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Dresdner Nachrichten : 26.06.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192606265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19260626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19260626
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-26
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.06.1926
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Sonnabend, 26. Juni 1926 — .Dresdner Nachrichten" — Nr. 298 Seite 8 Fra«piveriam«1»»g de» Dresdner Verke-rsoerei«». Der Dresdner Vertehrdverein hielt a« Frei, lag unter Vorsitz von Hosrat Holst tm AuSstellungSpalast seine 00. Hauptversammlung ab. Nach kur»er Be grüßung der erschienenen durch den Vorsitzenden erstattete dieser den Jahresbericht sür 1825. Die Geschäftsstellen und Filialen beS Vereins haben sich zur Zufriedenheit entwickelt. Netchsblmd Deutscher Technik. 11. Bundestaqung 24.-27. Juni 1S2«. Deutsche ne N. Bl lus dem hiesigen Hauvtbahnhofe ist tm Sit eile s" ^ — , - letzten Jahre eine Beratung» st eile für Touristik und Berg stet gen eingerichtet worben, die die Jntereflengemeinschast Dresdner touristischer Bereinigungen unterhält und von deren Beamten besetzt ist. Diese Stelle gibt bereitwilligst Auskunft über sommerliche Bergsahrten wie über seglichen Wintersport. Ferner sind, um da» Verständnis für die Eigenart der Schönheiten unserer Baudenkmäler zu fördern, Wanderungen durch Alt.Dresden eingerichtet worden, bei denen ein Fachmann künstlerisch-wissenschaftliche Erläuterungen gibt. In erfolgreicher Weise hat sich unser BerkehrSauöschuß, wie bisher, für Eisenbahnverbindungen nach Dresden eingesetzt. Hossentlich gelingt eS bald, daß alle die günstigen Verbindungen, die Dresden vor dem Kriege hatte» wieder hergcstellt werden, vor allem der starke Durch gangsverkehr von Norden nach Süden, der uns sa leider noch immer fast ganz verschlossen ist. Eng damit zusammen hängt die Verbesserung tm Grenzverkehr und die Aushebung der lästigen Pahnisa. Eine bedeutsame Veränderung hat im letzten Jahre der Luftverkehr gehabt. Durch die Zu» sammenlegung der in Frage kommenden Gesellschaften in eine einzige, die Deutsche Lufthansa, ist eine Stelle geschaffen worden, die einen geregelten Fahrdienst zwischen Deutsch, land und den europäischen Hauptorten gewährleistet. Es ist daS Bestreben deS Vereins, daß Dresden im internationalen Verkehr den ihm gebührenden Platz erhält. Neben Eisenbahn und Luftschiffahrt ist die Einstellung von Kraftwagen in Dresden vermehrt worden, um auch diejenigen Gegenden zu erschließen, die bisher vom Fremdenverkehr unberührt ge- blieben sind, ohne daß sie es verdienen. Die tm Jahre 1825 stattgehabte Ausstellung der JahrcSschau „Wohnung und Siedlung"' war ein großer Ersolg und hat den Fremdenver kehr nach Dresden stark gefördert. Zur Unterstützung des Besuchs hatte eS der VerkehrSnerctn übernommen, Sonder» züge aus allen Teilen Sachsens und Deutschlands nach hier zu führen. Diese Einrichtung hat Tausende von Fremden nach Dresden gebracht. An der VerkehrSauSstellung in München hat sich der Verein gemeinsam mit der Stadt- Verwaltung beteiligt durch Hingabe einer größeren Anzahl Ausnahmen von Dresden und Umgebung. Mit dem Sächsi schen