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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.02.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160220017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916022001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916022001
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-02
- Tag 1916-02-20
-
Monat
1916-02
-
Jahr
1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.02.1916
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Küv artige «« Esnntag «»»ge«. Angriff italienischer Flieger aus Laibach ngbm ei»«« kläglichen Vcrtauf) bei Ser Rückkehr wurde et» ttg. UentscheS Großkampffingzeug herunter^jchossen. Sugana - Gevt«k« wurde ei» Angriff -er Ita- kt«»rr auf den Collo inordwestlick von Borgo) gbge»iese«: uu allen Fronten entwickelte -t« italienische Artillerie leb- tzaßte Tätigkeit. ASquith erklärt« bei Eröffnung des englische« Par- chmnentg, daß große neu« Gteuern «Stig sein würde», die Ee» Ki»«nsmintster »»»lege« werde. So^ Murray bat seine» Polle» al» Seiler der Re- kn»Aer»ng von Munitionsarbeitern, angeblich an» G«- choeddeitdrücksichte«. niedergeleg». An der »riecht scheu Kammer erfolgten heftige A»«iff« auf Italien wegeu der geplanten Ländun« von ZchUtengrn anf Korfu. Bei der Besprechung brr Kosten und moralischen Dir««Deutschen Kaiser an. E» ist der Widerhall de» Hurra». ^ . - . - - das auf den Schlachtfeldern den Schreeleu der Feind« d«. deutete." — Ein entsprechende« Telegramm »nrde an den König drr Bulgaren gerichtet. X»N. A. Z."j sehen und sich tionäre» Maß .. Eine GntFch fordert» de« Krt kungen deg Art«»«» entert der »weite Redner, S. H Rorman, «t« dülleres Bild von der Lage der von der Front znrückkehrendeu Leut«. Der Krieg lmve die eng lischen Arbeiter »u Sklave» gemacht. Cr prophezeite ernste ünruhen nach dev Kriege. Cr werde die Agitation fori ' ' r »»» der Negieruus eingesührien reak e «idersetze». lleßung. welche di« Regierung anf , zu beenden, und di« ParlamentA Mitglieder ersucht, keine weiteren Mittel »» bewilligen, wurde mit alle» -egen «ine Etimme angenvmvc«. E»glische Treulosigkeit. Daß E«gla»d von jeher «tue Politik getrieben ha!, weiche die einst von Machiaoell empfohlene in Schatten stellt, ist Geschichtgforschern bekannt. Die «roste Masse aber hat sich noch immer von den heuchlerischen Phrasen der englischen Staatsmänner blenden lassen. Vielleicht wird eS daher von Interesse sei», einmal Friedrich den Grv ste» über seine Erfahrungen mit dem verhttndeten Eng eine Erhöhung de«, im März v. I. bewilligten ZKtkitärkredits von -00 auf 000 Millionen Lei. Die neuen R e i ch s st e u e r v v r l a g c n sind in H«» wichtigsten Bestandteilen dem Bunöesrat zugegangen,- tz« sollen jährlich 500 Millionen Mark bringen. Im prenßischcn Abgeordneieuhause erklärte Handels» minister Sydow, dast wir auch in Zukunft den Weltmarkt gür Handel und Industrie nichr entbehren können. Wetteransage der amtl. iüchs. Landes Wetterwarte: Meist trüb, warmer, zeitweise Ricdcrschlägr. »r «s Aste rumänische Regierung beantragte in der ^ in seiner Eie schichte des siebenjährigen Krieges zn - - ^ Horen. Der König berichtet da über die Vorgänge nach der Thronbesteigung Pauls >. folgendes: „Lord Bnte, der auf die anderen Rationen herab iah. wnbte nichts von den Vorgängen in