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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.02.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060216018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906021601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906021601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-02
- Tag 1906-02-16
-
Monat
1906-02
-
Jahr
1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.02.1906
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Dresdner Nachrichten. Vir. 45. Seite 2. »W Are»«». 16. Februar 1LV6 werdSarupp«»: «ur dadurch werbe «» mSglich sei«, der in der Sozialdemokratie liegenden poiitischenGcsabr ernsürchzuvegeanen. In> weiteren Verlaufe der Debatte stellte der Minister noch lest, bah zwischen dem Grafen Pvsadowsky und ihm nicht der ge ringste Gegensatz besteh«. Man könne kein« gesunde Sozial- volmk machen, tvenn mau nicht die Jmteressen der Arbrtter berücksichtige und wenn der Arbeitgeber nicht die Freudigkeit zur Mitarbeit habe. Es sei völlig ausgeschlossen, daß wir in der Sozialpolitik Halt machen. Er bolle, daß ein Weg werde ge funden werden, auf dem Arbeitgebern und Arbeitern die Lösung dieser Ausgaben ermöglicht loerde. und er «oünich«, daß di« Ar beitgeber die Brücke zu diesem Weg« schlagen. (Beifall.) — Äeiterberatung morgen. Oetterreichisches Abgeordnetenhaus. Wien. Abgeordnetenhaus. Bei der fortgesetzten Verhandlung über die Rekrutenvorlag« erklärt der Laiidesoer- leidigun^rsimaister v. Schönaich, er gösse trotz der hochgehenden politischen Wogen aus Annahme der Vorlage. Solange der Militarismus. der auch bei uns keine Sympathie hat, oesteht, ist es heilige Pflicht desjenigen, der die Verantioorluna für die militärischen Einrichtungen trägt, aus Durchführung alles dcs- lemgen zu bestehen, was für die Schlagsertigkeil des Heeres unbedingt erforderlich ist. Ihm sei es viel lieber, wenn die mililärischen Forderungen aus Grund eingehender scharfer Prü- niugen bewilligt, als wenn sie mit fatalistischem Achselzucken biugeuonuuen imirden. jLebvafter Beifall.! Gegenüber dem Abgeordnete» Schramek. der behauptet hatte, daß der 1814 von Preußen iuauguriene Militarismus zu Not und Elend der arbeitenden Schichten führe, konslatien der Minister: Wer die Weltgeschichte verfolge, müsse Zugaben, das; der Weg Preußens seit 1814 aus Höhen geführt habe, die diesen Ausblick wohl nicht -'.euwhrtcu. iLebhasle Zustimmung.! Der Landesverteidigungs- miiiister betont sodann die Notwendigkeit der Erlernung einer weilen Sprache für die Zöglinge der Militärbildu»gsaustalie» und erklärt, für den Begrilf „Negimentsiprache" gelte die Norul, dag eine Sprache unter die Regunenisiprache gerechnet werden mußie^svbald 20 Proz., das sind 800Pjann des mobilen Standes, die e Sprache sprechen. Die Dienstsprache sei eine absolute Not wendigkeit. denn ein Heer, in dem man sich nicht ivenigslens mtt den ol»ersien rkweisen der Führung verständigen könne, sei ein trauriges Heer. Für die Armee existiere die nationale Frage nicht. Noch niemals sei ein Offizier wegen Betätigung seiner Nationalität verfolgt worden. Er fühle sich verpflichtet, fuhr der Minister fort, hier patriotische Bedenken vorzubrinaen gegen die Stagnation, die eingetreten sei. weil diese möglicherweise das Selbstvertrauen der Armee erschüttern könnte. Alle Staaten naben bereits neue Geschütze. Wir herben ein Modell, aber eine bisher nicht liguid gewordene Geldsordernna. Wir haben auch keine Rekruten, selbst wenn wir das Geschütz hätten. Die Marine befindet sich in