Berkehrsverband Leipzig und dem Bund Deutscher Ber kehrövereine in Magdeburg hat der Verein tm Interesse zahlreiche Verhandlungen geführt. Man hofft, daß durch daS Entgegenkommen aller Beteiligten ein Weg gefunden wird, der die Stellung Dresdens sichert, dabei aber auch eine er folgreiche Arbeit der Verbände ermöalicht. WaS die neuen Aufgaben deS Vereins angeht, so steht an erster Stelle die JubiläumSgartenbau-AuSstellung, verbunden mit Internationaler Kunstausstellung, die beide in hervorragender Weise den Nus Dresdens als Aus stellungöstadt und Kulturzentrum in aller Welt befestigen. Die gesamte deutsche und ausländische Presse ist bereits dar über einig, daß daS, waS hier gefrhasscn wurde, einzig da steht. Der VerkchrSnerein widmet sich auch in diesem Jahre in stärkster Weise der Mitarbeit an der Ausstellung. Die Sonderfahrten nach Dresden werden in diesem Jahre in er- HSHtem Maße durchgcführt. WaS die Propagandatätigkeit angcht, so war eS möglich, wichtige Publikationen herauS- zugeben und zu verbreiten. Hierbei kommt besonders in Frage die kleine Werbeschrift „Dresden", die in deutscher und englischer Sprache in einer Auflage von 120 000 Exem plaren heranSgegeben und besonders in Amerika verbreitet worden ist. Eine Ausgabe in spanischer Sprache ist vor bereitet. Ferner wurden HeranSgegeben zahlreiche Plakate sür Sonderfahrten und das Werbeplakat „Die Frauenkirche Dieses soll in qllen Erdteilen verbreitet werben. Die städtischen Körperschaften haben in dankenswerter Weise für dieses Jahr eine Summe von 10 000 Mk. zu Propa gandazwecken zur Verfügung gestellt. ES kam aber in der anschließenden Debatte zum Ausdruck, daß daS nicht genügt, denn für den gleichen Zweck gibt z. B. München 40 000 Mk. s!s Anschüsse. Der Redner dankte zum Schluffe Prof. Schumann sür seine aufopserungßvoste Propagandatätigkeit und sprach in gleicher Weise allen Gönnern und Mitarbeitern des Ver eins den wärmsten Dank aus. Hierauf wurde die Jahres bilanz 1025 vorgelegt. Sie schließt mit einer Summe von 22 245 Mk. ab, in der ein Reingewinn von rund 8080 Mk. cingeschloffen ist. Nach Richtigsvrechnng der Bilanz und Ent lastung beS Schatzmeister» fand die Neuwahl deS Vorstandes und die satzungSgemätzen Ergänzungswahlen statt. Hierauf wurden verschiedene Anträge über interne VereinSangelegen- heiten erledigt. Nach Konstituierung des BerwaltungSauS- schusseS wurde die Versammlung geschloffen. — Goaderbeilag«. Der Stobtanslag« nuferer heutigen Nauru»er liegt eine Einladung deS Albert-Theater« »um Abonnement sür die Spielzeit 1926/27 bei. Der RetchSbund Deutscher Technik hält vom 24. bi» 27. Juni in Dresden seine 11. BundeStaaung ab. Der Donner», tagabend vereinigte eine große Anzahl schon eingetroffener Teilnehmer mit den Gliedern der Dresdner Ortsgruppe im roten Saale des AuSstellungSpalaste» zu einem BegrühnngSabend. In dessen Verlauf begrüßte der Vorsitzende der hiesigen Abteilung, Ingenieur Jmle die Erschienenen. Er wies hin aus das hohe Ziel, daS die Technik unserer Zeit immer vor Auge» haben müsse, wolle sie dazu beitragen, die Not unsere« Volkes zu heben. Das gegenseitige Verstehen der verschieden sten Volksschichten zu fördern, müsse die Aufgabe werden. Der NeichSbund Deutscher Technik habe sich diese