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inschiibllch, »v«, uersgeiahi a. eben Io billig rtichrn Pbos lager bri <». itittanftalts , Herren- lostplatz. tr. 47. zstr. schrfftlg 14 r. 8. v. irr Str. rr. .l.'Nst.a.d.K.I k Str. 2. ilvenstr ro Ha UpM.», Mann lir^rn irathrt. Pro nd schreibe» ückSiälie um n. lucht, gi Stellung io Daran!!», ctcn. wellst nicderzulegtt, ««IIsu. Drrsda atze lg. S88tz AuSwadi rvliv», »«vn, aics, » Thir. stuis, itser, von » Ngr, Ngr. an, rzen, u sie. d «vpar» t audgeiW r garnitt. 10. ^ 8isvl>e nnd kN'pW! . ' r i« «Iin ße «». nte«, ld Sprachen lö 56NM »lin. lonl»r«i» »» , welche Kelbe lr- UW! 4 Tr. irtt! ljacken, lzemSe« Ikstreift Toike» wls isßlor. wlchch! s Ser ,lt t: niltig Albend-Eirksl" ch. Französitzi illstsstch, -N>' lall. l ll Tbl- csation, t'vlN llch. Direeior sie llO. I.lLt Erscheint: rsgiich früh 7 Uh». Anserate werde« angenommen: bIS AbcndV 6. Sonntngsr viS Mittags 12 Uhr Marienstratze I»; in Neustadl: vuchdrultrrei von Joh. Pätzlrr, -r. rttostergasse S Anzeigen in dies. Blaue finden eine erlolgrrich» Verbreitung. Auflager IV,««« Exemplare. Tageblatt für Uilterhaltimg uild Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch k Neichardt. — Verantwortlicher Ncdacteur: ÄUtlUS Nkichardt. ^kßonnement: BiertekjLhrkich 20Ngr> bei uaentgeldlichrrLi«- sernng in'« Hau». Durch die königl. PoU vierreljrhrl. 22>/rRgr. Einzeln« Nummern l Ngr. Anseratenpreise: Fiir den Raum ein« gespaltenen Zeile: 1 Ngr. Unter „Eingesandt" di» Zeile 2 Ngr. Nr.SSS. Fünfzehnter Jahrgangs Mitredacteur: Theodor Drovisch. Dresden. 18. vlovcmbcr. — Gestern früh »ach 6 Uhr verkündeten Ull Kanonen iebüssc den Bewohnern der Residenz das irendigc Ereignis, der Geburt eines königlichen Prinzen. Der hohe Vater des neu gebornen Prinzen. Se. königlickze Hobelt der Prinz Georg, steht bekanntlich mit den deutschen Heeren alsHöchstcominandirender deö 12. Armcecarpö vor Paris und wird in seinen, Hauptguar ticre za» Le Vert-galant durch ein Tclegram», Ihrer Majestät der Königin, seiner durchlanchtigsten Mutter, die Kunde von diesem glückliche» Fainilicncreignissc ungefähr zu tcrscldcn Stunde empfangen hadcn. l'Nögc temscldcn recht bald vergönnt lein, seinen ncugeborncn dritten, Solu, nach glücklicher Rück kehr von dort an sein Paterherz drücken zu können! Die ramc tcö »eugcborue» Prinzen wird deute Mittag siattfindcn. Uebcr das Befinden der Hoden Frau Wöchnerin und des Reu gebornen wirk von gestern an, Nachmittags von l—'A, Ubr, in den Blldcrziuuvcr» der ersten Etage des königlichen Schloi les, ein Bültctln. in der bei ähnlichen Veranlassungen üblichen Weise, auögelcgt werden. iDr. I.) — Der Gcmeindcvorstand Reichel zu Rcinsdor! isl z»»> Frie densrichter im Amtsbezirk Waltdeim ernannt und als solcher von Sr. Majcstt dein Könige bestätigt worden. — Ocsscntlichc Sitzung der Stadtverordneten am Ul. November. Ein vom Stadtv. Prcuschc bis zum 2ii. Dcc. erbetener Urlaub wird bewilligt. - Der Stadtv. Böttcher bat gegen seine Wahl