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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.02.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010224015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901022401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901022401
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-02
- Tag 1901-02-24
-
Monat
1901-02
-
Jahr
1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.02.1901
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Stzar«« UNf». durch Tuberkulose und ^ ,»nabme der Todesfä! _ Nachdem vom Jahre!89l an entsallende SterblichkeitSziffer stetig zurückgrgangen war. ist im Berichtsiahre die Zahl der durch di« genannte Krankheit veruriachte« Sterberall« ganz bedeutend. näm Uch von 7246 im Borjadre aus 7999 wieder gestiegen uud damit »»«<«- ««»»»,runmarll. wn««n «« 8«»ru« »».«. »» »«tMu»» MM, «M». > «r F-»r>>« MM. o«r w»c.L»,uä »1.7». »«MupM «Ml»» »«, >,»«» MM, der Frau Nachmittag halb rl OertttcheS und Gächfisches. — Bei Ihren Königl. Hoheiten dem Prinzen und Prinzessin Johann lNeorg fand gestern N 6 Uhr im Palais Parkstraße größere Tafel statt, zu der mit Ein ladungen au-grzelchnet worden waren: die Herren Staat-minister v. d. Planitz und Dr. v. Sehdewitz. Oberslallmeister v. Hangt. Präsident des OberlandeSgerichis Loßnitzer, Geh. Räthe Jahn. Dr. Badet. Dr. Waentig. Dr. Adelt. Lderhosprediger Dr. Acker mann. Hostnarichall v. Tümpling. Kammerherr Sabrer v. Sadr- Ehrendera. Geh LeaalionSralh v. Salza u. Lichlenau. Geh. Kriegsrath Sturm. Major und glügeladiutant Sr. Majestät des Königs v. Kasdoth. Odemleutnants de Vau;, Weltmann, v d. Bussche-StreithoM, Oberstabsarzt Dr. Müller. Kammerjunker Gmf d. Rex und Oberleutnant Starke. — Herr Konsislorialvräics und Königl. Hoskavlan Karl Maaz üt vom Papst Lea XIII zum Hauspralateu ernannt worden. — Eine Abordnung der nationalliberalen Landtagswähler und Pcreine van Döbeln. Waldheini, Leisnig und '.Nügein begab sich nach Knebttein. um Herrn Geh. Kammerzienrath Niethammer nrr leine wirkungsvolle, den Wahlkreis ehrende Vertretung im Landlage zu danken und um Uedernahme der Kandidatur, die voraussichilich eine gemeinsame aller Orduungsparteien sein wird, zu bitte» Die Abordnung hatte den gewümchle» Eriolg. — Der Beriibl über das Medizinalweien im Königreich Sachsen -ruf das Jahr 1899, der vom Landcsmedizinalkollegiunr erstattet ivorden ist. enthält in dem Kapitel ..Das öffentliche Ge sundheitswesen" eine Reihe inieressanter Daten: Nach den hei den Standesämtern cingcganaenen Anzeigen sind im Bericht-- inhre 94 924 Perionen gestvrden. sodaß bei einer für die Mille des Jahres ani > 926 48t) berechneten Bevölkerungszahl ans ,e 1000 Lebende 23.6 Todesfälle kamen. Dem Jahre 1898 gegenüber habe» sich zwar die letzteren um 6832 vermehrt, auch ist deren Zahl nicht nur absolut, fanden, auch im Verhältnis; zur Zahl der Bevölkerung nicht unerheblich, nämlich um 1.3"/.,« gestiegen, doch kann trotzdem das Berichtsiahr rücksichtlich der Mortalitätsverhältnissr als ein günstiges bezeichn« werden, da rin» Sterblichkeilszifser von 23,8"/>»> namenclich im Vergleich mit der Mortalität in den weiter znrück- iiegenden Jahre» als eine sehr niedrige sich erweist und dis iegr in Sachsen nur in den durch eine außergewöhnlich ge ringe Sterblichkeit ausgezeichneten Jahren 1896 