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02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.04.1920
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1920-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19200406027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1920040602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1920040602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-04
- Tag 1920-04-06
-
Monat
1920-04
-
Jahr
1920
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.04.1920
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Oertliches un- Siichsisches. Die Tabaksteuer. Rach dem am l. April -in Kcast gelretenen Tabirk-stetier-- gesetzc von» 12. S-eplern-ber llilO wird von den zum LKr branch im Inl.riidc bc-stiin-«nte» T a b a t e r z e »-g n i s s e n eine in dir Neichskasse flickende Steuer sTabalsteuer» er hoben. De» Slener nnterliegl auch das Min- uiilnittetbaven ltzrbrauche durch den ütancher im Inlande bestimmte Z ! ga r e 1 te »pp i c r. Sie lolrd bei de» Tabakerzeug- n-iffen nach dem Kleiuvertnu-sopreise, «vel Zia«rett-on papier «ach der .'iahl der au:' Um» -lierstellbareu Zlgareftenhttll'en- oder --blättcheu bemessen und ist durch Verivendnn-g- vvn Steuerzeichen zu entrichlen. 2lus jeder Packung tabaksteuer- pflichtiger Waren sind der Inhalt nach Art und Menge, bei Tabakerzengnisse» unch der Kleinverlaufspreis in Druck schrift »der »in dessen Steile die Preisg-rcnzcn der zutressen- den- Steuerllasse a»izu,ie-be-n. Ue-b-er die weitere, Vorschrift, Pak auf jeder Zigarette der K lein vor k-a»sspreis angegeben »»erden m»tz. ka-na in allen HM«,» Hinweggcfthen werden, i« denen die Betriebe' in folge der verspäteten Beranntgabe d«r Best-lininutig-en nickst rechtzeitig nmaeftellt werden kon» len. Wer mit uiibeavbeitetcn oder bonrbeiteien Tcsbal «Plättern. Rippen, Stengeln und Abfälle» von Tabak, init Tabashalb-- oder -Ganzerzeugrilisen jeder Art. tabatälmlichen Ware»» »der mit Zigaretienpapier Handel treiben »der tabakstcuerpslichtige Erieugntsie gewevbSmästig txrftcUen »der sich mit deron oerk-aussfei l «per Zurichtung «l-esasseii will, da! died. smveit es nicht bereits auf oft und der bisherigen Vorschri-fte» geschehen ist, unociz-üglich dem Zoltnmie feines Mzirks schriftlich -anzuinclden und gleichzeitig eine Beschiciduiig der Bctrie-b-s- u-ni» Lagerräume, sowie der da- mit in Vc'rbindung sie Hendel» oder uniniüe lba»- daran an grenzenden- Geiverberänme vorzule«ren. Die Anzeige» n»a Beschreibungen find in- zwei Ausserisg-ungen einzureichen. Gewerbetreibende, die sich lediglich mit dem Kleinhandel von ivbabsteuer pflichtigen Erzeugnissen befassen, können- diesen in einfacher schriftlicher Form oder -auch -mündlich anmcl-dcn. Das Unterlasse» der Anmeldung wird unter Umständen- der Täbaksteuerbiii te rz i eisii-ng -g,le-i«hgeacki-t e t. Äaushatt und Wirtschaft. Sürznng von Mllihkarten in der «mtshanptmannschaft Dreoden-Renftadt. Infolge der weiterhin knappen Milchelngängc -ürs:n bis auf weiteres die auf ^ Liter lautenden weißen Voll- »tlchkarten für Kinder Im 7. und 8. Lebensjahr nicht mehr -ekiesert werden. — Todesfall. Am Sonnabend abend verstarb hier Schuld irelior Gärtner, Stadtverordneter und Bor sitzen der de- städtischen Finanzausschusses, — Bei der Neuregelung der Sfaukostenzuschülse ist für dieses Hahr geplant, die Uinsicdelun g st ä'd t'i f- ch e r Bevölkerung auf das Land besonders Hu begün stigen und auf