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r«mah«d. 25. 5rp<-mher isrs — »Dresdner Nachrschteu" — Nr. <51 Seile IS 0»5 »m La,,huch einer A»reiih«ge».F,hrl milleiSeulscher BI>ate»Ulrr. von -uck plril. «»»rs rvrolf. Sen«. Li" 2L? «nr*k««-dL «ach K»»e«hage». - »SS erst «tudi^la^rt nach Kopenhagen. Tin Teilnehmer stellt nutz über seine Eindrücke von dieser Reise den sokgesoen Aufsatz zur Verfügung: »EoL Deutschland allurähltch wieder «ine Weltgeltung er- ssnas», so müssen vor allem weitest« Kreise des deutschen v»lkeS sich mit dem Ausland« vertraut machen. Mit den fremden Ländern selbst, mit de» Menschen, die in ihnen woh nen, mit deren Bedürfnissen, Wünschen und Zielen, mit den Verhältnissen, unter denen sie leben und ringen." DaS war der leitende Gedanke, der über unsrer vom »Bund alter Vaffenstudeuten" und dem »Bund der Ausländsdeutschen organisierten Akademikersahrt nach Kopenhagen stand, die un» einen tsbrreiche» und interessanten Einblick in das Leben und Den/rn des dänischen Volkes gewähren sollte. — An einem prächtigen Herbstinorgen nahmen wir In Warne münde Abschied vom deutschen Vaterland«. Munter lachte grau Sonne vom Himmel, als wir unS an Bord deö kleinen SalonschnelldampserS »Grobherzog" begaben, von dessen Ober deck unS die »HauSkapelle" mit einem schneidige» Marsch be- grüßte. Hoch oben am unbewölkten Himmel vollführten zwei Eeeslugzcuge tollkühne Sturz- und Kurvenflügc, um schließ- lich wett draußen vor dem Hafen in feiner Spirale nicder- zugehen. Kurz daraus heulte die Sirene unseres Schisses, die Taue wurden gelöst, die LandnngSbrücke eingezogen, und lang sam trieben wir die Warne hinunter, steuerten allmählich der Ostsee entgegen. Während der achtstündigen Fahrt — während der gar manche der sceungewohnten mitteldeutschen »Landratten" sich mit dem »Studium" einer bisher in der Praxis noch nicht be kannten Krankheit sehr intensiv »beschäftigten" — hatte man Zeit genug, sich mit den einzelnen Rciseteilnehmern bekannt zumachen. Ein buntes Gemisch von Akademikern, diese Reise gesellschaft: Mediziner Juristen, Techniker, Volkswirte und Philologen: Hallenser. Leipziger. Berliner, Chemnitzer und Dresdner: Alt-Akademiker mit ihrer Familie und junge, srischgebackene Studenten: Vertreter aller größeren deutschen studentischen Verbände. — Nach prächtiger, abwechslungsreicher Fahrt tauchte am späten Nachmittag die Stadt Thorwalbsens und Andersens mit ihren Turmspitzen und Kuppeln am Hori zonte ans: Das Ziel nnserer Studicnfahrt war erreicht. * Kopenhagen ist — baS merkt man der Stadt aus Schritt und Tritt an — die blühende Hauptstadt eines reichen Landes, daS vom Weltkrieg und seinen Folgen herzlich wenig gespürt hat. Es ist eine in verschiedener Beziehung geradezu vorbildliche Großstadt: während man im Innern prächtige und imposante öffentliche Gebäude zur Rechten und zur Linken der sauberen, breite», fast ohne Ausnahme asphaltierten Straßen erblickt, erheben sich draußen in den Vorstädten, in denen die eigentlichen Wohnungövlertel Kopenhagens zu suchen sind, schmucke Villen und srenndliche Einfamilienhäuser. Ver gebens suchte mein Auge selbst im »Prvlctaricrviertel" nach Mietskasernen in unserem Sinne, mit muffigen, sonnenlosen Höfen und dumpfen Kellerwohnungen. — Natürlich ist badnrch, baß die Bevölkerung nicht in Mietskasernen zusammen gepfercht wohnt, eine sür un« ausfällige Flächeuvergrüßeruna der Stabt bedingt. Die Entfernung zwischen Wohn- und Arbeitsstätte ist für einen Einwohner Kopenhagen» sicherlich oft größer als diejenige seine» Arbeitskollegen in einer unserer Städte von der Grüße Kopenhagen». Aber wa» bedeutet dem Kopenhagen«! dieser klein« Nachteil gegenüber dem Vor teil -eS gesunden Wohnen»! verfügt er doch über ein glän zend ausgebautes öffentliche» Verkehrsnetz, daS ihn tnstanb setzt, auch die größte» Entfernungen in verhältnismäßig kurzer Zeit zu bewältigen. Dazu ist da» Auto — in riesigen Mengen au» Frankreich elngesührt oder von Ford in seiner jetzt in Kopenhagen selbst errichteten Fabrik hergestellt — aus dem besten Wege da;», Volksgut wie in Amerika zu werden. Vor läufig freilich ist der Fahrradverkehr noch tonangebend. In den Straßenzügen bietet sich dem aus Mitteleuropa kommen den Fremden ein überraschende» Bild: sie sind von Hunderten, nach Geschäftsschluß von Tausenden von Radfahrern belebt, die, in endlosen Ketten einander folgend, in einer sür unsere Großstädte unmöglichen Geschwindigkeit vorwärtsstreben. Aus fällig ist außerdem, daß man in Kopenhagen trotz der ver hältnismäßig großen Zahl seiner Verkehrsmittel nur sehr sei ten einen Verkehrspolizisten sieht. Unser in Berlin entstan dener und dort mit inbrünstiger Begeisterung gespielter Shimmy: »Die Polizei, die regelt den Verkehr" läßt sich auf »enhagen vorläufig noch nicht anwcnden. Dort regelt daS fahrende Publikum seinen Verkehr noch immer selbst, wobei eS zwar ohne einige Rücksichtslosigkeiten nicht immer ganz ab geht. wobei sich aber weniger UnglückSsälle ereignen sollen, als man zu glauben leicht geneigt ist. — * Thorwaldsen ober Andersen? An wen denkt der einiger maßen bewanderte Mitteleuropäer zuerst» wenn man den Namen »Kopenhagen" nennt? Seien wir doch einmal ganz ehrlich: er denkt zuerst natürlich . . . weder an Thorwaldsen noch an Andersen, sondern an daS . . . Tivoli. DaS er für einen großen Rummelplatz hält und das er mit dem Berliner Lunapark und dem Wiener Prater in ein und demselben Atem zug nennt. Wenn er wüßte, wie bitter Unrecht er dem Tivoli damit tut. Das Tivoli ist eine Stätte des Vergnügens, das stimmt. Aber von welch ganz anderer Art ist dieses Ver mögen deS Nordländers alö etwa das des Berliners! Zwar ehlt es im Tivoli nicht a» Karussells und ähnlichen Volks belustigungen, zwar laden Tanzpaläste zu One-Step und Charlestone, aber viel, viel größer als zu diesen Stätten leich- teren Vergnügens ist der Andrang zu den riesigen Konzert- ölen, in denen die größten und besten Kapellen Dänemarks ernste Musik interpretieren. Andächtig lauscht man dort den Werken vor allem auch unserer deutschen Tonschöpser, von denen Beethoven und Wagner an erster Stelle stehen. Der Däne liebt die deutsche Musik. Man schätzt in Kopen hagen die Werke unserer Meister sehr hoch ein . . . im übrigen aber verhält man sich gegenüber allem, was deutsch heißt, zu mindest sehr zurückhaltend, wenn nicht gar ablehnend. Als einer unserer Teilnehmer in einem der vornehmste» Tanz lokale Kopenhagens eine Dänin »m einen Tanz bat, erhielt er die Antwort: „Mit Deutschen tanze ich nicht!" Diese Antwort ist — so bedauerlich diese Feststellung sein mag — charak teristisch sür die Einstellung weiter Kreise des dänischen Volkes. Man geht wohl nicht fehl, diese Gesinnung in der Hauptsache auf die deutschfeindliche Einstellung der dänischen Presse zu- rückzuführen, besonders derjenigen Hetzpresse, die deutsche Er- folge und Höchstleistungen einfach totschweigt, dagegen z. B. über UnglückSsälle und ähnliche Ereignisse in Deutschland in spaltenlangen Artikeln berichtet. Bezeichnend ist z. B. die Tat sache, daß man den Sieg unseres Weltrekordläusers Dr. Pcltzcr über Wide und Nnrmi — der gerade in die Zeit unseres Aufenthaltes in Kopenhagen fiel — einfach verschwieg, während man am nächsten Tage über den Sieg Wide« gegen Nurmt in knalligster Ausmachung und spaltenlangen Sonder- artikeln ausführlich berichtete. — Trotzdem wäre eS