Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 22.07.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188107223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-07
- Tag 1881-07-22
-
Monat
1881-07
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.07.1881
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Vrviäov 1881. »»rirnttr-ö' >r! ... l v,«ri«llt»rlich ,«,r» «Vl««.. dm« dt« «o„ » »,r» 7» «vmm. >0 V!,«. »uv«,« 87000 »kr«»!, »tt, dit»U<I,<>d««ti>a«1andler Mi ttlers»!« macht st« «>« Ncdaklta» nicht »«rdtiidlich. »lmwnc«n tllr un» mtimrii an: Dt« «nnincrn-Burkaul ».»aal«»- tz«t« » »«,!«»> - «»»als Wi^L7' t» «2rU»i - »«»- «i«d >» Maadedur,: - 2. »ar« a> «». »»Halt«: — «l«t»«ri» Hattwmg- Tagevkatt für Uolilik, llltttertzaltnng, Geschäftsverkehr. Lör/enbericht, Frem-enliste. 88. FkkrMvU. Mach«»»»» » H>»» «nt,r»>« «erde« »ach«»»»» i Ncuii ik» nur an «ccheaiaatNiar. »lost, r,nt,e,tr. b dt»«,ch». »Uhr. — Di« rtnlpnlltgr Peitljrtl« koftrt lL Psqr. Sin««Iandt « VI,«. tkuir Ginanttr für da» »dchtl- tligigr Erjchkt««» drr Lnlrrat» wird nicht ,«,«d«n. Auiwäviift« Annoncen« Auilv^e w» »»dclaniiicii >i-c> Ionen inieiilkn wir »nr ,c«cn V'nnunx'Nttda' Aadlnngdurch B>,<nna>!en odc, Poli.-'iiz.iituiii,. Acht Luden tollen >i>PIg. 2»icr»ic iür die Moniogi- Nmmner oder n.2> einem tzrlu.l« die Petiijeile Lii Pt. Atelier kür LüvLtlieLsn LLknersatr. ^Lvinklravjxvn Aäolpk Unomptiolr, /almkünstloi-, m j ^ Arur1k>i»»«i'u»i»i« Idir. 7, I. H! sllspslttgldkffffimino M ü n ch e n. Tic bisher bekannten 'Wahl- ! jlllvllUvtv^Illllllltv. resultate tonstatircu eine erheblich tlerikal kon-^ scrvative Kammermehrhcit. Unter den Gewählten befinden sich: ! ist in der Schweiz, 8l Zalire alt, gestorben. Schlier, Bulll, Staunenberg, Völck und Lulhardll LiiL-SL-S« l »!? nnlttttnr L^riS-s^SL-Ä!? A Vttpissirrlv- ^ lls-rimLUM L Kt'ldludix-Hti-Idnt«« >7, vis-n-vis llom Künigl. 8o!ilc>83. Liguuo Oalujlciction un8o>-ol- uVitileui in» 8r<>88icu Ä1a888tL>rc; nitä ein in atlo» 8tüi.-k<-n voIIIcommonlsU« ^tellungsvorlkstron liu>8o.n uns juiisiektlidi ^usnaiil uiut I,i»igon t'roixou sollet, ll»-i kloinston l-ünkLuti n au8»erg«viöllnllvlle Vortheilo lliott-n. OiKru-vtlHii, Utrlckvll« 1'adakv, ^ 8l»6ei!t!itiil»>i < «»i»I»aft»>v I akerinv Vullaic- uuil Oixarettoll-kabrilcsii, Vrosäon rdi«» »iunv gl«. S!S-!»--SS-Sr-: ! London. Unterhaus. .Harcourt beantiuorlele Borlase'ö Air- Zürich. Ferdinand Keller, der Entdecker der Pfahlbauten, frage über den revolutionären Kongreß, daß er in dem ihm zu- ' "" ''' " gegangenen Berichte 2iichts gefunden habe, was die Regierung zu ! einem Vorgehen ermächtigen tonnte. (?) Rr. Witterung vom 21. Juli Barometer nach Pöi.r BiNoid. Wattstrafc U> <Adt». 7 U.) 7Ul MM., leit gestern 4 MtU. ncsitkgc». TUennrmcnogr. ». tttean»,.: Trug,. >7 " W., medr Ttmv. >,"72.. »itaute leuiv. ,'"72. 