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- 100 - Allerlei für dt« Frauenwelt. Stiefmütter che». Bon S fttzi Aber LiSbrt war ein >tte gerade so Ando. ... geräde solche Lust an diesen Dingen und gerade solch Verlangen nach Zärtlichkeit in diesen Auaenblirken. wie andere grauen — und als sie ihren Mann auf dem altyl Lehn- stuhl sitzen sah, mit der Kinderschar um sich herum, «inen ruhevollen Ausdruck tm Ge licht, den sie all' die I«! li .. . Tage nicht an ihm ge- sehen, und nachdem die erste Begrüßung vor- über, in allem Fragen nach den Schul- unaen und Lotte» Blumen- ir den Augenblick vergessend, kleine Weile hinter der Tür astoßcoden. dunklen Raum» und lehnte ihren Kops mit leidenschaftlicher Bewegung an da» kalte Holz. Aber dann sah sie aus und sagte sich, daß, wenn sie nicht mit in daS Helle Zimmer ginge, sie leicht allein in der Dunkelzeit bleiben könnte — und sie iahte ihr Herz in beide Hände, strich einmal über die Augen und trat mit einem süßen Lächeln um die Lippen zu ihrem Gatten: -Gib mir jetzt das Kleine ein bischen, ja, Liebster?" — Er nickte ihr freundlich z» und gab ihr das Kind ruhig, selbstverständ lich. Er kam kwr nicht au« den Gedanken, daß eben ein Kampf gefachten war. Und als nun LiSbet erst die Wärme des kleinen KinderkörverS durch die dünnen Nöckchen spürte, hätte sie kein Weib sein müssen, nm nicht alles egoistische Empfinden schwinden zu fühlen. Aber es blieb nicht der einzige Kampf, den sie mit ihrer Liebesselbslsuchi bestehen mußte. Es vergingen Wochen, in denen sie heiße Tränen aufstciaen fühlte, wenn sie dazu kam. wie ihr Gatte seinen Kindern von ihrer toten Mutter sprach, in denen sie eS nicht ertragen konnte, Lottes harmloses Geplauder von der ,,lieben Mama rm Himmel" zu hören, und ihr Mann sah sie mit traurigen, ängstlichen Augen an und schwieg von lener Zeit einer jahrelangen, engen Gemeinschaft, die sich doch nie aus einem Leben auslöschen läßt, als wäre sie nicht dagewesen. — Aber froh wie ein Kind konnte der ernste Mann werden, wenn er mit den Kleinen tollte. Er lies mit den Jungen um die Wette durch den großen Garten. Gr feierte mit ihnen durch Klettern und Schütteln die Apselernte, die Otto einst, als er noch ein Sertaner war, unter die großen Feste gezählt batte, und erschreckte die zierlichen Mädchen durch allerhand Toll- beiten. So hatte er einmal Lotte auf seinen Armen und hielt sie plötzlich zum offenen Fenster hinaus. Aber das Kleine saß ganz still, und als der Vater sie fragte: Fürchtest Du Dich denn nicht, daß ich Dich jetzt fallen lasse?" schüttelte sie nur ihr Köpfchen und sah ihn aus ernsthaften, nachdenklichen Kin- deraugen an. „Warum fürchtest Du Dich denn nicht, Lottchen?" fragte Lisbet er staunt. Da wandte sich das seltsame kleine Ding ihr zu und sagte mit unerschütterlichem Vertrauen: „Weil der liebe Gott mich hil- fet!" Das traf Lisbet ins Herz. Sie war oft verzagt und mißmutig gewesen, sic hatte ost gedacht. eS könne nie wieder gut werden und hatte, auch durch ihren Zustand veran laßt. mit TodeSgedanken und Todesmöglich- ketten gespielt — und nun die» feste, kindliche Vertrvurn in Gcfcchr: „Weil der liebe Gott mich hilfet!" — Bon jetzt ab schloß sie Lott- chen ganz besonders ins Herz und eS war eme Freude anzusehen, wie da» schüchterne, zarte keine Geschöpf