gleicher' Lage. Wo und warum aber wird überall an den Flotten gearbeitet? Die Marine befinde sich in geradezu vernachlässigtem Zustande, weil der ausgezciäs- iiete Flotienplan mangels der erforderlichen Mittel wicht zur Ausführung gelangen könne. Die Sache sei so tveit, daß ihm ans mchliiiilitärischen Kreisen die Anregung zugeganaen sei, die Küstenoerteidigung Dalmatiens durch eine Kreiizernolte aus Handelsschiffen zu verstärken. Das leien Zustände, die auf den Geist der Armee zlirückwirken und den Offizieren die Sieges- ziwersicht rauben konnten. Er bitte das Haus um Annahme des Gesetzes und um seinen mächtigen Schuh für die Erhaltung und Fortentwicklung der tüHebrmacht. jLannautzallender stürmischer Bestall.! Der Minister wurde von allen Seiten beglückwünscht. Graf Stürgkb lVcr. des verfassungstr. Großgrundbes.I erklärte, man könne leider die Tatsache nicht übersehen, daß an der an deren Hälfte des Reiches die wachsende politische Verwirrung den Organismus der dort allsgehobenen Truppenteile a»ss schwerste beeinlrächliqe, ja, des weiterem Alidauern dieser Um stände geradezu auizutölen drohe. Angesichts der bedauerlichen Rückständigkeit des Heeres und der Ausrüstung erscheine die österreichi'che Hälfte des Reiches um so dringender verpflichtet, ?ür eine unoestörte Ergänzung des Heeres Sorae zu tragen. Die durch diese Erwägung bestimmte Haltung des verfassungs- treuen Großgrundbesitzes könne auch dadurch nicht beeinflußt werden, daß die Rekrut'enoorlage von einer Negierung eingebracht worden sei, deren politische Richtung bei der Pckrtei entschieden Mißtrauen erwecken müsse. Wien. sPriv.-Tel.j Der Tschechenführer Dr. Kra- marcz richtete im Abgeordnetenhaus an den Ministerpräsiden ten eine Anfrage über die BündniSfraae mit Deutschland rück- sichtlich der marokkanischen Angelegenheit. Er forderte eine Interpretation des Artikels 2, Ablah 2, des deutsch-österreichischen Allianzvertrags. Wien. Dis juiigtschechische Interpellation fragt an, welch« Instruktionen die österreichisch-ungarischen Delegierten für die Konserenz in Algeciras erhalten haben. Schließlich wird die Negierung ersucht, alle notwendigen Schritte zu unter nehmen. damit der Zollkonslikt mit Serbien baldigst bei gelegt wird. Zur Marokko-Konferenz. Berlin. jPriv.-Tel.I Ueber den Stand der Konferenz- erbandlungen in Algeciras erfährt die „Tägl. Nundsch. , daß die noch andauernde Unterbrechung der Unterhandlungen aus ;er Tage zu dem Zwecke einaetreten ist, den deutschen und den ranzönschen Vertretern Gelegenheit zu gebe», über die beiden > icbngsien Fragen eine Verständigung bcrbeiziifüdren. Es ver- >rn>elt Herr v. Radowitz mit Herrn v. Revoil über die Voli- o '.trage und Grgf Tattewbach mit Regnanit über die B a n k- ra ge. Die Entscheidung in der Banffrage iit darum so drin- 't'ä. weil ihre Erledigung in engem Zusammenhänge mit der Zoll'rage steht, die die Konferenz gern z» Ende stibren möchte. B crlin. <Priv.-Tc!.> Die Meldung eines hiesigen Blattes über die Abberufung Tailiandiers von seinen; Gesandt- ' a''.o;wn>tn in Tanger findet in hiesigen amtlichen Kreisen cine Bestätigung. Jedenfalls sei der für die Abberufung an- - 'gebene Grund ein gesuchter. ttöln. Die „Köln. Ztg." weist ans den Widersvruch der ,,HavaS"-Depesche und der daran geknüpften Bemerkungen des Woffstchen Bureaus über die Unterredung des dout'chen Bot- ' Lasters v. Radowitz und des französischen Delegierten Re co;! hi». Daraus scheine hervorzugehen, daß der „Havas"- Vertretcr ;n Algeciras mit Revoil nur eine ganz mangelhafte ''bking habe, >onst wäre die