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Inserat»«-«n»aln»k au». Vo»I«, tu Hambmq. Brr lt», Wiku. Lcimi,,. Bajkl, vrt»la», grants»,, n. M. — Ila<>< Ua«,« iu AcUiu, Lkipjtg, Wien. Ha,»ln„,i> granlsuri >i. M.. Mü„. chru. — vaulia L l... in grants,,rt ». M. — > r. Va>nt,n svcmuts. — IIa- »IU>, l,»«»t«, ItuIIia, t o». tn Pari». Druckend Eigcnthum der Herausgeber: ^iepsch k Ueilhardt in Dresden.' Verantwortl.Nedacteur: Julius Ncichardt in Dresden. Auswärtig« «nnonkkn. Auiträgc »an un» nndr- kauntrn Hirnirn n. Prr« tonc» insrrirttt rotr m,r «äk» Prän»inkran»a- iavinng durch Bilge uarlkn oder Poslrtntai!- lung. n Tilbc» kosten l><, Ngr. Inicrate,ür dir Montag» Nnmmrr »der nach cincm griuag» dt« Zette L Ngr. Nr. 3VS. Neimzchiitcr Jahrgang. Mitredacteur: vr. Lmll Für das Feuilleton: Dresden, Donnerstag 5. November 1874. tz«I Politisches. Tropfenweise dringt der Haushaltsanschlag für dos deutsche Reich, Jahrgang 1875, in die Oesfentlichleit. Einzelne Particen Iheilten wir schon mit, jetzt liegt das HauShaltSgesctz dem Bundes- rathe vor. Hiernach balnncirt der Reichshaushalt in Ausgabe und Einnahme mit 521,801,159 Mark und weist dauernde Ausgaben von 396,525,455 Mark, einmalige Ausgaben von 125,277,684 Mark aus. Das Gesetz ermächtigt den Reichskanzler zur Ausgabe von Schatzanweisungen bis zur Höhe von 24 Millionen Mark, zur vorübergehenden Verstärkung des ordentlichen Betriebsfonds der Reichshauptkasse nach Bedarf, sowie bis zur Höhe von 30Millionen Mark behufs der Beschaffung eines Betriebsfonds für die Durch führung der Münzreform. Den Zinssatz bestimmt der Reichskanzler. Die UmlaufSzcit der Schatzbons darf sich nicht über den 30. Juni 1876 erstrecken. Innerhalb dieses Zeitraums kann der Reichskanzler den Betrag der Anweisungen wiederholt ausgeben zur Deckung der in Verkehr gesetzten Schatzbons, deren Verzinsung und Einlösung aus den bereitstehenden Neichseinkunften erfolgt. Wir enthalten uns, bis Näheres über das Neichsbudget vorliegt, weiter gehender kritischer Bemerkungen hierzu. 'Nur zwei Anschauungen geben wir für heute Ausdruck: einmal der Verwunderung, daß zur Durch führung der Münzreform für 30 Millionen Mark verzinsliche NeichSschulven in einem Augenblicke contrahirt werden, wo man die Schwierigkeiten der Münzreform durch Fortschaffung und Verkauf unserer Silberschätze nach Ostindien, durch Beschränkung derKassen- billcts der einzelnen Bundesstaaten und durch außerordentliche Unterdrückung der Banknoten so verschärft. Zum Anderen wollen wir nicht müde werden, die NeichsgesetzgebungSfactoren zu bitten,sich bei Allem, was mit Creditwesen und Geldcirculation zusammen- HLngt, der größten Vorsicht zu befleißigen, nur mit schonender Hand vorzugehen. Wenn man cs, wie wir jetzt, erlebt, daß von der Neichsregicrung angenommen wird, daß 400 Millionen Thal« ge prägten Goldes genügen sollen, um den Bedarf des Volkes an baa ren Zahlungsmitteln zu befriedigen, dann ist der Wunsch gerecht fertigt, daß in den maßgebenden Kreisen in Berlin volkswirthschaft- lich richtigere Anschauungen darüber Platz greifen, was ein arbeit sameS, täglich neue Werthe schaffendes Volk, wie das deutsche, an umlaufenden Zahlungsmitteln