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Dresdner Nachrichten : 05.11.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187511051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18751105
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18751105
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-11
- Tag 1875-11-05
-
Monat
1875-11
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.11.1875
- Autor
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MM» u gründenden königl.' Kunstgewerde-Museum im altm Polytech nikum, AntonSplatz Nr. 1 dahier, wechselnd« Ausstellungen alter kunstgewerblicher Arbeiten zu verbinden Lind nun sowohl von der abgebrochenen Ausstellung alter kunstgewerblicher Arbeiten vom Mittelalter im Kurländer Palais Hierselbst eine nicht unbedeutende Anzahl von Ausstellern, in Forderung und Hebung des Kunstge werbes. wie auch der Industrie bereitwillig gewesen und haben ihre als Vorbilder daselbst ausgestellten Kunstschätze dem zu gründenden Museum leihweise überl'ssen, so hat sich doch bereits gezeigt, daß noch nicht alle Vunstsch.me Lachsen» an o Tageslicht gebracht worden sind. FrÄher unbekannte Schatzkammern fangen an und öffnen sich erst und zeigen, da st Sachsens Reichst»»» an Kunstschätzen noch lange nicht den Ziunsthandiverkcrn und Gewerken zur Nachbildung vor Äugen gesübri worden sind, in oem Maste als man bisher glaubte. Wenn nun, wie dies wohl anzunehmrn ist, nunmehr durch umsich tige StaatsbeamLenhande jene verborgenen Vorbilder anKunst- schaven für dieses Museum noch herausgesucht und gehoben werden dürften, so wäre eS sehr erwünscht, daß auch das Privatpublikum allerorts und in allen häuslichen Besitzständen dergleichen Sachen hervorhole, alle bisher unberührt gelassenen Räume besuche und schaue, ob sich Nichts finde, waS der dereinstigen Schatzkammer Sachsens als Vorbilder für Scunsthandwerk und^Zndustrie dienen könne. Möchte diese hier gegebene Anregung in allen Zeitungen Sachsens einen Widerhall finden zu Nutz und Frommen des der Hebung so sehr bedürftigen Kunstgewervcs. — lieber den Ball der Bogenschützengildc berichten wir wegen Raummangel erst morgen. — Mst Morgen, Sonnabend den 6. November c,, treffen die zu Zjahrlger Niililaidienslz.it ausgehobenen Nekruten für die In fanterie des 1-. Armee Corps bei ihren betreffenden Abtheilungen ein. Mancher Vater sieht mit Beklommenheit, »lanche Mutter mit Bangen ihren lieben Sohn dem neuen Berufe entgcgengehen, dem jetzt Alles, Arm und Reich, dienen muß. An den jungen Männern liegt eo aber haupliachlich jetzt, sich in ihrem neuen Stande zurecht- zuffnden und durch Gehorsam, Sauberkeit und Anstand ihren Vor gesetzten zu 'eigen, daß Bildung im Volke herrscht und vor Brutali täten dieselben von Sben aus geschützt sind. — Gestern srüh ",§'3 Uhr ging ein Extrazug mit 320 Rekru ten, welche von 2 Offizieren und 3 Unteroffizieren geführt wurden, nach Men M Die betreffenden Mannschaften gehören dem dort garniscmireitven st-.chsischen Artillerie-Regiment an. — Donnervlag früh lo Uhr fuhr von dem hiesigen Central- aurerbahnbo e ein Rangunug nach den: Zell'schen Wege. Der Rangirvordermann Morgner stand auf dem Trittbrele und wollte das Zeichen durch Abwimen geben, beugt sich zuweit abwärts und raunte acg.n einen Signalpfahl. Durch