7Io,l»72,'N 72,nd. onwittcr. bedcilt. Aussichten für den 22. ?stili: 2!orwicgcnd ocwölkt, Temperatur dieselbe, zunächst noch Regen. Für die Monate August und September werden Abonnements ans die „Dresdner Nachrichten" in der Expedition, Marie,istrahe Nr. L», ;» > Mark »S Pfq., sowie für auswärts bei den Postämtern zn I Mark 84 Pfg. angenommen. «erantworilichcr Nrdactcur sür Politisches »c. Emil Btcrcy in Trctdc» Ist Deutschland übervölkert? Bedeuten die ununterbrochenen Auswandererzüge nur den naturgemäßen Abzug des übersließcnden heimathlichen Menschcnbassins? Hn den lebten 0 Jahren, seit Errichtung des deutschen Reiches bis 1880, hat dessen Bevölkerung durch Geburten um 16 Millionen Mensche» zugeiioinmeu; diesen stehen 11 Millionen Stcrbcfällc gegenüber; die Differenz von 5 Millionen zerfällt in etwa 4,135,000 Menschen, um die das Vaterland reicher geworden ist, während der Rest, also etwa 665,000 Menschen auswandcrtcn. Das ist ungefähr so, als ob in diesen 9 Jahren Deutschland eine neue Provinz anneltirt hätte, bevölkerter als Elsaß-Lothringen, Baden und Hessen zusammen, freilich ohne den Grund und Boden. Das Vaterland zählt jetzt etwa ein Zehntel mehr Bewohner als vor 10 Jahren. Bei solchem Zuwachs kann es auch einen so gewaltigen Aderlaß durch die Auswanderung vertragen, ohne die Gefahr der Erschöpfung, die sich bei anderen minder beanlagtcn Nationen cinstcuen würde. Frankreich, mit seiner geringen Bevölkcrungszunahmc, würde eine Auswanderung von der Stärke der Deutschen als eine Bedrohung seiner Existenz empfinden. Unsere jugendfrische, sich immer wieder verjüngende Nation trägt jenen Abfluß mit vcrhältnißmäßig geringen Bcfchwcr- oen. Man darf den Ausspruch wagen: Deutschland erzeugt vorzugs weise Menschen, Frankreich Maaren und Güter. Deutschlands Reichthnm besteht in seine» Bcwolmcrn. Bei uns schließt man die Ehen in weit jüngeren Jahren als bei den Romanen. Daran wird sich im Ganzen, auch durch gesetzgeberische Maßregeln, etwa Be schränkung der VcrehelichungSsreiheit durch Aufcrlcgen des Erforder nisses einer Zustimmung der Gemeindebehörde, wenig ändern lassen. Auch von Belehrungen und einem Appell an den Verstand ver jüngen Leute, nickt leichtsinnig und ohne Aussicht auf gesicherte Existenz die Ehe cinzugchen, darf man sich nicht allzuviel Erfolg versprechen. Zudem ist das übereilte Ehcschließen, vom moralischen Standpunkte ans, der sonst leicht cintrctcnden Vermehrung der un ehelichen Geburten vorzuzicben. Voraussichtlich wird daher, trotz wachsender wirthschaftlicher Einsicht des jungen Volkes, trotz Polizci- bindernissc und trotz Auswanderung die Bevölkerung Deutschlands in Zukunft so wachsen, wie sie seither cs that. In 10 Jahre» kann die Einwohnerzahl Deutschlands von 45 auf 52 Millionen, bei der Wende des Jahrhunderts auf 58 bis 59 Millionen gestiegen sein. Ist dies ein wünschcnswerther Zustand? Die furchtbarste Anklage gegen eine Regierung, ein Wirthschaftssystem, gegen soziale Ein- cichtungen bildete allerdings von je, so lange cs eine Weltgeschichte giebt, der Rückgang der Bevölkerung eines Landes. Als unter den römischen Kaisern die Bevölkerung Italiens sank, war damit der Untergang derRömcrhcrrschaft überhaupt besiegelt. DasGcgcnthcil.die rapide Zunahme, ist jedoch ebensowenig eine Wohlthat. Die Länder mit slavischer Bevölkerung zeigen allerdings, trotz der mangelhaften Statistik, eine noch größere Fruchtbarkeit der Eben. Beschäftigen wir uns jedoch zunächst mit unserem Volke. Um jenen Bevölkerungszuwachs von 4,135,000 Menschen zu ernähren, bedarf cs, wie einer der geistvollsten Männer, der