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Dresdner Nachrichten : 31.01.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190501311
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050131
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050131
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-01
- Tag 1905-01-31
-
Monat
1905-01
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.01.1905
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Abteilung Kr Landesaufnahme Oberst v. Earloivitz, Ober konsisionalvat Dr. Grundig und Geh Iustizrat Wilsdorf. — Au der aeftern abend bei Ihrer Masesiät der Königin- Witwe stattaefuudrnrn Smire« waren mit Einladungen ausge zeichnet wurden: Der Preußische Gesandte Gras v Dvahofs. der Russische Gesandt« Baron v. Wrangel. der Oberstullmeister Generalleuluant v. Haiiak mit Gemahlin, der Künigl Oberzere munienmeister Gras v. Wallwik, Geh LegationSrat Frbr- v. 'vatza und Lichtenau, Kammerherr Trützschter Fror. »um Faikensletn und Flügrladiutant Major v der Decken mit Gemahlinnen — Dem Direktor der Heilanstalt Thonbera. Hosrat Dr. mrd Wöchner, ist das Ritterkreu» 1. Klasse vom Albtechtsorden, und dem Weikllthrrr Horn bei der Firma Job. Ehr. Fischer in Ehemntst daS Allgemeine Ehrenzeichen verlieben worden. — König Friedrich August Hai genehmigt, daß der Hof ruarschall des Prinzen Johann Georg, kammerherr v. Man go l d t - R e i b o l d t das Komturkreuz des Ordens der Aürttembergilche» Krone mit Ster», die Postdirektoren Wien hold und Aschoke in Leipzig und Drechsler i» Döbel» de» preußische» Roten Adlerorden 4. Klasse »nd der Ober-Post- schassner H i e m i s ch in Leipzig das Allgemeine Ehrenzeicher anlegen und trage». — König Friedrich August hat genehmigt, das, der Riiter- gutspachler tl^ocksrroh in Schweta den ihm vom Grau,' Herzog von Täcksen verliehenen Titel als „Großherzoglich Sächsischer Oberamtmann" annehme und führe. - Dem Spediteur Merfeld in Leipzig ist Titel und Rang als Kommerzienrat verliehen worden. — Die Frau ReichSgräsi» v. Oppersdorfs geb. Prin zessin Radziwili, Frau Gräfin Schlippenbach, Fabian Gras zu. Do h » a - M a l l m i tz, Ionkheer van S u chiel e n van de Haare. Adjutant des Prinzen der Niederlande, trafen hier ein »nd stiege» im „Europäischen Hvs" ab. — Heute begeht der König!, Lbersörster a. D. König den 90 Geburtstag. Herr König beiuckte in den Jahren 1834 bis 1836 die Fviüakadeniie Tlxrrandt und wurde am I. Februar 1855 zum r bersbrüer des Forstreviers Iöhstadl i. Erzgeb. er nannt. Diele Stellung hat er bis Ende IE, also nahezu :!5 Fahre, beneidet. Seitdem, bereits Ui Fahre, wohnt er in Blase, nutz im Ruhestände. Herr König erfreut sich noch heute fast ungemnidener Körper- und Geisteskräfte, täglich macht er weite Svazieraänge. — Ans daS von den Bereinigte» Bezirks- »nd Bnr- gerve, einen an Kaiser Wilhelm nbgeiandte Gliick- wnnscht-Ienranim ist zu Händen de» Herrn Obechiirgermei'ters Bentter i.ssaendr Au'worl einaegaiigen: Se. Majestät der Kaiser unk König baden Allesstöchft sich über die srrnndischrn Glückwünsche der zur Feier Alleibochsiibleni Gelnntstaae dort veieint neiveienen Festvertamm u»g selir getreat und lassen allen herzlich danke». Ans Allerhöchsten Beseht Geb. Kalssnettsrat von Lnean'is." — Die Antivvrt König F ried > ich ?l n g „ st s lautet: „Se Maiestät der König lasse» Euer Hochwohlgebvre,, ,,„n den Bereintaten Bürger- und Bezirksveretnen. weiche znr Gebnrtstagsieier Sr Maiessät des .Kaisers ini Ansiieslnngsvainil versammelt ivire». für die Allerhöchst ihm gebrachten.Huldiaungsarübe danken, v. Altrvck " — Bekanntlich hat daS Stadlverordnetenkollegium beichlos- ien, beim Rate vorstellig zu werden, die von diesem bereits be kannt gegebenen neue» B e st i m mnngen siir das Friseur- u n d B a r b i e r g c w e r b e, welche bereits morgen, am I Februar, in Kraft treten sollen, einer Nachprüfung zu unter ziehen. Der Eintrag gelangt erst in der b e»t e nach- m i t t a g stattftiidenden Rats-Plenarsitzung zur Beschluß- i a s s n v g. In den beteiligten Gewerbekr'eise» hofft man zu versichtlich. daß die Verordnung noch einer Revision unterworfen wird. - Unter dem.Patronate des kaiserlich rnisischen Gesandten am königlich Sächsiiel)«» Ho»e bat sich in Dresden eine Ver einigung hier lebender russischer Staats angehöriger zum Besten des Roien Kreuzes im lernen Osten gebilder. Sie will derr io zahlreichen Opsern des gcge»wär!ige>l Krieges im fernen Osten, den in den rassische» Hospilälcrn und Feldlazaretten darniederliegcndcn Verwundelen und Kranken, Russen wie Japaner», zu Hilfe kommen und nach Kräften zur Linderung ihrer Leiden beitragen. Ein- gchenk der stets bewährten Gastfreundschaft, welche w viele Aiigohöeigc russischer Nationalität in Sachsen, und speziell in Dresden, in in reichem Maße genossen haben, gibt sich die Vereinigung der Hoffnung hin. daß auch die Bewohner Dresdens das Unternehmen unterstützen und fördern werde». Dem unter dem Vorsitze der Frau Baronin v. Wrangel während der Abwesenheit der letzteren unter Vorsitz der Frau Baronin v. Knvrring stehenden Komitee gehören an: Fürstin Leome Swiatopolk-Ezeiwertniiski, Gräfin Sophie Soumarokoss-Elston, Frau Alexandrine Pissarewsky, Gräfin Edith Pontiatine, Sekretär: Fürst Serge Swiatopolk- Ezclwertvnski, Schatzmeister: Herr Nicolaus v. Smirnoss. In der ersten Ouiilung über eingegangcne Spenden sind 7730 Mk. btt P'g. in barem Gelse, sowie zahlreiche Liebesgaben, wie Zigarren. Wem. Kleidungsstücke n. a. verzeichnet. An der Spitze steht Ihre Majestät die Königin-Witwe mit 500 Mk. — Die der Industrie wie dem Handel und Gewerbe an- gehörenden Mitglieder der konservativen Frak tion der Zweiten Kammer veröffentlichen eine Erklärung egen die vielfachen Angriffe, die der konservativen Partei wegen angeblich ungenügender Vertretung der Intcrcsten der Industrie gemacht worden sind. Die Abgeord neten erklären darin „vor dem Lande, daß nach ihrer aus Grund langjähriger Erfahrung sejtstehenden Ucberzeuaung die Interessen ihrer Bernsszweige durch die koisscrvativcn Mitglieder der Zweiten Kammer im Landtage allezeit gut das nachdrück, lichjte vertreten worden sind, und daß innerhalb der konservativen Fraktion diesen Interessen stets, soweit es nur möglich war Rechnung getragen worden ist Ebenw sind sic, gestützt ans ein gehendste Kenntnis der Verhältnisse, der Ueberzeugiing, daß dies auch in Zukunft in gleicher Weise der Fall sein werde. Sie betonen daher, das; alle gegenteiligen Ausstreuungen, insbeion dere, daß die Intereisen der Industrie durch die konservativen der Zweiten Kammer im Landtage nicht entivreebend vertreten wurden, den