in die Deputation für die Ouartierämtcr icclMnirt. weil er als Bäcker gegen Weihnachten bin andcrwcit mit Arbeiten überbaust sei; die Rcclamation wird jedoch nach kurzer Debatte abaclebill. — Der Stadtratb bat den >1. Dcc. als Vlabitag für die Stadtvcrortnetcmvahlcn angclctzt und er sucht daö EoUcgiuin, die Wahlen der zu de» Wahlkeputatioucn akzuordncndcnMitglieder bis spätestens 8 rage vordem Wahl tag vorzunebme». — In einem andern Schreiben bittet der Ltadtrath um baldige Rückäustcrung in Betreff des Lebrerpeii- sions-Rcgulativs, worüber er schon am:10. Mai Mittheilung gemacht hat. — Weitere Connnunieatc betreffen die Bebauung deö Areals vor dem Zicgclschlage, das Regulativ über Anlegung und Unterktzlltung der Fußwege, und den mit dem F-iökuo über d>,s an der PIllnitzcr Straße gelegene rboreinnchmcrhänöchen abgeschlossenen Kaufvertrag. — Ferner sind eingcgangcn die iveciellcn Beilagen zum nächstjährigen Hanshaltplan und einige Berichtigungen desselben, die bei der Beratbung berücksichtigt werden sollen. — Der Ingenieur Saalbach hat über die unter halb der Saloppe zur Eonsiatlrung der gewimibarcn Quanti täten natürlich filtrirtcn Grundwasscrs an dem Elbstromuscr ausgesührte» Versuchsarbeiten eine» gedruckt vorliegenden Be rickst erstattet, in welchem er die Resultate als günslig bezeichnet. Demnächst erstattet Viccvorstehcr Prot. l)>. '^piigard Bcrick'l über die Rechtsverhältnisse zwischen dem Findelbause und dem Aimolenkasten der Kreuzlirchc. Dieser Almosenkastcn bat von «eher die Bestimmung gehabt, der Armenpflege zu ticncn. und zwar werden aus demselben Zuschüsse zu pcrschicdcncn Stif tungen gewährt: auch das Flndcibaus bat trüber Antbcil ge »omme». ImIabre 1801 wurde die Krcuzkirchc auc-gcick'inückt und da zu diesem Drecke ei» größerer Bedarf an Geldmitteln stcb hcrausstclltc, so wurde durch den damaligen Sladllamicr günzel die Anzeige an den Stadtratb gebracht, daß das Fm öelhauo bereits eine ausreichende Fundirung besitze und es da t^cr fraglich sei, ob die ibm bis dabin gewährten Zuschüsse über haupt noch nothwcndig sein würden. Der Stadtratb batte hier aus beschlossen, die Zahlung der Zuschüsse vom I. April I^'.l vorläufig bis zu Ende des Sabres zu sistircn, und nach Ablaut desselben ließ er cs bei der Listirung bewenden. Die Verlas sunaö-Deputation beantragt, den Stattrath aulzuwidern, die Auszahlung der Zuschüsse vom Zeitpunkte der Sntiruiig an zu veranlassen und iernerweit damit iertzmahrcu, epcntucll die Zuschüsse einem anderen innerhalb des siiituiigc'iiiäüigc» Ztveckco liegenden Zweige der Armciipffcgc zuzuwcntcii. io lange dies aber nicht geschehen sei. die Iultincation der Reck' nungcn dcSFiiidell>iuseS zu beanstanden. Dieser 'Antrag wird gegen 7 Stimmen angenommen. Bereits ieit längerer Zeit in man damit iimgcgaiigcn. ei» besonderes städtisches statistisches Bu rcau zu errichte», und unter dem Ist.Febrnar batte das Eoltegium, ehe es sich zu cincrGcltbewiilignngvcrstand. denSlattratbersuch!, zunächst