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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 03.05.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010503024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901050302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901050302
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-05
- Tag 1901-05-03
-
Monat
1901-05
-
Jahr
1901
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vereinsamten Töchtern von Geistlichen bauernd« oder vorübergehende Unterkunft. dez. Veriorgnna gewährt und sich wiederum i» erireu ' twickelnk. lichec Weise sortentwickel» konnte - * Irr der gestrigen Sitzung des GemrindcrathS zu Löbtau ist die Frage der Aufstellung des Herrn Gemeindevorstands Weigert als Kandidat für den 10. ländlichen LandtaaS- ivahlkreis anderweit behandelt worden, und es haben die jenige» 7 Herren Gemeindevertreter. welche sich seinerzeit gegen Annahme der Kandidatur durch den Herrn Geineinoevorstand Weigert ansgelvrvchen haben, ihre Bedenken fallen lassen, sind alio letzt mit für die Kandidatur cingetreten. weil die Verhältnisse sich ganz wesentlich verändert haben und nicht mehr zu befürchte» steht, daß die Interesse» der Gemeinde durch die theilweise Ent ziehung der Arbeitskraft de- Herrn Gemeindevorstands von seinen, Amte noch beeinträchtigt werden könnten. Die Frage der Stell vertretung deS Gemeindevorstands ist als geregelt onzusehen, und zwar wird solche eintretenden Falles durch die Gemeindeälteslen erfolgen. nnS und unsere Landeskirche von nicht zu unterschätzender Bedeut ung lei. Diele Auferweckung deS Lazarus sei für die Stärkung unterer evangelischen GlandenSfrkudigkeit eine köstliche Gabe. Für ihn sei der Antrag ei» Bekenntnis der Synode, das! icne Beweg ung nicht Menschenwerk. sondern Gottes Tbat sei. Möge der Avvell >n diesem Anträge, schloß Redner, in keiner Gemeinde unseres Sachienlandes remltatloS verhallen. Sun M euer wider spricht der fortgesetzten VelMiptung der nltramontauen Preise.^mß die evangelische Bewegung in Oesterreich nur eine politische sei. Sie be wege damit, dag sie diewr Bewegung gegenüber am Gnde ihrer Weis heit und am Anfänge ihrer Furcht angeiangt 'ei. Kein Staatswese» habe vom Protestantismus irgend etwas zu furchten. ES sei daS- teniae, was da-S iiarlue StaaiSgesiihl und die lebendigste monar chische Treue erzeugt und die neugewonnene» Protestanten würden in der Treue znm Monarchen das SlaatSwesen stärke». Sun. Schweiber bemerkt, das;, wenn die Bewegung eine politische wäre, die Uebeririiie sich nach 150 Tausenden zalllen lassen würden. Er wünsche, das: ein einmülbiges Zeugnis; der Sunode im Sinne i „ des '.'lntiages erfolge. Lyn. K rvber dankt für den allgemeinen ! -* DaS König!. Historische Museum wird vom nächsten Anktang. den d>e von ilu» gegebene Aurea»,ig zu dem Anträge ge- ^ Sonntag ab nach den für daS Svmmerhalbjahr geltenden Br- 'nnden habe. sicher sei das nationale Motiv ein edles Motiv, stimmungen wiederum für daS Publikum geöffnet lein, darüber habe aber die Sunode nicht zu bcnndcn. und eS sei er-1 —* Mit der Umpflastemna des Terrassen-Ufers, 'reutich. das; die Bewegung immerinebr zu einer religiösen ge- zwischen der Abertbrncke und Schulgutslraße, soll am 13. Mal be- worden sei Reben der »egenSreichen Thatigleit des Gustav Adolf- gönnen werden. BereuiS aedenkl Redner bankend auch der Thätigkeit deS evan-! —* Die Photographische Ausstellung auf dem gclochen Bundes, der