ansing, auszudlühe» unter den warmen Strahlen der Mutter liebe. Und dann kam für Lisbet der süßeste Moment deS FrauenlebenS: sie hielt ihr eignes, kleines Mädchen im Arm. Und als nun die beiden großen Jungen auf Zehen spitzen an daS kleine Bettchen traten, als Lotte ganz leise und vorsichtig den Wagen aus und ab schob, als auch daS entthronte Nesthäkchen mtt unbeholfenen Worten aus ^aS Schwesterchen einsprach, da ging es Lisbet mit einemmal wie ein warmer Strom ins Herz und es kam über sie wie eine ganz neue, wunderbare Offenbarung, daß alle diese Kinder von jener Frau mit den sanften A»gen unter Schmerzen geboren und unter seligen Frcudenträncn in den Arm genommen waren. — Und als sie zum erstenmal schwach, aber glückselig wieder in ihres ÄanneS Stube sah, seine Hand in der ihren, sah sic niit beschämtem Blick das Bild an, das de», ihren hatte Platz machen müssen und flüsterte unhörbar: „Vergib!" — Nun be gann ein anderes Leben für das ganze Haus. Es war, als ab die Verstorbene, da sie nicht mehr totgeschwiegen wurde, kein« ireniieiide Gewalt mehr hätte. Den Kindern ging jetzt erst recht das Herz gegen die le bende Mutter auf, nun sic nicht mehr von einem strafenden Blick des Vaters getroffen wurden, wenn sie von der toten sprachen. Jetzt erst besaß die junge Stiefmutter ihr Vertrauen ganz, nun sie in der Dämmer- stunde bei ihr sein konnten und von srüheren Zeiten ohne Scheu erzählen, so gut ihr kind- l'ches Gemüt die ersten Eindrücke des Lebens betvahrt hatte. 'Schtuh folgt.» Ei« Wunsch. <A«S dem Italienischen der vttannina Milli.) Im Adlerfluge möchte ich Die bange Seele hoch erheben, Um durch des Himmels leuchtende Gefilde saust dahjnzuschweben! — O, möcht' cs nur ein einzig Mal In Aethersreiheit mir gelingen, Im Schoße der Unendlichkeit Zum Leben neu mich aufzuschwingen! Wenn jemals eines Sternes Wahl Zum Aufenthalte sich mir böte, Nicht wählte ich die glänzende Vcrkündcrin der Morgenröte: Nein, ein Gestirn, noch unbekannt. Noch unentdeckt von Menschenblicken. Wo einsam ich und still verborgen. Mich sammeln könnte und erquicken? Aottmar Müller. iklktriWt «nlitt Erscheint H täglich TL Dienstag, de» »L. Januar. LldvL Getrennte Welten. Koma« ans der modernen Gesellschaft von Clarisla Lohd«. tl7. Fortlehung.) (NaLdruck verboten.) „Wir sind alle keine Engel, Liebe. Glaubst Tu denn, Alten hätte nicht auch seine Schwächen? Ich hätte nicht auch über ihn zu klagen? Aber ich bin klug genug, mir zu sagen: es ist nun einmal nicht anders, drücke ein Auge zu und rette, was zu reiten ist. Und so leben wir ganz glücklich mit einander, genießen, Ivas sich uns bietet, und bc- wahren uns den mit Klugheit errungenen Frieden. Mache es ebenso, Ediiha! Glaube mir. das ist das Beste, das einzig Erreichbare. Dietrich ist ja doch ein Ehrenmann, ec wird nicht weiter gehe», als es mit der Ehre verträglich —" „Es kommt darauf an, Asia, was man unter Ehre versteht." „Nun, daß er Dir vor der Welt alle Achtung erweist, die seiner Gattin zukommt." „Vor der Welt? Nein. Asta, das ist mir nicht genug. Ich verlange, daß auch ich meinen Gatten achten kann." „Nun, ich hoffe, das darfst Du. Dietrich hat meines Wissens nichts Unehrenhaftes ge- tan." „Nichts? Glaubst Du das wirklich, oder nennst Du cs nicht unehrenhaft, wenn jemand das Vermögen, das «einem Kinde