und 1898 eine noch niedrigere Morkalitätszisfer zu verzeichnen gewesen ist Die Zahl der Lebendgeboreuen betrug 158.579: sie hat sich dem Vorjahre gegenüber um 1617 erhöht, ist aber relativ zur Bevölkerungszahl von 39.7"/»« aus 39.4 "/«« zurückgegangen. Bei der Landdevoikeruira war die Geburlsziffer wie bisher schon immer ganz wesentlich höher und zwar um 7,1"/»«. als in den größere» Städten: auch hat sich der Rückgang der Geburtensreqnenz nur aus die letzteren erstreckt, wo aus >e 9>99 Bewohner nur 35,3 Lebendgeborene gegen 36.0 im Voriahre entfielen, während in den kleinen Städten und Dörsern die Geburlsziffer sogar um ein Ge ringes. nämlich von 42.1"/« aus 42,2 . gestiegen ist. An der Zunahme der Mortalität waren die sämmtlichen Regierungsbezirke betdeiligt. am stärksten die Lausitz, wo die Rclativzahl der Todes fälle zur Bevölkenma von >9.7"/.» im Jahre 1896 auf 22.9"/».. sich erhöht hat. linker der ländlichen Bevölkerung war gleich wie in den früheren Jahren die Mortalität eine wesentlich höhere als in den Städten, auch ist in den letzter«, die SterblichkeitSziffer gegen über dem Vorjahre nur von 20.1"/»« auf 21,0in den kleineren Städten uud aus dem Lande dagegen von 23.3",«, aus 24.9"/--> gestiegen. WaS sodann nochdie Mortalität zu den verschiedene» Jahres zeiten anlangt, so trafen 47,2 A derTodessaüe aus das Winterhalbjahr und 52.8 ^ auf die Sommermonate und war. wie in der Regel, die Sterblichkeit am größten im August, am niedrigsten im November. Sowohl ans den absoluten Todteuzahlen, als auch aus de» Re- lativziffcrn ergiebt sich, daß im Jahre 1899, von einer geringen Abnahme der Mascrntodesfälle und Selbstmordsälle abgesehen, die sämmtlichen Krankheiten bez. Krankheitsgruppe» größere Ver luste bewirkt haben, als im Voriahre. daß aber an dem Ansteigen der Geiammimortalitätsziffer von 22.0"/»« ans 23.3" «,, vornehmlich die ganz bedeutende Vermehrung der Todesfälle infolge von akuten Lungenkrankheiten. Magen- und Darmkatarrh der Kinder, sowie anderen in den Mortalstätstabellen nicht näher bezeichnet«, Krankheiten und demnächst die erhöhte Sterblichkeit durch! Tuberkulose. Krebs und Altersschwäche die Schuld tragen. Die j Verluste durch akute Luugenkraukheiteil haben seit dem Jahre! 189:; in dem sie sogar noch bedeutender waren, nicht eine gleiche Höhe wie im Berichlsjakre erreicht. Im letzteren sind ^ in allen Landestheilen tödtlich verlaufene Erkrankungen an Lungen entzündung und sonstigen entzündlichen Nffektionen der Athmungs-! organe in größerer Häufigkeit vorgekommen: und weiter mag noch erwähnt werden, daß Tod - ----- sallS seit 1893 nicht in während die Zahl der an M , , wie groß sie auch an sich ist, doch den in den Vorzahren kon- ntirten entsprechenden Ziffern gegenüber nicht als eine ausfällig hohe bezeichnet werden kann. Obwohl die epidemischen Krank heiten rücksichtlich ihres Einflusses aus die Höhe der Gesammt- mortalität hinter anderen Krankheiten zurücksteyen. so beanspruchen sie nebst der Tuberkulose und dem Krebs von den Todesursachen doch besonderes Interesse. Die bisher schon gemachte Erfahrung, daß in der Regel die Verluste durch die epidemischen Krankheiten im Verhältniß zur Bevölkerungszahl in den kleinen Städten und Dörfern höher sich stellen als in den größeren Städten, während die letzteren durch Lungenruberkulose und Kreds eine größere