der ersle gewesen sei. der hier aus den Plan! Königs. Belvedere ist morgen Freitag Von 9 bis .11 Uyr geöffnet, getreten und reine Bemühungen daraus gerichtet, die Bewegung > —* An dem AuSllua nach Klotzsche betheiiigten sich gestern w dem nationalen aut das religiöse Gebiet hinüber zu leiten. Nachmittag gegen AM Maiseiernde. AbendS kehrten die B' o. wollen wetteifern in gemeinsamer Hingabe für die herrliche r Ausflügler, die zumeist in der Alderthöhe Einkehr gehalten hatten, Emde des Evangeliums! Sun. Häjseldartb dankt auch den zu Fuß oder mit der Bahn nach Dresden zurück und vereinigten bettle» Kirchenbehorden. dein Kiilttisministerinni und dem i sich hier in den Lokalen, wo Vormittags Versammlungen ver- Rinnlerinm de-S Aclis;e;en inr die anlässlich der AnSweoung evan- ' anstaltet worden waren, zu Kommersen. gelmher Geistlicher ans Oeiieireicl, geioälrrke thatkrätlige Unter- - 'Bon den Arbeitern der Kronleuchter-»nd Broncewaaren- stutzung und Fiinoige Min. Gras P i tz i h » m v. E ck st ä d t; Fabrik K. M Seiseit u Co. in Dresden haben gestern 150 Leute giebt seiner Freude Ausdruck, das; der „Gotteskaste»" und der gefeiert. Dieie sind infolgedessen heute entlasten worden. Die Gustav Adolf-Ve>ein Schulte; an Schulter »nennveal in dieierBe-! Fadrikleitnng gedenkt sie aus keinen Fall wieder einzustellen. Der negung gearbeitet hohen. — Daraus wurde der Antraa Klemm Betrieb geht aber ruhig weiter, und cs ist zum Theil schon für e'iimiiimig angenommen. — '.wachste Sitzung morgen Vormittag i Ersatz geiorgt. Il> U!» —* P o I iz e i h e r i ch t. 2. Mai. In einer Fabrik der ' B.'rich! »der den Zustand der e v a n g e l i; ch ! Friedrichstadt wurde a>n Montag einem 20 Jahre alten Arbeiter ! n r I, e; i > ch e n L andeskir ch e ans die Jahre 1890—l!«M > in Folge eigenen Perichuldens durch eine Maschine ein Stück vom nng . In Pernio» stehende (Geistliche waren ! rechten Zeigefinger a h g e a n e t s ch t. — Beim Festftamvfen von Schln' e deS JabreS I»> 0 im Ganren sttg vorlianben mit 'Sand vor dem Bahnhoie in Neustadt wurde am Montag durch nein ahrli den Pemionsbe;ng von «tt. Mi. und bnrchschnitt-i einen dazu verwendeten, ungefähr 2 Eentner schweren Stein- ttttio und N>o Rck. io »achdenl die Pennonirung nach i raminer ein Arbeiter nicht unerheblich am linken Fuße verletzt. PemioiiSgesetze von I^ii 1872 oder j — Aut dem .-.n b :r;h» und n>» ;eni der bestehenden drei s» ; eriolgt ist. während am rbandenen lOl oensionirten Geistliche» »ocuninen mir'Bl MI Nck. d im Tnrch'chnitle l.tttt, ;b',77 bezw. ABs Mk. als JahceSvension -egen Jerner erhielten am Schlüsse des Jalnes zwölf im :-z:p!inarwege enlla>'eue Geistliche, be;. die Familien von solchen tweilige llnter'lützungen aus dem EmeritirnugSfondS im t'ffe- nnttheirage von lO.'tz'tt Nck und in! Tnrch'chnitte von 8M.25 Bc'k dem Gemiumtbedarf -ür die Pensionen der Geistlichen hat im Tnrch'.hnitte der Jahre l--o bis mit II»» an '>75«>1!» istatr '.'>»! 98" Mk iri! Dnr'chnitte der Jrbre 18g»» dis mit IM) di: Sra.rlSka>'e ;'2. 10 Pro;, stakt >'>.2 Pro;. 18!»» bis mit Ir««-»» bei- gei'.agen und nur l 55 Pro; sind durch die Beiträge der Kirchen erarc. wime 2.l>!» Pro; dlttch die eigenen Einnahmen deS Enieii- ttrnngS'ondS einsihließlicb. des lährlicheu Zuschusses von '.»ZO«, Mk. aus der alte» Geiaiighiichskane gedeckt worden. Die Prediger Wiltwen und 2r-ai>eilkn»se anlangend. io standen am Schlüsse des Jahres ll"»»» im PensioiiSgeiill'; l--: 2r'it!