diesem Wege sowohl dem Siedeln ngsbegehre», wie der Wohnungsnot in den Städten abzuhelfen. Da die Umsiedelung bekantilermasten ain stärksten durch die Bei legung industrieller Betriebe auf das Land gefordert wird, hat die Dresdner Handelskammer auf Ersuchen -es Landes wohnungsamtes und des städtischen Wohnungsamtes Dres den Erhebungen darüber angcstellt, in welchem Umfange mit einer baldigen Verlegung Dresdner industrieller Betriebe nach Landgemeinden gerechnet werden kann. — Sei«« Sommerzeit. Wie schon im vorigen Jahre wird auch in diesem Jahre von der Einführung der Sommer zeit abgesehen werden. — Dcntscher Offizier-Bund. Et bietet sich für kürbcdürf- kige Offiziere und obere Bcaintc ailcr Art lcinichlicstlich in aktiver und des Beurlanbtenüandcsj, desgleichen für Witwen und Waisen gefallener Offiziere Gclc-gvnhcit zum Kurgc brauch in Bad Elster zu wesentlich ermüstig- tem Preise. Gesuclic sind zu richten an de» Landesverband «Lachsen des Deutschen Offizier-Bundes. Drcoden-A., Watsen-hauSstrastc 3st. 8. Kurdaucr 1 Monat. — Eine» Landesverband der Lehrerschaften an den freie» Schulen Sachsens habe» zwecks Erreichung gemein samer Ziele der Verband sächsischer Privatschullehrer und der Verband -sächsischer Privatrealschnslehrer jüngst in einer in Großenhain abgchalteneu Vertreter-Versammlung begründet. Das gemeinsam unterschriebene Gesuch an das sächsische Kul tusministerium zur Erzielung eine» Vertretung der Privat- lchrcr im lü-chsiscli-en Landesichnlausschuh kann bereits als erste Bekundung der neue» gemeinsamen Arbeit angesehen werden. Geschäftsstelle DreSden-A. 2». Torotheenstrastc 2. — Deutschnotioualc Bolkspartei. Einem wvhlgclungenen Bczirksabend in Hoi>an»stadt unter Leitung vvn iVräulrin M. «Tcl»ob, init vortrefflichen künstle rischen Darbietungen, folgte am 31. März eine von Hräulcin Barth veranstaltete rühlings- nnd Nismarckfeicr der Gruppe triefen im „Bardarvfsa". Frühlings,lesüngc des Damen chorea Bau-, «prech und Bivlincnvorträge. soivie «in reizendes Osteriptel. von Kii«derii aufgeslihrt, ersrenl» die .zahlreichen Zuhörer. Mit einer Bismarclhuldigiuig durch Huiigdcuischland schlost der anregende Abend. — Dir Sächsische Geuwindebeamleubnnd hat seinen Sitz von Leipzig »wch Dresden vcrle»zt und an» I. Aon» seine Gcschäf-lsstelle >u Dresdc'ii-N., Am Martt 1-' sHvlel Kaiscr- hvfj crüfsilet. — Soziale Hraueuschnte des Laudesverbandeo iür chtistiichen ^rauendicnst. In di-.-seu Tagen fand wieder ein Lehrgang der Sozialen Irnuenschule des Landes-- veiüandeö für christlichen Franendienst seinen Abschluß Tainit sind wieder eine Anzahl weiblicher Kräfte fertig ge worden zum Dienst tu soziale» iZraiienberusen. Die „roste Nachfrage nach den Schülerinnen aus der Sozialen Hrauenschule des Landesverbandes hat zur Ivlge, das; be reits alle auf Anstellung hoffenden Schülerinnen eine soziale Anstellung gesunden haben. Deshalb -rrs eie Schule erwarten, daß der neue Lehrgang, welcher mit Sem 1. Oktober beginnt, wieder reichlichen Zuspruch von Schülerinnen Hai. Anmeldungen sind rechtzeitig- zu be wirken bei der Geschäftsstelle Dresden.A.. Kaulbach- st raste 7. l. — Die Zentrale sür Iugenk-fürsorge hielt am 27. März ihre Hauptversammlung ab. Pfarrer Mätzoid -eiotwars in grostcn Zügen ein Bild der Arbeit der Zentrale und dawtte alte» deine,i, die durch Mitarbeit oder ,-injüh rung der nötigen Geldmittel die Bestrebungen gefördert habe». Tie erste Sekretärin» Irl. Meier, gab darauf