Losung zum Vor bild genommen. Und die dieSsährige Tagung solle dazu dienen, den Gedanken in wette Kreise unseres Volkes zu tragen, vor allem in die, die der Technik noch abgewandt seien. Ein Hoch aus das Vaterland schloß die warmen Worte. Nachdem die Versammlung daS Deutschlandlied gesungen hatte, ergriff er Vorsitzende des Sächsischen Landesverbandes. Ingenieur awehn, daS Wort. Er erinnerte an die Zeit tiefster vater ländischer Not. Damals sei in Eisenach der Reichsbund ins Leben gerufen worden. Wie ein Ausatmen sei eS durch die Technikerschaft gegangen. Neue Wege und Bahnen hätten sich erschlossen. DaS Ziel sei noch lange nicht erreicht. Aber be wußt arbeite ber Bund ihm entgegen. In zwiefacher Ge bundenheit sähe sich leider der Bund noch heut«, einmal in materieller, zum anderen aber auch in kollegialer, da es selbst unter den Technikern Kreise gäbe, die fern stünden. Die Grüße deS Bundespräsidiums überbrachte Dr.-Jng. e. h. Strecker, der die Hoffnung aussprach, daß eS gelingen möge, die Ziele zu erreiä>en. Er erinnerte an die in Amerika geübte Kooperation. Der Techniker müsse sich klar machen, baß seine Arbeit Dienst, nicht Zweck sei. Für das Präsidium ber JahreSschau Deutscher Arbeit sprach Stadtrat Bartel. Den Höhepunkt der Tagung bildete die Feslfiyung am Freitag tu der Aula der Technischen Hochschule. Eine große Zahl Ehrengäste nahmen an ihr teil, Zeugnis ablegend für das Interesse, das die Oeffcntlichkeit dem Bunde und seinen Bestrebungen eutgegenbringt. Wir bemerkten u. a. Ministerialdirektor Dr. Just, eine Anzahl Ministerialräte der verschiedenen Ministerien, den Präsidenten der Retchsbahn- direktton, den Rektor der Technischen Hochschule, Professor Dr. Müller, eine Reihe Dozenten der einzelnen Abteilung, Ver treter des NcichSwehrmintsteriums und Wehrkreises, sowie viele Abgeordnete deS Landtages und Reichstages, unter letz teren l). Dr. Everltng und Meineckt, endlich Vertreter -er verschiedensten industriellen und wirtschaftlichen Verbände des Reiches, Oesterreichs und der Tschecho-Slowakei. Nach der Begrüßung der Versammlung durch Ingenieur Jmle traten eine stattliche Zahl der Ehrengäste vor, Grüße und Wünsche fürs neue Bundesjahr darbrtngend. Im Auf träge der sächsischen Negierung sprach Ministerialdirektor Dr. Just, der die weitgehendste Unterstützung des sächsischen Staates sür die Bestrebungen der Technik zusagte und daran erinnert«, daß der Staat selbst durch seine großen industriellen Werke stark mit deren Gedeihen verknüpft sei. Der Rektor der Hochschule, Professor Dr. Müller, betonte, daß für den Techniker erst nach dem Abschluß des Studiums mit dem Ein- tritt in den Beruf die Lehrzeit voll beginne. Darum begrüße die Hochschule lebhaft den Bund und sein« Mitarbeit am Wiederaufbau unseres Volkes Oberverwaltungsgerichts. Präsident o. Nostttz-Drzewiecky überbrachte die Grüße der Gesellschaft für soziale Reform und hob besonders die ethisch« Bedeutung der Technik hervor. Stadtbaurat Wolf ries im Namen der Stadt Dresden dem Bunde ein herzliche» Glück auf zu. Die Wünsche der demokratischen RetchStagsfraktton übermittelte Abgeordneter Me in ecke. v. Dr. Everltng erinnerte an die Beziehungen zwischen dem NeichSbund der Technik und dem Schutzkartell Deutscher