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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.02.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160220017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916022001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916022001
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-02
- Tag 1916-02-20
-
Monat
1916-02
-
Jahr
1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.02.1916
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Sedmrke» mü> U»HIle. N« «tvem bayrischen Witzblatt, das sächsische Eigenart gern zur Zielscheibe seine- mehr oder ivenlger guten Spottes wählt, war kürzlich «tue Karikatur zu setzen: Dem Abschied nehmenden Ehemann reicht die Gattin als wert vollstes Geschenk ein Stückchen Butter. Darunter Vaud etwa zu lesen: »Bet jeder Butterbemme werde ich Deiner gedenken!" Die ..Buttersucht" der Sachsen sollte mit diesem Scherz gctrossen werden. ES ist ungemein billig, den besonderen Geschmack eines BolkSstammcü zu verhöhnen, zumal wen» man, wie di« Bayern, selbst in Butter und Schmal» schwimmt und trotzdem rin Ausfuhr verbot erlassen hat. Mit dem gleichen Rechte könnten ipir die Bayern au ihrer schwachen Seite packen: Was würden fle für Lärm schlagen, wenn ihnen das Bter so arg be schnitten würde, wie uns die Butter. Gewiß, von der Butterfrage hängt unser Leben nicht ab. Wer von uns um ein Stückchen Butter barmt, der soll doch ein mal all das, wessen er sich sonst noch erfreut, vergleichen mit dem, was unsere Helden an der Front haben, oder gar mit dem, was unsere gefangenen Brüder in Feindes land in der Tat entbehren. Wir müssen auShalten und üau-halten bis «um äußersten. Und der Buttermaugel hat ja auch eine soziale Seite: Er trisst arm und reich gleicher weise. Dadurch müßten sich die Volksschichten eigentlich näher treten. Aber, man darf das Verlangen nach etwas mehr Butter nicht etwa nur als Ausfluh eines verwöhnten Geschmacks betrachten. Wer nicht selbst kocht, hat gut reden. Unser« Hausfrauen sind wirklich manchen Tag schlimm daran, da ja auch wenig Butterersatzmittel vorhanden sind. Deshalb ist es mit Freuden zu begrüßen, daß es dem städtischen LebenSmittelamt mit seinem Stadtrat Krüger an der Spitze, der nach dem Ausspruch eines Stadtverord neten fast UebermenschlicheS leistet, geglückt ist, den Butter betrag fiir diese Woche einmal zu verdoppeln. Und baß nach amtlicher Mitteilung dieser Fall nicht vereinzelt bleiben soll, wird in allen Küchen mit besonderer Genugtuung ver nommen werden. Man hört fetzt oft so harte Urteile darüber, daß eö die Frauenwelt noch gar nicht verstanden hat, sich den von Grund ans veränderten Verhältnissen anzupassen. Wenn die Modepuppen darunter gemeint sind, die mit ver schwenderischen Rocksalten, buntlackicrten Stöckelschuhen und batazzohaftcr Kopfbedeckung wie Boulevard - Französinnen durch die Straßen schlendern, so ist das richtig. Aber auf die wirtschaftlichen Eigenschaften der Frauen gemünzt, ist das Urteil ungerecht. Denn wie und wo. vorm Kriege, lmt man denn die Frauen und Mädchen gelehrt, sich ans eine vielleicht einmal nahende KricgSteuerungszcit einzu richten? Ohne