wür- tcmbcrgische Staatskanzlcr vr. v. Rümelin ausgerechnet, der Mchr- crzeugung von Lebensmitteln und Waaren von mindestens 1240 Mill. Mark jährlich. Derselbe veranschlagt nämlich das Bedürfnis? für einen Kopf im Durchschnitt zu 300 M. Zuviel ist das aller dings nicht. Den Jahresbcdarf und mittleren Vcrbrauchswcrth eines Individuums hat man vor drei Jahrzcbntcn schon an uner läßlichen Lebensmitteln auf 362 Pfund Gctrcidckörncr, 51 Psund Fleisch, 360 Liter Milch, 60 Eier, 2",5> Pfund Wolle, 5 Ellen Lein wand, 16 Ellen Baumivollzcug berechnet. Leder, Wohnung, Mo biliar, Beleuchtung. Getränke und alles Weitere hat man bei dieser Rechnung außer Acht gelassen, lieber das Einzelne läßt sich strei ten. Im Ganzen aber nähern sich jene Ziffern dem knäppstcn Minimalbedürfniß des Einzelnen. Multiplicirt man dieses Mini mum mit der Ziffer des Bevölkerungszuwachses von 4,135,000, so ergiebt sich heute im Vergleich mit 1872 ein Mehrbedarf von 14,968,700 Centncr Getreide, 2,108,850 Centner Fleisch, 1,488,600,OM Liter Milch, 248 Millionen Eier, 9 Millionen Pfund Baumwolle, 20 Millionen Ellen Leinwand, 66 Millionen Ellen Baninwollstoffe. Dieser Gctreidcbedarf allein entspricht dein Erträgniß von 700,000 Hektaren; der Milchbcdarf der Leistung von einer Million weiterer Milchkühe. Offenbar können Deutschlands Landwirthschaft und Industrie diesen Mehrbedarf nicht aus eigenen Mitteln decken. Ihre gesteigerten Erträge halten nicht Schritt mit der Steigerung der Bevölkerungszunahme. Der Bezug dieses Bedarfs vom Auslände würde unsere Abhängigkeit davon steigern. Nun muß man zwar die Arbeitskraft, die jedes Individuum dein Staate zubringt, ver anschlagen : aber die Lebensmittel wachsen nicht in gleichem Grade. Wohl steigerte sich der Nationalwohlstand durch Anlegung von vielen Tausend Meilen Eisenbahnen und Aufstellung zahlloser Dampf maschinen: aber die Bcvölkcning wächst rapider als ihr National wohlstand und unser Volk zehrt thatsächlich -um Thril von den in besseren Zeiten aiifgcspartcn Kapitalien. In der rapiden Bcvölkcr- ungszunahme liegt zuin guten Thcil die Wurzel all der sozialen Ilebelstände, an denen Deutschland leidet: die Ilcberfüllnng aller Berufs- und Erwcrbözwcige, die Unmasse von Zwischenhändlern, die sich zwischen Producenten und Eonsumcntcn drängen, die vcr- Freitag, 23. Juli. Bcurtbcilrmg des nationalen 6uuin cuigao, welchem er huldige, er sehe es als die wichtigste Ausgabe an, das brüderlich cinträchtige Znsammcnlcbct» beider Nationalitäten zn erzielen, er werde den feindseligen Alten des Parteitrcibens objektiv und strengstens cnt- geg-.nlrelen und stets gleich gerecht sür beide Tbeilc amtircn. . Berliner Börse. Tie Gesainmtphpsiognamie war heute freunbliciur als gestern, doch hielt sich das Geschäft wieder in engen Grenze». Plan beschäftigt sich bereits recht ninfang- reich mit der Abwickelung der INiimo-EngagcmentS. Geld zu Reportzwecken billig. Ereditaetien uotiren 63l'/e—4'/n—3'/», Franzosen 615-7—5, je ',-a Mark höher. Lombarden unver ändert. Galizier gleichfalls recht fest. Von deutschen Bahnen besserten sich Oberichlesische etwas. Von Bauten hatten nur Deutsche und DiSeonto gute Umsätze. Dresdner und Leipziger Diseonto etwas