Geistesarbeit. Die Wünsch« Oesterreichs brachte Ingenieur Jung-Wien zum Ausdruck, der vor allem betonte, baß die österreichischen Tech niker trotz der Grenzpfähle zum Deutschen Reich gehörten. Ingenieur Gawehn dankte in längeren Ausführungen für all die Grüße und erteilte sodann das Wort dem Berg- direktor Landtagöabgeordneteo Ing. Lippe-Borna »um ersten Bortrag über „Braunkohlenwirtschast i» Mittel-««tschlaud". An der Hand von statistischen Lichtbildern gab er einen großen Ueberbltck über die Entwicklung der mitteldeuti»"" Braun kohlenindustrie und zeigte ihre hervorragende Bedeutung für die deutsche VokSwirtschaft Die deutsche Braunkohlensörde- rung betrug 1825 über 188 Millionen Tonnen. Seit 1822 über- trisst sie mengenmäßig die deutsche Steinkohlensörderung, die ihre Höchstsorderung von 180 Millionen Tonnen im Jahre 1818 noch nicht wieder erreichen konnte. Der Redner gab Einblicke in die Absatzverhältniffe. erläuterte die Arbeitsweisen und die Arbeiterfragen ber mitteldeutschen vraunkohlenindustrie «ub betonte, daß sich aus der mitteldeutschen Braunkohlenbasis eine ähnliche Entwicklung zeige, wie sie rheinisch-westsälischc Jndu- strte aus der westdeutschen SteinkohlenbasiS erfahren hätte. Hochinteressant waren die Ausführungen des zweiten Red- nerS: Ingenieur Jung- Wien über: »Die Wiedergeburt des Abendlandes a«S de« Geiste der Technik." Er rollte ein Bild aus, daS in seiner Art völlig neu und kühn erschien. Aus dem konservativen Geiste, der unS Menschen beherrsche, seien die Ansichten und Auffassungen entstanden, aus denen unser Staatswcscn beruhe. Die historische Grundlage, aus welche unser Leben noch heute sich gründe, habe eine Lebens auffassung gezeitigt, die nur so lange Geltung besehen hätte» als daS Leben sich in glcichblcibenden Formen bewegt hätte. Von dem Moment an, wo die Maschine erfunden sei, hätte sich daS Weltbild geändert. Die Schnelligkeit, die von da ab ihren Einzug gehalten hätte, habe dieses von Grund aus umgestaltct. DieS hätten wir bisher verkannt. Statt von polytechnischen Problemen zu sprechen, mußten wir unS pantechnischen zu wenden. Der Metaphysik sei eine Metatechnik an die Seite zu stellen. Dem bisherigen Humanismus der historischen Methode sei ein exakter Humanismus vorzuziehen. An einer großen Reihe Beispiele erläuterte dies der Vortragende. Er kam zu sprechen auf die Unbestechlichkeit, Wahrheit und Sittlichkeit, zu der die Maschine erziehe. Ein technisches Problem sei nur zu lösen durch Exaktheit, und die Maschine strafe sofort jede Un- chrlichkett und Fehlerhaftigkeit der Berechnung. Sittlich könne die Technik wirken durch die Indienststellung ihrer Apparate in eine gesunde Volkserziehung. Als letzter Redner sprach Ingenieur Brandt über: „Neuzeitliche Dampswirtschast." „AuS dem Gebiete neuzeitlicher Dampfcrzeuguug." Ausgehend von der Bedeutung der Dampswirtschast für unser industrielles Leben wurde ein partieller Ausschnitt auS der Reihe ihrer Faktoren und der Entwicklung der Technik neu zeitlicher allgemein interessierender Dampferzeugersormen gegeben, worauf sich Sie Ausführungen beschränken sollten. Während die Dampfkraftmaschine seit den letzten dreißig Jahren ständige Verbesserungen erfuhr, hielt man bei den Dampferzeugern lange am Althergebrachten