Europa und kannte noch weniger die Gesinnungen des neuen russischen Kaiser«. Er veanftragte den russischen Botschafter in London, bürsten Galiyin, seinem Hose zu erklären: welche Abtretungen immer der Kaiser von Rußland fordern wolle. Eng land mache sich anheischig, sie ihm zu verschaffen.' Rur möge der Zar nichts übereilenKuiid dem .König von Preusten durch Belastung des Tschernitschewokischeu Korps bei den Oesterreichern noch länger in Schach halten. Empört über solche Borschlägc, antwortete der Kaiser in der Weise wie ein preußischer Gesandter geantwortet hätte. Auch sandte er dein König eine Abschrift des Galitzinschen Be richtes, um ihm das verräterische Spiel Englands zu ent hüllen. Das war aber nicht die einzige Treulosigkeit des englische» Ministers gegen den König. Wenn wir hier ungeschminkte Ausdrücke wählen, so geschieht cs, weil schurkische Handlungen in der Geschichte stets mit den niedrigen und abstoßenden Büge», die ihnen gebühren, geschildert werden sollten, und wäre es auch nur, nm der Nachwelt Abscheu rinznflöße». Wie man weist, sind gewisse Schurkereien in -er Politik dadurch sanktio niert, dast man sic allgemein übt. Es soll uns recht sein, wenn man ihnen mildere Namen gibt. Aber einem Ber- bünüelen die Treue brechen, Komplotte gegen ihn sctnnie den, wie sic kaum seine Feinde ersinnen könnten, mit Eifer anf seinen Untergang hinarbeitcli, ihn verraten und ver kaufen, ihn sozusagen meucheln, solche Frcvcttatcn, so schwarze und veriverslichc Handlungen müssen in ihrer ganzen Schimpflichkeit gebrandmarkt werden, damit da» Urteil der Nachwelt alle abschrcckt, die ähnlicher Verbrechen fähig sind! Aber nicht zufrieden mit den Versuchen, die Sache Preu- i ßcns in Petersburg zu schädigen, verhandelte Vute zugleich auch mit dem Wiener Hose. Ohne Vorwissen des Königs - iseines Verbündeten> wollte er mit dem Hause Oesterreich Frieden schließen. Freigebig verfügte er über die vreußi j scheu Provinzen und opferte willenlos alle Interessen des Königs. Er övt dessen Vcsjtzungcn der Kaiserin Königin an, als ob ihm die Verfügung darüber zustehc!" Plan sieht, Englands Denkweise hat sich im Lause von >!4 Jahrhunderten nicht geändert. Aus Furcht, dast andere Englische Lnflkriegiorgco. Oberhaus. Sitzung vom 17. Febr. Lord O r a n- more erörterte die B e p p c l i n g e s a b r und fragte die Regierung, welche Maßregeln sie plane, die künftig eine größere Sicherheit gegen die Angriffe bieten würden, und ob die Regierung den Van einer LiNlschisflvtic beabsichtige oder andere und bessere Mittel für die Verteidigung habe. Der Redner erklärte cs für wünschenswert, daß ein Minister für das Luitsatirtmeseu ernannt würde. Lord Peel fragte, ob die Regierung sicher sei, daß sie den besten Flugzeuglnp besitze, um gegen die deutschen Fokker- maschinen aufzukvmmc». Redner habe erfahren, daß der Vau von Flugzeugen in Fariibrnvilgh nicht in den Händen von Männern liege, die praktisch« Kenntnisse -er Bedürf nisse der Armee in Frankreich besäßen. Die an der Front befindlichen Flugzeuge seien nicht die sür Manöver und den Angriff geeignclsicn. Lord .Kilchener erwiderte, eine "öffentliche Erörterung dieier Dinge könnte dem Feinde Information und Beistand geben. Bei dem Bau von Flugzeuge» wurde» alle prakinchen Erfahrungen zu Rate gezogen und alle neuen Typen wurden