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Dresdner Nachrichten : 16.03.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188103166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810316
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-03
- Tag 1881-03-16
-
Monat
1881-03
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.03.1881
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0nr»6ev 1SS1. rN«r»7»^ »>»«» 35oÜo "»«Int «umm. »KMIcka°d« rt,,«,°n»t«r«,. »saiple mach, «Ich K, »chac««, niSit dkidlndltch. -l»s« in Vcrti». Le>»j^ -Tamlvrn, grsnNuri o.M irl ^ »l , ^ - «urnn^ I> Wi». Mit». inUranIsiit '"-VMM »r.chsKL!?«rr «,» »s«t ,«,«»«>u « ««. in Pari». ^ LWvrl^rävruii^rlnIüßsvu 'Z'ilr klsattihautou ruft mioircveisliok dvskoni Lrlolgo außorvouriot.^ j Ä jl l ür Ittoinorv 8iü<lto, l-suckzoinvinckon, viu/olnv Oüter, Umick-vi ^ — ö »dSusor. I'sbrilioutstc. liotorvieb (unter Oarantiv» »olhstttiätiM I zrffsrtencko >V»i-!>«:rin«toro /um b'oickm» von Nasser »uist-ckom! sü I^i«tung8tiU,jseIioit lOGt lns^ ^ ^ « 4>I«., ltivticko». R . tz< 8 HageSkatt für WEM, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenliste. SiuKi^-r' E L.O »u»»trtt»k «»»E»n. U»«e«be „n »n« >„delan»l«»-iirmr« m» Prri»nen >»s«rer«« «ir n»r «r^» «v,«i»ark,n od«r P»ßet»t«u»«. «ch» »Ubkn k,iir» I» »»- I«r»t«»llr di« «««-,». od«c »acheinem tzrbragedr« PrlU- jcikc M Ptg«. Nie Midcrwageii-Mrik von s ^ ffzeffertencko Meliebijro llölre; vncl l'.nttenwn^. — ttüO.stOO t.ilki pro Ia»e. kt>»» Ä»W---!Ssr «. «. »ÄtK^N Iwüullol siel« vom Ik. Hltti»« »n in ckom erduuteii Urrincksrüolc Köni^hllirüt kvi>Uu^o .7». mHIIÜölb^lUllllUi. sich Depeschen, wonach 'Alcranker UI. dem tcuti-ben Kaiser tic Fortdauer der gute» 'Bezirhungc» zusicherte. Paris. Der Iustizminister beabsichtigt gegen die Intran- «r. 7». U-llißl. 8Lvds. SossluuwuIvrM V tm (^. I.. I' ü re li v m ^UtLU, K. ujVortrotor: Ick. lLroinbr-u, l'illuit/erstl. 5!-. vid-u-vis ckarti/p»l»«t.A Uni««'It iantik unä mexterns. ^ultrkev rverckon /u Orixinnlproise» nrompt Lu^etubet. ljt' onster, VV spponbilckor etc. ?.»; >?e>. ftn-ivm porm«». »uHgostellt.a An der Börse verbreiteten! sigenten der Journale und Eiloven wegen Verherrlichung decwsüraÜeHürger gleichen Treueid leisten zu lassen. - Geftrm gualtstcirtc» Verbrechens die gerichtliche Verfolgung einznleiten.! Abend iand die icterstche Ueberiüffrung der Leiche des zraiierS Petersburg. tLin Utas tco Kaisers torderi au>. cie! nach der Lchlotzkirche statt, wo sie vierzehn rage auSgesietit Bauern (von Alexander il. auö der Lelbeiilenschcht bcireit, den > werden wirb. nou- a , MtUknmq vom I',. Mi,r»: Baromklsr noch Ottar Böioid, Waliiiratc >!'. I ?idd . ,i II.< s 770 Pit«., icilgestcrn ^ MM. sioinrqk». T!>crnwni«Iogr. n. Neanm.: -0, "A.. ni,-dr. Lein». Nt,» yochslo Lemp. 7, " Ä. Oft Wind. >'>o , Aussichten inc den in. März kimEoittlchtr Rrdacicur sür PulitisthtS Nr. limil Bicrc» in Ivc.