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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 31.10.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19131031021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913103102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913103102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-10
- Tag 1913-10-31
-
Monat
1913-10
-
Jahr
1913
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dresdner Nachrichten Nr. SOI bestehe Sie Moglickueit. daß dl« Türkei bereits Kenntnis von diesem Abkomme» habe. und datier iverde sie ivenirl Verlangen haben. »ii» Griechenland irgendelne» Vertrag avzuschiteken, io lange Griechenland noch die Inseln Ehtos. Mutbilene nnd Samos bcietzi halt. Uevrigens alauiu inan in Konstanlinopel. aewisse Mittel und 'Wege gesunden zu l>al>en. um auf Griechenland erneu Druck anoiibeu zu könne» und dieRäumung der in Frage kommenden Inseln zu erzwingen Man wurde zum Beispiel die griechische» Waren mit Bvukoit belegen, ferner griechischen schiffen die Durchfahrt dnrch die Dardanellen verbieten und ilinen auch den Aufentlialt in türkischen Hasen nicht aestatien, eventuell würde man auch einige gut ausgewähltr Griechen aus dee Türkei auswciicn. Sine merkwürdige Duellgeschichte. Paris. tPriv.-Tel.I Bei der Redaktion einer hiesigen Leitung traf ein Telegramm des türkischen Leutnants T e w s i k Adil ein, worin dieser erklärte, daß er dir Pierre Loti dnrch einen bulgarischen Leutnant zngedachle Dnellfordernng übernelimen und das Duell mit dem Bnl- gareu ausfechtcn wolle. Der Kamps um die Honiernle. London. lPriv. Tel.) Bonar Laiv und Sir Kar ton iprachen gestern in einem unionistischen Meeting in Wallsend bei 2kew-Eastle vor 1500 Personen über die H v m e r n l e. Nachdem Bonar Law die Erklärung ab gegeben batte, das, er mit Barsoi, vollständig solidarisch gehe und das; er mit dein Widerstande der Ulsterprvvinzen einverstanden sei, die von der konservativen Partei unter stützt werden mühten, äußerte er sich folgendermasten: Wir marschieren vereint, nnd wir werden auch vereint fallen, falls dies nötig sein sollte. Das Land hat sich »och niemals in einer derartig schwierigen Lage befunden wie gerade heute, Ich kann diese gespannte Situation nur mit der jenigen vergleichen, in der sich die Bereinigten Staaten vor Anspruch des Freiheitskrieges befanden. Das Gesetz, das Irland ein vollständig nationales Parlament gibt und eine gewisse Unabhängigkeit dazu, bildet für uns als Nation eine Gefahr, die wir nicht unterschätzen dürfen, nnd dieie müssen wir bekämpfen. Ich glaube behaupten zu können, dast eine nationale Tragödie bevorsteht. Die Re gierung, der wir für ihre Handlungsweise jede Berant- wortung überlassen müssen, würde ein grosses Ber- brech e n begeben, wenn sie angesichts des heftigen Wider standes von Ulster und über alle bestehende Ungewissheit hinweg die Hvmernle in Kraft sehen würde, ehe sie die Ncuwahlen vornehmen läßt. Die Wahrheit ist. dag die Negierung fürchtet, die Wähler tonnten ihre Meinung anders ausdrücken als sie denkt, oder aber sie hat den 'Nationalisten gegenüber gewisse Berpslichtnngen über nommcn. Die konservative Partei wir- ans der Seite der Ulstermünner die Hvmernle bekämpsen. Sollte sich aber die Mehrheit des Volkes für die Homerule aussprechcn, so wird sich unsere Partei bescheiden. De'r Hafenarbeiterstreik in Dublin. London. tPriv.