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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 08.03.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030308029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903030802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903030802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-03
- Tag 1903-03-08
-
Monat
1903-03
-
Jahr
1903
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Dresdner Nachrichten Sonntag, Mär« Litt»» MM Nr. «7 kuffionSabenden hat der Verein 6 große Familienabende, meist bei überfüllten Sälen, und ein Sommerfell aogebalten. Die Zahl der Buildesiilitglieder ist >m raschesten Wachsen begriffe» Sie betrug etwa vor 3 Jahren wenig über 600, erreichte, obgleich zahlreiche Mitglieder von oußeryalb zu neugegründeten Zweig- vereinen übertraten, im November 1000 und zur Zeit bereits 1200, Der Kassierer, Herr Wüterverwalter Rost, gab den Kassenbericht, der ebenfalls erfreulichste Verhältnisse aufwics: 6681 Mark Ein nahme standen 5660 Mark Ausgave gegenüber, sodaß sich ein Kassenbestand von 1021 Mark ergab. An den Hmiptverem konnten >818 Mark abgelicfcrt, für kirchliche Zwecke, vor allem Unter- stügung der Los von Roiil-Beiveaung 2566 Mark aufgewendet werden, eine stattliche Summe, der aber ein immer dringenderes Bedürfnis zahlreicher zwar fröhlich aufblühender, aber hart an- geseindeter und besonders finanziell schwer bedrängter Gemeinde» gegennbersteht. Die Neuwahl des Vorstandes gestaltete sich zu einer lebhaften Bertrauenskundgebuna für feine Vorsitzende». Pfarrer Segnitz und Pfarrer Blanckineister, wie seine Beisitzer Ihre einstimmige Wiederwahl wurde mit demonstrativem Beifall be grubt. Entsprechend dem Wachstum des Vereins sollen zur Ent- tafln»» des Vorstandes in einer demnächst zu berufenden außer- ordentlichen Generalversammlung 6 neue Vorstandsmitglieder zu- gewäbl: werden. Nachdem der Vereinsvorsitzende, veranlaßt durch tvr'ckiedene von der Erlegung weiter Volkskreise zeugende Zu- 'chnslen die Stellung des Bundes zu den betrübenden Hoscreig- »iffen der letzien Zeit in die Sätze zusamniengefaßt: Wir bedauern lief daS durch die frühere Frau Kronprinzessin gegebene AergcrniS, aber erbitten zur Beruhigung der tieserregten Volksseele möglichst vnene Darstellung der zumal den Buben Giro» betreffenden Vor- aeichichte, und, nachdem er auch sür die Zukunft die Losung des Bundes mit den Worten „ehrlich königstreu" aber „antiiiltra- uioniau allewege" bezeichnet, wurde aus der Mitte der Versamm lung folgender Antrag gestellt und einstimmig angenommen: Die Generalversammlung wolle den Vorstand beauftragen, in der ihm aeeignel erfchemenden Form. falls nicht früher die zugesicherte amt- liche Aufklärung über den EhcscheidungSprozeß des Kronvnnzlicyc» Paares erfolgt ist, eine Eingabe an die Ständeversaininlung zu richten, worin diese gebeten wird, die Staa-tsrcgierung um jene amtliche Aufklärung zu ersuchen. < — In den Verbindungen nach und von Evdtknhnenl—Peters burg) auf dem kürzesten Wege über Cottbus—Posen--Thorn— Insterburg tritt, sicherem Vernehme» nach, mit Einführung des Sommerfahrplanks, d. i. vom 1, Mai ab, eine weientliche Ver besserung ein, die vom reisenden Publikum gewiß nur Freuden begrüßt werden dürfte. Durch Einlegung neuer Schnellzüge zwilchen CottbnS und Guben—Bentschen wird nämlich