>veii. 127 Halbwaisen und 1 l Vollwaisen mit einen, durchschnittlichen lährlichen PensivnSbezng 8 Rck. für die Halbwaisen und cnd die»e DurchschnittShekräge die Wittwen. 1l>tt Mk. für die .'llwaven anSmachlen. Ilnter- cde ll»"tt zwei Predigerwittweu srnherer Be>villigi>ng nach der mnng des (tzeictzeS vom iwai'en im 2ll!er über 18 Jalire Ervoerh-'-uiisäklakeik im durch cl gegen I«" Bck. Ende 1M'> 2!vri! 1872. Ter Bedarf inr isl, nachdem die Beiträge der n Jahre 18M an der Jahre >M,> Hs 43 Jahre Vi'I! 1"tt) Mk. für die 2-. 'ittwen. 282 Mk litt b ic ^ ttllwa sie», w älrr Ende bcs Jcff.i' >> M>, N:r Hcttbwoffc'II III Id :;i '' Mt . »ür die stutzilngcn ciilS der c,a>'e bezogen »«» ili'cttMM'N mit Mt >".tt Gin nd L» inzw sicben cin'gcl' ic'bene n 'Bei UM -KZ 1. Dezember I> 7. wegen bewnderei 2 'chinttlicben Jabre-; >, wie oo Predige öedüiffigkeit und -benage pon 177 — ln Gem''ff'eit des es v.'m bie Wittwen und 'npeiffim um Geistlichen zu die'« 'r -c icln'n vm gekemmei' sie >8 > 1'1 L unlffchni N-? nach Höbe vei ; Pro; gegen X',. «s Jahre Hs. S MI l l>tt' ans dc .'r ^ 5? j gegen trüber 10.7 Vre;. - durch > l'iqe . erd« ^ wurden nnswrdeiu in Mittclir der 2llken und . Kiichensonds, der 2l Sttttniig und des i stehenden t'lnttn Ans deni Hauvtdabnhof stürzte gestern Vormittag ein Schlüsse des Jahres 18J', die damals > alter Schassner beim Aussteigen ans dem Dienstabtdeil aus den Bahnsteig. Obgleich er sich wieder erhob und in die Schaffner- Nabe gehen konnte, machte sich doch unmittelbar darauf eine schwere Gehirnerschütterung bemerkbar. Er mußte in's Sladt- krankenhaliS gebracht werden, wo er Nachmittags Narb. — In der vergangenen Nacht gegen 1 Uhr bat ein unbekannter junger Bit'iisch mehrere Kleidungsstücke und Legnimationspaviere bei der Polizeidirektion mit der Anzeige abgegeben, daß sie ein Mann zurückgelasien habe, welcher unmittelbar vorher von der AuguNus- brücke in die Eide gesprungen sei. Die Papiere lauten aus den Namen deS Schuhmachers Heinrich Otto Binder aus BreSlau. Darunter befinden sich Ansichts-Postkarten mit den Bildnissen von Bebel und Liebknecht und einseitig rothe Postkarten mit der Ant ichrist „Gruß von der Maifeier 1901" und dem Kopsbildnisse Bebels. —* Ans der Fahrt nach Striesen verließ am Montag Nach mittag in der Maikgrai Heinrich-Slraße eine ältere Frau einen ebc'n wieder in Gang geletzten Straßenbahnwagen. In der Eile wrang sie »ach rückwärts ab und siel heftig mit dem Kopse yegen das Strnßenpslaslcr Da sic regungslos li erzen blieb, trugen hittsbereite Vorübergehende die Pernnglückle in eine nabe gelegene slädkncbe Schule, wo ihr ein vorläufiger Verband um den Kops gelegt wurde. — * Während des kurzen Gewitters am Montag Nachmittag schlug ^>cr Blitz am äußernen Oücnde der Stadt in eine Straßen- ! bahn Oberleitung. Ntt„ie„swetther Schaden trat nicht ein. —* Ter Z ü s a n, m e n n o ß eines elektrischen Straßen- > ba h ii w ag ens mit einem Lanwagen der Firma Letter i u Eo. erregte gestern Abend 7 Uhr auf der GrunaerNraßc die - Gemniher der Wagcnimassen und einer durch den Unfall an- > gelockten Meinchen-iim'ie. Der Fahrer des Wagens Nr. 144 Jttcdricl>nadt-Bla»ewitz> hatte kurz vor der Ecke der Renegasse j das Glockenngn.il gegeben, um den aus der Renegasse kommenden ! Lastwagen zum Halten zu bestimmen, die»er fuhr aber gelassen ! weiter und es erfolgte ein Zmammeiistoß mit solcher Gewcill. daß mehrere der schweren Kisten und Fässer von dem Lastwagen ! berahaeichleudert