Einbuße erleiden, hat sich auch im Berichtsjahre wieder bestätigt: auch war es von den erstgenannten Krank heiten wieder die Diphtherie, welche die ländliche Bevölkerung viel mehr als die städtische geschädigt hat. und ist dagegen in den Städten die Mortalität infolge der Lungentuberkulvse eine bedeutend größere gewesen. Dem Vorjahre gegenüber ergeben sich für alle diese Krankheiten mit Ausnahme der Masern höhere Slerblichkeits- zisscrn: doch sind die Differenzen nur bei Lungentuberkulose und Krebs erhebliche, und man hat. namentlich wenn man die weiter zurückliegenden Jahre zum Vergleiche zieht, das Berichtsjahr wenigstens rücksichtlich der Mortalität durch epidemische Krank heiten den günstigsten Jahren zuzuzählen. Nachdem die Zahl der an Diphtherie Verstorbenen, die 1893 noch 3887 betragen hatte, oom Jahre 1894 an stetig zurückgegangen war, sodaß sie sich 1896 nur noch aus 1415 belief, ist sie im Berichtsjahre wieder um 44 gestiegen; doch hat die Mortalität nur in den Regierungs bezirke» Bautzen und Zwickau und zwar in ersterem erheblich, in letzterem dagegen nur wenig zugenommen, während sie i» de» übrige» beiden Bezirken noch weiter zurückgeannge» ist. An der Zunahme der Mortalität durch Scharlach sind, bis aus den Regierungsbezirk Zwickau, in dem die im vorhergehenden Jahre hohe Tootenzahl erheblich gefallen ist, alle LaudeStheile. wenn auch in sehr verschiedenem Grade, betheiligt gewesen. Mehr al lste Hälfte — 54,4 A — der insgesammt vorgekommenen 577 Todes fälle ersolgte in den ersten 5 Monaten de- Jahres, während deren Zahl in den übrigen 7 Monaten nur zwischen 29 und 46 schwankte. Mit Ausnahme von 17 Erwachsenen waren die Verstorbenen Kinder, worunter 70.7 A im Alter von 1 bis K Jahren und 2L5X im schulpflichtigen Alter. An den Masern sind 2 Erwachsene und 669 Kinder, das sind 14 weniger als im Vorjahre, zu Grunde ge gangen. In den Regierungsbezirken Dresden und Zwickau haben ie Verluste etwas verringert, in den beiden anderen KreiShaupb Höbe geaanaen Me am fäm Medistnaldeztrte der Mortalität - Borjadre , terdNchkrit-Mer von 1.83"/»» auf ; auch Zzat sich di« Vermehrung bezirke wir ai damit die . ^ .. , . .. ... _terbr» ierunaSbezir« wir auf last all« »durch dieses unerwartete Ansteigen worden ist. läßt sich nicht sicher fest d-wselben. > mgert, in den beide» anderen Kreishaupt- mannschasten dagegen vermehrt. BiS zumMai dielt sich dieMortalität in mäßigen Grenzen: sie nahm aber im Juni erheblich zu. ging auch in den folgenden Monaten nicht wieder zurück und war im Dezember — 97 Todesfälle—am größten. Vornehmlich infolge häufig ausgetretener Typhusepidemien hat sich dir Zahl der an DyphuS Verstorbenen von 224 im Jahre 1898 aus W7 erhöht. Im RegierunaSbeztrk« resden ist sie von 56 auf 100 gestiegen, dagegen hat sie i» der «sitz und in der Kreishauvtmannschaft Zwickau nur lehr wenig ^genommen und im Leipziger Kreise fogar etwa- abgenominen. an den 267 Todesfällen, bet denen «-sich zumeist um Verso; ' . . . sind 45,7 X. alfo beinahe die Hä, ten August bi» Oktober vorgelom««». Was mittleren Alters tz« h«t Maua! MNtltch, ' ^ ^ di« Vermehrung der " eritrnkt. « heröelgesühit stellen: eS darf aber angenommen werben.dah auch nicht allein, so doch zum guien Theile 1898 weit mehr al- i» früheren Jahren verbreitet gewesen iih Schuld trägt Etwa» vermehrt, und zwar um 