die Tages- veibindung von hier nach Posen—Tvorn—Ehdlkulnien um nahezu IG Stunden und die von Eiidtkuluien—Thor»—Posen nach Dres den um etwa 1>z Stunde» abgekürzt, Wäbrend inan bisher bereits früh 2 Uhr 57 Minuten vvm hiesigen Hauptbadnhose ab- sahreu mußte, um über Röderan—Falkenbera i» Brutschen de» dort mittags 12 Uhr 53 Min, abgeheuden l>-Schnellzug Berlin— Endtkuhneil zu eircirhen. ist künftig die Abiahrt vorn hiesigen Hauptbahnbose erst vormittags 7 Uhr 20 Min, nötig. Die Ver bindung gestaltet sich künftig wie folgt- ab DresdenHauotbahubof früh 7 Uhr 2>l Mi»., in balkenberg vorniittagS 8 Uhr 15 Min,, in Cottbus 10 Uhr AM»,., i» Guben II Uhr II Min. i» Bentichcn nachinittaaS 12 Uhr -16 Min,, in Pose» 1 Uhr 57 Min,, in Jnowrazlaw nachmittags 3 Uhr 33 Min., in Thorn 4 Uhr 2 Mi»,, in Deutsch Cblan 5 Uhr A Min,, i» Allenilein abends 6 Ubr 45 PA»., in Insterburg 9 Uhr. in Eiidtkuhne» abends 10 Ukr 17 Min. In der umgekehrten Richtnnq erfolgt die Abrahrt von Elidtkuhnen früh «! Uhr 20 Min,, von Insterburg 7 Uhr 34 Min., von Allenilein 9 Uhr 52 Min,, von Deuksch-Eylan 10 Uhr 58 Min,, von Dkorn nachuilttags 12 Uhr Ä Min,, von Jnowrazlaw 1 Uhr 22 Min, von Polen 3 Uhr 12 Min,, von Bentichen 4 Uhr 30 Min,, von Guben 6 Uhr 15 Mi»., von Cott bus 7 Ukr 15 Min. und die Ankunft in Tobrilngk-K. abends 8 Uhr 13 Min. Dalelbsl erreicht man den Beil'n-Elsteriveroa — Dresdner Pcrionenzug, der abends 11 Ubr 35 Min, auf hiesigem Hauptbahnbose eintirsst. Jetzt kann man erst nachts >2 Uhr 55 Min. ans dem Wege über Ruhland—Großenhain-Priestewitz hier ankomm en, Tieic Verbindungen sind i» beide» Richtungen auch noch um deswillen wertvolle und günstige. als den Reitenden zwischen Bentschen und Cydtkuhnen ein isveiiewogeil zur Ver fügung sicht. —* Ter T re s d n c r R e n ir v e r e i n hat sich en schlossen, dem Beispiele Münchens, Maniiheims und anderer Rennplätze folgend, in diesem Jahre den V e r e i n s - T o t o l i s a t v r ernzu- sühren, der nur de» ordentlichen und außerordentlichen Mitgliedern 'Beitrag 30 Mk > deö Dresdner Rcnnvercins zugänglich sei» wird Der öffentliche Totalisator kommt ganz in bortsall Zu dieser Maßregel sah sich der Verein durch den Umstand gezwungen, daß der Umsatz an dem össenkliche» Totalisator infolge der 2u Prozent StaatSsleuer von Jahr zu Jahr geringer wurde und mit ihm die Erträgnisse, auf welche jeder Nennverein zur Aussetzung von Rcirnprersen hauptsächlich aiiaewieien ist, Tie beiden lächsisthen Rennvereine, der Dresdner Rennverein und der Leipziger Renn klub, befinden sich in einer besonders üblen Lage, va sie vom Staate keinerlei Zuwendung erhalt,-», während die preußischen Rennvereine über liOOOVO Mk Ztaatspreise verfügen könne»! auch der Münchner Rennoclcin erhält vvm bayerischen Staate ZOOM Mk, als Beihilfe zu Rennr-reben. — Die Gehilfen-Prüfungen für das Köche-Gewerbe be ginnen ciM-28, März, Gesuche sind an dis Gewerbckcrmmer zu Dresden, Qstra-Allee 15, eiirzursichen. Der Prüfungs-Ausschuß, denen Vorsitzender Herr Hoflraiicnr Strohdach-Dresden ist, wurde auf Grund der Re chsgcwerveordiruug im vorigen Jahre errichtet und, ist zuständig für Prüshnge innerhalb der Kreishauptmann- fchast Dresden und der Amlshauptmannschafren Grimma und Oichatz. welche die Prüfung nicht vor dem bei der Innung er- rrchielen Prüsungs-Ausichutz crblegen können, —* PoUzeibericht. 