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Shri t« kacklrim OefLß« tnch GHtßck» t«r staudrn au« dm ausgesllchlesten nationalm Leckerdissm, und dir Unglücklich« schien ihnen «tt gut«« «pp«1it« zuzusprechm, «mgt« ab«r dadurch dm Un«ill«n d«r Menge, da- «r «< vrrfäumtr, dir üblich« »«rbeuguug vor dm vtrr Himmelsgegenden zu «ach««. Mau führt« ihn alsdann in Proctsfion von dr« Gefängnisse zur Stadt hinaus. Kaum zeigt« «r sich am Thorr, als «in Seid mit vrrhülltem Erficht, «t« «s heißt, s«in« Frau, auf th« zustürzt« und ihm einig« NbschiedSwort« sagt«, di« von seiner Seit« nur «ln kaltes, verächtliches Lächeln hervorrtrfm; ich bemühte «ich auf dem Antlitze des Verbrecher« irgmd «inm Ausdruck der Furcht, der Vntwetflung, der «uth zu entdecken, bemerkt« aber nicht« al« stumpf« Gleichgiltigkeit. vor d«m Thor« -and «in alte«, kläglich auSsrhende« Pferd «>t «in«» stachen Sattel auf de« Rücken, auf welchen dt« Hen kersknecht« dm Verbrecher hoben, indem sie ihn mit Stricken an demselbm befestigten. Als diese Operation beendigt war, bewegt« sich der Fug durch die Hauptstraße weiter. Dir Ausrufer, welche sortfuhren da« Volk durch ihr Geschrei von der Hinrichtung in Kenntntß zu setzen, «r-ffaeten di« Prozeifiou, ihnen folgten dt« vier Soldaten mit langen Stöcken in der Han»; daun kam «in Hm- knsknecht mit einer paptrrnen Fahne, auf der der Stand, der Name und da« Alter dr« Verbrechers verzeichn«! war, und «in Polizei-Beamter mit einer an «ine« langen Stabe befestigten Ta fel, auf welcher mau da« begangme verbrechen und da« dafür in Jeddo gesprochen« Urtheil la«; hinter diesem Beamten ritt der ver- urtheilt« selbst; von vier Polizisten gefolgt, welche dt« Werkzeug« der Folter und der Hinrichtung trugen — groß« eiserne Gabeln, einen zackigen Speer, rin« Art Rahm «tt acht langen Spitzen und «inen Stock mit «ingeschlageorn Nägeln, welch« Attribute der Macht und der Straf« bei allen öffentlichen Ceremonim ausgestellt «er den. Den Zag schloß der Beamt«, der di« Hinrichtung leite« sollt«, zu Pferd« und in Parade-Uniform. Da« Volk »«schwärmt« lachend und scherzend die traurig« Proreffion, aber ich war überrascht, den Schrecken wahrzunehmeu, den ihr« Annäherung in dm Straßen hervorzubrtugm schien; di« Kauflrut« «tltrn ihr« Läden zu schließen, di« Straßen Händler liefen «tt ihren Maaren fort, und di« Weiber und Kndrr flohen in dt« Häuser hinein, indem sie Thüren und Fenster hinter sich zuschlu- grn. Man belehrte «ich, daß di« Sitte «« den Weibern und Kin- dern verbirte, einen so „unreinen" Menschen, wir «inm zur Hin richtung vrrurtheiltrn Sträfling anzuschaurn, und daß sein bloßer «lick di« Waarm und Alle« i« Haus« beflecken würde. ver Richtplatz ltegt etwa drri Werst von der Stadt; auf ei ner großen Wiese war «in hoher Pfahl «rrtchtet, link« von ih« befand fich «in Zelt und recht« «in Haufen Brennholz und einige Bund Stroh. Der Henker begann sein« Vorkehrungen zu kessen, indem er «tneu «Lchtigrn hilzeruen Reis mit Stricke« umwand, ihn mit Thon beschmierte und in solcher Weise auf «ine« Unter gestell befestigt«, daß d«r Pfahl in der M it« desselben stand; daun wurd« ein ««gestürzter Zober an drn Pfahl gerückt, da« Stroh um dm Reif gewickelt und da« Holz darunter grlegt Dir vor- brreitungen waren aber noch lang« nicht fertig, al« die Proeesfion ankam, und der Verbrecher mußte zusehen, «i« der Schettrrhaufen für ihn zurecht grmacht wurde. Unterdessen hatten fich einige tausend Menschen versammelt, di« fich lästig umhertummelten, al« ob da« Schauspiel «irrer Hin richtung für fit nicht« Ungewöhnliche« oder Abschreckende« sei. Al« der Henker fertig war, ließ er den Lerurtheillen zu fich brin gen, «ntklridete ihn, stellt« ihn auf den Zober mit dem Gesicht nach drr Stadt und begann ihn an den Pfahl festzubludm. Die ser Prozeß dauert« über «in« halbe Stunde, so daß der Unglück- ltch« endlich die Geduld v«rlor, dem Henker zurtef, fich zu beetlm, und de« Beamten, der di, Hinrichtung zu letten hatte, mit Schimpf- »orten überhäufte. Zuletzt war Alle« in Ordnung, man nahm »m -ob« imv lsgt« «4 Ttroh hmm Mt» zL»h«t« «r »«> stv lm S«it« st«, vast Volk wurd, plötzlich