den uah-resbericht und bewies durch Gegenüberstellung der srati- stlschen Zahlen von lüls und 1»Ib, dast die Arbeit auch im vergangene» Jahre weiter gewachsen ist. Die Mitglied-c,- zahl beträgt zurzeit bst!) Personen, die Zahl der in Aöopliv- stellr» unk-ergebracht'n Kinder »4. An Einzclsällen z-igte Irl. Meier, wie verschiedenartig und mavnigsrltig öle Tätigkeit der Zcniralc ist. Daraus wurde vom Schatzmeister, Dr. Struvc, der Kassenbericht gegeben. Demnach hat dir Zentrale einen Haus«haltplan von etwa stk«»»;«» Mark, die hauptsächlich durch Woü-ltäligkcit, Spenden, Ansführuu gen, -Sammlungen und dergleichen ansgebracht werden muhten. Das Heim für halbe Kräfte hatte Ausgaben in Höhe von blMark, denen Einnahmen .lur in Höhe von MV19.24 Mart gegenüber,stehe». ,o hast ein Iehtbetrag vvn M7.24 Mark vorliegt, für den bis jetzt keine Dectun-g vorhanden ist. Pastor Schulze vvn der Iriedensiirche sprach über das Thema: „Wie kann aus den „halben .Kräf ten" noch etwas Ganzes werden?" Er schilderte in pactcn- der ,r««d a«»schaultchcr Weise die Erziehung der halben Kreiste in der Hilfsschule. Mit welch unsä-qllcher Mühe in-üssen solch eine»» geistig zvriutgeblicbenen Kinde vst die einfachste« Begrijfe bcigebracht »vrvdcii. Tic Zuhörer er hielten durch die lebendigen Beispiele einen Begriff von der nnendllcheu Liebe und Geduld, die solche Erzieher haben müssen. — Biktoria-Theater. DaS „roste Pariet-programm, das seit Anfang April hier zu sehen ist. hatte schon bei der Erstausführung am Sonnabend das Hans bis aus den letzten Platz gefüllt. Viola Iung-sons eröffnen eS mit einem Gleichgeivichtsakt, der sehr schwierige Lciitnugeu am schwanlenden Bambus bringt. Die komischen Akrobaten Harr» und Jack sind tüchtige Vertreter ihres Jaches, ihre Einleitung vertrügt aber eine Kürzung. Dasselbe gilt vvn Läpp und Habel, die im übrigen mit ihren urkomischen Akrobaten- und Zaubcrparodien allgemeinste Heiterkeit erregen. Der sächsische Humorist Sans Girardct führt sich recht gut als Schicberkünig ein, auch seine Ballade von David und Goliath ist ausgezeichnet, vor allem entfaltet er aber in Bvrträge» wie „Weine nicht, Mittler" eine reife Gebärdensprache, die des Erfolges stets siche;- ist. Was Herbert und Schüller in ihren musikalischen Späben leisten, ist vollsten Lobes wert. Namentlich der Geiger be reitet. zunächst mit ernsteren Stücken, wirtliäten ästhetischen Genus; — eine der besten Nummern des Spielplancs! Dann folgt ein weiterer Glanzpunkt des Abends, Gcr- trude Barrl son, die jüngste der fünf Schwestern, die vor zehn, zwölf Jahren durch ihr originelles Auftreten auch hier in Dresden Aufsehen erregten. Gertrnde hat sich als Tänzerin weiter tüchtig gebildet und entzückt nun durch ihre vornehmen, reifen künstlerischen Darbietungen. Wie durchgeistigt tanzt sie die Gavotte von Galimberti, welch herrlichen Hluh der Linien kann man bei der Elcrioschen Eraqucttc bewundern, und auch wenn sic das allcrncucstc Gebiet betritt und einen Iakerloo Jazz tanzt, so offenbart sich immer edle Kunst, die alles in ihren Bann zwingt. Etneu sehr glücklichen Griff hat Direktor Thicmc auch mit der Verpflichtung der Max Grix-Grigori-Trnppe getan, die in ika rischen Spielen Stanncuswertes leistet und eS versteht, immer noch neue Ucbcrraschungc» zu bringen. Als Telepath und Wünschelrutengänger will der „bcstbetanntc Meisterdetcktiv" Erlk Han Hanussrn „hoch interessante und spannende" Vorführungen bieten. In