niedriger. Montanwcrtbc schwächer. Industrien sebr still und knapp bebauptet. Deutsche Fonds n. österr. Prioritäten etwas belebter. Ausländische Renten lustlos, Rügen schwächer. zweifelte Konkurrenz, der erbarmungslose Kampf ums Dasein, die Verarmung, das Vagabondcnthum, die Steigerung der Verbrechen, die Uebcrsüllnng der Zucht-und Irrenhäuser, die schrecklichen Selbst morde, die Existenz der Sozialdemokratie selbst ist zum guten Thcil eine Folgekrankheit der Ucbcrvölkcrung. Das Ende — ja was bringt das Ende ? Und giebt cs keine Hilfsmittel ? Hierauf sei in den nächsten Artikeln versucht, eine Antwort zn geben. Für- Heute lassen wir die wichtigsten der Tagcserschcinnngen flüchtig Revue passircn. In der Verfolgung des deutschen Elements in Oesterreich wett eifern Czcchen und Magyaren. Sich selbst tödtlich hassend, suchen sie sich in der Entgcrmanisirnng zu übertreffcn. Es handelt sich um eine spstematischc Unterdrückung der Deutschen. Namentlich bedroht erscheint die Schule, das Fundamcut deutscher Bildung und deutschen Wesens. Mit der deutschen Schule weicht auch noth- wcndig die deutsche Sprache. Geistig ist das deutsche Bürgertbum in vielen ungarischen Städten bereits ausgehungert. Ofen - Pest- das noch vor 20 Jahren zwei deutsche Gymnasien und eine deutsche Realschule besaß, hat heute nicht eine einzige deutsche Elementar schule. Noch schlimmer steht es an anderen Orten. Ter Prager Stadtrath hat eine eigene Eommission niedcrgcsctzt, um sich durch Vornahme von Prüfungen zu überzeugen, ob sich nicht czcchische Kinder in deutschen städtischen Schulen befinden. Der Stadtrath verlangt strengstens den eingehenden Unterricht in der czcchischcn Sprache an den deutschen Schulen, sowie die Errichtung einer eige nen Lchrabtheilung daselbst, wenn czcchische Kinder solche Schulen besuchen. In den ConcursauSschreibungen für die Anstellung von Lehrern an den deutschen städtischen Schulen muß der Passus enthalten sein, daß jene Bewerber den Vorcug er halten, welche der czcchischcn Sprache vollständig mächtig sind. Rechnet man dazu, daß auch in Tirol die deutsche Sprache im Kampsc mit dem fremden (dem romanischen) Element kaum bestehen . „ ...... kann, so ist cs doppelt zu begrüßen, daß sich in Oesterreich ein P'ch mcht verbiete und daß was rucht verbotcn, eben erlaubt sei re.. Lokales und TiichsischcS. - Der Stadtkommandant Herr Generallieutenant do» Funcke begicbl sich rmm 25. Juli blö mit 28. August auf Urlaub. Die Stellvertretung übernimmt Herr Generalmajor von Rudorfs. - Die vorgestrige öffentliche Stadtvcrordneten- sitzung wäre bald nicht zu Stande gekommen, die Herren Stadt verordneten erschienen sebr spärlich und die Beschlußfähigkeit ward erst nach ziemlich dreiviertelstündigem Warten nur ganz knapp er reicht. Ter Vorstandsbcschluß bezüglich der in letzter Sitzung vom St.