still, di« Flamm« er faßt« schnell dm Scheiterhaufm, «an hört« hast Knistern d«st Hsl- zr« und d«« Stroh«. Doch nicht lang« mußt« sich der Unglück lich« quälm; «r wurde nicht verbrannt, so«d«ru «h«r von de« Rauch und den Flammen «rstickt. Nach dr«i Mtuutm scharr- tm di« Henkersknecht« mit Schiffshakm da« Stroh au««tnan- drr, begoss«» da« Holz mit Wasser, und «usrru Augm bot sich der furchtbar« Anblick «in« vrrsmgün aufgeduusmm und gräßlich mtstelltm L«ich« dar. Um jede» gwrifrl an dem Tod« de« Htngrrtchtetm z« bestitigm, hielt d«r Hmker auf Befehl de« Beamte« th« rin brmumde« Strohbuud in da« Gesicht, aber natürlich war k«tn Lekeurzeichm za bemerken, vt« Leich« blt«b zweimal L4 Stundm liegen, dann schneidet der Hmkrr thr dm Kopf ab uud bnrdigt sie. vergleich«» grausame Exekutionen finden in Japan unauf- hörlich statt. Wir «an sagt, v«rg«ht in Jeddo kein Tag, wo nicht rin Verbrecher vnbraunt, enthauptet oder ih« drr Bauch aufgeschlttzt würde; vor Kurze« wurden dort di« Mörder «tue« Fürsten öffentlich in Kesseln geschmort. Außer dm «rwähntm all gemein üblichen Strafarten rxistirm noch ander«; von dm ver- urtheiltru «erden manch« gekreuzigt, «tt Sperren durchbohrt, mit spitzigen Eisen gehobelt, oder fie werden in drr heißesten Jahres zeit nackt und mit einer süßm Flüssigkeit beschmiert i« Feld« au«- gestillt und dm Stichen der Insekten pr«iSg«gebm. Auf dt« Drag«, ob dies« öfteren Hinrichtungen ihren Zweck erretchm, ob fie Furcht «ivflöpen oder verbrechen verhindern, muß «an verneinend ant worten. Sie rufen vielmehr ein« solch« Gleichgiltigkeit gegen drn Tod hervor uud lassen den Japanesen «turn so äußerst geringen Werth aus sein Leben legen, daß «r ui« von Irgmd einer That durch den Gedanken an dir Straf« abgehaltm wird, mit der rr von frühester Jagend vertraut ist Währrnd »«ine« Aufenthalte« in Hakodad» kamen zwei «nkwürdig« B«ispt«l« drr Todesverach tung vor. Zu Anfang dies,« Jahre« ritt «in Europäer durch di« Stadt «nd versetzt« «irrem japanrfischen Beamten, der th« den Weg verlegen wollte, «inm Schlag mit drr Rettprttsche. D«r b«- letdtgt« Japanes« riß den Europäer vom Pferd«, zog seinen Säbrl und würde ih» getödtet haben, wmn «au ihm nicht zugrrufm hätte, daß e« der englisch« Lonsul sei. vrr Japanrsr ließ drn Engländer fahren, der spornstntch« nach Haus« galsppirt«. Ohn« seinen Säbel in die Scheid« zu stecken, erschien d«r Beamt, bet seinen Vorgesetzten und «eldetr ihnen dm Vorfall. „Du hättest den Fremden tidtm sollen", sagt« man ih«. „Du kmnst da« Gesetz, daß, »er den SLdel zieht und dm Zweck mcht erfüllt, zu welchem er ihn entblößt, sein, Abfichtm an sich selbst auSzuführea hat und so den Schimpf durch sein Blut adwascheu muß.* Kaum waren dies« Wort« ausgesprochen, al« der Brauet« fich dm Bauch aufschlttzl«. — Königlicher Hoftheater. Frau Kr«b«-Mtchal,fi, di« leider seit «tttr August am Ner- venfiebrr erkrankt und deshalb an dm Operuvorstelluvgeu fich zu brthetltgen ernstlich verhindert war, ist nach ihrer glücklich «folg ten Wt<derg«n«»ung am Sonntag zum «rsten Mal« wilder auf der Bühn« ausgrtreten und zwar al« Ortrud in Wagner'« Lohen- griu. Ueber dt« Darstellung dt«s«r Partht« Srrlm« der ««schätz ten Künstlerin, sowie üb«r dt« Ausführung drr Oper in ihren übrig« Theilrn hat die« Blatt schon bei früheren Gelegenheiten rin Mehrere« rnthalten; jedenfalls ist da« Wied«rs«hm der Frau Krrb« Michalefi in doppelter Hinsicht «rfreulich, da «« un« zugleich die Aussicht auf «in wannichfaltigerr« Operonprrtotr eröffne» lieber — oder vielmehr gegen da« Buch uud dt« Musik von Wagner'« Lohengrin ließe fich wohl so Manche« sagen, doch kann da« immerhiu b«S aus «in« günstig« Gelrgmhrtt unterbleiben. Armin Früh. MtDm MW IMM i Juwelier, Gold« und Giltzerarbeiter, -l.rM.UWM. LU Mt siNM-LLULLLU^L M ULNL, D j Schloßstraß« 14, Eckt dt« Tafchmberge«, «mvt>«»lt sein stet« wohlassoetirtes Laaer gesevmackoollrr Gol». und Silberwaarm zu bllltgm Preise« riurr gevrtgtm Beachtung. Europäische Kedcnsversicherungsgesrllschaft in London. L« I», weitere «uskunst ertfM herettwivigst dn Vwsllmächttgtesür Sachs« r Alfred Meyfel, Marimstr. 7, rle-ü-rt« Marganthmg