dielen Anprall ward Di. heruntergeschleudert, fiel auf das Schieuengleis und wurde ihm vom Zuge der Kops zerfahren. Der Unglückliche mar sofort todt. — Am Böhm, Bahnhof wurde gestern Mittag ein langbe- dicnsteter Bonceiter der Pferdebahn, ein gut beleumundeter junger Mann, vtzn einem tückischen Pferde schwer und nicht ungefährlich verletzt. Einer der leidigen Beinstrampelfahrer Velocepedisff hatte b.iiil Vorubei.samen das Pferd scheu gemacht und es schlug den Wärter schwer auf die Lunge. OcifcnNichc Sitzung der tadlvcrordne- cen, d.n 3. W. umer Vorsitz des Hrn. Bieevvrstchcc Jordan. Von »uhrerc» ^iegistrauden Eingängen seien mir folgende heraucgel-oden. Stadtv. Schriftführer Schubert bat ein Schreiben an den Vorsitzende» gerichtet, ln welchem er Bezug nimmt aui die vom Stadtv. Ingenieur Pieper mehrmals in ! glee Zeit gegen ihn in den öffentlichen Blättern ausgesprochene Beschuldig»!'.. deo unchrenhatteli Betragens bei der letzten -Reichet igc-wabl und erklärt, sein Amt als Stadtverordneter, io iange ui' k durch richterlichen (»ntsck'cid diese Beschuldigung »ich- 1 g geirocoen, nie.erlegen zu wollen und vis dabin um Urlaub diltei. Das Schreiben wird dem Rechtsausschust zum Bericht üLeriricicn, inzwischen aber bis nach diesen Bericht und den dar nach zu lavendcn Beschluss teSColiegs dem'Advocat Schubert Uriaub erttieilr. Von der Erklärung ecS Stattratbs, daß der .ninodi cpian für !>7« ziiiii 'Abschluss gebracht worden ist und dem» Am l orgeiegt >rerden soll, wird mit Bewiedigiliig Kenntnis! .enoniii. ii. Die erste Nuinmcr der Tagesordnung brachte die -.--ttst ui ecr Stelle deö l. Bürgermeisters von Dresden; taö ffeililtat, daff äEirgermcistcr 1»,-. Hertel in die Stelle be rufen ward, umüten wir in gestriger Nuniiner mit. Von den «l vorhaudcucn ^rimi.ien erhielt der Genannte 33, die iernercn -tuninen .eridciteu ich st-: A> Stimmen aut Ltattratb D-^'fflwcd Stnbcl, :? stimme» auf Iustizralh Scheele, 2 Stimm,'!' au- -ostath A ckc r in a n u und je ei 'c Stimme aui ^tadirarb HeuVncr. Ur. Bruno StübeI und ffieiebS- raggabgeordncrei: 2 u v w i g in Leipzig i letzterer Wablzctlel er regte einige Heiterkeit!». — Die verdältnißinäßig hohe Stimm- zal-!, welch.' Sraeiratb I»r. S ttt b el erreichte, in ein er ren'.icher beweis daffw, daß unsere Ansicht über die möglichst beite Lösung der Wadi, wie über die vorzügliche Qu.llincakicn deö letztgenannten Herrn zu der in Drage dcmiigu, gcwesciicii Stel ling auch in diewm Keciie '.edhast verbanden gewesen ist. Ehe in d-.c Wahl eingeritten ward, laö Stadtv, Instizrath itt-. Schartrako aus inein ibm bereits nnkcrm 2t>, Octobcr t. I. uigegangenen Schrc den des Hrn. Stadlrath H eubner toigence Stelle vor: ..Meine . ittc, die der reellste und wahrste Ausdruck meines Innern ist gebt dabin, daß Sie von meiner gegebenen Erklärung bezüglich der Bürgermeisterwahl an maßgebender Stelle Aek ncbmen und versichern wollen, dass ich eine Bevor zugung vor den mir vorangehenden Eoitegen. aus demelben z:rin.iend-n Vtorioen ad lehne, aus denen rliic Zurücksetzung schmerzlich b kl irung hat ge l'iden, tz erutw-n mit ig des stlclchSaeietzcS, die Beur- >d der Ebcschiicsiung betr. dem würde;" die etwas dunlei klingende Er- drin Er-oig der Wahl zugleich ihre Erledigung iin die Pietät bar den S>cg davon getragen und einen würdigen Mann befördert, welchem aller, inas die I. Bür« gcrin.isteruell:. wen» lediglich die Anciemietär den Ausschlag g.v b v äkte. 