und zertrümmert wurden. Nur wie durch ein ' Wunder ist Niemand Z» Schaden gekommen, obgleich der voidcre ! Perron des Straßenbahnwagens voll bc'etzt war. Dem Straßcn- halmfahrer i»t. ivie genügend durch Zeugen erwiesen, lei» Ver- ! ichuidc» zur Last zu legen. —" In Blaiewitz feierten gestern die Herren Oberlehrer ! Kantor Lohie und Oberlehrer Seudel. die Beide am 1. Mai 1870 an der damals »eneibauten Ortsichule als Lehrer elngewiescn wurden, ihr 2öiälirigcs Ortsiilbilnum. Aus diesem Anlasse wurden j ihnen zahlreiche Ehrungen zu Tbeil. —" Vorgestern fand die behördliche Prüfung der Bcrg- sch webehahn in Loschmitz stakt. Die Betiiebscinrichinngen Beiträge d in Wegfall s mit 1l»l>t» Pro» ui, Tn:i!nchi,itte der raaiskaste und mit l.'> Proz. e Einnalimen der Kaste gedeckt icbe Zulagen und Unterstützungen Pillen hewnderen Bedinsiiiöes ans den Neuen Gemnghnchskaste. des 2cllgemeinei, ic-elil ^ti'lNNg. Landesfo»si»lori»m 22,'ende Ski'lnng der Ailgnsrei'icbei! .ür Bettngung anßerordcntlühe Zulagen nnd, Unter»t>itznnaen an iin Amte stehende und ementttte lsteisticbe und Kirchendiener, »owie an Hintcrlasiene von 'olchen -n den Jahren ltt»»; ms mit 1!»»»»» gewährt. Ter , privaten Fürsorge., welche der geistliche Stand »clbst »einen Mit- gliedern und Familienangehörigen, um sie vor Unfällen und Ent behrungen ;n »chiwen. angedcihcn läßt, dienen die geistlichen Inner.;!- und Wiltiren bez. Waisenans'lener-Kas'en. der im Jal ce l'-2.'> ;nm Schutze gegen Veimögensverlnste durch Brandschäden Zourden durchweg als tadellos befunden; »nr sind noch einige gegründete Si'chatzer Feuer-HiliSverein iür Prediger, die ans den j kleine Aenderungcn an den Straßenübergänge» zu treffen. Tie Mitteln des vormaligen Eineriten-Hittsvereins unter dem Namen, feierliche BetriebSerössiiung findet, wie bereits erwähnt, am Bcrincgrnswnds de - ausgelösten geistlichen Emerilen-Hilisvereins 0. 2.Kai -kachmittagS 2>sz Ulir statt. 'n: das Königreich Sachte»" errichtete Stiftung. Ter Fürsorge —* Ter 21>ährige. aus Dresden gebürtige und zuletzt in nir unversorgte Predigerstöchter bat sich besondere Tbeilnahmc > Berlin in Stellung gewesene Kaufmann Gustav Leberecht Kluge uigeweiidel. Neben der aus den Agiobeträgen der Tranksiencr-> ködtete am Dienstag Vormittag i» Ebenheit lKönigstein- Aeauivatcnie gebildeteii Unkerstiltzlingsfästc lür unversorgte' durch eine» Revolvcrichuß seine Oiclieble. die 24 Jahre alte. a»S Predigerskochter. aus welcher das LandeSkoittistoiinm jährlich an Merzdort. Bezirk Kaden in Böhmen, gebürtige Kellnerin Marie N nnterstützungsbedürstige Töchter von Geistlichen Beneffzicn im^Hoßncr und dann sich selbst. Kluge war am 26. Mär) aus deni Betrage von ;e M Bit. zu verleihen in der Lage ist, erweist sich! elterlichen Hauie in Dresden unter Mitnahme einer seinem Vater. diciem Gebiete besonders förderlich »nd hilfreich der Landes- verein zur Unterstützung verwaister und unver'vrgter Prcdigerslöcbker in Königreich Sachien. aus der 189!« in 84 Fällen 4935Mk. gewährt norden sind. '.Nit besonderer Anerkennung itt auch de-Z im Jabre 1888 in s Leben gernscnen Prarrlöchtcrheims Neittriedstein in '.