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Dresdner Nachrichten : 21.06.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187406212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740621
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740621
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-06
- Tag 1874-06-21
-
Monat
1874-06
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.06.1874
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l«, Riuonkr» l Vst-e: 24000 «El. Mt» dt» NüL»»d» ,tn,t» -dHK!» Jns»rat«n.>nn»dmi,u»> Letdttz, w,«n, Hamdura, ßr-ilfur» a. M.. Mün- «n. — v»d« » v». in gumftuit-. M. - r» «» »»»«IX». - II». «Höi»«—. »>uL » o». tn Varl«. ' ---bi-/. -'M Tageblatt für Uaterhattnug »ad Druck und Eigenthum der Herausgeber: Ltepfch «! Neichardt in Dresden. Verantwort!. Redakteur: Julius Nelchardt Rr. 172. Neunzehnter Jahrgang. 8n>»at«w»rd»!Marte« ßrahc I» <m»rnomm«n dt» «ld.lt Udr, Eo»nt»a« dt» Mtlw«, >» Ul>r. J'.l eiinliadt: grode iUolirr- uaßr Ldt» RaSm.-t Uhr, D«r Raum cincr «>x- WaIN>,c» P>-Nl;c»e Icliel IS Pia. b>» Z«t,e 2 Nxr. Sink Garantie tür da» n»chlll!ta,«r üglte,- »en der Jnlerate wird nicht gegeben. «»«wiirttge Niwoncen- Austräge bo» un»u»bc< kannie» kitrmen u. Pcr- Ionen inftriren trir nur gegen Priinuinironoo» UatNung durch Brt'I- inarkcn oder PoKeinja»« lung. v L»br» loltelt I>, Ngr. Hiuleratl tür dir Montag»-Nunraler ober nach einem gelltag« die Zeile 2 Ngr. ^ Mttredacteur: vr. Llnatt Für da- Feuilleton: Lanivls Hart»»»»». Dresden, Sonntag, 2t: Juni 1874. k Politisches. Der officiellek. k. Prügeljunge ist gefunden: Die „Wiener Zeitung" nimmt mit sauersüßem Gesicht die Verantwortung auf sich, jene kaiserliche Kabinetsordre, welche dem Ministerpräsidenten Andrassy di« Entlassung des KriegSministers w. x. mitgetheilt haben soll — in ihrem Blatt vergessen zu haben! Ein kaiserliches Handschreiben aus NedaktionSversehen — vergessen? Wer das ilaubt! Uns hier draußen „Im Reich" gehen die Details der k. . KabinetSkrisis wenig an. Ob Kuhn aus Empfindlichkeit wegen der „von Oben" gewünschten, vom Kriegsministerium unabhängigen Neuformirung des österr. Generalstabcs demissionirte; — oder ob Erzherzog Albrecht eine direktere Einmischung in die Armeereorgani- sation durch KuhnS Sturz erreichen wollte; — oder endlich ob Kuhn bei der großen Schönbrunner Revue gewisse Regelwidrigkeiten nicht verantworten mochte und dem Kaiser gereizt replicirte: das Alles sind für uns oxterok». Nur die bislang von den Ossiciösen kläglich matt abgeleugnete konstitutionelle Seite der Krisis geht uns näher an. Und lediglich diese werden wir trotz der Ueberfluthung mit ofsiciellem Schönfärbestoffe im Auge behalten. Allerdings han delt es sich jetzt nur erst um Gerüchte, nicht um Thatsachen. Je vertrauenssicherer man aber bisher in Oesterreich und noch mehr in Ungarn gewesen, um so bezeichnender ist es, daß Gerüchte und An schauungen Eingang finden können, wie sie jetzt coursiren. Zwischen Wien und Pest herrscht in dieser Richtung eine seltene Uebcrein- stimmung der Gefühle. Die Geniüther in beiden Hauptstädten sind von den gleichen Sorgen belastet. Der ConstitutionalismuS — sagt man — habe seinen Kulminationspunkt überschritten; man werde einer mit der Verfassung unvereinbaren Reaktion auSweichen, so lange dies nur immer möglich ist, aber an eine Fortentwicklung des Eonstitutionaliöimis sei nicht zu denken. Die Grenze sei er reicht, der Höhepunkt überklettert und will man nicht rasten, so muß eS