Tatsache» zuwideriausen". Unterzeichnet ist die Erklärung von svlgenden Herren: Behrens. Bochmann. Enke lHosp.s. Facins. Grnmbt. Hcymann. Klötzer. Kluge. Knodlvch. Liebau. Merkel. Edler von Onerfurch. Reinecker. Reittsch. Rittberger. Schneider. Ulrich. Zschicrlich. — Unter der Pebcr- schrift „Ein klärendes Wort" bemerkt das „Vaterland" hierzu: „Wir danken im Namen der konservativen Partei des Landes ausrichtig den der Industrie, dem Handel »nd dem Gewerbe angebörendcn Mitgliedern der konservativen Fraktion der Zwei ten Kammer, daß sic in so freimütiger und mannbastcr Weise vor dem Lande bekannt haben, daß ihrer ehrlichen Ueberzeugung nach die Interessen ihrer Berussslände in der konservativen Fraktion auf das beste bisher gewahrt worden sind und daß dieselben auch in Zukunft regste Förderung daselbst erfahre» werden. Wir danke» es den Unterzeichneten Herren Landtags abgeordneten, daß sie den vcrschiedenfachcn Verdächtigungen der Gegner — vor oder hinter den Kulissen, offen und heimlich! — den Boden unter den Füßen entzogen haben. Kein einziger, der den genannten Bernsen angehört, bat sich von der Erklärung ausgeschlossen: allesamt sind einmütig der Ueberzeugung gewesen, daß es die höchste Zeit war, die Wahrheit vor dem Lande zu be kennen und das Lügengewebe zu zerreißen, an dessen Aus breitung so eifrig und emsig auf leindlicher Seile gearbeitet wurde. Unsere Freude über diese Kundgebung wird nicht un wesentlich erhöht dadurch, daß gerade in der letzten Zeit hervor ragende Industrielle und solche, die zu der Industrie in den allernächsten Beziehungen stehen und weit über die Grenzen unseres engeren Vaterlandes hinaus einen hochgeachteten Namen haben, dem Konservativen Landesverein beigetrete» sind. Es scheint, als ab man endlich doch immer mehr einsieht, auf welcher Seite die energischen und zielbewußten Vertreter der Industrie Nn« jedweder heimischen Produktion sich befinden, die nicht nur mit schönen Worten, wie gewisse Wanderredner, sondern durch die Tat bewiesen haben und in Zukunft beweisen werden, wo chre kräftigste und energischste Stütze zu finden ist." — DaS Lustspiel, welches bei der am 2 3. Februar im Verein-Haus», stattfindendcu großen Wohltätigkeits- Vorstellung zur Beschaffung von Holz und Kohlen für die Armen und die Unterstützung von Arbeitslosen zur Aufführung gelangt, ist „Die neue Gouvernante" von Gustav Moser. DaS Arrangenient desselben lie^t speziell in den Händen von Frau Minister v Metzsch, Frau v. Krug und Herrn Geh. Legationsrat Freiherrn n. Salza. Die Regie sührt Herr Obcrregissenr Ervuaiin. Tos Stück wird dargesletlt von den Damen: Frau v. Hinüder, geb Gräfin Schwicheldt, Freifrau v. Seebach geb. v. Broizem. Fräulein v. Bvrries, sowie den Herren Prinz Ulrich v. Schönburg-Waldenbnrg und v. Zeschau vom Gardereiter-Regimenl und v. Minckwitz und Gentil v. Lavallade vom 2. Grenadier-Regimeni. — Billetts zu der Vorstellung sind in der Hofmugkalieni-anoinng von F. Ries, Kaufhaus, zu cntnebmen. — Bei den gestern siattaesundenen Wahlen zum kauf- niannsge richt der Stadt Dresden ivar die Beteiligung eine außerordentlich schwache, besonders in den Vorsiadibezirken Tic GesanttbetcilignngSzitser ist trotz der ans allen Seilen ent falteten lebhaften Agitation eine sehr gelinge »nd blieb weit hinlcr der Llerechnungszisser zurück. Die