'iw r war. Dais ma» die 2üaht zur 2. Bürgcr- meistcestttle nilst gleich vornabm, icheint sonderbar; sic findet nu» er», nächste "Aitkwoch statt. Ei» rast 'ortwährcndes Ge ra.nllh an Saale machte taö Hören recht schwer und Manches ging au' den /ribüticii ganz verloren. Unter diesen Umständen war cs nn n cht m glich, den Bericht des VerwaltiiiigSaiiS- schu's-s über die lreiichkimg eincs Feuerweisttepots, welches der Ltattratb bekanntst-^ ans dem Grundstück Ecke der Anuenstrasze und am See, >vo tcrmalcn der städtische Marslall befindlich, zu errichten gedenkt, w.ibrei'd das Eollegium dicscö ganze Grundstück lieb r v.rkauien »oiti. verstehen -n können. Mit der Waffer- zusühoung in dis cheinailae s'-ebaucrlche Grundstück an der Nadcvergcrilraffe erklärt sich das Collegium cinvcrstantcn und »äinnnt bimichtlich der 'Ausuihrung knneung des Verioncnstandcö und Sllidtrath entgegen den diesseits trüber ausgesprochenen An- ffchten darin bei, da's die Statt in drei Standeöamtsbezirke und zwar die iinlSUbi>che Stadticite in zwei Aemtcr getheiit iverde. lieber das Straffcnkchrcn haben die Grundstücköbcsitzer seor viel geklaut, heute aber iviid noch viel mebr darüber gesprochen. Nach stunden angcr Debatte über Kehren und Kehricht beschließt daö Collegium, den, »intrage deö StadtrathS gemäß, zu einer her snchöwei'en Uebernabme der Straßcurünigung Seiten der Stadt' und zwar aus der Schloß-, Wilsdruffer und Scestraße, sowie! einigen veastädiischen Straßen und zugb ich aui die Dauer eines IabreS und unter Vorbehalt des Fortbestehens der Adiacenzvcr- vstichtungen, ein ZzerechnungSgelb von Black zu bewilligen, und cinpliebit dem Stadtratb gleichzeitig die 'Durchstilwung einer > Tremrung der »lieinigung der Straßen vom Kehricht und der Abfuhr deffelbcn zn vcrsuchcn. und nach einem Aiitrage keS St.-V. Burkbardt eine öffentliche A-nSfchrelbnng zur pachtweisen Uebernadme des städtischen Strastendüngcrö zu erlassen und über haupt alles Mögliche 'klc die wrtwährendc gesundheitSgemäße Reinballung der Straßen zu thuti, auch die sttzt bestehende Nn-« i uleichheit ver «elastun« der Hau<besttzer «n Bezug aus die Stra- > ßenrekuigung durch eine gleichmäßige Regelung zu beseitigen. Die Anstellung eines Hetzer» an der u. Bürgerschule und die Ge- ! Währung von StellvertretungSkosten für den erkrankten Registrator der Kirchen- und Schulerpedition finden Genehmigung. Aus An trag de» St.-V. Geht' u. Gen. wird der Stadtratb ersucht, die straßenmäßlge Herstellung res durch Abbruch de» alten Elnneh- i»crbäu»chenS am vormalige»» Löbtauer Schlage gewonnenen Platze» nunmehr zur AuSlildrung zu bringen und die seit Anfang viele» Jahres begonnene.Correction der Löbtaiierstraßc von der Schülerel a» bis zur Bauhofftraste nunniepr so zu beschleunigen, dast sie vor Winteranfang beendet wird. DaS tbut aber auch ehrlich Stotd! - Zur Errichtung einer neuen Kllchcnanlage iin Stadtkrankcnbausc »vcrde» «ii»,3i4Mark bewilligt, ebenso wird die Verausgabung von Mark anthelllger Schlcußenvaukosten für das Cvinittungrundslück Nr. 7 am Frledrlchstätler Markt ge- nevmtgt und der Gewährung einer Unterstützung an die in Ruhe stand tretende Lehrerin Funk an der I. Bürgerschule -uaestlmmt. wie endlich auch verschiedene Nachbewllllguiigen M den diesjähri gen Ga0bcicuchtung0erweIieru»gcn' gewahrt. Davon, daß der Stadtrath die mehrveantragte Asphalitrung der Lanbhauöstrahe, wie wir bereits vor 14 Tagen inittheiitrn, für letzt als nicht auS- »ührtzar bezeichnet, »iiinnt das Collegiu»»» Kenntnitz. Schluß ver Sitzung nach '/.