ü'iederlößnitz zu gedenken, welches älteren unversorgten und einem invaliden Zimmermann, gehörigen Kaulionssnmine von 3000 Mk. verschwunden und batte sich »eit dieser Zeit im Friebel- schen Gaslhose )>r Ebenheit mit der oben bezeichnekcn Kellnerin, welche er als seine Frau ausgab, einlogirt, von dem Geldc lebend. Tie Eltern erbielten »ach längeren Nachforschungen endlich Kennt- niß von dem Aufenthalt ihres Sohnes und am Dienstag begab und noch letzt haben. Es ist wahrhaft traurig, das; wir nach sv glänzenden Erfolgen die»e für unser Dresden so ruhmvollen Ver anstaltungen und ihre Veranstalter gegen den Borwuri vcttheidigen müssen, sie hätten Dresden in Mißkredit gebracht. Wir sind aber andererseits völlig überzeugt, daß sich die Interessen der Dresdner Vildbauer »nd die größeren Interessen Dresdens bei gutem Willen von allen Seiten recht gut vereinige» lassen. Den gloßen Gesiclsts- vnnkt des Ruhmes unserer Stadt als Kunststadt sollten auch die Dresdner Bildhauer niemals aus den Augen lassen." Hierzu schreibt uns Herr Ott ermann; „Der Verfasser der Bemerkungen, die im „Dresdner Anzeiger" dem Abdruck meiner Entgegnung nngebängt sind, befindet sich rn einem Irrthnm. wenn er. tvie es den Anschein hat. der Meinung ist. daß ich mich in eine Diskussion cinlassen wolle. Ich babe zur Feder gegriffen, wescnrlich weil sich Gelegenheit bot. die Ausmcrkmmkcit aus rin Verfahren zu lenke», das fast von der gelammten Dresdner Künsrlettchast als imverantwortlich empfunden wird, auch wenn es sicher nicht unedlen 'Absichten entspringt. Diesen Zweck sehe ich inr erreicht an. Was oer „Dresdner Anzeiger" von meiner Thätigkeit als Ausstellungskommissar hält, und welche Schlüffe er aus meinem Stillschweigen zieht, ist mir gleichgiltig." — Roch eigenen Informationen bemerken wir zu den Ausführungen Professor Dr. Schumann's, daß die Abgeneigtheit deutscher Bildhauer, diesmal hier auszustellcii. sich schon darin dokumentirt. daß ein beträchtlicher Theil der Dresdner Künstler dafür war. sich ganz von der „Internationalen Kunstausstellung Dresden 1901" fern zu «alten, wie denn auch nur wenige von ihnen wegen des gegen- lbciligen Beschlusses der Gesnmmtheit aus der Ausstellung er schiene» sind. Ferner steht es schon jetzt fest, daß die Dresdner Bild hauer. wofern wieder eine solche nicht zu leugnende Bevorzugung des Auslandes eintreten sollte, aus jeder künftigen Ausstellung sicher insgesammt nicht ausstellen werden. Warum Herr Offermann als Obmann der Bildhauer-Abtheiluna auf der „Internationalen Kunstausstellung Dresden 1901" nicht dasselbe Verfahren wie Herr Geh. Hoffach Professor Dr. Treu eingeschlagen hat. erklärt sich daraus, daß man zur Zeit seiner Rundreise durch Deutschland noch keine Ahnung habe» konnte von dem Umfang der Treu'lcken Bor- ankäufe aoSlanvischer Kunstwerke. Als sie den Dresdner Künstlern kam — Anfang Januar —, ist za auch sofort bei der " " ' Ankäufe verfügbaren GS»'! Verdoppelung der für deut' Summe beantragt worden, in der Hoffnung, daß diese Verdopvel- ung werbende Krasl für die Ausstellung haben würde: diese Ein gabe der Dresdner Künstler, mag sie an sich noch so ungeschickt abgefaßt gewesen sein, ist leider bis beute noch unerledigt ge blieben. Nicht zu vergessen ist auch, daß natürlich Treu in seiner Eigenichast als Mmenmsdirektor ganz andere HiltSauellrn zu Gebote stehen als Offeimann, den kein Amt und keine Titel, sondern nur das Vertraue» seiner Kollegen znm Kom missar und Obmann der Dresdner Bildhauer bestellt hat. Im Ganzen wäre es für die Beschickung der Ausstellung entschieden besser gewesen, wenn die zu Ankäufen verfügbaren Summen im Allgemeinen bekannt gegeben, aber nicht zu Vvrankänien benutzt worden wären, da es in jedem Falle besser ist. erst mit dem Kaufe» zu beginnen, wenn sich die