-Tel.s Der Hafenarbciicrstreik in Dublin bat eine unerwartete W e n d n n g genommen. Gestern frirh wurde aus den im Hafen liegenden Dampfern die Ar beit wieder ausgenommen, und 200 Arbiter sind beschäf tigt. um die Ladung von vier grosten Dampfern zu loschen. Seitdem Larkin. der irische Streikführer, im Gefängnis sitzt, sollen m einem Dampfer ans England zahlreiche Arbeiter eingeführt worden sein, die sich sofort au die Arbeit machten. Sie iverden bei ihrer Arbeit von einem starken Polizei aufgebot bewacht und schlafen zu ihrer eigenen Sicherheit auf dem Kais. kt« Mißgriff bei der amerikanische» Zollrcsorm. Washington. Wie verlautet, hat der Artorneu-General sich von der Unwirksamkeit der Bestimmung über die 5prvz. Zvllermüstigung für Waren, die aus amerika nischen Schiffen eingeführt iverden, überzeugt, da diese Ver- günstigung der gesamten Einfuhr unter den bestehenden diollverträgcn zugute kommen müsse. Die Bankenfrage in den Ziereinigtcn Staaten. Washington. In der V a n k k v m m i s s i o n des Senats, die über die G e l d u m l a u s f r a g e verhandelt, besteht Stimmengleichheit für eine einzige von der Regie rung zu kontrollierende Zentralbank nnd für den Plgn der RepräsentantcnhanSbill, eine gröbere Anzahl von D i st r i k t b a n k e n zu errichten. Eine kanadische Stimme über den deutschen Floitenban. Ottawa. Sir W. Lanrier sprach gestern in dem Wahl kreise South Bruce in Ontario. wo heute eine Ersatzwahl stattsindet. «Ein Drittel der Wähler ist denricher Herkunft.» Der Redner kritisiert«.' die I l o t t e n v o l i t i k der Negie rung. Der Beitrag für die Rcichsslotte. den die Regierung Vorschläge, sei auf eine Notlage gegründet, die tatsächlich nicht cristicre. Er bestritt das Vvrhaiiden'ei» einer deut schen Gefahr. Es sei nicht richtig, dag Dentschland eine groke Flotte baue in der Absicht, England anzngrcifcn. Zwischen beiden Ländern habe nie Streit bestanden. Die deutsche Flotte werde vermehrt, um den großen Seehandel zu schützen. Ebenso müsse Kanada zum Schutze seiner See macht eine eigene Flotte bauen. Hamburg. Heute früh wurde ans der Oberelbe ein Kahn von einem Schleppdampfer angc rannt und zu», Sinken gebracht. Der Steuermann, seine Iran nnd drei Kinder sind ertrunken. Paris. iPrlv.-Tel.» Die ehemalige Kaiserin Eugenik beabsichtigt. ihre Jach« „Thistle". mit der sie leti Iahrzrhn. «en in iedem Winter Kreuzfahrten im Mturimeer unter nahm. um zeitweise ihre Reite dis nach Indien oder bis zu den Kanaritchen Inseln auozudevnrn. zu verkaufen, da ttir hohes Alter sic vcranlafü. die Reisen anszugeben. Wie es heißt, wird die Witwe Napoleons lli. sich endgültig in ihrer Billa Eyrnvs »iederlasfen, um dort ihre Tage zu beschliche». Rewvork. Der englische Imporienr Friedrich Lud wig steht unter der Anklage, den Wert eingesührter Ware» in Tausenden von Dollars zu niedrig angegeben zu haben. Er mußte eine Bürgschaft von 10 000 Dollars leisten. Sertliches «ad SöchMes. Dresden, 30. Oktober. —* 2e. Majestät der König kam heute vormittag von Wachwitz ins Residenzfchloß. empfing den neueruannleu Köuigl. Sächs. auherordeiitlichen Gesandte» und bevoll mächtigten Minister in Weimar, Kammerberrn v. Stieg litz in Audienz und nahm dann die Bvrtrügc der Herren Staatsminisier und des Kabinettssekretärs