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Telle 12 »Dresdner Stachrichte»- Ettlt 12 Kreitag. 7. Juli 1»«.-; »M Str. »8t» fast instinktiv die Gefahren, die ihm von den zahllosen Vehikelni verschiedener Art auf der Straße drohen. Er hurt und sieht die! Watzen herankommen, ohne sich bewußt zu sein, daß er Auge und Ohr zu diesem Zwecke anwendet. Wenn er die Straße überschreiten will, sieht er ebenso unbewußt nach links und reck" ^ --- - - au La äso stolLvstvv LrruuLoosoI»attvu äor «loutsodv» 6ot/SvLo-1vSlr»Mv xsbüron alu» lLnotlol in des Benehrssinne» bei Uebevgana über die Wagen von erwarten Hot. ober, wie es z. — — , ..... Ein echter Großstädter geht ohne Zögern in den dicksten Wagen knäuel hinein, wenn er vorher die Situation überschaut und er faßt hat. und er wird sich immer in ruhigem Gang hindurch arbeiten, ohne in nennenswerte Erregung zu geraten. Der ver- kehrSsiiin scheint übrigens im allgemeinen hei den Frauen weniger gut entwickelt als bei den Männern. Daß durch die Ausbildung des Verkehrssinnes bei den Fußgängern auch den Wagenführern ihre Tätigkeit außerordentlich erleichtert wird, liegt auf der Hand. Es gibt noch immer Leute, die sich auch an einer -Stelle, wie beispielsweise dem Potsdamer Platz Berlin, darüber wundern, daß ein Wagen sie überfahren b wenn sie nicht rechtzeitig auSaewichen Wären, als ob es i Haupt denkbar wäre, daß ein Gagen vor jedem Fußgänger, der nicht aufpakt, halten oder sein Tempo auch nur wesentlich ver langsamen könnte, wenn nicht «ine Kollision bereits unvermeid- Iich erscheint. Die Erwerbung und Vervollkommnung des Per- kehrssinns sit also nicht nur eine Forderung der Selbsterhaltung, wildern auch «in allgemeines Bedürfnis, dessen Erfüllung eine Vorbedingung für den Großstadtverkehr ist. ^ -2? ur" al i st i sch «Meisterstücke. Im Zeitung», und Nachrichtenwesen der Amerikaner wird bekanntlich das Haupt gewicht auf eine möglichst schnelle Berichterstattung gelegt. Mit was für ungeheuren Mitteln und mit welch' raffiniertesten Insti tutionen z. B, das große amerikanische Preßburea» „Tbe Associa ted Preß arbeitet, das ersieht nian aus einem Artikel im ..Cen tury Magazine", in dem der Begründer und Manager des Insti tuts Melville E. Stone von einigen Heldentaten und Meister stücken moderner Repvrterkunst berichtet. Eine glänzende Leistung war gleich zu Anfang ihres Bestehens die Meldung von den, Unglück auf Samoa im Jahre lKL. bei dem drei unserer deutschen Kriegsschiffe zu Grunde gingen. Zn dieser Zeit war gerade ei» Mitglied des Bureaus von San Francisco in Apia und telegraphierte eine packende Schilderung des Unglücks. Da mals kosteten Telegramme noch sehr viel und man mußte sich sehr kurz fassen, hier aber wurde eine malerische, auch dichterisch hoch siedende Schilderung gegeben. Die „Associated Preß" hat all mählich das Neu ihres Wirkungskreises über die ganze zivilisierte Welt ausgedehnt. Sie besitzt in allen größeren Städten Bureaus, in Amerika hat sie selbst in den kleinen Städten geschulte und tüchtige Journalisten Bis in die höchsten Kreise reicht ihre Füh lung. in den verschiedenartigsten Milieus hat sic ihre Mitarbeiter. Ihre großartige» Kabelanlagen übermitteln ihr im Augenblick die Ereignisse europäischer Länder, selbst wenn sie dort noch gar nicht bekannt sind. Eine kleine Störung erfuhr dieser blitzschnelle Ver lauf der