Vorichlagsissic der Dresdner Kaufmannschaft lLijie I> bat 308 Stimmen, die Vor schlagsliste der nalionalen Gehiiscnverbciiide.iListe 2l 961 Stimme,i, die Vorschlagsliste des soziaioeinvkranichen .Zentralverbandes sLisic 3j 18» Stimmen erhalten Bei den selbständigen Kauflenten ivar nur eine Vorschlagsliste vorhanden Iinolge der ungemein schwachen Beteiligung der nationalen Geöilse»ichan ist eö dem iozialdemokralischen Zeiitraloerband gelungen, sechs ^Beisitzer i» das Gericht hereinzubriiigen, während der Zentral- verband sonsl^nur aus zwei gerechnet hatte. — Am Sonntage fand in D o h n a eine vom Verein der Hausbesitzer einberniene und von Interessenten von Stadt und Land stark besuchte öffentliche Versammlung statt, die sich mit der Frage einer besseren Bahnverbindung der Müglitz- »aIbahn mit der Hauptbahn beichättigte. Herr Stadt- nerordncler Macher als Vorsitzender begrüßte die Anwesenden, insbesondere Herrn LandtagSabgeordnelen Wttlig-Raliena», den Stadlgemeinderat von Dohna und die Genuss „denorslände der interessierten Gemeinden. Er bedauerte lebhaft, daß Herr Land- tagSabgeordncler Goltssch-NeiimmannSdon durch Krankheit am Erscheinen verhindert blieben. Sodann führte er aus, daß die bis her in der Sache unternommenen Petitionen vhne Erfolg ge- Wesen seien, beleuchtete die Bedürsnissragc und di,- Rentabilität der Bahn und cmpsahl die Annahme einer Resolution. Herr Bnchdruckereibesitzer Schinzelors gab einen slalistischen Nachweis über Len Verkehr und bewies ziffernmäßig, daß die nach der Hauptbahn gelegenen 1 Kilometer die Hälfte des Fahrgeldes der 36 Kilometer langen Strecke der Mügtiylalbahn cinbringen. Herr Landlagsabgeordneter Willig erkannte die unzulängliche Bahnverbindung an und versprach, daß er die gerechtfertigte» Wünsche immer unterstützen werde. Zunächst empfabl er, den PelitionStveg zu beschielten und dann an den leitenden Stellen persönlich vorstellig z» werden. Herr Schuldirektor Tsschendors, zugleich Vorstand des Ortsausschusses zur Hebung der Stadl Dohna, führte aus, daß die Annäherung Dohnas an Dresden durch eine gute Bahnverbindung eine Hebung der Stadl Dohna und der ganzen in Frage kommenden Umgebung znr Folge habe. Geschäftsleute, Landwirte, Arbeiter, kurz alle kreise würden den Nutzen wohl empfinden. Nach längerer Debatte nahm die Ver sammlung folgende, vom Verein der Hausbesitzer vorgeschlagene Resolution einstimmig an: „Die heule im Saale des „Gaslboses zum Müglitztal" in Dohna elnberufene öffentliche Versammlung des Vereins der Hausbesitzer wolle beschließen: Herrn Bürger meister Linke-Dohna in Gemeinschaft mit den Herren Vor ständen der interessierten Gemeinden und der beiden Herren Land- tagSabgeordnelen Wittig-Rabenau und Goltzsch-Nennttnannsdort zu beciuslragen, zum Zwecke einer besseren Verbindung der Müglitztalbahn mit der Hauptbahnlinie geeignete Schritte zu unternehmen." Landgericht In einer geheimen Sitzung vor der 5. Straiknmmer hat sich der in Merseburg geborene, znletzl in Leipzig wohnkasl gewesene Geschäftsreisende Heinrich Wil- bclni Richard Rathgen wegen falsckier Anschuldigung zu veraiu- worlen. Der Angeklagte war von einer Fra» am Zahlung von Alimenten verklagt und, nachdem die Klägerin ihre Aus sagen beschworen halte, auch verurteilt worden. Daraus be zichtigte R. die Frau in einer Eingabe des Meineids. Da