7. März, In einem Gewächshause in Vorstadt Striesen hat sich ein 20 Jahre alter Gärtnergehilfe erschossen. — An der Ecke der Glasewald- und Wittenberger- Straße wurde am Tonnersiag ein 1'ch Jahr altes Mädchen von einem Lastgeschirr überfahren. Das Kind saß m einem größeren Puppenwagen, den ein g Jahre aller Bruder vor sich her und im Schreck i» das Lastgeschirr hinsinschob. Das Kind erlitt eine ansehnliche Quetschung, — Am Neichsvlatze wurde am Donnerstag vormittag eine Iran von einem bleiscktransvortwagen nmgerissen und ü bersayren. Sie erlitt eine offene Wunde am er auch so schwer zu heilen, weil der an rastlose Tätigkeit gewöhnte Geist durch das Leiden des Körpers immer noch a-ngespornl wird und weil er beim Anfang eurer Kur erst recht krank gemacht werden müßte. Eine Reise in das südliche Frankreich könnte ihn vielleicht retten, aber mit Ersparung kann der Mann nicht reisen, das leidet ein Zustand nicht mehr. Zugleich müßte er dann mindestens ein Jahr lang allen Erwerb oufgeben und mit sehr großem Answcmd leben. Wenn ihm ein großer Herr 10000 Taler schenkte, mit der Bedingung, sie zu verreisen und mich zugleich zu seinem Schaffner inachte, der rhu von Qrt zu Ort fortschlcpvte und für seine Be- auemlichkeit, >cin Fortkommen, für jede Kleinigkeit sorgte, dann könnte ihm vielleicht geholfen werden. Bei seiner Lebensart wird er so lange forttvirken. bis einmal am Schreibpultc der letzte Tropfen Oel verzehrt ist und dann anslöschen wie ein Licht. Ein Beweis seiner gewaltigen Anspannung ist sein starker Hunger und eure traurige Folge davon das Nebel, daß die Natur beinahe keins ihrer notwendigen Acniter anders als künstlich verrichtet. Ich war, da ich seine Lebensart sah, anfangs besorgt, ihn zu genieren, aber ich sah bald, daß, da er mich einmal angenommen hatte, es nun besser war, daß ich ibn fast gar nicht mehr »erließ. Mit jeder Stunde und jedem Tage schloß er sich mehr aus und an und wurde zusehends munterer, Gesellschaft kann er nicht haben, man muß entweder beinahe zum Hausgenossen bei ihm werden, oder gar nicht zu ihm kommen — Goethes Umgang ist ihm als Schriftsteller sehr glaubte, linken Unterschenkel und eine Quetschung des rechten Ober schenkel». Der Kutscher soll zu schnell gefahren sein. Sein Name ist sestgestellt. — In Vorstadt NauSlitz ist Mitte Januar d. I, von einem Rollwagen eine Kiste Pflaumen, etwa 35 Zentimeter lang. 25 Zentimeter breit und 12 Kilogramm schwer mit dem Signum k. u. 8. 13015, gestohlen worden. Etwaige Wahr- nehmungen über den Verbleib dieser Kiste werden zu O. Unbek. Il, 90/03 an die Kriminalabteilung, Hauptpolizei, Zinuner 29. er- beten. — Eine hier wegen Diebstahl» fe st genommen« Frauensperson hat die nachverzeichneten, von ihr gestohlenen Gegenstände ustv,. deren rechtmäßige Eigentümer sich zu v. I A6 in der Kriminalabteilung, Zimmer Nr. 37, melden wollen, im Be sitze und »war: 1 weißen Emaillekrua mit blauen Streifen, 1 weiß- leinenes Tischtuch mit rotgesticktem Monogramm Ll. H., 1 schwarz, und weißgeslreisien Frauenrock mit weiß- und blaukarrirtem Futter, 1 ausgewaschene blau und grau gemusterte Frauenbarchenljacke, 1 rote Barchent-Jrauenunterhose, 1 weiß und rot karrierteS Barchcnt-Frciuenhemd, gez. mit rotem X, 1 rot und weiß gestreifte Schürze mit Latz, besetzt mit weißer rotgeblumter schmaler Borde, 2 blau und weiß karrierte Schürzen ohne Latz, 1 lichtblaue, braun und duiikelbla» gestreifte Schürze ohne Latz, 2 weiße Taschentücher gez. bst R iMonograminl, 1 weißes Taschentuch mit roter Kante, gez. O,, 2 weiße Taschentücher ohne Zeichen, 1 gelbes Taschentuch niit roter Kante, 1 rotgernnnertes und 1 rosagemusterteS Taschen tuch. 2 Paar schwarze Franenstrümpfe, 1 weißlenrenes Jranen- heinde gez kst II.. 2 dergleichen Frauenhofen, eine davon mit L,. gezeichnet. 