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- S18 - flaröen ist? ' Mila blickte ihn an. In ihren Augen lag viel Liebe und lag v Liebe ist nicht gestorben. Werner? sagte sie. „und ich kann mich nicht von Dir viel Leib: Mila blickte „Meine Liebe ist nicht , trennen! nur hob« Geduld mit mir. Werner." und laß mir Zeit, da» alte^Bertraurn zuruck-agewinnen O. hattest Du mir eher alle» gesagt! " ..Und wenn ich da» getan hatte. Io wurdest Du Dich von mir gewendet haben. Du I-attest ja doch erklärt, nie """ iu können, auf dem nur der geringste Schatten hast stete." „Da» bade »ch gesagt. Werner, und doch, wenn es darauf angckommcn wäre — ich hätte nicht von Dir gelassen." „ES ist zu spat zum Klagen. Mila. Gott helfe uns velden. Im Laufe de» Vormittags traf der Zug in München ein. Bald sah sich Mila »n Wohnung der Schiminthalerstraste. Stechow hatte während in München zugebracht, die Wohnung eingerichtet, so weit es nlich und behaglich zu gestalten, habe ich Deinen Händen über- a, während er ihre Hand gefaßt hatte und sie durch die Räume nn dem Kopf. Sic hätte „ch mögen in seine Arme werfen, und ihrem neuen Heim, in einer Wohnung der Schioanlbalerslraße. Stechow hatte während der acht Tage, die er in München zugebracht, die Wohnung eingerichtet, jo weit es möglich war. „Sie heimlich " " ' ' ' ^ affen." sagte er zu Mila. n führte. Sie nickte nur mit . .. doch schrak sie davor zurück. Wie ein Phantom, das sie verfolgte, war jene Frau, die für Stunden ihres Man »es Namen getragen batte. Im in er versuchte sie, sich dieselbe vor- zuslellen, immer meinte sie. diele Iran dränge sich zwilchen sie und ihren Ggtten. — Wäre diese Iran tot. meinte Mila. so würde sie nicht solche Angst empfunden haben. Der Professor ahnte nicht, was in dem Herzen seiner Frau vorging, waS sie oft erschrecken machte und zusaniincnschaucr» ließ. Er glaubte, Mila könne ihm jenes leichtsinnige Verlöbnis nicht vergeben, ahnte nicht, daß sie besonders durch ihr hoch gradiges Gefühlsleben und die Vorstellung ihrer Phantasie dergestalt gemartert wurde. Gr fand nicht Ruhe, nicht Frieden Er machte sich die bittersten Vorwürfe. Er be- klagte tief, daß Hans Hagen und Elisabeth nicht hatten zur Hochzeit kommen können. Diese beiden Menschen fanden immer den rechten Weg, wo jeder andere sich verirrte. Doch Hans Hagen lag zur Zeit krank in Rom, und Elisabeth konnte keinen Urlaub nehmen, weil Frau von svensen schwer krank war. Ost folgten Stechows Augen seinem ,ungen Weibe, und seine Blicke ruhten auf ihr. Das fröhliche, rosige Mädchen, das an den Trollhällan-Fällen neben ihm gestanden. daS in Stockholm stets an seiner eLeile ge wesen war. hatte sich zu ihm geneigt und gehörte doch nicht zu ihm, — und das blasse, innge Weib gehörte zu ihm und wandte sich von ihm ab. Die beiden waren eins und nxrren Loch so verschieden. Ilm das Herz zu betäuben, strengte Stechow feinen Geist fast übermächtig an. Er nahm Arbeiten vor. die. wenn er zu Hause war. ihm keine Zeit zur Ruhe ließen. Er yaile bemerkt, daß es Mila am liebsten war. wenn sie ganz unbehelligt ihren Weg gehen konnte und er an