 17.2 4.5 8 'chwach! . Allenberg 15 ö 5.2 leicht Lbemnttz 18.5. 8.6 O lehr leicht . Reiizcnham 9.9 4 8 80 «chwach Plauen 42,4 7.1 8 «eicht! Fichtelberg — — — I Barometerstand in Dresden am SO. Lklobcr 7 Uhr vorm, auf dt. dl.: 754.S. Aenderung des Barometer« oom Borlag bis zum Benchlsiag: — 0.L. Heiteres, trockenes Wetter herrscht allenthalben vor. Die Winde wehen aus Süden und Südostcn. Die Temperaiur ist starl üdernormal. Der Luftdruck ist gefallen. — Meldung vom Pühldcrg <bci Annaberg): Schwacher, rasch verschwindender Tau, matter Sonnenunler- und- aufgang, Abend- und Morgenrot. 'Aussicht sür Freitag den 31. Oktober 1013. Lebhafte Südostwinde, meist heiter, mild, vorwiegend trocken. Wasserstand der Elbe und ihrer Zuflüsse. Jung- dunzlau Laun Bud- weis Mod. ran Par- Mel- dubitz nik Leit- „ ... „„ritz Auißg Dresden Mag. dedirrg 29. Ott. 30. Ott. — 5 — 4 — 4» — 35 — l» — 13 — 4» — 40 — 70 -b 3> — 70i-s- 13 - 47 — 25 — 49!— 28 -170 —160 -s- 64 ft- 58 AppetitmangeL, Kopfschmerzen man nicht ernst nehmen durste. Noch mehr Kopfschüttcln seiner Zeitgenossen aber wird wohl der von ihm entwickelte Plan verursacht haben, wonach Berlin ein Seehasen für Schiffe werden solle, die 1l> bis 12 Fuß tief gehen und „ohne Lichters zu bedürfen" td. h. Leichterschiffe zum Entfrachtcn), unmittelbar aus der Ostsee komme». DaS klang dazumal reichlich paradox, aber nun bestätigt es die Zeit. In Berlin gewöhnt man sich nachgerade daran, das Alte, auch wenn es nach den Begriffen anderer Städte noch sehr jung ist, dem Neuen weichen zu sehen. Wie lange ist cs denn her, daß am Knrfürstendamm das sogenannte „ro manische Forum" mit der Kaiscr-Wilhclm-Gedächtniskirche als Mittelpunkt entstand? Fünfzehn Jahre! Damals hatte der Kaiser eine beträchtliche Summe als Hypothek auf eines der dortigen neu entstandenen Eckhäuser unter der Bedingung gegeben, daß es ebenfalls im romanischen Stil gebaut werde. Damals staunte man dieses romani sche Haus und dessen Zwillingsbrudcr an der gegenüber liegenden Ecke wie ein neues Weltwunder an und wähnte, cs sei für eine kleine Ewigkeit errichtet morden. Heute wirft man dieses Wunder bereits znm alten Eisen und reißt cs mit Axt und Spitzhacke ein, um dort irgendein »och neueres Exemplar der knalligen Architektonik des heuti gen Berlins auszuführen. Wahrscheinlich zn Ehren eines allerneucstcn Kinothcaters. Reiht sich doch an dem vor kurzem noch so vornehmen Knrsürstcndamm, wo cs nur „hochherrschaftliche Wohnungen" und fast gar keine Gc- schnftslädcn oder sonstige Masscnbctriebc gab, ein Licht- btlderpalast an den andern, ein Eafe an das andere, ei» Laden an den andere». Hier tut sich bereits ein nächtlicher Betrieb auf, der von dem der Frtcdrichstraßc kaum noch einen anderen Unterschied anfwetst, als daß hier die Fremden vorherrschen, während dort die Berliner aus^VVV mehr unter sich sind. Am Knrfürstendamm ist eben der sicherste Bnubodcn. Ein Dutzend Eafös, einige davon unmittelbar nebeneinan der, sind dort im Laufe der letzten zwei Jahre entstanden, und noch ist kein Ende abznschen. Das einzige aus älterer Zeit, das cs dort gab, hat nun auch der Zeit seinen Zoll entrichten und sich begnemcn müssen, in ein neues glänzen deres Gewand zu schlüpfen. Damit hat es freilich den größten Teil seines bisherigen Stammpublikums ein- gcbüßt, und zwar den, der cs weithin berühmt gemacht hat. LS ist das Eafe des Westens, allgemein genannt „Eafe Größenwahn", weil