Uebnng geyt's nun einmal nicht! Das ist beim Soldaten so wie bei der Hausfrau. Diese sind von vornherein gar nicht dazu erzogen worden, im gegebenen Falle »mzulernen. Und doch sind sie ein großer, wichtiger, ja vielleicht sogar ausschlaggebender Bestandteil unserer Kriegswirtschaft. Ohne die nötige Schulung und systema tische Vorbereitung war aber das Heer der aus 11 Millionen geschätzten deutschen Hausfrauen beim besten Willen nicht im stande, den ihm plötzlich erwachsenen hohen nationalen Aus gaben gerecht zu werden. Französisch und englisch ist vielleicht doch weniger das Ideal unserer Mädchcnerziehung als Wirtschaftslehre und die Erkenntnis von den Erforder nissen des Staats-Haushaltes. Die gebildete deutsche Frau ist auch ohne Französisch nnd Englisch gebildet, zumal wenn sie diese Sprachen nur sclektamäßig zu gebrauchen versteht. Diese sich allmählich in immer weiteren Kreisen durch setzende Erkenntnis bringt allen denen ei» Gefühl der Genugtuung, die, wie wir. schon vorm Kriege eindringlich vor der Uebcrschätzung des F r a u e n st u d i u m s warnten und eine wirtschaftlich und mütterlich durch- gebildele deutsche Frau höher schätzten als eine mit Tvktvr- titcs. Acki, was ist da alles zusammeiigeredet und gcsascit worden, daß die Stellung der deutschen Frau unwürdig sei, daß diese von den Männern nnd von der Ueberliefc- rung auf einen verlorenen Posten gestellt sei! Run aber .zeigt der Krieg, der allem Falschen die Larve vom Gesicht reißt, daß.eine Hausfrau nnd Mutter im besten Sinne des Wortes imenülich mehr nütze ist als die Geschlechtsgenossin mit akademischer Bildung. Schade nur, daß unser Mäd chen b i l d n n g s g a n g so wenig auf diese wahre Be stimmung der Frau zugeschnitteu ivar, und — gestehen wirs offen — lieber mit allen möglichen und unmöglichen Wissenschaften prunkte als mit dem. was allein not mar. Roch aber ist's nicht zu spat. Es ist die Ausgabe der Männer, den Frauen klar zu machen: Ihr seid ein Teil des Staates, eine starke Stütze des Ltaatslebens. Ihr könnt zu Mit- ficgei innen im Weltkriege werden! Nil' unsere Gedanken. Sinne nnd Wünsche stellen wir setzt auf die Berti esu na des Deutschtums ein. Das ist eine natürliche Folgeerscheinung des Hasses gegen unsere Feinde. Rnr müssen wir dabei Maß halten. Von de» unnötigen Fremdwörtern haben wir nun glücklich eine große Zahl aus unserer Sprache ausgcmcrzt. Viele lassen cs aber damit nicht genug sein. Ihre Abneigung gegen jede Fremdtümelei ist so groß, daß sie selbst unsere Art, zu grüben, daranshin untersuchen, ob sie nicht von welschen Gepflogenheiten hergelcitet ist. Kürzlich hat sich «in „Deutscher Militär - Gruß - Verband" in einer Stadt Mitteldeutschlands gegründet. Er erstrebt die Einsührung -cs -rutschen Grußes (Anlegen -er Hand an die Kops- Schickt Liebesgaben für unsere kämpfenden Truppen an di« staatliche Abnahmestelle Dresden-Aenstadt, Hansastrahe 2. bedcckung». so genannt, weil er zuerst beim deutschen Militär zu finden war. Auch die Franzosen bezeichnen diesen Gruß als deutschen Ursprungs. Das Hutabnehmen da gegen verdankt seine Einsührung als Gruß der unseligen, würdelofen Nachäffung alles Französischen