s Gericht erkennt ans 7 Monate Gefängnis und 3 Jahre Ehr- Verlust. — Der I8I1I in Dohna geborene Schulknabe Bernhard Richard Müller stieg am 13. Okt. 19N4 in Maxen in die Wobnung eines Manlw>irfssä»gcrs ein »nd stahl diesem sauer ersparte 4(j Mark. Der jugendliche Dieb verwendete den größten Teil des fremden Geldes zum Ankauf eines Anzuges und vernaschlc den Rest. Das Urteil lautet aus 1 Monat Gefängnis. — Ter aus Zwickau gebürtige, mehrfach vorbestrafte -r-chreiber Gollhvld Friedrich Meister verübte am 28. November in Stendal einen gcringingigeii Gelegenhcitsdiebstahl, kam stellungs- und mittellos nach Dresden und betrog hier eine Woknungsver Mieterin, welche ihn vertrauensvoll aiisnahm, um 41 Mark Kost- »nd Logisgeld und bare Darlehen. Er hat mit 1 Jahre Ge fängnis and 3 Jahren Ehrverlust zu büßen: die Unter- inchungskcsst kommt mit 1 Monat in Anrechnung. — Bei einem in der Vorstadt Trachau wohnenden Schuh- machermeister stellte sich am Ist. November der 24säbrigc Handlungsgehilfe Mar Johannes Poitz ans Bloßnitz bei Oickiay ein, behauptete, im Au'troge einer Kundin zu kommen, und er bat drei Paar neuer Stiefel zur Auswahl. Er erhielt das Verlangte, verkaufte sofort zwei Paar und behielt das dritte für sic» Do Rücksallbeirng vorliegt, wird auf 1 Jahr Ge fängnis und 3 Jahre Ehrverlust erkannt, die Untcrii'chungs hast mit 2 Wochen ungerechnet. Der bei einem Spediteur in Heidenau beschäftigte Kutscher Friedrich August Steplxu' aus Hellendors fuhr am 22. Oktober mit einem ichwer beladenen Tafelwagen von der Zinzcndvrfstraße nach der Bnrgcrwiesc ohne am das .Herannahen eines nach Ltrehlen fahrenden Straßenbahnwagens zu achten Es kam zu einem heftigen Zu sammenstoß. Duc Deichsel des Lastwagens brach mitte» durch und die beiden Pferde wurden auf das Ltroßenpslaster ge- schleudert, erlitten aber keinen besonderen Schaden. Stephan wird wegen Gefährdung eines EiicnbahntranspvrtS zn 25 Mark Geldstrafe oder 5 Tagen Gefängnis verurteilt. — Der bis- her unbestrafte 18jährigc Kellner Johann Hermann Porstmann ans Blasewitz besuchte un vergangene» Bierteljahrc häufig einen Berufsgcnossen, welcher in einem East- der inneren Sladi be- dienslcl Ivar und hatte dadurch auch Zugang zu den Mohn- und Geschäftsräumen des Eafeticrs erlangt. Porsrmann benutzte die sich bietende Gelegenheit. »m zr wiederholten Malen unter Anwendung snlicher Schlüssel Geld bebältnisse zn vfsnen »nd insgesamt I8t> Mark z» stehlen. Zudem nahm er seinem Freunde ein Füiiszigpsennigstnck weg. Die tz Strafkammer veiurteitk ihn ;u 6 Monaten 3 Wochen Gcsäng nis: 2 Wochen gelten als verbükt Nicht für eiivieie» gilt, daß der Angeklagte in dem genannten Lokale auch, wie ihm zur La» gelegt wird, rin Jackett gestohlen bat. — Der in Gitterice wob nende 17ikidrigc Hansburichr Gustav Adolf Lahode verlauste IstM Zigarre», weiche leine Malter für eine» Kaufmann ans Dresden geholt hatte, für lk> Mail und verbrauchte den Erlös. Außerdem betrog er am 8. Oktober in Eoichntz einen Maler »m w Mark durch Vorzeigung einer telbitgesiilschten Urkunde. DaS Bericht diktiert dem Angeklagten »ach längerer Beweisausnuhme 3 Monate Gefängnis zn. Zur LlM in N>ls;linm. Aus Warschau wird vom 2st. dS. gemeldet: Tie R nhc - stör» n gen der Ansständigen nahinen heute zu. »Des Abends und während der Nacht wurden in vielen