entgegen. Hierauf empfing der Monarch die Hvsdepartementschess zum Bortrag. Abends 6 Uhr begibt sich der König, wie bereits mitgeteilt, mit Ihren König!. Hoheiten dem Prinzen Ernst Heinrich und den drei junge» Prinzessin- n e n zum Besuche der Iran Grobherzogin von Tvökana nach Lindau und kehrt am :!. November ü Uhr 33 Minute» früh hierher zurück. —* Das König!. Hoslager ist heute von Billa Wachwitz wieder in das R e s i d e » z s ch l v b verlegt worden. In folgedessen wurden heute vormittag die Jahnen der Truppenteile der Garnison durch eine Kom pagnie des 2. Grenadier-Regiments wieder in das Nesi- d e n z i ch l o b überführt. —* Ihre Königliche Hoheit die Iran Prinzessin I ohan » G eorg beging heute die Feier ihres Geburts - cages. Aus diesem Anlah brachten das Trompeterkorps des Gardereiter-RegimentS und das Hornistenkorps des l3. Jäger-Bataillons der hohen Iran «ine Morgenmusik. Um 11 Uhr empfing Ihre Königliche Hoheit den General- masor z. D. v. Wardenburg, Iran Hofrat Dr. Schmaltz und Iran Oberin des Earola-Hauscs als Abordnung des Albert- vereius, um der Prinzessin die Glückwünsche des Vereins zu überbringe». Hierauf nahm Ihre Königliche Hoheit die Glückwünsche der Damen nnd Herren des Dienstes entgegen. Um I Uhr Id Min. fand bei den Prinzlichen Herrschaften Iamilientafel statt, an der Se. Majestät der König, Ihre Königlichen Hoheiten Prinz Ernst Heinrich nnd die Prin- zessiiiiien-Töchter Sr. Majestät des Königs, sowie Ihre Königliche» Hoheiten Prinzessin Mathilde und Prinzessin Ioiepha von Bonrlwn-Sizilien teilnahmen. Während der Tafel konzertierte das Hornistenkorps des Schützen-Regi ments im Garten des Prinzlichen Palais. —* Dem Stadtgendarm Max Garten bei der Polizei- direkltvn zu Dresden nnd dem Privatmann Wilhelm Möller in Ehcmnitz wurde die Friedrich Augnst-Medaillc in Silber verliehen. — Der König hat genehmigt, dast der Hosrat Alban v. Hahn in Leipzig das mvntciicgrinische Groboffizicrskreuz des Ordens Danilo I. annchme und trage. —* Oberbürgermeister Dr. Dittrich in Leipzig labt durch Wolsks Sächsischen Landesdienst erkläre», dab die Meldung, er habe den ihm verliehenen preubischen Kronen- orden 2. Klasse nicht angenommen, den Tatsachen nicht ent spricht. — Geh. Rat Königsheim, Vortragender Rat im König lichen Ministerium, verabschiedete sich gestern von den Mit gliedern des Gemeinderats zu Blasewitz, dem er 21 Jahre lang in unermüdlicher Lchaffenssrendc an- gchörtc. Seil l802 war er Gcmeindcältestcr und Vorsitzen der des Rechts- und Verwaltungsansschnsses und übernahm ei» Jahr darauf auch den Vorsitz des Waldparkkuratorinnis. 'Weiterhin stellte er noch im Jahre l007 seine Kraft als Vorsitzender der .Kommiisio» für das Realgymnasium der Gemeinde Blasewitz zur Verfügung und zeichnete sich während all der Jahre dnrch seine selbstlose Pflichttreue und innige Hcimatslicbc ans. Geineindcvorstand Fischer widmete dem Scheidenden in einer längeren Ansprache Worte der Anerkennung für sein segensreiches Wirken und überreichte bei dieser Gelegenheit als äubcrcs Zeichen der Dankbarkeit eine prächtige, vom Kiiiistgewcrbchans Fried rich Pgchtmanii ansgcstthrte Lcdcrmappe mit 'Adresse — Bcrkehrsciiinahmcn der sächsischen LtaatSeiscnbahncu im dritten Vicrteliahr 1318. Die Gnlervcrkehrscin- nahmen der sächsischen Staatscisenbahncn sind im dritten Vierteljahre 1613 gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vor jahres nicht unerheblich zurückgeblieben, sie betragen nämlich 81 288100 Mk.. das sind 1016 710 Mk. - 8,15 Proz. weniger als im dritten Vierteljahre 1012. Dieser Minder einnahme stehl erfreulicherweise eine Steigerung der Einnahme» im Personenverkehr gegenüber, denn aus ihn entfallen im dritten Vierteljahre 1018 21 306 800 Akk., das sind 1 816 667 Mk. — 6,75 Proz. mehr als im dritten Vierteljahre 1012. Hiernach betrugen im dritten Vierteljahre 1013 die Berkchrseinnahmcii im ganzen 52 501000 Mark, die Gesamteinnahmen haben also im be- zcichneten Zeiträume gegenüber dem gleichen Zeiträume des Vorjahres immer »och eine kleine Zunahme, nämlich um 820 027 Mk. — 0,68 Proz. erfahren. Tie Zahlen beruhen ans vorlausiger Ermittlung. Tie Zunahme des Personenverkehrs ist namentlich auf den Massenverkehr ans Anlass des Deut schen Turnfestes und der Inlernationalen Baufach-Aus- ueuuug ln Leipzig zuruazutühren. wle aua, o>e lm Brr, gleich zum Vorjahre wesentlich bessere» WiUerungsverhäll- »isse iu> August und September zu einer Belebung des Reis«, verkehr» beigciroge» haben. I» dem erhebliche» Rück, gange der G ü I e r v e r k r ü r s e i » n a h m e» machen sich die Nachwirkuligr» beuiertbar, die die »»sichere poli tische Lage ans das ganze Geschüftsleben ausübte: »amentllch ii» Juli und August hatte der Güterverkehr darunter zu leiden. Besonders betroffen wurde hiervon die Ausfuhr »ach Oesterreich, Rumänien und de» Balkanftaalen. Ferner machte sich in diesen Monaten ei» aussälliger Rück gang geltend in der Beförderung von Baustosse» aller Art, von Erzeugnissen der keramischen n»d Texltlindustrle. sowie von Elsen, Maschinen und böhmischen Braunkohlen. Im September zeigte sich sedoch wieder eine Steigerung in der Beförderung vv» Banstossen. wozu vor allem die Kasernen- Neubauten i» Bischofswerda. Kameiiz. Leisnig und Vöbau beitrugen. Der Verkehr in Getreide und frischem Obst war im vergangenen Biertelsahr bei weitem geringer als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der mit der schlechten Obsternte zusammenhängende Rückgang im Obstvrrkehr war um so fühlbarer, als durch den i»> August d. I. im sächsischen Binnengülerverkehr und im Verkehr mit den preusüschen Staalseisenbahne» eingcsührlen A>i-nal>meiarif für Wirt- schaslsobst. wesentliche FrachlvcrbiUigungen eingetrete» sind, für die ein Ausgleich durch Steigerung dieses Verkehrs nicht geschaffen wurde. Auch bliebe» Arbeiterausstäiide in den Lteinbruchsbetriebe» nicht ohne Einstich aus den Verkehr. Da der Wasserstand der Elbe anhaltend günstig und besser als im gleiche» Zeitraum des Vvriahres war. dürste» dem Wasserwege gröhere Transporte zugesalle» sein, die im Vor- iahre über de» Schienenweg gingen. Schliehlich wurden die Frachiein»al»nen auch in diesem Biertelsahr dnrch die Ge währung der am l. Oktober 1012 eingesührte» Ermälügung der AbscrtignngSgebühre» bei gewissen Sendungen in Wagen von 15 Tonne» und mehr Ladegewicht wesentlich beein trächtigt. —* Vorbereitungen für den Verkehr nach dem Flug» platze. Die StaatSeisenbalmverwaltung hat für morgen, 'Resormationssest, in weitestgehendem Maste Vorkehrungen getroffen, um dem aller Voraussicht nach überaus starken Personenverkehr nach dem städtischen Flugplätze bei Kaditz gewachsen zu sein. >1» der Annahme, dast das Dresdner Publikum zum weitans gröstten Teile seinen Weg »ach dem Flugplätze über Dresden-Evita bez. Kemnitz lDorf» wüh len wird, an welche» Orten Personendamvser der Sächs.