im 17. Jahr hundert. Wegen der hygienischen Seite der Grußfrage wurde ein ähnlicher Verein zur Beschickung der Hygiene- Ausstellung 1911 in Dresden eingeiaden. Daß das Ab nehmen des Hutes bei erhitztem Kopse oder bei schlechter Witterung Erkältungen nnd Ausfall der Haare im Gefolge haben kann, ist von. ärztlicher Seite nachgcwieien. Immer hin wird es wohl schwer halten, wenn nicht überhaupt aus sichtslos sein, eine so alte Gewohnheit abzuschassen. Auch das Dresdner Kunst ge werbe stellt sich erfreulicherweise ganz in den Dienst einer echt deutschen Kunst und wendet sich gegen die „Nouveauts-Sucht". Ver anlassung hierzu gab ihm folgende Erwägung: Hausgeräte, die sich praktisch bewährt und als schön nnd gediegen er wiesen haben, gewinnt man lieb. Nun will man einem Bekannten mit dem gleichen Gegenstand ein Geschenk machen oder man will sich das Gerät, wenn es den Weg alles Ir dischen gegangen, neu anschafsen: kommt man aber zum Geschäftsmann, so sagt der wohl mit bedauerndem Achsel zucken: „Das kann ich Ihnen nicht mehr beschossen, das ist längst durch neuere Muster überholt." Und betrübt sicht man dann, daß das „überholende" Muster bei weitem nicht die guten Eigenschaften des alten besitzt. Aber es ist nun einmal so: Das Allerneueste verdrängt das Neue. Und wenn Geschmack oder Mode etwas Gutes in die Höhe ge bracht haben, so muß es doch ohne Gnade wieder in die Ver gessenheit, denn nur das Neueste hat recht. Jede Leipziger Messe entfesselt einen Sturzbach von „Nouvcautz-s" über unsere Kaufläden und damit über unsere Wohnstuben, guten Stube» und Küchen. Darum kommt die Wohnung niemals recht zu einer einheitlichen und ruhigen Ausstattung, denn das Gemengsel von Formen wird immer bunter. Der Kaufmann hat nicht einmal einen Vorteil von dem häufigen Wechsel der Moden und Muster. Denn erstens bleiben ihm bei jedem Wechsel die außer Kurs gesetzten Muster als Ladenhüter liegen und zum andern kann er immer nur sehr unsicher berechnen, da er nie recht weiß, ob das Neue cinschlagen oder ob er damit „sitzenbleiben" wird. Nun hat der Krieg erfreulicherweise auch hier Wandel geschaffen. Mitglieder von Händlerverbänden haben sich mit Kunst genossenschaften zusammengetan. um aus der deutschen Warenerzeugung die gediegensten und besten Stücke, soweit sie für den allgemeinen Gebrauch in Betracht kommen, aus- zuwählcn und in einem „Deutschen Warenbnch" zu ver einigen. Dieses Buch ihcrausgegeben von der Dürerbunü- Genossenschaft in Heller« u) enthält Gegenstände aus den Gebieten der Keramik, der Metall-, Holz- und Luxuswaren- Industrie, einen Stamm von gediegenen Waren, die das Zeichen modernen schönheitlichcn Empfindens tragen. So ist dem Käufer Gelegenheit gegeben, sich von der Nouvcautö- Sucht zu befreien und sich mit Gegenständen zu umgeben, die zu einander passen und nicht so leicht aussterben. Auch auf religiösem Gebiete sind wir regsamer geworden und wollen es bleiben: zwar machen sich schon An zeichen bemerkbar, nach denen der Flut kirchlichen Auf schwungs schon wieder die Ebbe zu folgen scheint. Ter Kirchenkalendcr für die Kreuzgemeinde enthält bemerkens werte Angaben: Die Zahl der Abendmahlsgäste