einen Rcgulativciitwur, über Einrichtung, lI>uiangZ''0!» pctcnz und Verpflichtung des BurcauS auizustcckcn. Hr. Stadtratb ?eucher l^it nun ein Gutachten abge aßt, in welchem er icinc Ansichten über die Tbätigkeit des Bureaus nicderlcgt: die iür diele Angelegenheit nicdergcsctztc stadträtblichc Deputation bat wdoch ahgelebnt, in ihrem Schlußanlrage cine'Bczugnabinc aui ticie Ansichten anfzuncl'mcn. und sich daraus beschränkt, die Aumabme eines Postulats von i'»m, rbalcm zur l<iur>ck'tung des BureauS in den nächsten HauSbaltplan zu empfehlen, wel- chem Anträge der Stadtratb hcigctrcken ist. Da am ticie Wciie das Verlangen des Stattvcrordnctencollcglums nickst erfüllt worden ist. so bleibt cs beute am Antrag iciiicr Vcriaffunas dcputation de! seinem trüberen Beschlüsse stehen. Ferner be richtet Viccvorstehcr Ist-. Scbaffraw über die vom Kriegslist», stcrium angeordnetc Befreiung aller, auch der nickst activcn Militärperioncn von der <>,ngnarticru»gslast. lieber diese Angelegenheit b.it Herr Stadtratb l)r Minckwis ein Gut achten erstattet, in welchem er zu dcm Anträge kommt, daS Kriegöministerium nochmals um die Zurücknabme der Verordnung, soweit sich dieselbe am die Beirclimg der aui In activitätsgebalt gesetzten oder mit Pension zur Disposition ge stellten O'fizicrc bezieht, zu crsucl'eii, und wenn dasselbe diesem Ersuchen nicht Folge gebe, Beschwerde bei Lr. Majestät dem König und, seiner Zeit beim Landtage zu erbeben. Da der Ltadtrath den Beitritt zu diesem von ihm selbst adoptirtcn An trage vom Eollcglnm nicht verlangt hat. die Vcriasiuiigö- und Finanzdeputation sich von einer solchen wiederholten Eingabe an das KricgSminIsteriuin auch keinen Erfolg versprechen, so kommen sie aus den Minckwltz'schcn Vorschlag nickst zurück, bc antragcn vielinchr. eine Beschwerde an den nächsten Landtag und. iveil die Krlcgöministerial-Verordnung einen Gegenstand der Buiidcsgcsctzgebllng betrifft, auch an den nächsten RcickMag zu richten, den Stadtratb aber um Beitritt zu diesem Beschlüsse und um Entwertung dicker Beschwerden, sowie um Msttbeilung eines Ercmplaro derselben an den Rath einer jeden größeren sächsische» Stadt zu ersuchen. Dieser Antrag wird obne Debatte einstimmig angciwmmc». — In Betreff der städtischen Polizei- Verwaltung hatte das Eolicgmm das Ersuchen a» de» Stadt- rath gerichtet, beim Ministerium des Inner» aus die Ausar bcitung eines PoUzeislrasgesetzhuches und die Nicdersctzung einer gemischten Polizeideputativn hinzuwirkcii. Der Stadtratb bat diesen Anträgen gegenüber ablehnend ausgesprochen, gc- Vercin mit dem Stadtverordneten - Collegium an das Königl. Ministerium deö Innern das Gesuch richten: daß unbeschadet der zu stellenden F-otdcrmig, daß Strafen nur vom Richter aus gesprochen werten können, vorläufig wenigstens die analoge An wendung der Art. :>70-:i7:i der rcv. Stras-Prozeß-Qrtnuiig vom l. Oktober I8W aus VcrwattungS- und Polizeistrassacben in erster Instanz vorgeschriebe» und daö Erforderliche darüber, insoweit nöthig, im Gcsetzcowegc verfügt werte; eventuell eine Petition in diesem Sinne an die nächste Ständcvcrsainmlung zu gemeinschaftlicher Vollziehung und Einreichung durch beide Evllegicn vorbcrcitc». 