abwärts gehen. Ein mächtiges: „Es ist genug!" verkündigt das Wiederaufleben „alt österreichischer" Traditionen. Und wenn auch diese Befürchtungen zu weit gehen, so ist immerhin die Ent wicklung Oesterreichs schon brach gelegt, wenn man niit Ungarn in neue Ausgleichsstrcitereien cintritt und selbstredend die Czcchcn und Mähren, Galizier und Croaten eben alsdann auch mit neuen Aus- gleichsvorschlägenkommcn, was sie sicherlich nicht unterlassen werden, sobald die compacte Einheit Oesterreich-Ungarn in eine scheelsüchtige Zweiheit zerfällt. Merkwürdig verläuft die, auch den sächsischen Handel berüh rende Zollfrage zwischen Oesterreich und R »ßland. Das Peters burger Cabinct ist in Zoll- wie Stcucrsachen bekanntlich höchst hals starrig. Nur einige Zollämter mehr null cs auf der Grenzlinie, behufs schnellerer Abfertigung der Waaren errichten und die Beam ten zu lOstündigcr Zollabfertigung täglich anweisen. Aber für diese nichtigen Eonccssionen fordert Rußland einen großen Preis. Zwei Städte: Königsberg und Breslau vermitteln den russischen Zwischenhandel im Norden; im Süden spielen diese Nolle Lem berg und Brody. Namentlich letztere freie Stadt hat uralte Mono pole und genießt viele Steuerfreiheiten. Pariser und Lyoner Seide, Offenburger Goldarbeiten, Wiener Ledersachen, sächsische Spitzen und Webstoffc, — alles daS lagert in Brody und findet — was den Petersburger eben in die 'Rase sticht — manchen Schmuggelwcg i S Zarenland. Die Durchfuhr durch Brody überstieg 1872 den Werth von 13 Millionen Rubeln. Brody soll nun auf Rußlands Antrag demonopolisirt, soll streng zollpflichtig werden. Na, das Geschrei und Gezeter in der reichen Grenzstadt, die hauptsächlich von Juden bewohnt wird, kann man sich deuten! In den Zwanziger Jahren war es, als Kaiser Franz, nach den Stürmen der napoleo- nischen Epoche die politische Stille benützend, die Provinzen seines Reiches bereiste, um die weiten Länder kennen zu lernen, die ihm unterthan waren So kam er denn auch nach Brody, der östlichen Grenzstadt gegen Rußland, die als Freihandclüplatz ihre bereits große kommerzielle Bedeutung für den Osten errungen halte. Es soll an einem Samstag gewesen sein, als der Kaiser in Brody anlangte, wo ihm das vornehmste Gebäude auf dem großen Platze als „Residenz" eingerichtet worden war. Nachdem der Kaiser sich ein wenig von den Strapazen der Reise erholt hatte, trat er auf den Balkon. Ein frappirendcr Anblick bot sich ihm dar. Tausende und Tausende von Pelzmützen wogten auf dem Platze hin und her, dazwischen aber leuchteten perlen- sund demantgestickte Hauben. Lange blickte der Monarch sinnend auf das fremdartige Bild, bis ein gcmüthlichcs Lächeln über seine Lippen dahinflog und cr sich zu seinen Begleitern mit den Worten wandte: „Ich Hab' oft darüber nachgcdacht, warum ich in meinem Titel auch König von Jerusalem heiß' jetzt weiß ich's halt." Die Umgebung des Monarchen lachte, die Juden unten schrien Vivat, als sie sahen, daß die Herrschaften droben fröh lich waren, und dem österreichischen „Jerusalem" ging es noch lange Zeit gut. Jetzt freilich heißt'S „Waih grschrien" — denn in fünf Jahren sollen sich die Brodyer auf die neue HandelSstcllung vor bereiten und bis ebendahin das Schmuggeln verlernen — eine saure Arbeit. Die kleine neutrale Schweiz wird den Davidskampf gegen den römischen Goliathiömus resolut aufm innen. In unserer „Tagesgeschichte" findet man eine Mustersammlung der neuesten vatikanischen Flüche, hauptsächlich gegen die Schweiz gerichtet. Aber