Fülle der Einsendungen nach dem Würdigste» durchmustcrn läßt. Man würde dann wahrschein lich z. B- nicht auf Rodin's zweifelhafte Eva" oder Charpentier's ziemlich rohes Bäckerei-Relief gekommen sein. — Was die Einlad ungen an die deutschen Bildhauer betrifft, so sind sie auf Grund einer Liste erfolgt, die mit Zugrundciegung früherer Erfahrungen g e m e i n >' cha s t l i ch von Treu. Offermann und Paulus aus gestellt worden ist. Wer nicht ausgestellt hat, kann nicht auf dreier Liste gestanden haben, abgesehen von Denen, die zwar zugesagt, später aber nichts geschickt haben, was sich auf keiner Ausstellung vermeiden läßt. Im klebrigen: Wäre annähernd so viel deutsche Plastik auf der Ausstellung wie ausländische, so hätte es einer zweiten großen Halle bcdurst, die Werke aiiszustellen. — Alles in Allem bleibt es nur zu bedauern, wenn durch die Ausführungen deS Heim Professors Schumann die Erinnerung an den Dresdner Bildhauer-Protest dadurch wieder cmfgefrischt wird, daß man einen neuen Streit vom Zaune bricht, zu dem diesmal di« Dresdner Bildhauer keinen Anlaß gegeben haben. Wir sehen nach diesen Auslassungen die strittige Angelegenheit für erledigt an. Vermischtes. — Der Blitz schlug in daS Wohnhaus eines Arbeiters kn Neueudorf bei Hannover, verletzte ihn. seine Frau und ein Kind chen und tödtete seine 12iährige Tochter. " Ein wüthrnder Liier tödtete den Gemeindevorsteher Dfftzmann ür Mendorf lSchles.) und verletzt« ein« Dlenitmagd schwer. sich die unglückliche Mutter nach Künigftein, um ihre« Sohn aus» zusuchen und zur Umkehr zu bewegen event. zur Herausgabe de»; Geldes zu veranlassen. In Begleitung der Polizei begab sie sich nach drin Gastbost und tras dort auch ihren Sohn, welcher kurz vorher von einer Partie »ach dem Lilienstein zurückgekrhrt war und im oberen Stockwerk logirte, auf dem Korridor, wo sie ihr Anliegen vorbrachte. Ehe man es verhlndem konnte, trat der junge Mann schnell in daS Zimmer, in welchem sich auch jeme Geliebte desand. zurück und verriegelte von innen die Thür. Um zu ihm zu gelangen, legte man von außen eine Leiter an, »m durch daS Fenster in die Wohnung einrudringen. Während dessen, vollbrachte brr Doppelmvrder leine furchtbare That. Ein bei ihm Vorgefundener Briet läßt, wie der „Pirn. Anz." mittheilt, erkennen, daß er da» Verbrechen schon längere Zeit geplant hat, ob mit oder ohne Einverständniß seiner Geliebten, daS läßt sich nicht fest stellen. In dem Schreiben bittet der Mörder seine beklagens wertben Eltern wegen seine» liederlichen LebenSwcwdelS um Ber- ^ ^OberlandeSgericht. DaS hiesige Schöffengericht verhandelte am 20. November v. I. gegen den Redakteur der „Dresdner Rundschau" Karl Wilhelm Rudolf Ouauter. der sich wegen Beleidigung de» Herrn Oberbürgermeister» Beutler zu ver antworten hatte. I» einer Julinummer der aeuanvten Zeitschrift erschien ein vom Angeklagten verfaßter Artikel, „Die Würdigung der deutschen Kunst m Dresden", worin der Ankauf eine- Werkes eines Parlier Künstlers l-Der Zug de» Tod«S") besprochen und dem Oberbürgermeister der Vorwurf gemacht wurde, daß er bei Er Werbung des Kunstwerke» Sondermteressen im Auae gehabt habe In derselben Nummer war unter der Rubrik „Reffebrirse des Wirklichen Geheimen KommtssionSrathS Pippich" die Auszeichnung des Herrn OverürgermkisterS durch die Pariser Akademie in s Lächerliche gezogen worden. In beiden Artikeln fand da» Schöffen gericht eine Beleidigung des Herrn Oberbürgermeisters und ver »rtheilte