2» Der Stadtrath wolle durch Einver nehmung mit der Könial. Polizei - Directum, eventuell durch Gesuch an daö Königl. Ministerium deö Inner» dahin wirken, daß neue Polizei-Regulative der Sicherbcitovchördc nicht ohne Zustimmung der Vertretung der Stadtgcmcindc erlassen werden". Hierdurch wird zugleich ein 'Antrag des Stadtv. 'öcbinaun für erledigt erklärt, wonach die Venanuiigö-Depuration beauftragt werden soll, den Vertrag vom :ti. Januar I85:i über die Abtretung der Sicherheits-Polizei und die von der Königlichen Polizci-Dircction erlassene» Regulative daraus bin zu prllicn, inwieweit sie mit den Interessen und Rechten der Gemeinde barmoniren. Der 'Antrag des Stadtv. Ochmann, wenigstens auf Nicdcrsetzung einer gemischten Deputation für die städtische Wohlfahrtspolizei hinzuwirkcii, wird der Ver- fasslingodeputation überwiesen. — Gcqcn die Rechnungen iür die Ariiicnstistuilgcn war diesseits die Erliincruiig gezogen wor den, daß Staatspapser« nicht nach ihrem Loursstandc, sondern Nack' ihrem Nomiiialbetrage in Rechnung zu ziehen seien; diese Ansicht wird heute in einem aui eine diesbezügliche "Antwort deö Ltadtratbö abgesaßten Rcconimunieate fcstgchaltc». — 'Nachdem zur Anstellung eines Kasscnbotcn :t(X> Thlr. ä ocmia Pos. ist des nächste» Haushaltplanco bewilligt worden sind, erstattet Stadtv. Klcppcrbei» Bericht über die »ach langem Mobilen endlich eingegangeiic Läiiacrsestrcchiiuiig. Der Fest- Ausschuß hat nickstvcrmoctst, die gegen scinc Rcchiiiuigsablcguiig erhobene» Vorwürfe zu ciitkräiten; die Fiiianztcplltatio» glaubt jedoch, daß jetzt, nach fünf Iabrc», eine Verbesserung erst recht nicht möglich sei, und empfiehlt daher, Indemnität zu erthcilcn und die Iustistcalion auszusprcchcii. was auch gegen 4 Stim men geschieht. Diese Angelegenheit wäre hiermit endlich er. Ictlgt. - Drei Vorträge der Finanztcputatio», erstattet vom Ltädtv. Beck, betreffen die Eiiiguarticrungösragc. Die diesseits in der vorletzten Sitzung gestellten'Anträge haben größtentbeilö die 'Kiliigung des Ltadtratbö gestillten. Fn Folge der neulich erlassenen Bckaiiiitinachuiig siiid iur Ittztz» Niaini Niassciiguar- ticrc aiigemeltct ivorden ; vorbei ivarcn icbon gegen:«»><»Niann in solchen lintcrgcbractst. Aucki städtisthe Gebäude werde» zur Unterbringung des Militärs benutzt, nur gegen die Benutzung der Lchulcn erbebt der Stadtratb Bcdciikcn. wogegen die De putation i» ibrcm Rccoiiniiuiiicat die Bcuutzuiig wenigstens der ruliiballc und der durch Eröffnung der VI. Bczirksschule frei gewordenen Vocalikätc» eiiipstelstt. Ltadtv. Shilling tbeiltmit, daß nacb Aussage des Herrn Stadtratb Hcmpcl »äck'skc» Mon tag 4<»»> Nsaiiii die Satt verlasse» würde», ebne wieder cr- >cl>t zu werde». Vo» de» dann »och übrig bleibende» Mann seien jetzt schon gegen '>000 in Mast'ciiäualticre» unter gebracht; die »ocb übrigcii würtcn in dcn j!iir»hallen u. s. w , worüber dieLclnilteputatie» morgen, wabrschciillicki beifälligen, Beicht»'! iaisc» iverte. Platz stndcii, »nd cs sei tabcr zu boffc». daß vo» näcintcr Woche kein Bürger mehr mit Ein- guarticrung vclästi>)t werde. Das vo» der Deputation ent- wonene Rceoiiiiiiuliieat ivurde gebilligt. 