1 grauen, rot gestickten Frühstücksbeutel mit rotem Futter, 1 weißleinenen Fleck, vermutlich von einer Schürze her- rührend, gez, IQ O, — Der seit Ende Februar d I. flüchtige Scblosscr Hermann Rvsenblalt hat in 3 verschiedenen, nicht zu ermitteln gewesenen Abzohlnngsaeschäften 1 braunen Jackettanzug, l grünliche» dergleichen und mehrere goldene Rmge in betrüge- rischer Absicht auf Abzahlung entnommen. Die geschädigten Geschästsinhaber werden ersucht, sich zu 6. V. 252/03 bei der Kriinincllableilung, Hauptpolizeigebäude, Zimmer 29, zu melden, —* Durch eine auf daS Fensterbrett gestellte brennende Petroleumlampe entstand gestern abend in einer Küche im ersten Stock des Hauses Sebnikerstraße 9 ein Brand, durch den die Fenstergardinen mit Zubehör, sonne einige Kleidungsstücke zer stört und verschiedene Gebäudeteile beschädigt wurden. Die Feuer wehr brauchte, da die Gefahr schon durch Straßenpassanten und die Bewohner beseitigt war, nicht mehr einzugreifen, —* Auf der Friedrichstraße wurde in der Nacht zum Freitag von einem Hanstürgewänve weg eine zur Klingelvorrichtnng nötige Metallplatte im Materialwerte von 2 Mart abgeschraubt und g e st o h l c n. —* Beim Zieaeltraaen stürzte vorgestern ein Arbeiter auf einem Neubau an der Gneisenanstraße so unglücklich, daß er sich den rechten Fuß brach und ins Stadtkrankenhaus gebracht werden mußte. —* In G ö n Wohnsitz, ohne sich um seine Angehörigen fielen daher nun gänzlich der öffentlichen Im August 1900 wurden sie im acht, doch heilsam. Statt, wie ich mit Ihnen glaubte, ihm Trockenheit mit- cuteilen, zieht ihn der durchaus verfeinert sinnliche Goethe immer wieder in die Körperwclt zurück und gewinnt selbst, indem er sich an diesen, ich möchte sagen, ganz transzendentalen Menschen on- schließt." 7 Im Foyer der Pariser Großen Oper wird demnächst eine Marmorbüste der berühmten Sängerin Alboni ausgestellt werden. Die Künstlerin hat der Stadt Paris testamentarisch eine Stiftung von zwei Millionen Franken vermacht. Die Große Oper bereitet eine neue Oper „Fils de l'Ctoile" von Catulle Mendk-S. Musik von Camille Erlanger, vor. Tie Handlung spielt in Jerusalem -<ir Zeit Zerstörnna des Tempel? > krisch bei Niederlommatzsch wurde gestern nach mittag der Leichnam des Ende Januar hier in Dresden in der Elbe verunglückten 10jährigen Knaben aus dem Wasser gezogen. —* Oberverwaltungsgericht. Der Handarbeiter Franz Gustav Kittelmann in Meerane verließ am 4. Dezember 1897. nachdem seine aus Frau und zivei unerzogenen Tochter» bestehende Familie schon wiederholt vom Ortsarmenverband unter stützt worden war. seinen zu kümmern. Letztere s „ . Armenpflege zur Last. Im August 1900 wurden sie im städtischen Arinenhauie untergebracht, doch als nach kurzer Zeit die Frau starb, wurden die beiden Mädchen gegen eine jährliche Unter stützung von 52 Mk. in Familienpflege gegeben. Insgesamt hat der Meeraner Ortsarmenverband rund 120 