im Felde ous- geprobr. K i l ch e » c r fuhr fort: Die Besprechung des Luft krieges im Parlament nud in der Prcste darf bei dem Feinde nicht den Eindruck hinterlasscii, als ob der durch die Lnslang risse angerichtetc materielle n n ö m oralische Sch a d e n gröst c r sei, als er wirklich ist: denn das würde die Deutschen zu weitere» Angriffen ermutigen. Tie bis herigen haben die Kriegführung nicht beeinflussen können, und ich glaube nicht, dast die Ration wünscht, ihnen eine allzu grvstc Bedeutung beizulegen »nd die Knegsoperatio- neu durch sie beeinflusse« zu lassen. Er habe das Ber- ? Staaten ähnlichen Grundsätzen wie die englischen Staats :rauen zn dem Volke, daß es seine bisherige Kaltblütigkeit i lenker huldige», war cs daher auch so besorgt, seine Ver Die Stimmung i» Rutzieuch. Der „Kvlvkol" schreibt: In deftnuterrichtetzm bureaukratischen Kreisen gißt »a» folgende Würdigung Som Kriege jetzigen Augenblier«: ^ bewahren werde. Denn im Kriege kann man nicht ttnme. » s» und überall Sicherheit gewähren, sondern muß liier und da 2"" Gefahr lanfe». um an den Punkte», aus die cs ankvmiiit, ge zA nügend stark sei» zu können. Das .Kriegsamt hat bei dem '2 Z Flugwesen zunächst an die Bedürfnisse der verschiedenen , -x.-» Kriegsschauplätze gedacht und das Fliegerkorps verdient alle! sjn'd offenbar dem Gedächtnis der Welt entfallen. «A Anerkennung. Den britischen Inseln können wir nick^ bündeten darauf cinzuschivörcn, ohne seine Instimmung sich nicht auf Friedensverhandiungcn einzulassen. Be ivunßernswert ist nur, daß ein so treuloser Staat immer wieder Verbündete findet, die sich für sein Wohl opfern! Die von Friedrich dem Großen gemachten Erfahrungen «""verbürgen, daß die Luftangriffe sich nicht »-S w i e d c r h o l c n. Ein Insvrmativiisdicnst wird über das s « ganze Land eingerichtet, um das Publikum zu warnen und A ^bei der Verteidigung zu organisieren. Die Herstellung von ? «Abwehrgeschützen mache große Schwierigkeiten. Sic hat ^ - aber letzt den Vorrang vor allen anderem Geschützwesen. » Z Sobald die Geschütze fertig sind, weiden sie über das ganz.' H>Land verteilt werden. Das Flngzeugmateria! vermehrt sich schnell. Das Kriegeamt wird nichts ungetan lassen, nm die Verteidigung gegen Luftangriffe im höchsten Maße zu ver »vlllommnen. Wir werbe» fortfaliren, in der Entwicklung V des Lufidienstks energische Schritte zu tun, die es uns crmüg- licke» werden, de» Angreifern den schwersten Schaden zu- . zufügcn. (W. T. B.s t>. Bei der Debatte im Untcrhauie wurde die englische 4^ Regierung, als sie die Kritik über die Luftverteidi gung in England in unzulänglicher Weise beantwortete, dort bedrängt. Die „Times" schreibt über jene Debatte: Aus Deunants Rede ging hervor, daß die Kontrolle der Veneidignng gegen feindliche Luftangriffe noch immer z w i t r e r a r c i g ist. Es stellte sich heraus, daß das Kriegs- Ministerium, das die hauptsächlichste Verantwortung für jene Verteidigung trägt, »och immer nicht cinsieht, wie sehr die öffentliche Meinung über die Angelegenheit b c - n n r u h i g t ist. Deunants Antwort auf eine ehrliche und gemäßigte Kritik war derart unbefriedigend, daß die führen den Männer der nnivnistischen und liberalen Kricgsaus- schiinc tatsächlich beschlossen batten, eine Abstimmung licrauszuforderu. Die Einpeitscher der Regierung