- Böhni. Dampsschissahrts-GcseUschast den F ührbetrieb über die Elve regeln iverden, iverden auf der Strecke Dresden H a u p t b a h n h o f über Dresden- F r i c d r i ch st a d t n a ch D r c s d c n — E v t t a » n d K e m- n i tz V e r w a l t u n g s - S o ii d e r z ü g c abgelassen wer den. Obwohl die Schanslüge erst nachmittags nach 2 Uhr beginne», wird doch die Slaatseisenbahnverwaltung mit Rücksicht darauf, dast die Kassen aus dem Flugplatz bereits mittags 12 Uhr geössnet werden, ans dem Hauvtbnhnhvse v o n v o r in i t t a a s > I Uhrl 5 M i n. a b S v n d e r z ü g e in den kürzesten Abständen bis nachmittags 2 Uhr nach dem Ilngplatzgelände nach Bedarf absertigen. Die Tvnderzüge iverden in Dresden Hanptbahnhvf ans der O st h a l l e ab- aelassen. wo — wie auch ans den übrigen zu berührenden Stationen -- durch Vermehrung der Fahrkarten schalter die schnellste Absertignna gesichert erscheint. Im Interesse einer solchen liegt eS aber, wenn das Fahr geld an den Schaltern abgezählt bereit gehalten wird. Ebenso ist nach Beendigung der Schanslüge für die Rück beförderung von den Westendvrtschastcn durch Bercit- haltnng von 'S v n d e r z ü g e n reichlichst Vorsorge ge troffen. - * Die Post während der Leipziger Festtage. Währen der verflossenen Festtage sind insgesamt 1 800 000 Sen dungen mit dem Feststempel bedruckt worden, von denen über eine Million nach auswärts gingen. —* Die Landnugssahrt der „Sachsen" von DreSdc« nach Lommatzsch erfolgt morden, am Resormationssest, nach mittags. Eine Fahrt vom Flugplatz Kaditz nach Lommatzsch oder von Lommatzsch nach Dresden kostet 80 Mk. - * Die nächste Sitzungsperiode des Schwurgerichts bc- ginnt am l 2. N o v c m b c r. Zum Vorsitzenden des Schwur gerichts wurde Landgerichtsdircktor Tr. 'Naumann er nannt. —* Eine Anerkennnngsnrknndc verlieh die Handels kammer Dresden dem Abteilnngsvorstand und Ver käufer Herrn Wilhelm Bosse, der seit ununterbrochen 25 Jahren bei der Firma I. Bargou Löhne, hier, tätig ist. - * Der Betrieb der elektrischen Strastcnbah« Schandau- Groster Wasserfall wird morgen für dieses Jahr ein gestellt. - * Das Ecntral-Thcater wird vom nächsten Sonnabend ab insofern eine Veränderung in seinem Spiel- plan eintreten lassen, als künftighin das Programm am l. und l6. jeden Monats wechselt. Nur die grosten Attrak tionen werden auch sanier den ganzen Monat über austrcteii. - * Ein Bortrag des Fliegers Pc gond im BcrcinShansc. Es ist der Verwaltung deö städtischen Flugplatzes gelungen, den Flieger Psgoud, der morgen nachmittag seine kühnen Sturz- und Rückenslüge vorsühren wird, auch noch zu einem Vorträge zu verpflichten. Dieser Bortrag findet morgen, Freitag, abends 8 Uhr, im grosten Saale des Vcr- einShanses statt und wird unterstützt durch ktnemalo- graphische Vorführungen von Absturz- und Fallschirm- vcrsnchen. Bekanntlich ist Pögoud der erste Flieger, der von einer Flugmaschine ans einen Absturz mit einem Fall schirm unternommen hat. Die Preise der Plätze betragen 1. 