^» Alics'älonarchcn und last aNc Parlamente tsurovao bezeugten am Montage dem neuen Selbstherrscher aller Müssen ibre liesc rheilnavme bei dem Berichte, den er und Rußland erlitten. Kaiser Mlbelm entsendet seinen Schn und Reffen, den deutschen Kron- rrlnzcn naä'Petersburg, um seine Tbeilnabnic auszinprechen und gleichzeitig den neuen.saren zu der erfolgten rbronbcsieignng zu kcgliichwilnschc». Die Berliner Leibärzte hatten Muhe, den greise» gaiicc r'chlhcl», von der persönlich beabsichtigten Reise nach Peters burg akuil alle», (ebenso entsendet der Kaiser von Oesterreich die lrei Erzherzoge Salvator, Rainer und Wilhelm, die Königin den England, den Prinzen von Wales und vcin Herzog von Camviidge zu gleichem Zwecke nach der nordischen Hauptstadt. Sie im Auslände weilenden Mitglieder der ruchichcn Kaiserlamilie eilen zurück; cs versammelt sich in den nächsten 2agcn an der Newa ein hochansehnlicber .«lengrc'i von bärsten und Staatsmännern. Petersburg ist au> elmnal der Miltclpuntt der europäischen Politik geworden. 'ZcmcrkcnSwerth ist auch tle Haltung der verschiedenen Paria mente. Sas englische erläßt eine Beileidsatreffc und nimmt die nade Berwaadtschcht der Fürstenhäuser ider zweite Lobn der .czenlgin von England, der-Herzog von Edinburgh, ist mit der Rechter teS ermordete» Zaren vermählt> znm AuSgange: ebenso betont der Präsident des deutschen Reichstags die Verwandtschaft iiche» Bande zwischen den Kaisern von Scutschland und Ruß land, er bebt aber auch die treue Freundschaft des totten Zaren zu seinem lächerlichen Obm in Berlin hervor, (chmz theatralisch aber vmzcn tic Franzosen Ihre Tbcilnahme am. Die Präsidenten des Senats und der Dcputirtenkainmer feiern den totten Zaren als den „trennt Frankreichs", waö er bekanntlich gar nicht war unk beite Kammern unterbrechen ibre Sihungcn zum Zeichen ihrer Ergrfttrnbcir. Die Komödianten! Ihne» tsl es weniger rnn den tottcii Zaren zu tbnn, als um dem neuen Zaren eine -Hul digung zu bringen. Scho» treten die gambcttisiischen Journale alle Anekdoten breit, die über den Deutschenhaß des neuen Mo narchen der kursiren. DaS österreichische Parlament aber lehnt aus den Rath seines neuen Präsidenten, Ich. Smolka. icdeKund- gedung ans Anlaß des Attentates ab; die polnische» Abgcort nctcn erklärten sogar solchenfalls den Saal verlassen zu müssen. Einen wahrheitsgetreuen Bericht über die Ermordung Mranters II. baden wir bisher noch nicht, werden ivn auch schwerlich sehr bald bekommen. Alle Depeschen auS Petersburg sink amtlich ceniurirt und sie bringen nur Darstellungen, wie ma» bohenorls iür gut hält, daß die Kunde von der entschlichen Katastrophe ins Bolk dringt. Es ist wenig wahrscheinlich, daß die erste Bombe, die in den Wage» siel und dort erpietirte. den .'iaren gar nickst dstrient habe. Nach der eine» Lesart hat der Kaiser leibst den Wagen geöffnet und ist anSgcslicgen, hat die Aerwundctcn getröstet und sich sogar dem Bomvcnwerser genä h<rs, der außerdem »och mit Revolver unk Dolchen um sich l erumschlug; »ach der anderen l at der Kutscher den Kaiier in ständig gebeten, ihn sofort nach dem PataiS kamen z» dünen. Blieb wirklich der Zar nach der ersten Bombe unverichrk. so wäre es taö Nächste gewesen, daß der Kutscher wie toll am die P'crcr cingchaucn mitte und sortgekabren wäre. -Hat aber der Kaftcr lc.bst den Brietst gegeben, zu halte», dann kann allerdings nicht die Rete taben sein, käst die Attentäter Mitschuldige in der nächsten Nähe des Zaren