für einen Bedarf hat. Jene 400 Millionen Thaler repräsentiren 10 Thaler pro Kopf im deutschen Reich». In Frankreich ab« ist vo« ein« ein sichtsvolleren Verwaltung die Masse des geprägten Goldes auf 16 Thaler, iir England, das noch weit entwickeltere Ereditverhältniffe hat, auf 15'/z Thaler prü Kopf berechnet. Deutschland bleibt also hinter jenen beiden Eulturstaaten um 6 resp. 5 0, Thaler pro Kop zurück. Englaird besitzt außerdem das sogenannte Cheksystem, das sich nun einmal in Deutschland nicht einbürgern will. Unsere Sit ten sind nun einmal so, daß der kleine und mittlere Mann nicht seine Ersparnisse in eine Bank trägt uno nun seine Gläubiger durch Anweisungen (Cheks) auf sein Guthaben in der Bank bezahlt. Viel mehr bestreitet der Deutsche, soweit cr überhaupt zahlt, seine Be dürfnisse lieber baar, und hat er Ersparnisse gemacht, so trägt er sie nicht in die Bank, sondern kauft sich ein zinstragendes Papier. Au' alle solche Verhältnisse, unter denen wir nun einmal leben, uns wohl fühlen, mit denen wir groß und eine weltgeLietcnde Macht ge. worden sind, soll die Neichsgesetzgebung wohl Acht nehmen. Und wer dies verlangt, der ist weder ein Particularist, noch ein Reichs, feind, noch ein Verbündeter der Rothen und der Schwarzen, son dern glaubt nur seine patriotische Pflicht zu thun, wenn er nach Kräften sein Volk vor theoretischen Verirrungen der Gesetzgebung zu bewahren sucht. Die scandalösen Scenen in der Laurentiuskirche in Trier kön nen nach allen Seiten hin nur peinlich berühren. Es muß die Gemüther aller guten Katholiken verletzen, wenn der Platz unmittelbar vor dem Altar mit Blut befleckt wird. Fragt man aber nach der Ursache solcher Acrgernisse, so kann kein Unbefangener den betreffenden katholischen Geistlichen davon freisprechen, daß sein übcrmüthiger Trotz gegen die Staatsgewalt die Schuld daran trägt. Es ist nun einmal in Preußen Landesgesetz, daß widerstrebende Priester aus gewissen Gegenden ausgcwicsen werden können. Eine Aichchl sol cher Priester, darunter Eaplan Schneiders, sind per Schub über die Grenzen des Regierungsbezirks Trier transportirt worden. Sie, und Schneiders speciell, erklärten, daß sie demungeachtet wieder zu rückkehren und ihre kirchlichen Aemter, von denen sie suspendirt sind, ausüben würden. Schneiders trieb die Auflehnung gegen die Staatsgewalt soweit, daß er in der Laurentiuskirche zu Trier zwei mal das Hochamt feierlich cclebrirte. Das eine Mal entwischte er der Polizei, die ihn nach Beendigung des Gottesdienstes erwartete, durch eine Seitenthüre. Als er am 1. November abermals das Hochamt celebrirte, wollte ihn ein Polizist am Hochaltar ««haften, das katholische Volk gab dies nicht zu, eS kam zu einer Rauferei, die Gensdarmen zogen blank, ein wüster Tumult entstand, Blut floß und Schneiders wurde abgeführt. Wir fragein Kann die Staats gewalt eine offene Verhöhnung ihrer gesetzlichen Verfügungen dul den oder mußte sie nicht die zur Durchführung der Gesetze nothige Gewalt anwendcn? Oesterreichs Reichsrath beschäftigt sich jetzt mit einer sehr heil samen Reform: der des Actienwcsens. Die verheerenden Wirkungen des Börsenkrachs mußten über den Kaiserstaat dahinbrausen, um