8, 2 und l Mk. Die Karten sind im Vorverkauf bei F. Ries. Seestraste, zu haben. Berliner Leben. N. Berlin. Mitte Oktober. Wenn auch nicht anznnehmen ist, dast Berlin in abseh. barer Zcir Leipzig als „groste Seestadt" Konkurrenz machen wird, so ist doch der Zeitpunkt nahe gerückt, wo die deutsche Netchshanplstadr in unmittelbarer Verbindung mit dem treten Meere stehen wird. 'Nachdem vor kurzem der neue Osthofen, die bedeutendste Hasenanlagc Berlins, snr sich ein- gewcibt und dem Verkehr übergeben morden ist. wird binnen kurzem die Eröffnung des Grostschifsahrtswegcs Stettin- Berlin folgen. Während dieser vom Staat anSgesührt wird, hat die Stadt Berlin den großartigen Osthasen aus eigenen Mitteln gebaut. Die Anlage, die nahezu 20 Millionen Mark gekostet bat. ist von außerordentlicher Bedeutung für den Handel und Verkehr, nicht nur Berlins selbst, sondern der ganzen Mark und darüber hinaus für die preußische Monarchie. Man hat ja draußen in der Welt, wo man nur Lpoltliedcr aus die verhältnismäßig winzige Spree kennt, kau« eine Ahnung, was dieser bescheidene Fluß dank der Energie und Emsigkeit seiner Anwohner für enorme Güter mengen ans seinem schmalen 'Rücken trägt und befördert. > Mehr als das Zehnfache von dem, was die große Donau bet j Wien zu bewältigen hat, trotzdem der Verkehr anf den Ber liner Wasserstraßen im letzten Jahrzehnt einigermaßen ver nachlässigt worden ist, so daß ihn seit 1001 der Eisenbahn verkehr erheblich überflügelt hat. Dast kam hauptsächlich daher, dast es hier bisher an umfangreichen und modernen Hasenanlagen gefehlt hat, obwohl Berlin nach der Anzahl der ein- und auslausenden Schisse einer der größten Binncn- hasenPlätze Deutschlands ist und die Spree nebst der Havel den Verkehr nicht nur mit den 1200 Kilometer weiten mär kischen Wasserstraßen, sondern auch mit Hamburg, Magde burg. Breslau nnd Stettin nnd sonach indirekt mit der Elbe, Oder, Ost- und Nordsee vermittelt. Wenn man aber in Berlin erst einen Mangel oder llcbclstand erkannt hat, dann sackclt man nicht lange, hält sich nicht mit Vorreden anf, sondern geht frisch aus Werk und sorgt für schnelle »nd er- >Kk>i»e Abhilfe. LaS ist «ine der Ursachen, die Lies« Stadt groß gemacht und dazu beigetragen haben, ihr, wenn schon nicht die Liebe, so doch die Achtling der Welt zu verschaffen. Der neue Osthasen ist der erste Schritt zum Ziele, dem bald ein weiterer durch die Anlage eines Westhascns folgen wird. Mit .Kleinigkeiten gibt sich dieser junge Riese nicht ab. Sie würden auch einem Verkehr gegenüber, der trotz rückläufiger Bewegung in den letzten Jahren immer noch imposant ist, wenig angebracht sei». Ist Berlin doch erst in allersüngstcr Zeit in bezug aus den Wasserstrastcnverkehr von Hamburg, DuiSbnrg-Rnhrort und Mannheim überholt worden und be fördern seine Wasserläufe doch immer noch an hnndert Millionen Zentner im Jahre. Berlins Lösch- und Ladcvorrichlungen hatten mit dem Ausstieg der Rcichshanpl- stadt nicht Schritt gehalten. ES fehlte auch an Lagerhäusern mit Eiseiibahnanschlust. und ko wanderte der Verkehr all mählich nach besser versorgten Hafenstädten ab. Da bedeutet ' tinn der neue Osthasen den Beginn eines gründlichen Wan dels auch anf diesem BcrkchrSgebict. Die neuen Anlagen und Bantcn bedecken einen 1300 Meter langen Uscrstreifen, der das gleichzeitige Laden und Lösche» von 28 Odcrschisscn größter Abmessung und 12 Ziegelkälmen gestattet. Das Hafengelünde selbst nmsaßt rund 90 000 Quadratmeter, mit Einschluß einer 18 000 Quadratmeter großen Freilggersläche. Drei feuersichere Einzelspeichcr, die 87 200 Tonnen aufnehmcn nnd dnrch eine kleine, wenig Kosten verursachende Er weiterungsarbeit auf ein Fassungsvermögen von 87 000 Tonnen gebracht werden können, zwei Elevatoren von se 80 Tonnen Stundenleistung, Vorrichtungen zur Aus speicherung durch Transportbänder, zwei sahrbare Kräne von ll-6 und 2!