verfehlt, von einer allgemeinen Deutschseindlichkeit in Dänemark zu reden: wir hatten auch Gelegenheit, glühende Freunde unsere» deutschen Vaterlandes kennen zu lernen: aber sie sind leider verhältnismäßig selten. Bezeichnenderweise sind e» meist solche Dänen, die einmal selbst in Deutschland gewesen sind und dort ihr vorher aus Grund von tendenziösen ZeitungS- meldungen gebildeten deutschfeindlichen Ansichten gründlich um- gebildet haben. — »Der Däne ist ernst, still und in sich gekehrt: lärmende» Wesen und Aufdringlichkeit sind ihm zuwider, er ist sehr wenig begeisterungsfähig und in dieser Beziehung mit südlichen Völkern nicht zu vergleichen." So las ich in irgendeinem »Führer durch Dänemark", klappte das Buch zu — hoch- befriedigt und völlig überzeugt von der Richtigkeit dieser Lehr« ldenn ich hatte sie schon in Deutschland vor meiner Abreise mehrmals gehört! — um mich zum Natbausplatz, dem schön sten Platz Kopenhagens, zu begeben. Dort erlebte ich eine der grüßten Ueberraschungen meines Lebens: aus dem riesigen, festlich beleuchteten Platz standen dichtgedrängt Zehntausend« von heftig gestikulierenden Menschen, wie ich sie wahrhaftig im Orient nicht lebhafter gefunden habe. Dänische Volkslieder wurden angestimmt und brausten mit elementarer Wucht über den Platz. Dann trat ein überaus würdiger leicht ergrauter Herr auf den Balkon de» Rathauses, von rauschendem Beifall begrüßt, um irgend etwas — ich fühlte, daß cs ein Gedicht sein mußte — vorzntragen. Alb er geendet hatte, wuchs der Bei fall zu einem Orkan, -er schier nicht aufhörcn wollte und nur durch die Hochrufe der begeisterten, sichtlich aufs höchste erregten Volksmenge übcrtönt wurde. — Ein deutschsprechen- der Däne war so freundlich, mir das Rätsel zu lösen: der Mann dort oben ans dem Valko», das sei Dänemarks be deutendster zeitgenössischer Dichter, Jeppe Aakjaer, und die Mensche» hier unten, das sei das dänische Volk, das den 6ü. Ge burtstag seines größten Dichters auf diese Weise feierte. — Ich habe, als ich diese Worte hörte, mit einiger Beschämung an mein deutsches Vaterland gedacht: wieviel kannst du, deutsche» Volk, in dieser Beziehung von deinem kleinen dänischen Nach barvolk »och lernen! -» Das Häusermeer Kopenhagens ruhte noch Im Neveldunst des kommenden Morgens, als unser Dampfer langsam dem HasenauSgang zustrebte. Stumm grüßte» »ns zum letzten Male die großen Dock- und Werstanlagen, winkten uns die Rauchfahnen ein paar eben angehciztcr Lastdampfer zum Ab schied. Noch einmal ließen wir unsere Blicke über die Türme und Kuppeln der prächtigen, nordischen Stadt dahinschweifen» noch einmal wogten die verschiedensten Bilder und Eindrücke vor unserem Auge aus und nieder. Dann entschwand Kopen hagen — vielleicht für immer — unseren Blicken. Und unser Schiss dampfte mit voller Kraft südwärts, der lieben, deut schen Heimat entgegen! Vermischtes. Bundestag deutscher Iustlzamimanner. Zu München tagte in der Zelt vom 17. bis 19. September der Bund deutscher Justizamtmänncr. Im Mittelpunkte der Verhandlungen stand die Frage, wie angesichts der unerträg lichen Uebcrlastung der Gerichte eine gute und schnelle Rechts pflege wicdcrhergcstellt und die Bestrebungen auf Verein fachung und Verbilligung der Staatsverwaltung verwirklicht werden könne. Als ein Weg zu diesem Ziele wurde daS IFortiriiiini licke n.ichstc Seite ! /ollen 8ie l^gienisör wolincn? sollen 8ie W sicki an 6er Ausstattung Uwes 86ilasrimmers Immer un6 immer wiecker treuen? liegen 8ie V^ert aut preiswerte, qualitätsrciöie I^öliel? Dann besuckicn^ 8ie unverbin6Ii6r Kenners grosie Atzleilung für Xlein- Un6 86rlasrimmer-t»1öl)cl jccker Art. 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