die Gesetzgebung zu veranlassen, endlich sich zu ermannen. Das Recht der Aktionäre, über deren Geldbeutel jetzt gewissenlose Direetorien und Verwaltungsräthe schalten, soll erweitert, dem Gaukelspiel der Generalversammlungen ein Ende gemacht, eine redlichere Gcbahrung mit fremdem Eigenthuine erstrebt werden. Schwierig ist allerdings das Unternehmen, die bewegenden Kräfte der ökonomischen Welt in Anlauf und auf das Geschrei der Börsenblätter, wie die Neue freie s Irrste, die sofort declamiren, daß Polizcigesetze nunmehr die wirth- chaftlichcn Verhältnisse dirigiren sollten, ist wenig Gewicht zu legen. Auch für Deutschland ist eine Reform des Actienwesens eine drin gende Nothwcndigkeit. Locales und Sächsisches. Se. Maj. der König hat am vorgestrigen Nachmittag die Unterlunnelung der Eisenbahn auf der Tharandler Straße in Augenschein genommen. > — Gestern Morgen durchzog die Straßen der Residenzstadt eme große Neveille. Das Musikchor des Schützen-Regiments Nr. 108 führte dieselbe aus und es fand sie zu Ehren des Namens tages Ihrer Majestät der Königin statt. Wie der katholische Kalen der nachweist, ist der Tag dem heiligen Carolus Barromäus geweiht. An demselben Tage fand in der katholischen Hofkirche die übliche Gedächtniß-Feier (verbunden mit Requiem) an die verstorbenen Glieder des Königshauses statt. — Dem Amtshauptmann Meusel in Plauen ist vom Groß herzog zu Weimar das Eomthurkreuz des Hausordens zum weihen Falken verliehen worden. Heute, am 5. November, steht die Wahl eines Reichstags- Abgeordneten im 14. sächsischen Wahlkreise bevor. Es bedarf nur eines Hinweises auf die Wichtigkeit der Entscheidung, um jeden Wähler, der nicht auf Zerstörung des mit so Ungeheuern Opfern aufgerichteten deutschen Reichs ausgeht, zu veranlassen, seine Pflicht zu thun und heute seinen Stimmzettel für Krcishauptmann v. Kön neritz abzugeben. Die Wiederwahl eines bewährten Volksvertreters, wie v. Könncritz, dürfte gewiß sein, sobald nur die conseroativen, fortschrittlichen und nationalliberalen Wähler ihre Pflicht thun. Der Partei der Socialdemokraten, welche Alles nivelliren, jede Ver schiedenheit im Gesellschasts- und Staatsleben abschaffen will und deshalb gegen hochstehende Staatsbeamte Abneigung zu erwecken, nie müde wird, halten wir das im „Volksstaat" selbst als richtig be- zeichncte Gleichniß des berühmten Chemikers Liebig vor: „Wo das Licht stark ist, erscheinen die Schatten dunkler. Aber die Natur will es, daß in allen Abstufungen des Lichts kräftige Pflanzen gedeihen; ohne die hohen Bäume giebt es kein Gesträuch, kein Getreide und keine Feldfrüchte; denn sie ziehen den befruchtenden Regen an und machen, daß immer die Quellen fliehen, welche Gedeihen und Wohl stand verbreiten. Die neueren sozialistischen Theorien wollen, daß kein Schatten mehr sei; wenn aber das letzte Grashälmchen, welches Schatten wirft, zerstört wäre, dann würde freilich überall Licht, aber auch der Tod wie in der Wüste Sahara sein." ^ Wir ersuchen übri gens unsere Freunde im 14. Wahlkreise, unS über den Ausfall der Wahl in ihren Bezirken schleunigst Nachricht zu geben. — Wie man der „N. Pr. Ztg." von Dresden berichtet, rückt in nächster