fest. Erst nach dem Kriege wurden aus dem Drange nach Nationalisierung und den Sonderbedürsnisscn der Elektrizitätswerke heraus Verbesserungen der Kesselsormcn in größerem Maße vorgenom- men. Die Entwicklung, die im Anschluß daran zu den Hoch leistungskesseln führt, wurde in allgemein verständlicher Weise» an Hand von Schaubildern veranschaulicht. Es wurden charakteristische Formen der neuesten in Betrieb und Bau be findlichen Hochleistungskessel im Bilde oorgesührt, u. a. die im Kraftwerk Böhlen der A.-G. Sächsische Werke zur Auf stellung kommenden Kessel mit 100 000 Kilogramm Stunden leistung. Eine andere neue Entwicklungsrichtung neuzeit licher Dampferzeuger, die Höchstdruckkessel, wurden, ausgehend von ber Pionierarbeit Wilhelm Schmidts an Hand von Licht- bildern aufgezeigt und eine große Reihe neuzeitlicher Kessel anlagen vorgeführt. ES wurde sestgestellt, daß in Verbindung mit ergänzenden Einrichtungen die airsgezetgten neuzeitlichen Dampferzeuger uns zu Dampskraftanlagen führen, die den thermischen Wirkungsgrad der Dieselmafchinen fast erreichen und sich tm Gegendruckbetrieb thermisch noch günstiger stellen. //v < «s /e<7er- c/reni/J/r kic//i'c^s * 0^?/, o c/i r o cr k Ss Len Zweck, verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den Nach- kommen de« Reformators zu pflegen, sondern bat sich auch bie hohe und dankenswerte Ausgabe gestellt, den Geist und Stnu Le« glaubensstarken GotteSstreiterS in den Nachkommen lebendig zu erhalten. Aus diesem Gesichtswinkel gesehen, ge winnt die Gründung des „FamtlientagS" auch eine beachten»- werte geschichtliche unk» kulturelle Bedeutung. Die Be nölkerung der Lutherstadt Eisenach zeigte auS allen Schichten und Krelfen an der Zusammenkunft der Lutbertden lebhaftes Interesse. Die einheimische Presse würdigte di« Bedeutung deS Tages in Begrüßung«, und Leitartikeln in gebührender Weise und bewies, daß die öffentliche Mcinuno Verständnis slir diese neue Bewegung empfindet. Der FestgotteSdienst in der Hauvtktrche. in dem der Lutbertde Pastor Elaken daS evangelisch« LutberbauS in Wittenberg als ein Vorbild d«S deutschen evangelischen FamtllcnheimS schilderte war von einer andächtig lauschenden Gemeinde dicht gefüllt, und der sich anschließende KinbergotteSdicnst. den der Luther-Nachkomme Pastor Satorins vern>altetr. kündete ber Jugend die "icl- seitigen Beziehungen Luthers zu Eisenach. Ganz besonders erbebend und clnbrucksstark gestaltete sich auch die Abend- zusammenkunft der Lutbertden mit Gliedern der evangelischen Gemeinde. Pastor Clasen dankte namens der Luther-Nach kommen allen denen die der neuen Bewegung vorbereitende Hilf« lieben und gedachte d«S reichen Segens, der au» dem Luther-Haufe für alle evangelischen GlanbenSbrüder floß un ser nutzbringend fein kann vor allem auch ln ber schweren Notzeit der Gegenwart. Pastor Satortus, der Verfasser deS Buches: „Die Nachkommen Luthers in vier Jahrhunderten", wies in seinem Vortrage u. a. nach, daß ber letzte de« Namen Luther tragende männliche Nachkomme bereits 1258 gestorben sei. und daß die fetzigen 001 nachgewtesenen vuwertben Nach- kommen von Schwestern Luther» oder von der Luther-Tochter Margarethe sind. s Die Duveen-SSle der Londoner Tate-Galerie. Durch di« Freigebigkeit