seinem Schreibtisch saß. Sie sab nicht d,c unruhigen Blicke, dw ihr galien, und nicht die Blicke heißer Liebe und liefen Leidens, und er sab nichl die Dränen, die wieder und wieder aus Milas Augen über ihr blasses Gesicht rollten. Sie hatte oft eine Arbeit in der Hand, aber ihre Finger ruhlen, nur ihre Gedanken waren geschäftig. Das Leben, das vor ihr gelegen wie eine ununlcrbrochenc Seligkeit, erschien il,r setzt wie eine Tortur, denn sie suhlte sich von dem Manne, den sie lieble, getrennt durch etwas Schemenhaftes und doch nicht zu Vertilgendes. Wenn sie an seniem Arme durch dieIStraßen Münchens ging, war ihr oft zumule. als dränge sich >emand zwischen sie. So vergingen die Tage und Wochen. Die beiden wanverten nebeneinander her. eins das andere liebend und doch sich voneinander entfernend, weil kems den rechten Weg fand, die Schallen zu verjagen, die sich dichter, immer Lichter um sie scharten. y. Kapitel. Nachdem einige Wochen vergangen waren, trat eine Ausgabe, die zu erfüllen er nicht umgehen konnte, an den Protessor heran. Er mußte die notwendigen Besuche ab- sialten. mußte sich bekannt machen im Kreise seiner Kollegen und auch in einigen anderen Familien Er Halle sich das alles wunderschön gebacht. Ein Gefühl des Stolzes Halle ihn durchsiröml, wenn er sich die Zeit ansmallc, da er seine junge, reizende Frau würde zeigen können. Jetzt hätte er um seine Wobnung am liebsten eine Plauer gezogen. Mila verstand den stehenden Blick, den ihr Alaun aus sie richtete, als sie die erste Visilenwnr in Angriff nahmen. Sic raffte alle ihre Kräste zusammen, versuchte heiter und glücklich zu scheinen, vermochte aber doch nicht, in ihre Augen einen Glanz des Glücks zu legen, das ihr Herz nichl empfand. So kam es, daß sehr bald hier,und da über die junge Frau Professor gesprochen ivnrde, saß man sich zuslüsterie, sie sei nicht glücklich, daß man sich sragte: warum?, da der Professor eine Persönlichkeit ivar. die sofort alle für sich einnalmi. Hin und wieder iagte ein Kollege zu Stechow: „Ihre Frau scheint sich hier bei uns nickt wob! zu suhlen, aber sie soll nur Geduld haben. Wir Münchener sind ganz liebenswürbige Leute, und die meisten, die zu uns kamen, baden sich schließlich bei uns wohl gefühlt, wenn es auch den Norddeutschen schwer fällt, sich in so manche unserer Gewohnheiten hineinznstiiden." Stechow war gezwungen, aut solche Reden irgend eine scherzende Antwort zu geben, und doch lag ihm das Scherzen so sern. Die Besuche waren gemacht, Gegenbesuche wurden empfangen. Dann kamen die große» Uiüoersitalsserren. Slechows Kollegen mit ihren FannUen verreisten alle auf - «1» - kürzere oder längere Zeit. Stechow» selber batten nicht di« Absicht, «ine gröbere R«is« nu unternehmen. Ein Wiedersehen mit Mila» Eltern war jetzt nicht zu ermöglich«», da ste sich in einem Nordferbave befanden. Für Mila war da» fast «ine Beruhigung. Sie wollte ihre Eltern nicht sehen lassen, daß sie nicht mit ihrem Manne, sondern neben «km wonderte. So machten Stechow» während der heiße» Augusttage nur einig« Au»- tlüge in die Berge und an die Seen. Al» der September sich