-II Uhr. — Der Fest-und Umzug derStudlrenden deö kgl. Polhtechnikuinö a»w dem alten in das neue, ain Biömarckplatz gelegene Gebäude begann gestern kurz nach '.» Uhr. Im Vorhoie des alten Gebäude» hatte sich die Schaar der Polh- techniker und die verschiedenen Deputationen, z. B. au» den Forst, und Bergschule» von Tharandt und Freiberg misgestellt, ain Fuße der Treppe stand der Polhtcchnlkcr-Gcsaiigvercin „Erato" und auf der Treppe die Vorsteherichait der Studircndc» n»d Führer in vollem Wich», mit Schärpe und Degen. AuS der Menge her aus ragten verschiedene Fab»en. Zunächst hielt ein Stubirender eine am da» Verlassen deö alten Hause» bezügliche Rede und dar auf sang der „Erato" ein AbschledSUrd. Außerhalb de» umgit tcrten Hoiraumeö hatte sich eine große Menschenmenge elngcfun, de», welche, als sich der Zug in Bewegung setzte, die Marien straße hinauf und so fort Ebainc bildete. Der Zug setzte sich so in Bewegung, daß er nochmals den Hof passlrte. Ein Vorreiter mit Schärpe lind iin WIchS rröffnctc den Zug, dann kam rin Musikchor, diesem folgten N »Heiter mit blauweißen Schärpen, hinter diesen schritten '2 Fahnenträger, begleitet von Studi- renden und »ach diesen kam eine Abwcilung Polhtech- uiker mit blauen Mützen. In 3 Eguipagcn folgten daraus Vor stände der verschiedene» ^lerbiudungen und diesen schloffen sich 3 Reiter mit rothen CercviS, Schärpen und schwarz-rvth goldnen Schärpen a», »vorauf cine Abtheilung Sknbircnder mit rothen Mützen folgte, djnter denen 2 Reiter und eine icruereAbthetiung Studirenver mit dunklen Mützen kamen. Hinter dein nun fol genden 2. Musikchor fuhren ln einem vierspännigen Wagen ader- »na'S entweder Delcgirte oder Vorstände in blauen Mützen und diesen folgten 6 Reiter mit schwarzen Barrek S, schwarzen Sam- mctröcke» und weißen Schärpen und darauf ein großer Zug Stukirender in weißen Schärpe», wvnach ein Fahnenträger ick-ritt. Dem dritte» Musikehor folgten zunächst in feiner Berg- mannStrachk drci Delegirte der verg-AkademIc. in ihrer »Nittc eine prachtvolle Fabne tragend und daralii »viedcr eine Abtheilung Polhtechnikcr in viau-wcißen Mütze». Hierauf folgte cine Reihe von Ist Wagen mit Chargirtc», Bergoificianten u. s. w. und inmitten dieser Wagenreihc »vicder ein Musikchor. So bewegte sich der imposante, etwa von 5-MO Menschen gebildete Zug durch die Marlenstraßc, über den Postpkatz, durch die WilSdruffer- siraße, über de» Altiimrkt, durch die Sec- und Pragerslraße zum ueuc» tgl. Polhtcchiiikum, üderall natürlich von großen Men- ichcnmaffcn umgebe». — Die landwirthschgstllci'en Vereine in der WilSdrnffcrGegend und zwar die «Vereine: KeffclStori, Möhr» vor», D.'ohorn, Oberschaar, Tanncbcrg und Eula haben die Ab haltung von ..agriculturchciiiiichc» Vorträgen" in KestelShori, Sorg, Dittmannsdorf und Deutschenbora dadurch ermöglicht, daß sie unter ihren Mitgliedern ein Abonnement eröffncten, durch welches die Anstellung eines CbemlkcrS