nicht nur die Liebe macht blind; auch der Haß. Der 1874r Lieb frauenmilch-Ausbruch des Pontifex trifft nämlich solche, die cr nicht treffen sollte. Die gutkatholischen Cantone, welche Jahrhunderte lang das Privileg eigner Wahlen ihrer geistlichen Hirten besaßen, werden vomPapste offenbar füraltkatholisch gehalten und sie sind nicht wenig entrüstet über die römische Neuerungswuth. D a S ist cS: da» müssen die Völker auf dem Weg der Flüche Ansehen lernen — Rom ist neuer ungssüchtig ; Rom sucht den Krakehl; Rom kann nicht Ruhe halten. Die Altkatholiken sind in des Wortes Deutung gut alt katholisch — Rom rtablirt den NeukatholiciSmus. — Der Bundesrath ist mit der Antwort an den Vatican beschäftigt — hoffentlich wird sie in derbem Schwyzer Dütsch gehalten sein. In Frankreich arbeitet die Commission für cg. 12—14 Tage an der constitutionellrn Vorlage für den Antrag Perier'S: die sie benjährige Republik zu fixiren. Unterdeß aber plant die äußerste Rechte noch einen Antrag auf Wiedereinführung der Monarchie mit Mac Mahon als provisorischen Verweser des ledigen Thrones. Fiele der Antrag, so werde man die Auflösung der Assembler be antragen. Letzteres ist Flunkerei; die Rechte büßt bei Neuwahlen nur ein. Mac Mahon aber hüllt sich in Schweigen. Daß den: Emporkömmling des Napoleonismus, dem schlauen Fuchs, der alle 'Parteien narrt, die Vertretung einer Monarchie lieber ist, als eine ehrliche Republik, zeigt das Verhalten seiner Minister am 15. Juni, wo sie Mann für Mann gegen die Republik stinnnjen. Locales «n» Sächsisches -- Am Freitag Nachmittag 4 Uhr erfolgte die Ankunft unsere» König« in Bremen. Zum Empfange desselben war das AuöstcllungScomitee am Bahnhofe anwesend, ebenso war der deut sche Kronprinz mit mehreren höheren Offizieren daselbst erschienen. Der Kronprinz trug Uniform, der Kiinig von Sachsen war imCivil- anzuge; der Kronprinz und der König begrüßten sich auf das Herz lichste. Der König von Sachsen hat sein Absteigequartier bei den, sächsischen Consul Leupold genommen, der demselben auch bis Se baldsbrück entgegcngefahren war. — In ver gestrigen Beratung der evangelischen Landes-Svnode ward die für das Alrchenregiment wich tige Frage der Aussicht des LandcS-SonsistoriumS über den Re ligions-Unterricht diScutirt. Nach dem neuen Gesetze über das VolkSschillwescn vom 26. Slprll 1873, welches erst noch in Wirk samkeit tritt, wirb die Vcrwa tung der Volksschule nach tz 24 In die Hand des Schulvorstandes gelegt, zu welchem auch de, Pfarrer der Parochie teö SckulortcS gekört. Dem Landes-Con sistorlmn bleibt nach dem Gesetze die Ucberwachung deS NeligionS unterricht- vollständig und namentlich schon dadurch gesichert, daß der Plärrer der Parochie Mitglied deS Schulvorstandes ist und Icderzclt taS Recht hat, dem Religionsunterrichte in der Schule bcizuwohnen. Die» ist für den Einfluß der Kirche aus die Schule genug und mehr — scheint auch gar nicht nöthig. Vor der Hand mßt dle Synode unter den Voraussetzungen Beruhigung, daß datz Kirchrnregimrnt taiür Sorge tragen werde, daß bei Ausstellung der in Aussicht genommenen speclellen Instruction allenthalben das Neckt und dle Pstlckt der Kirche bei ucberwachung des Re ligionsunterrichtes gewahrt werte und das KIrchcnreglment auf Herstellung einer Ordnung Bedacht nehmen werde, durch welche Eompetenzconfllcten zwischen staatlichen und kirchlichen Organen nach Möglichkeit vorgcbeugt werde. - Gewerbevcrei». Zur dritten diesjährigen Ercursion, dle Ihr Ziel nach Döbeln nahm, hatten