den Angeklagte» zu 100 Mk. Geldstrafe oder 10 Tag:,, Gefängnis; und zur Tragung der Koste». Gegen dieses Urkyeff legte G. Brmsting ei», aber das Landgericht bestätigte es. Auch gegen dieses Erkenntnis; beantragte der Angeklagte Revision. Das Oberlandcsnericlst kommt aber auch zu keinem anderen Ergebnis;, es schließt sich vielmehr in allen Punkten den Ausführungen der Vviinsta»; an. —' evenerbtrich« der Hamburger Lerwarte vom >. Mcil. Höker Lusldruck von Nordwesien auSgekend. ist über Europa ousgebreiiet. das Maximum mit über 774 Mm. befindet fick über dem norwegischen Meer. In Dcnischland bereicht meist ruhiges, vielfach heiteres, im Osten küblereS. tonst wärmeres Wetter. — Wahrscheinlich ist ruhiges, trockene- Wetter bei höheren Tagcstcinperaturen. TaqeSflekchichte. X Deutsches Reich. Heber den Besuch des Kaisers in der Fürstennrust zu Weimar werden »och folgende Einzelheiten be kannt : Ter Kaffer »nd der Großherzog Wilhelm Ernst trafen, von der Warlbnrg bez. Eisenach kommend, um 12«/, Uhr Mittags auf dem Hauplbahnhofe in Weimar ein. Tort waren schon in den Frühstunden umsaffende Absperrungsmaßregeln vorgenommen worden - nichtsdestoweniger batte sich viel Publikum eingefunden, nm den Kaiser zu sehen, auch trugen die öffentlichen und zahlreiche Privokgcbäude Flaggenschmuck. Der Monarch, welcher sehr wohl cinSlah. bestieg mit dem Großherzog die vor dem reich dckorirten Fittsten;iinincr dercitsteliendc zweffpännige offene Eauivaqe und fuhr, überall vom Piibliknm a»f das Lebhafteste begrüßt, zur F'i'ttstcugrust Hier cmgckommc», nahm der Kaffer aus den Händen eines Hvibeaniten einen von Berlin eingetroffenen Kranz in Empfang und stieg in Begleitung des Großherzogs in die Gruft hinab. Als der Kaffer, tief bewegt, die prachtvolle Blumenspendc am Sarge des Großherzogs Earl Alernndcr »iedergelegt hatte, ver weilte er »och kurze Zeit in stiller Andacht vor dem Sarge. Hierauf erfolgte die Rückfahrt nach dem Bahnhofe, von wo aus der Kaffer nach Berlin weitersuhr. während der Großherzog Wilhelm Ernst olSbald nach der Wartburg zurückkehrte. x Tie „Beil. Polst. Nacbr." berichten: Ter Kaiser befahl, ihm eingehend Bericht zu erstatten über die Gries hei wer Katnstrovbe »nd ihre Ursachen iind über die gegebenen Falles ;n sagenden Enffchffeßunnen zur Verhütung künftiger ähnlicher Nnalückssälle. Ter Bericht dürste in de» nächsten Tagen vorgelcgt werden. Es ist ffstgestellt worden, daß die Erploswiren in den Räumen erfolgten, wo sich Pikrinsäure befand. Es hat sich ein Hilsstoniitce gebildet. Ter Landrath zu Höchst v. Achenbach nimmt freiwillige Gaben entaegen. x Als Termin für die Uebersiedelung des Kaiserlichen Hos- lagers von Berlin nach dem Neuen Palais bei Potsdam ist vorläufig der 15. ds. M. in Aussicht genommen, nachdem die Kaiserliche Familie nach Schloß Urville nbgereist lein wird. x Der K ronvrinz tras in Köln ein und stattete dem Erz bischof Siniar sowie dem Regierungspräsidenten v- Nichthofen Besuche ab. Sodann reiste er nach Bonn zurück. x Die Maifeier hatte in Berlin das Straßenbild nur in den Außenbezirken weientlich beeinflußt. Die Arbeiter sammelten sich in ihren Verkebrslokalcn im Sonntagsstaat, zumeist mit kleinen cotben Riffelten oder Nelken im Knopfloch, und traten gemeinsam den Manch zum Versammlungslokal an. Wie in einem Bienen stock ging es in deni Gewerkichastsbauic am Engeiufer zu, wo bald alle Räumlichkeiten dicht gestillt waren. Das GewerkichastShnus hatte man mit rothen