dem Ende zuncigte, waren Stechow» Kollegen und Bekannte fast alle wieder zurückaekehrt. Bald kam die erst« ' nladung zu einer Gesellschaft bei einem Baron von Rehlingen, der mit den Herren i» der Universität sehr viel verkehrte. Einige Stunden vor der Gesellschaft sagte Mila ihrem Mann: „Darum sollen wir zu den fremden, wildfremden Menschen gehen?" v!t„« kn„- .k.». MiHx zu koste«, „wenn da» schien, Dir jetzt eine WWIWWWWWWWWVMWVWWW^ »erken. Nur die» ich von Dir. Ist Dir das zu viel, dann weiß ich, daß Deine Liebe völlig er- ist." Totenbleich, mit gefalteten Hände», stand Mila da: „Meine Liebe ist nah» ie schließen, sie an sih erührung. Jetzt wußte von der zu ihre „Mila," sagte der ^ .... , ^ Leben an meiner Seite, das Dir doch für kurz« Zeit ein Glück schien, Qual ist. so laß es doch wenigstens die anderen Menschen nicht merken. Nur erbitte ^ ^ "" " ° ^' — >- starben .. nicht tot." schluchzte sie, „o Galt,'nein, sie ist nicht tot, aber . . . Mila legte die vändc über das Gesicht, und wie ein Schrei der Verzweislung klang es. als sie sortsurh: „Die Frau, die Frau, die Dir angetraut und von Dir ge schieden wurde, siebt wie ein Phantom zwischen Dir und mir. Sie quält mich Tag und Nacht. Ich sehe sie immer, immer an Deiner Seile. Immer, immer fürchte ich, sie wird eines Tages erscheinen, wird ein Anrecht an Dich klarlegen, wird Dich bean spruchen. O Goii! Wenn Du wüßtest, wie diese Frau, die ich nre gesehen, der ich nie etwas zuleide tat. mich quält, — quält, mir jede Ruhe nimmt. In jeder auffallend schönen Frau, der ich in den Straßen begegne, mit Dir zusammen, die ihre Bltcke auf mich wirst, glaube ich sie zu erkennen." Milas Arme sanken schlaff herab. Sie erschien geisterhaft bleich: in ihren Augen lag ein sieberl>aster Glanz und zugleich «in Ausdruck der Angst und der Furcht, der dem Professor fast die Besinnung nahm. Er trat zu ihr er wollte sprechen und konnte nicht. Er wollte den Arm um " ' " ziehen und jagte sich doch, daß sie irösieln würde unter seiner l er, daß zwischen ihr und ihm ein Phantom stand. „Mila," sagte er endlich und faßte ihre Hand, „wie kann der Gedanke an eine Frau Dick quälen, die nicht das geringste '"»recht an mich hat, an die mich für kurze Zeit, für Wochen, ein Rausch band, durch ihre Schönheit hervorgerufen, für die jedes Gefühl in mir erstarb in dem 'Augenblick, da ich sie erkannte. Es wäre besser gewesen für mich und meine ganze Zukunsl. wäre der Brief, der mir die Augen über sie öffnete, einige Stunden früher in meine Hände gekommen." „Ich kann nicht dagegen an- kämpsen," klagte Mila. „Eine geschiedene Frau ist stets für mich der Gegenstand eines Schauers gewesen. Ich konnte nichts dagegen Inn. Ich wünschte, ich könnte sterben." Bitterlich neinend sank sie plötzlich in Slechows Arme. „Mir geschieht recht," sagte der Professor duster. „Ich wußte cs >a aus Deinen eigenen Worten heraus, daß Deine Liebe nickt jene Stärke in sich tragen würde, die alles überwindet. Es war ein schweres Unrecht von mir. daß ich nicht Mut genug besaß. Dir vorher alles zu sagen, sonder» daß ich hosste, es würde Dir alles