Woche das einen Offizier, vier Unteroffiziere und vierzig Mann starke Commando des k. preußischen Eisenbahn - Bataillons wieder nach Berlin ab, nachdem es seit dem 11. September bei einer überaus instructiven Arbeits-Ausführung an der Berlin - Dresdner Eisenbahn Hierselbst beschäftigt gewesen. Diese neue Bahn wird künftig, außer auf ihrem eigenen Bahnhöfe in der Fricdrichstadt, auch Personen auf dem der königlich sächsischen Staatsbahn gehöri gen Bahnhofe der Altstadt aufnehmen. Bei den betreffenden Arbei ten kam eS darauf an, die der Staatsbahn gehörigen beiden Geleise auf einer gewissen Strecke zu heben, so zwar, daß, ohne den starken Betrieb von täglich 70—80 Zügen zu unterbrechen, der Rosenweg und die Tharandter Straße um 4 M. über den, Straßenpflaster mit dem Schienenwege zu überbrücken waren. Da, wo diese Brücken zu liegen kamen, bedurfte es der Herstellung starker Futtermauern, während die Steigung der Bahn aus der bisherigen Horizontale zur Höhe dieser Brücken thcils durch Erd - Anschüttungen, theils durch aufgestellte Böcke, welche später in die Erde gelegt werden sollen, ge wonnen wurde. Außerdem war es nothwciidig, ein besondcreSHilfs- geleise anzulegen. Dem Commando des Eisenbahnbataillons, ver stärkt durch eine Abtheilung des k. sächsischen Pionnier-Bataillons Nr. 12, fiel nun die Aufgabe zu, die Baugruben für jene Futter mauern herzustellen; da der Verkehr auf der Eisenbahn nicht unter brochen werden durfte, so mußte man kunstgerechte Schächte abteufen, dieselben mit starker Zimmerung und Verstrebung versehen und die darüber hinweglaufenden Schienen, zwei Geleise, durch eiserne Bal ken stützen; man muß diese Arbeiten gesehen haben, um ein Urtheil über die Schwierigkeit der Ausführung sowohl, als auch über die umsichtige Leitung haben zu können. Die technische Truppe hat ihren Auftrag, wie allgemein anerkannt wird, zur vollkommenen Zufriedenheit gelöst und dargethan, wie gerade bei solchen difficilen Ausführungen technische Gewandtheit und militärische Ordnung schnell und sicher zuin Ziele führt. Die Direclion der Berlin-Dres dener Bahn war dies« Tage hier und hat diese Arbeiten, wie auch den Elbbrückenbau bei Niederwartha in Augenschein genommen. — Die Differenz zwischen der Geniedirertion oder vielmehr dem von derselben beauftragten Baumeister und dem Grundstücks besitzer Gräfe in der Bautznerstraßc wegen Durchlcgung einer Pferdebahn durch des Letzteren Grundstück, ist noch immer nicht be seitigt und hat seit eimgen Tagen sogar wieder an Schärfe zuge nommen. Es ist nämlich von Seite des Elfteren die Schienen legung in Grüfe's Grundstück wieder begonnen worden, nachdem man einige zur Verhinderung des Eintritts in das Grundstück von Gräfe aufgeführte Verrammelungen gewaltsam beseitigt hatte, hat es aber nicht zu verhindern vermocht, daß Gräfe die gelegten Schie nen von seinen Leuten wieder hat aufreißcn lassen. So geht cs fort, bis die Sache in dem sehr langsamen Rechtswege entschieden sein wird. Die von beiden Seiten angerufene Polizei ist der obschwe- benden Rechtsfrage halber außer Stande ctivas Anderes zu thun, als etwaigen Excesscn zu steuern. Gestern Nachmittag fand in den« Saale des