Straßen die Gas- lateruen ansgelvscht. Die meisten Kanslädcn in der M arschall- kewskerae-Straße ivnrdcn gep! ü » dert. auch in die staat lichen Brannttoein-Niederlaycn drangen die Ansständpen ein und plünderten weiter Fabriken und Werkstätten. Die Theater sind geschlossen, in den Schule» ist der Unterricht eingestellt. Es kam zu Zusammenstößen mit Polizei und Militär. Das Publikum ist lehr beunruhigt. In Petersburg verlief der Sonntag in der Stadt in vollster Ordnung. Die Gerüchte, da» Unruhen statt- sinden würden, erwiesen sich als unwahr. In Homel haben die Handwerker. Handlungsgehilfen, Apothekergehilfe», Bankbeamten und Dienstboten die Arbeit e r n g c st c I l t. „Daily Mail" meldet ans Warschau vom 29. ds.: Der eng - lifche Generalkonsul und der Bizekoniul wurden auf offener Straße von russischen Husaren angegriffen. D-er Vize konsul wurde von zwei Husaren niedergeritten und durch Säbelhiebe bedenklich verletzt. Der Generalkonsul ist unver letzt geblieben. Dazu wird dem Blatte ans Petersburg gemeldet, daß der englische Botschafter zunächst ein« Untersuchung oer An- gelegenkeii ei »geleitet »nd die Behörden um Schutz für de» Gcnercijkoupil rrsnchl habe Ans lousl „ausgezeichnet unlerrickletcr" Sielle wird übe» die Vorgänge in Petersburg non Wien aus gemeldet: Der Eimttn; de> Grosstursten-Pa'clel m aerze» Hutter dev, de, Zarin ,urückaeircleii, welche einen Wecknel de, Stimmung beim Zaren veranlaß! hat. Die Zarin ioll durch den >)«>z,og von Leuchienberg aber die wähl» Sttiiauon mngeklän worden sei» und igren Gemahl unterrichtet haben Infolgedessen habe sich der Zar enl-chtossen, nur im äusierneu Falle Gewalt an znwenden und de»! Versuch zu machen, durch Eingehen aus die Wünsche des Volkes die Rahe wieoerhcrziinellen. Weder Witte noch Für'! Musst, hätten dies froher vernichi oder erreich!, doch leien die Gerüchte über den Ruckirill Mirskos unrichtig Bei den Petersburger Unruhen 'eien 6«>" P c r > o n e n ge- lvleI Waiden: alle anderen Meldungen icie» übertrieben. Die „Norbd. Allg. Zlg." schreibt >n ihrer „Wochcnrnnd schau": „Von den Geschehnissen im Auslande lenkte die Ai b e i l e r b e w e g n n g in Rußland in erster Linie die Am merkiamkess am sich. Die Voraussicht, daß die Veranstaltung von Massenanszngen in Len Straßen Petersburgs, vor der a»> Tage vorher von amtlicher Stelle gewarnt worden war, bedenk liehe Zmammenslvße mil der bewass»eten Macht zur Folge haben würde, hat sich als richtig erwiesen Wenn angesichts oer Vorfälle in Petersburg >n Rußland selbst und in einem Teile der w e s> e » r o p ä > sct, e n liberalen Pres > e die Sache io dargesielli worden ist. als sei aus »riedlich, Arbeiter ge- schossen worden, die nictsss Arges im Schilde führten und nur ihre Beschwerden dein Oberhanpte des rmssschen Reich»? »»,- tragen wollten, so gehört dazu ein nicht geringes Maß von U n a u s r > ch t i g k c > l. Die vom Priester Gapvn eniworsene Petition hatte einen ausgesprochen revolutionäre» Eharakier und enthüllte deutlich die Absichten derer, die sich der Arbeilermassen für ihre Zwecke bedienen wollten. Heute kann es kaum noch einem Zweifel unterliegen, daß die russt'chen Arbeite, steh '.n Ziele haben mißbrauchen lassen, für die iie ihrer übermässigen den Mehrheit nach nicht das geringste Verständnis habet,. Wa-- nun das Verhalten der