'Nack' Vcrbrauchung des trüber gcwäbrten Bercchiiuiigsgcldes von A'Mi» Dstr. bat die tkinguarlicrungsvebörde »cuerdingo ein solches von :!<»,<»>«> Tblr. ve>langt. Das Eolleginm beschließt, diese Summe zu bc willigen und sich damit einverstanden zu erklären, daß dieselbe einstweilen aus der Sparkasse gegen 4> 2 Precent Zinsen ent nominell werte, u»tcr der Bedingung icdocl', daß iür baldigste Rückiabliiiig die gecigiicten Maßrcgelii zu treffe» seien, derge stalt, daß, wenn der 'Abschluß deö städtische» Hansbaltes iür l>H«> keine gciiügciiteii Deckuiigsmittc! bicrsür hictcn sollte, kc»»iachst die 'Ailihliiiguiig kluch eine besondere städtische Ain läge zu geicheben haben würde. Bezüglich der verbrauchten 2<»,«xx> r»Ir. begehrt das Eolicgiu'ii unerwartet der venai. suiigsiiiähigcn stiechnungoabieglmg die sofortige Beibringung einer ivecicilerc» Ucbcrsiclst. Aöas die Entschädiglnig an die O.ualticrgcbcr anlangt, so ioüiisckst das Eollegiuni, end lich ciiniial die Kricgskostc»rcch>iu»g von 18«.«; z,nn Abschluß gdbracht zu iebcil, niid diiuckst den Stadtratb ui» Miltveiiimg der Gründe, auS tcnc» die de» O.uartiergcdern iür die jetzige Eiiiguarticrung zutdmmciikcii E>ik>chädigl>ngc» nock' nickst -an 'Auszabluiig gelangc», wie dies in Leipzig geichieist, wo die O.ualticrgcbcr ihre Entschädigung nach l I Tage», böchstens :! Vrochcii erhalten. iSchluß folgt.» Niittdls t''isc>ibahii rückte am Dienstag Nachmittag cinc Eomvagnie säckstistbc Infanterie, die nm Königstein einguattnt war, in Dresden ei» und bezog in der Prager Vorstadt mre O.uarticre.f Die 4 sächsischen vßnidwebrlcutc aus Vuncvllle, welche vorgestern cinc» Tra»gport vo» Gcfangciicn und Arrestanten hierher zu schaffen hatten, waren die ersten Sachsen, die ans diese Welse Verwendlnig saiidc». Sic brachten außer !12 sran zösischen Soldaten auch 2 Eivilpersonc" mit. echte Pariser Kinder, etwas wie Pflastertreter und nickst gerade sehr rcpu tlrlich anösehend. Sic hatten trotz ded Verbots vcrsncht, sich durch die Vorposleiilmic der Deutsche» zu schleichen und waren dabei, aiö der Spionage verdächtig, arrctirt worden Ferner Freitaff, 18. November 187V: hatte» die V'andwehrleute 4 sächsische und > preußischen Mill- tärarrcstantcn zu eskortiren. Gestern Mittag traf eine größere 'Anzahl von Reconvaleöcenteii, meistens Preußen, ein. darunter veiandc» sich auch eine Anzahl Amputirte. Endlich sind 6 fran zösische Offiziere, welche ihre Gcsangcnschast hier absitzen wollten, wieder »ach Veipzig zurücktirigirt wordcii. In ihrer Gesellschaft befanden sich zwei Damen. — Daö Sckstvß in ilebigau soll zu einem Nazareth