^! Tonnen Tragfähigkeit, ein Kohlenlagcrplatz mit einer besonderen Löschvorrichtung von 70 Tonnen Stundcn- ^ letstung. ein Ziegcllagervlatz mit einer fahrbaren Ladebrücke, ! eine Nenzinanlage zur feuersicheren Lagerung von einer l Million Liter Benzin oder anderen feuergefährlichen Flüs- ! llgkeiten, eine großartige Hafenbahn u. a. m. sind Einrich- , tnngen. die anf der Höhe der heutigen Technik stehen und alles bieten, was die moderne Schiffahrt im Binnenverkehr nur irgend beansprucht. Vorläufig ist der Osthafen noch eine Art Torso. Er wird erst nach der Fertigstellung des West- hafenS sein« volle Leistungösähtgkeit entwickeln können. Erft wenn sich diese beiden Häfen in daS Berliner Fluß- und Kanalsystcm fest cingelcbt haben werden und der Großschiss- sahrtsiveg Berlin—Stettin eröffnet sein wird, kann sich zeigen, ob die hohen Erwartungen, die man an diese neuen Einrichtungen des Wasscrverkehrs knüpft, in vollem Maste in Erfüllung gehen werden. Iedensalls legen sic Zeugnis ab von dem rege» und wagemutigen Unternehmunnsgeist dieser Stadt, die sich des natürlichen Vorzugs nicht unwürdig zeigt, im Mittelpunkt Eurovas zu liegen und infolge ihrer vor züglichen Bahn- und Masserstrastenlinien mit den wichtigsten Handelsgcbieten verbunden zu sein. Tamil ist ja für Berlin von vornherein eine glänzende BrrkehrSlage geschaffen, die aber auch von Handel nnd Industrie wie von der betrieb same». fleißigen Bevölkerung voll ausgenutzt wird. Die „grüßte Vergnügungsstätte deö europäischen Festlandes", wie ein amerikanischer Schriftsteller jüngst die deutsche Reichs hauptstadt genannt hat, ist ja auch zugleich eine der größten und emsigsten Arbeitsstätten der Welt. Daß Berlin einmal ein Seehafen werden würde, hat bereits ein Zeitunasschrciber vor 82 Jahren vorausgeahnt. Damals erschien eine Zeitschrift, die sich „Der Beobachter an der Spree" nannte. In ihrem 22. Stück vom 30. Mai i88I brachte sic einen Artikel „Berlin ein Seehafen", worin „anf die Gefahr des Bcrspottetmerdcns" ein Entwurf ver öffentlicht wurde, der, wie der Verfasser meinte, „zu den wcitaussehendsten und außergewöhnlichsten" gehörte. Er nahm auch ohne weiteres an, dast der Vorschlag erst im 20. Jahrhundert verwirklicht werden würde. Denn teil» sei voraiiszuschen. das 20. Jahrhundert, vorgerückt auf so vielen Wisscnspfadcn und Knnststratzen. werde nicht mehr so krittelnd, und lieber vermittelnd sein, teils sei noch überzeugter vorauszuschen. daß Berlin alsdann, mehr als jetzt, durch seine eigene Bevölkerung, mutmaß- lich die Zal, l 8 0 0 0 0 0 dann übcrstetgend . sich gedrückt fühlend, einige Schwierigkeiten finden iverde, aus seiner dürren Saiidumgebuiig alle zu ernähren, um wie voll- kommencr man in jener Zeit auch Land- und Gartenbau treiben nnd die Zufuhren weiter geordnet haben werde. Der Verfasser, der eine Bevölkerung von 800 000 Berlinern mutmaßte, galt damals gewiß als ein wüster Büautalt. d-»»
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