mitten. Jedenfalls hat, mag eine oder zwei Bomben gefallen sein, nachdem der Leid des Kaisers am dein Schnee lag, eine begreifliche vollständige Rathlostgkeit geherrscht. Gegen LO Minuten dauerte cs, cbe man daran tachte, ihn sortznschaffen. Das Bolk schritt über die Leiber der ben der Evplosio» verwundeten nnd grködtcten Kosaken und Polizisten hinweg, in» sich dem sterbenden Kaiser zu näher». Mm vielt im, allgemein iür todt. Er tsl auch nickst wieder zum Bewußtsein gelangt. Erst »ach 2tt Minuten rici ma» nach einem Sä litten nnd den Grostiürftcn. Der Zar hatte bei der Groß- mrstin Katharina Micoaelowna, der Wiltwc des -Helzogö Georg von Mecklenburg, in heiterster Laune gesrühsiüctt; sie batte ihn durch Klavicrspiel erfreut — wenige Minuten später war er eine dcrimstaltete Leiche. Nu» iragt main-Hatte» die verruchte» AttentäterMitschuldige? Man kann nickst wisse», ob außer jener Schreckeuoth.it nicht noch andere bedeutsame Ereignisse in Petersburg siattsandcii, die u»S die relegrapbcncennir berbeimlicht. ES scheint jedoch, daß die Bcrschwörer keine Acnderung der Rcgicrungssorm vroNamirten. keinen Au-stand Ins Werk seiztcn, den Pöbel nicht zur Plünderung au«'orterte», übcrbaupt NickstS Gaten, nm de» Anbruch des großen Zerstörungcstageö des stilbllismuS istlbeizusühren. Eine zielbewusste, shstemattiche Berschwörung hätte rmbediugk die erste Bcrwlrrung »ach der Ermordung des Zaren benittzt. m» eine gründliche Aenterung teSRcgierungSshstemS berbelzusülstkn. DasErpiosienS- attentat galt also nur ker Beisclteschaffung der Person des jetzigen Zaren; eS bat, äußerlich gesehen, weder das Gebäude des russischen Staates erschüttert, noch die gesellschaftliche Ordnung zerrissen. Blelmebr vollzog sich die Ucbernal'mc der Regicrnngögewnlt durch den erbiolgcbcrcckstigten Thronfolger, die -Huldigung der Garden und der Großen des Reiches in aller Ruhe, alv habe Alerander II. seine Seele nach langem Kranlcnlager friedlich auSgchaucht. Seit Jahrhunderten verfehlten stets dic Aftcnt itcr au> Fürften »vr vodeS Ziel. Alerander II. Ist der erste Fürst, bei dem ein, entsetzlicher Mord gelang. Die ienstiiche Sekte, tic ei» Bcrbrcck'cn! seltener Eiinnüthigkeit das Lob hoher Regentcntngende» »ni milden -Herzens zollt. Bon Alexander ll. wird allezeit dä Geschichte rühmen, daß er unter allen Fürsten ans dem -Hau l Romanow sich die größten Berdicnske um sein Reich erwarb. So Bleies ihm scblschlng oder er verlebet angrin, so sebr er b den letzten Jahren sich gegen Fortschritte verschloß, er vat doch die wichtigsten Schritte gethan, Rußland ans einem halb, barbarischen Belke in die Reihe der civilisirlcn Staaten ein;;; sübrc». Er zerbrach dieSklavenkcitc von 2-',Millionen Leibeigner Ec setzte an tic Stelle ker Bcamtenwilliür das Gerichtsverfahren Er lockerte thcilwene das Joch der Presse. Freilich »nteriicst cr cs. sein Wert durch eine Ber>assu»g m toönen. Seine Schuld war cs aber nickst, daß ein durch und durch corrumptrtev Bcamten- tbmn und ein Iabrhnnberlc lang in der roheste» Sklaverei gc bastenes Bolk nicht in einem kurzen Zeitraum von Grund auc- stch ändern ließ. In gewisser Beziehung >'->t Alerander geradezu revolutionär gewirkt. Man vergleiche