Meldungen bei der Eriiwrdung Mae Kinlcvs. Es mar nur ein nnersirhrener Berichterstatter zugegen, gls der Präsident erschonen wurde: dieser stürzte nach einem Telephon in der Nähe, unterrichtete den ständige» Korrespondenten in Buffalo davon und riß dann die Drahte ab, damit niemand mehr das Telephon benützen könnte, und so kamen erst eine halbe Stunde nach der Tat ausführlichere Nachrichten, die zudem noch nicht einmal gut geschrieben waren. Stone selbst wurde sogleich telegraphisch nach Philadelphia berufen: er beordert telegraphisch gewiegte Journa listen aus Washington. Alban», Newyork und Boston, mit den schnellsten Zügen nach Buffalo zu eilen. Die ganze Nacht über wird geschnebe», die immerfort zuströmenden Berichte werden ver arbeitet und am nächsten Morgen liegt ein großer ausführlicher Artikel über das Attentat vor. Tag für Tag werden nun die Mitteilungen über den Gesundheitszustand des Präsidenten gemel det und jeves kleinste Detail im Verlaufe seiner Krankheit gelangt sofort in die Presse. Als im Jahre daraus das Unglück iii Mar tinique durch den Ansbruch des Mont Pelee hereinbrach, erhielt man wohl die Nachricht von der Tatsache, doch konnte die „Asso ciated Preß", obwohl sie zwei Vertreter ans der Insel hatte, keine ausführlichen Berichte erlange», da die Kabelleitung unterbrochen war. Was tun ? Mr. Stone erinnert sich, daß der amerikanische Konsul der nur 12 Stunde» entfernten Insel Gnadelnpe ein alter Freund und früherer Journalist ist; er erwirkt ihm von der Regierung die Erlaubnis, hinznreiien: er telegraphiert an sämt liche Vertreter der „Associated Preß" in de» benachbarte» Gegen den, auf irgend welche Weise Nachrichten zu erlangen, und wirk lich landet nach einer gefahrvollen Nachtfahrt der Konsul von Guadelnpe an der Stätte des Unglücks; von den anderen Jour nalisten unterstützt, gelingt es ihm, in der unsäglichen Verwirrung ruhig Blut zu bewahren und alles genau zu erforschen. Er schreibt eine ausführliche, glänzend stilisierte Schilderung nieder und kabelt sie von Guadelnpe auS. Acht Tage nach dem Unglück brachten dann die amerikanischen Zeitungen diesen eine ihrer Riesenseiten füllenden Bericht: es war die erste genauere Nachricht über die Katastrophe, und sie wurde erst wieder an die europäischen Blätter telegraphiert. Bei dem Tode Past Leos Xlll., dessen lange Krankheit einer sorgfältigen Vorbereitung und genauen Anordnung großen Spielraum ließ, errang die „Asiociated Preß" wohl einen Rekord schneller Berichterstattung. Lange vorher schon wurden Konferenzen mit italienische» Beamten und Würdenträgern des Vatikans abgehalten, um ihr die erste» Nachrichten zu sichern. Ter italienische Postministcr hatte Rainpolla versprochen, keine Depeschen über den Tod des Papstes früher als zwei Stunden nach ieinem Eintreten beransznlassen, damit zuerst die verschiedenen päpstlichen Legaten im Auslande davon unterrichtet werden könnten. Es wurde daher festgesetzt, daß eine völlig unanfällige Depesche mit einem gleichgültigen, aber genau bestimmten Inhalt abgesandt werden sollte, in der die Zeit des Ablebens mit umgestellten Zahlen angegeben werden sollte. In dem Augenblick, in dem der Papst gestorben war, eilte ein in dein Krankenzimmer beschäftigter, von der „Associated Preß" gewonnener Diener in den Vorraum und sollte nach der Verabredung nach einer Kerze rufen. Das