-V. Prof. I)r. Wigard verlangten protokollarischen Verlaut barung seiner Erklärung, daß er ausdrücklich jede Verantwortung sür die Schäden ablehne, die etwa der Stadt aus dem von den Stadtverordneten gefaßten Beschlüsse, gemäß abz „Deutscher Schulverein" gegründet hat mit dem Zwecke, durch Er richtung und Unterstützung deutscher Schulen, Bibliotheken und Kindergärten, Besoldung deutscher Lehrer, Herausgabe deutscher Druckwerke re. das deutsche Wesen in den bedrohten Gegenden zu wahren, ein Verein, der allem politischen Getriebe fern steht und seine Lebensfähigkeit dadurch bewiesen habe, daß er in einem Jahre seines Bestehens in Oesterreich 30,MO Mitglieder gewonnen habe. Die Nothwcndigkcit, unsere Stammesbrüder thatkräftig zn unter stützen, ist so groß und das Opfer so klein (der Verein verlangt einen jährlichen Beitrag von 2 Mark), daß auch im deutschen Reiche eine zahlreiche Betheiligung zu erwarten stehen sollte. Die französischen Verluste bei der Einnahme von Sfax sind erheblich größer gewesen, als die amtliche Depesche erwarten ließ ; sie belaufen sich auf etwa 30 Todte und über 200 Verwundete. Von den Arabern, die mit ibrcn Stcinschloßslinten verzweifelte Gegenwehr leisteten, sind allerdings weit mehr gefalle», über 3000. Die Sieger scheinen danach, als sie einmal in die Stadt eingc- drungcn waren, keinen Pardon gegeben, sondern Alles, was ihnen begegnete, niedergcmacht zu haben. Dieses Verfahren gegenüber so tapsercn Feinden, welchen man nicht absprechen kann, daß sic im guten Glauben sind, für eine große und heilige Sache zu kämpfen, ist weder ehrenvoll noch klug; momentan mag cs abschreckend wirken und den Widerstand der Gläubigen gegen die Franzoscn- herrschoft Niederdrücken, aber dafür wird cs nur einen um so tie feren und nachhaltigeren .Haß erzeugen, der in einem Momente nusbricht, in weichem die Sieger von heute am wenigsten darauf gefaßt sind. Auch in der Provinz Oran führen die französischen Truppen den Krieg in ähnlich rücksichtsloser Weise. So wird ;. B. , dem Rathsvorschlage von fernerem Stürmen bei Bränden abzuseben, entstehen könnten, gebt dahin, daß eine solche Erklärung im Sitzungsprotokolle nicht vcrlautbart werden könne. Da St.-V. Wigard trotzdem bei seinem Verlangen blieb und die Meinung des Vorstandes als eine irrige bczcichncte, namentlich auch hcrvorbob, daß die Geschäftsordnung überhaupt nirgends von solchen Erklärungen etwas sage, sie also h nicht verbiete und daß was nicht verboten, eben erlaubt sei rc.» so mußte das Kollegium selbst Entscheidung in der Streitfrage treffen, und St.-V- b>r. v. Schwarze ergriff zunächst das Wort, um in längerer Rede den Rechtsstandpunkt der Frage zu beleuchten und sich schließlich der Anschauung des Vorstandes anzuschließen; eine Beleidigung der Majorität des Kollegiums, wie sie vom St.-V. vr. Wäntig in letzter Sitzung in der Wigard'schcn Erklärung gesunden worden war, fand er allerdings nicht, aber er bezeichnet«: ye als „eine unzulässige Kritik eines Beschlusses des Kollegiums." Das Kollegium lehnte die Aufnahme der Erklärung in das Pro tokoll gegen 3 Stimmen ab. — Bezüglich der Durchführung der Albrecbtstraße wird einem vom Stadtrath endlich mit den Kunitz'- schcn Erben abgeschlossenen Vertrag und sonstigen Rathsvorschlägen zugcstimmt, ein Rcgulativnachtrng wegen Bebauung des zwischen Pmmischer-, Grnnaer-, Albrcchtü- und Eliasstraßc gelegenen Ter rains, ebenso wie der Vertrag mit Hrn. Parrish bezüglich der Linien Anncnkirche-Löbtnu, Ammonstraße, Postplatz-Waldjchlößckcn und Albcrtplatz-Äcdinger Lagcrkcller werden mitvollzogen, die Rechnun gen über den