de« bekannten Kunsthändlers Sir Joseph Dnveen hat die Tate-Galerie in London einen großartigen AuwachS an Knnstschätzen erhalten. Der Anbau, der in An- Wesenheit deS englischen KönigSpaareS feierlich erössnet wurde, umfaßt neun Säle, in denen gegen 500 Gemälde und Skulp turen vereinigt sind. Ein großer Teil ber Bilder ist von Dnveen gestiftet worden, ber auch die Koste« de- VaneS ge tragen hat: die anderen Werke sind Leihgaben au» berühmten Privatsammlungen. Bier ber Säle enthalten die schönste Sammlung von Bildern SargciitS. die es in Europa gibt: die Wände veränderen siinl Räume sind mit Meisterwerken der italienischen, französischen, vlämische» und holländischen Schulen bedeckt. Die Spinne. Von Eugen Schmitz. In meinen, Mustkzimmer habe ich neulich eine Spinn« entdeckt. Sie hatte sich in der dunklen Eck« über dem Flügel ein Netz gesponnen. Da eS gerade Abend war, habe ich die Spinne nicht erschlagen und daS Netz nicht zerstört. „Spinne am Abeiod erquickend und labendI" Erquickung und Labung aber muß man sich nicht leichtfertig selbst zerstören. AIS ich dann Klavier zu spielen begann, kam dt« Spinne plötzlich den Flügel entlang gelaufen und setzte sich auf daS Notenpult neben dt« Musikalien. Dort verharrte sie nn- beweglich ruhig. Sie hdrt« offenbar zu. Man sagt, daß Spinnen musikempfänglich seien. Die meintge schien sogar musikenthusiastisch zu sVn. Denn obwohl ich zwei Stunden lang spielte, rührte sie sich nicht oom Platze. Sie hört« zu. AIS ich schließlich aushörte und aufstand, bekam auch sie wieder Bewegung. Sie lief in ihr Netz zurück. Dieser Borgang wiederholte sich in den nächsten Togen regelmäßig. Sobald Ich die ersten Akkorde erklingen ließ, kam mein« Spinne eiligst gelaufen. Setzte sich ans ihr gewohnte« Plätzchen am Pult »nd hörte unbeweglich zu. Und entfernte sich, sobald die Musik zu Ende war. Ich freundet« mich schließlich mit dem Tier ordentlich an. sprach zu ihm, als könne es mich verstehen und hätte mich schließlich gar nicht mehr ge wundert, wenn eS mir richtig geantwortet hätte. DaS tat eS nun freilich nicht. Aber seine Teilnahme für mein Musi zieren blieb immer gleich stark. So war ich ganz traurig, aw die Spinn« plötzlich AneS Tages fernblieb. Ich sah nach: sie saß in ihrem Netz, lin ste kam nicht heran», so üppig auch meine Tön« lockten. WaS mochte ihr nur plötzlich in den Kopf ««fahren sein? Der Fall schien mir wichtig genug, um einen zookogte- kundigen Freund »« Rat« zu ziehe«. Der Vesah sich die immer noch tm Netz sitzend« Spinn«, lacht« dann und sagte: -DaS glaube ich, baß die sich nicht mehr rührt. Die kft sa tot! Die ist offenbar verhungert. Schau' »nr. st« tst ganz vertrocknet. Wie kann da» dumm« Vieh aber auch hierher sein Netz machen, wohin sich ganz sicher nie ein« Ftteg« versrrtl Außerdem tst daS Netz auch noch merkwürdig liederlich gesponnen. Sie muß einer entarteten Gattung angehören. Welcher, das kann ich allerdings tm Augenblick nicht sagen." „Aber 1 ch kann eS". siel ich thm t«S Wort. „Diese Spinne gehörte einer entarteten Gattung an. dt« man auch sonst manchmal antrifft, und deren Schicksal eS ist, praktisch unacht sam zu sein und schließlich mehr ober weniger Hungers »u terbcn. Wenn bu's wissen willst: diese Spinn« war eben ein fach eine — Jdealtftt«." ^ . Bücher und Zeitschriften. X Da« Umsaftstenergeletz in der Fassung vom 8. Mot tvS« mit sämtlichen AuSführungSbestimmungen. Für die Praxi» erläutert von Dr. Ball, RegterungSrat in der RelchSslnauzverwaltung, and Dr. Koppe, RechtSanwali, Hauptschriftletter der Deutschen Steuer» Zettung, Berlin. Elfte Auflage. Struerkommentar« der Praxi» Band 7. 