einst zufallen soll, vergeudet und hinter dem Rücke» seiner ihm angetranten Frau ein offenkundiges Verhältnis mit einer ihrer Liaisons mit Lebemännern wegen berüchtigten Schauipielerin hat, bei der er die Halste seiner Tage zubringt, während die Gattin einsam und allein zu Hause ihrem gemor deten Glücke nachwcint?" Asta richtete ihre Angen mit ungläubigem Forschen aus Editha. Sie hatte zwar dieses und jenes von Dietrich erzähle» hören, auch von seiner neuesten Passion für die Schauspielerin Randols. Ihr Gemahl aber war in betress Dietrichs gegen sie verschwiegen gewesen, selbst von den Geldnöte» ihres Bruders hatte er ihr nichts verraten. „Du faßt eine einfache Kurmacherei entschieden zu tragisch aus," meinte sie. „Läßt inan die Männer gehen, so kehren sie bald wieder zu den Penaten des Hauses zurück." „So leicht wie Tu kann ich darüber nicht denken. „Tie Ehe ist für mich heilig, und ich vermag den Ehebruch nur als eine schwere Sünde anzusehen". „Tie eine kluge Frau doch aber zu verzeihen wissen muß." „Ich sage nickst, daß ich sie nicht verzeihen könnte: doch nur in einem Falle!" „Nnd der wäre?" „Entschiedene Besserung." „Tie Du nie kontrollieren kannst. Nein, nein, Editha, mit solchen puritanischen Ansichten kommst Lu nicht durch die Welt. Es gibt Dinge, die eine Frau von Stande übersehen muß, schon um ihrer Kinder willen. Drücke die Augen zu, und suche Dir Dein eigenes Leben etwas heiterer zu gestalten. Tu lebst zu einsam, grübelst zu viel." „Ich such«, mein Leben ans meine Art auszuftillen." „Auch eine sehr würdige Art, Editha, gewiß, das gestehe ich Dir gern zu. Du bist eine Wohltäterin der Armen im großen Stil. Dagegen kann ja niemand etwas haben, nnd wenn es Dich besriedigt —" „Den Riß in meiner Seele kann es nicht oussüllen, das weißt Tu so gut wie ich, Asta. und ich fürchte, zu unterliegen, wenn es nicht anders wird." „Wie meinst Du das?" „Wenn Dietrich sich nicht ändert." „Du glaubst wirklich, Dietrich könnte sich nach Deinen« Wunsche wandeln? Das hieße bei ihm, seine Natur verleugnen. Welch idealistischer Wahn, Editha." „Hältst Du es für einen Wahn?" „Allerdings. Für Dich bleibt nur eins, Dich in das Unabänderliche zu ergeben und Dietrich zu nehmen, wie er ist. Mit dem Alter wird ja dann auch bei ihm die Vernunft kommen." „Das heißt, wenn er mich, sein Kind und sein Erbe ruiniert hat. Nein, Asta, dem ruhig zuzusehen, hafte ich für eine Sünde." „Und was willst Du tun?" Editha wurde der Antwort enthoben, denn Gras Alten und Dietrich, eben von einem Spazierritt im englischen Garten zurückgekehrt, traten ins Zimmer. Gras Alten hatte eine Loge im Königlichen Theater, und trotz der Trauer redete Asta ihrer Schwägerin zu, mit ihr die Vorstellung zu besuchen, da gerade ein berühmter Gast in München weilte und ihre Loge ihnen erlaubte, ganz unbemerkt von dem großen Publikum dem Spiel ans der Bühne ziiseheii zu können. Editha fühlte durchaus keine Neigung dazu, gab aber aus Astos Drängen nach, die diese kleine Zerstreuung heilsam für der Schwägerin trübe Stimmung hielt. „Glaube mir, Editha," versicherte sic, und diese konnte ihr nicht unrecht geben, „der gute Papa wäre der Letzte gewesen, der uns so etwas verargt hätte. Ter Lebende hat Recht, pflegte er immer zu sagen. 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