falsche Darstellung über jene Unterredung unverständlich. Taffächlich entwickelte der deutsche 'UvffctigNer v Radowitz in jener Unterredung die Ansichten der veuuchen Reichsregicrnng über die Gestaltung der Polizei- icivalt in Marokko und versetzte Revoil ;n dis Lage, sein« Negierung ganz genau über die Wünsche Deutschlands auizn- kaven. Hierdurch wird die französische Beschuldigung, Deustch- lans bringe durch das Hlnzügern der Verhandlungen die Kon- 'erenz ;ns Stocken, zu nichts gemacht. Wir Hallen, schließt das Blatt, die Untersuchung der Grunde der unrichtigen Dar stellung der „Agcnce Haoas" für minder bedeutsam, als die auch von der „Äaencs Havas" sestgeslellte Tatsache, daß die llutcrredung des deutschen Botschafters o. Radowitz mit dem anzösijchen Delegierten Revoil einen ausgezeichneten Eindruck »-achte. Es würde dies beweisen, daß Revoil den deutschen Wünschen eine sachlick)« und nicht unfreundliche Beurteilung cutgegenbringt, und damit würden die Aussichten der Konferenz wesentlich gebesserl. Melilla. Die Kreuzer „Estremadura" und „Infantin Iiabella" sind in den Gewässern von Mar Chica m»getroffen. Der marokkanische Dampfer „Turki" bereitet sich ir einen neuen Angriff aus die Faktorei vor. In den Laaer» der Rebellen herrscht reges Leben, da El Rogi seinen Anhängern Befehl gegeben hat. sich um Udjda zu sammeln. Sremdenkeindllch« Bewegung t» London. jPriv.-Tel.) Dl, „Tribüne" meldet au» Peking: Die BotschastSwochen sind von den bevorstehenden Gefahren unterrichtet, und die deutsch« Botschaft wurde durch eine Feld- batlerie verstärkt. Die Feindschaft der Chinesen gegen die Ausländer nimmt zu. Dre Regierung entfernt die Armee von Peking nach Tschintscbau, weil die Hauptstadt von Geheim- verbänden wimmelt. — Der irisch« Vizekönig Lord Aberdeen veröffentlicht «inen Erlab, der den exmittierten Bauern den Ankauf ihrer früheren Guter mit staatlicher Hilfe «rmög- lichen will. — Berlin. jPriv.-Tel.) Der K a I s e r. der ln den Räumen des Kaiserlichen Automobil-Klubs an einem Essen, das der RepräseittanIen-AuSschiiß gab, teilgenommcn hat. soll sich, nach der ,,Allgem. Sport-Zlg. , bei dieser Gelegenheit über die Auto- mobilsleuer dahin geäußert haben, auch er habe da« Empfinden, daß die Steuer in dieser Form kau,» durchführbar sein werde, denn durch sie würde die Automobil-Industrie einen schweren Schaden erleiden. Seiner Ansicht nach wäre eine einmalige Besteuerung, die die Fabriken zu tragen hätten, am gerechtesten. Berlin. Der Bund es rat nahm heute den Antrag betreffend Abänderung des Etatentwurfs für das Reichsschatz- antt auf das Rechnungsjahr 4906 an, ebenso den Ausschun- antrag zur Vorlage betreffend den Entwurf einer Gerslenzoll- Ordnung. Berlin. sPriv-Tel.) Der Einzug der Braut des Prinzen E;tel-Friedrich wird am 24. d. M. nach mittags stattfinden. Um 5 Uhr wird der Zug durch das Branden burger Tor den Pariser Platz erreichen, Ivo die städtischen Be hörden die Prinzessin feierlich begrüßen werden. Berlin. Am Montag und Dienstag nächster Woche fin den hier die Vollversammlungen des Deutschen Handels» tages statt. Es dabei; hierzu ihr Erscheinen in Aussicht ae- stell; Reickzskanzler Fürst v. Bülow. Staatssekretär des Reichs- anits des Innern Gras Posadowskv-4Le>b»er, Handelsminister Delbrück nebst Kvmmissaren. Mißerdem werden dnrch Kom missare vertreten sein das Reichsfclmtzamt, das Ncichseisenbnhn- awt, das Neichsfustizamt, das vreußische Ministerium für östent- liche Arbeiten, das preußische Justizministerium. daS preußische Finanzministerium, das sächsische Ministerium des Innern, das würtlemberaiicbe Finanzministerium usiv. Berlin. jPriv.