ging von 8089 im Jahre 1914 auf 7229 ini vorigen Jahre zurück und die Bcckcnsammlung im gleichen Zeitraum von 17 510 Mark auf 14 248 Mark. „Viel leichtes, flattriges, geputztes und geschminktes Wesen", so schreibt der Stndtftivcrintenüent, „flutete durch die belebten Straße» des Zentrums. Niel Ausgelassenheit machte sich breit. Als wäre kein Krieg! An vielen ist, so scheint's, die große Gotteszcit noch immer ohne Spur und Segen vorübcrgegangcn. Mancher Tag brachte Erfahrungen,-die die Seele tief nicdcrdnickte»". Aber dann kamen auch wieder Tage, die sie hoben. Oft waren die Gottesdienste so besucht, oaß der Platz nicht zurcichtc. Dabei ist zu bedenken, dast die kirchlichen Veranstaltungen außer halb der Gottesdienste auch von ungezählten Tausenden be sucht werden Die Motetten der Kreuz- und der Frauen kirche zum Beispiel, die köstliche Weihestundcn bieten, in denen sich kirchliche Andacht mit Kunst wundersam verknüpft, sind immer so überfüllt, daß Hunderte auf den Genuß ver zichten müssen. Hier erscheint ein Wunsch an den Kirchen vorstand der Krcuzkirche nicht unangebracht: Tie Sonn abend-Vesper von der llngünstig erscheinenden 2-Uhr-Stunde auf 4 Uhr zu v c r l e g e n. Es ist nämlich eine alte Erfah rung, daß viele Besucher der Kreuzkirchcn-Motetten auch hinterher die in der Frauenkirche besuchen. Fielen die beiden Vespern zeitlich zusammen, so würde einem viel weiteren Kreis diese Stunde der Erbauung erschlossen. Sertliches and SSchstfcher. — Der K,»zelft««irrte Sächsische Schisserverel« Hali Montag, den 28. d. M.» vormittags II Uhr, im oberen Saale der „Drei Raben" seine 71. ordentliche Hauptver sammlung ab. — Als 11. «»ltSvorftelluna im rritnigl. Opernhaus, werbe» Montag, den 28. Februar, die beiden komische» Oper» „Ab" Hassan" von Weber und «Der Schaiispteldtrcttor" von Mozart ge- geben. Die Vorstellung beginnt um 8 Uhr. Die bintritlslar.en zu dieser Vorstellung werden wie bisher durch den Nat der Lisöi Dresden iPersvnalamt» summarisch a» Arbeiter und Vcniss vereine abgegeben. Dietentgen Vereine, weiche bei der Verteilung mit bedacht worden sind, erhallen besondere schriftliche Mitteilung hierüber — Zoologischer Garte«. Die Becken des Srewasser- Aquariums sind wieder durch eine Sendung inier- essanter Arten — Cereanthus, Elndoevra, Einsiedser mit Schwamm, Purpurschnecke mit Parasiten, schwär.,« Ascidia, Blennius pavo u. a. m. — bereichert worden. Das Gehege der Wiederkäuer erfuhr durch die Geburt ein e s Ceylon-Zebubulle ns am 15. Februar einen erfreu llchen Zuwachs. — Kapellmeister Roth von der Königlichen Nergkapellc wird heute Sonntag mit einem besonders reich ausgestatteten S o l i st e n - P r v g r a m m überraschen. — Zirkus Sarrasani. Die von Delaune Ess e n d i. der sich übrigens kürzlich bei einem Besuch auf innerer Redaktion als wirklicher türkischer Staatsangehöriger durch Paß und Neitcpapiere answies, vorgeführte Illusion ist das Verblüffendste und Unglaublichste, was >e gezeigt wurm, und es werden allerlei Vermutungen angestcllt, um ciae Erklärung ftir dieses Geheimnis zu finden. Hauptsächlich wird angenommen, daß doppelte Personen, also Doppel ganger, dabei beteiligt sind. Aber Herr Tetaune sordeit jedermann auf, irgendeinen Stempel mitzubringen nnd ihm denselben auf den Arm, die Hand oder Wange aufzu drücken, um so die Annahme als irrig zu beweisen. Auf alle Fälle ist das Wort „Illusion" noch niemals so zur Geltung gekommen wie hier. Ganz Dresden ist mit dieser unerklärlichen Sache beschäftigt, aber keiner kann das Rätsel lösen. — Die neue Filmwoche. Die U. T.