Gewerbehauses statt. Wie immer waren auch diesmal unsere höchsten Staatsbeam ten eingcladen und erschienen die Herren: Staatuminister v. Friesen und v. Gerber, OberappellatiousgerichtSpräsident v. Weber, Kreis hauptmann v. Einsiedel, Kammerherr ä Byrn, General v. Hausen, Geh. Ncgierungsrath Hape, Polizeidirector Schmaus;, Obergensdar- merieinspector v. Lerrini, Geh. Hofrath Bär u. s. w. Ucber den Verlauf des Festmahles bringen wir morgen Weiteres. — Ein Achtel des 100.000-Thalcr-GewinnS ist in die Hände eines Leipziger Restaurateurs Namens Halliger, Friedrichstraße 5 daselbst wohnhaft, gefallen. Derselbe hat infolge dessen Montag und Dienstag jeden Tag für 200 Thlr. Champagner, Wein, Bier und andere Genüsse an seine bei ihm gewöhnlich verkehrenden Gäste unentgcldlich verabreicht und dadurch stets ein volles, stdeles Haus gehabt. Ob nunmehr, wo es wieder per Cassa geht, diese Localitäten o frcquentirt werden, wie die beiden Tage, bleibt der Zukunft über lassen. Am Montag Abend ist in der Schiveizerstraße ein mit einer Freundin vom Tanze im Schwcizerhäuschen heimkehrendeü Mädchen von ihrem früheren Geliebten, cincm Varbier, und einem in dessen Begleitung befindlich gewesenen, den beiden Mädchen nicht bekannten Menschen überfallen und arg gemißhandclt worden. Das Mädchen soll infolge dessen stark aus Mund und Nase geblutet haben, auch sollen ihr ein Zahn eingeschlagen und Kleidungsstücke und Schmucksachen vom Leibe gerissen worden sein. — Ein Bauunternehmer, welcher vorgestern Abend einem Karpfenschmause in einer Restauration der Blafewiher Straße bei gewohnt hatte, ist auf dem Heimwege in einen Erceß verwickelt wor den, bei dem er verschiedene nicht unerhebliche Kopfverletzungen, an scheinend Hausschlüssclschläge oder auch Messerstiche, davon ge tragen hat. — Vorgestern Nachmittag zogen auf der Elbe zwei große Flösse an Dresden vorüber, die tausendfach belebt waren. In ver schiedenen großen Fischkästen führte man nämlich viele Tausend Karpfen von hinter Prag her — wie wir hören — nach Dessau und Umgegend hinab. Vorgestern Nacht ist ein Brauer in Folge von Trunkenheit in der großen Meißnergasse hingestürzt und mit dem Hinterkopf so heftig auf eine Trottoirkante aufzes chlagcn, daß cr eine schwere Verletzung dadurch erlitten und nach seiner Wohnung hat geschafft werden muffen. — Plan hat schon verschiedene Male gelesen, daß Bäume, Sträuche u. s. w. in diesem Jahre zum zweiten Riale blühen; auch aus Herrnhut geht uns in diesem Bezug eine interessante Mit teilung zu. Herr Steucrausschcr von Herrmann hat auf einem Dienstgange bei Ober-Cunnersdorf nächst Löbau, drei blühende Kornähren, eine 13sache, eine Ofache und eine 3fache gefunden. — Die Natur zeigt während der letzten Herbsttage wieder einmal ihre schöpferische Kraft. So steht in Meißen in der von der Plossenstraße nach dem Marienhofe führenden Allee ein Birn baum in voller Blüthe und in Zwickau ist in einem Garten ein Erdbeerstrauch mit Blüthcn und vollkommen entwickelter, reifer Frucht gefunden worden. — Ein bei den Eisenbahnbauten bei Trachau beschäftigt« Arbeiter ist vorgestern infolge eigen« Unvorsichtigkeit von ein« Transport-Lowri) heruntergcfallen, infolge