408 Teilen. 192«. lJndustrleverlag Spaeth L Linde» Berlin SS 1«, Wien I.) V Sariellrecht nnd Kartellgericht. Verordnung gegen Mißbrauch wirtschaftlicher Machtstellungen vom st. November 1928 nebst Bei ordnung über da» Verfahren vor dem Kartellgericht aus Grund der Verordnung gegen den Mißbrauch wirtschaftlicher Machisielliinacn vom I. November 1923 sowie Verordnung aber da» NeichSwirt» schaft»gericht vom 21. Mai 1920 und »9. Juli 1921, mit Anmerkungen und Sachregister von Dr. Wenzel Goldbaum, RechtSanwali und Notar in Berlin. 7. Auslage. iVerlag von Georg Stilke Berlln.t V Gnrapälsch« Zollunion. Beiträge zu Problem und LSlung unter Mitarbeit von Pros. Dr Blaustein: Max Eobcn-Reuß. M d. R. W. R.: Dr Dr. Dalberg: W. Eggert. M. d. R. W. R.: SekttonS- chei Enderer»: Pros. Dr. Enlenburg: Geh. Ober-Reg.-Rat Flach: Vizepräsident Dr. FriedenSburg: Staatssekretär Goebre: Rcichs- minister Dr. Gothein: Dr. Tb Heutz. M. d. R.: Dr. Rudoll Flau: Graf S. KalckreutÜ: Wtrkk. Geh. Rat v. Koerncr: Staatssekretär Prof. Dr. Aug. Mliller: WIrkl. Geb. Rat Riedl: Wirk!. Geh. Rat Dr. Schnee. M. d. R.: Dr. Gustav Stolper: Re>ch»wtrtschas>»gertch!K- rat Dr. Tschierschky: Weh. Hofrat Prof. Dr. Alfred Weber: Geh. Reg.-Rot Pro«. Dr. Jultu« Wols: Dr. S. Zettkin. M d. R.W.R., HeranSgegeben von Dr Hann» H e > m a n. «Verlag von Relmar Hobbing. Berlin SM »1. Druck W. Bstrenstetn. Berlin SW 48.> X Va« grüne» Do«. Ein deutsche« Waldbuch. Im Namen der Staatlichen Stelle für Natiirdenkmalpflege In Preußen HeranSgegeben von Walther Schoentchen unter Mitwirkung von Forstmeister Otto Feucht. Professor Dr. Hans HauSratb »nd Professor Dr. Max Wolfs. Oktav 854 Seite» mit 61 Abbildungen. iVerlag Georg D. W. Vailwey, München.! — Da» Verständnis kür -Seien und Be deutung de» Walde», seinen vielfältigen volkswirtschaftlichen, sozial» politischen and ethischen Wert zu verbreiten, zu wecken nnd zu ver tiefen, ist die Aufgabe de» gehastnvllen Buche». Da» durch zahlreiche reizvolle Naturaufnahmen besonder» wertvolle Werk ist sstr leben bestimmt, der ftch mit den Erscheinungen und Vorgängen deutschen Walblebrn« vertrau« machen Mächte und der stch zu diesem Zwecke eine sicher«, erfahrene Führung und kestelnde Belehrung wünscht. Da» Buch verdient zu einem VolkSbuche für alt und sung zu werden und sei besonder» auch unserer natursrohen Jugend an« Herz gelegt. X Kraueafrag« und Feminismus vom Altertum bis zur Gegen wart Et»« soziologische Betrachtung von Prof. D. S. A. Wteth- »»ndsrn. lKranckhsche Verlagshandlung. Stuttgart.! X Wa» ich sag«. Auszug au» meinen Vorträgen. Bon Emil ikouö. Mit einem Bilde de» Verfaßer». iVerlag Benno Schwabe L To., Basel.! X Gespenster. Ein JohannIS-Schwank In Versen von Studlen- rat R. Hille, Bautzen. «Druck und Verlag: „Obcrlausitzer Heimat» zettuag" s»l«t« Marx, G. «. b. H.j, Reichenau tu Sachsen.)
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