Telepathie haben wir hier in Dresden aber gerade in der allerletzten ^fett so viel, und zwar für wie gegen, gehört und gesehen, dast pov Neuem »iclü gut dir Bede sein kann. Das Detektivische lag in einem Experimente mit der Wünschelrute, die bet der Aufspürung vvn Verbrechern die gleiche 'Nolle spielen kann wie der Pvlizeihu>d. Dieses Experiment gelang voll, wlc Hanussen auch die telepathi schen Aufgaben ganz töne. Ins Bereich der Komik und des Ulkes führt noch einmal die Nummer: „Im Automaten-- salon", die mit lebendigen Kräften arbeitet" und ebenfalls starken Beifall auslüste. — Lchntmnjrum des Lächstichc,, Lehreroeeeins, Dresden A* »cäanstrafie I". dlm OessnuiigSinge, morgen, Mittwoch, sollen Jährlingen Nurch öie Ionderalwsleiiuugkn „Bücher und RUdcr zum Moraiunlerricht' und .,12v Inbre Zeichenuntcrricht in -seichen- werken und Schülerarbeiten" «in t", um 12 und um 8 Udr ver- ciiisiallet iverdeu. — Die Bereinig«»« ehemaliger Miilter-Getinet-Reatschttler bei gellt am Tviiucrotag, den 8. Äprii, in den Raumen deü Zoologt, scheu tÄarlenü ihr 7. Lllstungsseit »ilk Borirägen nnd Ball. — Oessentlicker BortragSabrn«. Im Aufträge der Ortsgruppe Dresden dec- Deutschen M o n i st e n l> u u d e k spricht nächsten Donnerslag im grostcn iiünftierhaussaal Profestor Tr. Arthur Drews fttarloruhcs über das Thema: „Wer war Jesus?" Der Eintritt ist srci. Ali den Vortrag schließt sich freie Aussprache. — Reichodund der Kriegsbeschädigte», ÜriegSteitnehmer NN» Lriegohinterbli ebenen, Bezirk Pieschen-Trachenberge, hält seine nächste Midgtt-edcrversamml'.nig sür Kameraden am 7. April, nicht «sic bisher im „Rehe-fclder Hos", sondern in der „Turner-schänke", tzeisniger -triste tri, abends 7 Uhr. ab. Kamerad I-rivdrich wird über: „Ais KriogSbeschädigter in der iEksaiegc-iischasl" sprechen. -- Ein blutiges Liebesdram» hat sich in einem ödasthausc der Pirnaische» Vorstadt am Montag nachmittag abgespielt. Dort hatte sich der llk> Jahre alte Bildhauer Johann Lperrlich auS Bresla» mit dem Mädchen Frida «balle aus Birgon i. Schl., das er als ieine Ehefrau «uSgegebcu, oinquarttert. Lperrl-ich l> nachte seiner ««ieliedten eine» sosort tödlich wirkende« Schuh bei und richtete dann die Schustwasse gegen sich selbst. Als man sein Zimmer össnctc, fand man ihn noch lebend vor und übcrführte ihn »ach dem Ärankcnhanse. — Die Feuerwehr wurde am Sonntag nachmittag 7> fth, naH Am See t «> gerufen, wo sie brennenden ««-irudekoks, Papier und Latten verschlag ,u löschen Halle. Abends kurz vor 7 Uhr waren in einem vor dem Hause H Inden bürg st raste 11 stehenden Möbel wagen verschiedene Möbelstücke in Brand geraten. Kerner erfolgte am Sonntag nachmittags 2 Uhr ein Alarm «ach H u b e r t » S st r a st c 14. Dort, mußte nach Ausbrcihen der Woh in,ngstiir ein Aüchenbrcnld uiltcrdrütft werden, der in Abwesen heit der Wohnungsinhaber entstanden war. Abends gegen 7^10 Uhr wurde ausgerllctt nach N o s r „ st r a st e 1»U, wo im Grund stück des Kvnsnmvcreinü Vorwärts starker Nauchnicderschlag sestz gestellt wurde. — Piknitz. Das hiesige Restaurant Eentrakk befand sich am 1. April 70 Jahre lang im Besitz der Kamilic H a rn m c r. — Planen. Nachdem die vor einigen Wochen in Mehl theuer begangene Mordtat nvch nicht gestihnr ist. ist tu de> Nacht zmn Sonn tag auf dein Wege zwischen Plcm-cn und Dchneckengrün die 13 jährige Tochter des Waldtvärters Gla-s ans Neiboldsruh von einem Mann in Militär- llcidun« angesallen und ermordet