-Tel.) Zur Duell sraae äußert sich Oberlcindesgerichtspräsident a. D. Dr. Hamm-Bonn in der beutiaen Nummer der ,,Deutschen Iurislen-Ztg.". Er erkennt im Prinzip eine Notwendigkeit des Zweikampfes als eine „Mut- probe" in gewissen Kreisen an, befürwortet aber eine Ein schränkung der gegenwärtig über das Duell geltenden Bestim mungen durch eine Erweiterung der Befugnisse des Ehrenrates, über die er eingehende Grundsätze ansstellt. Berlin. lPriv.-Tel.) Wie man in parlamentarischen Kreisen wissen will, wird dem Reichstage in den nächsten Tagen ein Gesetzentwurf ziigehen, der den Vereinigten Staate» den neuen D e u t s ch e n V e r t ra g s t a r i s ohne Zugeständnisse seitens Amerikas ans eine begrenzte Tauer einräunien soll. Auch der jüngste Kronrat soll sich mit der Angelegenheit beschäftigt haben. Leivzig. lPriv.-Tel.) Bon der streikenden Arbeiterschall in der Leipziasr Baumwollspinnerei sind heute früb nur 406. zur Arbeit erschienen. Danach wird der ange- drohte Schluß des ganzen Etablissements vis aus weiteres erwartet. Kiel. Der Kaiser ist um I Uhr nachmittags mit Ge folge hier eingetrosfen. Auf dem Bahnhose hatten sich zum Empfange eingefunden: Prinz und Prinzessin Heinrich, Groß admiral v. Koster u. a. Der Kaiser begab sich an Ward des am Bahnhöfe liegenden Verkehrsbootes .„Hulda" und fuhr nach der Germaniawerst, wo eine Besichtigung der Werst und des im Bau begriffenen Linienschiffes „Deutschland" erfolgte. Kiel. jPriv.-Tel.) Die eingestellten Versuche mit dem auf dem neueüen Hochseetorpedoboote „K. 131" ein gebauten Nikipropeller, der vielbesprochenen Erfindung des Großherzogs von Oldenburg, haben einen befriedigenden Ver lauf genommen, wenn auch eine Steigerung der Geschwindigkeit noch nicht erzielt wurde. Bei den weiteren Versuchen sollen in der Eckernsördcr Bucht Geschwindigkeilsproben zur Aus- siihrnng kommen. Lübeck. tPriv.-Tel.I Das kriegsgerichtliche Verfahren gegen den Rekruten Gloy, der vor Monatsfrist den Leut- nant Heerlein aus dem Kasernenhofe mit dem Gewehrkolben niederschlntz, ist eingestellt worden, da Gloy die Tat in unzn- rechnunässahigem Zustande verübt hat infolge von durch ein gefährliches Geschwür verursachten großen Schmerzen. Gloy, der sich noch im Lazarett befindet, zeigt Spuren geistiger Zerrüttung. Hamburg. Der bisherige preußische Gesandte bei den Haniestädten, Staatssekretär des Auswärtigen Amtes von Tschirschky und Bögendorfs, wurde heute im Rat- Hause vom Präsidenten des Senats empfangen und überreichte diesem sein Abberusungsschreiben. Nach dem Empfange fand ein Frühstück im Kaisersaale statt, an dem der Staatssekretär leilnahm. Hamburg. jPriv.-Tel.) Der Hafensährdam-pfer „Hage dorn" überrannte beute vormittag den Hamburger Schlepp- dampscr „Michel", der bis zur Wasserlinie ausgeschnitten wurde. Die drei Mann starke Besatzung des „Michel" erlitt Ver letzungen. Brunsbütte l. Der Dampfer .„Neptun" ist während eines Cchneesturmes in der Nordsee untergegangen. Die gesamte Besatzung von 46 Mann ist ertrunken. Kottbus. Der Arbeitgeberverband der Laufitzer Tuch - Industrie ließ heute in den zum Verbände gehörigen Be trieben eine Bekannlmachuna aistchlagen. wonach vom 1. Juli d. I. ab die Arbeitszeit im Sommer von 6 Uhr früh bis 6 Uhr abends, im Winter von 6V2 Uhr bis 6V2 Uhr mit Ö/^stündiger Mittagspause dauert. An Vorabenden von Sonn- und Feier ragen endet die Arbeitszeit um SfL Uhr. In einzelnen Ab- teilungen findet für die Stundenarbeiter vor- und nachmittags eine ^ständige Pause statt. Ter Lohn für die Stundenarbeiter wird entsprechend der Verkürzung der Arbeitszeit eLhoht. Die Bekanntmachung bemerkt, daß diese Bewilligungen die äußerste Grenze desten barsrellten, was die Lausitzer Tuchiudustrie mit Rücksicht auf ihre Leistunas- und Konkurrenzfähigkeit ertragen könne, und spricht das Vertrauen aus. daß die Arbeiter sich nicht durch Einflüsse irgend welcher Art zu unbesonnenen, die Industrie und die Arbeiter selbst schädigenden Schritten hin- rcißen lassen werden. Darmstadt. jPriv.