dessen er an d« rechten Wade durch eine Quetschung schwer verletzt, zur Pflege in die Diaconissen-Anstalt transportirt worden ist. — Der Dresdner Erzichungsvercin wird am 1. Dccembrr d. I. In den Räumen dcö Doublcttcn-Saalco ani dcrBrüblscven Terrasse eine Lehr-, Unterrichts-, Spiel- nnd Bildungsmittel- AnSstcllung eröffnen, welche eine großartige Ausdehnung haben wird. Der Ertrag d!c>cö lür die Weihnachtszeit passenden Unter nehmens ist den Zwecken dcö obengenannte» Vereins gewidmet. — Wen» schon die Trottoir-Abschrägungen gefährlich und deshalb tatelöwertb sind, so ward am Sonntag durch einen wo möglich noch größeren Trottolr-Uebclstand eine Dame zum Fab le» gebracht, die heute »och an den erhaltene» Verletzungen lei tet. Nor mehreren Hänseln am der EircuSstraße ist daS etwa« über rem Straßenniveau liegende Trottoir an der Straßenseite mit Pflastersteinen eingefaßt und zwischen diesen und dem Trottoir liegt etwa ein Fuß breit blose Erde, die in Folge von Regen, Wind u. s. w. ziemlich auSgcspülr ist. Da mm unsere Gasbeleuchtung, wie hinlänglich bekannt, die Straßen dcö Abends nicht gerade in ein Lichtmcer verwandelt, so ist cö kein Wunder, wenn bei zwciielhastcr Be leuchtung der vom Trottoir nach der Straße hinüber Schreitende die am Rande empor ragende», gefährlichen, spitzen Klippen nicht bemerkt und — st n r z t. Waö dieic steinerne Garnirung eigent lich soll, ist dunkel, schlimmer aber ist, wenn mau im Dunkel gar noch fallen und ein Unglück nehmen kann. Vielleicht tragen diese Worte dazu bei, den schon Viele» ausgefallene» und ernstlich tadelnswerthc» llcbclstand verschwinden zu machen. — Dienstag Abend kamen die Pscrte eines nach Blasen»»« sabrenten BabnwagenS i»S Stolvcr». und durch Auöbiegen der Deichsel zerbrach diese, während die Waage und die Stränge -er- rlssen. ES bedurfte längerer Zeit, bi« die unterbrochene Fahrt weiter gehe» konnte. Auch vorige Woche fiel ein Pferd der Bahn auf der Pragerstraße. Man nimmt an. daß die langdau. ernde Trockenheit eine Mitschuld an diesen Unfällen habe. Letz terer Fall wäre ganz ohne Schade» verlaufen, wenn nicht die Räumer, welche sich gar nicht bewähren, daö Pferd beschädigt hätte». Dieselben schieben nicht die Gegenstände von den Schie nen, ohne sie zu klemmen und daS ist nicht gefahrlos. Binnen weniger Monate hat die Gesellschatt an MO Thaler an Pferden eingebüßt. - Die Menagerie von Daggescll am Böhmischen Bahn. Hofe fährt sort, Hunderte» von Wißbegierigen Unterhaltung unb Belehrung zu bieten. Sowohl die Maimichfaltlgkcit, Seltenheit und Schönheit ff"- ausgcslclitkn Thicre, alö das Angenehme der Dressur fesselt täglich da« Publikum. Der Käfig mit den acht jungen Löwen und ihr drolliges Spiel, wie ihre anmutbige Dressur bewährt sich alö Glanzpunkt. Dasselbe gilt von den prächtigen Giraffe». — Wie liniere Leier aus dcmJnseratenthcllc ersehen werden, findet Donnerstag den io. d. in Melnhold'S Etablissement ein Kränzchen kcS Vereins der Lolmkellncr hier statt, miv zwar zum Beste» einer Ebrislbeschecrung tür die bedürftige» schulpflichtigen das übliche jährliche Festmahl der Dresdner BogenschützeniKinber seiner Mitglieder. ES itt zu wünschen, daß dieses linder-