worden. Aller äöahr-- scheinliMeit nach liegt ein Lustmord vor. Die Lende wurde am Sonntagmorgen anfgesnnden. Der Mörder isst flüchtig. ^ — Erimmitjchan. Trotz aller Bemühungen ist es nicht «l gelungen, die grosse K ri c d c n s l i n d e beim „Dreier- 5* Häuschen" zu erhalten. Ter wundervolle Baum, der Jahr- Hunderte übardauert hat, wurde am Gründonnerstag ge- fällt. — Et>ersbach. Die Errichtung eines Finanzamtes in Ebersbach ist vom Finanzministerium für den Bezirk Ebcrsüach genehmigt wurden. Der Gemeinde wurde die Bedingung gestellt, entsprechende Geschäftsräume zur Ver fügung zu stellen. — Bautzen. Wegen »ersuchter schwerer Er pressung wurde der 22 jährige Buchbinder Georg Engel'- mann aus Lvbau vvm Landgericht zu 1 Jahr 1 Monat Zuchthaus und 5» Jahre» Ehrenrechtsverlust verurteilt. Er hatte im Februar d. I. dem Kaufmann Johann Ernst in Lvbau geschrieben, das; er bis zu einem gewissen Tage 12 000 Mart in einer Gastwirtschaft für einen Herrn Müller hintcrtegen solle. Im Nichtfalle würde er nach drei Tagen ein toter Mann sein. In der Gastwirtschaft erschien an dcm bestimmten Tage ein Knabe, um den Brief abzulsvlen» wodurch der Schreiber ermittelt werden konnte. Engcl- mann batte bereits früher einmal versucht, den gleichen Be trag ans dieselbe Weise von einem hiesigen Ptanosortc-- sabrikantcn zu erpressen. — Bodrnbach. Ist den letzten Tagen vor dem Feste wurde fast die gesamte tschechoslowakische VahnhofS- wache in Bodenbach, und zwar 2 Korporale und 10 Mann, wegen Diebstahls verhaltet und ins Militärstrafgerichl Theresienstadt eingeliekert. In den lebten Tagen haben die Verhafteten aus einem Eisenbahnwaggon geschlachtete Schweine gestohlen. Diese wurden im Schuppen eines Vahn- wüchters zerteilt und vvn dort ans verkauft. Kunst un- Wisfenschast. D Dresdner Ttzealer-Spielplan sür heule: Opern haus: „Bajazzo", „Bulcrnchrc" 17ft -Schauspiel l» a n s: „Wallcnsteins Lager", „Die Piccolomini" s^0>,- Albert- Theater: „Tic Macht der Finsternis" l7>: Residenz- Theater': „Ali Heidelberg" sX-H. „Filmzaubcr" si/x«»: Zentral. Theater: „Das Schwarzivaldmädcl" l3). „Hanncrl" t7j. ß Mitteilung der Sachs,scheu Gtaatötheater. Opern haus: Das fetnerzeil angrkündigte Film-Konzcrr im Opernhaus war wegen der Verkehrsstörungen nicht mög lich. Es findet nunmehr am ll. April 1^12 Uhr statt. Der Reinertrag flieht in die Wohlfah-rtskasscn der musikalischen .Kapelle. Es gelten die Konzertpreise. Kartenverkauf täg lich in der Leselmlle und im Intwlidendauk. 4 Da» 1>t. Bolkö-Sinspuie-Uvnzert des Philh. Qnhrstcr« findet unter der Leitung des Kapellmeister« Edwin Lindner nächsten Mtttwvch 17.) abends 7 Ubr tm Geiverbenauie statt. Zur Ausführung gelangt die Neunte Sinfonie von Beethoven unter Mitwirkung des Philh. Ehorcs und der Solisten E. Rethbcrg (Sopran), Alberty (Alt), Lustmann lTcnor). Plaschlc tBab>. s Haab-B«rk»w-Opielr im Balköwphltheater. Al» VolkSunIer- haltungeu des Vereins VvlkSwohl gelange» heute, Dienstag, Stz! Uhr, „T h e o p h i l n ö" nnd der „Tote »tanz", abends 7>/„ Uhr das Ostcrspiel zur Ausführung. Eintrittskarten zu 7ll Psg. bezw. 1 Z'ik. lcinschl. Steuer) an der Kasse des Boltswohl- Taale«. j Der Dresdner Buchdrucker-Gesangverein bewährte ln seinem Konzert atn Ostersonntag im VereinShause seinen alten guten Ruf anfs neue. Unter Leitung des feinsinnige» Theobald Werner ist die ansehnliche Sängersllwr ganz «usgezcichnel geschult worden. Besonders in dynamischer Hinsicht hält