nur ^urkcniews unslcld iiche Schilderungen ans der Zeit des Zaren Nikolaus: „Das Adclsnclt" und das „Iägertagebnch" und tic a»S den letzte» Regiecnngsjahrcn Alcrander'S II. „Ranck'. Bäter und Löhne Wenig Acnderung. Mittwoch, 1«. Mar; Neuland", um zu erkenne», welchen Umschwung der Geister Alerander II. berbeigestibtt. Seine Aßährige NcgicrniigSzcil zählt stir 7>!ußiand 2 Jahrhunderte. Die Krankhcit Rußlands lag darin. daß ein berclkS viel zu großes Reich und eine viel zu gemisctste st'evölkcrnng immei weiter »nd weiter »ach Vergrößerung slrcbk, ohne i»> Innen die viel nötdigcren stieiormcn kurchzustihreu. Rustlai d wurdc mstec dem ermordeten Monarchen lange nickst mehr io barbariia legiert, wie unter leinen Borgängcrn: aber die Feolcr seine; Borgänger, die unersättliche Lust das Reich anszutchnen und Ir der Eroberung neuer Gebiete die vorhandene, im Bcroältniß zu dem weilen Raum doch nur schwache Bevölkerung hinzuopkern. wurden nicht amgcgekcn. Während inan in dem Regiment des Kaisers 'Alerander aul der einen Leite der Eivilisalion Europac huldigte nnd Verdienstliches zll vollenden trachtete, hat man am der anderen Seite den ganzen ianatischen Sinn asiatischer Eroberungssucht gepflegt, dessen innerster Kern doch nur am de; Unkultur beruht. Der neue Zar gilt ms der Abgott des Mos- kowitertbums. Zu seiner Energie versehe» sich die slockrimische», die panslavisllschc» wie die sranzosensreiindlichcn Kreise gleich mäßig eine Förderung Ihrer Pläne. Die Nihilisten w rd 'Alerander UI. allerdings nickst bciricttgc» können: waS diescvcr. langen, ist eben die Vernichtung aller menschlichen Kiiliur. Adel das jetzige Zarcntbnm und sein Zusammenhang mit kein Weste» nameistilch Deutschland, wird daS Angriffsobjeet der moölo witischen 'Keratber und Umgebung teS neuen Monarchen sein Darüber wollen wir uns nur ja keinen Illusionen bingcbc» Dock' sei die -Hoffnung icstgcl'gltcn, kgß die erhgdene» Antggbe» cie an den neuen Monarcbcn hcrantrcle». ihm ein anderes Ziel erstrebenswert!' erscheinen lasten. als die -HilsSgucsten sciiieh Reichs -'wrrn Gambcfta mr zu steilen. Die lieber ckihrung Rußlands von den jetzige» zu normalen und würdige» Zuständen, die Betretung des arbeitsamen und sich nach Freihei; semienden russischen Botts ans den 'Banden der Eorruption um Willkür, die Sck'gffnng eines'iftrkrettingükörverS. in dem sich die Nation sammelt und ihre Kräste dem Staate zur Bcrlügu»» stellt, wird die erste Regenlenpslicist des dritten 'Alerander sein. Bon sonstigen Ereignissen ici heute mir i» aller Kürze an geführt, daß zwischen GGvst und Gamkelta das tiefe Zerwürststi wegen der nenn der künftigen ParlamcntSwablen sich rorterb.,» und durch änstcrc -Höstichkcite» nur maSklrt wird. Gröbst vgl sich durch tic Lchmcichclworle Gambctta's nickst täuschen oder cinsckstäscr» lassen. In, englischen Untcrhauje vat Gladstonc eine Niederlage erlitten, indem sein Antrag, vor allen Dingen das 'Budget zu erledigen und zwar aus die jctzt so beliebte Weste des MmibtodtmachenS der Minorität, von ben Tories abgelehm wurde. In Perkngat haben republikanische Kundgebungen statt gesunden, zu denen die schmachvolle Bestechung der Abgeordnete» durch die Engländer