hier seit Jahren die der Literatur und sonstigen Künste beflissenen Jünglinge und Jungfrauen verkehrten, die sich vermaßen, die alten „Götzen" zu stürzen und an deren Stelle als Götter des Olymp zu treten. Dieses Iung-Bcrlin war groß an Wahn, aber das mar auch bei den meisten von ihnen das einzige Große. Nur wenige von ihnen haben es in der Welt zu etwas gebracht, sei es auch nur zu einem Namen, die weitaus meisten sind über die Wände dieses Cafes hinaus nie bekannt geworden. Hier aber ließ sich dennoch gut und gemütlich Hausen. Hier, mitten im reichsten Westen, entwickelte sich eine richtig gehende Berliner Boheme, teils, wie daS meiste an der Spree in kultureller Hinsicht, fremdes, diesmal Pariser Kopie, teils, aber auch Eigengewächö. Dieses Eafs Größen- wahn wurde bald zu einer Sehenswürdigkeit von Neu- Berltn, und jeder fremde Künstler, der sich hier einige Zeit aufhtclt, versäumte nicht, dorthin zu pilgern und sich seine Berliner Brüder in Apoll aus -er Nähe zu betrachten. Dadurch wurde deren Größenwahn natürlich noch mehr entfacht. Es mar zum Schreien, wenn man diese „Dichter"! und „Maler" mit ihren Gefährtinnen und Genossinnen in oft unmöglicher Kleidung mitten in einer von Eleganz strotzenden Umgebung sah, stolz wie dir Spanier, und von einem Selbstbewusttscin, das eine schwindelnde Höhe er-! reichte. Zwanzig Jahre bestand dieses Eafe des Westens/ Nun zieht der reich gewordene Besitzer mehrere Häuser weiter den Knrfürstendamm hinaus in ein neues, von knalligem Protzcntum erfülltes Lokal, wohin ihm die Boheme unmöglich folgen kann. Freilich, znm erheblichen Teil ist sic ohnehin'auSgcstorbcn — verdorben teils, znm Teil auch zu Würden und Vermögen gelangt. Und der Gegenwart, die sich von der Literatur immer mehr dem Kabarett zuwendet, ist der Berliner gar nicht mehr hold. und ähnliche Uebcl, wie sic in dieser Jahreszeit allgemein austretcn, sind zumeist auf Verstopfung und andere Beschwerden der Ver dauung zurückzusührcn. Man sollte dem sofort entgegcntretc», denn solche Störungen haben, wenn vernachlässigt, bald andere Uebel in, Gefolge, wie Hantnnrcinigkeilcn, chronische Verstopfung, Schlostosigkeit nsm. „Ecüiflg", Caitfornischcr Feigcn-Sirup, das bekannte natürliche Abführmittel, bringt hier schnelle Hilfe. „Califig" besteht nur aus feinsten Frucht- und Pflcmzcnsäflen ohne chemische Zusätze und übt daher bei gänzlicher Unschädlichkeit einen äußerst wohltuenden Einfluß ans alle Organe der Verdauung aus, indem es diese Organe gründlich reinigt'und den natürlichen Stuhlgang wieder zur Geltung kommen läßt. Sein angenehmer aromatischer Geschmack bchagt jedermann, Erwachsene und besonders Kinder nehmen daher „Eakiflg" immer gerne ein. In allen Apotheken zu haben, tn Qriginatflaschen zu Mk. t.litft crtra große Flasch« Mk. 2,50. Best.: 8>r. tici Oattkor». 7S, k»t. 8cnn. siqu. 20, Llix. Lar>opb. comp. 5. Heute nachm. >/z6 Uhr entschlief sanft nach längerem schweren Leiden infolge Herzschlags mein innigstgclcebter Mann, unser treusargendcr Vater, Bruder, Schwiegersohn, Schwager und Onkel llklv kraur Suslav Model tm 47. Lebensjahre. Dresden, Tannenstr. 9, 1., den 29. Okt. 1913. OI«»vn verw ^Il«1i4>I im Namen aller Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Sonntag den 2. Nov. 1913 nachm. 3 Uhr von der Halte des inneren Neustädter Friedhofes ans stait. Irervner Nachrichten -, N'A,o Rr.M
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