Mk. hierfür ausge- pcben. die er nun von dem Landarmenverband sür das Königreich Sachsen zurückfordert, da er behauptet, K, sei zu der Zeit nicht mehr in Meerane untersttitznngswohnsitzberechtigt gewesen. Da der Landarmenverband sich weigerte, wurde der Ortsarmenvcrband klagbar, indem er betonte, daß K. am 4, Dezember 1899 seinen Unterstützungswohnsrtz in Meerane, zwei Jahre nach Verlassen dieser Stadt, verloren habe und er als gewohnheitsmäßiger Land streicher, der nirgends ständigen Aufenthalt nehme, als landarm zu betrachten sei. Die Kreishauptmannschaft wies indessen die Klage ab, worauf der Ortsarmenverband Berufung einlegte. Während der Landarmenverband darauf hinwies, daß K. in der Zwischen zeit wiederholt in Meerane gewesen sei und ans kurze Zeit auch gearbeitet habe, wurde von gegnerischer Seite angeführt, daß jener wohl vorübergehend in genannter Stadt sich aufgehalten, aber weder seine Familie besucht, noch sich polizeilich angcmeldet habe. Der 1, Senat des Oberverwaltungsgerichts verurteilt den Land armenverband unter Aufhebung der angegriffenen Entscheidung zur Zahlung des strittigen Betrages und zur Tragung sämtlicher Kosten, weil er aus der Beweiserhebung die Ueberzeugung ge wonnen hat daß K, zur sragl-chen Zeit seinen Unierstützungs- Wohnsitz in Meerane bereits verloren batte, —* Amtsgericht, Der 25jährige Tischlergeselle Gustav Johne ans Reichenberg in Böhmen stahl seinen hier lebenden Verwandten, die ihm freundliche Aufnahme gewährt hatten und ihn mit Darlehen unterstützten, ein Sparkassenbuch, hob 10 Mk, ab und veräußerte auch die Taschenuhr seines Gastgebers, Zum Zwecke des besseren Fortkommens fertigte er sich selbst ein Zeug nis on mit dem Stempel eines auswärtigen Geschäfts, bei dem er überhaupt nie in Arbeit gestanden hatte. Dasiclbe legte er einem Tischlermeister in Döbeln als echt vor. Er wird zu 9 Wochen Gefängnis und 1 Woche Haft verurteilt. — Ter 28 Jahre alle Kaufmann Kurt Hermann Roch kam am Silvesterabend hiesigen Weinhändler, mit dem er in Streit geriet: in de lauf rief er eine dritte Person hinzu und meinte zu dies . Wemhänd!« sei ein gemeiner Kerl, wie sie ihn noch nicht gesehen habe" Auf die gegen ihn erhobene Privatklage wird Roch zu 150 Mk. Geldstrafe oder IStägiger Freiheitsentziehung verurteilt, — Gegen die in Loschw-tz wohnhafte Wäscherin Fanny Procek erhob der Bauarbeiter Marimilian Bruno Richter aus Rochwih d>e Prioatk.age. weil er sich durch eine Aeußerung der Pr. be leidigt fühlte, wonach diele ihn des Mordes bezichtigte. Vor etwa 8 Jahren wurde die Witwe Kurbakowski morgens beraubt und tot in ihrer Wohnung zu Loschnütz aufgefunden. Als Täter ist vom hiesigen Schwurgericht auf grund zwingender Indizien ein ge wisser Johne verurteilt worden, der später zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe begnadigt wurde. Gesiänditts abgelegt hat, lä' nicht zur Ruhe kommen, ^ > zu einem issten Ver- ieser, „der Der Umstand, daß Johne ein ', läßt verschiedene Zungen in Loschwih die sich noch heute bemühen, den Privat kläger'in Verbindung mit dem damaligen Vorkommnis zu bringen. Nur dem Umstande, daß der Privatkläger den Strafantrag zu spät gestellt, hat dis Beklagte eS zu danken, daß sie einer schweren Be strafung entgeht-, da vaS Verfahren gegen sie eingestellt werden muß. Ihre schwer verletzenden Aeußerungen sind nichts weiter als