umge- wanteit werde», um zur Verpflegung der im Barakenlagrn cr- kranktcii Franzosen zu dienen. Es wäre dich das 4. Lazarett). F-ortwävrend werten aus den Gcsangcnen-Dcpots Ruhr- und Fußkrankc In die :i Lazarctbc Dresdens elngeliesert. Dieselben zählen jetzt ca. 2(xx> Kranke und Verwundete, wovon die Fran- zoieii die Hälfte ausinachen. Der Gesundheitszustand ist ein trefflicher; es gickst zwar noch einige, ungefähr 80 TyphuSkälle, dieselbe» nehmen aber dcn günstigsten Verlaut. Von einer Epi demie ist nicht entkernt die Rete. Die Sterbllchkeitsziffer hat bisher die geringe Höhe von ><> ,> nickst überschritten, was gewiß ein der Pflege i» diesen Lazarctbc» äußerst günstiges Zeugnitz ausstclit. Die Sprechstunde in dem I. Lazarett (übrigens ha- bc» nur Verwandte Zutritts ist aus '/«ll bis '.<4 Uhr der räu bern Iabrcözcit halber verlegt werden. - Aiiiputirte Franzosen und solche, bei denen es voraus- zuscbe» ist, daß sie in dem gegenwärtigen Kriege nicht wieder die Waffen gegen Deutschland sübre» werde», müssen nach der Genfer Eonvcntion nach ivrcr vollständigen Heilung in ihre Heiniatb zurückgesandt werden. Es ist »un Verordnung er gangen, daß solche Franzosen i» Trupps von ist» Mann nach Basel geschafft werden, wo die dortige internationale Agentur stir ihre Weiterbeförderung in die Heimath sorgt. Dieselbe Stelle vermittelt auch den Briesverkebr der Gefangenen, sowohl der Franzosen in Deutschland nach Frankreich, als der in Algier gefangen gehaltenen Deutschen. — Daß daö Verbreite» gefährlicher Gerüchte, deren Un wahrheit fick' hcrauostellt, strafbar ist, baden am Mittwoch meh rere Bewohner Ratcbcrgö erfahren müsse». ES kamen nämlich Nachmittags mehrere Frauen, die sich im Walte mit Holzlekcn beschäftigt hatten, in die Statt und verbreiteten die Nachricht, daß im Walte cinc Mordthat begangen sei. Durch den betref fenden Obergendarur iudcß wurde nach den eingehendsten Recherchen sofort die Nichtigkeit der Erzählung festgrstelit und io erfolgte die Verballung der Urheber der Geschichte, die nicht geringes Aust'cbe» bereits erregt batte. — Wie von 'Arm und Reick', in hoben und niederen Krei se» in der liebevollsten Weise für unsere kranken und verwun deten Soldaten gesorgt wird, beweist neuerdings, daß von höchster Stelle und gelegentlich der 'Anwesenheit einer hohen Dame aus Berlin in gewiß praktischer Weise für die hiesigen Lazaretbc und zwar iür die Rcconvalcöccntcn eine größere Partie von Sckstasröcken gespendet worden ist, deren Lieferung die bekannte Dresdner Schlasrockkabrik von Meyer jun. auf der Frauenstraße übernommen, welche ln Bezug au« diese Art Klei dungsstücke ein reiches Sortiment in allen Größen und Quali täten aus Lager hält. — Die Dresdner Singakademie (Eborgcsangvcrein), welche bereits seit einer längeren Reibe vcn Iabrcn größere musikali sche Auffübrungcn an Bußtagen zu vcranllaltcn pflegt, hat cinc solche auch für beute 'Abend st Ubr in der Kreuzkirche vordere! tct. Es wird die diesmalige 'Aufführung