iür die Winlcr- menatc gesichen wurde. H-rr Dr. Krcy wird gegen sciteö Honorar von» November bis März in genannkkli 4 Orte» je 2<> Vorträge über Agricultlirchcinie baiten und durch Experimente erläutern. Jeder Tdcilnchmer zahlt 30Mark in cine gemcinichaitlicheKaste, aus der alle Unkostc» bestritten iverde», und können auch Nicht- milgiicder jener Vereine tbrilnehmen. Die VolkoschuUchrcr der Gegend sind auf einstimmige» Beschluß zur b e i t ra g s s r e i e n Tvcllnabme eingclaken worden und zwar mit Rücksicht aui die zu erhoffende weitere Entwickelung der länd!. Fortbildungsschulen. Dicö selbstständige Vorgchcn der Landwirthc unter nicht uiielbcv- Uchen G ldopiern dürste zugleich de» ungerechten Vorwur» e»t- krästeu, den man gar oit dem Landing»» macht, indem inan ihm Gleichgiltigkeit gegen die Fortschritte seines Gewerbes und seine eigene sachliche »Wortbildung vorwiut, oder ihm dock' die Opier- wiiligkcit dafür absprichf. Möchten andere lantw. Vereine dem gegebenen Beispiele iolgcn! 1). — Der S cki m i c d c r' s ch e V i et o r I a - S a i o » bietet jetzt eine reiche Abwcchsiling. Kunststücke aller Art. EouplctS und sericuicr Gelang wechseln mit Ballet in bunlcr Reihe ad und man möchte nur ciiihattcn. daß ch last zu viel lst, waö ge boten wird. Das Enke der Vorstellungen erreicht gewöhnlich 11 Uhr. Wir »rollen hier nicht die einzelnen Leistungen in Be tracht ziehen, cs ist eben die Reichhaltigkeit des Gebotenen, was höchst bcsticdigend wirkt. Neu hinzugekümme» zu den schon erwähnten Künstlern sind in den letzten Tage» eiiirGhumaslikcr- i'amilie, Davcne, die. »renn auch nichts Neucö, doch oster Gesehenes sehr »chen protucirt und die von vorigem Winter hcr bekannt.» icocude» Bilder der Frau Direktor Rappo. weiche ebenfalls in ihrer Art sehr gut sind. Die oit gehörte Meiiiung. daß ticic und jene Productiv», taS und jenes Couplet nicht geeignet sei, von difficilen Augen und Ohren wahrgcnommen zu werten, ist nach dem, waS wir neuerlich, sowohl im Schmictcr'- schcn >Ae iin Thiemr scheu isalon hörte», jetensalls ungcrecht- icuiat. Wciiii nicht in der Pantomime B a r b i e r D> ü 11 c r gegen den Schluß hin allzu unzweideutige niedrige Liebkosungen durch die im klebrigen sehr ergötzlichen Darsteller gebracht worden wann, so wüßten »vir nicht das Blindeste nach der Sette deö 'Anstandö hin a» der Vorstellung cmszuleizen. Ucbrigenö wacht ia auch, so viel wir wisse», die Voiizci über etwaige Ausschreit ungen und würbe ihr mächtiges Veto nicht ziiriickhalten, wenn hierzu üben aupt Gelegenheit gegeben iverde. Die bis jetzt in ui.scrcm zoologische» Garten in Pflege gewesene» beiden Paradiesvögel sind »nnmchr durch de» Dircctor IM. Bedliiuö, we chcr in diesen Tagen i» Dresden weilte, für den zoologischen Garten in Berlin angekauit worden und be reits nach.dahin ahgegangrn. Von Mas oke ist in der vvrlctz- tcn Nummer von .Ucb.r Land und Meer" ein treffliches Bild von Leut bemann erschienen; auch die „JUustrirte Zeitung" brachte kürzlich ein solches. Die zwilchen einer bedeutenden Anzahl hiesiger Gewcrb- treibcnten, den Herren Julius Böhmer u. Gen., und dein Zahn arzt !»