sich ca. 350 Personen eingesunken. Nachte», cö In der Nacht noch stark geregnet batte, klärte sich der Himmel vollständig und die Landschaft lag so sonnig und rein da, daß cs eine Lust war, hinauözuschauei, ans ».... ^ ,ag,e,,px„ Muren, aus blumic i> de», Dampfwagcn in die lachenden Fluren, aus blumige Wielen, wogende Felder, waldige Berge und grünende Rebbügcl. DaS ErcursionS-Proarannn, eine Art Bädccker, gab dle Erklärungen zu allem Sehenßwürdigen, wa» zu erwarten war. Große Freute machte eS, daß aus mehreren Villen der Lößnitz-Orte Freunde des Vereins ihre Fahnen auigehißt hatten. Al» man nach Meißen kam. wurden die Excurslonrr durch die Vorstände des dortigen Vereins begrüßt, wävrcnd der immer aufmerksame Herr Wein. Händler Geißler von seiner neuangelegten, wundcrschöncn Schöpf ung aus den RathSbergcn „kanonische" Grüße herabdonncrn ließ. Trotzdem Viele da» neue Ede» mit Aussichtsterrasse», Bären zwinger, VoliSre», Wiesel- und Affenhaus gern besucht hätten, iordcoie das unerbittliche Weltergeben deS Zuges doch „Ein- stciaen". Durch das reizende Triebischthal gelangte man nach Rolhschönberg, wo der große Freiberger Stollen mündet und dann über die Wasserscheide bel Deulschenbora in dag 2Kal der Freiberger Milde. DaS altcrthümlichc Nvssciicr Schloß schaute stolz hernieder ans daö wunderliche Treiben der dampfenden 'Neuzeit. DaS einst so reiche Kloster Altcnzella lieh seine neue Fürstcngrnft und drei Giebel der ckemaligen Kirche über die ur alten Mauern herausschaucn. Trotzdem taS Klvftcr bereits 1547 säkularisirt worden ist, behaupteten doch Einige, daß cö noch bc ftcbc, aber in et» neues Gebäude vor dem Bahnhoic Nossen ver legt worden sei. Vor den Gerödorier Berggcbäudcn nndSilbcr- wäschen vorbei rollte der Zug nach dem tcrrassci,ähnlich ange legten, gewcrbfleißigen Roßwcin und gelangte bald darauf an scincin Ziele Döbeln an. Hier wurden die Reisenden von de» Vorstände» und Mitgliedern dcS dortigen Gcwcrbevereins miss Herzlichste begrüßt, dann in 6 Sektionen vertbeilt und hieraus durch die beflaggte Stadt nach den verschiedene» Etablissements, deren Besichtigung ircundlichst gestattet worden war, geleitet. Wir überlassen der GcwerbvcrelnSzeltniig, einen technischen Be richt über die besuchten Fabriken zu geben und beschränken »ns nur darauf, zn bemerken, daß die Sektionen überall freundlich anfgcnomme» und geführt wurden, «nd daß in liebenswürdigster Weise alle Etablissements in vollste Thätigkcit gesetzt worden waren, obgleich jetzt in ganz Deutschland über schlechty, Ge- schästögaiig Klage geführt werden muß. Ria» besuchte die Land- wlrtkschaftk. Maschinen- und Dcelmalwaagcwabrik von Grieben und Richter, die Lederfabrik von GnIdoBcck, die Wollenspiniierei und -Weberei von Barthel, die mit mechanischen Wcbstühle» be triebene Tuchfabrik von Elans,,,Itzcr, dag Etablissement der Sächs. Leder-Industrie-Gesellschaft iirükcr Daniel Beck), die Faßiabrik von Schauer, die Blcchwacireniabrlk von Großfuß, die Fabrik für Schrm>be»schncidc-Avvaralc von Bernhard und Zcl r- ield, die Kirche mit ihren Aiterthmiiern und die „c»e Schule ani dem Schloßbcrge. ES war hier mr die verschiedenste» Interessen Anziehendes geboten und da alle Etablissements gründlich zu be sichtigen nicht möglich war, so suchte sich Jeder die ,'bin passende» heraus. DöbcluS Industrie arbeitet zwa, >» vielen Branchen tür grauenvoll, die sieh nach Kiil zc», abwciitci, »innen auswärts, sic hat aber auch eine reiche, »»»legendeLandschaft I» weil beobachte