Werner a»,f 'eine selten zu hörende zarte Grundklangfarbc, auf die er nur hier und da kräftige Lichter aufseht. Er erreicht das durch ständiges Kopfsingenlassen, was allerdings ans die Dauer doch wie Manier wirkt, so Satz man sich zuletzt förmlich nach Brustklang sehnt. Für die ätherisch schwebenden Stimmungen der Meister Schubcrt- Ehöre — der ganze Abend rvar diesem grr>tzen Scelcnmaler gewidmet —war der duftige und doch füllige Piansssimogesang deS Ehores am Platze. H e d w i'g Erl von der Staatsoper »efkrilt mit ihrem frischen, sauberen «Sopran de» soUsttschen Teil unter Werners anpassender Begleitung. „Frühlings- glaubc". ^etdenrösleiu". „Die Forelle" lag ihrem freund lichen. liebenswürdigen Vortragstalent besser als etwa das tief erregte „Meine Ruh ist hin". Beim Ehor Interessierte rein äußerlich die Vermeidung des üblichen An- und Ab marsches vor und nach jeder Nummer. Man blieb auf dem Podium sitzen. Vom Flügel »ns leitete Werner, wie die Dirigenten der Zeit vor Einführung der Stabdircktion. das kGanze.. f>r. f- „Der goldene Schnitt in der Musik nnd seine praktische Anwendung im Kompositioncmnterricht." lieber dieses Thema- hielt am Donnerstag Direktor 'Richard Kaden ln den Schulräumen der Pädagogische-n Musikschule «inen öffentlichen Vortrag. Der Redner betonte cing-angs. daf; die Frage der Anivcndu-ng der geschichtlichen Erscheinung- des goldenen Schnittes als ästhetisches Prinzip in -der Musik seil Otto Ficbachs „Physiologie der Tonkunst" sl8S1) wieder holt erörtert worden sei. Man kann, wie Kadett am mehre ren Beispielen darlegte, den goldenen- Schnitt in der Musik sehr häufig feststellen. Er ist eine der Abiveichungem von der streng symmetrischen Metrik, die der Redner als Sym metrie i->n höheren Sinne hinstellte. Vor allem bei den Wiener K-la'stkern Hai er seine Stätte, bei den formrsreicn Romantikern vertiert er s-cho-n an Boden. Und -gerade des halb möchte man doch fragen, namentlich wenn man sich die modern musikalischen ganz- f-ormsreien Aus drucks Welten vor Augen hält, ob der goldene Schnitt sür die Analyse ivtrktich von so bedeutendem Werte ist. Zur Erklärung der allerdings zahlreichen klassischen Fäll« genügen doch wohl die von den neueren g-rvsien Rhythmikern und Metrikern gegebenen einfacheren Unterscheidungen symmetrischer und von der Symmetrie abweichender Formgebung«. Beim schöpferischen Aufbau der Musik sind wiederum zu- viel un bewußte Vorgänge wirksam, so dast -die Anwendung deS goldenen Schnittes iui Kompositionsunt-crricht sich HHk'istens auf rein äustcrtiche mathematische Errechnung dieser Form erstrecken kann. Damit allein ist aber die Schönheit einer Musik noch nicht geiväyrlcistet. die die Aestbeti-ker des golde nen Schnittes sich vo-n ilnn erhoffen. Kadens Vortrag gab aber jedenfalls viel Anreg-ung- und fand lebhaften Bei fall. . . f Victor Blüihgen ist, wie aus Berlin gemeldet wird, dort im Alter von 7g Jahren gestorben. Mit ihm ist einer der beliebtesten und cifvlgreichstcn Familienschrift- stellcr des deutschen Hauses heimgegangcn. Ursprünglich war Blüthgen zwar zum Theologen bestimmt und gedachte sich i» Marburg zu habilitieren. Er ging aber dann zur Presse, war Schriftleiter in Krefeld und Leipzig und gab 1878 vis 1880 die „Gartenlaube" heraus. 