leeres Gerede. — Der 17iährige Lagerarbeiter August Max N tzsche eignete sich in seiner früheren Arbeitsstätte den 66 Mk. betragenden Inhalt einer Lohnbüchfe an. den er bis auf 20 Mk., die ihm wieder abgenomme» wurden, verausgabte. Purer Leicht- sinn und Genußsucht waren di« Triebfeder seiner Tat. für die er zu 1 Monat Gefängnis verurteilt wird, — Als die Arbeiterin Elisabeth Auguste gesch, Buttbus aus Memel zur Ableistung einer kurzen Haststrase in dos Gefängnis eingeliefert wurde, sträubte sie sich, ein mitgebrachtes Paket an die Gefangenen-Ausseherin abzu- lic'ern. Da sie dazu nach der Anstaltsordnung verpflichtet war, gebärdete sie sich rabiat, schlug der Aufseherin ins Gesicht und widersetzte sich deren Anordnungen. In dem bewußten Paket be fanden sich Zigaretten, die die B als leidenschaftliche Raucherin mit in die Zelle nehmen wollte. Mit Rücksicht auf die mehrfachen Amtlich« Wegen Reinigung der kaffe »Hauptgeschäfts stelle lGeioandhausj, oie Sparkassen Luther-Platz 3, ' Striesen, landyauSI, die SporlassenzloelggeschasiSlielle «-Platz 3, und die Sparkassrnzweiägeschäftsst esen. Titlmann-Straße 21, Sonnaoend, de« sen. es». tSräume bleiben tue Spar, n Allstadt, Kreuzftraße A, I. enzweiggeschäslSftelle in Antonstadt, " stelle in Borstadl 1t. Mars, ge- da» Die Ministerien de» Innern und der Finanzen haben sür da elektromotorische Fuhrunternehmen zwischen Dresden-Neu stadt lArsenal) und K^otzsche-KönigSwald eine Be- c« triebsordnung ausgestellt. Sie wird während der Zeit vom v. bis mit 1t. innerhalb der Erveditionsstunven im Zimmer Nr. g der AmtShauptmannschast Dresden-Neustadt für Interessenten zur Einsichtnahme ausliegen. Taft-Sgrfchicht«. X Deutsches Reich. Die Jrühjahrsparade des Garde, korps fällt diesmal aus: diese überraschende An- ordnung ist den einzelnen Truppenteilen am Donnerstag bekanm- Diberitzer gegeben worden. Platze vor dem r Untersuchungshaft t Tage Gefängnis vor- und »a geführte Angeklagte erhält 2 Monate 1 Woche Hast. — Im GiliväslSber,!»« de« Ministerium« de» Kultus und öffentlichen Unten ich IS lst ,u beleben: die ständige Lehrer- Nelle an der zwettlaistgcn TMlüe ,u Naundorf bei Erlau. Kollaior: Die oberst« S-kmlbcbörde. iroo M. ctzehalt, NOM. titräortbllduna«tch„lu„ter- richt, »» M. silr Turnen und freie Wolmung lm neuen Tchnlhnui« mlt «rohem OdNaarten, «etliche bet BeztrkSichultnspeklor Dr. Schilling, Roch st«, bi« LD. Mär, etncureichen. —' V»«»ee»l'rr1ch« »er Hamburg« «eeware» vom 7. Mär,. Ein Marlmum mit Über 77l Mm. bedeckt noch weiterhin di« Akpengegrnd, ein Momium unter >7«» Mm. ist über Nordweft-Eurova ausgebreltet. Deutsch land bar ruhige«, kältere«, «eilweil« heitere« Weiter; meist ist Rtederlchlag gefallen. — «abrichelnllch «ft nihige«. vlelsa» heitere«, trockene« und ziemlich mtlve« Wetter. (^s soll dafür am 29. Mai aus dem Döberitzer . . Kaiser ein Gefechtsexerzieren dex Garde statt- finden, woran sich ein Parademarsch schließen wird. Ob diese Neuerung zu einer dauernden Einrichtung wird, bleibt obzu- warten. Am 29. Mai pflegte der Kaiser sonst ein Exerzieren mit dem 1. Garderegiment z. I. abzuhalten. X Prinz Heinrich von Preußen «öffnete die Deutsche Autom obil-Ausstellung in der „Flora" in Berlin heute um 9 Uhr. Zu dem Programm für die sich anschließende Hul dig »ngsfahrt vor dem Kaiser ist folgendes nachzutragen: Der Zug fährt in