den 'Anlaß bot. -Har sich doch das Paria ment von englischem Golde kauten lassen. um in Sütostaftika Gebiet abzutrctcn, ans dem John Bull den Boerö de» Garaus zu machen hofft. «cnestk Ttlkftrnmmc Vcr „Dresdner Raft»."v. 15. Mär Berlin. -Heute Nachmittag empfing der Kaiser taö Reicl'ö-' tagSpräsiktum zur Entgegennahme der herzlichen Theilnahmc dev Reichstags. Der Kaiser dankte tick ergriffe», indem er de». Schmerze »Ausdruck gab, den cr bei 'Verlust cincö seinem -Herze» so nave siebende» »Ircnndcv nnd 'Verwandten empfinde, nnd be auftragte dac-Präsidiui». seinen Dank dcmReichstagc zu übermitteln. -Eine gestern Abend im Tivoli stattgciundcne 'Versammlung des antisemitischen „DeulichenBollövereinö" beschloß iolgciideAdresse an den Kaiser: „tifttto deutsche Bürger 'Berlins, Im Saale des Tivoli versammelt, geloben angesichts tcö fluchwürdigen Ber brechenS, welches tn unserem Nachbarrcick e begangen worden ist, nach besten Kräften tatst» wirken zu wollen, daß bav geheiligte Erbe unser Bäter: Glaube und Treue im -Herzen niisercö deut sche» BolkS erhalten bleibe und gepflegt werde". Berlin. Der dcutschc Kronprinz reiste heute Abend in Begleitung des Generalmajors Mische und ber persönlichen Ad- Intante» Maler v. Panwitz und v. Ptulststein und tcö Rist Meisters Frhr. v. Slbvenbelm zur Begrüßung des Kaisers Alerander in. »nch Petersburg. Damit erledige» sich die Mel dungen. wonach der Kronprinz in 'Begleitung tco Prinzen Friedrich Karl und der Generalieldmarschällc Moltke und Ma». lcuffcl bereits gestern nach Petersburg gegangen wäre. Köln. Die „Kölnische Zeitung" meldet auS Petersburg vom >1. März: Die Leiche des Käfters ist um 4 Uhr Morgens einbaisamirt und pbotograplstrt worden. Des Kaisers Gekickst ist nur wenig verletzt. Das linke Bein, das nur an Faser» hing, ist abgenommcn und durch ein künstliches ersetzt. 'Am Tage vor dem Attentat erklärte ein aukgegristcucr politischer 'Verbrecher im 'Verhör, ma» könne ihn ruhig hänge», er habe seine'Vorbereitun gen so sicher getroffen, daß an ein Mißlingen nicht zu denke» sei. Ein bisher »och nickst bestätigtes Gerächt, taö stark verbreitet , ist. bevaupket. eö seien am Depeschen auS Geift eiiigclau'cii mit der Warnung, der Kaiser möge »iclst zur Wactstparade iah- c». Petersburg. Einer der -Hauptorganlsatoren rcö letzte» Attentates, welcher am I I. ts. arrctirt wurde, gestand tic Mit tel 'ATStübrung keS 'Verbrechens ein nnd bezichtigte an- andere reihte, dir mit Dolch, Revolver und Dvnannt m dem Leichnam eine-amThatorte tötstiich verwunde «heftete, datte sich «Inen Fürsten ansgcwatstt, dein Europa in > trn Mannes seine» Mitschuldige». Die Wohnung woraus stussakoff und sein Genosse die Sprengbomben erhielten, wurde u der Nacht zum I.',. auigetunten. Alö die Obrigkeit bebiftS Untersuchung daselbst erschien, erschoß sich ber Inhaber ber Woh nung. Ein daselbst mit ihm KiiaminenwohnendeS Frauenzimmer wurde arrctirt. In der Wohnung wurden noch metallene Sprenggeschosse autgenrnten. Ferner eine Proklamation, bte besagt, baß ein verbrecherisches Attentat durch 2 Personen aus wstwrt worden. Um ll Uhr BormittagS erschien in selber Woh nung ei» junger Mann, welcher ioiort arrctirt wurt«. Bei