1881 erschienen seine erste» Gedichte und seither erfreute sich seine sonnige, liebens würdige Lyrik und Prosadichtnng steigenden Erfolges. Seine Romane l„Aus gärender Zeit" u. a.s. seine 'Novellen und Humoresken stellten Upterbaltungsliteratur im besten Sin»e -cS Mortes dar: angenehm, leicht zu lesen und doch kcines- we«S seicht, dabei Träger eines derzenswarmen Ethos. Be sonders beliebt waren nnd sind aber seine schriftstellerischen Gaben an die Kiiiderwclt: Märchen, Iugendnovellen. „Klnderszcnen für Schule und HauS", Lieder und Reime nnd zahlreiche Bilderbücher, die ln jedem Zug Sinn und Liebe fstr die Kindcrseele, nicht minder auch erzieherisclzcs Geschick verraten, Zweimal wurde her stille Dichter des deutschen Hauses aber auch erfolgreich ins Helle Rampen licht der Bühne gezogen, nämlich mit den Operntexten „Die schwarze Kaschta" und „Der Richter von Zalamea", zu denen- G corgIarno, der irither berühmt gewordene Operctter,- komponist, die Musik schrieb und die in den neunziger Jahren in Breslau zur Uraufführung kamen. Lebendig crttalten wird sich BlüthgenS Andenken aber doch vor allem durch seine kleinen liebenswürdigen bescheidenen Hausdichtungcn. f- Der Historiker Paul Frcderica von der Hochschule -u Gent, der vvn der deutschen Regierung während der Okku pation nach Deutschland gebracht worden war. ist im Alte: von 70 Jahren in Gent plötzlich gestorben. In ihm verliert Belgien seinen bedeutendsten Historiker. j- Zum 400. Todestage Raffaels am 6. April veranstal ten die Berliner Akademie der K ü u st c und die Ge- ncraldirektion der pre ust i sche n Ttaa tsm u s ee n «ine Feier im Ra-ssac-lsaal der Berliner Muiee». Sprechen wor den Ku-ltnsin-lnister Ha-enisch oder Pros. Arinnersdo-rfcr von der Akademie, ferner der Rassaclsori-cher Prof. Dr. Oskar Vischel von der Universität Berlin. Den musikalischen Schmuck der Feier übernimmt die Singakademie. Das Kaiser-Friedrich-Museum stellt die fünf ihm zugehörige-w Bilder des Meisters in dem sonst Rcrsfaelteppichen vorbehal tene» Saale aus. st Kleine Mnslknachrichten. Hoskapcllmeftter Dr. Peter Raabe, Letter der StaatsknpcNe nm Deutschen Natconaltheatee in W e t m a r . bat den ckrcnvolicn Austrag erhalten, ii» Haap. In Rotterdam und Amsterdam au drei Abenden Wagner-Opern, in erster Linie „Tannhüuser", zu dirigieren. — Kapellmcist.r Stephan Straffer ist als erster Kapellmeister an die König liche Oper in Stockkolm nerpsiichtct worden. f Die Gage der Berliner Bütznemmitglleder für dl« Strelktage bewilligt. In einer Dltznng zwischen dem Bühnen- vcrcin und den Angestelltcnvcrbändcn wurde beschlösse», den Mitgliedern der Berliner Theater sämtliche Strelktage zu bezahlen. Diese kamen den Direktoren, die fast vier?»!";»» Tage lang die Vorstellungen auüsallcn lassen mufften, ins-? fern entgegen, als sic auf mehrere Urlauvstage verzichteten und sich bereitcrklärtcn, bei verschiedenen MittagSvorstelluv- gen ohne Entlohnung mitznwikkcn. f Italienische Oper» in Wien. Unter Leitung Wein gartners lder eben in Bukarest rin Gastspiel als Dirigent gabt gelangt in der Wiener Boltsvper am 0. April Mas - cagnts Oper „Lodoletta" zur Erstaufführung. Am 30. April beginnt ein italienisches Operngastsptel, das viS zum 3. Juni dauern »ttd. ES bKmgt hauptsächlich Oder« von Verdi nnd Pucctnt. f Ei« Theatergesctz sür Oesterreich fordert der -ster*- reichliche Dsihne-uverein. der auf seiner letzten Tagung ein-- stimmig ein solches Gesetz beantragt har. das die Arbcits , Urlaubs-- nnd Pensionstrcrhäiltnisse für alle Kategorien ooft Vlrhnenan-gehöriaen tn. Oektemxich regeln lost.
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