Fahnen, Blumen und Blattpflanzen aus- gcichmiickt. In einem Zimmer hatte der Ausschuß der Gewerl- ichaitskvinmffsion das „Maifeier-Bureau" ctablirt: von hier aus winde die Demonstration geleitet und geregelt. Die stärkste Bc- kbciligung an der Maifeier ist in der Holzindustrie zu verzeichnen Die großen Tffchleieien im Osten und Nordosten waren zumeist verödet, und in der „Dienen Welt" in derxHaienbeide. wo Abg Bebel reffrirte. war das Lokal ichvn eine Stunde vor Beginn der Versammlung abgewerrt. Auch die Metallarbeiter, die den großen Saal und beide Galerien im Feenpalasl in der Bnrgstraße besetzt hatten, waren zahlreicher als in früheren Jahren vertreten. Die Maurer hatten sich in einer Stärke von 3>i00 Versauen im Saale und im Garten der Bockbrnuerei versammelt; hier hielt Abg Fischer das Referat. Sogar die Laternenanzünder hatten sich diesmal eine eigene Maivettamm'ung geleistet, die von etwa 150 Perionen besticht war. Während im Vorjahre die Zahl der Thcilnehmer in den Vormittags-Versammlungen 379 000 Perionen betrug, schätzt man diesmal gegen 385000 Männer und Frauen. Ernste Zwisthonfälle sind nicht bekannt geworden. x Türkei. Die baktcriologffche Unterinchung hat ffstgestellt. das; der vcrdäcbtiae Fall in Galata Pesterkrc> nk >ina ist. Der Kranke ist rin 30>ähr>ger eingeborener Arbeiter einer Maccaroni- sabrik. Morgen tritt der Sanitätsrath zusammen. x Amerika. Die Reise des Präsidenten Mac Kinkel; durch die Republik wird sechs Wochen danem und sich „nter oroßem Pomp und viel Prackitentsaltung abwickeln. Ter Präsident »ißt sich von einem sehr stattlichen Gefolge begleiten, Indem fast alle Mitglieder des Kabinets. sowie seine Gattin mit ihren „Hof damen" au der Rundreise rheiliiehmen. Außerdem wird ein großer Stab von Dienerschaft mitgenommen, u. A. 1 Küchenchef. 5 Unterkochc, 12 Answärtcr, 4 Kammerdiener. 1 Barbier. 2 Elektriker, 4 Kammerzofen. 4 Maichinenschreiber re., und damit alle weihevollen »nd pomvölen Einzelheiten dieser denkwürdigen Reise für die Mit- und Nachwelt in gebührender Weise fest- gehalten werde» könne», isl auch ein offizieller Photograph mit zwei Gehilffn zum Gefolge des Präsidenten kommandirt worden. Für die Bestreitung der Reisekosten sind 30000 Dollars vor gesehen. wobei in Betracht zu ziehen ist, daß die Pullman-Eiien- bahnwagen-Eomvanh deni Präsidenten einen prachtvollen Zug zur Verfügung gestellt hat. der rin wahrer Palast auf Rädern sein soll. Die Pullman-Companh hat sich sogar erboten, den Präsidenten lammt seinem Gefolge «nd seinen Gästen die ganze Verpflegung auf der Reise ebenfalls unentgeltlich zu stellen. waS Herr Mac Kinken denn auch angenommen Hot. Die ganze Reise ist in so groß artigen, Stile in Scene gesetzt worden, daß den demokratischen Blättern reichlicher Stoff zu scharfen Angriffen auf den imperialen Präsidenten geböte» wird. x Afrika. Der Äeneralgouderneur von Algier Jvnnart bat eine Verfügung erlassen, durch welche die Leitung der Polizei der städtischen Verwaltung in Algier entzogen und der Präfekt, sowie die NtMärbehörden zur ÄlffechterhaUung der öff " Ordnung betraut werden. Der Generalgouverneur erli«.„ zeitig andieBräfftten ein Rund sch reiben, in dem«» heb dürfe sich nickt verhehlen, daß Ruhestörungen. Parfftzwtsttgk, auf die eingeboren« Bevölkerung ansteckend wirke» könnt, PMHlen ver Beiryutzrmg oer etnaeoorenen Bevoll füllen könne, wen» «S nicht fr«« Aufgabe als komm«.
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