Obrigkeit gegenüber wiegen Anschläge,, anlangt, io möchten wir allen denjenigen, ine sich darüber ein ruhiges Urteil bilden wallen, die Frage oorlegen. ob etwa in Paris ein von monarchistischer Seile in Szene g letzter Massenanszng zum Elysöc nicht mit den ichürtslen Gcg>i. maßregeln beantwortet worden wäre. Air wissen uns mi schiedener, sogar rein sozialer Bewegungen in Frankreich z - erinnern, die mit der größten Rücksichtslosigkeit niedereiehe,sse>- wnrden. Daß die öffentliche» Zustände in Rußland r e s v »:n bedürftig sind, ist von maßgebendsten Stellen in Russscn,:- selbsl anerkannt worden. Die Ausarbeitung wichtiger Reform ,-, mit der das Miiiisierkomilee beiaßt ist, beweist dies dentlic. An dem guten Willen der lettendcn Kresse im östlichen Nach barreiche zn zweifeln, liegt w lange kein begründeter Aniag ae>- als das Gegenteil nicht durch den tatsächlichen Verlaus »xr Diitge erwiesen wird. Pom Standpunkte der Houi.ntitc'i de. von liberaler Seile so gern betont wird, ist nur zu wümc- u. daß die Bewegung in Rußland möglichst bald innehäii und so die Wege für eine gemndere Gestaltung der Zustände in Rur. land frei werden. Diesem Wunsche wird ober nicht gedlcm. wenn man sich bemüht, Oel ins Feuer zu gießen, an dem sich freilich nicht diejenigen verbrennen, die die Glut aus der Ferne schüren." Der russisch-japanische Kriea. Tic „Petersb. Telegraplien-Agentur" meldet an? Scsschettin vom 29.: Die Kolonne, die am 26. Tandepu nngrisi, bemäch tigte sich abends zum giößle» Teil des befestigten Torfes. Hlcibei verlor sie 24 Ossizicre unv ltültt Tote bezw. Veiwnndete. Es e> wies sich aber, daß der am stärksten befestigte nordöstliche Teil des Torfes duich des Feuer der Russe» nicht gelitten hatte und Geschütze »nd Mcsschincvgemehre daraus gegen die russische Kvloime wirken konnten. Letztere räumte daher Landepu und nahm das Artilleriesciier wieder aus. Von Port Artdur sind 3 Dampfer mit 200» Flucht lingen nach Odessa abgrgangen. Zwei von 2', Dschun ken. die Port Arthur am 2tz. verließen, sind am 29. in T'chisn eingetrofsk». Die Passagiere, namentlich die Fiane» und Kinder, halten aus der Ueberiahit schwer unter der Kälte zu leiden. Dem ,.R. B " wird von skinem Korrespondenten beim russischen Hanptgnartier in der Mandschurei gemeldet: Am 27. wurde derjapaniIche linke Flügel, der durch General Nogis Triipven verstärkt war, wälnend eines Schneeslnrines deftig beschossen. Der ruisische Angriff richtete sich gegen ein Tort Itt Werst westlich der Station. Ter Kommandeur der 3. rnisischen Kavalleriedivision, General- leutnanl Woltenau. wurde zum Kommandeur des 3. Attiieetolvs, der Kommandeur der 12- kavalleriedioision. Gc»cralleut»a»t Schmidt, zum Kommandeur des 12. Armeekorps ernannt, letzterer an Stelle des Generalleutnants Beckmann, dem der übet bcsebl über das 20. Armeekorps übertragen winde. Dem .R. B " wird ans dem russischen Hauptguartier, 64 Kilo meter südwestlich von Mukden, vom 28. gemeldet: Der Kainvs begann am 25. und wurde durch Trupven von Weste» verstärkt Ter rechte Flügel griff den lapanischen linken Flügel a» Essm Abteilung brach am 24 nm Mitternacht aut »nd gufs bei Zage cinbrucb an. Zwei Dörfer wurden nach heftigem Kamvic gc»o.:: men. Der ganze reckte Flügel kani in den Kamps. Die rnstißhe Artiller,c feuerte heilig Die Japaner erwiderten