einen besonders feier liche» Ebaractcr darum baden, weil sic zugleich cinc Gcdächtniß- icicr iür die gefallenen Krieger aus unserer Stadt bildet. Der Ertrag der 'Aufführung wird dem Dresdner Hilfsvcrein zur Vertbeilung an hilfsbedürftige Wittwcn und Waisen der Ge fallenen übermittelt werden, und cS ist gewiß schon aus diesem Grunde aui eine» zahlreichen Besuch der gedachten 'Aufführung zu hoffen, zumal da die dein Dresdner Hiliovcrcin dermalen zu Gebote siebenden Bütte! dem neuerdings abgestattctcn Bericht zu Folge nur noch aus kurze Zell reichen werden, während doch, wie der erwähnte Bericht schließt, der Wille der gcsammtcn Einwobncrschall gewiß dahin gerichtet ist, die Hinterbliebenen der im Felde stehende» und der Gciallcncn „nickst Hunger noch Frost leiden zu iav'cn". Hierzu kommt, daß daö hier zum ersten Male zur Aufführung tomincnde „deutsche Realstem" von Brahms das lebhafteste Interesse aller Freunde gediegener Musik zu wecken geeignet in. da das Werk den Berickstcn zufolge, welche über die an andern Orten sz. B. in Leipzig und Bremens bc rcitö mehrfach stattgcsnnlcncn Aufführungen abgcstattet worden sind, icdensallö von hervorstechender Bedeutung ist. Ilm eine würdige Aufführung des Wertes zu ermöglichen, ist übrigens, wie wir kören, das Orchester, in wcicbcm in Berücksichtigung des km. sterischen wie des wobttbätigen Zweckes der Aufführung cinigc Mitglieder der König!, muntastschc» Kapelle Mitwirken werde», bis am.'»<> S'iclcr verstärkt worden. Dic Solovarticcn baden Herr Hofopcristängcr Dcgeic und Frl. Zcibig, Mitglied der Dresdner Singakademie, übernommen. Vorgestern trüb in der st. Stunde ist In der Partcnc- Locasttät eines Lobistubrinanns am Kolstgäßchcn, und zwar in einem Kleitcrschranke. auf »och uncrmittclte Weste Feuer ent standen Glücklicherweise wurde dasselbe lehr bald bemerkt und aui den Ort der Entstehung beschränkt, so daß nur cinigc Klei dungsstücke verbrannt sind.; Einem Fnbrmaim, der die Sck'äfcrstraße entlang iubr, war zufällig der in der Näbe des Hauies Nr. 22 postirte Gaö- cankeiabcr >1» Wege Er riß tcmclbcn daher mit seinem Wagen um und batic das Glück, nickst dabei ertappt zu werden, sonst wäre mm die SannonSarbcit bitter dccandclabcrt worden. - Im allgemeinen Kranlcnbaistc bciandcn sich am ll. Rov. mllci nbcrbanpt lll'll Palicntc» aucv 10 Geisteskranke und sind dort in der Zeit von 21. Octobcr dis zum:i. Novbr. im Ganzcn 11 Personen gestorben. , Gestern Mittag, kurz nach 12 Uhr. bildete sich aut dem Aiitonsplatzc ein Mcnschcnanflans dadurch, daß ei» dort wob- ucnter Gcwcrbtrcibciider einen kleinen Knaben in sehr hand greiflicher Weste züchtigte, der, ob aus Unvorsichtigkeit oder Muibwillc» konnte nickst gleich scstgesttllt werden, mit einem Apiel an ein Fenster seines Gcschästölokalsgeworfen hatte. Das versammelte Publikum hielt die dcm Knaben ertheilte Züchti gung iür viel zu stark »nd mackste seinen, Unwillen hierüber In dcn unziveideuiiastcn Ausdrücken Luit Später wurde das li 1 '