-Tel.) Der Darmftädter Hoch- ! chulstreit ist heute durch ein befriedigendes Ergebnis der Beralcichsverhandlungen zwischen Rektorat und Stndentenschast beendigt worden. Der Rektor soll in allen Punkten ngchgegeden haben. Zur Laar in iNnkilanv. Petersburg. tPriv.-Tel.I Tie Kommission zur Unter suchung der durch die revolutionären Bauern zerstörten Güter :,n Innern des Reiches hat sestgestellt, daß im ganzen 1800 Güter zerstört worden sind. Der Schaden beträgt 134 Millionen Rubel. Die Kommission schlägt auf Antrag der Geschädigten um Schadenersatz vor, ihnen Darlehen gegen ge ringe Zinsen auf längere Frist zu gewähren, während einige Mitglieder der Kommilsion unbedingt stir volle Entschädigung in bar plädieren. — Die Klagen aus dem Innern Rußlands über die Hungersnot mehren sich täglich. Die ursprünglich an gewiesenen Mittel zur Linderung des Elends der Landbevölke rung haben sich als zu klein erwiesen, infolgedessen sind der Ver- pfleanngskommisfion neue Geldmittel im Betrage von 1 246 000 Rubel überwiesen worden. Heidelberg. jPriv.-Tel.! Die Druckanlegerin Micka gestand ein, daß ihr Geliebter Zippel den Schotten Neid er schossen hat. Mün cb e n. lPriv.-Tel.I Die Stadtgemeinde beschloß, am Wohnhaus« Heines eine Gedenktafel anzubringe». — Herzog K a r l T h e 0 d 0 r in Bayern hat heute die bkXM. Staroperation oorgenommen. Straß bürg. jPriv.-Tel.! Der Reichstagsabgeordnete Delsor. der im vorigen Jahre aus Frankreich ausgewiesen wurde, hat jetzt die Erlaubnis zu einem vierwöchenttichen Aufent halt in der Republik von der Pariser Negierung nachgesucht und erhalte». Wien. Ministerpräsident Baron heute nachmittag nach Budapest zurück, l ändert- Fejervary reiste Die Lage ist unver- rag. «n Stelle Svb« ist d«, Jungtfchech« Sr,sch«! »um Burgermelstrr gewählt worden. scdte^in de/" iPriv.^Lel.) Di« D« putirr t« nka «1 rungsvorlagr fort. Soutan, M.) beantragt«, daß dir Gn»nd- «uzentümtr, deren Pachtrinnahm« nicht über bOV Frone» b«. tragt, keine Besträge Hr di« Mer »Versorgung der ländtvixt- schaftliche» Arbeiter zu leisten brauchen. den Antraa, der die Grundlage de» Gesetzentwürfe» um^ß«. Jours» führt« aus, e» würde eine Schande sein, den Nntra- anzunehinen, d«r zur Mffchaffung aller Ardeitgederdeitriia« er Antraawulde oder mit 382 gegen 206 St<«. Die Weitrrberatuna wurde aus Di««»ta» sichren würde. T; men angenommen vertagt. Pari«. . lPrivLek., Masse wurden im Rot Unter einer abrollenden Stejn- ^ ,, ^ oblengebiet deS Loire^Devartement» bei ChefriereS drei Arbeiter zermalmt. Au» Mont Brisso» wurde Hilf« erbeten, um etwa noch lebend«, verschüttete Arbeiter zu befreien. Dieser neueste Absturz umfaßt 300 Kubikmeter. Ancona. Kardinal Manara ist heut« gest 0 rb » n. London. Premierminister Campbell Bannermon emp fing heute ein« Abordnung des Kongresses der Trade- Union« Er erklärte idr. da« Beiststel des GeneralpostmeistnS. der die Vereinigung der Pvstbediensteten anerkenn«, werde auch von den übrigen staatlichen Verivaltungszweigen desolat wer den. Er sei für die Einführung einer allgemeinen Aller»ver» sichcriiLL,' doch müsse er mit Rücksich) aus die Kostenfrag« di« Abordnung a» den Sclxitzkanzler verweisen. AsquiH erklärt« der Abordnung, der Altersversorgungsplan habe leine Syinpalhie, doch sei kein« unmittelbare Hoffnung vorhanden, daß der Staats schatz genügende Mittel für diesen Zweck besitzen werde, London. Die Uuionisten hielten heute unter dem Vorsitze BalsonrS eine Versammlung ab. Unter den »00 Teil nehmern befanden sich der Herzog von Devonsbire, Lord Curzon, Joses und Austen Ebamvcrlain. sowie Lord Hugh^ecil. Balsour, der mtt Beifall begrüßt wurde, wiederholte seine letzten Ausführungen über die Fiskals rage. Der Herzog von Devonsbire sprach sein Bedauern darüber auS, daß der heut« verössentlicbl« Briefwechsel zwischen Balsour und Ehamberlain anzuzeigen scheine, daß die beiden im wesentlichen über dle Fiskalsrage eines Sinne« seien. Für seinen Teil sei er eins mit der nnlonistischen! Partei in allen Frage», ausgenommrn bi« FiSkalfrcige. Eine Resolution die Balsour bas Vertrauen der Parteien aussprach und die Cbainbcrlain befürwortete, wurde einstimmig angenommen. Lord Hugh legte die Ansichten der jenigen Gruppe dar, die für Zvllfreihctt der Lebensmutes esntritt. London. „Llonds Agentur" meldet aus Port Said, daß alle Schiffe im Suezkanal durch einen Sandsturm sestge- hälten werben. Bukarest. jPriv.-Tel.) Infolge eines Zwischenifafles. der gestern in der Kammer zwischen dem ehemaligen Minister Filipescu und dem jetzigen Iustizminister Badarau stattiarÄ». bat der letztere Filipcsc» gefordert. 1HaeI,»S einaeltende Devetckien beenden Ach Sekt« S.) «ra»««», ». M. -Schiuz.i Med» »tr.iiv. Did'-Mio I8L.W. «r««dne» Bank lN" 'S -laaiSbahn I«, »0 Lomdarden r».I0 Laurai,!»» —Un,«. »,l» Por<»i>"en Hirkenioi« . Fest. «art». c» Ub, na»m>iwg,l Sienle W.S7. Italiener I»».r» «««nie» »8,«». Si'ue I'ürlugieien »!>.2V liirken iuntftc ilnirihe) 94.17 DUrkenloii l«!>,71. Vk»»« mandaiii nii!!,-. Siaat»dadn —. Lamvorden F«st. Pari», groduiienmaiki Nieiien ae> Fedruar »4, , »ei Mai-August 88,90, ruhig «,'irtiu« ae> Fedruar 89,— >>" Teiteuider-OItol'er 36,7„. matt. Nutil per Februar »7.—. »er Sevtemder-Oklober ist,»», stau. Smsterda», Produkten . Vetiihl. weiten per VUtri —p«r Mat —. Roggen oei Mstr» —. per Mat . »eiaitstplo». OcrtticheS und SilchslscheS. — Mit Sr. Majestät dem Könige wohnte gestern Se. Königl. Hoheit Prinz Johann Georg dem Fast» nachtsabendc der Offiziersgesellschast des Landwehrbezirks 1 Dresden im AussieUungspalaste bei. — Am Dienstag nachilkittag verschied, wie bereits kurz erwähnt, im 84. Lebensjahre Herr Oberlehrer i. R. Her mann H i l d e b r a n d, der fast 50 Jahre lang an der Tamb- stummen-fAnstalt mit außerordentlich reichem Segen gewirkt bat. Der Verstorbene hat regen Anteil genommen an der Durchführung der deutschen Lautiprachmethode im Taubstummen unterrichte, wobei ikm die Erfahrungen, die er aus eurer In formationsreise nach Süddeutschlaud und der Schweiz sam meln konnte, gute Dienste leisteten. Mit Eifer widmete er sich den Arbeiten zur Schaffung eines zweckmäßigen Lehrplanes für Taubstummen-Anstalten. Für Herstellung von Lehrmitteln, die der Eigenart des Taubstiimmeii-Unterrichts entsprachen, war er unablässig bemüht. Sein reiches Wissen, sein pädagogisches Geschick, seine Hingabe an den Berus, seine selbstlose Liebe zu den taubstummen Schülern sicherten ihm den Ruf einer her vorragenden Lehrerpersönlichkeit. In Wahrheit eine religiöse Natur, ivar es ihm Herzenssache, an den Sonntagen in der Kapelle der Taubstummen-Anstall den erwachsenen Taubstummen