Gruppen von je 15 Wagen. Jeder Wagen erhält eine Erkcnnungsiiummer rot aut schwarz. Um 6 Uhr wird der Zug photographiert Um 6 Uhr 40 Minuten werden auf ein Grunsenersignal Laternen und Lichter anaebrannt, die Fackeln an- gezündet und die Maschinen in Gang gefetzt. Den einzelnen Gruppen werden Feuerwehrleute zur Hilfeleistung zuaeteilt. Um 6 Uhr 45 Minuten gibt ein Notfeuersignal daS Zeichen zur Abfahrt. Die Fahrzeuge fahren in 7 Meter Abstand in einer Reihe bis zum Brandenburger Tor, von dort in zwei Reihen. Die Motor- räder gehen in dichtem Schtvarm dem Zuge voraus. Bor dem Königlichen Schlosse werden "" fahrt erfolgt in einer Reihe Dnrgstraße, den Schloßplatz, . über die Linden und die Charlottenburger Chaussee bi» zur Stadt- bahnstation Tiergarten. Dort löst, sich der Zug aus. X Staatssekretär Graf PosadowSrv hat sich «ine Er kältung zugezogcn und kann sür die nächste Zelt nicht an den parlamentarischen Arbeiten teilnehmen. X Graf Crailsheim veranlaßt« die „AugSb. Abendztg.", die Mitteilung, daß er seinen Reichsratssitz niederlegen wolle, zu dementieren. Er ziehe sich ins Privatleben zurück und strebe keinen Botschastcrposten an, gedenke aber im Herbst an den Beratungen des Reichsrates teilzunehmen. x Kapitän La»«, dem Kommandeur de» „Iltis* bei der Beschießung der Talusorts. ist vom König von England der Bakh-Orde» verliehen worden. Der englische Botschafter ln Berlin uberrkichle Kapitän Laus den Orden im Aufträge de» König- und gab ilim zu Ehren ein Frühttück. wozu der englische Marine- und Mililär-Atlachrr Einladungen erhalten batte. X Die Erben de» verstorbenen Großindustriellen Heinrich Cockcrill schenkten der Stadt Aachen 200000 Mark für solche Unterstützungsbedürftige, die die Berechtigung zur Armenuntcr- slützung noch nicht erlangten. X Die Zunahme der Auswanderung dauert, wie aus Bremen gemeldet wird, in überraschendstem Maße an. Sie be trug anfangs Februar 14 394 gegen 11074 Personen im Vorjahre, in ven beiden Monaten des Jahres 24576 gegen 18712. Seit 1899 hat sich die Auswanderung mehr als verdreifacht. Es waren jedoch meist Nichtdeutschc: die Zahl der Deutschen im Februar be- trug 837. X Oesterreich. In dem gestern veröffentlichten Testament des jüngst verstorbenen Herrenhausmitgliedes Rleger hat dieser 200000 Kronen für kulturelle und nationale Zwecke vestimmt. Er fordert das Volk auf, auf seinen Rechten zu beharren, warnt aber vor Gewalttätigkeiten. Das Volk möge seiner eigenen Kraft ver trauen, die Ideale und christlichen Bestrebungen Hochbalten und fick von dem die edelsten Bestrebungen verhindernden Neide fern halten. x Frankreich. Der Senat letzt die Besprechung der Inter pellation über den GesundbettSzustand in der Armee lo>t. Gotteron bebt Hervor, welche Aufregung die Erklärung des Kriegsministrrs ln Fiankrcicd bervoigerulen habe, daß die Sterb lichkeit in der französischen Aimer viermal größer sek. als in der deutschen. Redner meint, daß dies Ve>bältniS darauf zurürk- rusülnen sei, daß man in Frankreich zu viel schwache Leute unter den Fahnen ziiiückznbelialten pflege. Der Sanitätsdienst sei nicht genügend. Krieg-minister Andrs erwidert. eS leien alle möglichen Maßnahmen gettofsen. um ein Sinken der Sterblichkeit berbei- znsühren: er habe an sämtliche Regimenter sehr stleiige Instruk tionen erlassen. Hierauf wird die Verhandlung auf Dienstag vertagt, x