43, baden sich auch die Tode-sälle durch allgemeine Tuberkulose und tuberkulöse Er krankungen andeier Organe als der Lungen. Wie vorauSzukehen war. hat die tm Jahre 1898 einaetretene Besserung in der Morta lität durch Krebs nicht angehalten, sondern die Tode-sälle haben wieder zugenommen und zwar um beinahe da- Dreifache der Zahl, um die sie sich in, Vorjahre verringert hatten, so daß die dem Krebs zusallende SterbltchkeitSziffer von 0,92"/«» aus 0.96""» ge stiegen ist. Die Verluste sind in allen LandrSibeilen größere gewesen: doch haben zwischen den verschiedenen Mrdizinawezirken betreffs de, KrcdSmorlaiität bedeutende Unterschiede bestanden und eS waren wieder die gleiche» Bezirke wie früher, in denen Tode-sälle in verliültnißmäßig geringer Häufigkeit vorgekommen sind oder im Gegenlkeil der Verlust durch Krebs sehr hoch sich stellte. — Nahezu 63 Jahre bat sich der Verkehr der Leipziger Eisenbahnlinie an seiner letzigen Stelle kn DreSden-N ab- aewickelt, denn die erste Tdeilstreae der TreSden-Leipziaer Eiien- babn bi» Weintranbe wurde am 19. Juli 1838 eröffnet. Dir jetzigen Bahnhofsgebäude sind Ende der sechziger Jahre errichtet worden, während die JnterimSanlage des Schlesischen Bahnhofs erst seit 1. Mai >898 im Betriebe stckt Beide Bahnhöfe werden nunmehr, wie schon ausführlich berichtet wurde, Freitag den 1. März früh 4 Uhr geichlossen. Der Bahnhof Dresden-Neustadt ist nicht allein für den Verkehr stoischen Sachsens Hauptstadt und den wichlig«, Linie» »ach dem Weite». Norden und Oste» Deutsch lands von großer Bedeuiung. sondern er erhält auch de» Charakter «»es wichtigen Durchganasbahuhos- für den Fernverkehr von Leipzig und den dort von Westen her einmündendeu Bahnen nach dem östlichen Sachs«,. Schlesien und weiter. Der Uebergang zwischen den getrennt liegenden allen Bahnhöfen und die schwierige 'edersührung der durchlaufenden Wagen über belebte Straßen enttalle» nunmehr, da die anschließenden Züge in einer und der selben Bahnhofshalle ein- und ausfahren. Auch der Verkehr der Vorortstleckeu Meißen-Dresden und Dresden-Radeberg—Arns dorf umeieinander wird ei» lebhafterer werden. Der Bau deS neuen BahnholS begann „ack Abbruch des alten Schlesischen Perionendahnkofks Mitte des Jahres 1898. ist also in dem kurzen Zeitraum von 2>/, Jahren beendet worden. — Zur Leipziger EentralbahnhofSfrage wird uns geschrieben: Daß preußische Prmekte vorliegen. welche ^Sachsen ichädigen können, beweist der Umstand, oaß die preußische Eisen bahnverwaltung die zweigleisige Strecke lallo Hauptbahn) Schkeuditz- Leutzsch bauen läßt. Was damit bezweckt wird, liegt klar auf der Hand. Halle erhält dadurch eine direkte zweigleisige Verbindung bis Leutzsch, ab Leipzig existirt schon die eingleisige Linie über Plagwitz—Lindenau—Pegau nach Zeitz. Preußen gedenkt also dadurch den ganze» Verkehr Leipzigs nach Plagwitz-Lindenau zu kv'izeniriren. ES Ivll dort bereits großes Areal «worben haben, um ungehindert bauen zu können. Dadurch würde auch der von Preuße» schon längst gehegte Wunsch, in Leipzig die erste Stelle im Eisenbahnwesen einzunehnien. in Erfüllung gehen. Plagwitz- Lindenau soll der Haupt- und Ccntialbaknhvf st'ir die in Leipzig einmündenden preußischen Eisenbahnlinien werden. Die anderen preußiichen Bahnhöie, der Thüringer, der Magdeburger und Uiclleichl auch der Berliner Bahnhof, würden