dos Wort Gottes zu verkündigen und den Bedürftigen und Unglüchichen unter ihnen mit Rat und Tat beizustehen. Mit dem Verstorbenen sinkt ein Stück Geschichte der Taubstummen- Anstalt ins Grab, das auch von kommenden Geschlechtern als eine Periode ausstrebender Entwicklung und eines bedeutsamen Fortschrittes gewürdigt werden wird. König Albert verlieh ihm in Anerkennung seiner Verdienste um die Förderung des sächsischen Taubstummenbildiingsivesens im Jahre 1975 das Ritterkreuz 2. Klasse vom Verdienstorden und bei seinem Neber- tritt in den Ruhestand im Jahre 1899 den Mbrechtsordcn 1. Klasse. — Gemeindewahlrccht. In ihrer Mittwoch-Sitzung ver handelte die Erste Kammer bekanntlich über eine Petition des sozialdemokratischen Vereins von Zittau, welche die Erleich terung der Bürgerrechtser Werbung und die Beseitl- gung des Zensus von 3 Nkk. für die Ausübung des Gemeinde- Wahlrechts in Städten anstrebt. Außerdem verlangt die Peti tion eine Herabsetzung des Mindestalters für die Büroer- rechtserwerbung und Wahlbeteiligung von 2b auf 21 Jahre. Hinsichtlich der prinzipiellen Stellunanahme zu dieser Petition erscheinen von besonderem Interesse dir Aeußerungen des Herrn Oberbürgermeisters Beutler. Derselbe gab zunächst seinem Befremden darüber Ansdruck, daß der Berichterstatter «ine ge wisse freundliche Stellung z» der Petition eingenommen und von Unbilligkeiten der Städteordnung gesprochen habe. Er lDberbürgermeister Beutler) verwahre sich gegen diese freund liche Stimmung. Wenn man dazu gelangen sollte, das Wahl rechtsatter noch herabzusehen, statt es, wie er es für richtig halt-, hinaufzusetzen, so würde das ein großer Fehler sein. Da in den Gemeindeordnungen der Grundsatz der Leistung und Gegen leistung betont werde, sei cs kein Unrecht, daß die Leute, welche nickt mehr zu den öffentlichen Lasten beitragen, auch nicht mehr in öffentlichen Rechten Mitwirken dürften. Er bedauere es, daß seitens der Deputation den Wünschen der Petenten gegenüber doch ein gewisses Wohlwollen zu erkennen gegeben worden sei. Es sei bester, man spreche sich darüber klar au», als daß man Zweifel entstehen ließe. Oberbürgermeister BeuUer bosft, daß bei der Gcnieindestcucrreform und der Acnderuizq des Oraanisationsgesetzes die Fraae der Aenderung der Revidierten Städteovdnuna nach der erwähnten Richtung erwooen werde. Es sei sebr schwer, das Wahlrecht in den Großstädten so zu ge stalten, daß eine Massenherrschast vermieden werde. Auch in Mittelstädten und großen Landgemeinden trete diese Taffache in Erscheinung. Das Wählrechi In dsn Gemeinden sollte von Gesekes wegen auf eine andere Basis gebracht werden und er wünsche, daß die Staatsregierung hier über in Erwciaunaen cintrete. — Die Finanzdeputation IV der Z w e i t c n K a m m er hat den Bericht ülber Kap. 8 und 9 des ordentlichen StaatShauS- halts^ßtats für 1906/07, Porzcllanniamlfaktnr und Steinkohle«», werk zu Zauckerode betreffend, erstattet. Aus den eingehenden Ausführungen sei folgendes über die Porzrllanmanuigktur her- vorgeboben: Das Johl 1904 lmt nur eine gegen die Erträgnisse der Periode 1880 vis 1889 noch wesentlich ziirücksiehende Ueber- schuß-Einlicferuna von 136 l23,10 Mk. und einen BetriebSkrtroa einschließlich der Reservate von 126105.10 Mk. ergeben. Als Grund sür diese -unerfreuliche Erscheinung wird nach den Erlänternngen die allgemeine wirlselmstliche Depression, daS Wachstum der Konkurrenz, der Wechsel in KunstanschaUunaen utld Mode, die durch Beschickung von Ausstellungen entstand««
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