verborgen bleiben, bis Deine Liebe so stark sein würde, daß nichts sie mehr erschüttern könnte. Es war ein schweres Unrecht, daß ich mein Glück retten wollte und Deins auss Spiel setzte. Nun ist Dein Glück zer brochen. Mila, und meines auch, und ich kann es nicht mehr ändern. Ich kann nur wieder fragen: Bleibt nicht so viel von Deiner Liebe übrig, daß Du wenigstens vor den Menschen Dein Unglück zu verbergen imstande bist?" „Ich will es versuchen," flüsterte Mila und löste sich aus seinen Armen los, die sie nur leicht umschlungen gehalten. Der Professor verließ das Zimmer und eilte in seine Arbeitsstube. Er war wie einer, dem der letzte Nest Ruhe genommen ist. Das also war das Ende des Glücks, das er erträumt, das er erhofft Mußte die eine Verirrung aus seinen jüngeren Jahren so hart gestraft werden? Doch nein, es war nickt die Strafe jener Verirrung, daß sein Glück jetzt zerbrochen war.sondcrn cs war die Strafe dafür, daß er nicht mit offenem Visier gekämpft liattc. — Wieder und wieder, als Hans Hagen in Stockholm von ihm Abschied nahm, balle dieser, west er wußte, wonach des Freundes Herz verlangte, ge mahnt: „Sage ihr alles, verschweige ihr nichts." Und er hatte doch geschwiegen. 'Der Professor setzte sich an den Schreibtisch und schrieb an Hagen. Es war. als verliere seine Qua! an Intensität, indem er sie dem Freunde mitleilte. Ter Abend kam heran: die Slnndc, da Stecbows sich beim Baron Ncbringen einfinden sollten, war da. Stechow war bereit. Er wollte eben in das Zimmer seiner Frau gehen, sie zu rufen, als diese ihm cnlgegcnirat. Trotz der geistci.hasten Blälse ihres Gesichts sab Mila bezaubernd aus m dem schweren cremefarbenen AllaSkleidc, dessen malte Farbe durch einen Korallenschmuck gehoben wurde. Sie lächelte ihm zu. aber er wandte sich 'hastig ab. Ihn verwundete dieses Lächeln, das. wie er doch wußte, nur ein erzwungenes war. tLortsetzung solgt. Wtkclie SmlliPlizz-isnM, 8eo Hs. 2. keko Hlili6i!8tl'.i886 (8tiu!t!liM). Velepdou »uit l, ki. »38S- GttrKINSKttLin. L16M6 Lw'illZsrstl-usss Xr. 8. 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Tljermalauellen. bernhmt durch unübertroffene Wirkung gegen Nlienmatisinns, Gicht. Zuckerharnruhr, Nieren-u. Blasenleiden, bei Nerven-, Frauen- n. Haulkrankkeilen. — Saison Mal-Okt. — Brunnenvers. d. „Neuen", „Kleinen Quelle", sow. des Tafelwassers „Ludwigs»Quelle" d. Herm. Knnicke in Hirschberg i. Schl. - Prosp.gr d. d. Badeverw i.Warmbrunn u.d.„Allg.Bäd.-Berk.«Anst" BerlinbkrV7.Neuft-KircWr.15. Ligns Zsi'gfZbk-ik uncj ^lsgsrms. i Desusrwarsri-IVIstzsrm. l > I M vMlsiMM Isrik. bcsorLung »Ilse» »uk q», beerckiZunAsveseo derüxl. /InxeleZenbeiten liier wie su8vvsrts sovi« öesteliunz cker LvLlrks- ckurcli ckie Lomptoirer k>i« Noodiiunxtm ve-gttn nur n»od t>0- UürcUivk oiuxeroiclitsm r-n-ik »ukx««r»Ut unU «bxrstsinl,«». kkiodt »bxo-roMoslta NvvUuuiiLvn sin«! iurkc^ru««1»0L. II7 Lee 26 Laut^nerstr. 37 lelepkon 167. lölößr.-Lilr.: Pietät Dreien, lelepkon 2672. Litte xenau suf firmL unck Häusnummer ru äcltten! gebraucht, gesucht. W. v gesucht. 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