städtischen Haushalt und das Vermögen der Stadt Dresden ans 1878 und 1879 jnstisizirt, wegen der auf Grund der diesjährigen Rcvisicmsprotokolle in städtischen Gebäuden u. s. w. anszufithrendcn Rcparaturarbeiten einige Beschlüsse gefaßt und dem pens. Rathsarcknvar Heinze ein Honorar von 2100 M. für Fertig stellung des Real- und Nominalrepertoriums zum Rathsarchive bewilligt; schließlich wird noch den, über den Ankauf des Grund stücks am Sec 35 entworfenen Kaufvertrag, vorbehaltlich einiger formeller Bedingungen zugestimmt, wobei man erfährt, daß zu dem Kaufpreis von 165,000 M. noch einige Hundert Mark zu zahlen sind, weil bei diesem Kauf ein Vermittler eristirt. — Endlich, nach schier unerträglicher Sonncngluth und Hitze entlud sich vorgestern Abend ein lang ersehntes Gewitkcr. Mächtig dahinbrnnscndc Stürme kündeten es an. Aus den bleigrau und bll'iscbwcr herniedcrbangenden Wolken zuckten, fast sehnsüchtig begrüßt, die blendenden Blitzstrahlen und der erlösende Regen strömte heftig hernieder, bin und wieder in Schloßcnwcttcr übergehend. m Ter "ganze Himmel schien ein Fcnermecr, denn die tagelange"Gluth . ^ ^ ^ > batte die Wolken mit Massen Elcttricität gefüllt. Es war ein dem „Figaro von dort gemeldet, der General Dnsilhol habe bei §^„'^-1 von seltener Erbabenheit und Größe, als der Himmel Saida fünf arabische Gefangene erschießen lassen, ,.»m ein Ercmpel i seinen Scbooß öffnete und Feuergarben über Fcucrgarben empor- zu statuircnDer General schc,nt vergessen zu haben, daß Bu-! schossen Eine merkliche Abküblung brachte jedoch das Abendgcwitter ch '7g französische und wanischc Gekanaene bei sich füllst j '"chN -s llliell fast W lchwül wie vorher. Lange noch nach dem a - r franzomay mw ,pnm,a,c cociangenc vci ,,ch nmrr § der Regengüsse wetterleuchtete cs ringsumher und die lhm gegebene „Exempel leicht iiachahmcn konnte. I naine Nackst bat der Donner, bald näher bald ferner aearollt.. End- i Aincma noch und das In Irland herrscht die vollständigste Ruhe. Die Exmissionen böswilliger Pächter dauern zwar »och immer fort, erregen noch immer viel böses Blut und hier und da auch wolll kleine Reibe reien, laufen aber gewöhnlich ohne Ruhestörungen ab, wozu die Anwesenheit der starken Polizcimacht wohl viel beitragen mag Die Land-Bill wird im Parlamente bald erledigt sein und dann ganze Nacllt bat der Donner, bald näher bald ferner gegrollt. End lich aber llat das gestrige Äittagsgcwitter, das sich über dem Eib- tllal entlud, die Tcmperalnr wesentlich ermäßigt, so daß die Luft wieder atllembnr geworden ist. Das Mittwochsgcwittcr hat mehr fach in der Dresdner Heide ringeschlagen und in der Richtung nach Stolpen zu und über den Pollrsbcrg hinaus gewahrte man Helle Feuerscheine. — Aus allen Thcilcn Deutschlands treffen Nachrichten ein. mj.y.r 1-it, aus i?n?t- 'rüsten 'Hl welche einen außerordentlich reichen Erntcscacn, namentlich an lcllrcn wolll desterc Zeiten wieder cm auf jener lchweigeprutleii >'»,e>. j^riierfrüchteii, in Aussicht stellen. An der Dresdner Produkten börse ist binnen 14 Tagen der Mispel Roggen uni 25 Mark gc- Nenesle Ttlearamme ver..TreSvner Nachr." vom 21. Juli. Berlin. Mit drr Wicdcrvorlagc des llnfallversicherungs- gcsetzcS soll dem Reichstage ein ausgiebigeres statistisches Material sür die Berechnung der Prämien zu selben ist u. A. eine Unfallstatistik acl E ... „ , ^ fallen, ein noch nicht erlebtes Ereigniß. 