mit der Zeit für den Personenverkehr geichlossen werden und fernerhin nur noch dem Güterverkehr dienen. Nach Fertigstellung der Verbindungslinie Schkeuditz-Leutzsch wird der Perlonenverkehr von Berlin »ach dem Süden allem Anscheine nach nicht mehr über den Berliner Babnhvs i» Leipzig, sondern über Plagwitz-Lindenau geleitet werden. Preußen hofft dadurch die sächsische Linie Leipzig-Ho? überhaupt nicht mehr in Anspruch zu nehmen und beabsichtigt, den ganzen direkten Verkehr über Gera -Prodstzella nach München ganz für sich zu gewinnen und somit auch die Antheile an der Ein nahme, welche sonst Sachsen zulüme. für sich zu erwerben Sachsens Einnahmen aus dem direkten Verkehr müssen dadurch geschädigt werden. Die Konkurrenten scheinen aber nicht vorsichtig genug zu Werke zu gehen, denn eins wird in sachmännischen Kreisen für unmöglich gehalten. Abgesehen davon, daß der Verkehr mit Munch«, dann über die weitere Tour Bamberg—Nürnberg statt findet, bars man nicht übersehen, daß die Strecke Weiva—Probst- zella eingleisig ist. Es ist noch abzuwarten, ob der Verkehr über die kürzere Strecke Hof—Regensbnrg. der Sachsen bleibt, so ab- nehmen wird, wie man es voraus zu deuten glaubt. Mindestens bleibt in der zweigleisigen Linie Leipzig-Hof den preußischen Ge lüsten ein nicht zu unterschätzender Koiikmrent bestehen. — An den ärztlichen Vorprüfungen in Leipzig, die ihrem Abschlüsse nahe sind, betheiligte sich mit Erlaubnis des Königl. Ministeriums deS Inner» zum ersten Male eine Dame: sie hat das Examen mit der Censur 1 bestanden. — In der am 4. März stattfindenden WohltbätigkeitL- Vorstellung zum Beste» des Elisabeth-Vereins und der hiesigen Diakonissenanstalt dürfte das „Bariöts", das unter der Aegide der Frau v- Wutheuau-Chotek steht, neben den lebenden Bildern der Elou de- Abends werden. Sein Programm, besten einzelne Darbietungen sammt und sonders von Damen und 'erren aus der Gesellß ummeru. U. A. werden und ein Kunstichützr auflretrn. deren Vorführungen mit einer japanischen Tanz, und Singscene, einem Serpentintanze und mehreren Couplets abwechseln werden. Da die Eintrittskarten zu dieser Vorstellung bereits vollständig vergriffen sind und die Nach frage nach BillrtS noch immer anhält, hat sich daS Komitee ent schlossen, zu der Sonntag, de» 3. März. Abends 6 Uhr im Beretnshause stattfindeiiden Generalprobe den Zutritt zu gestatten. Eintrittskarten zu dieser Generalprobe zum Preise von 10 Mk. sind von morgen an bei dem Bankhause Menz, Blochmann u. Co., Pragerstrnße 2. zu haben. — Wie die Kaiser!. Ober-Postdirektion der Handel»- und Gewerbe-Kammer milgetheilt hat, wird in Dresden vom 1. März ab bei den Postanstalten des inneren Stadtbezirks die Zahl der Leerungen der S t r a ß e » b r i efk ä st en an Werktagen von 11 aus 12 und an Sonn- und Festtagen von 4 auf 5 erhöht werden. Diese Neuerung ist jedenfalls mit Dank anzuerkcnnen. — Der nntlonalliberale Reichsverein in Dresden wird Sonntag, den 10. März, Vormittags II Uhr. tn Meinhold's Sälen eine öffentliche Versammlung abhalten, ln welcher Reichstags abgeordneter Möller über den neuen Zolltarif und die ab zuschließenden Handelsverträge sprechen wird. Im Anschluß an die Versammlung findet um 2 Uhr ein gemeinsames Esten im Savoh-Ho,el Albertshof statt, das zugleich eine Abschiedsfeier für das nach Berlin übersiedelnde langiährigr Mitglied deS Reichs vereins Direktor Reuther sein wird. — Der vom Verein „VolkswM" vorgestern Abend im Krhstall- palast, Schäfersttaße 45. abgehaltene 116. ÄolkS-Unter- haltunasabend batte sich gleich wie alle früheren einer über aus lebhaften Brtheillgung zu erfreuen, ein Beweis, daß diese Abende in immer weiteren Kreisen unserer Bevölkerung Brrständ- niß und Anklang finden. Eingeleitet wurde der Abend mit einem Bwltnvortrag: -Adagio auS dem Concert in kie-moU" von H. BieurtempS. wirkungsvoll von Herrn Bernard Hildrbrandt zu Gehör gebracht, besten später noch vorgetragene Eoncrrtviece«: auS der Oper .Die Meistersinger' von R. Wagner und erweise«' von P. de Sarafate ihm reichen Bestall etn- rachten. Einen ganz besonderen Genuß für sich bildeten die von rau Hanna Pretzsch-Rothe vorgetraaenen Lieder .Da» Haidekind', iegenlled' und -Frühling M da . lämmtlich von E. tztldach, .FrühlinaSnacht* von E Bohm. .Veilchen' von ». Pretzlch and Fi« Storche' von B. Holländer. Die stimmlich g»1 begabte Sängerin mußte sich zu mehreren Einlagen verstehen. Recht an- iprechend wirkten auch die von Ara« M Htldebrandt-L'Huillier zu Gehör gebrachten Klaviervorträge, die auch tn anerkennen-werther Weise die Begleitung der Vorträge auf dem Klavier übernommen batte. Sämmtlichen Mstwirkenden wurde reicher, wohlwollender Beifall zu TdeU. Der zweite Tdeil de» Abend« ward« durch einen von Herrn Rtch Laade vom Institut Uko«mo»' tn Leipzig grhal- durch Vorführung einer ganzen Reihe vorzngu<h<r»,i, gen sammt und sonders von Damen und chaft ausaefirhrt werden, umfaßt acht n französische Straßeniänger. ein Jongleur da» die Zuhörer di» »um Schlüsse «tt größter olgten. . . . — Etn Zwiespalt zwischen dem Ralch»- und lande»,eleßlichewveftt»»»» in etner Bereln-sitzung zur Sprache, und trug einen interessante» Fall au» der schuhe« vor. Ein adelige, GuiSdefiher Molkerei, deren Produkte sehr beliebt Konkurrent reicht d« dem Patentamte eine wesentliche» Bild dich Wappen jene» adeligen stellt. Nun «st Mar durch da» preußilche Lani Wapve« gegen amt kümmert ' preußisch« La geschützt, ad« da» , da» Lande-recht, e» öäch H BeÜimmllngea"dal Markenschühgesehch. wird also eü,getragen und d« Konkurrent erreicht Zweck, bei dem verbrauchenden Publikum den A wecken, daß die Waarr au» der Molkerei des adeligen i. stammt, sondern er kann auch unglaublicher Weise den geschädigken Mann verhindern, lein eigene» Wappen zur Bezeichnung samer eigene» Produkt« zu verwenden. ES wurde dagegen eingewendet, daß die Wappen doch heut zu Tag« allgemein al» Dachen an erkannt seien, an denen man ein Privatrecht habe. Die bethet- ligten Familien müßten gegen die Einwägung der Mache klagen; an dem günstigen Erlolge eine» iolchrn Vorgehen» sei kaum zu zwelirln Allerdings wurde von einem Amt»nchter bestätigt, daß da» Patentamt nach Einreichung einer Marke nur prüfe, od sie ein im Markentchutzaeietz verbotenes Bild enthalte: die adeligen Wappen gehören zu dielen verbotenen Bildern nicht Im M, ' cn. L)a sie maumung oer rviene längere Z«r oeamprucure, der Mittag-schnellzu» Bertin-Elsterwerda—Dresden rt Berlin Nachmittags t Uhr 20 Minuten, Ankunft Dre»den 22 Minuten) Uber Jnterbogk-Röderau geleitet. . . tteren wird dann ermittelt, ob die Mache nicht schon früher zu Gunsten eines anderen Jnleressente» eingetragen worden Ist. Ist das nicht der Fall, so wird die Marke unweigerlich eingetragen. — Infolge Entgleisung eine» Güter,pges zwischen Uckro und DrahnSdori traf der Vormittag» N Uhr 10 Minuten auf dem hiesigen Altstädtrr Haupldahnhose fällige Berlin-Elsterwerdoer «chnrtlzug gestern erst gegen 2 Uhr Nachmittags hier etn. Die Anirblüffe nach Wie» waren de» Reitenden infolgedessen verloren gegangen. Da die Räumung der Gleise längere Zeit beanspruchte, wurde > iAbsahrt 4 Uhr 22 Minuten) über Jüterbogk- — Wie am Bardarossaplatz. ist auch an oer Maxstraße das Abhängen des zweiten Straßenbahnwagens ans der Linie Friedrich st raße —Bla je witz beseitigt worden, sodaß der Anhängewngen wieder mit bis zur Endstation Friedrichstraße geführt wird. Gleichzeitig ist auch anstatt des blsherigen 4-Mi»uten-Betriebrs der 5-Minuten-Berkehr auf dieser Linie «n- gesührt worden. — Das jüngste Glied in der Kette der Vereine, welche sifl die Pflege des patriotischen Sinnes und der Kameradschaft zur Pflicht gemacht, der Militärverein -4. Infanterie-Regiment Nr. 103' feierte vorgestern Abend sein erstes Stiftungsfest In, reichge'chmückten Saale des -Eldorado'; seitlich vom Musikpodium prangten in frischen Blattpflanz und deS Kaisers. Schon zahlreiche, dochansehnliche Versammlung eiliges, Herren Oberst z. D. Wagner, der frühere Regimentskommandeur Oberst Junanickel vom Bezirkskommando Dresden l. Obersten Götz und Sachir, Generalarzt Dr. Rüdlemann, Oberstleutnant Götz, Major z. D. v. Einsiedel. Platzmajor Hauptmann Nohde. sowie eine Offiziers- und Unteroffiziers-Deputation de» tn Bautzen garniionirenden Stainmrrgiments: ferner waren Abordnungen vieler Brndervereinr. an der Svche die Kameraden Bundespräsidialinilgiicd Klaehn und Bezirksvorstehrr Wolfram, erschienen. Der noch junge Verein, der zugleich der erste im Königreich Sachsen sür die Kameraden vom 4 Infanterie-Regiment Nr. 103 ist, hat die charakteristische Thatsache zu verzeichnen, daß sich in der Gründungs stunde genau io viel Kameraden in die Mitgliederliste einzeichnelen. wie die Nummer des Regiments lautet, nämlich >03. Bis zum Jahresabschluß^ stieg diese Ziffer auf 200. Mit Begeisterung nahmen die Mitglieder Kenntniß von den Glückwünschen Sr. Majestät des Königs und de» RkgimentS-Kommandos. Dieser Freude gab der VereinSvorsitzende m testier Begrüßungsansprache mit beredte» Wune» Ausdruck. Vo» drei Gästen, welche die Versammlungen mit ihrem Besuche beehrten, wurden dem Verein 400 Mk. gespendet, welche den Grundstock zum Fahnen-Fonds bilden sollen. Mil dem Hinweis aus den Zweck dieses Fonds ermahnte Redner die Kameraden, des geleisteten Fahneneides alle Zeit ein gedenk zu lein und schloß mit einem Hoch auf König Albert. Frl. Zchocke sprach mit warmem Empfinden einen von Mitgliedern ver faßten Prolog. Ein genußreiches Concert der Kapelle deS Jn- airinle-RegimenlS Nr. 177 unterhielt die Anwesenden auf das es -Eldoravo ; leuilcy vom Mufilpobtum tpflanzenarupven di» Büsten de» Könige zu Beginn deS Festes hatte sich ein« Versammlung einaesunden. darunter di« gepaßten Liedern «freute. Später sang Kamerad Bost zwei Teuor- >oli. welche beifällige Aufnahme fanden. Nachdem noch ein Kamerad der Disziplin der aktiven Truppen des 4. Infanterie- Regiments und der Anhänglichkeit der VereinSmitgtteder an das Regiment durch ein Hoch aus die Herren Offiziere gedacht hatte, leiteten die Regiments-Parademärsche über zu einem froh belebten Balle. — Anläßlich des in Moritzburg-Estenberg stattfindende« Roß- und BiehmarkteS wird die StaatSbahnverwaltung am Dlen-tag den 5 März Sonderzüge zwischen Radebeul und Morißburg- Eilenberg verkehren lassen In der Richtung nach Moritzburg- Eisenberg verläßt etn Sonderzug Radebrul Bonn. 7 Uhr 47 Min. »ach Ausnahme deS Anschlusses von dem Borm. 7 Uhr 17 Mtn vom hiesigen Houptbahnhof. 