seiner Arrettrung gab er «; Revoiverschüsse ab, wodurch drei Polizisten ocrwundct wurden. Petersburg. Der „Kölnischen Zeitung" werden noch olgcndc Einzelheiten mitgciheilt: DerVcrbrecher beißt Ruffakow. stammt auS dem Gouvernement Viatka oder Nobgorod, ist erst -R - Jahre alt. blond und klein, seit 2 Jahren Stipendiat im Bcrginstittlte, wo cr sich schon seit 2 Mcnaten nicht mehr hatte cvcn lassen. Er war schon lange verdächtig, ma» vigtlirte auf >> n. ohne ihn finden zu können. Der zweite Verbrecher und cigeutliche Mörder ist noch nicht gciunten. Man nimmt an, aß ec die Bombe vom Eise de- Kanals aus nach dem naiicr wart. DworichtiZki. der den Kaiser immer begleitende Polizeimeistcr. obwohl an zehn Stellen verletzt und ge'chrammt, ist nur leicht verwundet. Der Kaiser wurde nach dem Unglück nft dem Schlitten Dworschitzli's langsam nach dem WinterpalaiS aciaiwen. durch die große Millionaja bintnrch am einem Teppich i» ici» 'Arbeitszimmer getragen und aul ein Bett neben seinem Schreibtisch gelegt. Die Familienmitglieder eilten herbei, aber der Kaiser vermochte nicht mehr zusammendängend zu sprechen und mar meist ohnmächtig. Trotz des ungeheuren Blutverlustes and trotzdem mit keine Aussicht am Eriolg war, beschlossen die Re;zte dennoch die Amputatlen vorzunehmen. 'Alles war schon dazu vorhereitet. Der Kaiser nahm erst die Sterbesakramente, verschieb aber, cbe zur Operation geschritten wurde, ohne Bewußt stin. 'An der Unglü.kdnclle stehen heute noch -Hunderte vcn Menschen, betrachte» die durch die Erploston entstandenen Trichter and sn-cben unter dem Schnee nach Reltguien: einer bringt einen Holzsplitter zu Tage, ei» anderer ein Stück gefrorene» Blutes. Haar- büichel.Tuchsetzen :c. In den dem'Attentatsplatze gegenüberliegenden Häusern und I ftä Fensterscheiben infolge der Erploston gesprungen. Die Leiche keS Kaisers wurde Sonntag 'Nachmittags 1' - Uhr aaS dem Sterbezimmer ln ein Zimmer neben dem Kcwinet über- gestll rt. Die Leiche war nach dem Wunsche des Verstorbenen in der Uniform desPreobraschenSkischen Regiments mit dcr Ebiffre : .Gciicralgdjutaiit Nikolaus I." aufgebahrt. Sonntag Abends ft Uhr fand eine Tvdtcnmeffe statt. Nachts 12 Uhr ertolgte die Sectio», welche den durchaus normalen Befund aller innere» Organe ergab und die über de» Gcnintheiiözusland des Kaisers »cibreiket gewesenen Gerüchte widerlegte- -Hierauf wurde die Leiche eindalsamirt. P e r e r >,> b » r g. Der Verbrecher heißt Nikosgi Iwanoff Rilssal'oss und ist aiiS Tischwin gebürtig. Ift Jahre alt besuchte cr zuerst die Kicigstl'ule in Wvtcgra, darauf die Realschule In -schercpowctz und trat I"7ft in das Berginniiut in Petersburg ein, besuchte jedoch seit Deccmber l^o keine Vorlesungen mehr, stm (stanzen sind 1>i Personen venvunkct werden, hon denen 2 gestorben sind. Berliner Börse. Ter Verkehr irng keinen cmimirtcn Ehg- rakter, aber die -Haltung ivgr fest. Im Vordergründe standen wieder fremde Rente» nnd zwar in erster Linie Oenerretckstschc Geldrente, die eine wesentliche Besserung erfuhr. Eretitcicticn belebt, i Mark bester. Franzosen ermatieten i» Folge von Gerüchten von Ucberschweminnngcn in, Bereiche der 'Bahnen, R > Mark niedriger. Eisenbahnen