Die Kommission der Kammer sür die auswärtigen An- aelegenheiten Hat einen Antrag Deloncle angenommen, wonach die Veiosientlichnng der verschiedenen ans die Lage ln Abessinien bezüglichen diplomalilchen Aktenstücke verlangt wird. X Italien. Das Befinden des Papstes ist gut: seine Er kältung ist fast völlig behoben: er brachte gestern den ganzen Tag außerhalb des Bettes zu, wohnte jedoch der Fastenpredigt im Vatikan nicht bei, X Spanien. Die Prinzessin von Asturien ist von einem Prinzen entbunden worden, x England. I» London fand eine von der Londoner Handelskammer einberufene Konferenz statt, die über die Wirkung deS neuen deutschen Zolltarifs ans den englilchrn Handel beriet T ' - - versuchen, es könne führe», könne ihm aber auch nicht Vorteile "gewähren, welche .. lelncn eigenen Kolonien nicht einränme. Die Versammlung nahm eine Resolution an. welche die Regierung anssoldert, über einen besonderen Tarifvertrag mlt Deulscblaiid und mit den übrigen Ländern zu verhandeln. Eine andere Resolnllon beliuworlet dle Einsetzung von Ausschüssen, um die Wirkung de» Tarifs auf ver schiedene Industrien zu untersiichen. X Türkei. In Gemäßheit der österreichisch-ungarischen Vor- schlage ordnet ein Jrade des Sultans die Amnestierung der politischen Verbrecher in Makedonien an. Ferner ist die Be rufung fremder Offiziere als Organisatoren für die Gendarmerie in die Wege geleitet. X Ter Korrespondent de» „Standard" in Konstantinopel hatte eine Unterredung mit dem Großvezier über die Reformen m Makedonien. Der Großvezier erklärte, die Reformen würden auf den Buchstaben ansgcfüyrt werden, die Türkei brauch« „nur Zeit". Ueberall in Makedonien seien Ingenieure mit dem Bau neuer Wege beschäftigt. Es bestehe kein Zweifel daß der Handelsverkehr in der Provinz infolgedessen sehr cmwachsen würde. X Afrika. In der in Johannesburg abgehaltenen Versamm lung von Vertretern der Eisenbahnen im Transvaal und der Oraniekolonie wurde beschlossen, eine große Eisenbahnlinie Natal nach Johannesburg längs deS WilgeflusseS zu bauen, X Die Spezialzölle und Wertzölle auf Zucker, der aus Großbritannien, aus seinen südafrikanischen Besitzungen und den übrigen britischen Kolonien in Transvaal «ingesührt wird, werden vom 15. d. M. ab ausgehoben. X Irr Johannesburg wurde inmitten der Stadt ein »er- wegen« Nau banfall begangen. Zwei Zollbeamte, die 6000 Lstr. zur Bank transportierten, wurden von zwei Personen angegriffen, die den Beamten Pfeffer in die Augen bliesen und sie mit dem Geldsack niederschlugen, den sie den Beamten entrissen hatten. DaS Geld wurde dann einem dritten übergeben, der jleunigst die Flucht ergriff. Er rannte dabei den Direktor der . eycke-Compano um, der tödlich verletzt wurde, wurde aber schließ lich in dem Hause, in das er sich geflüchtet hatte, festgenommen. Er nennt sich Frank Goddard. X Angesehene Kabylen aus der Umgegend von Melilla haben daS Lager dcS Prätendenten besucht Sie berichten, daß er noch immer über viele Parteigänger verfügt. Da diese Mitteilungen den von amtlicher Seit« verbreiteten Meldungen, die den Präten denten fortwährend besiegt, gefangen und sogar getötet kein lassen, widersprechen, ist unter den Kabylen in der Nachbarschaft von Melilla neue Aufregung entstanden: sie verbergen ihr« Sym- vathirn für den Prätendenten nicht.
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