>-. B l o ck, früherem Ahnonccnsammlcr für die „Allge- gcineine", mit der berühmten Wcbcr'schr» nicht zu verwechselnden „Jllustrirtkn Leipziger Zeitung", obschwebenden Differenzen sind dem Publikum zur Genüge bekannt geworden. Demselben wird cs daher von Interesse sein, in der heutigen Nummer unseres Blattes eine gegen den pp. Block gerichtete Erklärung der obgc- tachten Herren zu finden, welche geeignet sein dürfte, in diese etwas düstere »Angelegenheit einen neuen Schein zu werfen. -- P vtschappcl. Gestern wurde den Schulen in Pot. schappel »nd Bnrgk die gronc Freude, daß Herr EnltuSminister l)r. v. Gerber die beiten neuen Sei ulhäuser eingehend besichtigte und auch die in dcnjclbc» wohnenden Lehrer in ihren Wohnun gen mit einem Besllck'e beehrte. Daß der Herr Eultnvministcr o,'. v. Gerber das VolkSschulweien mit großer Liebe pflegt, ist bekannt, daß aber ein EultiiSininistcr sich persönlich von dein .fvstande der Landschulen überzeugt, Ist noch nickst dagewesen, und wird das dadurch auis Neue bekundete lebendige Interesse tcS Herrn Ministers an der Entwickelung unseres Volköschui- wesciiö gewiß Iin ganzen Lande dankbare »Anerkennung finde — In Dippoldiswalde ist am 2. November de» in den 8»er Jahren stehende, daselbst schon feit langer Zeit beschäf tigt gewesene Ziegeldecker Franz Bäudler auö Blscvoisbarg ln Böhmen beim Eindecken rek Prctzich'schen Hauses ln Tempel vom Dache gcstürct unk in Folge der dadurch erlittenen Zrrff' mette- rung des Stirnbein» sofort gestorben - Oder»»»««».Radebeul, dev S. «ovembrr. «m l. November b. I. tand «n Vern»dori bet Morl»vurg unter ent sprechenden Aciemchkelten hie Einweihung der vor mehreren Iah- ren abgebrannten und letzt wieder ausarbauten Kirche statt. — In dein Löser scheu Gute in Ntm schütz ist am 1. No- vember tu der Wohnstube detz Wlrtblchatt»voigt» Feuer auSae- brochrn; dasselbe hat jedoch nur die Dielen und einlar Balken ergriffen gehabt, so daß ein arbßerrr Schaden nicht entstanden ist. — In der Nacht vom 1. zum 2. Novenrber sind die Scheun, und Schuppen de» Mühlenbrsitzer» Emst Hahmann in Olbrr». dorf abgebrannt. — Am 31. Oetobrr ist der 7bjLhrige Einwohner Mann au« Zschochau beim Nachhausegehen vom Rittergute Döschütz, wo er die Schafe gehütet hatte, vom Wege abgekommen, in de« ziemlich seichten Mühlgraben gerathen und ertrunken. — OekfentltcheGer ich tßsitzung am 1. November. Johanne Sopbie verehrt. Fiedler, eine getrennt von ihrem Ebe- manne, dem Sattler Earl August Fiedler ln Nöthnitz, lebende Frau, stellte gegen ben Letzteren Strafantrag, »veil dieser in den „Dresdner Nachrichten" eine Erklärung veröffentlichte, de» In halt», daß er fernerhin von seiner Frau auf feinen »Namen ge machte Schulden nicht mebr bezahle. Der aut Klagireffprechung Ftebler'S lautende Bescheid ward trotz de» von der Klägerin hier gegen erhobenen Einsprüche» auirecht erhalten. - Christiane Eleo nore verehcl. Mim» geh. Lorenz In Altstrtesen hatte den Polizei. Inspcctor Gruhl durch eine Bemerkung, welche geeignet war. den Privatkläger tn der öffentlichen Meinung herabzusetzen, jbeleidigt. ES blieb beim Alten tlL M. Strafe). Der Hutmacher und Wildpreihändler Frlebrlch Eduard Ungcr von hier annoncirte im Monat August den Verkauf von irischem ausländischen Rehwild. Da bekanntlich während dieses Monats die Schon- unb Hegezeit der genannten Sorte Wtldev fällt, so nahm die Wohliahrtöbebörbe Anlaß, gegen den Verkäufer auf Grund einer bestehenden Verordnung elnzuschretten. Unger