war das Signal für einen anderen Angestellten, der schnurststracks zu einem Telephon eilte und an den zwei Meilen entfernten Korrespondenten die Kunde meldete. Dank dieses geschickt ersonne nen SvitemS war 9 Minuten nach dem Tode Leos XH1. die Nachricht von seinem Tode in Newyork, von wo sie augenblicklich weitertelegraphiert wurde, so daß sie ll Minuten nach dem Ereig nis schon in San Francisco bekannt war. Die Agenten der Bureaus von Reuter, Havas, Wolfs erfuhren die Tatsache erst aus dem Bureau der „Associated Preß". Als dann das Konklave rusammentrat und die strengste Geheimhaltung durchgeführt wurde, hatte die „Associated Preß zum höchsten Erstaunen der ganzen Welt täglich Berichte über den Verlauf des Konklaves. Ein Mit glied der Ehrenwache, die an den Türen ausgestellt war, war im Dienste der „Associated Preß"; es nahm zuerst im Vertrauen ans die Verehrung des Italieners für die Tauben als sein Lieblingstier eine Brieftaube mit, die abgerichtet war, nach dem Bureau der „Associated Preß" zu fliegen. Doch Rampolla war argwöhnisch und verbot, die Taube imtznnehmen. Dennoch erhielt das Prcß- bureau durch Mitteilungen auf dem Wäschezettel eines Kardinals und aus dem Rezept eines anderen, das in ver Apotheke gemacht werden sollte, genaue Berichte, und es konnte auch die Erwählung des neuen Papstes, die um ll Uhr vormittags erfolgte, bet dem Unterschiede zwischen europäischer und amerikanischer Zelt schon in den San Francrscoer Morgenblättern von demselben Tage Mit teilen. DrSmIIort^WG mit eolätzllSll ll. Albernen Ueäsillell voll Lbrenprekeii Lettin, zVisn, öreinen, t'rvlbsrs nuck Odile. Milt M«. MU'krLmIIvrt mit Meie» u. sildmm lelM« «ml LluoMeiM Lulill, Vki«. Lw»». Vrerdarg ruui Ldti». M- ÜIMI!". Sport-Nachrichten. Verein siir Radwettsaßren. Einen hochinteressanten Kamps werden der Weltmeister Ellegard und der in Dresden wohl bekannte Otto Meyer, Ludwigshcssen, der sich noch in letzter Stund« in die Startliste eintragen ließ, beim-Elbtalrennen am nächsten Sonntag auf unserer Radrennbahn ausfechtcn. Siegte doch am vergangenen Sonntag Ellegard rn Nürnberg nur mit Handbreite gegen Meyer, sodaß letzterer wohl in der Lage ist, den Kamps mit Aussicht aus Erfolg ousnehmen ssu können. Elle gard traf bereits gestern in Dresden zum Training ein. vor Verdank alk«lral»^v»er ksnri-Inalivnzx,- SD PM MM "M. D ^ M» Östi »ult«" betrug ün ckadro »004 SD DVR. RRRR UW KR RI -AS R » V R7» ln 8«rlln im Saininv, 1004 vuräsn laut notarieller Lslttaudixunx tilLltod so ISS riL8odvll „Silr-krause" moeosvtit. 4«de«»N «rl»»itlltl>! d «i lta«»«8teUeii ilmcti I»Iakat« ItSwatUvIi. ß Zinn aoiltv aus <1o» Manien „IM/-" unü dato 8loI» vor Aaokaluuuusou. »«»«l-sl-firltiiir: lllWdi-iieit d. »Müsli. «... llslscsst löt „S»r-»mr>' -Vrtlinn In, Vertreter: Ott« Iswrmsnn, '/irkusstr. 29, Vtotor Uötlllng, VVinlsrsartenstr. 7l, O. S»vltl»»«»a, DKIoerpIatr 8. ^risisi'-LalQns kür Horror» null Dämon. L.8vl»vaiomorkroL. ll. Mkrkeur 4ltwarltt—Natlia»s. 8fiampoolng i». neuesten vlsdtr. Irociconapparat. ädoimvmsiil» k. Rasieren u. Uaarsobn. Einen grostenPoster » von verkaufe ich zu sehr billigen Preisen aus. Z.. von. DoßnZkLSlÜ, Vt6lv»Ir.8lrr»880 22. im früheren Lokale von Auanft Renner. jWoli 8lHo<oM p.kkfch kacket 40,SIIr>.8üktz. irk lk»kii,k>sfztftl?tiletsislizkt1. 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