gcschäitslos. last ganz unver ändert. Banken meist behauptet. Deutsche FontS ruhig und est; steinte belebt, außer Ocsterr. stieg auch Ungar. Goldrcntc. Russe» gut behauptet. Bergwerke gcschästotoS u»v schwächer »ou sonstigen Industrien hatten Große Beutner Pterdcbghn »wst-mgreicheo Geschäft bei ftProe. höherem Eouro. Lokales und Sächsisches. -- Le. Mai. der König hat koiort nack'dein Eintreffen der Depesche von dem Petersburger 'Attentate dem neuen Kalter Alerander UI. seine Entrüstung über jenes Verbrechen telc- grapbii'ch versichert. DaS iür Montag cmgcsagtc Gatabtncr am könlgl. -Hote, sowie taö für heute beabsichtigte-Hoiconcert wurden ioiort abgesagt. - Ursprünglich batte Se. Mas. rer König die 'Absicht, seinen erlauchten Brndcr, den Prinzen Georg, k. -H.. nach Petersburg zu entsenden, um dem Kaiser Alerander lII. die Tvcilnahme in dem Schicksalsschlage, der ihn betroffen, auözuiprcchen und zu der erfolgten Thronbesteigung zu beglückwünschen. Da jedoch der Gciimtheitözuttanb des jüngsten Lohnes ked Prinzen Georg, des Prinzen Alhcrt, gerade jctzt zu selw großen Besorgnissen An laß gickst, io ist jene Mlfttou dein tgi. Generglatjutanten, Ge. nerailicilten-iiit v. Earlowi» übertragen worden, der beute Abend »ach Petersburg abreftt und tawibst auch de» BcisctzungSftter- lickstcsten beiwohnen wirb. — Wegen ertolgten Ablebens Sr. -Hebelt dcö Prinzin Georg Karl von Hessen wird am hiesigen König!. -Hoft in Verbindung mit ter bereits angeortnctcn T ra »er um Alerander II. von Rußland von beute bis mit IR dies. Trauer angelegt. - Gestern Vormittag besichtigte Se. Mai. ter K ö n i g in Bcgleilung seiner königlichen Gemahlin nnd ohne alles Gelelge oder Dienerschaft cinen Tistil ter überschwemmkenStact- r h e i l e. — Oberst Frbr- üBhrn bat daS Komtburkrenz 2. Klacke mit Schwertern des grosherzoglich leisischen 'Verdienstortens Pbstlppö keS Großmütbigcn, Prem.-Leutnant b. Oppen Huldciibn i g II. den kgl. preuß. retl'cn Adlcrordcn i. Klaffe nnd Prem.-Lcntnaiit der Reserve Ettm aller daS Ritterkreuz 2. Klane des Herzogs. Sachseii-Erncstin. -HauSordcnS erhalten. Der am >4. d. in dem Sitznngssaaic der i. Kammer Ini Lankhause abgehaltene allgemeine Kreistag des Meißner KretieS zeichnete sich spcciell durch die Anwcscnbeit S. K. H. Prinz Georg auS. Die Verhandlungen waren ähnlich denen vorhergeoender Jahre. ES handelte sich lediglich um Iusiificirung der ütechnuiigSabiage und Bewilligung der Gelder iür milde '.wecke pro I^l bo» kcn Zimcn ter Kaffe. Diciclbc zeigt einen Bestand von .'».'>4,721 Mark und wird vom Stattrath zu Dresden verwaltet. Die Lumme ter zu milden Zwecken leben Jahres bestimmten Gelter betr-.gl >7,:;7.'t Mark. Die Mst.ftictcr keS B.'cißner Kreistages stellen sich zusammen ans de» Ritterguts besitzer» und Bürgermeistern der zn de»; bete. Kleid gehörigen Städte. Anwesend waren (ZI Mitglieder. — Unter Vorsitz tcö Rectors Pro». Ziel sank am 14. unk I.'».d. die mündlicheReü'cprü'iuig am Vitzthum'schcn Gvm- na s i nm statt. BLcu 17 -AUtirUeutt», ket.nlr ko.S '.cugp..^ der Reste erlveilt werte». :< ckviciten das Prädikat „vorzüglich", »z ..gut" und «Z ..genügend". . ^ .
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