-L i ch t s p i e l e bringen diesmal ein reizendes Lustspiel mit Dorrit Weirler in der Hauptrolle, betitelt: „Das Recht der Erstgeborenen". Dem auch einem F-ilmspielplan in der Gegenwart nw!>! anstehenden Ernst wird das dreiaktigc Schauspiel: „Der Ring der Pharaonen" nerecht. Das Beiprogramm verzech; net noch schwedische Tpiclschulcn, eine drollige Bären Naturaufnahme und die neuesten Kriegsberichte von allen Fronten. Die R o d e r a - L i ch t sp i e l e haben das Krieas- Mars mit unsl Sechs Uhr früh im Hlmmelsraume . . . Sternlein schlummern sachte ein. Selbst der Mond wiegt sich im Traume ... Plötzlich klopft's: „Nanu? Herein!" Wer betritt die Wollenschwelle, Wer steht da im Dämmerlicht? Mars, -er alte Äriegsgeselle, Rot vor Zorn -as Angesicht. „Guter Nlon-, -ir -arf ich's sagen. Was mein armes Herze kränkt. Die Verzweiflung muß mich plagen. Wenn man an -as Ende -enkt. Denn, so alt ich auch gcwor-en, Hühl' zum ersten Mal ich Grau'». Hilf beenden mir das Morden. Dir will ich mich ganz vertrau'»" . . . L s Stille ward's am Hinimelstor, Eine Wolke schob sich vor, Als es wieder wurde hell. Sah den Mars man sinken schnell, Tauchen in die Meeresflut, Wo mit kühnem Wagemut Blaue 2un,'s seit einem Jahr Schreck verbreiten und Gefahr. Mars beim U-Boot zu Besuch? . ., DH, das kündet mir genug! U-Bootkrieg wird neu entstammen, Englands Herrschaft bricht zusammen. Kreuzer, Panzer. Dampfer und Dreadnoughts bohren wir in Grund. Mars mit uns, wenn's dröhnt und lracht! Mond, das hast du gut gemacht! „Luginsland" m Len Dresdner Nachrichten. Nachdruck und Vortrag nur mil dieser Cuellenangabc gestuttct. tz, Z ^ » «r»» Z-L L <-! ' »A, S-. 2 6* p» Kunst Md Wissenschaft. 's Dresdner Theaterspielpl»« für heute. König!. Opernhaus: „Slegfrie-" (5): Künigl. Schau spielhaus: ...König Ottokars Glück und Ende" i7j; Resiüenz-Theater: „Unsere Blaujacken" „Der brave Fri-olin" l8j: Albert-Theater: „Ein uu- bejchrievenes Blatt" i^): „Die selige Exzellenz" t^rS): Central--Theater: „Jung muß mau sein" (^4); ^Die Esar-asfürstin" (8). s Die LSnigl. Hosoper wird bei der Einweihung des neuen Theaters in Bouziers (Westfront) Mitwirken, das nach den Plänen Hasaits erbaut ist. Die Einweihung er folgt am 19. März, aufgeführt werden dabei die beiden Mozartschen Opern „Die Entführung aus dem Serail" nnd „Der Schauspieldirektor" unter der Leitung des König!. Kapellmeisters Kutzschbach. Letzterem steht hierzu ein kleines Orchester zur Verfügung, in dem anher einigen von hier aus Mitreisenden Kammermusikern sämtliche unter den Fahnen stehenden Mitglieder der König!, musikalischen Kapelle Mit wirken sollen, sür die Urlaub auögeivirkt werden soll. Es finden im ganzen vier Vorstellungen statt. -k Mitteilung des Albert-Theaters. Eintrftlslarten für das Gastspiel der Frau Hedwig Zeiß-Gasny, das am 1. Marz stattfiudet, sin- von beute ab an den Borverkanssstctlea und an der Kasse des Acbert-TbeaterS erhältlich. Uebersicht über die künstlerischen und wissenschaftlichen Veranstaltungen der Woche. Sonntag, den 20. Februar: Konzert von Emil Klin ge r und Otto Hc - lcr lLogcnhaus, '.