warb ln Folge dessen zu 30 M. Strafe und Erstattung der Kosten verurkhellt und erhob hiergegen Einspruch. Der Verurthellte kühlt sich voll- kommen in seinem Rechte und beruft sich auf andere Verkäufer, bene» seines Wissen» auch kein Htnderniß tn ben Weg gelegt worden sei. Die Staatsanwaltschaft beantragte aui Grund brr betreffenden Geietzevstcllen Bestätigung de» ersten Bescheid». Herr Abvocat Richard Schanz, der Vertreter Unger», fand, nachdem er In gediegener Weise auf die der Anklage zu Grunde liegenden Verordnungen speciell eingegangen war. eine völlige Freisprech ung für geboten. Da» Gericht erkannte jedoch im Sinne der Staatöanwaltichait — »Am 7. August b. I. AvendS "/-IO Uhr hielt vor einem Laden der Seminarstraffe die Droschke Nr, 13l, während der Kutscher, Earl August Herzog, lunerbalb de» Laden» sich auihiclt. Al» schließlich ein hinzukommender Herr die Droichke zu einer Fahrt verlangte, wurde er in grovcr Weise mit der Be merkung, da« Geschirr sei schon bestellt rc., von H. abgewiesen. Bel dem Abiahrrn der Droschke verfolgte der abgewleicnc Auf traggeber dieselbe, ließ sich auch, trotzdem verschiedene beleidigende Redensarten, wie „Schaiökops" und „dummes Luder" vom Bocke» herabgcsandt wurden, nickst irre machen und trabte btS an den Kaiscr-Wllhelmplatz stets nebenher. Dort hielt da» Geschirr, und Herzog batte nichts Eiligere» zu thun, al» den nachgekommcnrn Herrn sowohl wörtlich wie tbätlich zu beleidigen, indem er ihn namentlich beim Kragen nahm. Der grobe Kutscher erhielt für die zugefügten Beleidigungen 5, Tage Hast zuerkannt, der erhobene Einspruch blieb selbstverständlich erfolglos. — Der Gärtner Ernst August Bernhard Kirsch fuhr trotz erfolgter Aufforderung eine» Äenödarmen mit seinem Hunde,vagen vom Posiplatze au» nicht in der voraeschrtebencn Weise, rcchkö, sondern meist aui der linken S eite oder Mitte berAnnenstr. und erhielt wegen dieser Zuwiderbanb- lung 3 M. Strafe. K. bestreitet entschieden das ihm zur Last gelegte »Vergeben, und e» blieb auch trotz de» Einsprüche» bei dem er kannten Strafmaße. - Johanne Elisabeth verehel. Liebe, geborne Riesenwcber. machte sich in bekannter Weise der Halbweltöbam- chen unaufhörlich vor der Tbüre eines HauscS in der Fischcrgasse zu schaffen, wurde vom GcnSdarmenKrctschmer angezcigt und daraui hi» zu einem «mal 24stündigen Aufenthalt in dem ehemaligenP-ffai» der Gräfin Eoscl hinter der Frauenkirche verurthciit. Der Ein spruch blieb ohne Erfolg. - An gekündigte Gericht»-»Verhandlungen. Heute Vormittag o Ubr Hauptverhandlung wider den Kunst- gartner Friedrich Theodor Julius Bauer von hier wegen Dieb stahls und Urkundenfälschung. Witterungs-Beobachtung am 4. Novbr., Abd. 5 U. Barometerstand nach Otto L Bösvlt hier: 28 Paris. Zoll 2'/i-L. «seit gellen» I'/« L. gefallen). Thermometer nach Reauwur: i Grad über Null. — Die Schloßthurmiahne zeigte Ost- Wind. Himmel: hell. - Glbhvhe in Dresden, 4. Novbr.. Mitt.: 100 Lent. unter0. TageSfteschtchte. Deutsche» Reich. Für den Empfang deö ncugewählteii Reichstagspräsidiumo durch Se. Majestät den Kaiser hat bisher noch kein Tag festgesetzt werden können. Gestern Abend ist der parlamentarische Klub de» Reichs tage» ln den unterm Sälen dcS Katserhoie» eröffnet worden. »Abgeordnete aller Fraktionen batten sich zahlreich Ungesunde». daS Lokal erwies sich alS zu dem gedachten Zweck sehr geeignet. Der zum ersten Male gemachte Versuch, ein allc» Mitgliedern de» Reichstages zugängliches geselliges Lokal zu etavlircn, kann sonach als gelungen betrachtet werden und wird gewiß Sorge getragen werden, eine» solchen Vcreinigungspunkt sestzuhalicn, auch wenn die provisorisch zur Verfügung stehenden Räumlich keiten tcS Kaiserhoicö nicht mebr benützt werden können. Wie die „Nat.