7 Uhr 22 Min. vom Bahnhof Wettinerstraße und 7 Uhr 30 Min. vom Leipziger Bahnhof ab gehenden Meißner Lokalzuge. Er trifft Vorm 8 Uhr 22 Min. in Moritzburg-Eiienbera ein. In Adlahrt eine» Sonderzuges 2 Uhr 54 Min.: die Ankunft ^ , statt. Daselbst bietet sich Gelegenheit zur Weitersahrt hierher du, . den 8 Uhr 4S Min. dort abgebenden und 8 Uhr k7 Min. aus diesigem Leipziger Bahnhof und t Uhr 18 Mkn. auf dem Haupt bahnhof anlangenden EoSwiger Lokalzug. Beide Sonderzüge kalten an allen VerkehrSstelleu und können aus gewöhnliche Fahr karten benutzt werden. rage-geschichte. Deutsche- Reich. Die Ansicht, daß General v. Werder, der frühere langjährige Militämttachs und spätere " ' in Petersburg, in einer diplomatischen Mission Petersburg begeben werde, hat die Erinnerung , rch nach eterSdurg begeben werde, hat die Erinnerung an ähnliche Sendungen dieses hohen Offizier» wieder aufgefrticht. Un° erörtert aber ist in der Presse der Umstand geblieben, daß der diplomatische Verkehr zwilchen Berlin und St. Peters burg seit langer Zelt etwa» ungewöhnliche Bahnen.geht. Füm Bismarck konnte, wie er in seinen .Gedanken und Erinner ungen' erzählt, kotz seiner Bemühungen nie eine Aenderuna tn der alten Gewohnheit erlangen, daß unsere Milltärbevollmächtlaten ln Petersburg nicht wie die anderen durch das Auswärtige Amt, sondern direkt in eigenhändigen Briefen an den Monaden berichteten. — einer Gewohnheit, die auS der Zeit Friedrich Wil helm- III. stammte. Die diplomatischen Verhandlungen zwischen beiden Kabinetten haben ihren Schwerpunkt, wiezur Zeit Rauch S und Münster'-, oft mehr in den Berichten de- Mititärbevollmäch- tigten al- in denen der amtlich beglaubigten Gesandten gefunden. Da indessen Kaiser Wilhelm l. niemal» versäumt^ dem Fürsten iümarck die Korrespondenz mit den MilitärbevollmSchtlgten in spät, mitzutheilen. und an amtlicher Stelle faßte, retten Verkehrs auf Ver- pätung von Informationen, di« tn solchen Jnunediatderichle» e«t- . Außerhalb dieser Gewohnheit im Geschäftsverkehr« Kaffer Alexander lt.. wie Bismarck annimmt, auf ung de» Fürsten Gortschakow, lm Jahre 1878 den damalige» Mtitläkbevollmachttgten d. Werder zur Absenkung «In«- Tele gramm» an de» deutschen R«ich»kanzler veranlaßt«, in welchem er von letzterem t« Auftrag« de» Kaffer» Alexander «tne Seußnmia darüber verlangte, ob wir neutral bleiben würden, wenn Rußland «tt Oesterreich t» Krieg oeriethe. VISmarck Hot e» dama» zuniichst «tt dilatorischen Rückäußernnge» versucht und aus wiüwrholte» Drängen empfohlen, dt» Frage auf amtlichem, wenn auch v«- traulichem Wege durch den russische» Botschafter, tu Verl kr v» Auswärtige» Amte zu stelle«. Jedoch schnstten wiedrrhylt« pellaktonen durch ««der sch« Telegramme diesen Weg ab. Jnzwi hatte vi»marck seine« Souverän gebeten. ^ Herrn v. »erd«, diplomatilch gnnijwr-ucht werde, ob«, sich dessen «mehren ,u
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