^8 Uhr). Montag: 8. Aammermusikabcnd des Strieglcr- QuartcttS (Rünstlerhaus, 8 Uhr). — Konzert von Anne Marie Schönherr, Lotte Groll und Walter Ziegler (Palmengarten, 8 Uhr). Dienstag: Literarischer Verein: Vortrag von Professor Weigand über „Bulgarische Volksdichtung" (Pal- mcngartcn, 8 Uhr). — Dresdner Gesellschaft für Musik geschichte: Bortrag von Dr. Leo Fantl: „Die Musik der Synagoge (VcrcinöhauS, 8 Uhr). Mittwoch: Gesellschaft für Literatur und Kunst: Vor trag von v. d. Gabel entz: „Die Spuren der Ger manen in Italien" (Europäischer Hof, 8 Uhr). — 3. Prüfunaskonzert des Konservatoriums (Palmen garten, 1/-.8 Uhr). Donnerstag: Vortragsabend von Emil Milan lKünstlcrhaus, 8 Uhr). Freitag: Vortrag von Scnic SuadHanu m : „Das Leben im Harem" (Bereinshaus, 8 Uhr). Sonnabend: st. Konzert der Vereinigung der Musikfreunde (Nikisch - Nnthcs) (Gewerbehaus, V-8 Uhr». Sonntag, den 27. Februar: Liederabend von Elena Gerhardt (Palmengarten, 8 Uhr), s Der Dresdner Pianist Franz Wagner ist auS dem Felde helmgekchrt und wird sein« Konzert- und Unterrlchistätigkeft wieder aiifnehmen. f Wohltätigkeiiskonzert znr Besserung der wirtschaftliche» Lage der Dresdner Musiker. Neben der König!. Kapelle wird auch der Dresdner Orpheus »Vetter Pros. A. Kluget bei der am Montag, den 28. Februar, siattsniücnüen Wohltättg- kettsveranstaltung Mitwirken und eine Anzahl heitere Chöre vor- tragc». Karten bei Ries. -f Der Geiger Fra«, ». Becsey gibt am r>. März, abends 8 Uhr, lm Kiinstlcrhausc ein Konzert. Karten bei Nies. -f Hilda Karden, die erste Solotänzer!» des Hainbnrgcr Stadt theaters, veranstaltet am l». März, abends 8 Uhr, im Künstler- Haus eine» Tanzabend unter Mitwirkung von Marie Harber- Stibbc »Klavteri. Karten bet F. Ries. -f Sächsischer Kunftverei« zn Dresden iBriihlschc Trrrasset. Für die Ausstellung „Bilder von der Front ln der Champagne" von Professor Georg V ü Ü r i g wurde ein mit 1», Wiedergaben von besonders charakteristische» Werken anSge- stattcter Katalog herauSgegcbcn. — Die Februar-AuSstellnng enthält noch Sondcr-AuSstellungeu von Werken von Philipp Helmer »f> und Karl Caspar, München. — Die Aus stellung der Plastiken des Münchner Bildhauers Pros. Fritz Be hu wurde noch verlängert. — Heute Sonntag ist die Aus stellung vou N bis 2 Uhr geöffnet. f I» ber Galerie Arnold, Schloßscrußc 84, wird in de» Räu men des l. Stockes heute di« Gedächtnis-Ausstellung des am 8. Mat 1015 vor Upcrn gefallenen Künstlers Walter Schmidt eröffnet. Die Ausstellung umfaßt Motive auS der Sächsischen Schweiz, Landschaften und Hascubilder aus Mecklenburg, sowie auS der letzten LchassenSzcit WintcibUdcr aus Tirol und Ober bayern. — Die Sammlung C m i l Roldcü wird erst den 21. Fe bruar, abend«, geschlossen ivcrbcn. Die darausfolgende Aus stellung des im Feld« stehenden Dresdner Künstlers Gustav Meyer-Buchwald