waren ihrer Sache durchaus nicht sicher. Sämtliche Anhänger der Regierung, darunter schwer mit Arbeit überbürdete Mi nister,^wurden eilig herbcigcrnsen. Nonar Law rettete die Lage. Er mischt« sich ganz unerwartet in die Debatte mit dem eilig gemachten Eingeständnis, daß die Regie rung selbst mit dc Nt Lnft - ienst gar nicht zu frieden sei, und mit dem Versprechen, daß die Beratun gen über die Besserung später fortgesetzt werden würden. Nach seiner Rede konnte eine Abstimmung nicht mehr statt- sinden. Aber die Negierung, so sagt die „Times", müsse darauf vorbereitet sein, daß das Haus seine Wachsamkeit in der Angelegenheit verdoppeln würde. Dennant hatte die Verteidigung der Regierungspvliiik mit der schwächsten -Rede, welche er jemals im Hanse gehalten hatte, eröffnet. „8top tbs vsr!" 0 Ueberall in London lind setzt „-^co,> iR! »cc,"- i.Schluß mit dem Kriege!") Ausschüsse gebildet worden, so Inest eS, wie die „Morning Post" berichtet, bei der ersten Versammlung des East London Ausschusses. Die Haupt redner warn» I. Scvit Dückers und E. H. Rvrman, Vor sitzender bzw. Schatzmeister des britischen tb« Ansschnstcs Ohne Karten war der Eintritt nicht gestattet. Ungefähr »> Männer und Franen waren anwesend. Mr. Scott Dückers sagre, di« Propaganda sei in vollem Gange, und selbst wenn er und Rvrman sestgenvm- mcn würden, werde die Agitation doch vvnväris gelten. Er bedauere, dast man für die Unabhängigkeit Belgiens kaurpfc. Rach seiner Meinung sei Belgien nicht ver wüstet, den» siebe» Millionen Belgier wäre» noch im Lande verblieben. Wie könne König Albert, der austcr Landes sei. wissen, ob diese Leute nicht mit dem Stand der Dinge zufrieden seien? Ter in Belgien angerichtetc Schaden werde anf 10 Millionen Pfund Sterling geschätzt) »ach seiner, DuckerS', Meinung könnlcn England und seine Verbündeten diese Summe in einer Woche bezahlen. Deutschland könne auch etwas dazu beitragen, lieber die militärischen Operationen sagt er, daß nach ist kriegSmonaicn England nicht einen Erfolg ge habt habe, dagegen viele Fchlichlägc — Atttwcrpcn, Mons, Rcuve Ehapcllc. Loos nnd ÄallipoU. Sr prophezeite auch, daß die Verbündeten Saloniki werden räumen müssen. Er sprach freundlich non den Deutsche» in England, oie den Wohlstand des Landes gefordert hätten. Er glaube nrcht. daß» selbst wen» Deutschland geschlagen würde, da durch der Militarismus vernichtet werde. Die englische» Drückeberger. Der „Nvttcrd. Cour." meldet aus London: Entgegen der Versicherung der „Exchangc-Tclegr.-Company", daß das kriegsamt einen Iwang für Verheiratete erwäge, schreibt die „Times", daß in amtliänm Kreisen nichts darüber be kannt sei. Das Kriegsami sei über die IaI>I hxr bisher ei »gereihten D c r b n - R c k rn t c n enttäuscht. Die für die Befreiung vom Militärdienst geltenden Bestimmungen hätten cs cnicm unerwartet hohen Prozentsatz junger Leute ermöglicht, sich vom Heeresdienste zu drücken. Im Kriegs- amrc sei deshalb über neue Bestimmungen beraten morden. lW. T. B.j (Wiederholt.) Griechische Auqriffe gegen Italien. d. In Mailand sind Telegramme aus Athen ciuge- troffen, denen zufolge in der griechischen Kammer Angriffe von unerhörter Heftigkeit auf Italien wegen der geplanten Landung von Italienern auf Korfu erfolgten. Ministerpräsident Sknludis habe erklärt, Griechenland werde sich