'Nun wird doch hoffentlich auch daS Brod etwas billiger. Auel, die Weinernte verspricht glän zend zu werde». Aus Frankreich meldet man ebenfalls, daß das den Unternehmern selbst ausziisühre» sein würde. Der Reichskanzler i llat die Mitwirkung der Bundesregierungen in Anspruch genommen, > um jedem Untcrnellmcr eines unter das Gesetz fallenden Betriebes i für eine diesbez. Erhebung die allgefertigten Formularc mit dem dringenden Ersuchen zugchcn zu lassen, dieselben innerhalb dcr ! ersten Dczcmbcrwochc zur Abholung bereit zu llalten. Es sind zwei > Formulare auszufüllcn, wovon das eine die Nachweisung ^dcr vom 1. August bis 30. November dieses Jahres bei dem > Betrieben eingetretencn Unfälle, das andere die Nachweise der am ! 5. Oct. d. I. bei den Betrieben beschäftigten Beamten und Arbeiter ! nmsassen soll. — Im Rcichspostamt finden unter Vorsitz des Staatssekretärs vr. Stephan mit englischen und belgischen Kom- j missarcn Verhandlungen über die Ausführung des Pariser Per- ' träges über den internationale» Packetverkebr statt. Man hofft, l spätestens am l.Oct. d. I. mit der Ausführung beginnen zu tonnen. Prag. Der Statthaltcreileitcr Kraus empfing den LandcS- ! ausschuß und crwicdcrtc aus dessen Ansprache, er lei als östcrrci- ! chischcr General berufe» hier und überhaupt keine Politik, am ^allerwenigsten Partcipolitik zn treiben, er bringe beiden Natio nalitäten gleiche wohlwollende Gesinnungen entgegen, die bestehenden Gesetze seien ihn, die alleinige Richtschnur sür die ehcn. Zur Beschaffung des-, Jallr 188l ein Wcinjahr wird, oe vorgeschlagen, welche von! zweiten entsinnt. wie man stell nicht leicht eines Tie Musterung der 200 F e r i e n k o l o n i sten erfolgt heute Abend ' 76 IIbr in der großen Turnllallc der Schule auf der Ammonstraße. Wer von deii Gönnern dieser Einrichtung Ein blick in das innere Getriebe nellincn will, ist dazu freundlich will kommen geheißen, wenn er mellt vorzicllt. dem Auszug einer oder der anderen jener kleinen Kolonie am Sonnallend Morgen persön lich bciznwolmcn. Der Feldzugspla» ist alw entworfen: Am Sonnabend früh 6 Uhr rückt vom schlesischen Bahnhose die Kolonie auS »ach Erottendorf -. zur selbigen stunde vom Böhmischen Bahn- llose die Kolonien Mulda I. und III, Ruppendorf, Gottleuba und Hcllendorf; daselbst zu gleicher Zeit Abgang der Kolonien Schön- fcld und Nicdcrpöbcl per Omnibus. Um 7 Uhr fährt vom Albert- viatz die Kolonie Stein: 7 Ullr 25 Min. vom Leipziger Bahnhof die Kolonien Graupzig, Saultitz und Auerhaus ad; um 8 Ubr die Kolonie Großsedlitz mit dem Dampfschiff. Alle VerkchrSanstalten llabcn Preisermäßigungen gewährt. Zn dem bereits erwähnten Geschenke kommt noch, wie im Borjallre, die Ausstattung Zeder Kolonie mittelst einer Reiseapotheke durch Hrn. Apotheker Vr. Rothe iiud mittelst reichlichem Desmfcktionöpulvcr durch Hrn. Fabrikant Wollmar ans Mügeln. Tic -voshuchdruckerci von Mcinhold aber hat. ebenfalls unentgeltlich, die Formulare für die ärztlichen Unter-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite