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Dresdner Nachrichten : 18.11.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187011189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18701118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18701118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-11
- Tag 1870-11-18
-
Monat
1870-11
-
Jahr
1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.11.1870
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weinente Hink von zwei swrren, unstl lwi solchen Anlässen nie fehlender zalstreicher 'Oeglcittmg, hliitt'eggesührt und ttste eS sck'icn »ach der 'Br.zlrks>t',ick'e gebracht. — Morgen tLoimadendj hält der hiesige ..Turn-Gcsang- Vcrciii für Ae» unk 'Autonstadt" in den Räume» deö Schiller ichlößcl'enS seine» ziveite» Gastavcnd itir dir im Felde stehenden Mitglieder des Tnrn-Vercilis ak. Wie dei jetem ieiner irühe re» Eoncertc in aucl' dlcsmal iür reiche Abwechselung rmt ter .'»elsttinnnung iolgcnk iin Prozzrainin d»>rch l>rtriotischk Chor- ,i»k Solovorträgc gesorgt unk zwar bat. außer dein Piustkchor des hiesige» Ncnstäkter TulnvercinS dasjenige des Pirnae» Per eins seine Vlitwirtung zngeiagt. Möge das srcundliche t'ntgc genkomlnen des letzteren kein guten Ziocckc deSConcertS iörder luv sein In Sndteutsck'land ctreulircn gegrinrxrrtig iallche. aui photo^zraphischei» Wege bergestellte dadlick'e Zchngiildenscheine. Das zu kielen Falsincaten verwendete Papier isl grau kielet, iväkrcnd das der ächten Scheine ursprüngilch weis« ist und nur nach unk nach keim Umlauie eine geldliche und zuletzt dräu» liche Farve annnnnit. Ausierdcin sink die ialsche» Akte» in der tätige um drei. unk in der Breite etiva um 2 Millimeler kleiner als die ächten Noten und isl dei ikne» das Blldniß der Badcnia, und namentlich die Umschrift Badcnia. mekr oder ivenigcr venck'woininen. Das Papier der ialsche» Scheine kat ferner den iegen. Wasierstenwel der ächten Note» »ich!. auch fehlen der rrockenstempel mil dein dadiicl'en Wappen und der sogenannte 2<erkichtt»igsstcnipel mit der Fakt tO, die sich Veite aui den ächten Scheinen befinden. — Am 15. d. Ni. wurde in Leipzig der irndere Ziimner- meisler LNüller ans Großenbain. Iakre alt, verl>eiraiket und Pater von «> Kindern. der vie-ker i» dcrBansadrit als Arbeiter beschäftigt gewesen war. in einer Schlafkammerseiner Woknung crdängt anfgc'unden. Sen llnglücklicheii scheinen Nakrnngo sorgen zu den» traurigen Entschlüsse des Selbstmords gebracht zu baden. - Sem „Cbeinn. Tagcbl." wird aus Zwickau de- richtet: Tiergaiigcne» SonnaMnt 2lbend in der 0. Stunde ist der alSHst'sbrcinicr aui dem Kol'lcnbabnboie besänftigte David Welk aus Langbcrnsdori, verveirail^el, Pater von st Hintern. ;tö Iabrc alt und Vier lvobnkait, auf nicht ermittelte Weile durch einen Kohlcirzlig üdenabrc» und sofort gctöttct worden. Der Hopf des Verunglückten ivar vollständig zermalmt. Da auf dem Porwerk Maffanei sich neuerdings Spure» der Rinderpest gezeigt, so bleibt die Sperre iür die Städte und die Ortschaften der (äerichtsaniksbcgrkc Waldkcim, Döbeln. Lclsnig, Roßwcin, Hainichen. Ringeln, Hartba und Gcrings walte aufrecht erkalten. - Am l.',. d. früh ' a; siarb in Gol'lis bei Leipzig der Dichter Adolf Böttger. Mir ivm endete ein reiches Dichter leben, das den Hampf zwischen Idealismus