einer italienische» Landung mit Waffengewalt widcrsetzen. Die rumänische Regierung hat der Kammer einen Gesetzentwurf vorgclcgt, durch den der im März v. I. bewilligte M i l i t ä r k r c d i t von M> anf 000 Millionen Lei erhöht wird. Die Deckung soll durch Schatzschcine und eine innere oder äußere Anleihe erfolgen. Ein anderer Gesetzentwurf verlangt die Ge nehmigung aller Ausfuhrverbote, die die Regierung im Mürz, April und Mai v. I. im Vcrordnungswege erlassen Hai. lW. T. B.) Festessen zn Ehre« des Abgeordnete« Erzberger in Sofia. Zu Ehren des deutschen RcichStagSabgcordnetcn Erz berger gab der Vizepräsident der Sobrcmjc Momtschilom in Sofia ein Abendessen, an dem teilnahmen: der deutsche Geschäftsträger v. Hocsch, Marine - Attach« von Müller, Graf Arnim. Pressedirektor Herbst und Abgeord nete der RegierungS- wie der Oppositionsparteien. Momtschilom begrüßte Erzbergcr mit einer Rede, in der er etwa ausführtc: „Wir find überzeugt, daß wir, ge führt von dem glänzende», glücklichen Stern Deutschlands, «liier gesicherten, ruhmreichen Inkunst entgegengchen. Wir sind ein junges Volk. Jugend aber ist stark an Unter nehmungsgeist nnd voll Hoffnungen, welche sic begeistern und tatendurstig machen. In deu gegenwärtigen Jetten gilt Macht alles. DeSlmlb werden wir unseren Mut. unsere Energie nnd Macht in den Dienst der gemeinsamen Lache stellen. Wir werden bis ans Ende gehen, biS die gemciiisamcn Feinde niedcrgernugen sind und uns ver bündeten Völkern jenes Glück gesichert ist. für das wir so ungeheure Opfer gebracht haben und welches dieser Opfer würdig ist." Abgeordneter Crzbcrgcr antwortete mit einem Trinkspruch, in dem er hervorhob. daß Bulgarien »nd Deutschland durch die treue Hingabe der Bürger an das Vaterland und durch die Aehnlichleit deS Schicksal», welches sie von Icrriffenbeit zur Einheit führte, viel Gemeinsames haben. Bulgarien und Deutschland haben weder fn der Gegenwart, noch werden sie in Iuknnft politische ober Wirt- schaftlichc tssegenfätze habe». Ihr« Interessen gehen neben einander nnd ineinander, darum muß ihr Bündnis un erschütterlich und ihre Freundschaft unlösbar sein. Beide Reden wurden von den Anwesenden mit lebhaftem Beifall ausgenommen. An den Kaiser Wilhelm wurde von Momtschilom nnd Erzbcra^ folgende» Telegramm gesandt: „Es ist uns die ehrenvollste und anaenchmste Pflicht, im Aufträge der Versammlung der bulgarischen Sobranjc - Abgeordneten fast aller bürgerlicher Parteien Sw. Majestät die Huldi gung der bulgarischen Volksvertreter ansdrückcn zu dürfen. Dankerfüllten Herzens gedachten die zur Ehruug ihres deutschen .Kollegen versammelten Svbraiijc - Abgeordneten der mit gemeinsamen Anstrengungen erreichten hehren Ziele und stimmten ein dreifaches Hurra für den siegreiche» ege abgesehen, regt sich dt« Veuittkerung am meiste» auf über dir versorguuggsrage. die Desorgani sation im Eifenbahnßetrieve u»b die Spekulation mir Gegenständen de» ersten Verbrauch». Für Frage« der so- arnairnten hohen Politik, «ovo» mau iu der Residenz spricht, interessieren sich di« Volksmaffen wenig. Lurch diesen Umstand wird der Sbarakter der Tätigkeit von Ad ministrativ- und Kvmmunalorganen bestimmt. Man must listiges Philosophieren unterlassen und sich mit der «roden, schwarzen Arbeit beschäftigen. Parteien und Programme vergessen und die ganze