kaum. Am 26 wurde der Vormarsch fortgesetzt. E>» sibirischcs Regiment hotte schwere Verlatte. Am 27. dauerte der Kamps fort. Die Java ner räumten zwei Orte, die von de» Russen beiel-t wurden. Am 28. wncks die Kälte und der Sehn een »rin, die Kanonade wurde autreckk erhalten. Wind und Scbi-.ccftnrm sind in ihrer Richtung den Russen günstig. Ans den Meldungen vom 28. geht bcrvor. daß die Javaner weiter zmückginge». Die russische Kavallerie wurde angedlick um Iss Kil- incler vorgeschoben Marickall Ovama meldet nntcr dem 29.: D ic lavanssel e Abteilung, die Lssitiiaoku besetzte. Hai in der letzten Nacht den m:i überlegenen feindlichen Slreilktäslen allsgesnhrkcn Angriff nögc wicien. Heute bei Tagesanbruch griis eine andere >a panis che Abteilung 12 .Kilometer nördlich von Heilaitai an nnd be- tetz tc die seindl'che Stellung. Die Russen machlen in der der oangcneii Nacht einen deftigen Gegcnangrifs. Tie Ablellting. die Heikaitai angegriffen batte, wurde aber völlig zuruckgeschlagen. Heute besetzten umere Truppen die Umgebung von He-laitai. Der Feind, der in der Richtung ans Liuliavku und Heikaitai stand, bat sich aus das rechte Mer des Hnnho zurückgezogen. Unsere Trupven nahmen die Vetsvlgung aus; die Verluste werden noch frslgestellt. Tiiliessieschichte. Z»m Aiisstand im Ruhrrevicr. lieber die neue» Verhandlungen rin Oberbcrganit zn Dortmund zwischen de» Vertretet» der Regierung und der Siebener- kviiimtst'io» der Aussiändßge» wird »och belichtet: Tie Siebener- konimissivn uberu-ichte v. Vclien teilte der Siebeneikoniinissiv» inst, was vorbabe, indem sie eine Novelle zum Beraaess-tz vvilege Las Beschwerdematenal wird nunmehr »ach Zechen gesichtet, sechs U » tcrkom m i >»io » en werden gebildet, und die Erledigung ioll 'v schnell als möglich, aber gründlich geschehen. Ans jeder Beleg Ichast sollen drei Mitglieder für die Prüfung durch die Unlcr kommiisionen gewählt werden, auch werde» selbstverständlich Vertreter der Zechenvettvallnngen ziigezogen. Tie Aibcilcn der sechs Kr-ni Missionen tollten gestern beginne». Die Siebrnerkoniinission wünscht in das Nvtgcsktz für die Kontrolle der Grnben auch Arbeitcrveitreter ausgeiwmmen zu seben. der Oveiberghanplmann v. Vcltcn konnte aber nach dteier Richtung eine Zusage nicht mache», v Vellen legte der Siebenetkommsstion nahe, im geeigneten Angenlssitte die Aus ständtichen auszutordern. die Arbeit wieder ansziinchmen. da die Regierung gezeigt habe, daß sie duich eine Novelle zum Berggesetz den Forderungen de, Arbeiter näher komme. Die Siehrnrrkamninsion antwortete, eist misste der B e r g b a u l i cd e V e re i n bindende Zusagen macken. Die Regiemug wird, nachdem der Bergbauliche Verein die Vettiiittlung abgelehnt hat. eine solche nicht mehr »er lichen. Ans dem Protokoll über die niehtsründigen Verhandlungen der Mlnisterialkommissian mit der Siebenelkommitsion ist noch fol gendes ntitziiteilr»: Die sechs Untcrsnchiingskommis- ' ionen beiteben sede ans einem Mitglied? des Königlichen Ober- beigamtes zn Doilninnd. dem zuständigen Bergievierbeamte» »nd den, zuständigen Lanbrat oder dem no» dieirm bezeichneten Ver treter. An dr» Unlessnch»»gSveibandItingen dieser Kamnisssso» Bctchwerdemateual in giößerer Menge. >ns die R egierniig ««6l ivnnvH -kl.- kr: '-»k«
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