und Realismus ost biö in die schroffsten Gegensätze bin zu besieken b>rkte. Er war ein edler Mensch, ein bechain'krcdcndcr Geist. — Friede sei mit ibm: Dresden, 17. Nov. Gambctta ist die Seele des Wi Verstands Frankreichs. Von ilim ging die Drganisanon der LoircmiNl'e auä; sobald sie operauonssäliig war, inspieirte er .sie persönlich. Jetzt ist er von Orleans aufgebrochen, um die .Loirearmee abermals zu besuchen, sodaß die bisherige Unthätia teil derselben wohl bald einem Boraehen Platz macheir dürste. Weiter will Gambctta eine rreue Armee in Toulouse aus der Erde stampfen, eins seiner neuesten Dekrete ordnet die Errich tung eines Instructionskagers für die Mobilgarden der an vie Pyrenäen angrenzenden Departements an. Auch hat er Gari be.lvi seine Bewegungen vorgezeichnet. Der „Held von Mar sala", wie sich der Biedere gern nennen Hort, hat sich in der That nicht nach der Schweizer Grenze, auch nicht uach Belfort, sondern nach Westen gewendet und zwar wie eS heißt, in einem großen Umn'eg über Süden. Garibaldi ist in Aulun ringe- troffm und hat dort eine Rede ohne diese geht es einmal bei ihm nicht ab an die Damen der Stadl gehalten. Aulun liegt aber am Fuße des Morvanplateaus. Ob diese Stadt das vor läufige Endziel seiner Bewegungen ist, um von hier Offensiv - stoße gegen v. Werder zu führen, ob es eine Etappe seines Marsches parallel mit Friedrich Carl ist, lassen wir dahin ge stellt. Das erster« wird wohl das richtigere sein, da General v. Werder nicht blos oie Festung Belsort eernirt, sondern sich auch anschickl, nach Luden porzugehen. Aus dem Dunkel. ivelcheS absichtlich über den Plänen Friedrich Earls gehalten wird, tauchen nämlich allmählig einige Nachrichten auf. welche greifbarere Gestalt gewinnen unk darauf deuten, daß eme Drei theilung der bisher unter Friedrich Carl vor Metz vereinigten Armee nach der Bazaine'schen Ucbcrgabe slaltgesunven hat. Be kannt ist langst schon die Abzweigung der Manteuffel sehen Nordarmee; der große übrig bleibende Rest scheint in 2 Theile zerlegt worden zu sein, von dem die Hauptmacht unter Prinz Friedrich Carl nach der Loire vorgeht, während eine andere Äbtheilung das Corps v. Werder verstärkt. Dieser unterneh inende (sieneral hat, wie schon oftmals anerkannt, die schwierige Aufgabe, Sudlothringen zu säubern, mit großem Geschick und Erfolg gelost, ja er hat über seinen eigentlichen Mfchl hinaus noch Dijon erobert und nun eine treue durch die Cenürung von Belsort unterbrochene Pause gemacht. Diese Pause benutzte er, um nachttäglich alle Dienstzweige zu organisiren, die ein Corps nothwendig braucht, um ,veiler operationssähig zu sein in einem Terrain, das von den Franzosen so zum Widerstand vorbereitet worden ist, wie die nach Lyon zu führende Straße Die Verstärkungen, die v. Werder jetzt von Metz erhält, na mcntlich an Pionieren. Genietruppen, Brücken- und anderen Trains, werden ihm diese Sperattonen wesentlich erleichtern, sodaß wir verniuthlich von Gefechten aus mehreren Schauplätzen, sowohl nack Süden, als nach Westen zu und nördlich von der 'Loire Horen werden. Auf diesem v. Werder'schen südlichen, wie dem v. Manteuffel'schcn nördlichen Kriegsschauplatz haften na türlich die Augen Deutschlands mit viel ivenigcr Spannring, als aus den Operationen an der Loire. Mit einem wahren Enthusiasmus hat die Kunde von den Erfolgen bei Orleans die Franzosen erfüllt. Einestherls triumplnren sie, daß cs ihnen zum ersten Mal gelungert ist. den König Wilhelm zu widerle gen, der in seiner dankenden Proklamation an das Heer gesagt hatte: „Durch die .Kapitulation von Mcy ist die letzte Armee des Feindes vernichtet", anderntheils weiden sie sich mir lind lichenr Behagen an dein „ersten Morgenrot!," Nun, diese Freude wird man ihnen wohl gönnen dürfen: reigt doch das Liegen aus der Bärenhaut, welchem sich die Loirearmee seit vollen 6 Tagen hingegeben hat, daß cs irgend welchen Haken hoben muß, wenn die Franzosen sich nicht auswacher, weitere Früchte ihres Sieges zu pflücken. Sie müssen dock, stark genug seln, nachdem die Vereinigung der Loirearmoe und der von Kreatry befehligten Westarmee vor sich gegangen ist? Oder ist diese Vereinigung, die zu. hindern Prinz Alvrccht nach Chartres vorgerückt war. nicht erfolgt, trotzoem daß derselbe von Charters nach Toury zurückgegangen ist? Auch soll ja die Loirearmee, wie man jetzt erst erfährt, gar nicht so übel mit Artillerie und Cavallerie beschlagen sein, als cs nst hieß. Sie soll 120 Kanonen und 7 Reiterregimenter zählen. 3Kenn die Franzosen selbst gestehen, daß das ihnen bekannte Nahen der Friedrich Carl'schei» Armee ihre gesammte Loirearmce in die äußerste Gefahr bringen kann, warum eilen sie nicht vorher, einen Schlag zu thun ? Das Alles sind Räthsel, die nur dadurch noch übertrosien werden, daß auch von deutscher Seite nichts gegen die Loirearmee bisher geschehen ist. Denen, die den KriegSereignisson näher stehen, werden sich diese Räthsel gewiß am einfachsten dadurch losen, daß man beiderseitig mit den Vorbereitungen zu einem großen Schlage beschäftigt ist. Der Gegner d'Aurelles wird der Großherzog von Mecklenburg sein. 'Nicht, daß v. d Tann abgesetzt worden wäre, aber der Mecklenburger war sebon vorher zum Cominandanten eines größeren Armeeeorps ernannt worden, das gegen die Loire operiren scllte Die Bayern bereiteten sich vor dem und lO. in Orleans vor, nach Süden vorzurückni. Sie erwarteten die Ankunft größerer Heeresabtheilungen. Die von den Franzosen ersolgl-rich ergriffene Initiative vereitelte diesen Plan oder viel mehr scbob ihn auf Außer den Mecklenburgern sind nach Tour» auch schon die Hanseaten gestoßen. — Was nun Pari» anlangt, so durften die Hundefleischdepeschen doch den Ereig nissen etwas vorausgeeilt sein; auf längere Feit ist Paris noch verproviantirt und hofft nicht, sobald die Ratten seiner Cloaken r»crzehreit zu müssen. In Paris ist man über alle Vorgänge bei uns wohlunterrichtet. Es herrscht eine gute Verbindung zwischen der Hauptstadt und Umgegend: man druckt sogar in Plans Artikel aus dem von Deutschen herausgegebenen, in Versailles erscheinenden Moniteur universel ab. — lieber den Einfluß, welchen das Hervortreten Rußlands auf den Krieg selbst ansüben kann, entl,allen wir uns aller Vermuthungm. Günstiger ist keinesfalls die Lage für uns dadurch geworden. Ohne dringende Veranlassung wurde Bismarck gewiß Herrn Tlners nicht entladen, auf's Neue mit ihm in Unterhandlungen zu treten. Wir glauben nicht, daß Rußland durch sein plötz Üchcs Hervortreten die Früchte des Sieges uns in der Richtung schmälern wird, daß es Alliirle Frankreichs und Gegner Deutsch lands in die Schranken ruft, alvr daß selbst nach abgeschlossenem Frieden nicht Rübe in Europa herrschen wird, daß die orien lalische Frage zu neuen Erschütterungen, wenn auch nicht zu neuen Kriegen sichren wird, das ist zweifellos. Plan beachte, wie ickarf die Sprache oer ofsieiösen Berliner Blätter gegen Oesterreich wird, und wenn selbst ein Mau» wie Beust fallen sollte, der bisber um die Erkaltung des -Friedens auch von Preußen anerkannte Verdienste hat, so gehen wir noch einer sctzr erregten Periode entgegen. Berlin, Donnerstag, l7. November, Bonn. Nach den bischer bekannt gewordenen über 100 Wahlen zum Abgeordnetem Hause dürste sich das Verhältnis; der Parteien annähernd etwa solgenvcrweise gruppiren: Conservativc 140, Freiconscrvativc 40, Altliberale 20, Nationalliberalc 110, Fortschrittspartei 40, Katholiken 40, Polen 20, Partieularisten >0. (Dr. I? München, Mittwoch, 16. November, Nachmittags. Die „Eorresponden; Hossmann" schreibt: Heute Morgen ist ein Bericht vom Minister Grasen Bray eingetroffen, nach welchem der Stand der Verhandlungen zu Versailles ein befriedigendes Re sulrak in Kurze in Aussicht stellt. — Karlsruhe, Mittwoch, 16. Nov. Abends. Der „Karlsruher Ztg." wird aus Ver sailleS von heute gemeldet: Man vernimmt, daß gestern der Vertrag zwischen dem 'Norddeutschen Bunde und Hessen zur Vereinigung zum Deutschen Bunde unter Annahme -er nur in unerheblichen Punkten geänderten Norddeutschen Bundcsver sassung unterzeichnet wurde Dr. I. Les CrrueS vor Belsort, 16. November. Osfieiell Heute Mittwoch früh machten 6 Bataillone mit 6 Geschützen einen Ausfall aus Belsort gegen Bessoneourt östlich von Belsort Der Feind wurde mit Verlust von 20(1 Todten und pierwnn deren, sowie von l>8 Gefangenen zurückgewiesen. Berfa il l c ö, >2. Nov. Das Wetter bleibt anbaltcnb raub und »nkreuntlicb, schaue Stürme, beitige Regenauffe, Schneegestöber und bcllcsFt osnvctter wechseln schnell mit einander. Ium Glück sink unsere Truppen fall sämintlich in Eantonnc mcnks untergebracht, so daß wir bei unserer gegen klimatische Einflüsse abgebärteten Natur piel eber tlc Unbilden des Weiters ertragen rönne», wie die perweichlichten Franzosen, die unter dem frübc» Herbst iiirchlcrltch zu leiden lmbcn. Der „Baldrian" scheint sich zum Spracvrobr des llnbelvigens der Parlier zu machen, den» seil gestern Morgen läßt er sonder Rasten seine tieic Baßstimme erschallen, die längst ansgebört bat, nir unsere Vorposten etwas „Grauliches" (u baben, da seine Wutbaus brüchc uns io gut wie gar tcinen Schaden bringen. Die übrigen Fvlts, Ilcincn Kläffer» neben dem großen Hoibundc vergleich bar, accompagnircn ibin von Zeit zu Zeit, ibrc Wirkung ist je doch gleich Null. Die Schanzarbeiten vor der belagerte» Statt sind vollendet, und unsere Position dadurch in einer Weise be- festigt, daß wir jedem Untcrncbmcn ter Belagerten mir Scclcn-- rube cntgcgenieben duOen, cö kann sich >1» die Pariser Garni son nur noch nin einen Hampi inncrbald des neutralen Tcrri lorinins zwischen den bcitcrscltlgen Vorposten landein, bei dem der Angreifer naturgemäß stets im Nacbtbeilc ist. weil er sich erponiren muß. Darans gebt aber auch zur Genüge bcrvor, daß die Absicht eines Bombardements von Paris — wenn sic üverbauvt je bestanden bat — völlig ausgegcbc» ist und daß dem.ftuiigcr zunächst die Löstmg der Ausgabe znertbcilt