Energie für eine produktivere Losung der vbeiigesieltten Aufgaben verwende«. Eine ge wisse Hysterie iin Charakter bei unserer Intelligenz, bc- svnders in den großen Iciitrc». spiegelt sich auch in der Stimmung der städtischen Schichte» wider. Man merk! hier Nervosität, endlose» Herumstretten wegen Rechten und Reformen, während man Hemde» für die Verwundeten nähen, Lvldatenkinder unterrichte» und durch die Tat der Volksarmut steuern sollte. Allein dieser Rervosität der Intelligenz braucht man keinerlei besondere Bedeutung beizumessen. Zwei oder drei Siege, und sofort verwandeln sich die Pessimist«« in gute Bürger mit Ausnahme der patentierten Kritiker. WaS die Dumasession aulaugt, so kauu mau «lS sestgeiegt »»nehme», dast im Mittelpunkt ihrer Arbeit das Budget stehen wird) die übrigen Vorlage« rein praktischer Natur sind beschlossen und werden i« den Sonder» kommissionen zur Entscheidung gelangen, wo sich die Äer- treter aller Tumasraktionrn befinden. Im jetzigen Augen blick muß die össeniliche Initiative mehr militarisiert wer- den, man must mehr a» die Bedürfnisse der Front uild nicht hinter der Front denken. Da» ist da» Hauptersorder« nis des Augenblicks. Dem „Pottawski Dien" zufolge haben die Lanühaupi- lcule ein Zirkular erhalte», in dem u. a darauf hingewiesen wird, daß der jetzige laugwierigc .Krieg unvermeid liche gewaltige Opfer erfordere. Für Leute mit einem gewisse» Gleichgewicht in der Entwicklun« und mit Allgemeinbildung seien solche Folgen des Weltkrieges durchaus verständlich, und die Gefühle der Pflicht und de» Patriotismus zwängen sie, sich bewußt der Macht der Dinge llltterzuordneii und Anstrengungen für die Erreichung des Erfolges zu machen. „Mein unter der Landbevölkerung kommt es zuweilen vor, daß di« einen oder anderen mit den Verhältnisse» der Kriegvzeit eng im Iusammenhange stehenden Maßnahmen -er Behörden Unzufriedenheit und selbst lautes Murre» Hervorrufe». Angesichts der durchlebten Ereignisse ist eine solche Stimmung durchaus unzulässig, und e» ist Pflicht der Be hörden. die in unmittelbarem Konnex zu der Landbevölke rung stehen, die Möglichkeit eine» solchen Bekundcns nicht znznlasien, cs zn paralysieren und im Volke den im Augen blick so erforderlichen hohen geistigen Ausschwung und Patriotismus zu enttvickel». Den Landhauptleutcn liegt die fürsorgliche Regierung»- gemalt gegenüber der Landbrvölkerung ob, es wird daher ihre erliste Aufmerksamkeit auf diese Seite ihrer Tätigkeit gelenkt, auf ihre Pflicht, dem Volke nahezustchcu und durch ihre Autorität die erforderliche Stimmung ans- rechiznerhalle». Der Herr Gouverneur empfiehlt hierbei namentlich häufiges Vereisen der Bezirke. Auftreten in de» Gemeindererianniittmgen und bei jeder passenden Gelegen heit daraus zurückzutvmmen, daß es Pflicht aller ist, vor tcinci» Opfer zncückzuschrccken nnd zn erklären, daß ohne Unterstützung der Armee nnd ihrer Bedürfnisse durch die gesamic Bevölkerung dritter der Front der Sieg unmög- iich ist und daß er nur durch das Zusammenwirken aller und iedcs einzelnen erreicht werden kann." (Das Zirkulär Ist ein klassisches Beispiel dafür, wie eine „fürsorgliche RcgierungSgewalt" die „erforderliche Stimmung" schasst. Das häufige Bereisen ber Be zirke werden die Landhauptleutc gewiß peinlich be folgen.) i„R. A. I."l Die ueuen ReichSstenervorlagere