wird T "ag, den 23. Februar, vor mittags 12 Mir, in de» beide hoftsälen erüssnct. s- KnnpanSstellrrng lkmil S>. Reben der Anöstclluug von Bildnissen des Dresdner Matcc-, Johannes Mogk ist letzt eine Sammlung von Aquarellen der kürzlich verstorbenen Potsdamer Malerin Lncq du Bots-Reomond zu schein — Wochentags im Graphischen Kabinett: Zeichnungen von Heinrich Kley und Plünneck« (Chemnitz). P Bortrag über Emil Nolde. In der Galerie Arnold hielt der Archäologe Proiessor Dr. Bodv Graes aus Jena einen Vortrag über die Kunst Emii Noldes. Ter Redner stellte und bcanlwvricte in ausgezeichnet klarer Darlegung zwei Hauptfragen: Woher kommt dir Entwitt lung der Kunst Noldes? und: Welchen Platz nimmt der Künstler darin ein? In großen Zügen charakterisierte der Redner die Perioden der Kunst vom Altertum über die Renaissance bis zum 17. Jahrhundert, wo altes Gegen stündliche gleich wertvoll für die Wiedergabe cm Kunstwri! wird. Damit ist der moderne Standpunkt erreicht, aus dem wir heute im wesentlichen noch stehen. Einzelne Unte. brcchuiigcn, wie der Klassizismus, lönyen die Entwicklung der Eindruckslnnst nicht hemmen. Tie Erkenntnis bricht sich Bahn, daß man Bilder nicht deute», sondern sehen soll. Die große Kunst des 19. Jahrhunderts ist der volle Sieg dieser Auffassung. In der wesentlich iiftelleltuellen Kultur am Ende des 19. Jahrhunderts trat das Seelische mehr und mehr zurück. Aber aus die Auslosung folgt das Be dürfnis des Zusammenfassens, klare anatomische Anord nung, starke Betonung des Konturs. Abgrcnzcnde FarSeu- slächen bauen daö neue Bild ans und geben den Zusammen klang, die modernste Kunst besteht wesentlich aus Anschau ung«- und Ersindnngselcmcntcn, wie bei van Gogh und Cözanne. Nolde stand mitten in der Bewegung und ging von der Eindruckskunst aus, fand aber, zu stark, nm ge führt zu werden, seinen eigenen Weg znr Ausdruckskni'ii. Er hat znm Gegenstand, den er malt, die stärkste seelische Beziehung, und die größte Seite seiner Kunst der Vc. ivendung der Darstellungsmittcl ist. die Farbslttchen iu rhythmisch wohlklingender Anordnung zur Harmonie zu zwingen. Gegenständlich ging er vom Naturbildc zur reli giöscn Figurenkompositivn über, was auch van Gogh g>s höchstes Ziel erstrebte, er starb aber vorher. Noldes Weise müssen wir in Kauf nehmen, was uns heute srcmd und unverständlich erscheint, werden wir in einigen Jahren voll verstehen stieben Werken einer großen, ergreifenden und schlichten Kunst malt er als Uebnng an gleichgültigen Dingen Studien: auch dabei gelingen ihm Bilder von voll endeter Komposition und Farbengebung, wie die Ferien- gaste. Ter Künstler Nolde ist eine notwendig bedingte, doch völlig eigene Erscheinung, er ist deutsch durch seine Inner lichkeit Grüße und Herbheit. — Tic interessanten Aus führungen Professor Gracss wurden mit Beifall aufgcnvm men, in den sich dann vor den Bildern auch Widerspruch mischte. Jedenfalls war der Vortrag eine meisterhaft klare Einführung in das Verständnis der Kunst Noldes. s Kleine Musiknachrichlen. Das Bonner st ä d t i s cb e Orchester, das immer höhere Zuschüsse erfordert, soll ans-
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