-Ztg." mittheilt, ist die StrasrcchtSnovcllc im Justiz-AuSschuß des BunbcSraths jetzt scffgestellt und es heißt, daß daö Plenum schon in der nächsten Woche sich mit dieser An gelegenheit beschäftigen soll. Schon daraus, daß die umiang- rcichc und princlpicll wichtige Vorlage de» Ausschuß nur so ver- bältnißmäßig kurze Zeit beschäftigte, darf man den Schluß ziehen, daß dieselbe lll werlieN in irgend weichem wesentlichen Punkte eine Umgestaltung erfahre» bat. In der Plenarbcrathung wird der Bundcöraih aber noch weniger Anlaß nchmcn, sie wesentlich abzuändern, so daß der Reichstag den Entwurf voraussichtlich in unveriälsckstcr Gestalt erhält. Mit Auouabme einiger Vertreter süddeutscher Regierungen »nd der Hansestädte herrscht In BunteS- rathskrcifcii die Ansicht vor. daß die S trciigcsetznevcUe zur Nieker- wcriung ultramvntauer und slxialistisck'er Umtriebe durchaus notbwendig sei. Die Zurückweisung rcsp. vollständige Um arbeitung der Strcugesctzuovclle wird daher ausschließlich dem Reichstage obliegen, und wir hoffen mit dein erwähnten Correspoudeiiten, daß er dieser Aufgabe mit rücksichtsloser Ent- schtctenbeit entspricht, derart, daß die maßgebenden Kreise ein für allemal die Lust verlieren, ihm derartige Zumuihungcn von Gesetz,nachcrei nochmals zn unterbreiten. Die nationalliberait Partei aber. auf deren Haltung eö ja hierbei wesentlich an- kommt, würde sich von dkm »Augenblick an als vollkommen ban kerott erklären müssen. wenn sie ihre» bisher und in Worten aller dings energisch genug fcstgchaltciien Standpunkt gegenüber der Vorlage ausgäbe. Die Gesammtzahl der Brieisendungen lm Gebiete de» deutschen ReichSpostgebictcS Stück gegen 1873 Postanweisungen 2 Stück. Die Summe der Bricffendunaen auö anderen Ländern bellet sich aui 3«.317,77'.» Stück. Die Zahl der nickst bestellbaren gewöhnlichen Briese belief sich aui 03«,'.»4t Stück, davon wurden ben Abiendcrn zurückgcstellt 748.274 Stück. Dr-Gelammt- Geldvcrkehr durch Postanwclsunaen betrug 227,.',2«,724 Tbaier» und zwar bis zur Höh> von 25, Tlmler 83., Procent und über 25 biS 50 Thaler i«,-. Procent. Der Gesammt-Geldverkrhr tn -erbalv des Postgebictcs wurde vermittelt durch 4t.005.422 Pollseiiä »Igen mit 4,274,555,843 Thlr., Freimarken, gestempelte EouvertS »c winden verkauft .'.72,370,242 Stück »>It 20,741,355 Tbir. IOC- Sgr. Die Gciammtciniia.me der Postberwaltung be trug 32.« 03,008, De Ausgabe» 20,805,800 Thlr., daher der Hebers uß 2,708.000 Tblr., dazu tritt daö Extraorcinarium mir 370.42« T»ir., wodurch der Ueberschriß zn stehen kommt aus 2.328,«73 Tblr . gege 873 405,70« Thlr. - Das deutsch« Reich zählt ,«41 T el eg rn v bcn - S ta t i o n en. Die Summe ver tm Internen und nicht internen Verkehr auigegrbcnrn De- veschen btkbuit sich auf 8.81.5.2«I Stück, gegen 1873 262.174.
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