inair die Il'icrc. namciiilick' die Sc Sachsens Kornkammer zn versorgen und daher viel Wohlstand siet',lg. denn ihre Bewegungen sind schön, ia holl Amnnlh. Zur und viel Intelligenz. — Von 4 Uhr an vereinigte ein feines! AllSstasfiruiig dcS Terrariums hat Herr Spcditeni Gciicke den Frelconcert die Mitglieder dcS Dresdner und dcö Döbelner Ver-! Tuffstein — von welchem er in „euerer Zeit stets ei» großes eins Im Garten des GasthoiS zur Sonne »nd Direktor Poschard j Lagcr zu», Verkam hält — gesehenst und ein anderer -Herr hat a»S Roßweln übcrtras dabei mit seinem Ehor alle Erwartungen,! die Pflanze» dam gegeben. In seinen, inncrc», ziemlich großen, »Nachdem noch die Vorstände. Kaufmann Walter von DrcSdc» mit hohen, schöne» Glacscheibe» unigebcncn Raume tummeln sich und Lehrer Biltz and Döbeln, im Name» ihrer Vereine gesprochen durcheinander kicinc KaimaniiS, Land- und Wasserschildkröten, italienische cinstreinge Nattern, norkamcrikanischc Strumpshaiid- nattern, »ordamcrikaiiischc grüne Gar,ciinaitcrii, iiordanickikaiiliche schwarze Natter», Gürtel,,attcrn, italienische Eidechsen, hiesige Eidechsen, melancholische Frösche und Unken aus Sachsen, Sala mander. Ringel- und glatte 'Nattern, Blindschlciche» »nd was dergleichen stilles Gethler noch ist. Besonders wen» die Soiins, von GewerbevereiuSireunden. Vollkommen beirietigt langte man wohlbehalle» vor l„ Uhr wieder in DrcSdc» an und wirb sich hier dev Gesehenen und Erlebten »och lange neue». — Auf der internationalen landwirthschaftlichen Ausstellung zu Bremen ist dem landwirthschaftlichen Kreisvercin für das Sächs. Voigtland der von dem landwirthschaftlichen Kreisverein zu Kassel ausgesetzte Silberpreis Fruchtschale, für den besten Bullen unter Claffe I. II. III. ertheilt worden. — Meteorologische Notizen und Andeutung de» Witterungsganges. Die mittlere Regenmenge des Nonat Juni beträgt, nach einer vierzigjährigen zuDresden notirten Bcobachtungsreihe, 79 Millimeter, ein wenig mehr als ein Sieben tel der mittleren jährlichen Negemnenge. Sehr wenig Juni-Regen hatten die Jahre: 1857 (16 Millim.), 1858 (23 Millim), 1842 28 Millim.), 1837 (31 Millim.) und 1835 k33 Millim.); sehr viel Juni-Regen war in den Jahren: 1863 (197 Millim.), 1841 (173 Millim.), 1854 (146 Millim.), 1853 (142 Millim..,, 1843 (136 Millim.) und 1870 (185 Millim.) Die Auffangfläche des zu oen Beobachtungen dienenden Regenmessers enthält lOPar. Qu.-Fuß „nd die Ausstellung desselben entspricht den Bedingungen, welche zur Erlangung genauer Resultate zu erfüllen sind. Der Monat Juni hat unter allen Monaten im Mittel die meisten Gewittertage. Von in vierzig Jahren 893 notirten Gewittertagcn fallen 214 auf Monat Juni, also nahebei der vierte Thcil derselben. — In dieser Koche wird zunächst der Himmel zeitweilig bewölkt sein, hierauf wird größere Klärung desselben folgen und-oei erhöhter Temperatur werden sich wieder Gewitterwolken bilden. Laromstrius. — Repertoir des Königl. Hoftheater. Altstadt: Sonntag: Teil (Oper). Dienstag:^- Folkunger. Mittwoch: Martha. Nancy: Frl. Kindermann, von, Hostheatcr in München, als Gast. Donnerstag: Tannhäuser. Spm,abend: Der Maurer und der Schlosser. Baptiste: Hr. Krieg, vom Hoftheater in Darmstadt, als Gast. — Der Gewölbeumbau des Eckhauses der Schloßstraße und Altincwkt, vis-a-vis der Löwen-Apotheke, erforderte die Wegnahme und Neu-Einziehung eines Haupt»,aucrschaftcS. Um nun diese Manipulation nicht durch Erschütterungen zu stören, waren gestern n gewissen Entfernungen zu