ist. Wie schlimm eS in dieser Begebung bereits in Paris stcbt, bc weist die neuerliche Ausweisung von hundert englische» Familie», die vorgestern vier unter Führung des ersten Secretärs der englischen Gesanttschast i» Frankreich, M. Woodbousc cintrafcn. Mr. Woodbouse blieb bekanntlich nach der Abreise des Bot schafters, Mr. Lyons, zur Besorgung der lausenden Geschäfte In Paris zurück: cs gewinnt dadurch den Anschein, als wären nun alle Engländer von der HauMatt entfernt, aber weil Paris sich offenbar Im letzten Stadium seiner Widerstandskraft best» dcl, darum halte Ich die sich widerivrechelide» Gerüchte von der Verlegung des großen Hauptauartierö t» südlicher Richtung für durchaus iinzntrcffent. Bestimmtes konnte ick' darüber bis jetzt nicht eriabren, ja bei der frostigen Zngcknöpstheit der biesiac» maßgebenden Hrciic war es mir nickst einmal möglich, positive Nachrichten über die angebliche vorgestrige Affaire bei Orleans einzuhclinscn, obwohl dieselbe gestern ansick'ließlist die Eonvcr iation bebcnsckste. Neben den fürstlichen Gästa, im Haupt- gnartier zielst der bclannte englische Geistcrieber Mr.Humc die allgemeine Austncrkiamkest am sich, der vorgestern vier eintraf und gestern zur kronvrin.zilchcn Taicl geladen war. Sollte er dein neuen deutsche» Hahcrreich das Horoskop stellen? — Auch ein Eonespondcnt von Dallv Ncws bringt die MlttheMmg, daß Paris ansgelnmgett. nicht aber bcmbarcltst werden soll:. Gr will wissen, daß die Stadt nur noch aus drei Woche» verpro-' viantirt Ict. <V Z ' Die sranzösisckx» Briete wie die Blätter vom I I. Novemver, welclx ln Tours lind Pottlrrö erscheinen, sind voll Jubel. „Endlich el» Steg, ein wirklicher, der erste seit Beginn de- Krieges." Auch die Berichte auS London und Washington iver- dcn als günstig stlt Frankreich gepriesen, uub nun gar die Ge fangene», welch ein Jude! in Tours: erst Prusslend und dann 1000 Stück! und inan hat zu beinelken geglaubt, daß die Bavarois rind die Badoiö „fast zufrieden" auSiahcn. „sie haben genug Krieg und sie gcnlren sich gar nickst, cö zu sagen." Etz ist „wie dao Morgenroth am Hlmmel!" So leicht ist der Fran zose außer sich zu dringen! Aber ans die Bildung der Heere lin Westen und Norden wird dieses „Morgenroth" am Himmel Flankreichö in der Timt ansruernd wirken, und die Belagerer der (mliptstatt werden sich »ock, ans eine Reihe von Stoßen gcsaßt machen müssen. Einstweilen wartet der Siegerin Orleans auf de» Erfolg seiner Timte», damit die Krenzlahler detz Westens zu Ihm stoßen. Von den Verlusten, welche Aurelleö dr Paladine grlmdt lmt, spricht inan nur ganz im Allgemeinen; Mensckze». leven kommen i» der jetzigen Stimmung dei de» Franzose» kaum neck' in Betracht. — Das Pariser Journal „Figaro" spricht in ter Nummer vom I I. d. offen von der U»Möglichkeit weiteren Widerstandes und tritt heftig gegen Favre und 4rock'» aui und scheint nur in der llevcrgabc von Paris einen AuStvez zu sehen. Metz. Die mit vewundernswclwer Energie innerlmlb vier Wochen neu gebaute und fahrbar beracstellte sogenannte Feld clscnbahn von Reinillh »ach Po»t-ä Mousson, die jetzt, wo die pstihn von Rcmlllh nack' Metz wieder im Betriebe siebt, >ve»I- gcr »etbwcndig lsl, ilnmcrhi» aber den Weg von c-marbrücken nach Nancv scbr erdebttck' abkürzt, soll definitst' dcldclmlten und solider auSgedaut werdet'. Somit werden untz die Depmrtrments de la Mosrlle mit de la Meurtbc eine neue, aus dem Kriege dervorgcgaiigcne Mctallstraßc für friedlichere Tage zn verdan ken bade». — An den Sigiialborrichtinigeil lind Merkzeichen am der Bahnstrecke Forbach-Mctz sind die französischen Karden schwarz-weiß übertünckst worden. Aus dem ersten Versuchs zuge do» Rcmillv dierder, der mich am :Z0. Oktober nach Mex brachte, wurde ciu Vorratd von schwarzer und weißer O-eliarbc mitgcführt. Petersburg, l». 'November. Das Interesse unsere» Publikums gebört borzugsivelsc dem delttsch-irairzösischc» Kriege. Bekanntsich bcobackstct ulisere Regierung — im Interesse der sich vollziehenden Reformen tcmscldcn gegenüber eine strenge Neutralität. Die verbreitetsten lussischen Prcßorganc, als die „Börsen Zcitlliig", die „Stiiume" lind die „Moskauer Zeitung ' verfolgen dagegen ihre eigene Politik, vcrthcidigcn Frantreid und lassen gegen Deutschland nnd iveciell gegen Preußen ihn» ganzen Haß aus. Sic svnivathisircir mit der sranzösiscbcn Republik und betracksten die l'-rrignisse vo» Seda» und M» als durch Vcrratb bcrbcigciührt. 'Nach ihrer Ansicht bcstntel iiT die deutsche 'Armee schon in der elendeste» Lage und der Sieg der Franzosen über dieselbe scheint ihnen noch uiizweiielbali. Nichtsdestoweniger können sic ihre Furcht vor dein geeinigten Deutschland nickst verberge», und sic dlscutircn schon jetzt einen mögliche» Krieg mit demselben. Elutzkow'S ,,Zops und Schwert" zum Beste» der Wittwcn und Traisen der Mitglieder deö Königliche« HostheaterS. Zu besagtem Zweck soll morgen, Sonnabend, a» unserer Ho'bül'ne dicß bistorischc Lustspiel in Scene geben, welches de peits im Iabrc l^44 bicrielbst erschien und seit dieser Zeit sich als ein gern gesehenes Repertointück erwies. Wenn auch die schärfere Kritik tbeilweis gerechten Tadel aufwars, so ist ,,Zops und Schwert" dennoch ein mit großem gleiße und Bünnen keimtiiiß ausstasstrtes historisches Genrebild auS der Zeit Kric trick) Wilhelm !. von Preußen, dessen Mittelpunkt dieser vcn deutschem Sinne belebte mit auö schlichtem, durchaus cbrbarem Schrot und Korn bestebcute Charakter selbst hlltct. Vieren der Tbcatergängcr düritc dicß Stück wobt dekanni sein, uian muß aber erwägen: daß Nachwuchs lm Publikum vorhanden und außerdem »ocki Acltcrc da sind, die der Kennt »iß davon entbehre» und cs dankbar aufnchmeil, wenn sie inii dein Stoff wie Gang der Handlung vertraut gemacht werden. Es ist also von, Dickster der Moment gewählt, wo über di! Vetinäblung der Prinzessin Wilhclminc am Hose zu Berlin sich jene Jntriguen anspinnen, welche auch sin den, der die Special gesck'ickstc des preußischen Königshauses sich nickst zum Studium erwählt, turck' die binterlassciicii Memoiren der Prinzessin west hinlänglich bekannt sind. Das königliche Aclternpaar, schrei! in leinen Anstct'teii sich gegenüberstchkiid, der englische Gcsantlc Hcstham, die für eine» öftcrreick'iick'en Erzherzog wirkenden Grmnbköiv und Seckendorf. der endlich de» Sieg dabo» tta gcntc, cdclc, von achter Bildung durchdrungene Erbprinz von Bastenst', ei» Glied aus dem geistvollen Kreise, den ter Kren vrin; von RbeinSberg um sich versammelt hält; diese Personen sind in ihrer Eige»tl'üinliclstcit gezeichnet und gefärbt, in ie wirksamer Weise gruppirt und »nt einander in Beziehung ge brackst, daß man dein Verfasser hierin eine wahre Mcisterschiil zucrkcnncn muß. Eine verwickelte Intrlguc. die er klar anW und mit Geschick zu Ende sübtst, ist hier von dem Dichtet äußerii glücklich mit dramatischen Sckstagwortcn benutzt worden. Wie vielfach sodann die prächtigen Einfälle und Späße, wie koinist die Seenc im Tavalseollegium und ergreifend die Rede, weini! der Erbprinz die Sitzung beschließt. Als Gutzkow die«cs Stuck schrieb, besaß die deutsche Bühne nur wenig solcher historische» Genrebilder der heiteren Gattu»,;, denn Töpfer s Stücke lieferte» nur die Maske» und damitwm den ja die Schauspieler bald fertig. Es waren bloS Verkitt düngen mn das Höchste, was man forderte und leisten koinilc. Portraitirungen. Hier aber gab Gutzkow zu», ersten Mal tie ier gehende Charakterzcichnunge», wie sie kurz vorbei RaupsT in seinem prächtigen Rococcostnck „Vor hundert Jahren" autzgc bildet und aui die Bühne gebracht hatte. Trotz alledem »ruckt damals von spitzfindige» Kritikern geäußert, daß „Zopf u»t Schwert" aui „gröbliches Amüsement" berechnet und nicht ie durck'geistigt sei wie andere Bühnenschöpfuiiacn des Autors. Ja! cö gab Etliche aus der glattgcschliffencnSalonwelt, ivtlibt den Ton etwas zu compact lande». Dicß Alles »rar frelliä' vor dem Iabrc l^G. ijittcrtcssc» haben Fürsten und Vdlkcr I ganz andere Worte bören müsse» und io mag denn die jetzP hstneration das historische Lustspiel eines Dichters begrüßen, der einst in Dresden eine Hcimath hatte, den wir mit Stolz ko» Unscrigen »anntcii. Halten wir uns ln Ermangelung sei »er Person an seinen Geist, der Im Drama, im Roman, ln der > Kritik wie in der Geschichte gleich Großes und Treffliches -e schassen. Sodann der edcle Zweck des Abcndö: eingedenk der Wittwcn und Waisen ehemaliger .Hoitheatcrmitalieder! Hier öffnet sich dein Blick eine Scene, wo Jeder dlesscltS der Gardine eine Roste spielen kann, dir er am alle Fälle glücklilt' durchführt, denn es souistirt Ihm dabei daS volle empflndsaine Herz. Das menschliche Herz, die schönste Requisite im Splelc I des irdische» Lebens. * Ein köstlicher Druckfehler findet sich ln Nr. 24'! des „Kemptncr AnzelgcblattcS". Dasselbe erzählt seine» Leser» Folgendes: „Der Generalstad der Nationalgarte beschloß, dah^ die st'ini Bataillone 'Nationalgarde, welche bisher unter Com mando von Flonrens stände», nicht ferner in einer Legion ver einigt bleiben sotten. Ein Bataillon Ooll heißen Ballons istdcs j widrigen Wlndcü wegen heute nickst auigcsticgen." * Vor wenig Tagen wurde datz Stadttbcalcr in Nordhnu sc» ei» Raub der Flamme». Das Feuer brach auS, als eben tie Vorstellung beginne» sollte. * Eine alte Frau kaufte in dem nun deutschen Straßbutzl j bei einem Seifensieder Taiglickstcr und erfuhr dabei, daß kitte i» Folge des Krieges theurcr geworden seien. „BarmherzOer Golk!" »lei sie verwundert auS. „jetzt fechte» sic gar noch btt Licht'" 22 iowic T Dresdtl mit Eiscnr« sangvolleu« Preisen uul daS II»up 2 > Il. A» barkeit und Ein borj 14 r<»»« ' ii Brieflich init dein 'plo! liicorg von 6 betbe.ligt w 20 Ngr.. sei. Scharf von bekannt 6 4 dr. Ans dak hier gchötigl und Hypost' und von dei grundstück is Da dicß Ilch iällt, w auigciordcrt, anher anzuz (Wlcscntbor Dreüdci Da 2' L' I entpsteblt i»
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