sind in ihren wichtigsten Bestandteilen dem BunücSrate zugegangen. Ucbcr ihren Inhalt soll strcugsteS Ge heimnis malten. Daß Sic neuen Steuern K00 Mil lionen Mark jährlich bringen sollen, scheint aber zuzu- trcffen. Die Veröffentlichung -er Vorlage» selbst soll, wie versichert wird, erst erfolgen, wenn der Bunbe«- rat. über dessen Stimmungen »nd Absichten noch nicht» fcststcht, den Vorlagen zugestilnmt haben wird. Dem Bundesrat soll auch überlassen bleiben, über den Zeitpunkt und die Form der Veröffentlichung zu beschließen, iß.) Der badische Finanzminister über die Kriegogewiunfteuer. l>. In der badischen Zweiten Kammer wurde die Besprechung der Regiernngsdenkschrtft über die Wirt- schastlichcn Kriegsmaßnahmcn zu Ende geführt. Finanz ministee Tr. Rheinbolüt betonte, die Pflicht, für die Hinterbliebenen der nichtetatmäßigen Beamten zu sorgen, obliege dem Reich, das dieser Pflicht auch Nachkommen wirb. Man weiß, wie stark der Staat durch die Kürforgetätigkcit in Anspruch genommen ist, und wenn man auch alle» An-- fordcrungen nachzukommen bestrebt sein wird, so müsse man doch sparsam wirtschaften, zumal man diese Fürsorge- tätigkcit aus Anleihemitteln bestreiten müsse und dafür tm verflossenen Jahre 2 000000 Mark an Zinsen anfwende«. mußte. Ob das Gesetz über die Besteuerung ber Krtegs-- grwinnc schoir dem nächsten Reichstag vorgelegt werde» wird, vermvchtc der Minister nicht zu sagen, aber er ver sicherte, daß die Vorlage bereit» im nächsten Jahr in Gel tung sein wird. Ter Aufwand m»b unter allen Umständen verringert werden, und man wird nach dem Kriege ganz anders sparen müsse», wie vorher. Arbeit und Spar samkeit werden das Ha u p t I e t t m o t i v für alle nach d'cm Kriege sein. In einem bemerkenswerten Erlaß ist neueste»» die Königliche Regierung in Frankfurt a. O. dem Treiben der Flaumacher und würdelosen Völkcr- versöhner cnigegengetrcteii. In den von ihr herans- gegcbenen Verordnungen beir. das VolkSschulwesrn ver öffentlicht sie folgendes Schreiben vom 1ü. Januar Ibtv an die .kreisschulinspekloren ihre» Bezirks: „Es drängen sich in neuester Zeit an die Lehrer mi die Schule Wunsche Hera», aus erziehliche» Gründen durch geeignete Belehrung der Ausbreitung nnd Vertiefung des Vvlkerhasscö ciitgcgeikzuivtrkcn »nd -er künftigen Ver- ühnung der Kulturvölker vorzuarbritcn. Diesen aus dem Gefühle allgemeiner Völkerverbrüderung und internatio naler Fricdensschwärmeret entspringende» Bestrebungen darf kein Raum gewährt werden. Es kann nm so weniger Aufgabe der Volksschule sein, in diesem Sinne zu Len künftigen Beziehungen der Völker untereinander Stellung zu nehmen, als nach der friedlichen Grund- timmung deS deutschen Volke», gerade im Gegensatz zu anderen Völkern, gar keine Gefahr de- steht, dast in unserer Jugend ein dem künftigen Frieden gefährlicher Haß aufwachsen könnt«. Im Gegensatz zu sulchen Auffassungen ist «s eine erziehliche Ausgabe ersten Ranges für die Schule, dafür zu sorgen, daß ble furcht baren Lehren und Erfahrungen der jsingften Vergangenheit »nd der Gegenwart in dem lebenden Geschlecht unauslöschlich haften bleiben. Vor alle» Dingen muß ganz allgemein d'L Nederzeugung in unserem Volke eittwurzelu. Laß Deutsch- lands Frieden und Sicherheit nur durch fein« Wehrmacht
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