beiden Seiten dieses Hauses Gen- sarmericposten ausgestellt, welche dafür sorgten, daß sämmtliche vor beifahrende Wagen ein 'anzsameS Tempo annahmen. Einer ernst lichen Gefahr ist bei dem betreffenden Hause durch tüchtige Abstützung gründlichst vorgcbeugt. — Bezüglich des nach unserer gestrigen Mittheilung am Freitag Nachmittag im kleinen Gehege aufgcsundcnen Erhängten haben wir erfahren, daß derselbe identisch mit einem in der Slärkcngasse wohn haft gewesenen, einige 50 Jahre alten, seit 8 Jahren hier aufhält lichen Handarbeiter ist. — Zwei Jungen in, Alter von 9 und 10 Jahren, dis sich für Dresdner Kinder auSgcben und ihrer in Dresden wohnenden Mutter entlaufen sein wollen, um einen in Zwickau wohnhaften Verwandten zu besuchen, hat man in diesen Tagen in Chemnitz aufgegnffcn und bis auf wettere Feststellung ihrer Persönlichkeiten in Verwahrung genommen. — lieber einen der in den letzten Tagen von uns mehrfach er wähnten beiden Duellanten hören wir, daß derselbe alsbald nach stattgesundenem Duell eine Badereise angetreten und Dresden ver lassen hat, noch bcvor die Geschichte an die Oeffcntüchkeit und damit zur Kcantniß der Behörde gelangt ist. — Ein ungetreuer Laufbursche, der seinem hiesigen Dienstherrn verschiedene Geldbeträge unterschlagen, die ihm zur Besorgung über geben waren, wurde gestern im Großen Garten verhaftet. — Erfreulich ist es berichten zu können, das; das Befinden dcS KindeS, welches am Mittwoch aus dem zweitcn Steck dcS Hauses Louisenstraße 85 stürzte, sich ganz günstig gestaltet hat, und daL kleine Töchterchen wieder wohlauf und munter ist. Auch dem Manne, welchen, cs zu seinem Glücke auf den Rücken stürzte, hat die Affaire gar nichts geschadet. — Die Pferde eines eleganten Landauers aus Dresden, dessen Insassen etwas angeheitert waren, sind vorgestern scheu geworden und haben die in der Nähe der Schloßiuühle bei Dohna befindlichen Barrieren, welche die Straße von den, tiefen Bett der Muglitz trennen, zertrümmert, worauf der Wagen sainmt den Herren in die Müglitz stürzte. Dieselben haben erhebliche Eonlusioncn erlitten und auch der Wagen ist stark beschädigt worden. Die Pferde, welche die Deichsel abgebrochen, blieben infolge dessen auf der Straße und wurden in der Nähe der Ehrlichtmühle wieder aus gefangen. (P. A.) - DaS durch seine äußerliche Ericbeinung sehr rcipeetabl neue Terrarium im Zoologischen G arten, gegenüber rem Wlnicrkauie, lockt zaklrcichc Beschauer an und in der 2bat ge malmt eS ein InieressanteS Vergnügen, bei, cigcntbn»,licke» Be wegungen der darin vcrwabncn Reptilien „nd 'Ainpbidic» zuzu- schanc,,; dcr Eontrast zwischen dein Wesen der Sa„gclPiere, deren Bewegungen überall puisircndcs Lebe» ver,-alben, und dein Wesen dieser schleichenden und kriechenden Sckaar wirkt icnctnd, daS geräuschlose Durcheinander man kört die T viere „,c und sickt sie tau», alhmcn — wird, wenn man il-i» eine längere Be obachtung schenkt, iinmcr gckcliiinißvolicr, für Manche sogar , abwcndci, inüiscn. Im Geg;,i- namcnllich die Schlangen, scbr chrer Biltz audDöbein. im'Namen ibrcrVereine gesprochen batten, führte die Musik einen lange» Zug froher Menschen »ach dem Bahnhoie, wo unter Hütcichwcnken »ochma s Abschied ge nommen wurde. Dieselben schöne» 2häler wurden wieder durch- oaen, von den Meißner RathSbergen donnerten abermals die äelßler'schrn Kanonen Grüße hernieder nnd In der Lößnltz er zählten bengalische Flammen und Leuchtkugeln von dem Dortscin
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